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Vinum et Spiritus - Mai 2024

Edle Weine und Spirituosen aus dem Weinanbaugebiet Mosel. Weinguide - Vinum et Spiritus - Ausgabe vom 30.04.2024

Edle Weine und Spirituosen aus dem Weinanbaugebiet Mosel.
Weinguide - Vinum et Spiritus - Ausgabe vom 30.04.2024

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<strong>Vinum</strong><br />

Edle Weine und<br />

Spirituosen aus dem<br />

Weinanbaugebi<strong>et</strong> Mosel<br />

<strong>et</strong> <strong>Spiritus</strong><br />

Sonderveröffentlichung<br />

30.04.<strong>2024</strong>


Artenvielfalt durch Steillagenweinbau<br />

03<br />

Eidechsen sonnen sich auf Trockenmauern,<br />

prachtvolle Falter<br />

umschwirren den Mauerpfeffer,<br />

die blauflügelige Ödlandschrecke<br />

hüpft zwischen Reben über<br />

Schiefergeröll, Wanderfalken<br />

starten von Felsen zum lautlosen<br />

Flug: Die steilen Weinhänge der<br />

Mosel prägen nicht nur eine<br />

spektakuläre Landschaft. Sie sind<br />

auch Biotope für eine große Zahl<br />

an seltenen Pflanzen und Tieren.<br />

Schon seit 2013 fördert das Projekt<br />

„Lebendige Moselweinberge“<br />

des Dienstleistungszentrums<br />

Ländlicher Raum Mosel die Biodiversität<br />

im Steillagenweinbau. Im<br />

Mosel-Projekt des Bauern- und<br />

Winzerverbandes wurde das Thema<br />

mehrere Jahre lang wissenschaftlich<br />

unter B<strong>et</strong>eiligung vieler<br />

Winzer untersucht.<br />

So wurde auch festgestellt,<br />

dass an der Mosel mehr als 170<br />

Wildbienenarten sowie ebenso<br />

viele Arten von Schm<strong>et</strong>terlingen<br />

und Faltern heimisch sind. Klare<br />

Botschaft an die Winzer: Lasst<br />

zwischen und neben den Reben<br />

Blütenpflanzen und Kräuter<br />

wachsen, um den Insekten Nahrung<br />

zu bi<strong>et</strong>en.<br />

Vor allem die Trockenmauern der<br />

jahrhundertealten Weinbergsterrassen<br />

bi<strong>et</strong>en zahllosen wärmeliebenden<br />

Pflanzen, Insekten und<br />

Foto: adobe.stock.com<br />

Tieren Unterschlupf. Eine ganze<br />

Reihe von vielseitig strukturieren<br />

Weinlagen von Wehr an der Obermosel<br />

über Saar und Ruwer bis<br />

Winningen bei Koblenz sind zu<br />

Leuchtpunkten der Artenvielfalt<br />

gekürt worden. Speziell geschulte<br />

Gästeführer, die Naturerlebnisbegleiter,<br />

nehmen Interessierte mit<br />

auf Wanderungen zu den Naturschätzen<br />

im Weinanbaugebi<strong>et</strong>.<br />

Auf eigens konzipierten Themenwegen<br />

werden Besuchern wie<br />

auch Einheimischen faszinierende<br />

Einblicke in die Lebensräume<br />

gewährt. Die 16 Themenwege<br />

vom Ruwer-Riesling-Weg bis<br />

zum Apolloweg bei Valwig an der<br />

Terrassenmosel haben sich der<br />

Naturbildung und Nachhaltigkeit<br />

verschrieben und präsentieren<br />

die regionale Fauna und Flora auf<br />

eindrucksvolle Weise. Dabei hat<br />

jeder Themenweg einen speziellen<br />

Schwerpunkt.<br />

Auf dem „Eselspädche“ bei<br />

Graach begegn<strong>et</strong> man zwar<br />

keinen Eseln, dafür aber Ziegen,<br />

die hier eine Biotopfläche vor<br />

der Verbuschung bewahren. In<br />

„Zippammers Welt“ bei Wolf kann<br />

mit <strong>et</strong>was Glück den scheuen und<br />

seltenen Singvogel hören und<br />

sehen, aber auch erleben, wie<br />

viel Pflanzen und Insekten sich in<br />

den Steillagen tummeln.<br />

Anzeige<br />

ÜBER 400 JAHRE WEINTRADITION<br />

Probieren Sieunsere<br />

Wein- undSektvielfalt!<br />

Unser Weinguthat fürSie geöffn<strong>et</strong>:Mo. -Fr.: 8:00-18:00 Uhr undSa.: 9:00-15:00 Uhr<br />

