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Leseprobe "Unsere besten Freunde" 2018

Das Tiermagazin für die ganze Familie. Diesen Monat berichtet der beliebte Naturfilmer Dirk Steffens über das Thema Artenvielfalt und was zu tun ist bedrohte Tierarten zu schützen.

Das Tiermagazin für die ganze Familie. Diesen Monat berichtet der beliebte Naturfilmer Dirk Steffens über das Thema Artenvielfalt und was zu tun ist bedrohte Tierarten zu schützen.

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November <strong>2018</strong><br />

Hundesenioren<br />

Gesunde Extras<br />

für die Alten<br />

Neugierige Langohren<br />

Kaninchen brauchen<br />

Abwechslung<br />

Die Artenvielfalt retten<br />

Naturfilmer Dirk Steffens im Interview


Serie: Expertenwissen<br />

Nina Packwitz<br />

aus Hemer ist ausgebildete Tierheilpraktikerin mit den Schwerpunkten<br />

Homöopathie, Bach-Blüten, Akupunktur und Schüßler-Salze.<br />

www.nina-packwitz.de<br />

Hundesenioren<br />

Tipps für einen gesunden Lebensabend<br />

Wer rastet, der rostet. Das gilt auch für Hunde.<br />

Die Tierheilpraktikerin Nina Packwitz aus Hemer gibt Tipps für den Alltag<br />

mit Ihrem Senior, damit Sie seine Lebensqualität bis ins<br />

hohe Alter erhalten können.<br />

Im Herbst des Lebens<br />

lassen es Hundesenioren meist<br />

etwas ruhiger angehen.<br />

Porträt: Nina Packwitz · Aufmacherfoto: sbewith, Coupon: shoelessRVA photography/pixabay.com<br />

von Karsten Kulms<br />

„Meist sind es die ersten Anzeichen, die<br />

uns bewusst machen, dass unser Vierbeiner<br />

in die Jahre gekommen ist. Die<br />

Schnauze wird grau, das Aufstehen fällt<br />

schwerer oder bei längeren Spaziergängen<br />

ist er nicht mehr ganz so flott unterwegs.<br />

Der Verschleiß von Knochen und<br />

Knorpel ist ein natürlicher Alterungsprozess,<br />

der aber durch eine ausgewogene<br />

Mineralstoffversorgung und angepasste<br />

Belastungen hinausgezögert werden<br />

kann“, sagt Nina Packwitz.<br />

Arzneimittel-Checkliste<br />

Homöopathie für aktive<br />

Hundesenioren:<br />

✿ Arnica wird bei Überanstrengung,<br />

Schwäche sowie Muskel- und<br />

neuralgischen Schmerzen eingesetzt.<br />

✿ Crataegus ist eine wertvolle Hilfe<br />

für das alternde Hundeherz.<br />

✿ Nux vomica kann die Verdauung<br />

und die Entgiftung des Körpers<br />

unterstützen.<br />

✿ Rhus toxicodendron kann bei<br />

Gelenkschmerzen mit Steifheit der<br />

Gliedmaßen helfen.<br />

Zur Dosierung<br />

und Verabreichung<br />

berät Sie Ihr<br />

Apotheker oder<br />

Tierheilpraktiker.<br />

4 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | November <strong>2018</strong><br />

