Wir in Kelberg - November 2018
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ROTHENBACH-MEISENTHAL<br />
1819 schreibt Bürgermeister<br />
Metten aus <strong>Kelberg</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Chronik: „Etwa 20 Schritte<br />
vom Dorfe entspr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>eral-Quelle,<br />
deren Ausfluss<br />
e<strong>in</strong>en rothfarbigen Bach bildet;<br />
woher das Dorf se<strong>in</strong>en<br />
Namen hat. Zu Rothenbach<br />
gehört der Weiler Meisenthal.<br />
Die Zeit der Entstehung – beider<br />
Orte – ist unbekannt.“<br />
Rothenbach wird <strong>in</strong> den<br />
Steuerlisten des kurtrierischen<br />
Amtes Daun 1563 erwähnt.<br />
Nach der Schreckenszeit<br />
des 30-jährigen Krieges<br />
und nach den furchtbaren<br />
Pestzeiten wohnten <strong>in</strong> Rothenbach<br />
und Meisenthal zusammen<br />
nur noch zwölf Familien.<br />
1817 zählte Rothenbach<br />
107 E<strong>in</strong>wohner; im Jahre<br />
2000 waren es noch 70 Bewohner.<br />
Die 1773<br />
erbaute sog. Stanislaus-Kapelle<br />
wurde 1950 durch<br />
e<strong>in</strong> neues Gotteshaus<br />
ersetzt.<br />
Meisenthal: 1459<br />
wird der Ort Meysendall<br />
erwähnt. Im<br />
Feuerbuch von<br />
1563 s<strong>in</strong>d für Meisenthal<br />
sieben Feuerstellen,<br />
das heißt<br />
Hausstätten angegeben.<br />
Der 30-jährige<br />
Krieg und die<br />
Pest verm<strong>in</strong>derten<br />
auch hier die E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
erheblich. Im Jahr<br />
2000 wohnten 91 E<strong>in</strong>wohner<br />
im Ort. Die Karte des kurtrierischen<br />
Amtes aus dem Jahr<br />
1683 verzeichnet e<strong>in</strong> Oratorium<br />
– e<strong>in</strong>e Gebetsstätte. Die<br />
heute noch bestehende Kapelle<br />
zu Ehren des Heiligen<br />
Antonius wurde laut Inschrift<br />
über dem Westportal 1708 errichtet.<br />
Ortsvorsteher ist Peter Rieder.<br />
Der Name des Dorfes geht auf<br />
die Benennung „Zur Mühle“<br />
zurück, die auf die zwei Mühlen<br />
<strong>in</strong> unmittelbarer Nähe anspielen<br />
dürfte. Urkundlich belegt<br />
s<strong>in</strong>d auch die Schreibweisen<br />
Zormoelen (1506) und Zur<br />
Müllen (1771). Das Feuerbuch<br />
von 1563 nennt 18 Feuerstellen,<br />
also bewohnte Anwesen.<br />
Bis 1794 gehörte<br />
Zermüllen<br />
zum<br />
Kurfürstentum<br />
Trier und<br />
zum Amte<br />
Daun. In der<br />
Zeit der französisch-napoleonischen<br />
Herrschaft<br />
(1814)<br />
kam Zermüllen<br />
zur Bürgermeisterei<br />
<strong>Kelberg</strong>. Seit<br />
1971 gehört Zermüllen zur<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>Kelberg</strong>. Nach der<br />
Übernahme des Ortes <strong>in</strong> preußische<br />
Verwaltung (1815) hatte<br />
Zermüllen 151 E<strong>in</strong>wohner<br />
(1817); bis 2000 wuchs die<br />
Zahl auf 200 Bewohner an.<br />
Die frühere Kapelle zu Ehren<br />
des Hl. Donatus wurde 1718<br />
erbaut, 1939 abgetragen und<br />
als Notkirche 1945 erneuert.<br />
Das heutige Gotteshaus wur-<br />
ZERMÜLLEN<br />
de 1953/55 erbaut.<br />
Ortsvorsteher<br />
ist Michael<br />
Hoffmann.<br />
Alle Texte nach<br />
H. Molitor, „Das<br />
<strong>Kelberg</strong>er<br />
Land. Aus alten<br />
Zeiten und jungen<br />
Tagen “<br />
8 // <strong>Wir</strong> <strong>in</strong> <strong>Kelberg</strong>