MACHER Menschen + Märkte - April 2024
MACHER Menschen + Märkte - Ausgabe vom 12.04.2024
MACHER Menschen + Märkte - Ausgabe vom 12.04.2024
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<strong>MACHER</strong><br />
MENSCHEN + MÄRKTE<br />
Das regionale Wirtschaftsmagazin<br />
APRIL <strong>2024</strong><br />
Gute Laune bei<br />
Touristikern:<br />
Lasset die Spiele<br />
beginnen!<br />
Wo hakt es,<br />
liebe Gastronomen?<br />
Seite 6<br />
Wie das ZDF-Traumschiff<br />
Fernweh weckt<br />
Seite 14<br />
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02 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | INHALT<br />
APRIL <strong>2024</strong><br />
Inhalt<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser!<br />
Von Krise keine Spur:<br />
Der Tourismus ist auf gutem Kurs<br />
Regionale Experten blicken zuversichtlich auf die<br />
kommende Saison. Ein Trierer Wissenschaftler sieht<br />
dennoch Entwicklungspotenzial. Seite 03<br />
Wo hakt es, liebe Gastronomen?<br />
Wir haben fünf Restaurantbetreiber gefragt,<br />
wie sie ihre Situation empfinden. Seite 06<br />
Kolumne Arbeitsrecht im Dialog<br />
Kein Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats<br />
bei Einsatz von ChatGPT Seite 11<br />
Wie das ZDF-Traumschiff das Fernweh weckt<br />
Ein Gespräch über Tourismus, Reiseverhalten und die<br />
Wirkung der Medien mit der Trierer Geographin<br />
Elisabeth Sommerlad. Seite 14<br />
Schon Mark Twain stellte<br />
die Bedeutsamkeit des<br />
Reisens fest: „Man<br />
muss reisen, um zu<br />
lernen.“ Um dies jedoch<br />
zu können,<br />
müssen die Rahmenbedingungen<br />
stimmen. So erschütterte<br />
die Corona-Pandemie<br />
die<br />
Tourismus-Branche<br />
schwer, da reisen<br />
nicht möglich war.<br />
Umso erfreulicher ist<br />
es, den schon eine Weile<br />
anhaltenden Aufwärtstrend<br />
verzeichnen zu können – die Lust<br />
am Reisen ist wieder geweckt, neue (Sehnsuchts-)Ziele<br />
wollen erkundet werden. Dabei<br />
geht der Blick angesichts von Unsicherheiten<br />
und Konflikten oft eher ins In- statt<br />
ins Ausland.<br />
Für unsere Region ist der Tourismus ein<br />
zentraler Wirtschaftsfaktor. Genuss und<br />
Kultur geben sich bei uns die Hand; neben<br />
Denkmälern, hochkarätigen Museen, pittoresken<br />
Landschaften und einer Vielzahl an<br />
Wanderwegen bietet die Region<br />
vor allem kulinarische<br />
Genüsse.<br />
Daher ist es von Relevanz,<br />
die Attraktivität<br />
und Qualität der<br />
Angebote zu erhalten,<br />
um viele Touristen<br />
anzuziehen.<br />
Hierzu gehört neben<br />
der Infrastruktur<br />
auch hochwertiger<br />
Service – doch<br />
Herausforderungen<br />
wie der Fachkräftemangel<br />
hinterlassen ihre Spuren.<br />
Es gilt, neue Wege zu gehen,<br />
um bestehende Mitarbeitende<br />
zu halten und neue anzulocken. Auch hinsichtlich<br />
der wieder erhöhten Mehrwertsteuer<br />
sowie des Anstiegs der Energiepreise<br />
müssen Lösungen gefunden werden, die<br />
sowohl Gewerbe als auch Gast zufriedenstellen.<br />
Auch hier gilt das Prinzip des Lernens.<br />
Rüdiger Kruppa<br />
Verlagsleiter<br />
Sehen und gesehen werden Seite 20-23<br />
SONDERTHEMEN<br />
Hallen- und Systembau Seite 12<br />
Druck und Grafik Seite 19<br />
Impressum<br />
Macher – <strong>Menschen</strong> + <strong>Märkte</strong><br />
Das regionale Wirtschaftsmagazin<br />
Verlag: Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH,<br />
Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8, 54294 Trier<br />
Geschäftsführer: Thomas Deicke, Thomas Marx<br />
Redaktion: Thomas Roth (verantwortlich)<br />
Verantwortlich für Anzeigen: Rüdiger Kruppa, Verlagsleiter<br />
Titelfoto: Führungen Geheimnis der Porta Nigra – Erlebnis-Theater. © Trier<br />
Tourismus und Marketing GmbH/Yaph<br />
Layout und Produktion: GM Layout & Redaktion GmbH, Saarbrücken<br />
Zustellung: Deutsche Post AG<br />
Druck: Saarbrücker Zeitung Druckhaus GmbH,<br />
Untertürkheimerstr. 15, 66117 Saarbrücken<br />
Redaktion Service: 0651/7199-978, E-Mail: macher@volksfreund.de<br />
Anzeigen Service: 0651/7199-978, E-Mail: anzeigen.macher@volksfreund.de<br />
Pflichtmitteilung gem. § 9 Abs. 4 Satz 1 Landesmediengesetz<br />
Rheinland-Pfalz: Die Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH mit Sitz in Trier<br />
ist eine 100-prozentige Tochter der Saarbrücker Zeitung Medienhaus GmbH<br />
mit Sitz in Saarbrücken.<br />
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Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser!<br />
Unsere Region ist liebens- und lebenswert<br />
– das würden wohl<br />
die allermeisten von Ihnen<br />
sofort unterschreiben.<br />
Und doch ist bei uns ab<br />
und an zu spüren,<br />
dass es ebenfalls<br />
stimmt, was Georg<br />
Steiner, erfolgreicher<br />
Tourismusmanager,<br />
im vergangenen<br />
Jahr<br />
beim Tourismus-<br />
Tag in Trier sagte:<br />
„Reiche Regionen<br />
werden oft träge, sie<br />
ruhen sich schnell auf<br />
ihren Erfolgen aus und blicken<br />
eher zurück als nach vorne.“<br />
Und reich ist unsere Region –<br />
nicht im finanziellen, aber in einem für<br />
Besucherinnen und Besucher entscheidenden<br />
Sinne: Welterbestätten, die Mosel, die<br />
Eifel, Hunsrück und Hochwald locken jedes<br />
Jahr zahlreiche Touristen an. Eine solche<br />
Vielfalt an Attraktionen ist wirklich einmalig.<br />
Wenn aber etwa in Trier die Ideen zur Gestaltung<br />
des Platzes an der Porta Nigra vor<br />
mehr als zehn Jahren vorgestellt worden<br />
sind und nun gerade einmal<br />
die ersten konkreteren<br />
Planungen in Gang kommen,<br />
zeigt sich das von<br />
Steiner genannte<br />
Problem deutlich.<br />
Im neuen Macher<br />
blicken wir auf die<br />
touristischen Angebote<br />
der Region,<br />
aber auch auf Herausforderungen,<br />
die etwa durch die<br />
weiten Wege, die oft<br />
nur mit dem Auto<br />
schnell zurückzulegen<br />
sind, entstehen. Außerdem<br />
sprechen wir mit Gastronomen,<br />
die trotz für sie schwieriger<br />
Bedingungen nicht jammern, sondern anpacken.<br />
In diesem Sinne freuen wir uns auf<br />
die neue Tourismus-Saison und hoffen<br />
nicht nur auf gutes Wetter, sondern auf viele<br />
Macher, die ihre Ideen umsetzen können.<br />
Thomas Roth<br />
Chefredakteur
APRIL <strong>2024</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS 03<br />
Neue Stadtführungs-Formate in Trier: Besucher und Besucherinnen können mittels Virtual-Reality – wie hier in<br />
den Kaiserthermen – den „Treverer Code“ erleben.<br />
Foto: © Trier Tourismus und Marketing GmbH/Jan Malburg<br />
Von Krise keine Spur:<br />
Der Tourismus ist auf gutem Kurs<br />
Die Lust aufs Reisen ist groß. Regionale Experten blicken zuversichtlich<br />
auf die kommende Saison. Ein Trierer Wissenschaftler sieht dennoch<br />
Entwicklungspotenzial.<br />
von Thorben Behring<br />
Der Tourismus in der Region Trier hat wie andere Branchen<br />
trübe Jahre hinter sich. Erst versetzte ihm die<br />
Corona-Pandemie einen Dämpfer, dann kam 2021 die<br />
Flutkatastrophe. Fragt man heute bei Tourismusexperten<br />
und regionalen Touristikchefs nach der Lage,<br />
scheint alles jedoch wieder auf einem guten Kurs zu sein.<br />
„Momentan ist die Tourismusbranche zufrieden“, sagt Wirtschafts-<br />
und Tourismusgeograph Michael Mießner von der Universität<br />
Trier. „Die Branche ist so weit, dass sie wieder etwa auf dem<br />
Vorpandemie-Niveau angekommen ist, also auf einem Level, wo<br />
man sagen kann, dass die Touristen- und Übernachtungszahlen<br />
auf einem ähnlichen Niveau liegen.“<br />
Was Trier betrifft, setzt Norbert Käthler, Geschäftsführer der<br />
Trier Tourismus und Marketing GmbH, noch einen drauf. Käthler<br />
zufolge legte die Stadt 2023 sogar ihr bislang erfolgreichstes Tourismusjahr<br />
hin: „Dies zeigt, dass wir nicht nur von einer Erholung,<br />
sondern von einem Zuwachs des Tourismus in Trier sprechen können”,<br />
sagt er. Mit gut 892.000 Übernachtungen verbuche die Moselstadt<br />
den höchsten Wert seit Beginn der Datenerfassung. Über<br />
den gesamten Jahresverlauf sei das bisherige Rekordjahr 2019 um<br />
rund 30.000 Übernachtungen übertroffen worden. Schon 2022 war<br />
für Trier ein gutes Jahr: Käthler zufolge gab es rund gut 840.000<br />
Übernachtungen, was beinahe der Zeit vor der Corona-Pandemie<br />
von 2019 entsprach, als die Übernachtungszahl circa 863.000 betragen<br />
hatte.<br />
Wie wirken sich Preissteigerungen<br />
auf den Tourismus aus?<br />
Noch offen sei jedoch, wie sich der Kaufkraftverlust durch die<br />
Inflation auswirke, sagt Michael Mießner, Wirtschaftsgeograph<br />
der Universität Trier. „Ich denke, das werden in diesem Jahr auch<br />
„Tourismus braucht<br />
eine gewisse<br />
Infrastruktur. Was<br />
ganz gut<br />
funktioniert, ist der<br />
Verkehr entlang<br />
Mosel und der Saar,<br />
weil dort<br />
Bahnstrecken entlangziehen.“<br />
Juniorprofessor Michael Mießner,<br />
Universität Trier<br />
Foto: Universität Trier<br />
einige touristische Betriebe zu spüren bekommen. Das wird weniger<br />
die zahlungskräftige Klientel betreffen. Mehr Zurückhaltung<br />
ist bei Leuten zu erwarten, die sich bisher noch einen Urlaub leisten<br />
konnten, die aber bereits rechnen mussten.“ Mießner merkt<br />
jedoch auch an, dass wegen der Kostenersparnis bei der Anreise<br />
der Tourismus in Deutschland und Europa auch stärker profitieren<br />
könnte als etwa der interkontinentale Tourismus, der „deutlich<br />
höhere Reisekosten und entsprechend auch Emissionen“ verursache.<br />
Von den Folgen der Preissteigerungen wollen sich die regionalen<br />
Touristiker indes nicht in die Parade fahren lassen – auch nicht<br />
in der Eifel. „Ja, die Preise haben angezogen, aber das hat auf die<br />
Buchungszahlen bisher keinen Einfluss“, sagt Klaus Schäfer, Geschäftsführer<br />
der Eifel Tourismus (ET) GmbH. Nahziele wie die<br />
Eifel seien durch die Preisentwicklung wieder in den Blick gerückt<br />
– „denn die Flugkosten sind ebenfalls gestiegen“, betont er. „Wir<br />
finden es grundsätzlich positiv, dass wir wieder selbstbestimmt<br />
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04 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS<br />
APRIL <strong>2024</strong><br />
Für die Trierer Landesausstellung zu Marc Aurel 2025 wurde<br />
schon im März bei der ITB in Berlin geworben. Foto: Roland Morgen<br />
reisen können. Wir machen uns keine Sorgen, da die Analysen bestätigen,<br />
dass das Interesse an Deutschlandurlaub groß ist. Somit<br />
können wir selbstbewusst sagen, dass Deutschlandurlaub im Trend<br />
ist“, sagt Schäfer weiter.<br />
Auch im Hunsrück blicken die Touristiker mit positiven Erwartungen<br />
auf die kommende Saison. „Ich blicke optimistisch nach<br />
vorne und erwarte für <strong>2024</strong> ein gutes, touristisches Jahr für den<br />
Hunsrück“, sagt Jörn Winkhaus, Geschäftsführer der Hunsrück-<br />
Touristik GmbH. „Viele bereits eingegangene Anfragen und Buchungen<br />
lassen erkennen, dass die Gäste aus dem Inland und näherem<br />
Ausland vor allem einen Aktivurlaub in unserer<br />
Mittelgebirgsregion erleben möchten.“ Auch die Tourist-Informationen<br />
und Gastgeber der Region seien mit der aktuellen Entwicklung<br />
„zufrieden“, fügt er hinzu.<br />
Thomas Kalff, Geschäftsführer der Mosellandtouristik GmbH in<br />
Bernkastel-Kues, zeigt sich ebenfalls gelassen und verweist neben<br />
der „positiven Entwicklung im Jahr 2023“ auf eine Studie der Stiftung<br />