Viel bewegen<br />

Die Tierheilpraktikerin verweist zudem auf<br />

die Notwendigkeit regelmäßiger Bewegung:<br />

„Die tägliche Gassirunde sollte auf<br />

mehrere Einheiten aufgeteilt werden,<br />

ganz nach dem Motto ,Wer rastet, der rostet´.<br />

Sprünge aus dem Auto können Sie<br />

verhindern, indem Sie Ihren Hund hineinoder<br />

herausheben.“ Sie rät, bei größeren<br />

Rassen eine Rampe als Ein- und Ausstiegshilfe<br />

zu benutzen. „Häufiges Treppenlaufen<br />

strapaziert den Bewegungsapparat<br />

darüber hinaus und sollte daher weitestgehend<br />

vermieden werden“, gibt sie zu<br />

bedenken. „Für einen altersgerechten<br />

Schlafplatz eignen sich weiche Unterlagen<br />

und Auflagen, die die Gelenke entlasten<br />

und zudem stützend wirken.“<br />

Ein stabiles Umfeld schaffen<br />

Da ältere Tiere meist ein vermehrtes Ruhebedürfnis<br />

haben, ist ein ruhiges Eckchen,<br />

welches aber trotzdem die Nähe zu Frauchen<br />

und Herrchen ermöglicht, besonders<br />

wichtig. „Ein stabiles Umfeld und ein<br />

geregelter Tagesablauf geben Ihrem Vierbeiner<br />

die benötigte Sicherheit und helfen<br />

ihm bei nachlassender Orientierung,<br />

wenn Augen, Ohren und die Nase nicht<br />

mehr so leistungsfähig sind, wie sie es<br />

einst mal waren“, so die Expertin.<br />

Altersgerecht füttern<br />

„Die Fütterung sollte dem Gesundheitszustand<br />

angepasst werden und nach<br />

Möglichkeit naturbelassen und vitaminreich<br />

sein sowie alle notwendigen Mineralstoffe<br />

und Spurenelemente enthalten.<br />

Hierfür eignen sich leicht verdauliches<br />

Fleisch mit gekochtem Gemüse, Kräuter,<br />

hochwertige Öle und eine natürliche<br />

Kalziumquelle. Das hält die Darmflora und<br />

somit auch das Immunsystem im Gleichgewicht“,<br />

ergänzt Packwitz. Zusätzlich<br />

können den Bedürfnissen entsprechend<br />

auch Nahrungsergänzungsmittel aus der<br />

Apotheke hinzugefügt werden. Packwitz<br />

weiter: „Hagebutten liefern wertvolles<br />

Vitamin C und können bei Gelenkverschleiß<br />

eingesetzt werden. Extrakt aus der<br />

Grünlippmuschel unterstützt die Bildung<br />

von Gelenkschmiere und kann bei Problemen<br />

von Muskeln und Sehnen gefüttert<br />

werden. Ginkgo fördert die Durchblutung<br />

und verbessert die Fließfähigkeit des<br />

Blutes.“<br />

November <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 5


Aufmacherfoto: Rodney, Unfall-Foto: Corepics VOF/stock.adobe.com<br />

Verursacht der Hund einen Unfall<br />

mit Personenschaden, kann das ohne<br />

Versicherungsschutz für den Halter mitunter<br />

den finanziellen Ruin bedeuten.<br />

Schäden an der Wohnungseinrichtung<br />

sind bei einer Hundehaftpflicht<br />

nur für Mietwohnungen abgedeckt.<br />

Wohnungs- oder Hausbesitzer müssen<br />

für die Schäden ihres Vierbeiners<br />

selber aufkommen.<br />

Auf der sicheren Seite<br />

Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung<br />

gehört zur Grundausstattung eines jeden Hundes. Doch nicht jede Versicherung<br />

