100 Jahre SwJ-Festschrift
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Sektion Elberfeld die Jj. Lehmann, Proneth und<br />
Schultheiß abgeordnet, letzterer als Bannerträger.<br />
Jj. Schultheiß, hatte überdies von der Sektion<br />
den Auftrag erhalten, der Fest-Sektion eine<br />
große Zunftkanne zu überreichen.<br />
Am 28. August 1925 musste infolge eines Briefes<br />
von Jj. Dammhofer an die Verbandsverwaltung,<br />
eine außerordentliche Generalversammlung<br />
einberufen werden, in deren Hand<br />
der Präses Lehmann und der „Sekretär“ Lendi<br />
ihre Ämter niederlegten. Auf die Einzelheiten<br />
dieses betrübenden Handels einzutreten, erübrigt<br />
sich, umso mehr, als der Urheber das Zeitliche<br />
gesegnet hat und das Sprichwort seinen Wert<br />
behält: De mortuis nil nisi bene!<br />
Die Zurücktretenden mussten natürlich ersetzt<br />
werden, und nach einigem<br />
Kampf (da anfänglich<br />
die Versammlung<br />
die Rücktrittsgründe<br />
einfach nicht anerkennen<br />
wollte) trat Jj. Walter<br />
Schultheiss das verantwortungsvolle<br />
Präsidentenamt<br />
an. Es war<br />
ihm nicht leicht gemacht.<br />
Die Amortisation des<br />
großen Defizits vom<br />
Delegiertentag, die infolge des Rücktritts von<br />
alt-Präses Lehmann, den man allerdings in Anerkennung<br />
seiner großen Verdienste um das<br />
Sektionsleben, insbesondere um die Sektions-<br />
Sterbekasse, zum Ehren-Präsidenten ernannt<br />
hatte, entstandene Spannung, die sich noch jahrelang<br />
auswirkte, dann Veruntreuungen des<br />
flüchtig gewordenen zweiten Kassiers Franz<br />
Wolf, sowie immer noch aus Deutschland einlaufende<br />
Hilferufe, bildeten alles Sorgenkinder,<br />
die den jungen Präses auf eine schwere Befähigungsprobe<br />
stellten. Glücklicherweise besitzt Jj.<br />
Schultheiß alle die Gaben, die für ein solches<br />
Amt, auch unter schwersten Verhält nissen, qualifizieren.<br />
Nicht zuletzt, dank seinem einzigartigen<br />
Organisationstalent, konnte die Schuld an<br />
die Zeichner der Anteilscheine so rasch getilgt<br />
werden.<br />
Die üblichen Veranstaltungen, ohne die sich das<br />
Publikum „Sicher wie Jold" Zürich überhaupt<br />
nicht mehr denken kann, schlossen „trotz<br />
schlechten Zeiten“, wie es in den Protokollen<br />
heißt, jeweils mit schönen Ergebnissen ab. Dank<br />
des unverwüstlichen Humors und der glänzenden<br />
Schlagfertigkeit des Präses gestalteten sich<br />
auch die Sit zungen gemütlicher, wenigstens darf<br />
dies daraus geschlossen werden, dass der steinalte<br />
Jj. Ullmann, hingerissen von der ihn umgebenden<br />
Luft, am 19. September 1925 neuerdings<br />
den Witzorden bekam, nachdem man sein 50.<br />
Bühnenjubiläum acht Tage vorher mit einer Festvorstellung<br />
im „Johanniter“ würdig gefeiert hatte.<br />
Auch die Seppl-Tag-Sitzung vom 19. März 1926<br />
muß laut Bericht geräuschvoll gewesen sein.<br />
Dass beim Preiskegeln vom September 1926 der<br />
Wanderbecher definitiv an die Adelige Sippe gelangte,<br />
sei nur nebenbei erwähnt, ebenso, dass eine<br />
im November veranstaltete Tellersammlung<br />
zugunsten eines neuen Kegelpreises vorerst Fr.<br />
40.-- ergab.<br />
Mit den auswärtigen Sektionen standen wir je<br />
und je in gutem Einvernehmen, sonst hätte uns<br />
nicht der Präses Nickel von Nürnberg durch unseren<br />
Ehren-Präsidenten Fritz Lehmann im Juni<br />
1926 den „Trichter der Weisheit“ überreichen<br />
lassen, den heute ein Joldjunge während der Sitzung<br />
für eine besonders gelungene Dummheit<br />
Strafweise tragen muss.<br />
Die Generalversammlung vom 15. Januar 1926<br />
wies einen Bestand von 80 Aktiven und 165 Passiven<br />
oder Gönner auf. Aufsehen erregten die jeweiligen<br />
<strong>Jahre</strong>sberichte des Präses Schultheiss.<br />
Als er im Januar 1928 die Wiederwahl ins Präsidium<br />
annahm, ertönte ein begeistertes Hallo in<br />
der ganzen Versammlung. Gar wunderlich steht<br />
es oft um Hass und Anbetung der Menge!<br />
Zweier wohlverdienter Joldjungen wollen wir an<br />
dieser Stelle gedenken. Es handelt sich um den Jj.<br />
Sepp Hasslach, unsern Fähnrich, der, obwohl in<br />
Stein a. Rhein wohnend, unentwegt bei jedem<br />
Anlass und ganz besonders bei Bestattungen, auf<br />
eigene Kosten nach Zürich reist und seines Amtes<br />
waltet. Dann gehört ebenfalls ein ganz besonderer<br />
Dank unserem einzigen Sektions-Ehrenmitglied<br />
Ejj. Jean Hess, der seit zwei Jahrzehnten für unsere<br />
Tombola die hiesige Geschäftswelt um Gaben<br />
abklopft, sich durch nichts in der treuen Ausübung<br />
seines freiwillig übernommenen Amtes abhalten<br />
lässt und so Jahr für Jahr das finanzielle<br />
Gelingen unserer Anlässe mit vorbildlicher Treue<br />
sichern hilft.<br />
Es ist nicht verwunderlich, wenn wir über die erste<br />
dreijährige Amtsperiode von Jj. Walter Schultheiss,<br />
uns kurz fassen können. Wohl hatte er, wie<br />
keiner, mit unversöhnlichen Gegnern, ja Feinden<br />
unausgesetzt zu kämpfen. Selten stand er einer<br />
gesinnungs vollen Opposition gegenüber. Er war