für Zukunftsfragen unter anderem zu den Urlaubsaussichten<br />
der Deutschen. Demzufolge bestehe „eine hohe Bereitschaft der<br />
Deutschen bei Preiserhöhungen mitzugehen“, betont Kalff. „Die<br />
Urlaubsplanung startet früher und die Deutschen buchen ihren<br />
Urlaub langfristiger. Diese Tendenz bestätigen auch die moselweiten<br />
Buchungen und Anfragen für das Jahr <strong>2024</strong> in den ersten beiden<br />
Monaten.“ Bereits da sei ein Zuwachs um 53 Prozent zum Vorjahreszeitraum<br />
zu verzeichnen.<br />
Dass die <strong>Menschen</strong> ihr Geld beisammenhalten, ist auch laut<br />
Käthler in Trier bis einschließlich 2023 nicht festzustellen. Dem<br />
Trierer Touristikchef zufolge ist die Moselstadt ohnehin eine „Premium-Destination“:<br />
„Qualitätsorientierte Angebote bedeuten einen<br />
hohen Aufwand und rechtfertigen nach unserer Erfahrung<br />
auch einen entsprechenden Preis. Da sehen wir die Energiekrise<br />
nur als einen von vielen Faktoren“, bemerkt Käthler.<br />
Unesco-Welterbe und Römer:<br />
Tolle Bildungstourismus-Angebote<br />
Die Moselstadt hat mit Blick auf die nahe Zukunft einiges in der<br />
Hinterhand. Denn die Blicke dürften sich künftig auch wegen des<br />
römischen Kaisers Marc Aurel wieder nach Trier richten. Mit seinem<br />
Leben befasst sich von Juni bis November 2025 die nächste<br />
Landesausstellung im Rheinischen Landesmuseum und im Stadtmuseum<br />
Simeonstift.<br />
Die Tourismusstrategie in Trier ist laut Käthler „zu Recht auf<br />
hohe Qualität ausgerichtet”. Aus diesem Grund spreche man „erfolgreich<br />
die Zielgruppe der Postmateriellen” an. Als Postmaterielle<br />
bezeichnen Sozialforscher Vertreter eines liberal eingestellten<br />
Bildungsmilieus, die zudem auf Umweltverträglichkeit Wert legen.<br />
„Nicht nur unser Unesco-Welterbe und bedeutende historische Exponate<br />
wie der größte römische Goldmünzschatz der Kaiserzeit,<br />
„Vor allem genussorientierte<br />
Urlauber,<br />
die gerne aktiv die<br />
Natur erleben<br />
wollen, zieht es<br />
vermehrt an die<br />
Mosel.“<br />
Thomas Kalff, Geschäftsführer der<br />
Mosellandtouristik GmbH.<br />
Foto: Mosellandtouristik GmbH<br />
ausgestellt im Rheinischen Landesmuseum, können hier punkten,<br />
sondern auch neu entwickelte Führungstypen wie unser Virtual<br />
Reality-Rundgang Treverer Code“, betont Käthler. Dabei handelt<br />
es sich um einen Rundgang durch die antike Stadt, bei der Gäste<br />
eine sogenannte VR-Brille tragen. „Schließlich bilden steigende<br />
individuelle Ansprüche seitens der Reisenden ebenfalls Herausforderungen,<br />
auf die sich der Tourismus der Zukunft einstellen muss.”<br />
Insofern seien Angebote, die das entwickelte VR-Erlebnis in Kleingruppen<br />
mit zusätzlichen Erläuterungen eines ausgebildeten<br />
Stadtführers verbinden, „genau das, was die Bedürfnisse unserer<br />
Zielgruppe erreicht”, resümiert Käthler.<br />
„Der Städtetourismus war schon immer wettbewerbsstark und<br />
hat sich in den letzten zehn Jahren besser entwickelt als andere<br />
touristische Segmente. Wir haben die Coron-Pandemie genutzt,<br />
um Trier als Destination für deutsche Reisende zu bewerben und<br />
sehen deshalb auch auf das Jahr <strong>2024</strong> mit positiven Erwartungen“,<br />
fasst er zusammen.<br />
Zuversicht wegen beliebter Fernwanderwege in Eifel und<br />
an der Mosel!<br />
Zuversicht herrscht auch in der Eifel. „Wir blicken hoffnungsvoll<br />
auf ein sehr gutes Tourismusjahr <strong>2024</strong>“, sagt Schäfer. „Die Vorbuchungen<br />
für <strong>2024</strong> sind so zahlreich wie noch nie. Das heißt, es wird<br />
wieder langfristig geplant. Lediglich die Situation, dass die Ferienzeiten<br />
in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen größtenteils<br />
zusammenfallen, betrübt uns.“ Auch die Flutkatastrophe 2021<br />
habe noch die ein oder andere Spur hinterlassen. „Aktuell bestehen<br />
noch Einschränkungen bei Radwegen – zum Beispiel dem Ahrradweg.<br />
Auch der Kyllradweg ist aktuell nicht durchgängig befahrbar,<br />
da die Strecke Köln-Trier zeitgleich für die Elektrifizierung<br />
vorbereitet wird. Wir haben auch vier bis fünf Betriebe oder Hotels<br />
verloren, sodass das Angebot zum Beispiel in Kordel limitiert ist.“<br />
Als großen Vorteil der Eifel sieht Schäfer hingegen die Nähe zu<br />
den Quellgebieten wie Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland und auch den Grenzgebieten Luxemburg, Belgien, Niederlande.<br />
„Die Nähe zu den Städten Köln, Trier, Koblenz ist ebenfalls<br />
attraktiv. Die Landschaft der Eifel ist sehr abwechslungsreich,<br />
sodass eine große Angebotsvielfalt besteht. Punkten können wir<br />
auch durch Service und Verlässlichkeit.“<br />
In der Eifel seien vor allem „organisierte Angebote“ im Pauschalbereich<br />
„stark gefragt“, betont Schäfer. Als Beispiel nennt er<br />
Wanderreisen auf dem rund 313 Kilometer langen Eifelsteig, der in<br />
15 Etappen von Aachen durch die Eifel bis nach Trier reicht. „Auch<br />
Familienurlaub im neu eröffneten Center Parcs Park Eifel im ersten<br />
vollständigen Buchungsjahr läuft sehr erfolgreich.“ Wie Norbert<br />
Käthler in Trier verweist auch Schäfer auf die Beliebtheit von<br />
„digitalen Angeboten“ – „Buchungen von Erlebnissen werden unverändert<br />
stark nachgefragt“.<br />
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„Die Gäste aus dem<br />
Inland und näherem<br />
Ausland möchten<br />
vor allem einen Aktivurlaub<br />
in unserer<br />
Mittelgebirgsregion<br />
erleben.“<br />
Jörn Winkhaus, Geschäftsführer<br />
der Hunsrück-Touristik GmbH<br />
Foto: Christopher Arnoldi<br />
Blick auf das Schalkenmehrener Maar: Die Eifel punktet bei<br />
Urlaubern mit ihrer außergewöhnlichen Natur und den Wanderwegen.<br />
Foto: Eifel Tourismus GmbH/Dominik Ketz
APRIL <strong>2024</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS 05<br />
Ein Grund zur Freude: Der Moselsteig feiert Geburtstag<br />
Fernwanderwege erfreuen sich auch an der Mosel großer Beliebtheit.<br />
Nach seinen Hoffnungen und Erwartungen gefragt, verweist<br />
Kalff etwa auf den Moselsteig, der „am touristischen Erfolg”<br />
der Region innerhalb der vergangenen zehn Jahre „maßgeblich beteiligt”<br />
gewesen sei. Dieses Jahr feiert der rund 365 Kilometer lange<br />
Fernwanderweg von Perl im Saarland bis nach Koblenz sein<br />
zehnjähriges Jubiläum. „Seit <strong>April</strong> 2014 verbindet der Moselsteig<br />
die landschaftlichen und kulturellen Highlights der Mosel und animiert<br />
viele <strong>Menschen</strong> zu ausgiebigen Wandertouren und Ausflügen”,<br />
betont Kalff. In das Jubiläum setzt man daher an der Mosel<br />
große Hoffnungen. Es wird von einer Serie von Jubiläumswanderungen<br />
begleitet.<br />
„Neue Trends, die sich aufgrund von Corona ergeben haben,<br />
greifen dauerhaft“, erklärt Kalff weiter. „Vor allem genussorientierte<br />
Urlauber, die gerne aktiv die Natur erleben wollen, zieht es vermehrt<br />
an die Mosel. Auch für das Jahr <strong>2024</strong> bietet die Region Mosel<br />
besondere Highlights für intensive Naturerlebnisse und genussvolle<br />
Momente.“ Die Moselregion punkte mit einem Landschaftserlebnis,<br />
antiken Kulturschätzen und historischen Burgen. „Diese<br />
Stärken, gepaart mit regionaler Wein- und Genusskultur, einer<br />
ausgeprägten Gastfreundschaft und einer gut ausgebauten Infrastruktur<br />
zum Radfahren und Wandern machen die Moselregion zu<br />
einem gefragten Urlaubs- und Ausflugsziel“, so Kalff.<br />
Zugleich stellt sich die Frage, inwiefern der regionale Tourismus<br />
mit Auslandsreisen konkurrieren kann. Thomas Kalff hofft, dass<br />
die Moselregion ihre Charakteristik als „Kurzreiseziel“ ausnutzen<br />
kann. „Gäste achten auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl des Urlaubsziels<br />
ist vor allem die persönliche wirtschaftliche Situation.“ Hier könne<br />
die Moselregion profitieren, erklärt Kalff.<br />
Der Trierer Touristikchef Käthler räumt ein, dass die Fernreisezahlen<br />
der Deutschen laut amtlicher Statistik 2022 bereits wieder<br />
zugenommen haben, „auch Umfragen zeigen eine verstärkte Reiselust<br />
ins Ausland“. „Ob und wie weit auch hier die Werte aus dem<br />
Vorkrisenjahr 2019 erreicht werden, bleibt abzuwarten. Eine wichtige<br />
Frage wird sein, inwiefern der zusätzliche Kurzurlaub bei den<br />
Deutschen verankert bleibt. Bisher können wir da für eine Premium-Destination<br />
wie Trier für dieses Jahr eine gute Buchungssituation<br />
wahrnehmen. Genauso wichtig wird aber auch die Frage sein,<br />
wie die Branche mit dem verstärkten Fachkräftemangel umzugehen<br />
versteht.“<br />
Strukturschwäche und dünne Besiedlung als Hindernis?<br />
Einen „klassischen Stadttourismus“ gebe es in der Region nicht,<br />
stellt Tourismusgeograph Mießner mit einem Blick in die Region<br />
fest. „Einzig in Trier haben wir einen Stadttourismus, sowie viel<br />
Kultur- und Bildungstourismus, der sehr stark auf die Römerzeit<br />
fokussiert ist. Große Großstädte ziehen aber noch einmal anders<br />
Touristen an“, betont Mießner. „Wenn man die Zahl der Touristen<br />
betrachtet, die angezogen werden, spielt der Tourismus in der Region<br />
– verglichen etwa mit Küstenregionen oder alpinen Regionen<br />
– eine nicht ganz so zentrale Rolle.“<br />
Aufgrund einer gewissen Strukturschwäche sieht Mießner auch<br />
Grenzen in der Region. „Wir sehen zum Beispiel im Trierer Tourismusentwicklungskonzept<br />
Versuche, die Regionen stärker miteinander<br />
zu verknüpfen“, erläutert Mießner. „Das zielt darauf, dass<br />
die Leute nicht nur zwei oder drei Tage in Trier übernachten, sondern<br />
dann auch einmal zwei Tage länger bleiben, um sich das Umland<br />
anzuschauen. Das geht schon. Aber ich persönlich finde, dass<br />
die Wege dann doch relativ schnell sehr weit sind.“ Vor allem in<br />
Richtung Eifel oder Hunsrück brauche man dann „eigentlich ein<br />
Auto“. „Da zeigt sich, dass Strukturschwäche und dünne Besiedlung<br />
auch zu einem Hindernis für die touristische Nutzung werden<br />
können. Tourismus braucht also eine gewisse Infrastruktur. Was<br />
ganz gut funktioniert, ist der Verkehr entlang Mosel und der Saar,<br />
weil dort Bahnstrecken entlangziehen.“<br />
Die Lust auf Individualtourismus hält an<br />
„Ja, die Preise<br />
haben angezogen,<br />
aber das hat auf die<br />
Buchungszahlen<br />
bisher keinen<br />
Einfluss.“<br />
Klaus Schäfer, Geschäftsführer der<br />
Eifel Tourismus GmbH.<br />
Foto: Eifel Tourismus GmbH<br />
„Der Städtetourismus<br />
war<br />
schon immer wettbewerbsstark<br />
und<br />
hat sich in den<br />
letzten zehn Jahren<br />
besser entwickelt als<br />
andere touristische<br />
Segmente.“<br />
Norbert Käthler, Geschäftsführer<br />
der Trier Tourismus und<br />
Marketing GmbH.<br />
Foto: Trier Tourismus und<br />
Marketing GmbH<br />
Michael Mießner zufolge dürfte der Trend im Tourismus weiter<br />
in Richtung Individualtourismus gehen: „Die Nachfrage vieler<br />
Touristen geht inzwischen in Richtung des individuellen Tourismus.<br />
Sie wollen einzigartige Orte erleben und gleichzeitig das Gefühl<br />
haben, dass sie die Orte ganz allein entdeckt haben. Das ist<br />
sicher ein Aspekt, der zukünftig weiter an Bedeutung gewinnt.“<br />
Zugleich weist Mießner auf Widersprüche und Spannungsverhältnisse<br />
hin: „Auf der einen Seite versucht natürlich jede Region, eine<br />
Marke zu entwickeln und Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten.<br />