bietet die gleichen Konditionen. Diese Dinge müssen Sie beachten.<br />

Das Bürgerliche Gesetzbuch schreibt in<br />

Paragraf 833 vor, dass ein Tierhalter für<br />

sein Haustier haften muss, wenn es einen<br />

Schaden anrichtet. Halter von Katzen und<br />

Kleintieren können sich dabei entspannt<br />

zurücklehnen. Denn bei diesen Tierarten<br />

greift im Schadensfall üblicherweise die<br />

private Haftpflichtversicherung.<br />

von Karsten Kulms<br />

Hunde immer versichern<br />

Anders ist das bei Hunden. Für sie muss<br />

eine eigene Tierhalterhaftpflichtversicherung<br />

abgeschlossen werden. Da auch<br />

kleine Hunde große Schäden anrichten<br />

können, beispielsweise als Verursacher<br />

eines Autounfalls, sind Tierhalterhaftpflichtversicherungen<br />

für Hundehalter<br />

mittlerweile in vielen Bundesländern sogar<br />

Pflicht. Aber auch ohne gesetzlichen<br />

Zwang ist es immer ratsam, sich finanziell<br />

abzusichern. Denn selbst der bravste<br />

Hund kann mal eine Dummheit machen.<br />

Das muss rein<br />

Wie teuer die Versicherungspolice wird,<br />

hängt vom jeweiligen Bedarf des Hundehalters<br />

und den Haltungsumständen des<br />

Hundes ab. Erkundigen Sie sich deshalb<br />

vor Vertragsabschluss ganz genau nach<br />

den Konditionen.<br />

Eine Hundehaftpflicht sollte<br />

mindestens diese Leistungen abdecken:<br />

Personen- und Sachschäden<br />

Die wichtigste Funktion einer Hundehaftpflicht<br />

ist, einen Hundehalter vor existenzbedrohenden<br />

Schadenersatzverpflichtungen,<br />

beispielsweise nach einem Unfall<br />

mit Personenschaden, zu bewahren. Um<br />

ausreichend abgesichert zu sein, sollte die<br />

Deckungssumme dafür mindestens drei<br />

Millionen Euro betragen. Hat Ihr Vierbeiner<br />

einmal zugeschnappt, und kann der<br />

Betroffene dadurch seinen Beruf für eine<br />

Weile nicht ausüben, kann auch das für<br />

den Halter sehr teuer werden. Achten Sie<br />

daher darauf, dass auch solche Fälle von<br />

Ihrer Police abgedeckt werden.<br />

Hüterschutz<br />

Was viele nicht wissen: Geben Sie Ihren<br />

Hund tagsüber bei einem Nachbarn oder<br />

einem Freund zur Betreuung ab, ist er im<br />

Schadensfall nicht automatisch von Ihrer<br />

Tierhalterhaftpflicht abgedeckt. Denn ab<br />

dem Moment, ab dem der Hund übernommen<br />

wird, ist laut Gesetz der Betreuer<br />

der „Tierhalter“ und somit auch für Schäden<br />

haftbar. Im schlimmsten Fall wird<br />

dann aus der Gefälligkeit eine teure Angelegenheit.<br />

Beinhaltet Ihre Tierhalterhaftpflicht<br />

aber auch einen sogenannten<br />

„Hüterschutz“-Passus, kommt Ihre Versicherung<br />

für den Schaden auf.<br />

Mietschäden<br />

Macht Ihr Vierbeiner bei Ihnen zu Hause<br />

etwas kaputt, kommt es ebenfalls auf den<br />