LOSEN-BOCKSTANZ<br />

W E I N G U T<br />

HimmeroderStr.50·D-54516Wittlich ·Tel.06571 95250 ·www.losen-bockstanz.de


04<br />

Mythos Mosel:<br />

Verrückte Winzer<br />

im Riesling-Canyon<br />

„You are crazy! – Ihr seid doch verrückt!“<br />

Diesen Spruch bekommen Winzer an<br />

der Mosel häufiger zu hören, wenn sie<br />

Besucher aus New York, London, Oslo<br />

oder Berlin mit in ihre Weinberge nehmen.<br />

Der Blick auf die steilen Hänge,<br />

wo sich die Weinreben mit ihren<br />

Wurzeln in den steinigen, felsigen<br />

Untergrund krallen, sorgt bei<br />

vielen Gästen für Erstaunen –<br />

und Schwindelgefühl. Vielleicht<br />

sind die Moselwinzer wirklich<br />

<strong>et</strong>was verrückt, dass sie sich<br />

die harte Arbeit in den Steillagen-Weinbergen<br />

antun. Verrückt<br />

sind sie auf jeden Fall nach der<br />

Qualität, nach der Einzigartigkeit<br />

der Weine, die unter diesen extremen<br />

Bedingungen entstehen.<br />

Das Ergebnis schmeckbar, denn<br />

wer einmal die Rieslingweine von<br />

den Schieferböden dieses einzigartigen<br />

„Riesling-Canyons“ probiert<br />

hat, dem prägt sich der besondere<br />

Charakter ein. Riesling<br />

wächst in vielen Weinregionen<br />

der Welt, aber der Stil der Weine<br />

von Mosel, Saar und Ruwer ist<br />

einzigartig: mineralisch, elegant,<br />

mit Aromen von Kräutern und<br />

Früchten bei relativ niedrigem<br />

Alkoholgehalt. Kein Wunder,<br />

dass die Weine von den steilen<br />

Hängen für viele Weinfreunde<br />

in aller Welt die „benchmark“<br />

für Weißwein sind. Wie vor mehr<br />

als 100 Jahren, wird Riesling von<br />

der Mosel auch heute in den<br />

besten Restaurants von Berlin<br />

bis Las Vegas, von Hamburg bis<br />

Hongkong serviert. Der „Mythos<br />

Mosel“ ist und bleibt lebendig!<br />

Große Gewächse und andere<br />

trockene Spitzenweine von<br />

Mosel, Saar und Ruwer werden<br />

regelmäßig aufgrund ihrer<br />

Finesse, Mineralität und großen<br />

Lagerfähigkeit von den führenden<br />

Weinmagazinen und Weinführern<br />

mit 95 und mehr Punkten<br />

bewert<strong>et</strong>. Robert Parkers Wine<br />

Advocate vergab 2018 und 2019<br />

für trockene Rieslingweine aus<br />

der legendären Lage Bernkasteler<br />

Doctor jeweils die Höchstnote<br />

von 100 Punkten. Diese Weine<br />

erreichten bereits beim Erstverkauf<br />

Preise von mehr als 1.200<br />

Euro je 0,75-Liter-Flasche. Keine<br />

deutsche Weinregion hat so viele<br />

Weine mit 100 Parker-Punkten zu<br />

bi<strong>et</strong>en wie die Mosel.<br />

Die spektakuläre Weinlandschaft<br />

bi<strong>et</strong><strong>et</strong> nicht nur eine große Auswahl<br />

hervorragender Weine. Die<br />

Flusstäler mit den steilen Hängen<br />

und Felsen, dem Wechsel von<br />

Wein und Wald, sind auch ein<br />

riesiges Freilicht-Fitness-Studio.<br />

Kl<strong>et</strong>tersteige mit Leitern, Seilen<br />

und Tritteisen laden ein, auf den<br />

Spuren der Winzer die steilsten<br />

Weinberge Europas zu entdecken.<br />

Auch Mountain-Bike-Fans<br />

kommen hier auf ihre Kosten.<br />

Etwas beschaulicher, aber nicht<br />

weniger abwechslungsreich ist<br />

die Wassersport-Variante: Mosel<br />

und Saar sind tolle Reviere für<br />

Touren mit Kanu oder Kajak. Wer<br />

es schneller mag, kann sich bei<br />

Wasserski oder Wakeboarding<br />

austoben. Freizeitkapitäne mit<br />

Motorboot, Segeljolle und Kabinenkreuzer<br />

fühlen sich auf der<br />

Mosel ebenfalls wohl. Entlang<br />

der Flüsse verbind<strong>et</strong> ein gutes<br />

Radwegen<strong>et</strong>z die Winzerorte und<br />

Städte.<br />

In allen Weinorten an Mosel,<br />

Saar und und Ruwer öffnen täglich<br />

Winzerhöfe und Weingüter<br />

ihre Keller und Kelterhäuser für<br />

weininteressierte Besucher. Urlauber<br />

und einheimische Weinfreunde<br />

haben Gelegenheit,<br />

die Weine des neuen Jahrgangs<br />

und gereifte Gewächse direkt<br />

im Weingut zu probieren und<br />

zu kaufen. In den traditionellen<br />

Straußwirtschaften – dem Gutsausschank<br />

der Winzer – werden<br />

dazu kleine Gerichte angeboten.<br />

Das Spektrum reicht vom urigen<br />

Gewölbekeller bis zur modernen<br />

Weinarchitektur bekannter Architekten<br />

wie Matteo Thun oder<br />

Max Dudler. In den Weingütern<br />

lassen sich die Rebsorten und<br />

Weinstile der Region zwanglos<br />

und genießerisch kennenlernen:<br />

vom unkomplizierten Elbling<br />

und fruchtigen Rivaner über<br />

vollmundige Weiß- und Grauburgunder<br />

bis zum Riesling in<br />

IMPRESSUM<br />

Sonderveröffentlichung<br />

der Trierischer Volksfreund<br />

Medienhaus GmbH<br />

vom 30. April <strong>2024</strong><br />

Layout und<br />

Produktion<br />

TypoServ GmbH<br />

www.typoserv.de<br />

Druck<br />

Saarbrücker Zeitung<br />

Druckhaus GmbH,<br />

66103 Saarbrücken<br />

Verantwortlich<br />

für Anzeigen<br />

Rüdiger Kruppa,<br />

Verlagsleiter<br />

Redaktion<br />

PR-Redaktion TMVG


05<br />

Kostenlose Informationen<br />

Moselwein e.V.<br />

Gartenfeldstraße 12a<br />

54295 Trier<br />

Tel. 0651/710280<br />

info@weinland-mosel.de<br />

Intern<strong>et</strong>:<br />

www.weinland-mosel.de<br />

www.mythos-mosel.de<br />

www.saarrieslingsommer.de<br />

www.visitmosel.de<br />

www.moselmusikfestival.de<br />

Anzeige<br />

Fotos: adobe.stock.com<br />

Wein-<br />

Gästezimmer***<br />

ut<br />

asthof<br />

Wein im Turm<br />

allen Geschmacksrichtungen.<br />

Über 90 Prozent der Produktion<br />

sind Weißweine, aber Rosé<br />

und Rotwein sind bei den<br />

meisten Weingütern ebenfalls<br />

im Angebot, ebenso perlender<br />

Secco sowie prickelnder<br />

Winzersekt und Crémant. Neben<br />

dem Riesling sind inzwischen<br />

die Weine aus Burgundersorten<br />

sehr gefragt. Weißer und Grauer<br />

Burgunder, Chardonnay und Auxerrois<br />

sowie Spätburgunder und<br />

andere Sorten der Pinot-Familie<br />

machen inzwischen insgesamt<br />

15 Prozent der Moselweine aus.<br />

Erweitert wird das Spektrum der<br />

Geschmackserlebnisse zunehmend<br />

durch Weine aus neuen<br />

Rebsorten wie Cabern<strong>et</strong> blanc,<br />

Sauvignac, Souvignier gris und<br />

Muscaris.<br />

Im Frühjahr und Frühsommer<br />

sind die zahlreichen Tage der offenen<br />

Weinkeller sowie Weinparties<br />

eine gute Gelegenheit, den<br />

neuen Jahrgang sowie gereifte<br />

Gewächse zu probieren. Ein Weinevent<br />

der Sonderklasse ist „Mythos<br />

Mosel – Eine Rieslingreise“,<br />

bei dem am Wochenende nach<br />

Pfingsten 120 Spitzenweingüter<br />

gemeinsam ihre jungen Weine<br />

sowie gereifte Raritäten zum<br />

zwanglosen Probieren anbi<strong>et</strong>en.<br />

Ähnliche Erlebnisse bi<strong>et</strong><strong>et</strong> das<br />

Event „SaarRieslingSommer“<br />

Ende August, an dem sich auch<br />

Günther Jauch mit seinem Weingut<br />

b<strong>et</strong>eiligt. Bei den hochkarätigen<br />

Konzerten des Mosel Musikfestivals<br />

von Juli bis Oktober<br />

verbinden sich Kultur und Wein<br />

zu doppeltem Genuss. So finden<br />

exklusive Konzerte auch in<br />

Weingütern statt, verbunden mit<br />

Weinproben der Spitzenklasse.<br />

Die vielfältige Gastronomie im<br />

Moseltal bi<strong>et</strong><strong>et</strong> das ganze Jahr<br />

die Möglichkeit, Mosel-Weine als<br />

Speisenbegleiter zu genießen.<br />

Viele Winzer b<strong>et</strong>reiben eigene<br />

Restaurants, von der traditionellen<br />

Gutsschänke mit regionaler<br />

Küche bis hin zu Gourm<strong>et</strong>-Restaurants.<br />

Die Mosel-Region<br />

ist Heimat für acht mit Michelin-Sternen<br />

ausgezeichn<strong>et</strong>e<br />

Lokale, darunter drei Häuser<br />

mit drei Sternen. Mosel-Riesling<br />

verbind<strong>et</strong> sich hier mit Leckereien<br />

aus der Küche zu unvergesslichen<br />

Genusserlebnissen.<br />

Weinstraße 23<br />

54340Longuich<br />

Tel. 06502/55 95<br />

Fax5572<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@weingut-JS.de<br />

