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MACHER Menschen + Märkte - April 2024

MACHER Menschen + Märkte - Ausgabe vom 12.04.2024

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08 <strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | GASTRONOMIE<br />

APRIL <strong>2024</strong><br />

„Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter merken,<br />

dass man hinter ihnen steht“<br />

Alexander Brittnacher von der Brasserie Zur Sim in Trier<br />

Von Christoph Strouvelle<br />

Die Brasserie Zur<br />

Sim in Trier hat<br />

eine Lage, wie man<br />

sie sich kaum besser<br />

wünschen<br />

kann: In der Trierer Fußgängerzone<br />

direkt an der Porta Nigra<br />

und damit neben einem der<br />

touristischen Highlights der ältesten<br />

Stadt Deutschlands.<br />

„Tagsüber kommen viele Touristen“,<br />

sagt Inhaber Alexander<br />

Brittnacher, der vor vier Jahren<br />

die „Sim“ übernommen hat.<br />

Doch alleine vom Fremdenverkehr<br />

kann das Restaurant<br />

nicht überleben. „Die Saison<br />

außerhalb der Touri-Zeit ist<br />

lang.“ Deshalb war von Anfang<br />

an sein Ziel, mit einer französisch<br />

geprägten Küche „ein Laden<br />

für die Trierer und ihre<br />

Freunde und Gäste“ zu sein.<br />

Das Konzept, die Einheimischen<br />

mit zur Zielgruppe zu<br />

zählen, hat der Brasserie die<br />

Existenz gesichert. „Sonst hätten<br />

wir die Corona-Zeit nicht<br />

überlebt.“ 26 Festangestellte –<br />

darunter vier Auszubildende –<br />

und 14 Aushilfen beschäftigt<br />

„Wir sind optimistisch und freuen uns auf eine gute Saison“, sagt Alexander Brittnacher.<br />

Foto: Christoph Strouvelle<br />

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Brittnacher. Um die 80 Plätze<br />

innen und 120 Plätze vor dem<br />

Lokal, sieben Tage die Woche<br />

sind zu bewirtschaften.<br />

Wobei mit den Auszubildenden<br />

in seinen Augen deutlich<br />

wird, woher er seine Mitarbeiter<br />

rekrutiert: Nach der Ausbildung<br />

werden diese übernommen.<br />

Ansonsten versucht er, die<br />

Fluktuation so gering wie möglich<br />

zu halten. „Ich sehe Mitarbeiter<br />

als Kapital des Unternehmens“,<br />

sagt er. „Wir versuchen,<br />

Wertschätzung zu transportieren“.<br />

Zu der „fairen“ Bezahlung<br />

komme eine gute Betriebsatmosphäre.<br />

„Es ist wichtig, dass<br />

die Mitarbeiter merken, dass<br />

man hinter ihnen steht“, sagt<br />

er. Beispielsweise, wenn man<br />

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„nach erfolgreicher Küchenschlacht“<br />

mit ihnen noch am<br />

Tresen gemeinsam ein Bier<br />

trinkt.<br />

Die gestiegenen Kosten betrachtet<br />

er nicht einzeln, sondern<br />

im Gesamtpaket. Durch<br />

Tarifverträge seien die Gehälter<br />

um 35 Prozent gestiegen, seit<br />

der Einführung des Mindestlohns<br />

habe sich dieser von 8,50<br />

Euro auf 13,05 Euro erhöht. Die<br />

Stromkosten seien von 1800 auf<br />

9500 Euro im Monat gestiegen,<br />

Der Preis für Flieten, die er in<br />

seinem zweiten Betrieb, dem<br />

alten Brauhaus in Heiligkreuz<br />

anbietet, hätten sich seit Beginn<br />

des Ukrainekriegs verdoppelt.<br />

Ähnlich sehe es bei Speiseöl<br />

und Gewürzen aus. Die<br />

abgesenkte Mehrwertsteuer sei<br />

ein Instrument gewesen, um<br />

die in allen Bereichen gestiegenen<br />

finanziellen Belastungen<br />

auszugeichen. „Wer die Preise<br />

nicht erhöht, kann nur mit<br />

Selbstausbeutung überleben<br />

oder sterben“, sagt er.<br />

Wobei seine Gäste die höheren<br />

Preise akzeptierten. „Man<br />

muss transparent sein und den<br />

Gästen erklären, warum es zu<br />

Steigerungen kommt“, sagt er.<br />

Die Gäste gingen verständnisvoll<br />

damit um. „Das Bewusstsein<br />

ist da“, sagt er. Ihm ist aber<br />

auch klar, dass beispielsweise<br />

junge Familien und andere, die<br />

schärfer rechnen müssen, seltener<br />

essen gingen als bisher.<br />

„Wichtig ist, dass wir richtig<br />

kalkulieren, damit wir den Laden<br />

am Laufen halten und die<br />

Mitarbeiter halten können.“<br />

Mit Blick auf den Tourismus<br />

hofft er, dass sich die gute Entwicklung<br />

fortsetzt und die Leute<br />

weiterhin verstärkt ihren Urlaub<br />

in der Region verbringen.<br />

Brittnacher: „Wir sind optimistisch<br />

und freuen uns auf eine<br />

gute Saison. Zudem appelliere<br />

ich, Verständnis aufzubringen“,<br />

sagt er mit Blick auf die allgemeine<br />

Situation in der Gastronomie.<br />

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