Tarif an. Üblicherweise sind Schäden am<br />

eigenen Eigentum durch eine Tierhalterhaftpflicht<br />

nämlich nicht abgedeckt. Mit<br />

einer Ausnahme: Wohnen Sie zur Miete,<br />

bieten die meisten Versicherungen sogenannte<br />

Mietsachschadenstarife an. Sie<br />

springen ein, wenn Ihr Vierbeiner etwas<br />

beschädigt, das zur Ausstattung der Wohnung<br />

und damit Ihrem Vermieter gehört.<br />

Dazu zählen beispielsweise Türen und<br />

Fußleisten, Fußböden und Wandverkleidungen.<br />

Inklusive<br />

Tutorial-Videos:<br />

„So wird´s<br />

gemacht!“<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde<br />

Gesund durchs Jahr<br />

192 Seiten<br />

239 Abbildungen<br />

Paperback<br />

ISBN 978-3-9817-3790-5<br />

VK 14,95 €<br />

Das ganze Jahr<br />

in einem<br />

einzigen Buch!<br />

Informatives über Hunde, Katzen,<br />

Vögel, Kaninchen und Nager.<br />

Von der Zahnpflege bei Hunden<br />

über Milben bei Vögeln bis zum<br />

Hautpilz bei Nagern.<br />

Zusatzinformationen:<br />

– Hausapotheke für Tiere<br />

– Notfall-Apotheke<br />

– Physiologische Grunddaten<br />

Erhältlich im Buchhandel,<br />

bei<br />

und<br />

in Ihrer Apotheke!<br />

Oder einfach über<br />

unsere kostenlose<br />

Bestell-Hotline<br />

0800 – 2831000<br />

12 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | November <strong>2018</strong><br />

November <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 13


Im Gegensatz zu Zahnstein<br />

können Zahnbeläge (im Kreis),<br />

sogenannte Plaques, durch<br />

regelmäßiges Zähneputzen<br />

entfernt werden.<br />

Zahn- Zahngesund<br />

von gesund Anfang von an<br />

Anfang an<br />

Um Zahnstein und Zahnfleischentzündungen<br />

vorzubeugen, ist regelmäßiges<br />

Zähneputzen<br />

angesagt. Aber wie oft?<br />

Und wie macht man es<br />

eigentlich richtig?<br />

von Karsten Kulms<br />

ne führen. Langjährige Studien belegen,<br />

dass sich nach einer professionellen Zahnreinigung<br />

durch den Tierarzt schon nach<br />

wenigen Wochen wieder neue Plaques<br />

bilden, aus denen sich ohne regelmäßiges<br />

Zähneputzen neuer Zahnstein entwickelt.<br />

Zahnstein ist bei Hunden und erst recht<br />

bei Katzen deshalb so gefährlich, weil sich<br />

darunter gefährliche Keime einnisten.<br />

Diese gelangen über das Zahnfleisch in<br />

den Körper und können dort zu schlimmen<br />

Erkrankungen lebenswichtiger Orgates<br />

Kratzen hat häufig viele andere Ursachen,<br />

beispielsweise Futtermittel- oder<br />

sonstige Allergien. Sicherheit bietet nur<br />

ein gründliches Durchsuchen des Fells.<br />

Foto Aufmacher: lalalululala, Foto Zähneputzen: CHUSS, Foto Einkaufszettel: Carola Schubbe/stock.adobe.com · Porträt: Gero Altmann<br />