www.weingut-JS.de<br />

Winzerfamilie Schmitt und Team<br />

Öffnungszeiten Restaurant<br />

Mi.–Sa. 17.00–23.00 Uhr<br />

So.12.00–21.30 Uhr<br />

durchgängig geöffn<strong>et</strong>.<br />

Küche jeweils bis 21.00 Uhr


06<br />

Willkommen<br />

beim Winzer Zuhause!<br />

Lebensfreude, Wohlgefühl und Gastlichkeit<br />

– Straußwirtschaften haben eine lange<br />

Tradition und üben eine ganz eigene<br />

Faszination auf Weinfreunde aus. Hier rückt<br />

man in gemütlicher Runde zusammen. Es<br />

wird geplaudert, dazu gibt es einen guten<br />

Schoppen und eine deftige Winzervesper.<br />

Hätten Sie es gewusst? Die<br />

Tradition der Straußwirtschaft ist<br />

mehr als 1200 Jahre alt und geht<br />

wohl auf Karl den Großen zurück.<br />

Der soll, so sagt es die Legende,<br />

<br />

in einem Erlass aus dem Jahre<br />

812 den Winzern den B<strong>et</strong>rieb<br />

von „Kranzwirtschaften“ erlaubt<br />

haben – also von Gastwirtschaften,<br />

die durch einen ausgehäng-<br />

Fotos: stock.adobe.com<br />

ten Kranz aus Reben oder Efeu<br />

kenntlich gemacht wurden. Capitulare<br />

de villis vel curtis imperii<br />

hieß diese Verordnung, berühmt<br />

geworden ist sie aber nicht durch<br />

die Straußwirtschaften, sondern<br />

als Landgüterverordnung mit<br />

d<strong>et</strong>aillierten Vorschriften über<br />

die Verwaltung der Krongüter.<br />

Dennoch berufen sich bis heute<br />

Winzer in allen Teilen Deutschlands<br />

auf die lange Tradition,<br />

ihre eigenen Produkte vom Hof<br />

weg ausschenken zu dürfen.<br />

So ist eine Straußwirtschaft bis<br />

heute ein Ausschank von selbst<br />

erzeugtem Wein durch einen<br />

Winzer in seinen eigenen Räumlichkeiten.<br />

Ihren Namen hat sie<br />

von dem Strauß, mit dem die<br />

Winzer früher die Öffnung einer<br />

solchen Wirtschaft kennzeichn<strong>et</strong>en:<br />

Hing der Strauß am Tor, so<br />

war geöffn<strong>et</strong>. Bis heute folgen<br />

Winzer in allen dreizehn Anbaugebi<strong>et</strong>en<br />

Deutschlands dieser<br />

lieben Tradition.<br />

Heutzutage dürfen Straußwirtschaften<br />

für die Dauer von 16<br />

Wochen im Jahr hauseigenen<br />

Wein ausschenken. Dazu bi<strong>et</strong>en<br />

sie einfache, aber leckere Imbisse<br />

und kleine regionaltypische<br />

Gaumenfreuden.<br />

Winzersteak, Bratkartoffeln und<br />

Flammkuchen gibt es fast überall,<br />

in vielen Straußwirtschaften<br />

hat aber inzwischen auch eine<br />

wahre kulinarische Vielfalt Einzug<br />

gehalten: Von der Spargelkarte<br />

im Frühjahr, über Lachsforellenfil<strong>et</strong>,<br />

bis hin zur Grillplatte<br />

und dem Wildgericht im Herbst,<br />

gibt es inzwischen alles, was des<br />

Genießers Herz begehrt.<br />

Ihre Individualität haben sich<br />

die Straußwirtschaften aber bis<br />

heute bewahrt und das gilt vor<br />

allem für die Öffnungszeiten:<br />

Ob nur tageweise, am Wochenende<br />

oder gleich ein paar<br />

Wochen am Stück – die Vielfalt<br />

ist so groß, wie es Straußwirtschaften<br />

gibt.<br />

Deshalb empfiehlt sich vor dem<br />

Besuch unbedingt ein Blick auf<br />

die Öffnungszeiten. Einfach auf<br />

den regionalen Intern<strong>et</strong>portalen<br />

nachsehen – oder es auf die<br />

altmodische Art und Weise tun:<br />

dort einkehren, wo der Strauß<br />

am Tor hängt.<br />

Weitere Informationen sowie<br />

Adressen verschiedener<br />

Straußwirtschaften finden<br />

Interessierte unter www.moselstrausswirtschaften.de


07<br />

Weingenuss<br />

mit Blick auf<br />

die Porta<br />

Der Weinstand auf dem Hauptmarkt lädt zum gemütlichen<br />

Beisammensein bei einem Glas regionalen Weins<br />

ein. Bis zum 5. November präsentieren Winzer und<br />

Winzerinnen von Mosel, Saar und Ruwer hier ihre besten<br />

Tropfen.<br />

Jeweils zwei verschiedene Weingüter aus den umliegenden<br />

Verbandsgemeinden und Trier schenken pro Woche<br />

ihre Weine aus. So können die Besucher die Vielfalt des<br />

Anbaugebi<strong>et</strong>s und neue Lieblingsweine entdecken. Der<br />

Weinstand ist ein beliebter, quirliger Treffpunkt für Einheimische<br />

und Touristen jeden Alters. Inmitten der Trierer<br />

Altstadt, mit Blick auf die Marktkirche St. Gangolf und die<br />

Porta Nigra, lässt es sich hier wunderbar genießen.<br />

Und: Neben dem guten Wein sorgt auch die Atmosphäre<br />

für beste Stimmung. Ob zum Feierabend, am Wochenende<br />

oder nach einem Stadtbummel – der Weinstand ist der<br />

perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen, den Alltag<br />

weinselig hinter sich zu lassen und n<strong>et</strong>te Menschen zu<br />

treffen. Vorbildcharakter für Stadtmark<strong>et</strong>ingexperten<br />

in ganz Deutschland hat der Weinstand auf dem Trierer<br />

Hauptmarkt ebenfalls! Unter dem Titel „Die weinzigartigen<br />

80“ wurde der Trierer Weinstand sogar in den Best<br />

Practice-Projektpool der Stadtimpulse aufgenommen, der<br />

seit 2021 als bundesweite Inspirationsquelle für Akteure<br />

der Innenstadtentwicklung dient.<br />

Der Stand hat immer montags bis samstags von 10 bis<br />

22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 22 Uhr<br />

geöffn<strong>et</strong> (Ausschank bis 21.30 Uhr).<br />

Wir laden zu unserem Hoffest<br />

vom 13.07. -14.07.<strong>2024</strong> ein!<br />

Weinevon derKöwericher<br />

Laurentiuslayund leckere<br />

Köstlichkeiten warten aufSie!<br />

Anzeige<br />

Weitere Informationen unter: www.trier-info.de<br />

“Ein Wein ist nur so gut wie die Liebedes Winzers<br />

zu seiner Arbeit”<br />

