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VERMISCHTES<br />

Eine Schlaitdorfer Firma lässt alles fliegen<br />

Die Luft als Bühne<br />

ebenso zusammengearbeitet wie mit Andre Heller<br />

und zahlreichen großen Musicalshows am New<br />

Yorker Broadway. Ermöglicht werden die weltweit<br />

einzigartigen Flugobjekte durch ihre Leichtbauweise<br />

und eine ausgeklügelte Technik. Hergestellt aus extraleichtem<br />

Schaumstoffmaterial und aufgepumpt<br />

mit 4 000 Liter Helium wiegt somit ein Auto im Maßstab<br />

1:1 nur zweieinhalb Kilogramm. Gesteuert wird<br />

das täuschend echte Modell per Funk und kann mit<br />

Hilfe kleiner Elektromotoren angetrieben und bis zu<br />

einer Entfernung von 60 Metern kontrolliert werden.<br />

Auch ihr jüngstes Großprojekt sorgte für Aufsehen,<br />

als ein XXL Orb das höchste Gebäude der Welt<br />

in Guangzhou in 70 Meter Höhe umkreiste.<br />

Die Entdeckung der dritten Dimension mit heliumgefüllten Leichthüllen-Modellen:<br />

Das Unternehmen Airstage verleiht Autos, U-Booten und Motorrädern Flügel und<br />

erobert mit fliegenden Show-Objekten weltweit den Luftraum.<br />

Freitag, 7. Februar 2014, unter dem Dach des Olympiastadions<br />

im russischen Sotschi: Millionen von Zuschauern<br />

verfolgen am Bildschirm die Szene, wie ein<br />

junges Mädchen von einem roten Ballon nach oben<br />

gezogen wird und durch die Lüfte schwebt. Illusion,<br />

Zauberei, oder einfach nur perfekte Technik? In<br />

Wirklichkeit hing das Mädchen natürlich an dünnen<br />

Seilen, und der Ballon mit annähernd zwei Metern<br />

Durchmesser wurde durch Fernsteuerung bewegt.<br />

Nicht zum ersten Mal ließ die Firma Airstage aus<br />

Schlaitdorf bei Eröffnungsfeiern von Olympischen<br />

Spielen ihre Leichtflugmodelle durch die Lüfte fliegen.<br />

Bei der Olympiade in London 2012 waren es<br />

zwei riesige knallgelbe U-Boote, die zur Melodie von<br />

„Yellow Submarine“ von den Beatles durchs Stadion<br />

schwebten und mit ihrer Schwerelosigkeit ein<br />

Millionenpublikum verblüfften. Ob U-Boote, Autos,<br />

Delphine, Schwarmkugeln, Kühlschränke, Pinguine,<br />

Handys, Wohnwägen, Turnschuhe oder Motorräder<br />

– fliegende Showmodelle in Originalgröße und in<br />

allen erdenklichen Formen sind die Spezialität des<br />

Ingenieur-Teams um die beiden Brüder Rainer und<br />

Günther Mugrauer, die seit 1996 von Schlaitdorf aus<br />

den Traum vom Fliegen in die Tat umsetzen.<br />

Weltweit versorgen die beiden Schwaben ihre Kunden<br />

mit fliegenden Spezialobjekten: „Wir können<br />

die vielen Anfragen gar nicht alle abarbeiten“, betont<br />

Günther Mugrauer, der für das Marketing zuständig<br />

ist. Große Veranstaltungen – seien es nun Messeauftritte,<br />

Galashows, Automobil-Präsentationen oder<br />

Großkonzerte – legen zunehmend Wert auf spektakuläre<br />

Inszenierungen. So entwickelte der ausgebildete<br />

Flugzeugbauer und passionierte Pilot Rainer<br />

Mugrauer für die Welttournee der Gruppe Pink Floyd<br />

einen fliegenden Astronauten, begleitete Airstage die<br />

TV-Sendung „Verstehen Sie Spaß“ fünf Jahre lang<br />

mit ihrem fliegenden Spaßvogel und peppte die Helene-Fischer-Show<br />

mit schwebenden Delphinen und<br />

Fischen auf. Die kamen übrigens auch bei der Einweihung<br />

der Reutlinger Stadthalle zum Einsatz.<br />

Mit David Copperfield haben die beiden Brüder<br />

Mittlerweile beschäftigt das seit 2004 in Schlaitdorf<br />

beheimatete Unternehmen mehrere Mitarbeiter<br />

und ist zu mehr als 60 Prozent im Ausland, vor allem<br />

in den USA und China, aktiv. Da das Konzept<br />

weltweit einmalig ist, braucht man keine Mitbewerber<br />

zu fürchten und ist nicht auf aktives Marketing<br />

angewiesen: „Interessenten kommen auf uns zu“,<br />

erläutert Günther Mugrauer und ergänzt: „Es geht<br />

vielmehr darum, was einem der Traum vom Fliegen<br />

wert ist“. Denn so ein fliegendes Helium-Auto kostet<br />

in der Regel mehr als das Doppelte des Originals.<br />

Die beiden Firmengründer Günther und Rainer Mugrauer,<br />

die jedes einzelne Flugobjekt persönlich entwickelt<br />

und gebaut haben, verfolgen schon seit vielen<br />

Jahren den Traum, die Naturkräfte zu<br />

überwinden. Ihnen schwebte schon während ihrer<br />

Kindheit vor, etwas noch nie da Gewesenes zu schaffen,<br />

das leicht und ungefährlich ist und keinen<br />

Krach macht – ein Auto, das fliegen kann. jüsp <br />

airstage.de<br />

Fotos: o. Airstage GmbH | u.l. Airstage GmbH | u.r. Jürgen Spieß<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2018</strong>

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