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6 I Wirtschaft & Politik<br />

Berlin-Brandenburgisches Handwerk <strong>11</strong> I <strong>2018</strong><br />

»<br />

Die Diesel-Fahrverbote<br />

treffen unsere Betriebe mit<br />

voller Härte unabhängig<br />

von ihrer Betriebsgröße.<br />

Niemand kann seine komplette<br />

Fahrzeugflotte mal<br />

eben austauschen. Für das<br />

SHK-Handwerk bedeuten<br />

Einschränkungen in der Mobilität,<br />

dass der Abbau des<br />

energetischen Sanierungsstaus<br />

zur Sicherung von Klimaschutz<br />

und Energiewende,<br />

die dringend notwendige<br />

Schaffung von Wohnraum<br />

sowie der Havarienotdienst<br />

gefährdet sind. Wir fordern<br />

von der Politik, Ausnahmeregelungen<br />

und vernünftige<br />

Übergangsfristen.<br />

Dr. Klaus rinkenburger,<br />

Geschäftsführer<br />

Innung SHK Berlin<br />

In Berlin trifft das<br />

Fahrverbot<br />

rund 200 000<br />

Autos – davon<br />

50 000 Handwerker-<br />

Fahrzeuge.“<br />

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Handwerker sind auf die<br />

Nutzung von Dieselfahrzeugen<br />

angewiesen, mit<br />

denen sie ihre Kunden in der<br />

Berliner Innenstadt jederzeit<br />

problemlos erreichen. Auch<br />

Kunden müssen beispielsweise<br />

ihre Kfz-Werkstatt oder<br />

andere Reparaturbetriebe<br />

in der Innenstadt mit Ihrem<br />

Diesel erreichen können.<br />

Egal ob Handwerker oder<br />

Handwerkskunde – in beiden<br />

Fällen sind Handwerksbetriebe<br />

die Leidtragenden.<br />

Das kann nicht sein.<br />

Stephan Schwarz, Präsident<br />

der Handwerkskammer<br />

Berlin<br />

Wohnungsbau, Schulbau<br />

und Erneuerung der Infrastruktur<br />

– all dies ist ohne<br />

Nutzfahrzeuge nicht machbar.<br />

Insoweit sind die Unternehmen<br />

erleichtert, dass<br />

es keine flächendeckenden<br />

Dieselfahrverbote für den<br />

gesamten Innenstadtbereich<br />

gibt. Für Bereiche, in denen<br />

laut Gerichtsurteil allerdings<br />

Fahrverbote ausgesprochen<br />

bzw. geprüft werden<br />

müssen, appellieren wir an<br />

den Senat, unbürokratische<br />

Ausnahmen für das Baugewerbe<br />

vorzusehen.<br />

Dr. Manja Schreiner,<br />

Hauptgeschäftsführerin<br />

der Fachgemeinschaft Bau<br />

»<br />

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Unsere Betriebe sind empört!<br />

Sie müssen berlinweit<br />

Noteinsätze fahren, wenn<br />

ein Unwetter Dächer abgedeckt<br />

hat. Da zählt jede Minute.<br />

Auch, wenn nur kurze<br />

Streckenabschnitte gesperrt<br />

werden, sorgt das für große<br />

Umwege und Verspätungen.<br />

Wie sollen – und das gilt<br />

nicht nur in Notfällen – die<br />

300 Dachdecker-Unternehmen<br />

und ihre rund 1000<br />

Mitarbeiter da Verträge einhalten?<br />

Der Vorschlag, mit<br />

dem Lastenrad zu fahren,<br />

erscheint wie eine Karikatur.<br />

Hoffentlich schafft die Berliner<br />

Politik Ausnahmen für<br />

Handwerker-Fahrzeuge.”<br />

Ruediger Thaler, Geschäftsführer<br />

der Landesinnung<br />

des Dachdeckerhandwerks<br />

Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel will per Gesetz die<br />

Fahrverbote dort verhindern,<br />

wo Grenzwerte nur geringfügig<br />

überschritten werden,<br />

da sie das als unverhältnismäßig<br />

einstuft. Das<br />

fände ich richtig. Wo dies<br />

nicht ausreicht, sollte die<br />

Autoindustrie zur Hardware-<br />

Nachbesserung gezwungen<br />

werden, schließlich hat sie<br />

betrogen – zusammen mit<br />

nicht stattfindenden Kontrollen<br />

der Politik bzw. des<br />

Kraftverkehrsamtes.<br />

Joachim Soltmann,<br />

Obermeister der<br />

Konditoren-Innung Berlin

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