-DanielAnker-<br />

Fotos: Andreas Sommer<br />

WeingutDanielAnker<br />

Kapellenstraße5a<br />

54340Köwerich


Handwerkliche Weine aus<br />

steilen Lagen, biologische<br />

Weinbergsbearbeitung -<br />

Muschelkalk trifft Schiefer<br />

Alles Außer Gewöhnlich<br />

Das sind wir<br />

"Das kann doch noch nicht alles<br />

sein in unserem Leben", dachten<br />

sich Marion und Alex Rinke, als<br />

sie 2006 als Quereinsteiger mit<br />

der Rodung und<br />

Wiederbepflanzung einer<br />

vergessenen Grand Cru Lage<br />

auf Muschelkalk den Grundstein<br />

für ihr Weingut legten. Die<br />

beiden fangen da an, woviele<br />

aufhören. Sie haben einen<br />

Fokus auf vergessene Grand<br />

Cru Lagen, die sie mit viel<br />

Enthusiasmus und Leidenschaft<br />

zu neuem Leben erwecken.<br />

Nichts ist zubeschwerlich für<br />

das Duo.<br />

Vinothek und mehr<br />

Besuchen Sie uns in unserer<br />

Vinothek im historischen<br />

Ambiente der Grünhäuser Mühle<br />

auf ein Glas Wein oder Sekt.<br />

Weinproben - Für Liebhaber<br />

von Moselweinen und allen die<br />

es noch werden möchten...<br />

Die beiden machen vieles<br />

anders, gerade weil sie kein<br />

Weingut mit einer<br />

jahrhundertealten Tradition<br />

führen, sondern mit frischen<br />

Ideen ihren eigenen<br />

qualitätsorientierten Weg gehen.<br />

Die Weinberge werden nach<br />

biologischen Grundsätzen<br />

bewirtschaft<strong>et</strong>. Die Abfüllung<br />

des ersten Bio-Weines erfolgt<br />

nach erfolgter Bio-Zertifizierung<br />

<strong>2024</strong>.<br />

Auch im Keller arbeiten die<br />

beiden minimalistisch und<br />

möglichst ohne kellertechnische<br />

Eingriffe und Zusatzstoffe.<br />

bei Voranmeldung sind für<br />

Gruppen auch begleitende<br />

Tapas möglich, Vesperteller<br />

veggi oder wurstig, samstags oft<br />

Kuchen. Aufgrund unserer<br />

beschränkten Kapazität ist eine<br />

Anmeldung empfohlen.<br />

Daher sind alle Rinke Weine auf<br />

natürliche Weise vegan. Es sind<br />

keine mit allerlei Zusatzstoffen<br />

gebrauchsfertig gemachte<br />

"Instant-Weine". Vielmehr lohnt<br />

es sich, den Weinen nach der<br />

Füllung einige Zeit der Reife auf<br />

der Flasche zugönnen. Daher<br />

sind bei Verfügbarkeit die<br />

älteren Jahrgänge die bessere<br />

Wahl. Marion und Alex Rinke<br />

bringen zwei Welten an der<br />

Mosel zusammen -auf<br />

Muschelkalk und Schiefer.<br />

Alles Außer Gewöhnlich.<br />

Kontakt &Öffnungszeiten<br />

Hauptstraße 4<br />

54318 Mertesdorf<br />

+49 (0)151 183 05335<br />

info@rinke-weine.com<br />

Freitag: 15:00 -19:00 Uhr<br />

Samstag: 14:00 -18.00 Uhr


Unser Onlineshop<br />

Unsere Weine sind auf natürliche Weise vegan. Unsere Weine benötigen nach der<br />

Füllung einige Zeit auf der Flasche. Die älteren Jahrgänge sind bei Verfügbarkeit<br />

die bessere Wahl.<br />

Ab 6Flaschen versenden wir versandkostenfrei innerhalb von Deutschland.<br />

6er Pak<strong>et</strong> Schiefergestein -57,00 €<br />

3x2022er Pinot Gris trocken<br />

3x2022er Pinot Blanc Schiefergestein trocken<br />

6er Falstaff Trophy Pak<strong>et</strong> -67,00 €<br />

3x2020er WILD AUF SCHIEFER® Saar-Riesling<br />

Kabin<strong>et</strong>t (95 Punkte Savoir-Vivre (Großes Gold), 90<br />

Punkte Falstaff Riesling Trophy)<br />

3x 2021er WILD AUF SCHIEFER® Saar-Riesling<br />

Kabin<strong>et</strong>t trocken (90+ Punkte Falstaff, 90 Punkte<br />

Savoir-Vivre (Großes Gold), 88Punkte Eichelmann<br />

6er Pak<strong>et</strong> Riesling Alte Reben<br />

Lagenpak<strong>et</strong> -81,00 €<br />

2x 2020er Wiltinger Klosterberg Saar Riesling Alte<br />

Reben 91Punkte Savoir Vivre (Großes Gold)<br />

2x 2020er Oberemmeler Altenberg Saar Riesling<br />

Alte Reben, 92 Punkte Savoir Vivre (Großes Gold)<br />

2x 2022er Oberemmeler Altenberg Saar Riesling Alte<br />

Reben Spätlese, 93 Punkte Savoir Vivre (Großes<br />

Gold) -Platz 1, 92 Punkte Berliner LagenCup, 90<br />

Punkte Falstaff, 89 Punkte<br />

6er Pak<strong>et</strong> Chardonnay Berliner<br />

LagenCup -96,00 €<br />

4x 2022er Langsurer Brüderberg Muschelkalk (92<br />

Punkte Berliner LagenCup, 91 Punkte Falstaff, 89<br />

Punkte Eichelmann)<br />

2x 2019er Langsurer Brüderberg Terrassen S(93<br />

Punkte Berliner LagenCup, Gold Selection<br />

Genussmagazin, 91Punkte Falstaff, 3,5 Trauben<br />

Gault Millau, 90 Punkte Eichelmann, 90 Punkte<br />

Savoir-Vivre (Großes Gold), 89Punkte <strong>Vinum</strong><br />

Weinguide)<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


10<br />

Großes<br />

Riesling-Kino:<br />

Moselwein als<br />

Essensbegleiter<br />

Wenn es um die richtige Weinbegleitung<br />

eines Essens geht, sind viele Menschen<br />

ratlos oder verlassen sich auf die<br />

immergleichen Kombinationen. Dabei<br />

bi<strong>et</strong><strong>et</strong> gerade die Mosel so vielfältige<br />

kulinarische Pairing-Erlebnisse wie kein<br />

anderes Weinanbaugebi<strong>et</strong>.<br />

Es gibt Menschen, die suchen sich<br />

einen passenden Wein zu ihrem<br />

Essen heraus. Und dann gibt es<br />

jene Genießer, die möchten eine<br />

bestimmte Flasche aufmachen<br />

und kochen dann dazu. Wer<br />

einmal ein perfekt abgestimmtes<br />

Speise-Wein-Paar erlebt hat, weiß,<br />

wie glücklich das macht. Das<br />

Weinanbaugebi<strong>et</strong> Mosel hält dafür<br />

aufregende und beeindruckende<br />

Erlebnisse bereit. Kaum ein andere<br />

Weinherkunft beherrscht die<br />

gesamte Klaviatur der Weinstilistik<br />

so gut. Ob leichte, zarte Kabin<strong>et</strong>t-Vertr<strong>et</strong>er,<br />

