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Bioethanol

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<strong>Bioethanol</strong>:<br />

Ab 1. Januar 2011 wurde der dem Benzin obligatorisch beigemischte Ethanolanteil von bisher 5%<br />

(E05) auf 10% (E10) erhöht. Die Umstellung hat heftige Diskussionen ausgelöst und viele Fragen<br />

aufgeworfen: Welche Motoren sind E10-tauglich, welche nicht? Wie entwickeln sich der Spritpreis und<br />

der Spritverbrauch? Ist <strong>Bioethanol</strong> wirklich umweltfreundlich? Ist es tatsächlich CO2-neutral? Welche<br />

Folgen hat die <strong>Bioethanol</strong>-Produktion für die Landschaft, die Qualität der Böden und die Artenvielfalt?<br />

In den führenden <strong>Bioethanol</strong>-Ländern Brasilien, das auf eine jahrzehntelange Geschichte der<br />

zuckerrohrbasierten Alkohol-Nutzung zurückblickt, und den USA, wo ein guter Teil der<br />

Maisproduktion zum Autofahren genutzt wird, lassen sich die positiven und die negativen Aspekte<br />

studieren und gegeneinander abwägen.<br />

In Deutschland schlug die Einführung fehl. Nur wenige Autofahrer entschlossen sich zum Griff nach<br />

der E10-Zapfpistole. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von der Angst vor Motorschäden<br />

und dem Preis über ökologische Bedenken bis zur im Ausland oft beschriebenen „german angst“.<br />

Regiert die Vernunft oder die Hysterie?<br />

Wir hoffen hier, mit unserem Projekt Teile der nächsten Autofahrergeneration zum Nachdenken und<br />

zur Abwägung anregen zu können.<br />

Produktion von <strong>Bioethanol</strong>:<br />

Die Herstellung von <strong>Bioethanol</strong> gleicht im Wesentlichen der Herstellung von trinkbaren Alkoholika,<br />

beispielsweise Bier und Korn, allerdings muss zum Einsatz in Kraftfahrzeugen je nach Motorentyp<br />

eine Alkoholkonzentration von 96 - 100 % erreicht werden.<br />

Ausgangsstoff ist pflanzlicher, durch Photosynthese („Sonnenenergie“) erzeugter Zucker. Als Quelle<br />

dienen einerseits Pflanzen mit hohem Zuckergehalt, z.B. die Zuckerrübe oder Zuckerrohr,<br />

andererseits stärkehaltige Pflanzen wie Mais und andere Getreide sowie Kartoffeln, deren Stärke zu<br />

Zucker zurückverwandelt werden muss. Als zukünftige, heute aber noch sehr teure Alternative gilt die<br />

Verzuckerung von cellulose- und ligninhaltigen Stoffen, etwa Holz und Stroh.<br />

Der in Wasser gelöste Zucker (Saccharose) wird von Hefen (Saccharomyces-Arten) zu<br />

niedrigprozentigem Ethanol vergoren und anschließend durch Destillation in mehreren Schritten auf<br />

maximal mögliche 96% aufkonzentriert. Das Ergebnis entspricht dem durch Destillation nicht<br />

abtrennbare Zusatzstoffe ungenießbar gemachten Brennspiritus und dem in Brasilien in den 1970er<br />

Jahren verwendeten Kraftstoff E100, der trotz des etwa 4%igen Restwassergehalts in dafür<br />

geeigneten Motoren (Ethanol- und Flex-Motoren) verbrannt werden kann. In der EU vertriebene<br />

Benzin-Ethanol-Gemische enthalten in einem Zusatzverfahren auf 100% aufkonzentriertes<br />

<strong>Bioethanol</strong>, E10 beispielsweise 10%.<br />

Der Herstellungsprozess enthält mehrere energieaufwändige Schritte (z.B. Maschineneinsatz,<br />

Transport, Destillation), die gegen den Energiegehalt des Ethanols aufgerechnet werden müssen.<br />

Solche Rechnungen sind auch in Bezug auf die Produktion von CO2 notwendig.<br />

Schulbiologiezentrum Hannover: „<strong>Bioethanol</strong> in der Schule – Vom Acker in den Tank?“<br />

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