Problemfall Katze<br />

Anders als bei Hunden, die durch behutsames<br />

Üben meist problemlos an das<br />

Zähneputzen gewöhnt werden können,<br />

lassen sich Katzen je nach Charakter oft<br />

nur schwer für diese Prozedur begeistern.<br />

Die <strong>besten</strong> Chancen haben Sie,<br />

wenn Sie eine noch sehr junge Katze Ihr<br />

Eigen nennen. Denn rechtzeitig an den<br />

Vorgang des Zähneputzens gewöhnt,<br />

lässt sich die Mieze später auch im Erwachsenenalter<br />

ihre Zähne reinigen.<br />

Aber erzwingen Sie nichts. Falls es nicht<br />

gelingt, bleibt Ihrer Katze eine professionelle<br />

Zahnreinigung beim Tierarzt nicht<br />

erspart.<br />

So wird’s gemacht<br />

Ist Ihr Vierbeiner am <strong>besten</strong> schon von<br />

klein auf daran gewöhnt, sich ans Maul<br />

fassen zu lassen, dann beginnen Sie den<br />

Putzvorgang, indem Sie ihm zunächst<br />

mit dem Daumen vorsichtig die Lefzen<br />

nach oben schieben. Zur Gewöhnung<br />

können Sie für den Anfang eine weiche<br />

Fingerbürste oder einen um den Finger<br />

gewickelten Stofflappen benutzen. Trainieren<br />

Sie aber, dass sich Ihr Liebling das<br />

Putzen seiner Zähne mit einer Zahnbürste<br />

gefallen lässt. Denn nur eine ausreichende<br />

mechanische Bearbeitung der<br />

Zähne kann beginnenden Zahnbelag<br />

wirksam entfernen.<br />

Je nach Empfindlichkeit des Zahnfleischs<br />

Ihres Hundes oder Ihrer Katze eignet sich<br />

eine Zahnbürste mit weichen bis mittelharten<br />

Nylonborsten am <strong>besten</strong>. Die<br />

Zahnpasta sollten Sie vor dem Putzen in<br />

die Borsten eindrücken. Sonst kann es<br />

passieren, dass Ihr Vierbeiner die Paste ableckt,<br />

bevor Sie mit dem Reinigen begonnen<br />

haben. Setzen Sie jetzt die Bürste in<br />

einem Winkel von 45° zur Zahnoberfläche<br />

an, und reinigen Sie die Zähne in kreisförmigen<br />

oder auf-ab-Bewegungen des<br />

Bürstenkopfs. Beziehen Sie dabei auch<br />

das Zahnfleisch ein, um es mit den Borsten<br />

zu massieren. Das fördert die Durchblutung,<br />

was sich wiederum positiv auf<br />

die Festigkeit des Zahnfleischgewebes<br />

auswirkt.<br />

Regelmäßig putzen<br />

Zahnstein ist sehr hartnäckig. Studien zur<br />

Zahngesundheit von Hunden haben ergeben,<br />

dass sich ohne tägliches Zähneputzen<br />

bereits drei Monate nach einer<br />

professionellen Zahnreinigung wieder<br />

gefährliche Plaques bilden. Auch nützt es<br />

nichts, eine Zahnreinigung nur gelegentlich<br />

durchzuführen. In der Zeit zwischen<br />

den jährlich stattfindenden Gesundheits-<br />

Checks beim Tierarzt hilft nur tägliches<br />

Zähneputzen. Wobei es schon reicht,<br />

wenn Ihnen Ihr Vierbeiner einmal pro Tag<br />

die Zähne zeigt.<br />

Tiergesundheit<br />

aus Ihrer<br />

Apotheke: Gero Altmann,<br />

Apotheker aus der Kreuz-<br />

Apotheke in Recklinghausen,<br />

bringt es auf den Punkt.<br />

Verwenden Sie zum Reinigen der Zähne<br />

Ihres Vierbeiners bitte nicht die<br />

Zahncreme, die Sie auch für sich selber<br />

verwenden. Denn eine Zahncreme für<br />

Tiere darf kein Fluor enthalten und<br />

darf auch nicht schäumen. In Ihrer<br />

Apotheke gibt es Zahncremes speziell<br />

für Hunde und Katzen. Ihre Zusammensetzung<br />

ist genau auf die<br />

biochemische Zusammensetzung der<br />

Maulhöhle abgestimmt. Und ein<br />

entsprechendes Zahncreme-Aroma<br />

sorgt dafür, dass sich Mieze und Bello<br />

die Zahnreinigung anstandslos gefallen<br />

lassen. Für die tägliche Zahnpflege<br />

gibt es in Ihrer Apotheke auch komplette<br />

Putzsets mit einer Fingerbürste,<br />

einer speziell geformten Zahnbürste<br />

und einer passenden Tier-Zahncreme.<br />

EINKAUFSZETTEL<br />

Zahnpflege für Hunde und Katzen<br />

● Herbax® Zahnpasta von CP Pharma<br />

Handelsgesellschaft GmbH<br />

● Denticur® RF2 Zahnpasta mit Fingerzahnbürste<br />

von Albrecht GmbH<br />

● OROZYME® Zahnpflege-<br />

Gel von Ecuphar GmbH<br />

20 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | November <strong>2018</strong><br />

Ihr Apotheken-Team<br />

November berät Sie <strong>2018</strong> gerne! | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 21