straff-strukturierte<br />

trockene Rieslinge oder edelsüße<br />

Elixiere: Die Mosel hat derart viele<br />

unterschiedliche Weintypen, dass<br />

jedes Essen und jeder Gang ein<br />

passendes Gegenstück erhält.<br />

Das gilt besonders in Kombination<br />

mit der Hauptrebsorte an der<br />

Mosel, dem Riesling. Sie bringt<br />

das Mosel-Terroir am besten ins<br />

Glas: Die würzigen Schiefernoten<br />

gepaart mit der ausgeprägten<br />

Frucht verleihen jeder Speise<br />

eine neue, interessante Geschmacksdimension.<br />

Dazu kommt<br />

ihre rebsortentypische lebhafte<br />

Fruchtsäure. Gerade in einem<br />

mehrgängigen Menü hält das die<br />

Lebendigkeit und Spannung auf<br />

hohem Niveau und erfrischt den<br />

Gaumen. Zum Auftakt des Abends<br />

oder als Aperitif eign<strong>et</strong> sich ein<br />

leichter Kabin<strong>et</strong>t-Wein. Diese sind<br />

an der Mosel und ihren Nebenflüssen<br />

Saar und Ruwer einzigartig.<br />

Niedrig im Alkohol und so leichtfüßig,<br />

dass sie optimal einstimmen,<br />

ohne zu beschweren. Gerade mit<br />

seiner dezenten Restsüße ist der<br />

Kabin<strong>et</strong>t ein saftiger Wein zum<br />

Solo-Genuss oder unkomplizierter<br />

Begleiter zu klassischen Canapés<br />

und Antipasti. Die meisten Kabin<strong>et</strong>t-Weine<br />

haben weniger als<br />

zehn Volumenprozent Alkohol und<br />

bi<strong>et</strong>en damit einen angenehmen<br />

Einstieg, der allen zusagt. Und<br />

dank des zarten Geschmacksbilds<br />

sind danach viele schöne Steigerungen<br />

möglich.<br />

Das Zusammenspiel aus saftigen<br />

Fruchtaromen, Würzigkeit<br />

und leichtfüßigem Charakter<br />

find<strong>et</strong> sich in allen Moselweinen<br />

wieder, nur in unterschiedlichem<br />

Charakter. Gerade die trockenen<br />

Rieslinge sind der perfekte<br />

Begleiter zu leichter Küche mit<br />

gegrilltem Fisch oder Geflügel<br />

ohne schwere Saucen. Auch kalte<br />

Gerichte wie der salzig-mediterrane<br />

Salade Niçoise bekommen<br />

durch die trockenen Weine aus<br />

den Steilhängen einen Konterpart,<br />

der hinsichtlich Säure mithalten<br />

kann und gleichzeitig eine feine<br />

Fruchtnote einbringt.<br />

Speisen, die von Schärfe und<br />

Würze geprägt sind, bekommen<br />

an der Mosel die perfekten Mitspieler.<br />

Hier sollte man auf Weine<br />

mit dezenter Restsüße s<strong>et</strong>zen. Das<br />

schafft einen kontrastierend-fruchtigen<br />

Konterpart, der für Spannung<br />

und mehr Genuss sorgt. Das gilt<br />

vor allem für asiatische Gerichte,<br />

die vom exotischen Buk<strong>et</strong>t<br />

der Mosel-Rieslinge bereichert


11<br />

werden. Wer beispielsweise<br />

scharfe Sichuan-Küche liebt, wer<br />

gerne mit Ingwer und Chili kocht<br />

oder wer einen Begleiter zu rotem<br />

Curry sucht, find<strong>et</strong> mit feinherbem<br />

Mosel-Riesling jene Weine, die die<br />

Gerichte perfekt inszenieren.<br />

Veg<strong>et</strong>arische Küche bi<strong>et</strong><strong>et</strong> mitunter<br />

