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100 Jahre SwJ-Festschrift

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denn wenn man Mitglieder hat, wie den Jj. A-<br />

dolf Gimmi, der innerhalb eines halben <strong>Jahre</strong>s<br />

unseren schön geschnitzten Präsidenstuhl, dann<br />

das Kissen für denselben und schließlich den<br />

prunkenden Baldachin spendete, so kann man<br />

schon sagen, dass wir hochedle Gönner haben.<br />

Zu diesen Aus stattungsstücken spendeten dann<br />

Jj. Benz den Fußschemel für den Präses und Jj.<br />

Reiser das prächtige Lesepult desselben.<br />

Obschon aus den Protokollen die Notwendigkeit<br />

dazu keineswegs ersichtlich ist, fand eine Anregung<br />

der Jj. Gante und Lendl, kürzere Protokolle<br />

zu schreiben, Gehör. Eigentümlich muss diese<br />

Forderung schon wirken, wenn in vielen, vielen<br />

Protokollen immer wieder das Gegenteil gerügt<br />

worden ist. Wenigstens kann man diesen Eindruck<br />

durchaus nicht gewinnen, wenn im Protokoll<br />

vorn 14. März 1924 der volle Erfolg des<br />

Anlasses in der „Stadthalle“ unter Angabe des<br />

realisierten Reingewinns gemeldet wird, ohne<br />

dass vorher irgendwo der Anlass oder auch nur<br />

dessen Datum erwähnt worden wäre! Der neue<br />

Titel des Protokollführers hat also seine Wirkung<br />

verfehlt.<br />

Streitigkeiten im Innern und persönliche Angriffe<br />

müssen in dieser Periode wieder fröhlich aufgeblüht<br />

haben, denn in der Generalversammlung<br />

vom 25. Januar 1921 wurde Ejj. Rudi Börner,<br />

unser Vize-Präses, zum Schiedsrichter ernannt<br />

für solche und Fragen beruflicher Art. Die Mitglieder<br />

wurden verpflichtet, sich strikte an diese<br />

Instanz zu halten. An dem Krebsübel des Wirtshaus-Geträtsches<br />

über intimste Sektionsangelegenheiten<br />

muss es nach dem Protokoll vom 28.<br />

November gl. J. nicht gefehlt haben und zwar<br />

kamen diese Schwätzereien immer von so oft<br />

schon ihrer Renitenz wegen gemaßregelten Mitgliedern.<br />

Das lebhafte Temperament des Präses Lehmann<br />

scheint ihn besonders zur Pflege gesunder Fidelitas<br />

prädestiniert zu haben, wenigstens ist die<br />

am 6. März 1925 erfolgte Spendung des Witzordens<br />

durch den Jj. Dammhofer wohl kaum anders<br />

zu verstehen, als dass die Wogen der Fröhlichkeit<br />

und des geistreichen Witzes in dieser<br />

Periode gelegentlich hoch gegangen sein müssen.<br />

Schon früher war von einem Witzorden<br />

zweimal die Rede, aber es scheint doch tatsächlich<br />

noch nicht bestanden, sondern erst im Wurf<br />

gelegen zu haben. Dem half die Spende von Jj.<br />

Dammhofer ab,. Bestimmend für die Verleihung<br />

dieses Witzordens, war ein vorzüglicher, sich<br />

aus der momentanen Diskussion ergebender<br />

Geistesblitz. Zeitlich bestand keine Bindung, indem<br />

der Witzorden in der gleichen Sitzung den<br />

Inhaber öfters wechseln kann. Wer ihn aber im<br />

Verlaufe der Zeiten zwanzigmal innegehabt hat,<br />

behält ihn definitiv. Jj. Ullmann wurde erster Inhaber,<br />

zweiter Jj. Schultheiß, und zwar in der erwähnten<br />

Sitzung.<br />

Das große. Ereignis der Amtsperiode des Präses<br />

Lehmann war der erste internationale Delegiertentag<br />

in Zürich, vom 8. bis 12. Juni 1925. Schon<br />

viele Monate vorher wurden Sammlungen zwecks<br />

Öffnung des nötigen Fonds veranstaltet, Konzerte,<br />

Feste, Preiskegeln etc. abgehalten, alles, um<br />

den Delegierten, die zumeist aus Deutschland kamen,<br />

so schöne und angenehme Tage wie möglich<br />

zu bereiten. Dass uns die Behörden den Ra t-<br />

haussaal für unsere Verhandlungen überließen,<br />

dürfen wir mit goldenen Lettern in unsere Sektionschronik<br />

eintragen, beweist dieses Entgege n-<br />

kommen doch, wie sehr sich die Zeiten gewandelt,<br />

wie sehr sich auch S. w. J. im Verlaufe der<br />

Jahrzehnte durchgesetzt hat, und wie sehr, trotz<br />

gelegentlichen Stürmen und Schwächeanwandlungen,<br />

das Ansehen unserer Sektion bei<br />

den Behörden gesichert ist. Diese Verhandlungen<br />

dauerten drei volle Tage, den Delegierten allerdings<br />

genießbarer gemacht durch vorgängigen<br />

Kommers, einen grossen Festzug durch die Stadt,<br />

eine große Variété-Vorstellung mit Ball in der<br />

Stadthalle, einer Salondampfer-Rundfahrt auf<br />

dem Zürichsee mit Halt in Rapperswil, einer<br />

Fahrt auf den Uetliberg, einer Besichtigung der<br />

Sternwarte „Urania“ und anschließender Unterhaltung<br />

im Restaurant, sowie einem Frühschoppen-Konzert<br />

im ,,Drahtschmidli-Garten.“<br />

Es waren schöne Tage, umso unvergesslicher, als<br />

sie uns ein schwer zu verdauendes Defizit von<br />

über Fr. 3000.-- brachten. Das dann aber durch<br />

Anteilscheine von Fr. 20.-- , 50.-- und <strong>100</strong>.--,<br />

rückzahlbar spätestens bis Ende <strong>Jahre</strong>s, sofort<br />

verebnet werden konnte. Diese Anteilscheine<br />

wurden zum weitaus größten Teil von unseren<br />

Passiven oder Gönnern gezeichnet, die ihrerseits<br />

zumeist von Jj. Lehmann zur Anmeldung in die<br />

Sektion veranlasst worden waren.<br />

Der Besuch der Sitzungen in dieser Zeit<br />

schwankte zwischen 40 und 60 Anwesenden. Auf<br />

Ordnung wurde stramm gehalten, denn das Nichttragen<br />

des Fezes wurde streng bestraft. Wenig<br />

Sorgen brachten die schlechten Nachrichten über<br />

die unerfreulichen Zustände in der Sektion Bern.<br />

Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg!<br />

Am 17. Juli gl. J. wurden an das Stiftungsfest der

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