GIG Oktober 2018
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18<br />
MUSIK<br />
KONZERTE<br />
Leverkusener Jazztage<br />
Gregory<br />
Porter<br />
Von jeher ist das musikalische Spektrum der renommierten<br />
Jazztage breiter, als es ihr Name vermuten ließe. Außer vielen<br />
bewährten Kräften werden wiederum auch Vertreter populärer<br />
Strömungen zu erleben sein, die eher nicht im Brennpunkt<br />
der Jazz-Szene stehen. Neben Gregory Porter, Candy<br />
Dulfer oder der Sängerin Kandace Springs kommen so u.a.<br />
Wincent Weiss oder Blue-Eyed-Soul-Röhre Anastacia zum Einsatz.<br />
Soul und Funk grüßen als variabel austarierte Elemente<br />
bei Incognito, dem Schweizer Seven, Morcheeba oder im<br />
Retro-Appeal von Myles Sanko. Große Stimmen garantiert -<br />
bei der überragenden A-cappella-Formation Naturally 7 und<br />
Thomas Quasthoffs Ausflug ins Jazzige. Fusionfans dürfen<br />
sich freuen, wenn der Gitarrist<br />
Mike Stern sich mit<br />
Premiumkollegen umgibt oder<br />
Randy Brecker und Bill Evans<br />
auf den Schlagzeuger Simon<br />
Phillips treffen.<br />
Wolfgang A. Müller<br />
>> 05.-18.11. LEV - Forum,<br />
Am Büchelter Hof<br />
und weitere Orte<br />
>> www.leverkusener-jazztage.de<br />
Hauptprogramm im Forum:<br />
08.11. Wincent Weiss, 20 Uhr<br />
09.11. „Funky Stuff“: Candy Dulfer,<br />
Incognito, Mörk, 19.30 Uhr<br />
10.11. Gregory Porter, Okan Ersan &<br />
Noise Adventures, 20 Uhr<br />
11.11. Thomas Quasthoff, 19 Uhr<br />
12.11. „Jazz Heroes“: Randy Brecker /<br />
Bill Evans Soulbop XL feat. Simon<br />
Phillips, Mike Stern feat. Darryl<br />
Jones, Keith Carlock & Bob<br />
Malach, NuH[u]ssel Orchestra,<br />
19 Uhr<br />
13.11. „Vocal Night“: WDR Big Band feat.<br />
Kandace Springs, Naturally 7,<br />
Alex Han, 19.30 Uhr<br />
14.11. „Woman’s Night“: Morcheeba,<br />
Laila Biali, 19.30 Uhr<br />
15.11. Anastacia, Malina Moye,<br />
19.30 Uhr<br />
16.11. „Groove Night“: Seven, Flo Mega,<br />
Jonah Nilsson, 19.30 Uhr<br />
17.11. „Soul Night“: Myles Sanko, Electro<br />
Deluxe, Charles Pasi, 19 Uhr<br />
18.11. Sonderkonzert: Querbeat, Three<br />
Fall & Melane, 19.30 Uhr<br />
ihrer über 40-jährigen Karriere von einem Bläsertrio<br />
unterstützt. Für eine sehr persönliche Atmosphäre<br />
sorgen zudem Privatfotos und selbstgedrehte<br />
Filmsequenzen, die auf einer überdimensionalen<br />
Leinwand gezeigt werden, und natürlich die<br />
von Wolfgang Niedecken zwischendurch erzählten<br />
Geschichten und Anekdoten. Alexandra Mai<br />
>> 05.10. BI - Stadthalle, 07.10. Lingen -<br />
Emsland-Arena, 09.10. OB - König-Pilsener-Arena,<br />
29.10. MS - MCC Halle Münsterland, jew. 20 Uhr<br />
>> www.bap.de<br />
Die Nerven<br />
Auf ihrem aktuellen Album „Fake“ haben Die Nerven<br />
aus Stuttgart ihren harten, aber nuancenreichen<br />
Sound nochmals weiterentwickelt. Zwar liegen<br />
die Wurzeln der Band nach wie vor im Post-<br />
Punk der 70er/80er Wendejahre, ergänzt jedoch<br />
durch Einflüsse aus Hardcore, Noise-, Avantgarde-<br />
und Indie-Rock in der Tradition von Sonic Youth,<br />
Big Black, Mogwai, EA 80. Wie Die Nerven dabei<br />
die eruptive Energie ihrer Gitarrenlärmattacken<br />
dosieren, wenn düsterer Post-Punk in Noise über-<br />
Götz Alsmann<br />
Sie waren in Paris und in New York am Broadway.<br />
Lange wurde gerätselt, wohin die Reise Götz Alsmann<br />
und seine Band als nächstes führen würde.<br />
Seit dem vergangenen Jahr ist das Geheimnis nun<br />
gelüftet. Rom, die ewige Stadt war das letzte Ziel,<br />
das die Münsteraner ansteuerten, um ihre musikalische<br />
Reisetrilogie abzuschließen. Aufgenommen<br />
im Tonstudio Forum Village, das früher einmal<br />
dem legendären Ennio Morricone gehörte, ist das<br />
neue Album „Götz Alsmann...in Rom“<br />
eine Reminiszenz an den italienischen<br />
Schlager der 50er und<br />
60er Jahre. Von „Azzuro“ über<br />