Spielspaß für Langohren<br />

Wer mit seinen Lieblingen spielt, sie beim Toben<br />

und Entdecken beobachtet, lernt seine Schützlinge<br />

sehr gut kennen. Die gemeinsamen Spaßmomente<br />

festigen das Vertrauen und die Beziehung zwischen<br />

Mensch und Tier.<br />

Kaninchen brauchen außerdem Abwechslung,<br />

denn Langeweile macht sie krank. Hier kommen<br />

tolle Spielideen.<br />

von Saskia Fechte<br />

Höhlensystem<br />

Verstecke erkunden ist eine Lieblingsbeschäftigung<br />

von Kaninchen. Ihre wilden<br />

Verwandten leben in unterirdischen<br />

Gängen und Höhlen, die ihnen<br />

Geborgenheit und Sicherheit vermitteln.<br />

Röhren, Stofftunnel sowie aus Decken<br />

gebaute Zelte ziehen Kaninchen<br />

deshalb magisch an. Auch Weidenkörbe,<br />

Kartons mit hineingeschnittenen<br />

Eingängen und große Blumenkübel aus<br />

Ton sind beliebt. Wenn Sie die Anordnung<br />

bei jedem Auslauf variieren, finden<br />

Ihre Lieblinge immer wieder neue<br />

Höhlen in ihrem „Bau“.<br />

Rennstrecke<br />

Beim Laufen und Hakenschlagen können<br />

Kaninchen ihren enormen Bewegungsdrang<br />

ausleben. Daher kann<br />

auch eine große Freifläche für glückliche<br />

Langohren sorgen. In der Kaninchengruppe<br />

lädt ein großzügiger Auslauf<br />

ein zum Fangenspielen, Hintereinander-Herrennen<br />

und Übereinander-Springen.<br />

Hindernisparcours<br />

„Kaninhop“ heißt der professionelle<br />

Sport, bei dem Kaninchen auf einem<br />

Parcours über mehrere Hindernisse<br />

und Wassergräben springen. In abgeschwächter<br />

Form lässt sich diese Spielidee<br />

daheim nachbauen: mit Papprollen,<br />

Ästen oder Ziegelsteinen. Zum Drüberhoppeln<br />

und als flexible Raumteiler<br />

sind niedrige Rollboard-Beeteinfassungen<br />

aus unbehandeltem Holz gut geeignet.<br />

Ballsport<br />

Manche Kaninchen schubsen gern Weidenkugeln<br />

oder Futterbälle kreuz und<br />

quer durch ihr Gehege. Fällt dabei hin<br />

und wieder eine kleine Leckerei durch<br />

eine Öffnung, ist die Motivation besonders<br />

groß. Mit Heu und Kräutern ausgestopfte<br />

Klorollen oder gefüllte Socken<br />

mit Löchern tun es auch.<br />

Beobachtungsposten<br />

Aussichtspunkte sind bei Langohren<br />

sehr beliebt. Sie haben gern den Überblick,<br />

zudem zählen Klettern und Springen<br />

zu ihren sportlichen Talenten. Aus<br />

Steinen, Holzelementen und stabilen<br />

Kartons lassen sich Treppen und mehrstöckige<br />

Traumschlösser bauen.<br />

Futterschnur<br />

Gemüsestückchen, Kräuterbündel und<br />

Äste locken auch zurückhaltende Tiere<br />

schnell auf den Spielplatz. Hängen die<br />

Leckerbissen so hoch, dass sich die<br />

Langohren recken und strecken müssen,<br />

wird aus dem Futterspiel eine gesunde<br />

Fitnessübung. Tipp: Ziehen Sie<br />

die Futtermenge von der täglichen Ration<br />

ab, damit Übergewicht keine Chance<br />

hat.<br />

Wühlkiste<br />

Buddeln steht ebenfalls hoch im Kurs.<br />

Meist sind die Gelegenheiten dazu im<br />

Gehege jedoch eher begrenzt. Laden<br />

Sie Ihre Kaninchen daher hin und wieder<br />

mit präparierten Kisten zum Graben<br />

ein. Dazu eignen sich Boxen und Kartons,<br />

die mit Sand, Laub, Heu, Papier<br />

oder Stoffresten gefüllt sind.<br />

Sicher und freiwillig<br />

So schön es ist, den Langohren beim Toben<br />

zuzusehen, überlassen Sie immer<br />

den Tieren die Entscheidung. Drängen<br />

Sie Ihre Lieblinge nicht zum Spielen.<br />

Am entspanntesten ist ein direkter Zugang<br />

vom bekannten Gehege, dann<br />

können die Kaninchen selbst entscheiden,<br />

wann sie spielen oder sich für ein<br />

Nickerchen zurückziehen möchten.<br />

Achten Sie außerdem immer auf die Sicherheit:<br />

Spitze Kanten, wacklige Konstruktionen<br />

und giftige Materialien gehören<br />

nicht auf den Kaninchenspielplatz.<br />

Mädchen mit Kaninchen: Cora Müller, Aufmacherfoto: voren1, Kartonfoto: Viorel Sima/stock.adobe.com<br />

22 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | November <strong>2018</strong> November <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 23