Andererseits ist allen klar, dass sie den Touristen alles bieten<br />
müssen. Touristen erwarten natürlich gute Unterbringungsstrukturen<br />
oder Annehmlichkeiten. In Trier haben Sie dann<br />
beispielsweise auch die großen Hotelketten, die von innen ja im<br />
Grunde alle sehr ähnlich aussehen. So individuell ist das am Ende<br />
dann aber gar nicht mehr.“ Ein weiterer Widerspruch betreffe die<br />
Nachfrage nach nachhaltigen, individuellen Aktivitäten – zum<br />
Beispiel Fahrradfahren. „Je nachdem, was der Tourist bucht, gibt es<br />
dafür etwa an der Mosel explizit einen Gepäcktransfer, da fährt<br />
dann ein Auto die Mosel entlang. Das hat natürlich zunächst eine<br />
individuelle Komponente, weil ich selbst entscheiden kann, wo ich<br />
mit dem Rad entlangfahre. Aber bei genauerem Hinsehen stellt<br />
sich die Frage: Wie nachhaltig oder individuell ist das eigentlich?“<br />
Auch beim Thema sozialer Nachhaltigkeit sieht Mießner in der<br />
Region noch Entwicklungsmöglichkeiten. „Es ist wichtig, dass die<br />
lokale Bevölkerung nicht überlastet wird und <strong>Menschen</strong> in Tourismusarbeitsplätzen<br />
gut bezahlt werden – zum Beispiel in der Gastronomie.<br />
Wenn <strong>Menschen</strong> gut verdienen, gehen sie anders mit<br />
Touristen um. Das ist eine der Herausforderungen, vor der wir stehen.“<br />
Zudem müssten auch die Folgen, die der Tourismus für die<br />
räumliche Entwicklung einer Region hat, in den Blick genommen<br />
werden: „Was bedeutet Massentourismus zum Beispiel für die lokale<br />
Bevölkerung und wie kann man sie an Entscheidungen der<br />
Tourismusentwicklung teilhaben lassen? Wenn wir eine Tourismusentwicklung<br />
wollen, müssen wir auch die lokale Bevölkerung<br />
ernst nehmen und Umweltaspekte in den Blick rücken. Da gibt es<br />
in der Region noch Entwicklungspotenzial.“ ///<br />
Übernachtungs- und Gästezahlen 2023 nach Tourismusregionen<br />
Gäste<br />
Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
Übernachtungen<br />
Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
Eifel 892 471 5,8 3 045 575 3,0<br />
Hunsrück 227 036 8,2 650 817 3,3<br />
Mosel-Saar* 2 080 328 4,9 5 813 929 4,0<br />
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06 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | GASTRONOMIE<br />
APRIL <strong>2024</strong><br />
Wo hakt es, liebe Gastronomen?<br />
Personalmangel, steigende Kosten und zurück auf 19 Prozent Mehrwertsteuer:<br />
Wir haben fünf Restaurant-Betreiber gefragt wie die Lage ist – unter anderem<br />
Familie Freiberg vom Gasthaus am Schwarzenbruch im Nationalpark<br />
Hunsrück-Hochwald.<br />
Von Christoph Strouvelle<br />
Die Gastronomie hat<br />
zu kämpfen. Darüber<br />
hinaus hat das<br />
Waldgasthaus am<br />
Schwarzenbruch in<br />
dem Weiler Hüttgeswasen<br />
(Kreis Birkenfeld), im wahrsten<br />
Sinne des Wortes, noch eine<br />
weitere Baustelle zu verkraften.<br />
Denn 2023 war mitten in der<br />
Hochsaison die B 269, an der es<br />
liegt, mehrere Wochen wegen<br />
Straßenbauarbeiten gesperrt.<br />
Ergebnis: Sowohl der Durchgangsverkehr<br />
als auch die Gäste<br />
aus Richtung Morbach sind ausgeblieben.<br />
„Das hat uns während<br />
der Zeit zwei Drittel unseres<br />
Umsatzes gekostet“, sagt<br />
Holger Freiberg, Sohn des Inhabers<br />
Kurt Freiberg. Trotzdem<br />
sieht er die Lage des Betriebs<br />
optimistisch: Denn das Potenzial<br />
des Nationalparks Hunsrück-Hochwald<br />
sei noch lange<br />
nicht ausgereizt, glaubt er.<br />
Seit 2020 betreibt die Familie<br />
Freiberg das Waldgasthaus am<br />
Schwarzenbruch als Hotel mit<br />
Restaurantbetrieb. 60 Betten<br />
bieten die Freibergs an. Im Hotel<br />
befinden sich ein Wellnessbereich<br />
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In der Region habe sich touristisch durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald viel getan, sagt<br />
Holger Freiberg vom Gasthaus am Schwarzenbruch. Er sieht aber das Ende der Fahnenstange noch<br />
lange nicht erreicht.<br />
Foto: Christoph Strouvelle<br />
wie mehrere Freizeiträume wie<br />
ein Billard- und ein Spielzimmer,<br />
um für Familien attraktiv<br />
zu sein. Dazu gehört auch ein<br />
zertifizierter Spielplatz für Kinder.<br />
Der Restaurantbereich hat innen<br />
60 Plätze, im Biergarten<br />
finden im Sommer 75 <strong>Menschen</strong><br />
Platz. Die Karte bietet eine gut<br />
bürgerliche Küche mit regionalen<br />
Produkten, eine Auswahl an<br />
Schnitzel- und Steakgerichten<br />
sowie Wild. Der Renner sei der<br />
Wildschwein-Burger, sagt Holger<br />
Freiberg. Auch andere Wildgerichte<br />
würden stark nachgefragt.<br />
Die Freibergs beschäftigen<br />
neun Mitarbeiter, die sozialpflichtig<br />
versichert sind und elf<br />
Aushilfen.<br />
Das Geschäft in der Nähe des<br />
Erbeskopfes, der höchsten Erhebung<br />
in Rheinland-Pfalz, sei<br />
stark saisonal geprägt. „Es gibt<br />
Zeiten, in denen wenig los ist“,<br />
sagt Holger Freiberg. Von Okto-<br />
ber bis Ostern kommen nur wenige<br />
Touristen, „Außer es<br />
schneit.“ Dann kann es schon<br />
mal passieren, dass innerhalb<br />
eines Tages das morgens noch<br />
leere Hotel bis abends komplett<br />
„Wir vermerken im<br />
Hunsrück steigendes<br />
Potenzial, aber das<br />
Ende der Fahnenstange<br />
ist noch nicht<br />
erreicht“,<br />
sagt Holger Freiberg.<br />
ausgebucht ist. Ansonsten konzentriert<br />
man sich außerhalb<br />
der Saison im Hotel auf Monteure.<br />
Das Bettenangebot im<br />
Nationalparkbereich ist nicht<br />
sehr üppig, so dass Unternehmen<br />
aus Idar-Oberstein ihre<br />
Mitarbeiter bei Firmenevents<br />
bis dorthin unterbringen.<br />
Dem Problem der wieder gestiegenen<br />
Mehrwertsteuer messen<br />
die Freibergs nicht die ganz<br />
hohe Bedeutung bei. „Es ist eher<br />
die Summe aus vielen steigenden<br />
Preisen und der Mehrwertsteuer“,<br />
sagt Ute Freiberg, Mutter<br />
von Holger Freiberg, und<br />
gute Seele des Hauses.<br />
Feste Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter bekommen<br />
Extras<br />
Gerade der Pool frisst viel<br />
Energie und koste deshalb viel.<br />
Eine Umstellung der Ölheizung<br />
auf andere Energieträger sei nur<br />
schwer machbar. „Wir haben<br />
alle Energiesparpotenziale ausgenutzt“,<br />
sagt Holger Freiberg.<br />
Möglichkeiten, steigende Kosten<br />
zu verkraften und gleichzeitig<br />
den Verdienst zu halten, sehen<br />
die Freibergs in der<br />
Wertigkeit ihrer Leistungen.<br />
„Wenn man etwas bietet und die<br />
Qualität passt, dann ist der Gast<br />
bereit, etwas mehr zu bezahlen“,<br />
sagt Ute Freiberg. Dem<br />
Personalproblem stellen sich<br />
die Freibergs entgegen mit einer<br />
entsprechenden Entlohnung<br />
über dem Mindestlohn<br />
sowie separaten Vergünstigungen:<br />
„Feste Mitarbeiter bekommen<br />
Extras wie einen Tankgutschein“,<br />
sagt Holger Freiberg.<br />
Touristisch habe sich in der<br />
Region viel getan, sagt Holger<br />
Freiberg. Der Hunsrück habe<br />
durch den Nationalpark sehr an<br />
Attraktivität gewonnen. Wandern<br />
sei auch bei der jungen Generation<br />
im Trend und <strong>Menschen</strong>,<br />
die sonst in Österreich<br />
und im Schwarzwald wanderten,<br />
besuchten jetzt den Hunsrück.<br />
„Wir vermerken steigendes<br />
Potenzial, aber das Ende der<br />
Fahnenstange ist noch nicht erreicht“,<br />
sagt Holger Freiberg. ///
APRIL <strong>2024</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | GASTRONOMIE 07<br />
„Wenn man immer negativ denkt, merkt das der Gast“<br />
Remko Bordens vom Hotel-Restaurant Lekker in Neumagen-Dhron an der Mosel<br />
Von Christoph Strouvelle<br />
Krisen als Chance begreifen,<br />
um seinen<br />
eigenen Betrieb auf<br />
Effizienz zu überprüfen:<br />
Das ist die<br />
Einstellung von Remko Bordens<br />
aus Neumagen-Dhron (Kreis<br />
Bernkastel-Wittlich). Der gebürtige<br />
Niederländer kam 2006<br />
nach Deutschland und führte<br />
acht Jahre lang einen gepachteten<br />
gastronomischen Betrieb in<br />
Neumagen-Dhron, bevor er<br />
dort, im ältesten Weinort der<br />
Mosel, das Haus Wittgenstein<br />
kaufte, zu einem gastronomischen<br />
Betrieb umbaute und das<br />
Restaurant „Lekker“ nannte.<br />
Die niederländische Schreibweise<br />
funktioniert auch hier.<br />
Zwölf Doppelzimmer und<br />
zwei Ferienwohnungen befinden<br />
sich in dem Anwesen. Das<br />
Restaurant bietet 45 innenliegende<br />
und 30 Plätze auf der Terrasse<br />
zur Mosel hin.<br />
Erst betrieb Bordens zusätzlich<br />
ein Bistro, doch das habe<br />
sich nicht gelohnt, sagt er. Das<br />
Geschäft habe sich auf den<br />
Abend verlagert. „Frühstücken<br />
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und dann wieder zu Abend essen“,<br />
beobachtet er den Trend<br />
in der Gastronomie. Dabei werde<br />
die Dienstleistung für den<br />
Kunden immer wichtiger. „Der<br />
Service muss gut sein“: Das sei<br />
derzeit die aktuelle Anforderung<br />
in der Gastronomie, hat er<br />
beobachtet. „Die Erwartungen<br />
der Gäste haben sich geändert“,<br />
sagt er. Ein nicht so gut geratenes<br />
Gericht werde eher verziehen<br />
als ein schlechter Service.<br />
Der Gast wolle verwöhnt werden,<br />
sich hinsetzen und genießen.<br />
„Es reicht nicht mehr, nur<br />
den Teller auf den Tisch zu klatschen.<br />
Der Service muss stimmen“,<br />
sagt er.<br />
Bordens hat stets die Zahlen<br />
im Blick. Ein Grund, warum der<br />
Niederländer inzwischen selbst<br />
in der Küche steht: „Ich hatte<br />
einen Koch, aber Personalkosten<br />
und Umsatz haben nicht gepasst.<br />
Ich mache, was ich selbst<br />
machen kann und bekomme<br />
unterm Strich dasselbe heraus“,<br />
sagt er. „Personalmangel kann<br />
man als Problem sehen, aber<br />
auch als Gelegenheit, den Be-<br />
„Personalmangel kann man<br />
als Problem sehen, aber auch<br />
als Gelegenheit, den Betrieb<br />
neu zu strukturieren“, sagt<br />
Remko Bordens.<br />
Foto: Christoph Strouvelle<br />
trieb neu zu strukturieren“, sagt<br />
er. Eine Besonderheit: Sonntags<br />
hat das Restaurant Lekker geschlossen,<br />
zusätzlich zu dem in<br />
vielen Betrieben üblichen Montag<br />
als Ruhetag.<br />
Die zwei Festangestellten<br />
und die drei Minijobber, die er<br />
beschäftigt, haben also am<br />
Sonntag frei, mit Ausnahme<br />
der Kraft, die im Hotel dann<br />
den Zimmerservice und den<br />
Frühstücksdienst übernimmt,<br />
was im Wechsel passiert.<br />
„Samstag ab 13 Uhr, Sonntag<br />
und Montag haben die anderen<br />
Serviceleute also frei: langes<br />
Wochenende“, sagt er. „Die<br />
Mitarbeiter sind zufrieden.“<br />
Einchecken am Sonntag ist für<br />
Gäste auch ohne Personal möglich,<br />
über eine Code-Nummer,<br />
die sie bei der Buchung erhalten.<br />
Bordens konzentriert sich im<br />
Restaurant Lekker auf die gehobene<br />
Küche. Alles wird frisch<br />
gekocht. „Pulver gibt es bei mir<br />
nicht.“ Lediglich vier Hauptgerichte<br />
sind im Winter, wenn<br />
überwiegend Einheimische<br />
kommen, auf der Karte zu finden.<br />
„Im Sommer etwas mehr“,<br />
sagt er. Wobei sich Bordens auf<br />
Menüs konzentriert. Das Überraschungsmenü<br />
ist seine Kreation:<br />
Die Gäste bestellen drei<br />
oder vier Gänge, wahlweise mit<br />
Weinbegleitung, und welche<br />
Gerichte sie genießen dürfen,<br />
erfahren sie, wenn der Kellner<br />
serviert. Anfangs sei das Überraschungsmenü<br />