die beste Vorlage für das<br />

große Riesling-Kino: Die Kombination<br />

aus Zartheit und Kraft<br />

auf dem Teller entspricht genau<br />

dem Charakter der Moselweine.<br />

Bei kräftigen Gemüsegerichten<br />

wie zum Beispiel Minestrone<br />

oder Gemüselasagne schafft ein<br />

Fotos: stock.adobe.com<br />

trockener, kompakter Riesling<br />

einen lebendigen Kontrast, der die<br />

würzigen Aromen aufgreift und mit<br />

ihnen spielt. Hat man es mit eher<br />

grünen Aromen auf dem Teller zu<br />

tun, <strong>et</strong>wa bei Rohkost oder einfachen<br />

Salaten, ist auch Elbling von<br />

der Mosel eine sehr gute Alternative.<br />

Er hat eine leichte, feine Art,<br />

die nichts überlagert und dennoch<br />

mehr hineinbringt.<br />

Schmorgerichte und Wild hingegen<br />

verlangen nach <strong>et</strong>was<br />

Kräftigerem. Wer denkt, dass man<br />

dafür die Mosel und ihre Weißweine<br />

verlassen muss, kann sich auf<br />

Überraschungen einstellen. Denn<br />

die Moselwinzer beherrschen das<br />

Handwerk, Weißweine mit langem<br />

Reifepotential zu schaffen. Im<br />

Alter von zehn bis 15 Jahren entwickeln<br />

viele Moselrieslinge neue<br />

Aromen, die einen großen Auftritt<br />

verlangen: intensive Kräuter- und<br />

Tee-Aromen, Honigduft, Mineralik<br />

und das bei einer belebenden<br />

Frische. Dieser Charakter ist der<br />

Grund, warum Weinkenner auf der<br />

ganzen Welt diese Weine lieben.<br />

Und als Essensbegleiter eigenen<br />

sich derlei gereiften Raritäten optimal<br />

zu Gerichten, die ebenso viel<br />

Aufmerksamkeit und Intensität<br />

mitbringen. Zum Beispiel Wildgerichte,<br />

bei denen die Preiselbeeren<br />

durch die fruchtige Rieslingart<br />

aufgegriffen wird. Oder die<br />

arabische Küche, wo wir ebenso<br />

eine Kombination aus intensiver<br />

Würze und feinfruchtigen D<strong>et</strong>ails<br />

wiederfinden.<br />

Wer das mit gereiften halbtrockenen<br />

Moselrieslingen begleit<strong>et</strong>,<br />

wird eine solch intensive,<br />

geschmackliche Balance erleben,<br />

dass Flasche und Teller schneller<br />

leer sind, als man sich wünscht.<br />

Und selbst das saftige Steak lässt<br />

sich mit Riesling toppen: Wenn die<br />

kräftigen Röstaromen von einer<br />

gereiften Auslese begleit<strong>et</strong> werden,<br />

greift der Riesling die Aromen<br />

des karamellisierten Fleisches<br />

auf und schafft eine regelrechte<br />

Geschmacksexplosion. Wer nach<br />

solchen Erlebnissen und einem<br />

Menü gerne einen Digestif trinkt,<br />

braucht an der Mosel nicht weit<br />

schauen: Es gibt wunderbare<br />

Tresterbrände, eine heimische Art<br />

des Grappa. Zu den Spezialitäten<br />

zählen auch die Liköre aus selbst<br />

angebauten Weinbergpfirsichen.<br />

Oder man entscheid<strong>et</strong> sich für den<br />

Wein des Anfangs, nur mit <strong>et</strong>was<br />

mehr Körper: Denn hochwertiger<br />

Riesling-Kabin<strong>et</strong>t kann wunderbar<br />

reifen. Er behält seine Leichtigkeit<br />

und entwickelt zudem weitere<br />

Aromen und Tiefgründigkeit. So<br />

ist er der optimale Wein, der auch<br />

nach einem spektakulären Menü<br />

leichtfüßig mithalten kann. Oder<br />

aber man entscheid<strong>et</strong> sich zum<br />

Schluss für <strong>et</strong>was Ungewöhnliches:<br />

Winzersekt aus traditioneller<br />

Flaschengärung.<br />

Die Moselwinzer s<strong>et</strong>zen beim Winzersekt<br />

und Crémant aus Riesling,<br />

Elbling und Burgundersorten auf<br />

lange Reifezeiten und tiefgründige<br />

Aromen. Gerade mächtigen<br />

Desserts bi<strong>et</strong><strong>et</strong> das einen frischen<br />

Konterpart. Und schließlich ist ein<br />

lebhafter Winzersekt die beste<br />

Entscheidungshilfe, wenn zum<br />

Abschluss eines Essens die Frage<br />

auftaucht: Träge ins B<strong>et</strong>t sinken –<br />

oder den Abend einen fröhlichen<br />

zweiten Akt verpassen?<br />

Weitere Informationen<br />

Moselwein e.V.<br />

Gartenfeldstraße 12a,<br />

54295 Trier<br />

Telefon 0651 710280,<br />

info@weinland-mosel.de<br />

www.weinland-mosel.de<br />

www.visitmosel.de<br />

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Winzermeisterin<br />

Himmeroder Straße 43 ∙54516 Wittlich<br />

Tel.:065 71/85 82 ∙info@weingutmertes.de


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Merl<br />

Starkenburg<br />

Zell<br />

Traben-Trarbach<br />

Bernkastel-Kues<br />

Weinadressen<br />

1 Rinke Weine www.weingut-rinke.de/onlineshop<br />

2 Weingut Hansjosten www.weingut-hansjosten.de/WeingutHansJostenMosel<br />

3 Wein im Turm www.weingut-js.de/de<br />

4 Weingut Daniel Anker www.ankerweine.de<br />

5 Weingut Werner Görgen www.weingut-goergen.com/93/winzerhofcafe<br />

6 BUNGERT Genussbar www.bungert-online.de/genuss<br />

7 Weingut Losen-Bockstanz www.losen-bockstanz.de<br />

8 Weingut Lütticken www.weingut-lu<strong>et</strong>ticken.de<br />

9 Weingut Simone Mertes www.weingutmertes.de/unser-weingut<br />

Foto: stock.adobe.com


14<br />

Mosel:<br />

2000 Jahre<br />

Genuss- und<br />

Baukultur<br />

Steile Weinhänge, spektakuläre Ausblicke<br />

auf eine einzigartige Flusslandschaft,<br />

spannende Genuss- und Kulturerlebnisse.<br />

Das Weinanbaugebi<strong>et</strong> Mosel ist<br />

die grandiose Kulisse für eine<br />

Reise durch zwei Jahrtausende<br />

Wein- und Baukultur. Die große<br />

Weinbautradition von der Antike<br />

bis heute spiegelt sich auch in<br />

der Baukultur.<br />

Schon die keltischen Treverer<br />

schätzten den Wein. Spätestens<br />

die Römer brachten vor rund<br />

2000 Jahren den Weinbau im<br />

großen Stil ins Moseltal. Seitdem<br />

wird in der Region Wein erzeugt.<br />

Davon zeugen antike Weinpressen<br />

in den Steillagenweinbergen<br />

sowie Denkmäler wie das<br />

Neumagener Römerweinschiff,<br />

mit dessen Nachbau man heute<br />

die Mosel befahren kann.<br />

Weinbau war viele Jahrhunderte<br />

der wichtigste Wirtschaftszweig.<br />

Das hat die Architektur und die<br />

Ortsbilder bis heute geprägt. Diese<br />

Kultur lässt sich auf der ersten<br />

grenzübergreifenden Weinarchitekturroute<br />

der Welt entdecken.<br />

Von Lothringen über Luxemburg,<br />

entlang der deutschen Obermosel,<br />

an Saar und Ruwer bis zur<br />

Terrassenmosel umfasst die Via<br />

mosel‘ 60 Weingüter und rund<br />

40 Weinorte, die das wein-bauliche<br />

Erbe der Region besonders<br />

veranschaulichen. Der Großteil<br />

der Via mosel‘ – 38 Weingüter<br />

und 20 Weinorte – gehört zur<br />

geschützten Ursprungsbezeichnung<br />

Mosel von Perl bis Koblenz.<br />

85 Prozent der Rebfläche der<br />