Schritte zum Bürohund<br />

Den eigenen Vierbeiner zur Arbeit mitbringen<br />

zu dürfen ist bei Hundehaltern<br />

ein oft gehegter Wunsch.<br />

Mit den richtigen Vorbereitungen haben<br />

Sie gute Chancen, aus diesem Wunsch<br />

Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

von Karsten Kulms<br />

Sehr zur Enttäuschung vieler Hundehalter gibt es keinen Rechtsanspruch,<br />

den eigenen Vierbeiner zur Arbeit mitbringen zu dürfen.<br />

Die Entscheidung für oder gegen Ihren Hund liegt allein<br />

beim Chef. Mit den folgenden Schritten können Sie abschätzen,<br />

ob Ihr Projekt „Hund im Büro” Aussicht auf Erfolg hat.<br />

1.<br />

Schritt:<br />

Die Situation richtig einschätzen<br />

Beantworten Sie sich ganz ehrlich die Frage, ob sich Ihr Vierbeiner<br />

überhaupt als Bürohund eignet und ob er mit seiner neuen<br />

Fotos: LIGHTFIELD STUDIOS/stock.adobe.com<br />

Aufgabe glücklich werden kann. Nennen Sie beispielsweise eine<br />

temperamentvolle Fellnase Ihr Eigen, die jeden Fremden mit<br />

freudigem Gebell und Anspringen begrüßt, kann das schnell zu<br />

Ärger mit den Kollegen und dem Chef führen. Und auch längst<br />

nicht jeder Kunde oder Geschäftspartner kommt mit solch einem<br />

Verhalten zurecht. Hat Ihr Vierbeiner zudem gerne Action und<br />

braucht viel Bewegung, sind lange Arbeitstage unter dem<br />

Schreibtisch sicher nichts für ihn. Ein schüchterner, ängstlicher<br />

Hund, der gerne seine Ruhe hat, kann an einem hektischen<br />

Bürotag schnell Stress bekommen.<br />

2. 4.<br />

Schritt:<br />

Die Stimmung ausloten<br />

Sind Sie zur Überzeugung gekommen, dass sich Ihre Fellnase an<br />

Ihrem Arbeitsplatz gut zurechtfinden wird, suchen Sie als Nächstes<br />

das Gespräch mit Ihren Kollegen. Erläutern Sie ihnen, was sich<br />

in den Arbeitsabläufen für sie gegebenenfalls ändern würde.<br />

Heben Sie dabei die Vorteile hervor, die sich in Hinsicht auf das<br />

Arbeitsklima „mit Hund“ ergeben würden. Aber rechnen Sie<br />

auch mit negativen Rückmeldungen. Hat ein Mitarbeiter etwa<br />

Angst vor Hunden oder leidet er unter einer Tierhaarallergie, hat<br />

sich das Thema schnell von selbst erledigt.<br />

3.<br />

Schritt:<br />

Mit dem Chef sprechen<br />

Haben Sie den Rückhalt Ihrer Kollegen, steht nun der Gang zum<br />

Chef an. Vereinbaren Sie dafür einen Gesprächstermin, bei dem<br />

Sie ausreichend Zeit und Gelegenheit haben, Ihre Wünsche und<br />

Vorstellungen vorzutragen. Von Vorteil ist es natürlich,<br />

wenn Sie Ihren Chef davon überzeugen können,<br />

dass es mit Ihren Kollegen keine Probleme geben und<br />

der Geschäftsablauf durch Ihren Hund nicht gestört<br />

wird. Für alle Beteiligten, also auch für Ihre Fellnase,<br />

kann auch ein Probetag im Büro sehr sinnvoll sein,<br />

um herauszufinden, ob sich Ihre Kollegen mit dem<br />

Hund verstehen und ob das Tier mit dieser Situation<br />

zurechtkommt.<br />

Schritt:<br />

Den Büroalltag organisieren<br />

Haben Ihre Kollegen und Ihr Chef zugestimmt, müssen Sie sich<br />

spätestens jetzt um konkrete Dinge für Ihren vierbeinigen Begleiter<br />

kümmern. Dazu zählt, einen passenden Platz für die Hundedecke<br />

oder das Körbchen zu wählen, an dem der Hund den größten<br />

Teil des Bürotags verbringt. Ganz wichtig: Der Platz ist ein echter<br />

Rückzugsort, vor Zugluft geschützt und er bleibt vom täglichen<br />

Durchgangsverkehr unbehelligt. Haben Sie jetzt noch das Lieblingstier<br />

Ihrer Fellnase, das gewohnte Futter und einen Trinknapf<br />

im Gepäck, ist im Büro alles <strong>besten</strong>s vorbereitet.<br />

Jetzt geht es an das Training: Ein Bürohund darf sich im Büro natürlich<br />

frei bewegen, allerdings ist es selbstredend, dass Toben für<br />

ihn tabu ist. Dafür muss er auf Ihre Mittagspause warten, wo es<br />

zum Spielen und Austoben nach draußen geht. Bringen Sie Ihrem<br />

zukünftigen „Kollegen“ schon zu Hause bei, auf ein entsprechendes<br />

Kommando gehorsam und sofort seine Hundedecke aufzusuchen,<br />

bis Sie ihm ein Zeichen geben,<br />

diesen Platz wieder verlassen zu dürfen.<br />

Diese Übung dient dazu, den Vierbeiner<br />

im Büro jederzeit auf seinen Ruheplatz<br />

zu verweisen, wenn ein Kollege ins Büro<br />

kommt.<br />

>><br />

Bei einem Tag auf Probe gelingt die<br />

Vorstellung Ihres Vierbeiners in entspannter<br />

Runde bei den Kollegen am <strong>besten</strong>.<br />

26 | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | November <strong>2018</strong><br />

November <strong>2018</strong> | <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde | 27


Natur & Wildnis<br />

Exklusiv aus Ihrer Apotheke<br />

Serie „Wildnis Deutschland“<br />

Viele Naturschutzprojekte zielen auf die Wiederansiedelung von Wildtieren, die einst ein fester Bestandteil der heimischen Natur waren, und heute bei<br />

uns vom Aussterben bedroht sind. Doch die Wiedereinbürgerung von Wildtieren wie Wolf, Bär, Luchs und anderen seltenen Fremdlingen ist in unserer<br />

