Dialogprozessbegleitung - Lernwerkstatt
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freigeist sommer 2012<br />
was macht eigentlich..<br />
anna fuchsbauer<br />
Was aus mir geworden ist… für mich ist es derzeit schwierig darauf eine Antwort zu nden. Ich bin noch<br />
sehr im Wachsen, Wandeln und Werden. Anna Fuchsbauer<br />
beru ich ist aus mir noch nicht so viel<br />
geworden, ich habe schon einiges<br />
ausprobiert, aber im Moment bin<br />
ich arbeitslos.<br />
Nach der <strong>Lernwerkstatt</strong> bin ich ins Borg<br />
Krems gegangen und danach nach<br />
Wien, um zu studieren. Sowohl das Borg<br />
als auch die Uni habe ich geliebt und<br />
gehasst. Das ganze Theater!... Ich habe<br />
es auf meine Art mitgemacht, damit gekämpft,<br />
versucht mir meine Freiheit und<br />
Individualität zu bewahren. Ich glaube,<br />
weil ich dieses System nicht kannte, war<br />
ich neugierig darauf.<br />
Auf der Uni, in Wien, habe ich mich irgendwann<br />
nicht mehr zurecht gefunden,<br />
es ist mir alles zuviel geworden,<br />
habe mich verloren gefühlt und es erschien<br />
mir alles rahmenlos, aussichtslos<br />
und groß. Ich glaube, der ganze Druck,<br />
den ich mir selbst gemacht habe, aber<br />
auch der von außen gemacht wurde…<br />
über die Jahre, ist mir zuviel geworden,<br />
aber das war etwas, was auf mich zutraf,<br />
eine persönliche Krise und nichts gegen<br />
das Studieren, es war damals für mich<br />
nicht das passende System. Ich habe oft<br />
gewechselt, von Germanistik, Philosophie,<br />
Gender Studies zu Internationaler<br />
Entwicklung und Kunstgeschichte. Mich<br />
entscheiden und tiefer einlassen, das<br />
konnte ich in der Zeit gar nicht.<br />
Ich habe dann, um was zu verdienen, im<br />
Hilfswerk St.Pölten als Notruftelefonistin<br />
angefangen und 2 ½ Jahre dort gearbeitet,<br />
ungern, aber ich wollte etwas<br />
durchziehen und nicht wieder, so wie<br />
das Studium, abbrechen. Letzten Sommer<br />
habe ich doch den Schritt gewagt,<br />
zu kündigen und mich unheimlich befreit<br />
gefühlt!<br />
Seitdem bin ich auf der Suche, wie es<br />
weitergeht; eine Ausbildung über das<br />
AMS machen oder wieder einen Job<br />
annehmen….orientieren…festigen und<br />
mehr Boden gewinnen. Auch mit meiner<br />
Wohnsituation bin ich im Moment<br />
beschäftigt.<br />
Ich mag Stärke, Kraft, seelische, geistige<br />
Kraft, Willen, Mut und Hartnäckigkeit.<br />
Ich mag es, für mich das Wesentliche<br />
herauszu nden, langsam sein, spüren,<br />
Tiefe, Stille, das Einfache, Echte, Ehrliche.<br />
16<br />
Lieber nach Innen gehen… Respekt und<br />
Mitgefühl, vor allem der Respekt vor<br />
einem selbst und den menschlichen Beweggründen.<br />
Das Menschliche und Verletzliche.<br />
Akzeptanz, Toleranz.<br />
Dankbarkeit.<br />
Liebe und Freundschaft nähren mich,<br />
der Glaube von anderen an mich richtet<br />
mich auf.<br />
Fotos: Autorin<br />
freigeist sommer 2012<br />
Frage nicht, was die Welt braucht,<br />
Frage vielmehr, was dich lebendig macht.<br />
Dann geh hin und tu es.<br />
Denn die Welt braucht Menschen, die<br />
lebendig sind.<br />
Carlos Castaneda<br />
Am liebsten BIN ich einfach nur, ohne<br />
etwas sein zu müssen, ohne Etikett,<br />
Stempel, Vorurteil, beweisen müssen, Benennungen…<br />
ein wandelnder Strom, in<br />
stetiger Veränderung und Bewegung, mal<br />
so, mal so, mal so, mal so… facettenreich.<br />
Fasziniert bin ich von einer Cranio Sakralen<br />
Ausbildung, die ich vor ein paar Monaten<br />
begonnen habe, von dieser Arbeit,<br />
die sich für mich nicht erklären lässt und<br />
trotzdem lebt und in Bewegung bringt.<br />
Da habe ich das Spielen, Forschen,<br />