nicht gelaufen<br />
aber inzwischen gut nachgefragt,<br />
sagt er.<br />
Was sich in den Wintermonaten<br />
als Renner herausgestellt<br />
hat, sind die Weinproben.<br />
Nicht etwa mit moselländischen<br />
Tropfen, sondern unter<br />
Themen wie Italien, Portugal<br />
oder Deutschland gegen den<br />
Rest der Welt: Jüngst konnte<br />
sich Bordens über eine voll besetzte<br />
Gaststube freuen.<br />
Auf die wieder auf 19 Prozent<br />
gestiegene Umsatzwertsteuer<br />
hat er nicht reagiert. „Ich habe<br />
die Preise gelassen“, sagt er.<br />
Lieber ein volles Restaurant als<br />
halbleer, weil man astronomische<br />
Preise verlangt, ist seine<br />
Devise.<br />
Insgesamt legt er den Gastronomen<br />
eine positivere Einstellung<br />
ans Herz. Bordens:<br />
„Wenn man immer negativ<br />
denkt, merkt das der Gast.“ ///<br />
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08 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | GASTRONOMIE<br />
APRIL <strong>2024</strong><br />
„Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter merken,<br />
dass man hinter ihnen steht“<br />
Alexander Brittnacher von der Brasserie Zur Sim in Trier<br />
Von Christoph Strouvelle<br />
Die Brasserie Zur<br />
Sim in Trier hat<br />
eine Lage, wie man<br />
sie sich kaum besser<br />
wünschen<br />
kann: In der Trierer Fußgängerzone<br />
direkt an der Porta Nigra<br />
und damit neben einem der<br />
touristischen Highlights der ältesten<br />
Stadt Deutschlands.<br />
„Tagsüber kommen viele Touristen“,<br />
sagt Inhaber Alexander<br />
Brittnacher, der vor vier Jahren<br />
die „Sim“ übernommen hat.<br />
Doch alleine vom Fremdenverkehr<br />
kann das Restaurant<br />
nicht überleben. „Die Saison<br />
außerhalb der Touri-Zeit ist<br />
lang.“ Deshalb war von Anfang<br />
an sein Ziel, mit einer französisch<br />
geprägten Küche „ein Laden<br />
für die Trierer und ihre<br />
Freunde und Gäste“ zu sein.<br />
Das Konzept, die Einheimischen<br />
mit zur Zielgruppe zu<br />
zählen, hat der Brasserie die<br />
Existenz gesichert. „Sonst hätten<br />
wir die Corona-Zeit nicht<br />
überlebt.“ 26 Festangestellte –<br />
darunter vier Auszubildende –<br />
und 14 Aushilfen beschäftigt<br />
„Wir sind optimistisch und freuen uns auf eine gute Saison“, sagt Alexander Brittnacher.<br />
Foto: Christoph Strouvelle<br />
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Brittnacher. Um die 80 Plätze<br />
innen und 120 Plätze vor dem<br />
Lokal, sieben Tage die Woche<br />
sind zu bewirtschaften.<br />
Wobei mit den Auszubildenden<br />
in seinen Augen deutlich<br />
wird, woher er seine Mitarbeiter<br />
rekrutiert: Nach der Ausbildung<br />
werden diese übernommen.<br />
Ansonsten versucht er, die<br />
Fluktuation so gering wie möglich<br />
zu halten. „Ich sehe Mitarbeiter<br />
als Kapital des Unternehmens“,<br />
sagt er. „Wir versuchen,<br />
Wertschätzung zu transportieren“.<br />
Zu der „fairen“ Bezahlung<br />
komme eine gute Betriebsatmosphäre.<br />
„Es ist wichtig, dass<br />
die Mitarbeiter merken, dass<br />
man hinter ihnen steht“, sagt<br />
er. Beispielsweise, wenn man<br />
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„nach erfolgreicher Küchenschlacht“<br />
mit ihnen noch am<br />
Tresen gemeinsam ein Bier<br />
trinkt.<br />
Die gestiegenen Kosten betrachtet<br />
er nicht einzeln, sondern<br />
im Gesamtpaket. Durch<br />
Tarifverträge seien die Gehälter<br />
um 35 Prozent gestiegen, seit<br />
der Einführung des Mindestlohns<br />
habe sich dieser von 8,50<br />
Euro auf 13,05 Euro erhöht. Die<br />
Stromkosten seien von 1800 auf<br />
9500 Euro im Monat gestiegen,<br />
Der Preis für Flieten, die er in<br />
seinem zweiten Betrieb, dem<br />
alten Brauhaus in Heiligkreuz<br />
anbietet, hätten sich seit Beginn<br />
des Ukrainekriegs verdoppelt.<br />
Ähnlich sehe es bei Speiseöl<br />
und Gewürzen aus. Die<br />
abgesenkte Mehrwertsteuer sei<br />
ein Instrument gewesen, um<br />
die in allen Bereichen gestiegenen<br />
finanziellen Belastungen<br />
auszugeichen. „Wer die Preise<br />
nicht erhöht, kann nur mit<br />
Selbstausbeutung überleben<br />
oder sterben“, sagt er.<br />
Wobei seine Gäste die höheren<br />
Preise akzeptierten. „Man<br />
muss transparent sein und den<br />
Gästen erklären, warum es zu<br />
Steigerungen kommt“, sagt er.<br />
Die Gäste gingen verständnisvoll<br />
damit um. „Das Bewusstsein<br />
ist da“, sagt er. Ihm ist aber<br />
auch klar, dass beispielsweise<br />
junge Familien und andere, die<br />
schärfer rechnen müssen, seltener<br />
essen gingen als bisher.<br />
„Wichtig ist, dass wir richtig<br />
kalkulieren, damit wir den Laden<br />
am Laufen halten und die<br />
Mitarbeiter halten können.“<br />
Mit Blick auf den Tourismus<br />
hofft er, dass sich die gute Entwicklung<br />
fortsetzt und die Leute<br />
weiterhin verstärkt ihren Urlaub<br />
in der Region verbringen.<br />
Brittnacher: „Wir sind optimistisch<br />
und freuen uns auf eine<br />
gute Saison. Zudem appelliere<br />
ich, Verständnis aufzubringen“,<br />
sagt er mit Blick auf die allgemeine<br />
Situation in der Gastronomie.<br />
///
APRIL <strong>2024</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | GASTRONOMIE 09<br />
„Mit dem Service steht und fällt der Betrieb“<br />
Ines Schacherl und Till Krebs vom Restaurant Litziger Lay in Traben-Trarbach<br />
Von Christoph Strouvelle<br />
Österreichische Mahlzeiten<br />
an der Mosel<br />
– das bietet das<br />
Restaurant Litziger<br />
Lay in Traben-Trarbach,<br />
das deshalb den Namenszusatz<br />
„echt österreichisch“ gewählt<br />
hat. Es finden sich dort<br />
Spezialitäten, die die meisten<br />
sonst im Skiurlaub genießen,<br />
wie „Steirische Backhendlstreifen“,<br />
„Salzburger Jaganocken“<br />
oder „Kaiserschmarrn nach<br />
Oma Bertas Art“, wahlweise mit<br />
Zwetschkenröster oder Vanille-<br />
Eis. Etabliert hat diese Spezialitäten<br />
aus der Alpenrepublik<br />
Ines Schacherl, die aus Vorarlberg<br />
stammt und das Restaurant<br />
vor fünf Jahren übernommen<br />
hat. Ihr Lebensgefährte,<br />
Till Krebs, steht in der Küche.<br />
„Wir haben alles, was Probleme<br />
bereitet – geballt in einem<br />
Betrieb“, sagt Schacherl. Gerade<br />
beim Thema Mehrwertsteuer<br />
spart die 32-Jährige nicht mit<br />
Kritik an der Politik. „Wir – und<br />
ich glaube, da spreche ich für<br />
alle meine Kolleginnen und Kollegen<br />
– fühlen uns (mal wieder)<br />
im Stich gelassen. Wir arbeiten<br />
in einer Branche, die gefühlt<br />
stündlich vor neue Herausforderungen<br />
gestellt wird. Und genau<br />
diese Schikanen sind der<br />
Grund, dass es jährlich weniger<br />
Gastronomie gibt“, sagt sie.<br />
Hinzu kommt bei Schacherl<br />
und Krebs das Hochwasserrisiko:<br />
Das Lokal liegt etwas abseits<br />
des Touristentrubels direkt<br />
an der Moselpromenade.<br />
Essengehen muss<br />
bezahlbar bleiben<br />
Die Preise haben die beiden<br />
erhöht, jedoch weniger als sie<br />
müssten. „Essengehen muss<br />
bezahlbar bleiben“, sagt Schacherl.<br />
Es gehe nur mit Effektivität.<br />
Zum Start vor fünf Jahren<br />
sei es schwer gewesen, Personal<br />
zu bekommen. Doch durch<br />
Konstanz und Mundpropaganda<br />
hätten sie sich einen Namen<br />
gemacht. So bieten sie ihren<br />
Mitarbeitern Ganzjahresstellen<br />
– nicht nur begrenzt auf die<br />
Saison, die sonst das Gefühl<br />
bekämen, nur etwas wert zu<br />
sein, „wenn sie gebraucht werden“.<br />
Dazu bezahlten sie über<br />
dem Durchschnitt. Gerade die<br />
Mitarbeiter im Service seien<br />
besonders gefordert, wenn sie<br />
die Wertschätzung, die sie von<br />
ihren Chefs erhalten, genauso<br />
an die Gäste weitergeben sollen.<br />
„Wir arbeiten in einer Branche, die gefühlt stündlich vor neue Herausforderungen gestellt wird“, sagt Ines Schacherl. Sie und ihr<br />
Lebensgefährte, Till Krebs, betreiben das Restaurant Litziger Lay in Traben-Trarbach.<br />
Foto: Christoph Strouvelle<br />
Denn Essengehen soll sich<br />
bei Schacherl und Krebs nicht<br />
anfühlen wie die reine Nahrungsaufnahme<br />
in einem klassischen<br />
Restaurant mit Durchlauf,<br />
sondern eher wie eine<br />
Einladung am Sonntag bei der<br />
Oma, sagt Schacherl. „Essengehen<br />
ist für viele etwas Besonderes.<br />
Da muss die Atmosphäre<br />
stimmen.“ Gäste möchten<br />
nicht nur bewirtet, sondern<br />
hofiert werden, stellt sie einen<br />
Wechsel bei den Erwartungen<br />
fest. „Das Essen muss gut sein,<br />
aber mit dem Service steht und<br />
fällt der Betrieb“, sagt sie.<br />
Das Restaurant habe sich<br />
eine Stammkundschaft erarbeitet.<br />
Enheimische kommen<br />
mehr im Winter, während im<br />
Sommer vermehrt Touristen da<br />
sind. Auch unter ihnen gibt es<br />
Stammgäste, die regelmäßig<br />
an der Mosel ihren Urlaub verbringen,<br />
sagt die Chefin.<br />
Das Mittagsgeschäft ist oft<br />
nicht kostendeckend<br />
Allerdings fürchtet Schacherl<br />
an der Mosel einen gewissen<br />
Image-Verlust bei den<br />
Touristen. Denn zunehmend<br />
konzentrierten sich die Restaurants<br />
auf das Abendgeschäft,<br />
teils aus Kostengründen,<br />
teils auch, weil<br />
Essengehen am Abend immer<br />
populärer werde. Viele Touristen<br />
vermissten aber einen Mittagstisch,<br />
sagt sie. „Dann fahren<br />
sie nach Hause und sagen,<br />
ich wollte mittags essengehen,<br />
aber ich habe nichts gefunden.“<br />
Grundsätzlich sei die Nachfrage<br />
nach einem Mittagsmenü<br />
zurückgegangen, und oft seien<br />
nur vier, fünf Tische besetzt –<br />
leider nicht kostendeckend.<br />
„Da beißt sich die Katze in den<br />
Schwanz“, sagt sie. Im Winter<br />
hat das Lokal Litziger Lay –<br />
echt österreichisch – Montag<br />
bis Mittwoch geschlossen. Im<br />
Sommer ist sechs Tage ganztags<br />
geöffnet, mit Ausnahme<br />
des Ruhetags am Mittwoch.<br />
Hinzu komme, dass es in Traben-Trarbach<br />
in Bezug auf die<br />
Bettenzahl zu wenig Restaurants<br />
gebe.<br />
Der Ausblick in die kommende<br />
Saison sei schwierig. „Wir<br />
hoffen, dass wir den Tagesbetrieb<br />
erhalten können“, sagt<br />
Schacherl. ///<br />
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APRIL <strong>2024</strong><br />
„Wir haben eine große Klientel an Stammgästen“<br />
Achim Herrmann von Herrmanns Restaurant auf Burg Rittersdorf in der Eifel<br />
Von Christoph Strouvelle<br />
„Es gibt eine klare Tendenz: Die deutsche Gastronomie verschwindet“, sagt Achim Herrmann von Herrmanns Restaurant auf Burg Rittersdorf.<br />
Foto: Christoph Strouvelle<br />
Reicht die Infrastruktur<br />
in der Eifel für<br />
einen lebendigen<br />
Tourismus bald<br />
nicht mehr aus? Das<br />
fürchtet Achim Herrmann, Inhaber<br />
von Herrmanns Restaurant<br />
auf Burg Rittersdorf in der<br />
Nähe von Bitburg (Kreis Bitburg-Prüm).<br />
Immer wieder Gastronomie<br />
fragten Radfahrer, die auf dem<br />
Nims-Radweg unterwegs sind,<br />
wie viele Kilometer sie fahren<br />
müssten, wann sie wieder einkehren<br />
können und ob sie entlang<br />
der Strecke noch etwas zu<br />
essen bekommen. Doch das Angebot<br />
sei schlecht. Kein reines<br />
Eifel-Phänomen, wie er es selbst<br />
in einem größeren Ort an der<br />
Mosel erfahren habe.<br />
Mittags essen? „Die meisten<br />
Lokale machen inzwischen erst<br />
um 17 Uhr auf, was wahrschein-<br />
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lich der Personalsituation geschuldet<br />
ist“, sagt er. Die Anzahl<br />