europäischen Moselregion<br />

liegen in Deutschland. Auf dem<br />

dunklen Devonschiefer, der<br />

auch als Baumaterial für Häuser<br />

diente, wachsen feine, elegante<br />

und würzige Rieslingweine, aber<br />

auch Rotweine von besonderem<br />

Format. Im südlichen Teil<br />

der Mosel fühlen sich Elbling<br />

und Burgundersorten auf den<br />

Muschelkalkböden wohl<br />

An der Mosel find<strong>et</strong> sich der<br />

älteste Weinkeller Deutschlands<br />

ebenso wie einige der modernsten<br />

Weinguts- und Kellereigebäude<br />

des Landes. Winzerhäuser<br />

aus Spätgotik und Barock prägen<br />

malerische Weinorte, ob in Saarburg,<br />

Piesport, Bernkastel-Kues,<br />

Enkirch, Beilstein, Cochem oder<br />

Alken. Die historische Bausubstanz<br />

wurde in vielen B<strong>et</strong>rieben<br />

um moderne Gebäude und Vinotheken<br />

stilvoll ergänzt. Die Blüte<br />

des Moselweinbaus spiegelt sich<br />

in der Gründerzeit- und Jugendstil-Architektur<br />

der Weinhänd-


15<br />

ler-Villen in Traben-Trarbach, das<br />

um 1900 der zweitwichtigste<br />

Handelsplatz für Wein weltweit<br />

war. In den vergangenen Jahren<br />

entstanden Neubauten mit moderner<br />

Architektur, die regionale<br />

Elemente wie Schiefer, Muschelkalk<br />

und Eichenholz stilsicher<br />

vereint.<br />

Die architektonischen Perlen<br />

aus zwei Jahrtausenden reihen<br />

sich entlang der Mosel und ihrer<br />

Nebenflüsse aneinander und<br />

laden nicht nur Architekturfans<br />

zur Entdeckung ein. Speziell geschulte<br />

Gästeführer bringen den<br />

Weinreisenden und Kulturfans<br />

die Verbindung von Wein und Architektur<br />

informativ und genussreich<br />

näher – trocken bleiben die<br />

Führungen nie, wenn es um Wein<br />

geht. Landschafts-, Kultur- und<br />

Genusserlebnisse liegen nahe<br />

beieinander auf der Via mosel‘:<br />

Wander- und Radwege verbinden<br />

die Weinorte, die mit architektonischen<br />

Schätzen, gemütlichen<br />

Winzerhöfen und modernen<br />

Vinotheken besondere Erlebnisse<br />

für Geist und Gaumen bi<strong>et</strong>en.<br />

Informationen zum Weinanbaugebi<strong>et</strong><br />

Mosel sowie Weinempfehlungen:<br />

www.weinland-mosel.de<br />

Alle Weingüter und Weindörfer<br />

der Via mosel‘:<br />

www.viamosel.com<br />

Fotos:<br />

Via mosel‘/Christopher Arnoldi<br />

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16<br />

Geschätzt:<br />

Deutscher Wein<br />

im Ausland<br />

Hochgeschätzt wird deutscher Wein in Norwegen, auch in Trondheim.<br />

<br />

Foto: stock.adobe.com<br />

Die positive Wertentwicklung im deutschen Weinexport<br />

hat sich 2023 zum dritten Mal in Folge fortges<strong>et</strong>zt.<br />

Nach Angaben des Deutschen<br />

Weininstituts (DWI) stieg der<br />

Durchschnittspreis, den die<br />

Erzeuger für einen Liter Wein im<br />

Ausland erlösten, im Vergleich<br />

zum bisherigen Höchstwert<br />

vom Vorjahr erneut um 20 Cent<br />

auf 3,35 Euro. Dabei handelt es<br />

sich um den durchschnittlichen<br />

ab Hof-Preis, der in den einzelnen<br />

Exportmärkten noch mit<br />

Aufschlägen durch Steuern und<br />

Vertriebsmargen versehen wird.<br />

Mit dem höheren Durchschnittserlös<br />

ist 2023 auch der Gesamtwert<br />

der deutschen Weinexporte<br />

im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.<br />

Dem Wertzuwachs von vier<br />

Prozent auf 384 Mio. Euro stand<br />

allerdings ein leichter Rückgang<br />

des Exportvolumens von zwei<br />

Prozent auf 1,15 Mio. Hektoliter<br />

gegenüber.<br />

„Wir sehen es durchaus als einen<br />

Erfolg an, dass es den B<strong>et</strong>rieben<br />

im vergangenen Jahr gelungen<br />

ist, auf den meisten Exportmärkten,<br />

die gestiegenen Produktionskosten<br />

zumindest teilweise<br />

durch entsprechende Preisanpassungen<br />

auszugleichen. Denn<br />

die deutschen Exporteure konkurrieren<br />

auf den w<strong>et</strong>tbewerbsintensiven<br />

internationalen Märkten<br />

mit Erzeugerländern, in denen<br />

die Weine nicht zul<strong>et</strong>zt auch<br />

aufgrund deutlich niedrigerer<br />

Mindestlöhne sehr viel günstiger<br />

produziert werden können“,<br />

erklärte DWI-Geschäftsführerin<br />

Monika Reule.<br />

Besonders erfolgreich entwickelten<br />

sich 2023 die deutschen<br />

Weinexporte nach Schweden. In<br />

diesen Weinexportmarkt, der in<br />

der Exportstatistik an sechster<br />

Stelle steht, wurden mit 80.000<br />

Hektolitern 22 Prozent mehr<br />

Weine ausgeführt als im Vorjahr.<br />

Dabei stieg der Exportwert um 29<br />

Prozent auf 20 Mio. Euro. Nach<br />

Angaben des schwedischen<br />

Alkoholmonopols Systembolag<strong>et</strong><br />

wurden 2023 mit deutschen Weinen<br />

erstmals die zweithöchsten<br />

Umsätze im Weißweinsegment<br />

erzielt. Im Absatz sind die deutschen<br />

Weißweine in Schweden<br />

auf den dritten Platz vorgerückt.<br />

Ebenfalls positive Vorzeichen<br />

hatten 2023 die deutschen<br />

Weinexporte nach Finnland. In<br />

das schwedische Nachbarland<br />

wurden drei Prozent mehr Weine<br />

ausgeführt und die Umsätze um<br />

neun Prozent gesteigert.<br />

Polen hat es im vergangenen Jahr<br />

nach einem Wertzuwachs der<br />

Weinausfuhren von 16 Prozent<br />

auf 26 Mio. Euro erstmals auf<br />

den vierten Platz im Ranking der<br />

wichtigsten Exportdestinationen<br />

für deutsche Weine geschafft.<br />

Dabei blieben die Ausfuhrmengen<br />

mit 109.000 Hektolitern<br />

stabil. Im Vergleich zu 2013 hat<br />

sich der Wert der Weinexporte in<br />

das östliche Nachbarland damit<br />

vervierfacht und die Menge<br />

verdreifacht.<br />

Ein ebenfalls kräftiges Plus<br />

von zehn Prozent im Wert bei<br />

unverändertem Absatz erzielten<br />

die deutschen Weinexporteure<br />

im drittwichtigsten Weinexportmarkt<br />

Niederlande.<br />

In den beiden bedeutendsten<br />

Abnehmerländern von<br />

deutschen Weinen, USA und<br />

Norwegen, konnten die Durchschnittspreise<br />

im vergangenen<br />

Jahr im Schnitt 21 bzw. 28 Cent<br />

pro Liter angehoben werden.<br />

In den USA kost<strong>et</strong>en Riesling<br />

& Co. durchschnittlich 4,53 €/l<br />

und 4,68 €/l in Norwegen. Die<br />

gestiegenen Preise hatten allerdings<br />

auch einen Rückgang der<br />

Weinexporte von sieben Prozent<br />

in den USA und von zwei Prozent<br />

in Norwegen zur Folge.<br />

Die vier wichtigsten Exportdestinationen,<br />

USA, Norwegen,<br />

Niederlande und Polen, hatten<br />

im vergangenen Jahr zusammengenommen<br />

einen Anteil von<br />

jeweils 41 Prozent am gesamten<br />

Wert und Volumen der deutschen<br />

Weinausfuhren.