Staunen und Experimentieren wieder<br />
entdeckt und auch den Raum, die Zeit<br />
und Unterstützung dafür gefunden….<br />
neugieriges, wissbegieriges Kind sein<br />
können. Ich nde es spannend zu sehen,<br />
welche Fähigkeiten wir besitzen.<br />
Mit Leichtigkeit und Achtsamkeit, ohne<br />
Manipulation und Druck etwas in Bewegung<br />
bringen. Für mich selbst und<br />
andere mehr Wohlbe nden scha en.<br />
Einfach da sein, zulassen, was ist, ohne<br />
Veränderungen zu wollen. Erwartungen<br />
an ein Ergebnis fallen lassen, um dann<br />
eine Überraschung zu erleben. Freiraum,<br />
Lebensfreude…<br />
Dass ich was mit Heilung und Menschen<br />
machen möchte, weiß ich schon länger.<br />
Das ist ein Wunsch, der mit der Zeit frei<br />
gewachsen ist, zum Teil sicher deshalb,<br />
weil ich selbst sehr von Behandlungen<br />
gestärkt worden bin und viel Unterstützung,<br />
Lebendigkeit dadurch erhalten<br />
habe und erhalte.<br />
Aber vom Traum bis zur Umsetzung hat<br />
es Zeit gebraucht und es ist noch immer<br />
ein langer Weg und ein ständiger, oft<br />
auch wackeliger Prozess.<br />
An meiner eigenen Entwicklung arbeiten,<br />
aufarbeiten, das ist etwas, was<br />
kein Ende kennt. Aber dass ich meine<br />
Fähigkeiten zum „Heilen“ kennen lernen,<br />
erforschen und vertiefen möchte,<br />
darin besteht für mich kein Zweifel mehr,<br />
weil ich eindeutig Feuer gefangen habe<br />
und das brennt ziemlich stark. Es ist Leidenschaft<br />
und ein Teil von mir und ich<br />
möchte da möglichst viel lernen und<br />
o en sein, nicht nur für Cranio. Aber das<br />
ist mein Anfang und genau da stehe ich<br />
momentan.<br />
Es ist für mich ein Privileg, dass ich in<br />
die Lernwerksatt gehen konnte. Danke,<br />
Mama! Danke, <strong>Lernwerkstatt</strong>, dass das<br />
für mich und meine Schwestern möglich<br />
war! Und ich nde es schön, dass es mit<br />
meiner Nichte und meinen Ne en weitergeht<br />
und sie das jetzt leben können!<br />
Es ist auch ein Privileg, dass ich liebe,<br />
o ene, fürsorgliche und geduldige Menschen<br />
habe, die mich bereichern, mir<br />
vertrauen, Mut machen, mich unterstützen<br />
und mit mir leben.<br />
Anna Fuchsbauer<br />
17<br />
kinder<br />
mund mund mund<br />
Das Wort „verdammt“ ist gerade aktuell:<br />
Moro(3): Mama, gibt es eigentlich<br />
auch verdammte Schi e?<br />
Mama: Nein, eigentlich nicht, nur das<br />
Schi vom iegenden Holländer.<br />
Moro: Warum?<br />
Mama: Na, der muß ewig übers Meer<br />
fahren und darf nur alle 7 Jahre an<br />
Land gehen.<br />
Moro: Ja, voll verdammt!<br />
Ela (5): Mama, wissen die Indianer, daß<br />
sie Indianer sind?<br />
Eli (4): Wenn man in die Luft schießt,<br />
dann ist Gott tot. (Schlußfolgerung<br />
aus: Gott ist überall)<br />
Ein kleiner blauer Schmetterling iegt<br />
über die Sandkiste.<br />
Momi und Mama: Wie schön!<br />
Momi etwas später: Aber wer hat den<br />
Schmetterling gemacht?<br />
Elisabeth (3) war im Naturhistorischen<br />
Museum. Ein paar Tage danach: Papa,<br />
wann gehen wir wieder zu den verstopften<br />
Tieren?<br />
Bei uns lebt sogar der Traktor gesund:<br />
Jakob (3): “Mein Traktor muss jetzt<br />
zum Veganiker.“<br />
Jakob (3) richtet mit seiner Mama das<br />
abendliche Badewasser. Dazu werden<br />
wohlriechende Essenzen verwendet.<br />
Dazu meint nun Jakob: „Die hysterischen<br />
Öle sind voll super“!<br />
Beim Frühstück: Jakob ißt begeistert<br />
sein Joghurt. Dabei stellt er folgende<br />
Überlegung an: „Gell Mama das Naturjoghurt<br />
kann man in der Natur UND<br />
zhaus essen“.<br />
Bitte schickt Euren „Kindermund“<br />
an redaktion@lernwerkstatt.ws