der Hotelbetten in der Eifel sei<br />
rückläufig, die Zahl der Ferienwohnungen<br />
in den Urlaubsgebieten<br />
wachse, doch gleichzeitig<br />
gehe das gastronomische<br />
Angebot zurück. „Es gibt eine<br />
klare Tendenz: Die deutsche<br />
verschwindet“,<br />
sagt er. Herrmann glaubt, dass<br />
sich die Branche immer mehr<br />
aufteilte, in die gehobene Küche<br />
und in Fastfood-Lokale. „Touristisch<br />
verlieren wir an Boden.“<br />
Achim Herrmann und seine<br />
Frau Sylvia haben harte Zeiten<br />
hinter sich. Nach Corona hatte<br />
das Ehepaar sechs Wochen wieder<br />
geöffnet, als das Hochwasser<br />
im Juli 2021 kam. 2,40 Meter<br />
hoch stand das Wasser in den<br />
Restauranträumen der Burg Rittersdorf.<br />
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Zwangspause von neun Monaten<br />
und viel Renovierungsarbeit<br />
mit sich brachte. „Gerade nach<br />
Corona: Wir mussten viele Buchungen<br />
absagen“, erinnert er<br />
sich. Eine Versicherung für den<br />
Fall einer Betriebsunterbrechung<br />
verhinderte das<br />
Schlimmste.<br />
Erst im Mai 2022 konnte die<br />
Herrmanns wieder öffnen. Die<br />
fest angestellten Mitarbeiter<br />
wurden dank der Versicherung<br />
weiterbezahlt, doch die bis zu<br />
acht Aushilfen hatten sich in<br />
der Zwischenzeit andere Jobs<br />
gesucht. Um seine Kräfte zu halten,<br />
bietet Hermann einige Extras<br />
– etwa Zuschläge für Wochenend-<br />
und Abendeinsätze.<br />
Außerdem hat das Restaurant<br />
mit seinen 60 Plätzen samt 40<br />
auf der Außenterrasse nur noch<br />
von Freitag bis Montag geöffnet.<br />
Was für die Mitarbeiter drei<br />
freie Tage in der Woche bedeutet.<br />
Die Chance, Ausländer als<br />
Mitarbeiter zu gewinnen,<br />
schätzt er als gering ein. Was<br />
soll ein Afrikaner, ein Asiate<br />
oder ein Europäer aus den Mittelmeergebieten<br />
in einem kleinen<br />
Ort wie Rittersdorf? „Der<br />
vereinsamt, auch, wenn er eine<br />
schöne Wohnung hat.“ Das sei<br />
eher etwas für Städte wie Trier,<br />
glaubt Herrmann. Auch, wenn<br />
er einen Zuwanderer für eine<br />
Ausbildung gewinnen könnte,<br />
wäre dessen Status nach der<br />
Ausbildung ungeklärt, was<br />
möglicherweise eine Abschiebung<br />
bedeute. Dann hätte Herrmann<br />
drei Jahre vergebens in<br />
dessen Ausbildung investiert.<br />
„Ich kann nur mit Stammpersonal<br />
arbeiten“, sagt er.<br />
Die gestiegenen Kosten hat<br />
er teilweise auf die Preise umgelegt<br />
und auch die Karte hat<br />
er überarbeitet. Bei dem Gastronomen,<br />
der im höherpreisigen<br />
Segment unterwegs ist,<br />
stehen darauf nicht mehr die<br />
ganz exklusiven Sachen wie<br />
Rinderfilet, sondern kreative<br />
Alternativen für die Gäste. Er<br />
bietet hochwertige Produkte<br />
an, etwa Gerichte vom Duroc-<br />
Schwein, die ein Bauer in der<br />
Nähe hält. Über mangelnden<br />
Betrieb kann Achim Herrmann<br />
nicht klagen. „Nach 23 Jahren<br />
haben wir eine große Klientel<br />
an Stammgästen. Die Anzahl<br />
ist stabil“, sagt er.<br />
Urlauber seien weniger bereit,<br />
hohe Preise zu bezahlen.<br />
Auch ei seinen Stammgästen<br />
stellt er Veränderungen fest –<br />
nur noch zwei statt drei Gänge,<br />
lieber eine preiswertere<br />
Suppe als eine Vorspeise, das<br />
sei allerdings auch ein<br />
deutschlandweiter Trend. Und<br />
statt 60 Personen laden Hochzeitspaare<br />
nur noch 30 bis 40<br />
Gäste ein.<br />
Trotzdem bleibt Herrmann<br />
positiv gestimmt. Probleme<br />
habe es in der Gastronomie<br />
schon immer gegeben. Obwohl<br />
es seit Corona noch schwieriger<br />
geworden sei. Herrmann:<br />
„Das komplett Negative ist<br />
nicht unser Ding.“ ///
APRIL <strong>2024</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | ARBEITSRECHT IM DIALOG 11<br />
Kein Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats bei Einsatz von ChatGPT<br />
Das Arbeitsrecht kennt viele Fallstricke: Hilfe in schwierigen Situationen bietet die Vereinigung Trierer Unternehmer (VTU).<br />
VTU-Geschäftsführer Thorsten Beuke klärt in seiner Kolumne „Arbeitsrecht im Dialog“ auf.<br />
In der betrieblichen Praxis<br />
kommt es in Unternehmen bei<br />
der Lösung von bestimmten<br />
Aufgaben zunehmend auch<br />
zum Einsatz von Künstlicher<br />
Intelligenz (KI). Dabei erlauben<br />
viele Arbeitgeber ihren<br />
Beschäftigten die Nutzung<br />
entsprechender Programme,<br />
sei es, dass die Beschäftigten<br />
über entsprechende private Accounts<br />
verfügen oder über frei<br />
zugängliche Browser die Programme<br />
nutzen.<br />
Besteht denn ein Mitbestimmungsrecht<br />
des Betriebsrats,<br />
wenn der Arbeitgeber seinen<br />
Beschäftigten die Nutzung von<br />
KI-Systemen gestattet?<br />
Nein! Das Arbeitsgericht Hamburg<br />
hat mit Beschluss vom 16.<br />
Januar <strong>2024</strong>, Aktenzeichen 24<br />
BVGa 1/24, entschieden, dass<br />
die Anweisung des Arbeitgebers<br />
gegenüber Arbeitnehmern<br />
zur Nutzung von ChatGPT als<br />
Arbeitsmittel keiner Mitbestimmung<br />
des Betriebsrats unterliegt.<br />
Ein Mitbestimmungsrecht<br />
des Betriebsrats sei nicht<br />
betroffen, da die generativen<br />
KI-Systeme ein Arbeitsmittel<br />
darstellen und somit lediglich<br />
das Arbeitsverhalten<br />
und gerade nicht das Ordnungsverhalten<br />
der Arbeitnehmer<br />
betreffen.<br />
Ergibt sich kein Mitbestimmungsrecht<br />
des Betriebsrats,<br />
weil die Nutzung von ChatGPT<br />
personenbezogene Daten der<br />
Arbeitnehmer verarbeitet und<br />
speichert?<br />
Das Arbeitsgericht Hamburg<br />
war der Auffassung, dass die<br />
Nutzung von ChatGPT keine<br />
technische Einrichtung zur<br />
Erhebung und Speicherung<br />
von personenbezogenen Daten<br />
darstelle und daher auch<br />
Der Jurist Thorsten Beuke ist<br />
Geschäftsführer der Vereinigung<br />
Trierer Unternehmer.<br />
Foto: VTU<br />
kein Mitbestimmungsrecht<br />
des Betriebsrats betreffe. Insbesondere<br />
in dem Fall, dass<br />
der Arbeitnehmer einen selbst<br />
angelegten Account nutzt, auf<br />
den der Arbeitgeber nicht zugreifen<br />
kann, wisse der Arbeitgeber<br />
nicht, wann und welche<br />
Arbeitnehmer wie lange<br />
und mit welchem Anliegen<br />
ChatGPT genutzt haben.<br />
Könnten psychische Belastungen<br />
der Arbeitnehmer durch die<br />
Nutzung von ChatGPT zu einem<br />
Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats<br />
führen?<br />
Zu einer Gefährdung der psychischen<br />
Gesundheit müssten<br />
im Einzelfall ganz konkrete<br />
Umstände vorliegen. Im Fall<br />
des Arbeitsgerichts Hamburg<br />
waren solche konkreten Gefährdungen<br />
nicht vorgetragen<br />
worden und auch nicht erkennbar,<br />
sodass nach Auffassung<br />
des Gerichts auch<br />
kein Mitbestimmungsrecht<br />
des Betriebsrats wegen<br />
einer konkreten Gefährdung<br />
der psychischen<br />
Gesundheit gegeben war.<br />
Wie wäre der Fall zu beurteilen,<br />
wenn der Arbeitgeber<br />
entweder selbst Accounts für die<br />
Arbeitnehmer einrichtet oder<br />
Unternehmensaccounts bei externen<br />
Anbietern erwirbt?<br />
In diesem Fall dürfte ein Mitbestimmungsrecht<br />
des Betriebsrats<br />
bestehen, da der Arbeitgeber<br />
entweder direkt Zugriff auf<br />
die Accounts der Arbeitnehmer<br />
hat oder über den externen<br />
Anbieter verlangen kann. Ein<br />
solcher direkter Zugriff würde<br />
dem Arbeitgeber dann eine<br />
Leistungs- und Verhaltenskontrolle<br />
ermöglichen, die der Mitbestimmung<br />
des Betriebsrats<br />
unterliegt.<br />
Ein großes Zukunfts-<br />
Thema: Wie verändert<br />
Künstliche Intelligenz<br />
unsere Arbeitswelt?<br />
Foto: Getty<br />
Images/istock iMrSquid<br />
IKK Südwest und Marienhaus-Gruppe starten Gesundheitskooperation<br />
Mehr als 13.000 Beschäftigte profitieren von betrieblichem Gesundheitsmanagement<br />
PR-Anzeige<br />
Die Beschäftigten in der<br />
Pflege sind es,die tagtäglich<br />
Patienten, Senioren oder<br />
pflegebedürftige <strong>Menschen</strong><br />
versorgenund sich um deren<br />
gesundheitlichesWohlergehenkümmern.Dochimmer<br />
häufiger gehören dieMitarbeitenden<br />
in den sozialen<br />
Berufen zu jener Gruppe, die<br />
von hohen Krankenständen<br />
betroffen sind.Die Marienhaus-Gruppe<br />
möchte diesem<br />
Umstand entgegenwirken und<br />
ihrenBeschäftigten einumfassendes<br />
Angebot fürbetrieblichesGesundheitsmanagement<br />
(BGM) zur Verfügung<br />
stellen. Ausdiesem Grund<br />
hatdie Marienhaus-Gruppe<br />
mitüber 13.000 MitarbeitendeninRheinland-Pfalz<br />
undim<br />
Saarland nunmit der IKKSüdwest<br />
eineKooperation unterzeichnet,<br />
um dasBGM in den<br />
Pflege- undBildungseinrichtungen<br />
weiter auszubauen.<br />
„Als regionaleInnungskrankenkasse<br />
sind wirauf die<br />
Kooperationmit dergroßen<br />
Marienhaus-Gruppe beim<br />
betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
sehrstolz. Ziel<br />
der BGM-Maßnahmen istes,<br />
SebastianSpottke(2.v.r.), Vorsitzenderder Geschäftsführung derMarienhaus-Gruppe, startet<br />
mitIKK-Chef Professor JörgLoth (Mitte) im Beiseinvon ChristophDrolshagen (l.),Leiterder<br />
Marienhaus Hospize, ChristianLink(2.v.l.),Geschäftsführerder Marienhaus Kliniken, Jelena<br />
Völcker(3.v.l.), Referentin fürBGM derMarienhaus-Gruppe, Axel Clever (3.v.r.), Projektleiter<br />
Gesundheitsförderung IKK Südwest sowieJörgKiefer(r.), RegionaldirektorIKK Südwest, die<br />
BGM-Kooperation.<br />
Foto: Marienhaus<br />
dass dieAngestellten über<br />
alle Standorte hinweg gesundheitsbewusster<br />
werden<br />
undihreGesundheit aktiv fördern.Einegesunde<br />
Belegschaftprofitiert<br />
voneinem<br />
verbesserten Wohlbefinden,<br />
höherer Motivationund gesteigerterLeistungsfähigkeit.<br />
Gleichzeitig reduziertsichdas<br />
Risiko vonArbeitsunfällen und<br />
Krankheiten. Eine Win-Win-<br />
Situation füralleBeteiligten“,<br />
betont IKK-Chef Professor Dr.<br />
Jörg Loth.<br />
SebastianSpottke, Vorsitzender<br />
derGeschäftsführung<br />
derMarienhaus GmbH, freut<br />
sich:„DieseKooperation wird<br />
dazu beitragen, dass unsere<br />
Mitarbeitenden weiter für<br />
dieBedeutungihrer eigenen<br />
Gesundheit sensibilisiert werden,<br />
zusätzlich Gesundheitskompetenz<br />
entwickeln undzu<br />
gesundheitsbewusstemVerhalten<br />
motiviert werden.“Dafürmöchten<br />
dieKooperationspartner<br />
einen ganzheitlichen<br />
Ansatz fürdie komplette<br />
Unternehmensgruppe entwickeln,<br />
um dasBGM flächendeckend<br />
zu implementieren. Im<br />
Rahmen der Kooperation sollen<br />
verschiedene Programme<br />
umgesetztwerden. Neben der<br />
Förderungder Gesundheitund<br />
deskörperlichen Wohlbefindens,<br />
sollen durchdie Maßnahmen<br />
auch dieArbeitsprozesseund<br />
dieergonomische<br />
Arbeitsplatzgestaltungverbessertwerden.<br />
IKK Südwest<br />
Thebäerstraße 20<br />
54292Trier<br />
Telefon: 06 51 /9998-2800<br />
Öffnungszeiten<br />
Montag bisDonnerstag<br />
von8bis 17 Uhr,<br />
Freitag von8bis 16 Uhr
12 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | HALLEN- UND SYSTEMBAU<br />
APRIL <strong>2024</strong><br />
Halle ist nicht gleich Halle<br />
Kirchenschiffe, Bahnhöfe, Multifunktionshallen und Flugzeughangars sind Beispiele von Hallenkonstruktionen mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen. Im besten Fall vereinigen<br />
sich Ästhetik und Funktion zu einem eindrucksvollen und effizienten Bauwerk.<br />
Die Geschichte des Hallenbaus reicht<br />
bis in die Antike zurück. Schon die alten<br />