modernen, durchtechnisierten Umwelt oft kein leichtes Unterfangen.<br />

Waldrappe –– Der schwierige Weg in die Freiheit<br />

Es ist im dichtbesiedelten Deutschland<br />

schon schwer genug, eine standorttreue<br />

Tierart auszuwildern und sie<br />

dazu zu bewegen, sich bei ihrem Einleben<br />

nur innerhalb bestimmter<br />

Grenzen zu bewegen. Aber was, wenn<br />

diese Tierart ein Zugvogel ist, der alljährlich<br />

in weit entfernten Ländern<br />

überwintert?<br />

Die Heinz Sielmann-Stiftung hat<br />

zwischen 2007 und 2013 ein Projekt<br />

des Waldrappteams gefördert,<br />

das sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hat,<br />

die hierzulande bereits seit 350 Jahren<br />

ausgestorbenen Waldrappen, eine europäische<br />

Ibis-Art, wieder heimisch werden<br />

zu lassen. Bei diesem sehr ambitionierten<br />

und aufwändigen Projekt standen<br />

Foto: Wikimedia<br />

die Naturschützer der eigens dafür gegründeten<br />

Waldrapp-Station im bayerischen<br />

Burghausen vor dem Problem, wie<br />

sie den eigentümlich aussehenden Zugvögeln<br />

beibringen sollten, den Weg in<br />

ihre Überwinterungsgebiete jenseits der<br />

Alpen zu finden. Würde es gelingen, den<br />

Tieren den Weg dorthin einmal zu zeigen,<br />

finden sie dann im Frühling aufgrund<br />

ihres fantastischen Ortsgedächtnisses<br />

und ihres Orientierungssinns aus<br />

eigenem Antrieb mühelos wieder den<br />

Weg über die Alpen zurück in die heimischen<br />

Wälder.<br />

Weiterlesen?<br />

Fragen Sie in Ihrer Apotheke<br />

nach der<br />

kostenlosen Kundenzeitschrift<br />

Des Rätsels ebenso einfache<br />

wie abenteuerliche Lösung: In<br />

einer eigens erschaffenen<br />

Brutstation werden diese Vögel<br />

zunächst von Hand aufgezogen<br />

und somit auf den<br />

Menschen als engste Bezugsperson<br />

geprägt. Dann folgt<br />

ein geduldiges Trainingsprogramm,<br />

bei dem die etwa 75<br />

Zentimeter langen und rund<br />

1,2 Kilogramm schweren Tiere<br />

darauf trainiert werden, ihren<br />

menschlichen „Zieheltern“ in<br />

einem Ultraleichtflugzeug zu<br />

folgen. In einem ersten Schritt<br />

lernen die Tiere zunächst, das Fluggerät<br />

am Boden zu akzeptieren. Dann folgen<br />

erste „Gehübungen“ am rollenden Gefährt,<br />

zunächst immer noch am Boden.<br />

Nachdem das sicher funktioniert, erhebt<br />

sich der Ultraleichtflieger in die Lüfte, um<br />

die Vögel mit ersten Platzrunden auch<br />

im Flug auf das Gerät zu fixieren.<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde!<br />

Jeden Monat neu!<br />

Nachdem sich die ersten Trainingsversuche<br />

in diesem Projekt sehr vielversprechend<br />

gestalteten, wurden die „Flugstunden“<br />

hoch über den bayerischen<br />

Wäldern allmählich ausgeweitet, bis sich<br />

die Tiere auch in der Luft zuverlässig an<br />

dem Ultraleichtflieger orientierten und<br />

durch dieses Training auch kräftig genug<br />

waren, den etwa vierwöchigen Flug<br />

nach Süden sicher zu überstehen.<br />

Im Spätsommer ab etwa Mitte August<br />

begann dann die kritische Phase dieses<br />

Auswilderungsprojektes. Denn nun sollten<br />

die Tiere ihren endgültigen Zug über<br />

die Alpen in ihre Überwinterungsgebiete<br />

in der Toskana antreten. Doch das lange<br />

geduldige Training hat sich gelohnt,<br />

denn die Tiere folgten ihrem antrainierten<br />

künstlichen „Leitvogel“ über mehr<br />

als vier Wochen in zahllosen Tagesetappen<br />

zuverlässig bis zur endgültigen Landung<br />

in Mittelitalien.<br />

Doch endgültig aufatmen konnten die<br />

Mitarbeiter des Waldrappteams erst, als<br />

sich im darauffolgenden Frühling der<br />

erste ihrer gefiederten Schützlinge wieder<br />

in der Aufzuchtstation eingefunden<br />

hatte. Und mit der Rückkehr der übrigen<br />

Vögel konnten sich die Naturschützer sicher<br />

sein, dass dieser eigentümliche Vogel<br />

sich wieder in seiner angestammten<br />

Heimat zu Hause fühlt.<br />

www.waldrapp.eu<br />

Foto: Waldrappteam<br />

Der Waldrapp: Als ein sehr geselliger Vogel, der nur in Kolonien brütet, lebt der etwa hühnergroße<br />

Schreitvogel in seinen Auswilderungsgebieten bevorzugt auf frisch gemähten Wiesen und Weiden.<br />

Noch bis ins 17. Jahrhundert war der damals auch „Klausrapp“, „Steinrapp“, „Klausrabe“ oder „Waldhopf“<br />

genannte Ibis in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet, und galt seither als ausgestorben.<br />

18 04 | 2014 <strong>Unsere</strong> <strong>besten</strong> Freunde

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