Jetzt spricht: Merle Radtke (Leiterin der Kunsthalle Münster) Als neue Leiterin ist sie seit dem 1. Juli für das Ausstellungsprogramm der Kunsthalle Münster verantwortlich. Wir haben die Kuratorin, die zuvor in Hamburg und Stuttgart gearbeitet hat, an ihrer neuen Wirkungsstätte besucht und über ihr Selbstverständnis, ihre Arbeit, ihr Stipendiat in Japan und Kunst im digitalen Zeitalter gesprochen. 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 5678901 Merle Radtke - Foto: Volker Renner Frau Radtke, Sie haben in den vergangenen Jahren in Hamburg und Stuttgart freiberuflich als Kuratorin gearbeitet. Wie haben Sie Münster als Ort für Kunst wahrgenommen? In den vergangenen Jahren habe ich in Münster immer wieder Halt gemacht, um mir Ausstellungen im Kunstverein oder der Kunsthalle anzuschauen, wenn ich von Hamburg aus auf dem Weg nach Köln oder Düsseldorf war. Meine Kolleginnen aus dem Kunstverein kenne ich daher auch schon eine ganze Weile und freue mich künftig auf den Austausch mit Ihnen. Im letzten Jahr führte aufgrund der Skulptur Projekte natürlich kein Weg vorbei an Münster. Und was mich von jeher an der Stadt beeindruckt hat, ist die große Dichte von Kunstinstitutionen. Was war schließlich für Sie ausschlaggebend, die Leitung der Kunsthalle Münster zu übernehmen? 14,28mm Mich hat die Herausforderung gereizt, ein Haus leiten zu können. Ganz frei ein Programm gestalten zu können, stellt eine große Chance und tolle Möglichkeit dar. Zudem handelt es sich bei der Kunsthalle um einen sehr besonderen Ausstellungsraum, immerhin ist es kein klassischer white cube. Was ist das Besondere, sozusagen das Alleinstellungsmerkmal der Kunsthalle Münster? Wie angedeutet haben die Räume der Kunsthalle einen besonderen Charakter, die bereits in der Vergangenheit Ausgangspunkt für Neuproduktionen darstellten. Auch Christiane Blattmann, eine Künstlerin, die im kommenden Jahr ihre erste institutionelle Einzelausstellung in der Kunsthalle haben wird, nimmt Bezug auf die Architektur des ehemaligen Speichers. Die zweite Besonderheit sind Werkstatt und Gastatelier. Damit herrschen in der Kunsthalle für Künstlerinnen und Künstler hervorragende Bedingungen, um vor Ort Werke zu produzieren. Der Begriff Kurator ist, obgleich es ihn ja noch gar nicht so lang gibt, weit gefasst. Was ist Ihre persönliche Definition eines Kurators, einer Kuratorin? Als Kurator bzw. Kuratorin bildet man eine Schnittstelle zwischen Kunst, Künstlern und Publikum, dabei spielt natürlich der Prozess des Auswählens und Präsentierens eine wichtige Rolle. Was macht wie Sinn, was möchte man zeigen? Vor allem würde ich die Rolle des Kurators / der Kuratorin jedoch als Kunstvermittler bzw. -vermittlerin beschreiben. Sie treten die Nachfolge von Frau Dr. Kirkpatrick an, die die Kunsthalle 25 Jahre geleitet hat. Welche eigenen Akzente möchten Sie setzen? Ich möchte dem Haus in Münster wie darüber hinaus noch größere Sichtbarkeit verleihen. Zudem soll die Kunsthalle künftig verstärkt ein Ort der Diskussion darstellen. Als Mitglied des Graduiertenkollegs „Ästhetiken des Virtuellen“ an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg habe ich die Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Disziplinen sehr schätzen gelernt, dies möchte ich gerne in der Kunsthalle fortführen. Gerne möchte ich mit der Uni zusammenarbeiten, um die Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Ich möchte dem Haus in Münster wie darüber hinaus noch größere Sichtbarkeit verleihen. .............................. Kunst auszuloten. Münster mit seiner reichen Universitätslandschaft stellt dafür sicherlich einen besonderen Ort dar. Zudem möchte ich mit anderen Orten kooperieren – bei der ersten Ausstellung ist u.a. eine Zusammenarbeit mit der Kunstakademie sowie dem Kino geplant. Anfang des Jahres waren Sie als Stipendiatin des Goethe Instituts an der Villa Kamogawa in Kyoto / Japan. Hat diese Erfahrung Ihre Auffassung von Kunst erweitert? Während meiner Zeit in Japan hatte ich Gelegenheit viel zu sehen, was nicht aus dem eigenen Kulturkreis kommt, was den Blick auf die eigene Kultur verändert. An dem Programm, an dem ich teilnehmen durfte, ist mir sehr klar geworden, was für ein Luxus es ist, Raum und Zeit zu haben, um sich primär einem Thema widmen zu können – sozusagen Raum zum Denken zu haben, ohne direkt Output generieren zu müssen. Inwieweit hat das digitale Zeitalter ihr Kunstverständnis geprägt, und welche Folgen hat das für Ihre Arbeit hier? 17,0mm Ich habe mich in den letzten Jahren u.a. im Rahmen meiner Arbeit an der Promotion mit der postdigitalen Kunst und der Netzkunst seit den 1990er Jahren auseinandergesetzt. Zugleich hat das digitale Zeitalter natürlich extremen Einfluss darauf, wie wir Dinge rezipieren. Um für die eigene Arbeit eine Sichtbarkeit zu kreieren, gilt es natürlich auch die sozialen Medien noch stärker als bislang einzubeziehen und langfristig auch online eine Diskussionsplattform zu schaffen. Nach welchen Kriterien suchen Sie einen Künstler, eine Künstlerin aus? Am Anfang steht ein Interesse, das Künstlerinnen und Künstler oder vielmehr ihre Werke bei mir wecken. Dann folgt die Frage, warum mich Merle Radtke mit OB Markus Lewe und Kulturdezernentin Cornelia Wilkens - Foto: Presseamt Münster eine Position genau interessiert – dabei spielen inhaltliche wie formale Aspekte eine Rolle. Darüberhinaus beeinflussen gesellschaftliche Entwicklungen die Auswahl. Zugleich denke ich natürlich nicht nur über eine Ausstellung nach, sondern auch über die Abfolge, die Dramaturgie. Dabei ist es mir auch wichtig, verschiedene künstlerische Medien zu präsentieren. Wird es weiterhin eine Förderung von Künstlern aus Münster und der Region geben? Erst einmal möchte ich mir Zeit nehmen, Münster und seine Kunstszene kennen zu lernen. Aber grundsätzlich finde ich es wichtig, dass man als Institution nicht solitär dasteht, sondern etwas mit dem zu tun hat, was in der Stadt vor sich geht und dementsprechend gerade als städtische Institution auch die lokale Kunstszene mit in das Programm einbezieht. Interview: Alexandra Mai
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