Ägypter und Römer errichteten bemerkenswerte<br />
Konstruktionen, um ihren<br />
Bedarf an Lager- und Versammlungsräumen<br />
zu decken. Im Mittelalter wurden<br />
in Europa majestätische gotische<br />
Kathedralen erbaut, die als Meisterleistungen<br />
des Hallenbaus gelten. Diese<br />
Kirchen zeichneten sich durch imposante<br />
Gewölbedecken und weiträumige<br />
Hallen aus, die es ermöglichten, große<br />
<strong>Menschen</strong>mengen für religiöse Zeremonien<br />
zu versammeln. Zur Überbrückung<br />
großer Räume wurden zunächst<br />
Säulenhallen errichtet, eine Bauweise,<br />
die beispielsweise in der kaiserlichen<br />
Palastaula in Trier und vielen alten Kirchen<br />
bewundert werden kann. Mit dem<br />
Beginn der industriellen Revolution erlebte<br />
der Hallenbau im 19. Jahrhundert<br />
einen Höhepunkt. Ein herausragendes<br />
Beispiel dieser Zeit ist der Crystal Palace,<br />
der für die Weltausstellung 1851 in London<br />
errichtet wurde und als Meilenstein<br />
des Hallenbaus gilt.<br />
In den Jahren 1909 und 1911 setzten<br />
Peter Behrens mit der AEG-Turbinenhalle<br />
in Berlin und Walter Gropius mit<br />
dem Fagus-Werk in Alfeld neue architektonische<br />
Maßstäbe. Im 20. Jahrhundert<br />
wurde der Hallenbau weiter vorangetrieben,<br />
insbesondere im Bereich des<br />
Sportstättenbaus. Stadien mit großen<br />
Spannweiten und modernen Dachkonstruktionen<br />
wurden entwickelt, um<br />
eine optimale Sicht für die Zuschauer<br />
zu gewährleisten. Ein bemerkenswertes<br />
Beispiel ist das Olympiastadion in München,<br />
das für die Olympischen Spiele<br />
Anzeige<br />
1972 erbaut wurde und international<br />
Beachtung fand.<br />
Moderne Hallen<br />
Heute erfüllen Hallen eine Vielzahl von<br />
Funktionen: Sie dienen als Lagerhäuser,<br />
Der Mailänder Dom ist ein beeindruckendes Beispiel<br />
mittelalterlicher Hallenbaukunst.<br />
Foto: Sergii Figurnyi - stock.adobe.com<br />
Produktionsstätten, Veranstaltungsorte<br />
oder Sportstätten. Ihr Bau erfordert die<br />
Berücksichtigung verschiedener Aspekte<br />
wie die Dimensionen der Halle, die<br />
Belastbarkeit des Bodens, die Art des<br />
Daches, die Belüftung, die Isolierung<br />
und die spezifischen Anforderungen<br />
ihrer Nutzung. Sie können aus einer<br />
Vielzahl von Materialien wie Stahl, Beton<br />
oder Holz hergestellt werden. Abhängig<br />
von ihrem Zweck weisen Hallen<br />
unterschiedliche Funktionen und<br />
Ausstattungsmerkmale auf, darunter<br />
Kransysteme, Laderampen, Sanitäranlagen<br />
und Sicherheitseinrichtungen.<br />
Es gibt verschiedene Arten von Hallen,<br />
von denen einige langfristig geplant<br />
und gebaut werden, wie beispielsweise<br />
Bahnhofshallen, Stadt- und Sporthallen,<br />
während andere, wie Jahrmarkts- oder<br />
Traglufthallen, entweder nach Gebrauch<br />
demontiert oder von Anfang an<br />
als vorübergehende Einrichtungen gedacht<br />
sind. Die größten Hallen sind oft<br />
Montagehallen für Schiffe oder Hangars<br />
für Flugzeuge aller Art. Diese beeindruckenden<br />
Strukturen erfordern spezielle<br />
Planung und Konstruktion, um den Bedürfnissen<br />
ihrer spezifischen Nutzung<br />
gerecht zu werden.<br />
Errichtung im Systembau<br />
Der Systembau ist eine Bautechnik,<br />
die vorgefertigte Bauteile oder Module<br />
nutzt, um Gebäude zu konstruieren.<br />
Diese Komponenten werden gemäß<br />
spezifischer Standards und Vorgaben<br />
in darauf spezialisierten Fabriken hergestellt<br />
und dann flexibel je nach Bedarf<br />
vor Ort zusammengesetzt. Dies<br />
Flugzeughangars gehören zu den<br />
größten Hallenkonstruktionen.<br />
Foto: Gorodenkoff - stock.adobe.com<br />
gewährleistet eine hohe Präzision und<br />
Qualitätssicherung während des Bauvorgangs.<br />
Die Module können standardisiert<br />
sein und in verschiedenen Projekten<br />
wiederverwendet werden, was<br />
eine unkomplizierte Erweiterung oder<br />
Anpassung des jeweiligen Gebäudes<br />
ermöglicht. Ein Hauptziel des Systembaus<br />
ist es, den Bauprozess effizienter<br />
und schneller zu gestalten. Es gibt verschiedene<br />
Varianten des Systembaus,<br />
darunter Holz-, Stahl- und Betonmodulbau.<br />
Jede dieser Varianten hat ihre eigenen<br />
Vorteile und Einsatzmöglichkeiten.<br />
Zum Beispiel zeichnet sich der Holzmodulbau<br />
durch seine Nachhaltigkeit<br />
und Energieeffizienz aus, während der<br />
Stahlmodulbau eine hohe Tragfähigkeit<br />
und Flexibilität bietet. Die Kombination<br />
aus Hallenbau und Systembau eröffnet<br />
neue Perspektiven in der Bauindustrie.<br />
Durch die Verwendung vorgefertigter<br />
Module kann die Errichtung verschiedenster<br />
Hallen mit unterschiedlichen<br />
Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten<br />
schnell realisiert werden. Angefangen<br />
von maßgeschneiderten Lagerhallen<br />
mit integrierten Logistiksystemen<br />
bis hin zu vielseitig nutzbaren Veranstaltungsorten,<br />
die höchsten Standards<br />
entsprechen.<br />
Neue Herausforderungen<br />
Foto: alhim - stock.adobe.com<br />
Allerdings steht die Branche auch vor<br />
Herausforderungen, wie die wachsende<br />
Bedeutung von Umweltaspekten<br />
oder die Sicherstellung der Qualität<br />
bei der Massenproduktion von Bauelementen.<br />
Die Zukunft der Branche<br />
liegt zweifellos in der technologischen<br />
und digitalen Weiterentwicklung. Durch<br />
den Einsatz modernster Technologien<br />
wie 3D-Druck und die Verwendung<br />
nachhaltiger Baustoffe können noch<br />
effizientere und umweltfreundlichere<br />
Hallen und Gebäude geschaffen werden.<br />
Die Vereinigung von Funktionalität,<br />
Ästhetik und Effizienz ist nicht nur<br />
richtungsweisend, sondern auch ein<br />
Zeichen für den Fortschritt in der Architektur<br />
und im Bauwesen. Ute Servas<br />
Die Lanxess-Arena in Köln ist mit einer Kapazität von<br />
20.000 Plätzen die größte Veranstaltungshalle in<br />
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14 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | INTERVIEW<br />
APRIL <strong>2024</strong><br />
Mauritius ist eines der Forschungsgebiete von Elisabeth Sommerlad. Dieses Foto stammt von ihr. Es sei ein typischer Blick auf die Insel. Gerade analysiert sie, wie „Traumschiff“-Folgen<br />
von der Insel Mauritius und ihre Entwicklung zusammen hängen.<br />
Wie das ZDF-Traumschiff das<br />
Fernweh weckt<br />
Ein Gespräch über Tourismus, Reiseverhalten und die Wirkung der Medien mit<br />
der Trierer Geographin Elisabeth Sommerlad.<br />
Die Fragen stellte Birgit Markwitan.<br />
Wir alle haben vermutlich schon geklagt, weil uns ein Urlaubsort zu<br />
überlaufen war. Hält sich jeder für den besten Touristen?<br />
Elisabeth Sommerlad: Das ist ein Phänomen, das wir schon lange<br />
beobachten – die Touristen sind immer die „anderen“ <strong>Menschen</strong><br />
an einem Urlaubsort. Jeder möchte immer einen Geheimtipp entdecken<br />
und nicht als Tourist oder Touristin dechiffriert werden,<br />
weil damit ein Stereotyp verknüpft ist, das niemand selbst bedienen<br />
möchte.<br />
Venedig führt für Tagesbesucher fünf Euro Eintritt ein. Paris erhöht<br />
die Parkgebühren für SUV von Besuchern auf 18 Euro. Welche Signale<br />
gehen davon aus?<br />
Sommerlad: Diese Destinationen sind besonders attraktiv und leiden<br />
stellenweise unter dem sogenannten Over-Tourismus. Es stellt<br />
sich ein Gefühl des „Zuviel“ ein, besonders die <strong>Menschen</strong>, die dort<br />
leben, empfinden das so. Erhöhung von Parkgebühren und Eintrittspreisen<br />
haben sich an einigen Orten als sinnvoll erwiesen. Sie<br />
werden als Nudging-Strategien oder Regulationsmechanismen<br />
eingesetzt, um zum Beispiel hohes Tourismusaufkommen temporär<br />
zu lenken, damit Destinationen eben nicht überfrachtet werden.<br />
Bei Nudging-Strategien versucht man <strong>Menschen</strong> zu einer Verhaltensänderung<br />
zu bringen, ohne direkt Verbote auszusprechen<br />
– man will sie quasi erst mal „anstupsen“. Das betrifft hauptsächlich<br />
große Städte oder Monumente, an denen etwas besichtigt<br />
werden kann.<br />
Welche Rolle spielen Kreuzfahrtschiffe, die viele <strong>Menschen</strong> gleichzeitig<br />
„loslassen“?<br />
Sommerlad: Es können sich mehr <strong>Menschen</strong> das Reisen leisten,<br />
zumindest aus dem sogenannten „Globalen Norden“. Es gibt sehr<br />
viele <strong>Menschen</strong> auf der Welt, für die Reisen aus unterschiedlichsten<br />
Gründen gar keine Option ist. Aber das Reiseverhalten in Europa<br />
hat sich seit den 1960er-Jahren sehr verändert, bis hin zum<br />
Massenphänomen. Die <strong>Menschen</strong> reisen anders, fahren auch mal<br />
kürzer weg, betreiben beispielsweise eine Art „Städte-Hopping“<br />
und schauen sich Venedig für einen Tag an, vielleicht nur mit dem<br />
Ziel, dort ein ganz bestimmtes Foto für Social Media zu schießen<br />
– das gilt besonders für sogenannte „Instagramable-Places“. Es<br />
geht oft gar nicht mehr darum, einen Ort mit allen Sinnen zu erfahren.<br />
Die Kreuzfahrtschiffe sind da natürlich ein attraktives Angebot,<br />
bei dem mittlerweile für relativ wenig Geld sehr viele Ziele<br />
in kurzer Zeit bereist werden können. Wenn alle Passagiere nur<br />
„Medien beeinflussen<br />
unseren Blick<br />
auf die Welt, sie<br />
bringen imaginäre<br />
Geographien<br />
hervor“<br />
Dr. Elisabeth Sommerlad.<br />
Foto: Eric Dedans<br />
wenige Stunden Aufenthalt haben und alle die gleichen Sehenswürdigkeiten<br />
anschauen, überfrachtet das viele Orte. Das kann<br />
man ja mittlerweile weltweit beobachten – nicht nur beim Kreuzfahrttourismus.<br />
Es heißt, es werde eher an Lebensmitteln gespart, als auf eine Reise<br />
zu verzichten. Ist Reisen ein Grundbedürfnis?<br />
Sommerlad: Es gibt sicherlich Personen, die der Auffassung sind,<br />
dass Reisen ein Grundbedürfnis sei. Ich finde diese Formulierung<br />
aber eher schwierig, weil Reisen als Freizeitbeschäftigung aus meiner<br />
Perspektive auch heute noch ein Privileg ist, für das man finanzielle<br />
Ressourcen braucht, aber eben auch die Zeit und anderes<br />
Kapital. Das ist nicht für alle selbstverständlich. Wie die aktuelle<br />
Reiseanalyse gezeigt hat, waren die Ausgaben für Urlaubsreisen<br />
2022 in Deutschland auf Rekordniveau. Es besteht also eine wirklich<br />
große Bereitschaft dazu, viel Geld für den Urlaub auszugeben.<br />
Mallorca erteilt Alkoholverbote, es gibt auf anderen Inseln Sandsammelverbote.<br />
Verbote spricht sicher niemand gerne aus.<br />
Sommerlad: Es gibt natürlich auch Orte, die Verbote aussprechen.<br />
In einigen Nationalparks in den USA kann man eine ganze Palette<br />
unterschiedlicher Strategien beobachten – zum Beispiel, wo man<br />
vermeiden will, dass <strong>Menschen</strong> für ein Selfie in blühende Blumenwiesen<br />
springen und alles platttrampeln. Da gibt es tatsächlich<br />
Strafgebühren. Aber es gibt auch freiwillige Maßnahmen, zum Beispiel<br />
kann man sich auf der Website eine „Pledge“, also eine Art<br />
Gelübde, runterladen, mit der man sich dazu bekennt, acht auf die<br />
Natur zu geben. Forschungen zeigen, dass eine Strategie immer<br />
zum jeweiligen Ort passen muss. Was in den USA gut funktioniert,<br />
passt vielleicht nicht zu Dubrovnik oder zu Mallorca.<br />
Offenbar wird dem Himalaya sehr viel zugemutet. Wann ist ein sogenannter<br />
„Kipppunkt“ für ein Touristenziel erreicht?<br />
Sommerlad: Kipppunkt ist hier eine gute Metapher – aber, wo er<br />
