24.10.2018 Aufrufe

LINDSCHULTE-Kundenzeitung „Journal Planung“ 16/2018

Von Türöffnern und Vorreitern Die Anfänge der LINDSCHULTE Ingenieurgesellschaft Mehr als 50 Jahre ist es her, dass der damalige Inhaber Heinz W. List an der Strengstraße in Nordhorn das Ingenieur-büro List gründete. Anfang der Siebzi-gerjahre zog der Betrieb in die eigenen Büroräume in der van-Delden-Straße 8 in Nordhorn. In den Folgejahren stellte List die ersten Mitarbeiter und Auszu-bildenden ein und im Jahr 1978 begann Heinrich Lindschulte seine Tätigkeit als angestellter Ingenieur. Nach zwei Jahren verlässt er das Büro für ein Gastspiel bei einem international tätigen Wasser-bauunternehmen, kehrt aber 1983 als Partner ins Unternehmen zurück. Mit der Umfirmierung in „Ingenieurbüro List + Lindschulte“ war der Einstieg von Heinrich Lindschulte perfekt.

Von Türöffnern und Vorreitern
Die Anfänge der LINDSCHULTE Ingenieurgesellschaft

Mehr als 50 Jahre ist es her, dass der damalige Inhaber Heinz W. List an der Strengstraße in Nordhorn das Ingenieur-büro List gründete. Anfang der Siebzi-gerjahre zog der Betrieb in die eigenen Büroräume in der van-Delden-Straße 8 in Nordhorn. In den Folgejahren stellte List die ersten Mitarbeiter und Auszu-bildenden ein und im Jahr 1978 begann Heinrich Lindschulte seine Tätigkeit als angestellter Ingenieur. Nach zwei Jahren verlässt er das Büro für ein Gastspiel bei einem international tätigen Wasser-bauunternehmen, kehrt aber 1983 als Partner ins Unternehmen zurück.
Mit der Umfirmierung in „Ingenieurbüro List + Lindschulte“ war der Einstieg von Heinrich Lindschulte perfekt.

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<strong>LINDSCHULTE</strong> Hannover<br />

