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Wurmberg - 2014

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Aus der Geschichte der Gemeinde <strong>Wurmberg</strong><br />

Auf der Platte, einem in richtung Vaihingen<br />

ostwärts verlaufenden Höhenzug, liegt etwa<br />

zehn Kilometer östlich von Pforzheim die<br />

gemeinde wurmberg mit ihren ortsteilen<br />

wurmberg und Neubärental.<br />

wurmberg ist möglicherweise 94 in der<br />

Form „wurenberc“ als schenkung der Herren<br />

von iptingen an das Kloster maulbronn, spätestens<br />

jedoch bei der bestätigung über<br />

die gründung einer Kapelle urkundlich erstmals<br />

erwähnt. trotz dieser Kapelle gehörte<br />

der ort kirchlich zunächst zu wiernsheim,<br />

bevor er mit eigenen Pfarreirechten ausgestattet<br />

wurde. in der Folgezeit gelang es dem<br />

Kloster maulbronn nach und nach, die ortsherrschaft<br />

über wurmberg gänzlich zu erwerben.<br />

mit dem Kloster ging das dorf 504/09<br />

an württemberg über.<br />

wurmberg | waldenserplatz<br />

elend und tod brachte den einwohnern des<br />

ortes der dreißigjährige Krieg (68 - 648)<br />

und die Pest (635/36). die bevölkerungszahl<br />

reduzierte sich auf maximal ein Viertel des<br />

Vorkriegsstandes. 654, wenige Jahre nach<br />

beendigung des Krieges, waren in wurmberg<br />

nur noch 79 einwohner ansässig.<br />

ende des 7. Jahrhunderts nahm das Herzogtum<br />

württemberg etwa .000 reformierte<br />

glaubensflüchtlinge aus Piemont im heutigen<br />

italienisch-französischen grenzgebiet<br />

auf, sicherte ihnen freie religionsausübung<br />

zu und überließ ihnen brachliegende Äcker<br />

und wiesen zur bewirtschaftung.<br />

so ließen sich auch etwa<br />

00 Personen in wurmberg<br />

nieder und gründeten<br />

in der „welschen gasse“<br />

(heute: Pforzheimer<br />

straße) die „colonie de Luserne<br />

et Queiras et guillestre“,<br />

die Kolonie Lucerne.<br />

die meisten von ihnen<br />

waren keine waldenser<br />

im engeren sinne, hatten<br />

aber vor ihrer Vertreibung<br />

in den tälern gelebt und<br />

das schicksal der waldenser<br />

geteilt.<br />

Auch der Kaufmann Anton seignoret, dem<br />

die einführung der Kartoffel in württemberg<br />

zu verdanken ist, wohnte in Lucerne, das im<br />

Jahr 808 politisch ganz mit wurmberg vereinigt<br />

wurde, nachdem bereits fast 40 Jahre zuvor<br />

unter anderem eine gemeinsame rechnungsführung<br />

vereinbart worden war.<br />

die gründung von Neubärental geht auf<br />

das Jahr 7 zurück. Johann Jakob beck,<br />

ein aus bärenthal bei beuron (Hohenzollern)<br />

stammender theologe, hatte sich mit einigen<br />

Familien aus seinem geburtsort dem reformierten<br />

glauben zugewandt. sie mussten<br />

deshalb flüchten und kamen schließlich über<br />

Fassade | Johann-Jakob-beck-straße<br />

Aus der gescHicHte<br />

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