liegt, hängt immer vom Kontext ab. Wenn wir über ökologische Dimensionen<br />
und Umweltkontexte sprechen, sind zum Beispiel die<br />
Korallenriffe vor den Malediven ganz anderen Herausforderungen<br />
ausgesetzt als die Himalaya-Region. Was mich als Humangeographin<br />
aber besonders interessiert, sind auch soziale und kulturelle<br />
Dimensionen. Wenn der Himalaya auf einmal Ziel von Massentourismus<br />
wird, dann sollte man auch hinterfragen, warum solche<br />
Reisen überhaupt unternommen werden und was damit ausgelöst
APRIL <strong>2024</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | INTERVIEW 15<br />
wird. Vor kurzem war in der Presse zu lesen, dass Eltern mit ihrem<br />
zweijährigen Kind auf den Mount Everest gestiegen sind. Da gab es<br />
dann auch gleich noch Familien-Schnappschüsse auf Instagram zu<br />
sehen. Da, finde ich, kommt man dann schon schnell zu ethischen<br />
Fragen.<br />
Hat die ZDF-Sendung „Traumschiff“ die Kreuzfahrtschiff-Nachfrage<br />
gefördert?<br />
Sommerlad: Mediale Formate wirken ganz stark auf unser Reiseverhalten.<br />
Es gibt Forschung direkt zum Traumschiff, die zeigt,<br />
dass die Serie ein bisschen wie ein Reiseführer für Destinationen<br />
auf der ganzen Welt funktioniert. Das Traumschiff lebt die Reise<br />
vor und zeigt gleich die Orte, die man auf jeden Fall besuchen soll.<br />
Ich selbst forsche zum Phänomen Medientourismus, also der Frage,<br />
wie Filme, Videospiele, oder auch Instagram Reisen beeinflussen.<br />
Ich finde es spannend zu hinterfragen, welche Herausforderungen<br />
Medientourismus für einzelne Destinationen mit sich<br />
bringt. Gerade beschäftige ich mich auch mit der Darstellung von<br />
Mauritius in unterschiedlichen Traumschiff-Folgen, denn dort<br />
wurden schon einige gedreht. Ich bin noch nicht fertig mit der<br />
Analyse, aber es zeigt sich bereits, wie sich der Blick auf die Insel<br />
über die Jahre hinweg verändert. Zu Beginn ging es vor allem darum,<br />
sich am Strand aufzuhalten, ein bisschen Sega-Folklore anzuschauen<br />
und vielleicht noch einen Cocktail zu trinken. In der Folge<br />
vom letzten Jahr aber geht der Kapitän mit der Schiffsärztin wandern<br />
und steigt auch auf den Le Morne Brabant. Das ist eine Aktivität,<br />
die tatsächlich von der lokalen Tourismusbranche derzeit sehr<br />
forciert wird. Es soll nicht mehr nur der Strand-Tourismus im Fokus<br />
stehen, sondern es wird stark auf Erlebnis- oder Ökotourismus<br />
gesetzt. Das spiegelt sich auch in Fernsehserien.<br />
Ist Mauritius noch ein Geheimtipp?<br />
Sommerlad: Ich glaube nicht, dass Mauritius noch als Geheimtipp<br />
zu bewerten ist. Vor Corona gab es ungefähr eine Million Touristen<br />
pro Jahr bei einer Einwohnerzahl von rund 1,3 Million <strong>Menschen</strong><br />
– und man möchte noch mehr Reisende gewinnen. Mauritius wird<br />
sehr intensiv als tropische Paradiesinsel in den Medien, nicht nur<br />
„Ich glaube nicht,<br />
dass Mauritius noch<br />
als Geheimtipp zu<br />
bewerten ist“<br />
Dr. Elisabath Sommerlad<br />
im Traumschiff, imaginiert. Das erzeugt natürlich Sehnsüchte.<br />
Welche Herausforderungen bringt das für die Insel mit sich?<br />
Sommerlad: Die gleichen, die auch andere Destinationen im globalen<br />
Süden umtreibt, die wirtschaftlich vom Tourismus abhängen.<br />
Auf der einen Seite braucht man ihn, auf der anderen Seite<br />
bringt er viele Herausforderungen mit sich und ist ein Treiber des<br />
Klimawandels. Gerade für kleine Inseln ist das wirklich eine ambivalente<br />
Situation. Das zeigt sich auch schon sehr stark. Zu Beginn<br />
dieses Jahres ist Zyklon Belal über Mauritius gefegt und hat sehr<br />
viel Unheil angerichtet: Überschwemmungen, Stranderosion, zerstörte<br />
Infrastruktur. Aber in den touristischen Foren haben dann<br />
viele Reisende direkt gefragt, wann man wieder an den Strand gehen<br />
kann. Die Bedeutung für die Insel-Umwelt und die lokalen<br />
Communities hat viele anscheinend wenig interessiert. Als Forschende<br />
ist es unsere Aufgabe, dieses Spannungsfeld kritisch in<br />
den Blick zu nehmen und zu hinterfragen.<br />
Können Sie noch mehr über die Wirkung von Medientourismus<br />
erzählen?<br />
Sommerlad: Medien beeinflussen unseren Blick auf die Welt, sie<br />
bringen imaginäre Geographien hervor. Diese Vorstellungen haben<br />
wiederum Auswirkungen darauf, wie beispielsweise ein Ort<br />
gestaltet und erlebt wird. In der Forschung geht es unter anderem<br />
darum zu verstehen, wie zum Beispiel eine Film-Location für den<br />
Tourismus genutzt wird und wie Reisende solche Orte erleben.<br />
Spannend ist auch, dass es mittlerweile viele touristische Destinationen<br />
gibt, die zum Beispiel Steuererleichterungen schaffen, um<br />
gezielt große Filmproduktionen anzulocken, da das den Tourismus<br />
fördern kann – Film wird Teil des Marketing-Mixes. In meiner Vorlesung<br />
habe ich neulich über Mexiko gesprochen, wo der James<br />
Bond-Film „Spectre“ gedreht wurde, oder auch über die Arabischen<br />
Emirate.<br />
Waren deshalb auf einmal Dubai-Reisen so angesagt?<br />
Sommerlad: Dubai setzt aufgrund seiner ökonomischen Diversifizierungsstrategie<br />
sehr stark auf Tourismus und versteht sich als<br />
Anzeige
16 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | INTERVIEW<br />
APRIL <strong>2024</strong><br />
touristisches „Hub“ in der Region. Dazu gehören auch mediale<br />
Strategien. Die Stadt wurde schon sehr oft in Hollywoodfilmen als<br />
Kulisse genutzt. In „Mission Impossible“ klettert Tom Cruise zum<br />
Beispiel außen am über 500 Meter hohen Burj Khalifa. Das liefert<br />
natürlich spektakuläre Bilder von der Architektur und der Skyline<br />
von Dubai. Ich war im vergangenen Jahr für meine Forschung dort<br />
und habe den Burj Khalifa selbst besucht: Im Aufzug werden bereits<br />
diese Filmszenen gezeigt, da vermischt sich die Wirklichkeit<br />
mit medialer Fiktion untrennbar zu einer „Hyperrealität“ – solche<br />
Settings schüren oft den Wunsch, auch mal etwas „wie im Film“ zu<br />
erleben.<br />
Werden Maßnahmen wie in Venedig und Paris zunehmen?<br />
Sommerlad: Es gibt ja bereits viele punktuelle Maßnahmen. Aber<br />
die ändern nichts an den großen Herausforderungen des Tourismus.<br />
Aktuelle Studien zeigen, dass für <strong>Menschen</strong> Nachhaltigkeit<br />
auf Reisen immer wichtiger wird. Aber die Zahlen zur tatsächlichen<br />
Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf Reisen sind<br />
erstaunlich niedrig. In der Forschung sprechen wir von einem Attitude-Behavior-Gap.<br />
Die Bereitschaft etwas am eigenen Verhalten<br />
zu ändern, scheint nicht groß zu sein – oder aber es fehlt oft an<br />
Angeboten. Tourismus müsste sich in puncto Nachhaltigkeit systemisch<br />
ändern. Solange er fast ausschließlich als ökonomische<br />
Wachstumsmaschine gesehen wird, bleibt alles beim Alten. Es gibt<br />
Kolleginnen und Kollegen, die in ihrer Forschung alternative Modelle<br />
in Richtung Postwachstum beziehungsweise Degrowth im<br />
Tourismus entwickeln, das ist wichtig. Es geht darum, wie wir Alternativen<br />
zu einem immerwährenden Wachstumsgedanken schaffen<br />
können. Damit einher können Strategien gehen, die stärker auf<br />
die Qualität von Reisen oder auch auf alternative Reiseformate<br />
setzen. Wenn Tourismus nachhaltiger werden soll, steht nicht die<br />
Flugreise oder die Kreuzfahrt an erster Stelle.<br />
Was bedeutet das? Nur noch mit der Bahn reisen?<br />
Sommerlad: Was Fortbewegungsmittel betrifft, müssen wir uns<br />
alle selbst an die Nase fassen. Also vielleicht einmal mehr den<br />
ÖPNV nutzen, auch wenn die Bahn manchmal Verspätung hat,<br />
statt aus Bequemlichkeit ins Auto steigen. Klar, einige Urlaubsziele<br />
Anzeige<br />
Zur Person<br />
Dr. Elisabeth Sommerlad ist<br />
Humangeographin und<br />
forscht an der Schnittstelle<br />
von Sozial-, Medien- und<br />
Tourismusgeographie. Sie<br />
vertritt die Professur für<br />
Freizeit- und Tourismusgeographie<br />
an der Universität<br />
Trier.<br />
sind dann nicht gut erreichbar. Oder auch hinterfragen, ob nachhaltiger<br />
Ökotourismus an manchen Destinationen überhaupt<br />
möglich ist, wenn man erst einmal einen Langstreckenflug dorthin<br />
nehmen muss. Oder auch die Summe der Reisen bedenken – nach<br />
dem Motto „weniger ist mehr“.<br />
Jeder schaut durch seine Brille und hält sich eben für den „besten“<br />
Touristen.<br />
Sommerlad: Auf Mauritius gibt es zum Beispiel auch schon kleine<br />
Ökotourismus-Resorts, wo man für sehr viel Geld pro Nacht nachhaltig<br />
urlauben kann. Aber auch dem geht dann eine mindestens<br />
zwölfstündige Flugreise voraus – da kann die Ökobilanz unterm<br />
Strich nicht nachhaltig sein und wir sind wieder bei dem Widerspruch<br />
von Wunsch und Wirklichkeit.<br />
Sie fliegen öfter nach Mauritius. Wie verantworten Sie das?<br />
Sommerlad: Meinen ökologischen Fußabdruck rede ich mir nicht<br />
schön. Ich mache mir sehr viele Gedanken darüber. Kann ich überhaupt<br />
meine Forschung im Globalen Süden aus Nachhaltigkeitsgründen<br />
so durchführen, wie ich es gerne möchte? Aber ich möchte<br />
als empirische Sozialwissenschaftlerin auch mit den <strong>Menschen</strong><br />
vor Ort ins Gespräch kommen. Das funktioniert nicht vom Schreibtisch<br />
aus. Ich fliege möglichst selten und bleibe dann so lange wie<br />
möglich, anstatt vieler kurzer Reisen. Ich bin mir da meiner eigenen<br />
Verantwortung sehr bewusst. Privat achte ich sehr darauf,<br />
möglichst nicht in den Urlaub zu fliegen.<br />
Stellt sich abschließend die Frage, ob jeder überall gewesen sein<br />
muss?<br />
Sommerlad: Damit sind wir wieder bei der Frage, was der Grund<br />
für unser Reisen ist – und medial reisen wir ja ohnehin schon überall<br />
hin. Mir geht es aber nicht darum, dogmatisch zu sagen, dass<br />
wir alle nicht mehr reisen dürfen. Mir ist es wichtig, kritisch eigene<br />
Praktiken zu hinterfragen, eigenes Verhalten immer wieder selbst<br />
abzuwägen. Wenn jeder bei sich selbst anfängt, verantwortungsbewusst<br />
zu handeln und zu reisen, lässt sich am Ende vielleicht<br />
etwas bewegen. ///<br />
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APRIL <strong>2024</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | ADVERTORIAL 17<br />
Was der Trierer Dom mit einer Unfallversicherung für Kinder zu tun hat…<br />
Fast jeder Trierer kennt das „Domsteingedicht“ mit dem Ergebnis nach Hause zu kommen und eine blutige und zerrissene „Bux“ zu haben.<br />
Kinder sind von Natur aus Abenteurer<br />
und Entdecker. Sie erkunden und entdecken<br />
die Welt um sich herum mit<br />
einer ungebremsten Neugierde auf<br />
spielerische Art und Weise. Würde man<br />
möglichst viele Kinder für die Innenstadt<br />
Trier begeistern wollen, müsste man für<br />
unsere Stadt vielleicht einfach nur eine<br />
neue Analogie schaffen.<br />
Trier, größter historischer<br />
Spielplatz der Region.<br />
Trier bietet, ohne es zu beabsichtigen, so<br />
viele Spots, an denen Kinder zu wagemutigen<br />
Abenteurern werden, wo sich<br />
die antiken Relikte in Spielgeräte verwandeln<br />
und sich die alten Gemäuer für<br />
spannende Versteckspiele eignen. Eltern<br />
haben dies dankend angenommen, um<br />
einen Besuch der Stadt mit den Kindern<br />
überhaupt attraktiv zu machen.<br />
Während Touristen die antiken Wahrzeichen<br />
bewundern und die einzigartige<br />
Atmosphäre genießen, wird für Kinder<br />