3<br />

Ersatzneubau Industriebahn-Brücke<br />

A57 Dormagen-Nievenheim<br />

Die A57 ist eine vielbefahrene<br />

Autobahn von der niederländischen<br />

Grenze nach Köln.<br />

Im Februar 2012 zerstörte ein Brand<br />

zwei Brückenbauwerke an der A57<br />

bei Dormagen-Nievenheim. Die Polizei<br />

ging von Brandstiftung aus. Das<br />

Brückenbauwerk unterführte einen<br />

Wirtschaftsweg und das Anschlussgleis<br />

der Industriebahn Zons-Nievenheim<br />

der Häfen und Güterverkehr<br />

Köln AG (HGK). Das Industriegleis<br />

quert mit einem Winkel von ca.<br />

28,7°. Durch den Brand entstanden<br />

so hohe Temperaturen, dass die<br />

Überbauten nicht mehr ausreichend<br />

tragfähig waren und abgerissen werden<br />

mussten. Der Abbruch erfolgte<br />

im Februar 2012.<br />

Zur Aufrechterhaltung des Verkehrs<br />

wurden 2012 im Auftrag der Straßen.NRW-Autobahnniederlassung<br />

Krefeld zwei Stahlfachwerk-Hilfsbrücken<br />

(„D-Brücken“) in der alten<br />

Lage der Überbauten eingebaut, um<br />

den Verkehr möglichst schnell wieder<br />

zum Laufen zu bringen.<br />

D-Brücken als Hilfsbrücken<br />

Die D-Brücke ist eine transportable,<br />

aus vormontierten Einzelbaukomponenten<br />

zusammensetzbare,<br />

Not- oder Behelfsbrücke, die sogar<br />

im Dauerbetrieb eingesetzt wird.<br />

Diese Stahlfachwerkbrücke wurde<br />

1959/60 von Krupp und MAN<br />

gemeinschaftlich entwickelt. Das<br />

„D“ steht für die Dreiecke in der<br />

Tragekonstruktion. In diesem Fall<br />

wurden sie komplett vormontiert<br />

und auf Rollenbahnen mit Hilfe eines<br />

Vorbauschnabels über Industriebahn<br />

und Wirtschaftsweg eingeschoben.<br />

Nach dem Schadensereignis musste<br />

der Überbau voll gesperrt werden.<br />

Da die Ersatzneubauten in der gleichen<br />

Lage wie der Bestand hergestellt<br />

wurden, musste in einer vorbereitenden<br />

Maßnahme der Autobahndamm<br />

verbreitert und eine<br />

dritte Hilfsbrücke an der Ostseite<br />

eingebaut werden, um den Verkehr<br />

umleiten zu können. Die Lagerung<br />

der dritten Hilfsbrücke erfolgte auf<br />

Behelfsunterbauten aus Widerlagern<br />

als Fangedämme aus Trägerbohlverbauten<br />

mit Stahlbetonauflagerbalken<br />

und Stahlbetonhilfspfeilern. Die Ausführungsplanung<br />

dafür wurde durch<br />

die <strong>LINDSCHULTE</strong> Ingenieurgesellschaft<br />

aus Nordhorn erstellt.<br />

Die Bauausführung gliederte sich in<br />

3 Bauabschnitte.<br />

1. Bauabschnitt:<br />

··<br />

Verbreiterung Straßendamm und<br />

Herstellung Behelfsunterbauten<br />

··<br />

Einbau dritte Hilfsbrücke östlich<br />

des Altbestandes<br />

··<br />

Umlegung Verkehr auf die beiden<br />

östlichen Behelfsbrücken<br />

2. Bauabschnitt:<br />

··<br />

Ausbau westliche Hilfsbrücke<br />

··<br />

Herstellung Mittelverbauten und<br />

Abbruch alte Unterbauten<br />

··<br />

Herstellung Unterbauten und<br />

Überbau West<br />

3. Bauabschnitt:<br />

··<br />

Umlegung Verkehr auf westlichen<br />

Überbau<br />

··<br />

Ausbau der beiden westlichen<br />

Hilfsbrücken<br />

··<br />

Abbruch östliche Bestands-<br />

Unterbauten und Behelfs-Unterbauten<br />

··<br />

Herstellung Unterbauten und<br />

Überbau Ost<br />

··<br />

Rückbau Dammverbreiterung<br />

ZÜBLIN<br />

setzt auf <strong>LINDSCHULTE</strong><br />

Im Jahr 2015 erhielt die Arge Industriebau<br />

Dormagen (ZÜBLIN Hochund<br />

Brückenbau GmbH und Dr. Fink-<br />

Stauf GmbH & Co. KG) den Auftrag<br />

für die Herstellung der Ersatzneubauten.<br />

ZÜBLIN beauftragte<br />

aufgrund der bereits zuvor immer<br />

guten Zusammenarbeit erneut die<br />

<strong>LINDSCHULTE</strong>+SCHULZE Ingenieurgesellschaft<br />

mbH aus Burgwedel<br />

bei Hannover mit der Ausführungsplanung<br />

für die Baubehelfe und die<br />

Ersatzneubauten.<br />

Für den Ersatzneubau mussten<br />

zunächst umfangreiche Verbauarbeiten<br />

parallel zum Wirtschaftsweg<br />

und dem Industriegleis durchgeführt<br />

werden. Das Industriegleis wurde<br />

während der Baumaßnahme auf<br />

einem durchgeankerten Fangedamm<br />

geführt. Eine besondere Herausforderung<br />

stellte dabei die Berücksichtigung<br />

der alten Gründung und der<br />

alten Verbauten dar. Die Lage der<br />

Verbauten und Anker bzw. Aussteifungen<br />

musste an die Hindernisse im<br />

Baugrund angepasst werden.<br />