„Quando Quando“ bis hin zu<br />
„Volare“ und „Come Prima“<br />
reicht das Repertoire an unvergänglichen<br />
Evergreens,<br />
Götz<br />
Alsmann<br />
denen Alsmann und seine fabulösen<br />
Mitstreiter, wie man<br />
nun live erleben kann, mit Jazz,<br />
Swing und latein-amerikanischen<br />
15,11mm<br />
Rhythmen noch einmal eine ganz eigene Note verpassen.<br />
Alexandra Mai<br />
>> 31.10. Selm - Bürgerhaus,<br />
02.11. OS - OsnabrückHalle,<br />
08.11. Lingen - Theater an der Wilhelmshöhe, jew. 20 Uhr<br />
>> www.goetzalsmann.de<br />
Niedeckens BAP<br />
Nach einem spielfreien Jahr sind Wolfgang Niedecken<br />
und seine Band in diesem Herbst endlich<br />
wieder live zu erleben. „Live & Deutlich“ heißt<br />
das neue Programm, für das die Kölner eine<br />
überwältigend große Auswahl an Songs aller<br />
Dekaden zusammengestellt haben. So<br />
werden neben altbekannten Klassikern<br />
wie „Kristallnaach“, „Verdamp lang<br />
her“, „Do kanns zaubere“ oder „Nemm<br />
mich met“ auch Songs von Niedeckens<br />
neuem, in New Orleans aufgenommenen<br />
Solowerk „Reinrassije Strooßekööter – Das<br />
Familienalbum“ zum Besten gegeben. Als<br />
Novum wird die Band dabei zum ersten Mal in<br />
Die Nerven<br />
geht, und gleichzeitig in ihren Stücken den melodischen<br />
Pop-Gehalt erhöhen, ist schon bezwingend.<br />
Genau wie die sezierende Sprachgewalt der<br />
Band, mit der sie in ihren Texten kühle Beobachtung,<br />
glutäugige Wut oder Apathie gegenüber den<br />
gesellschaftlichen Verhältnissen formulieren. Für<br />
ein Konzert von Die Nerven brauchst du gute Nerven.<br />
Andreas Dewald<br />
>> 21.10. MS - Gleis 22, 20.30 Uhr<br />
>> www.facebook.com/deinemutteralter<br />
Earthless<br />
Tief im Reggae verwurzelt<br />
Gentleman<br />
Kein bleichgesichtiger Musiker, vor allem kein deutscher, spielt Reggae mit solcher<br />
Glaubwürdigkeit, Tiefe, und Tanztauglichkeit wie Gentleman aus Köln.<br />
Jetzt spielt er auch in der Region.<br />
Wohl dem, der einen musikinteressierten Bruder<br />
hat. So wie Tilmann Otto, der von den Reggae-Mixtapes,<br />
die sein älterer Bruder ihm von seinen<br />
Reisen aus Jamaika mitbringt, so angefixt ist,<br />
dass er bereits mit 17 Jahren selbst auf die Karibikinsel<br />
reist. Im Land seiner Sehnsucht sozusagen<br />
als Gentleman neugeboren, lernt er den jamaikanischen<br />
Dialekt Patois akzentfrei zu sprechen.<br />
Wieder zu Hause in Köln wird er MC von Pow Pow<br />
Movement, wechselt dann zum Hamburger Soundsystem<br />
Silly Walks, bevor er mit Max Herres Freundeskreis<br />
kollaboriert und auf dem Song „Tabula<br />
Rasa“ als Sänger zu hören ist.<br />
Sein großes Talent, aber auch sein Engagement<br />
in puncto Diskriminierung und Gesellschaftskri-<br />
tik offenbart Gentleman auch auf seinem 2002<br />
veröffentlichten Album „Journey To Jah“, das<br />
sich viele Wochen in den Top 14 der Charts hält.<br />
17,0mm<br />
Getoppt wird dieser Erfolg mit dem zwei Jahre<br />
später erscheinenden Nachfolger „Confidence“,<br />
das die Poleposition der Charts entert und Gentleman<br />
eine 1Live Krone in der Kategorie „Bester<br />
Künstler“ einbringt. Auf seinen Alben „Diversity“<br />
von 2010 und „New Day Dawn“ von 2013<br />
glückt ihm aufs Neue ein Brückenschlag zwischen<br />
zwei unterschiedlichen Kulturen. Und auch sein<br />
großartiges „MTV Unplugged“-Album unterstreicht,<br />
wie tief Gentleman in den Traditionen<br />
und Vibes von Jamaikas Musik verwurzelt ist und<br />
sich Werte wie Rightousness und<br />
Consciousness bewahrt hat.<br />
Mit seinem Best-of-Album „The Selection“<br />
ist Gentleman seit Wochen<br />
in den Charts, mit Sean Paul hat er<br />
die Single „Ovaload“ veröffentlicht.<br />
Alles optimale Einladungen, ein Konzert<br />
von Gentleman zu besuchen.<br />
Alexandra Mai<br />
>> 03.11. Lingen - EmslandArena,<br />
20 Uhr<br />
Gentleman<br />
>> www.gentleman-music.com