die gesamte Stadt zum Abenteuerspielplatz.<br />
Doch wie heißt es so schön, wer A<br />
sagt, muss auch B sagen, das heißt, wer<br />
Spielplatz und spannende Abenteuer<br />
sagt, muss auch Schramme, Beule oder<br />
gebrochener Arm sagen. Das ist etwas,<br />
das alle Eltern wissen, wenn sie aus ihrer<br />
Tasche das obligatorische Pflaster, die<br />
Wunddesinfektion oder sonstiges Material<br />
zur Schmerzlinderung und zum<br />
Trösten zücken.<br />
Was hat nun aber der Trierer Dom mit<br />
einer Unfallversicherung zu tun?<br />
Dabei ist einigen nicht bewusst, dass<br />
unsere Kinder nur gesetzlich unfallversichert<br />
sind, wenn sie in Kita, Schule & Co.<br />
Info<br />
Versicherungsinfos kompakt:<br />
• Nach einem schweren Unfall<br />
zahlt die R+V die Beiträge<br />
für Ihre Versicherung weiter.<br />
Zusätzlich besteht beitragsfreier<br />
Versicherungsschutz<br />
bei Unfällen.<br />
• Stirbt der Versicherungsnehmer<br />
einer Kinder-Unfallversicherung,<br />
führt die R+V<br />
den Vertrag beitragsfrei<br />
weiter und bietet weiterhin<br />
den wichtigen Unfallschutz.<br />
War der Versicherungsnehmer<br />
bei Vertragsbeginn jünger<br />
als 45 Jahre, übernimmt<br />
die R+V sogar die weitere<br />
Beitragszahlung.<br />
• Ab Pflegegrad 3 erhalten Sie<br />
den gesamten eingezahlten<br />
Einmalbeitrag zurück, wenn<br />
die Pflege-Option mitversichert<br />
ist. Diesen Betrag können<br />
Sie zum Beispiel für die<br />
Finanzierung von Pflegekosten<br />
verwenden.<br />
• In schwierigen Lebensphasen<br />
besteht die Möglichkeit<br />
Kapital zu entnehmen oder<br />
eine Zahlpause einzulegen.<br />
Das schafft Erleichterung<br />
bei finanziellen Engpässen.<br />
sind und/oder sich auf dem Weg dorthin<br />
befinden. Sollten sie sich im Urlaub,<br />
beim Sport oder auf unserem größten<br />
historischen Spielplatz der Region befinden,<br />
dann haben Kinder keinen Unfallschutz.<br />
Konkret bedeutet das, wenn<br />
sie zum Beispiel:<br />
• auf dem Basilika-Vorplatz waghalsige<br />
Skateboard-Tricks üben, bei<br />
denen die Sprünge und Grinds<br />
leider nicht immer glimpflich ausgehen<br />
oder<br />
• als Ninja-Warrior die markanten Steine<br />
vor der Porta Nigra als Kletter- und<br />
Sprungtürme nutzen (einst einmal<br />
Teil der eindrucksvollen Stadtmauer)<br />
und auch mal herunterfallen oder<br />
• bei „Räuber und Gendarm“ über Steine<br />
in den Barbarathermen stolpern<br />
und sich verletzen oder aber<br />
• die berühmteste Rutsche Triers – den<br />
Domstein – polieren und hinfallen.<br />
• So wird der Domstein, als Zeuge vergangener<br />
Jahrhunderte, auch einmal<br />
schnell zum Zeugen von Unfällen der<br />
kleinen Stadtbesucher.<br />
Unfallversichert vor Dom,<br />
Porta und Basilika<br />
Um Kinder für Unfälle zu Hause oder in<br />
der Freizeit abzusichern, ist es unbedingt<br />
nötig, eine zusätzliche Versicherung abzuschließen.<br />
Eltern können sich dann<br />
entweder für eine normale Unfallversicherung<br />
entscheiden oder aber für eine<br />
Kapital-Unfallversicherung.<br />
So gibt es viele Leute, die mit den Zähnen<br />
knirschen, ein Leben lang eine Unfallversicherung<br />
gehabt zu haben und<br />
sie niemals gebraucht zu haben. Diese<br />
Einstellung dreht sich aber um 180<br />
Grad, sollte man einmal in die Situation<br />
kommen, die Unfallversicherung in Anspruch<br />
nehmen zu müssen/zu können.<br />
Dann ist man heilfroh, einen finanziellen<br />
Ausgleich für Schmerzen, investierte<br />
Zeit in Arztbesuche und Heilung oder<br />
Regeneration gesteckt zu bekommen.<br />
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Eine Lösung für diejenigen, die sich<br />
das Zähneknirschen sparen wollen, ist<br />
die neu aufgelegte Kapital-Unfallversicherung<br />
der R+V Versicherung. Damit<br />
versichern Eltern Ihr Kind in allen Lebensbereichen<br />
(Urlaub, beim Nachmittagsspielen,<br />
Sport oder einfach zu Hause)<br />
abseits von Kita, Schule und Co. und<br />
sparen gleichzeitig einen Betrag an, um<br />
im Falle einer „Nichtnutzung“ am Ende<br />
auch etwas in der Tasche zu haben.<br />
Eine Unfallversicherung mit Kapitalansparoption<br />
bietet einem die Möglichkeit,<br />
für unvorhergesehene Ereignisse<br />
vorzusorgen und gleichzeitig langfristig<br />
Vermögen aufzubauen. Eltern schützen<br />
nicht nur ihre Kinder vor den finanziellen<br />
Folgen eines Unfalls, sondern legen<br />
auch den Grundstein für ihre finanzielle<br />
Unabhängigkeit.<br />
Diese Karte zogen auch die Eltern von<br />
Julia Michels, Teamleiterin der Regionaldirektion<br />
Saarburg bei der Volksbank<br />
Trier, als sie die vorherige Auflage der<br />
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Versicherung für Ihre Tochter abschlossen.<br />
„Mit 20 Jahren freute ich mich sehr<br />
über das Kapital, von dem ich mir mein<br />
heutiges Auto leistete. Da freut es mich<br />
umso mehr, dass es die Versicherung<br />
wieder gibt. Ich kann jungen Eltern dieses<br />
Produkt aus vollster Überzeugung<br />
ans Herz legen kann“, empfiehlt die<br />
Volksbankerin.<br />
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APRIL <strong>2024</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | DRUCK UND GRAFIK 19<br />
Druckfrisch und dauerhaft<br />
Nahezu jede Branche ist daran interessiert, bestimmte Inhalte in Bildsprache oder visuelle Zeichen umsetzen zu lassen, um Zusammenhänge zu verdeutlichen und Emotionen<br />
bei ihrer Zielgruppe auszulösen. Dazu ist es oft sinnvoll, neben Online-Marketing auch auf gedruckte Werbung wie Flyer, Plakate und Anzeigen zu setzen.<br />
In einer Welt, die von digitalen Medien<br />
beherrscht wird, mag es verlockend<br />
sein, die Printwerbung als veraltet zu<br />
betrachten. Doch während Online-Marketing<br />
zweifellos seine Vorteile hat, darf<br />
man die vielen Vorzüge der gedruckten<br />
Werbung nicht verkennen. Printwerbung<br />
ist eine zeitlose Kunstform,<br />
die nach wie vor eine wichtige Rolle<br />
in der Marketingwelt spielt. Einer der<br />
Hauptvorteile von gedruckten Werbematerialien<br />
ist ihre physische Präsenz.<br />
Eine gedruckte Broschüre, ein Magazin,<br />
ein Flyer oder auch eine einfache, aber<br />
aussagekräftige Visitenkarte ist etwas,<br />
das man anfassen, fühlen und behalten<br />
kann. Im Zeitalter der digitalen Überflutung<br />
kann diese physische Präsenz<br />
eine willkommene Abwechslung sein.<br />
Printwerbung verleiht einer Marke eine<br />
gewisse Glaubwürdigkeit und Seriosität,<br />
da gedruckte Materialien oft als vertrauenswürdiger<br />
wahrgenommen werden<br />
als digitale Anzeigen, die von Adblockern<br />
blockiert werden können oder<br />
als Spam im E-Mail-Posteingang landen.<br />
Im Gegensatz zu digitalen Anzeigen, die<br />
schnell übersehen oder gar den User in<br />
seiner digitalen Welt nerven und flott<br />
weggeklickt werden, haben gedruckte<br />
Materialien oft eine längere Lebensdauer.<br />
Eine Broschüre kann über längere<br />
Zeit hinweg aufbewahrt und immer wieder<br />
konsultiert werden. Ein Magazin liegt<br />
manchmal monate- oder sogar jahrelang<br />
in einem Haushalt herum und wird<br />
von verschiedenen Familienmitgliedern<br />
gelesen. Dies bedeutet, dass gedruckte<br />
Werbung eine nachhaltige Wirkung haben<br />
kann und eine langfristige Präsenz<br />
im Bewusstsein des Verbrauchers hat.<br />
Printwerbung bietet außerdem eine<br />
Vielzahl von Möglichkeiten für kreative<br />
Gestaltung und innovative Ideen. Von<br />
auffälligen Plakaten bis hin zu kunstvollen<br />
Magazinanzeigen gibt es unzählige<br />
Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit der<br />
Zielgruppe zu erregen und eine bleibende<br />
Wirkung zu erzielen. Gedruckte<br />
Materialien ermöglichen es Designern<br />
und Grafikern, mit verschiedenen Texturen,<br />
Farben und Formaten zu arbeiten,<br />
um ansprechende Werbebotschaften<br />
zu kreieren. Gedruckte Werbung ermöglicht<br />
es Unternehmen in vielen Fällen,<br />
ihre potenziellen Kunden gezielter<br />
anzusprechen als mit digitalen Werbemaßnahmen.<br />
Durch die Platzierung von<br />
Anzeigen in spezifischen Magazinen,<br />
Zeitungen oder Broschüren können Unternehmen<br />
sicherstellen, dass ihre Botschaften<br />
von denjenigen gesehen werden,<br />
die am ehesten an ihren Produkten<br />
oder Dienstleistungen interessiert sind.<br />
Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre<br />
Marketingbudgets effizienter einzusetzen<br />
und ein höheres ROI (Return on<br />
Investment) zu erzielen.<br />
Dafür stellen Unternehmen geeignete<br />
Werbeagenturen ein, die sich professionell<br />
und kreativ um die Kampagne kümmern.<br />
Sie sind das Herzstück einer jeden<br />
erfolgreichen Marketingstrategie. Ihre<br />
Aufgabe besteht darin, die Bedürfnisse<br />
und Ziele des Kunden zu verstehen, die<br />
Zielgruppe zu analysieren und dann kreative<br />
Konzepte zu entwickeln, um diese<br />
Ziele zu erreichen. Neben der strategischen<br />
Planung übernehmen Werbeagenturen<br />
oft auch die Umsetzung und<br />
Die Wirksamkeit von Printwerbung ist nicht zu<br />
unterschätzen. Foto: Goss Vitalij - stock.adobe.com<br />
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Seit über 70 Jahren ein zuverlässiger Partner!<br />
Ausführung von Werbekampagnen.<br />
Dazu gehören die Erstellung von Werbematerialien,<br />
die Organisation von<br />
Fotoshootings und die Platzierung von<br />
Anzeigen in den relevanten Medien. Ihre<br />
Grafikdesigner sind die künstlerischen<br />
Genies, die einer Marke ein Gesicht<br />
verleihen. Sie sind dafür verantwortlich,<br />
dass das Erscheinungsbild einer<br />
Marke ansprechend und einprägsam<br />
ist. Sie haben ein tiefes Verständnis für<br />
Farben, Formen, Schriften und Layouts<br />
und nutzen dieses Wissen, um visuelle<br />
Elemente zu gestalten, die die Identität<br />
einer Marke zum Leben erwecken.<br />
Der letzte Schritt einer Printkampagne<br />
ist der Druck der kreativen Ideen der Designer.<br />
Druckereien bieten eine Vielzahl<br />
von Druckverfahren an, darunter Offsetdruck,<br />
Digitaldruck, Siebdruck und vieles<br />
mehr. Nach dem Druck können die<br />
Produkte weiterverarbeitet und veredelt<br />
werden, um zusätzliche Funktionen<br />
oder ästhetische Merkmale hinzuzufügen.<br />
Dazu gehören das Schneiden,<br />
Falzen, Heften, Folieren und andere<br />
Veredelungstechniken, die das Endprodukt<br />
verbessern und individualisieren.<br />
Schließlich übernehmen Druckereien<br />
oft auch die Verpackung und den Versand<br />
der gedruckten Materialien an die<br />
Kunden.<br />
Printwerbung sollte nicht isoliert betrachtet<br />
werden, sondern als Teil einer<br />
komplexen Marketingstrategie. Gedruckte<br />
Materialien können nahtlos<br />
mit digitalen Kanälen wie Websites,<br />
sozialen Medien und E-Mail-Marketing<br />
kombiniert werden, um eine ganzheitliche<br />
Markenpräsenz zu schaffen. Printwerbung<br />
bleibt vorerst ein fester und<br />
wichtiger Bestandteil des Marketingmixes.<br />
Die Kombination aus physischer<br />
Präsenz, Glaubwürdigkeit, Kreativität<br />
und gezielter Ansprache macht sie zu<br />
einem unverzichtbaren Instrument für<br />
Unternehmen, die nachhaltige und<br />
effektive Werbekampagnen durchführen<br />
möchten. Die gedruckte Werbung<br />
mag vielleicht altmodisch erscheinen,<br />
aber ihre Wirksamkeit ist nicht zu unterschätzen.<br />
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