Für den Teilabbruch der alten Gründung<br />

mussten Längsverbauten parallel<br />

zur Autobahn hergestellt werden.<br />

Aufgrund des stark grobkörnigen<br />

Materials im Autobahndamm<br />

konnte der geplante mehrfach verankerte<br />

Trägerbohlverbau nicht in<br />

allen Bereichen ausgeführt werden.<br />

In diesem Bereich wurde eine verankerte<br />

überschnitte Bohrpfahlwand<br />

geplant.<br />

Fahrbahnbrücke Industriebahn Dormagen<br />

Bild: <strong>LINDSCHULTE</strong> + SCHULZE<br />

Groß-Betonage Überbau – in einem Betonierabschnitt<br />

Bild: <strong>LINDSCHULTE</strong> + SCHULZE<br />

Abbruch Industriegleis<br />

Bild: <strong>LINDSCHULTE</strong> + SCHULZE<br />

Hilfsbrücken<br />

Bild: ZÜBLIN<br />

Im Anschluss wurden die neuen<br />

flach gegründeten Unterbauten für<br />

den westlichen Überbau hergestellt.<br />

Der neue Überbau musste wegen<br />

der geringen lichten Höhe über dem<br />

Industriegleis in überhöhter Lage<br />

hergestellt werden und wurde nach<br />

der Fertigstellung in Endlage abgesenkt.<br />

Die Überbauten wurden als zweistegige<br />

längs vorgespannte Spannbetonüberbauten<br />

ausgeführt. Obwohl<br />

der westliche Überbau mit einer<br />

Gesamtlänge von 91,00 m fast<br />

18,20 m länger war als der östliche<br />

Überbau wurden beide Überbauten<br />

dem extremen Kreuzungswinkel des<br />

querenden Gleises geschuldet als<br />

4-Feld-Bauwerk ausgeführt.<br />

Nach der Verkehrsumlegung auf den<br />

fertiggestellten westlichen Überbau<br />

wurden im Anschluss die Unterbauten<br />

und der Überbau auf der Westseite<br />

in analoger Bauart hergestellt.<br />

Als Besonderheit wurden die Überbauten<br />

jeweils als Großbetonage in<br />

einem einzigen Betonierabschnitt<br />

hergestellt.<br />

Seit Februar 2017 nutzt der komplette<br />

Verkehr die fertig gestellte<br />

erste Brückenhälfte mit zwei eingeengten<br />

Fahrstreifen je Richtung. Die<br />

nicht mehr benötigten Behelfsbrücken<br />

wurden demontiert und wieder<br />

in das Brückenlager gebracht.<br />

Ebenfalls im Februar 2017 begann<br />

die Arge Industriebau mit dem Bau<br />

der zweiten Brückenhälfte. Ende<br />

März <strong>2018</strong> wurde der Verkehr in<br />

Richtung Krefeld wieder auf 2+2<br />

Fahrstreifen umgelegt, bis Ende April<br />

wurden die Restarbeiten erledigt und<br />

die Baumaßnahme abgeschlossen.<br />

Abbruch Brückenbauwerk Bad Oeynhausen<br />

In Bad Oeynhausen musste das Brückenbauwerk<br />

904 „Brücke im Zuge<br />

der Oberbecksener Str. über die DB-<br />

Strecke 1700 und 2990“ erneuert<br />

werden. Es handelt sich hierbei um<br />

eine 4-gleisige, elektrifizierte Strecke<br />

der Deutschen Bahn.<br />

Ursprünglich war ein konventioneller<br />

Abbruch in einer Sperrpause geplant.<br />

Aufgrund der aufwendigen Oberleitungsarbeiten<br />

und um die Länge der<br />

Sperrpause zu optimieren, wurde von<br />

der Bahn der konventionelle Abbruch<br />

dann im Zuge der Ausführung abgelehnt.<br />

Daher sollte der ca. 300 Tonnen<br />

schwere Spannbetonüberbau in<br />

einem Stück einschließlich der Kappen<br />

mit einem Spezialkran TEREX<br />

SUPERLIFT 3800 herausgehoben<br />

werden. <strong>LINDSCHULTE</strong>+SCHULZE<br />

hatte die Planung des Abbruchs<br />

des Überbaus im Auftrag der Werner<br />

OTTO GmbH aus Hameln und<br />

der Wilhelm Becker GmbH & Co. KG<br />

aus Minden übernommen. Neben der<br />

Nachrechnung der auszuhebenden<br />

Überbauplatte anhand von Bestandsunterlagen<br />

gehörte auch die Planung<br />

der Traversen und Hilfsauflager dazu.<br />

Der Überbau wurde kurz vor dem<br />

Widerlager und dem Pfeiler mit<br />

einer Seilsäge durchgeschnitten<br />

und dann in einem Stück rausgehoben.<br />

Besonderes Augenmerk musste<br />

hierbei auf die Resttragfähigkeit der<br />

Platte gelegt werden, da keine ausreichende<br />

schlaffe Bewehrung vorhanden<br />

war und somit die durchgetrennten<br />

Spannglieder weiter tragen<br />

mussten. Hierauf abgestimmt wurde<br />

die Lage der Traverse und des temporären<br />

Auflagers für den Aushub.<br />

Bestand Brückenbauwerk<br />

Bild: Werner Otto GmbH<br />

Abbruch Brückenbauwerk<br />

Bild: <strong>LINDSCHULTE</strong> + SCHULZE<br />

Abbruch Brückenbauwerk<br />

Bild: Wilhelm Becker GmbH & Co. KG

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