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Berlin-Brandenburgisches Handwerk <strong>11</strong> I <strong>2018</strong> Editorial I 3<br />
Konjunkturhoch<br />
durch Fachkräfte<br />
sichern<br />
Von Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin<br />
Berlin ist und bleibt eine Baustelle – und das ist gut: für das Handwerk, für die Betriebe, für sichere<br />
Arbeits- und Ausbildungsplätze, aber auch für die wachsende Stadt Berlin mit ihrem Bedarf an Straßenund<br />
Wohnungsneubau, Schulsanierungen und nicht zuletzt für den Konjunkturmotor in der Stadt, den<br />
das Handwerk kräftig ankurbelt.<br />
»<br />
Betriebe müssen<br />
beim Rennen um<br />
Fachkräfte verstärkt<br />
ihre Joker<br />
ausspielen. «<br />
Betrachtet man die derzeitige<br />
Handwerkskonjunktur, drängen<br />
sich Vergleiche mit dem scheinbar nicht<br />
enden wollenden Sommer geradezu auf.<br />
Während sich allerdings meteorologisch<br />
die Temperaturen in naher Zukunft normalisieren<br />
werden, stört weiterhin kein<br />
Unwetter das Geschäftsklima, strahlt die<br />
Konjunktursonne ungetrübt von einem<br />
nahezu makellosen Wirtschaftshimmel.<br />
Zu verdanken ist dies vor allem dem<br />
Baubereich, der das Konjunkturbarometer<br />
dauerhaft auf „schön” steigen lässt.<br />
Statistisch untermauert wird dies durch<br />
die aktuelle Herbst-Konjunkturumfrage<br />
von IHK und Handwerkskammer Berlin,<br />
an der mehr als 1200 Unternehmen<br />
teilgenommen haben. Ergebnis: Die Geschäfte<br />
und auch die Erwartungen sind<br />
so gut wie noch nie. Eine Trendänderung<br />
ist nicht in Sicht.<br />
Das Einzige, was noch höhere Wachstumserfolge<br />
bremst, ist der Fachkräftemangel.<br />
Drei Viertel der Befragten sehen<br />
darin ein großes Wachstumsrisiko. Dem<br />
gegenüber steht ein Drittel der Befragten<br />
mit einem Bedarf an zusätzlichen Mitarbeitern.<br />
Was ist zu tun, damit die Suche<br />
nicht erfolglos bleibt?<br />
Hierarchien, eigenverantwortlichen<br />
Aufgaben, mit einer starken Mitarbeiterorientierung<br />
und Familienfreundlichkeit.<br />
Dennoch werden diese „Joker” oft nur<br />
unzureichend ausgespielt. Betriebe<br />
müssen sich und ihre Stärken deutlicher<br />
kommunizieren. Der demografische<br />
Wandel mit seinen sinkenden Schulabgängerzahlen<br />
hat die Situation grundlegend<br />
geändert. Konnten Arbeitgeber<br />
früher aus einer Anzahl von Bewerbern<br />
ihre Mitarbeiter und Auszubildenden<br />
auswählen, müssen sie heute in besonderem<br />
Maße kreativ werden, um sich<br />
gegen andere Anbieter von freien Stellen<br />
zu behaupten.<br />
Der Weg in die Zukunft wird zunehmend<br />
digital. Die Handwerkskammer<br />
Berlin unterstützt Sie mit einem breiten<br />
Seminarangebot zum Thema Personalakquise,<br />
das darauf abzielt, speziell<br />
junge Menschen für eine Ausbildung im<br />
Handwerk zu gewinnen.<br />
Das Rennen um die notwendigen Fachkräfte<br />
wird darüber entscheiden, ob der<br />
konjunkturelle Höhenflug auch in den<br />
kommenden Jahren weitergeht.<br />
Foto: Sarkandy<br />
Eigentlich können mittelständisch<br />
geprägte Familienunternehmen im Handwerk<br />
mit vielen attraktiven Alleinstellungsmerkmalen<br />
punkten: mit flachen