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100 Jahre SwJ-Festschrift

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ausdrücklich nur aus Liebe zur Sektion annahm<br />

und den Wunsch aussprach, es möchten die Sitzungen<br />

besser besucht werden und ein flotterer<br />

Zug und Geist in die Sitzungen kommen. Joldjunge<br />

Jacques<br />

Hochstrassers erste<br />

wesentliche<br />

Amtshandlung bestand<br />

in der Abschiedsfeier<br />

vom<br />

14. Januar 1916,<br />

für die in den<br />

Krieg ziehenden<br />

Jj. Scheuring und<br />

Emil Braun. Man<br />

scheint sich so allgemach<br />

mit diesen<br />

Wegzügen abgefunden<br />

zu haben,<br />

denn der Schriftführer<br />

verliert nicht mehr so viele Worte damit.<br />

In diesem Protokoll steht die erste Erwähnung<br />

des nachmaligen Präses Walter Schultheiß, als<br />

Gast, der dann am 28. Februar 1916 aktiv aufgenommen<br />

und so Joldjunge wurde. „Und wer's<br />

zum Korporal erst gebracht, der steht auf der<br />

Leiter zur höchsten Macht.“<br />

Dann kam der Umzug ins neue Vereinslokal.<br />

Das Restaurant „Helvetia“ an der Kasernenstraße,<br />

wo die erste Sitzung am 5. Mai 1916 stattfand.<br />

Am 14. April lief ein Kartengruß vom Kanonier<br />

Reiter ein, von dessen Wegzug nichts vorgemerkt<br />

steht. Ein Frühlingsfest in der "Alhambra“,<br />

am 21. Mai brachte Fr. 182.-- in die Kasse.<br />

Interessant ist die Feststellung, dass es in den<br />

Sitzungen seit dem Austritt des ehemaligen Jj.<br />

Bloch viel ruhiger und friedlicher zuging. Dagegen<br />

machte dieser sich immerhin bemerkbar, indem<br />

er an die Jj. schweizerischer Nationalität<br />

Einladungszirkulare versandte, zur Gründung<br />

eines Verbandes, zum Schutze gegen ausländische<br />

Überangebote auf nationalem Boden. Einige<br />

verblendete und abtrünnige Jj. gingen denn<br />

auch auf den Leim, und unter großem Reklameaufwand<br />

kam die „Berufs-Artisten- und Musiker-Liga<br />

“ zustande, die der Sektion Zürich von „<br />

Sicher wie Jold“ eine zeit lang einen so empfindlichen<br />

Abbruch tat, dass kaum mehr ein halbes<br />

Dutzend Aktivmitglieder vorhanden waren.<br />

Aber die Fahnentreue dieser Wackern und ihre<br />

Ausdauer wurde dadurch belohnt, dass sie das in<br />

böswilligstem Sinne gegründete Werk der so genannten<br />

„Liga“ nach 1 1/2 <strong>Jahre</strong>n jämmerlich zusammenkrachen<br />

sehen durften. Die meisten der<br />

Fahnenflüchtigen fanden aber den Weg wieder in<br />

die geordneten Verhältnisse von ,,Sicher wie<br />

Jold,“ wo sie durch vermehrten, Eifer für die nun<br />

erkannt gute Sache ihren Irrtum gutzumachen<br />

sich bestrebten. Die Initianten dieser heillosen<br />

Verwirrung aber sind für alle Zeiten gerichtet.<br />

Die erste Periode des Jj. Hochstrasser verlief relativ<br />

friedlich und anscheinend lukrativ für die<br />

Kasse. Nachdem Jj. Hochstrasser einen Kassenbestand<br />

von Fr. 300.-- antreten musste, wies die<br />

erste Halbjahresrevision einen solchen von Fr.<br />

1197.60 auf.<br />

Mit den Kriegsereignissen in direktem Zusammenhang<br />

waren die Abschiedsfeiern der Jj.<br />

Lulu Felder und Fritz Hahn, die einberufen wurden.<br />

Die alljährliche Gedenkfeier für den vor dem<br />

Feind gefallenen Jj. Salzberger, sowie zur Festsitzung<br />

vom 17. November einlaufende Kartengrüße<br />

der im Lazareth verwundet liegenden Jj. Hölzl<br />

und Nagler. Nach dieser Sitzung gab es eine feierliche<br />

Polonaise zu Mitglied Wollbrett, die Aufsehen<br />

erregte.<br />

Ausser oben erwähnter Sonderbündelei mit der so<br />

genannter „Liga“ brachten gewisse gewerkschaftliche<br />

Probleme, die bei „Sicher wie Jold“<br />

nicht erörtert oder gelöst werden durften, und da<br />

die Begleiterscheinungen des Krieges doch nach<br />

Abhilfe der gegebenen Verhältnisse zu rufen<br />

schienen, im <strong>Jahre</strong> 1917 die Gründung des<br />

Schweizerischen „Artisten-Verbandes“ unter der<br />

Leitung des Joldjungen Marcelli-Weiler zustande.<br />

Es gab wieder schwere Verluste für S. w. J., doch<br />

waren viele, durch die Erfahrung mit der „Liga“<br />

gewitzigt, immerhin bei S. w. J. geblieben, so<br />

dass sie dann, als auch diese Eigenbrötelei, allerdings<br />

nach Erreichung einiger materiellen Vorteile,<br />

dank der Arbeiterunion, nach kurzer Zeit<br />

wieder in den Orkus fuhr, nicht zwischen Stuhl<br />

und Blank zu liegen kamen. wiederum waren es<br />

die alten braven Joldjungen, die unentwegt der<br />

Stamm unserer Sektion blieben. Nach dem<br />

Sturm kam wieder Sonnenschein.<br />

Außer diesen zwei großen Anstürmen auf die<br />

Existenz der Sektion, hatte Jj. Hochstrasser<br />

noch andere unangenehme Dinge über sich ergehen<br />

zu lassen. So liefen immer wieder Klagen<br />

ein über das Gebahren gewisser Konzertwirte,<br />

mit denen sich der Vorstand befassen<br />

musste. Dann kam die Aufforderung der Verbands-Verwaltung<br />

zur Zeichnung von 5000<br />

Mark Kriegsanleihe, auf was aber Zuwarten be-

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