Steiler geht’s nicht:<br />

Weinbau<br />

am Calmont<br />

Foto: stock.adobe.com<br />

Steiler geht es nicht einmal an<br />

der Mosel: Mit einer Hangneigung<br />

von bis zu 60 Grad ist der<br />

Calmont der steilste Weinberg<br />

Europas. Der gut 290 M<strong>et</strong>er hohe<br />

Hang zwischen den Moselorten<br />

Bremm und Ediger-Eller entstand<br />

vor 400 Millionen Jahren in<br />

der Erdzeit Devon und besteht<br />

aus quarzitischem Sandstein<br />

Schieferverwitterungsgestein. Der<br />

Steilhang sorgt für eine optimale<br />

Sonneneinstrahlung und damit<br />

ideale Wachstumstemperaturen<br />

für den hier wachsenden Riesling.<br />

Hohe Schiefermauern, quer zum<br />

steilen Hang gebaut, sichern<br />

die weichen Tonschieferböden<br />

vor dem Abrutschen<br />

und prägen den Terrassenweinbau<br />

in Europas<br />

steilstem Weinberg. Als<br />

„Natur-Amphitheater, wo<br />

auf schmalen, hervorragenden<br />

Kanten der<br />

Weinstock zum allerbesten<br />

gedieh“ beschrieb<br />

schon der Dichter Johann<br />

Wolfgang von Go<strong>et</strong>he den<br />

berühmten Weinberg.<br />

Tatsächlich hat der Calmont<br />

eine schon Jahrtausende<br />

währende Anbautradition. Der<br />

älteste sichere Beleg stammt aus<br />

dem epischen Gedicht „De navigo<br />

suo“, geschrieben um 588 von<br />

Venantius Fortunatus, dem Bischof<br />

von Poitiers. Der begleit<strong>et</strong>e<br />

damals den Merowingerkönig<br />

Childebert II. auf einer Schiffsreise<br />

von M<strong>et</strong>z nach Andernach<br />

am Rhein. Schon damals gab es<br />

17<br />

Schiffsreisen auf der Mosel, und<br />

schon damals fielen dem Auge<br />

des B<strong>et</strong>rachters die dichtgedrängten<br />

Rebstöcke zwischen<br />

den Felsen des Steilhanges auf:<br />

„Dort, wo steiles Geklüft kostbarste<br />

Süße der Beeren zeugt“,<br />

schwärmte Venantius, „wo Weinberge<br />

belaubt aufstreben zu kahlen<br />

Berghöhen“, dort „sammelt<br />

die Ernte der gefärbten Trauben<br />

der Winzer, selbst am Felshang<br />

häng<strong>et</strong> er, lesend die Frucht.“<br />

So steil seien die Hänge und so<br />

kahl der Schiefer, dass hier wohl<br />

„selbst der Felsen gebiert und es<br />

entström<strong>et</strong> der Wein.“<br />

Der schroffe und steile Fels<br />

verlangt den Winzern allerdings<br />

bis heute harte Handarbeit ab,<br />

bis zu 1800 Stunden sind es pro<br />

Hektar. Die Trauben müssen auf<br />

dem Rücken den steilen Hang hinunter<br />

zum Erntewagen g<strong>et</strong>ragen<br />

werden. Seit den 1990er Jahren<br />

hilft eine Monorack-Zahnradbahn<br />

bei der Arbeit, auch sie ist ein<br />

Stück sehenswerter Weinkultur.<br />

Trotzdem bleibt die Arbeit hart,<br />

weshalb heute nur <strong>et</strong>wa 14 der<br />

insgesamt 22 Hektar Fläche<br />

bewirtschaft<strong>et</strong> werden. Der Name<br />

Calmont soll sich denn auch von<br />

lateinisch „calidus“ = warm und<br />

„mons“ = Berg ableiten – oder<br />

aber vom keltischen „kal“ = hart<br />

– also der Felsenberg. Erfahren<br />

kann man beides auf dem Kl<strong>et</strong>tersteig<br />

des Calmont, einem spektakulären<br />

Kl<strong>et</strong>terweg, der auch „die<br />

Eigernordwand der Weinberge“<br />

genannt wird.<br />

Anzeige


18<br />

Wein trifft Spargel<br />

Frischer Spargel verspricht Genuss ohne Reue<br />

Ein Pfund der köstlichen Stangen<br />

enthält gerade mal 65 kcal. Das<br />

gilt für den weißen ebenso wie<br />

für den <strong>et</strong>was würzigeren grünen<br />

Spargel. Ist das der Grund, warum<br />

er hier so beliebt ist? Oder liegt es<br />

ganz einfach nur am köstlichen<br />

Geschmack und den vielfältigen<br />

Gerichten? Hervorragend<br />

schmeckt er als Suppe, als Salat<br />

mit süßen Erdbeeren, mit Fisch<br />

oder einfach mit Kartoffeln, Schinken<br />

und cremiger Sauce Hollandaise.<br />

Egal, auf welche Variante die<br />

Wahl fällt, ein guter Schluck Wein<br />

rund<strong>et</strong> jedes Spargelgericht ab –<br />

nur der richtige muss es sein.<br />

Weiß, grün oder lieber viol<strong>et</strong>t?<br />

Jedes Jahr werden <strong>et</strong>wa 70 000<br />

Tonnen Spargel geernt<strong>et</strong>. Und<br />

dabei hat es das Stangengemüse<br />

scheinbar besonders eilig: Bei<br />

günstigen Verhältnissen wächst<br />

Spargel bis zu 0,75 Zentim<strong>et</strong>er pro<br />

Stunde, weshalb er zwei Mal täglich<br />

durchgesehen werden muss.<br />

Während der milde weiße Spargel<br />

geernt<strong>et</strong> wird, bevor seine Spitzen<br />

das Tageslicht erblicken, wächst<br />

der deutlich würzigere grüne Spargel<br />

über der Erde. Eher unbekannt<br />

ist dahingegen der viol<strong>et</strong>te Spargel,<br />

der in seinem Geschmack<br />

an weißen Spargel erinnert und<br />

geernt<strong>et</strong> wird, wenn seine Spitzen<br />

bereits ein paar Zentim<strong>et</strong>er aus<br />

der Erde ragen. So entsteht auch<br />

seine viol<strong>et</strong>te Färbung.<br />

Der passende Wein zum Spargel<br />

Kellermeister Martin Hafner<br />

empfiehlt zum Spargelgericht<br />

einen Grauen Burgunder, der<br />

charaktervoll ist, aber den feinen<br />

Geschmack des Spargels nicht<br />

überdeckt.<br />

Ist der Wein besonders mild, präsentiert<br />

sich harmonisch weich<br />

und zeichn<strong>et</strong> sich durch seine<br />

fruchtig-vollmundigen Aromen<br />

und seine elegante Art aus, passt<br />

er besonders gut zu Pasta, Fisch<br />

Foto: stock.adobe.com<br />

und Kalbsbraten, harmoniert aber<br />

auch wunderbar mit Spargel, Gemüse<br />

und Salaten. Woran erkennt<br />

man guten Spargel? Neben der<br />

Qualitätsklasse achten Gastronomen<br />

beim Einkauf vor allem<br />

darauf, dass die Spitzen schön<br />

fest sind und glänzen und es beim<br />

Aneinanderreiben der Stangen<br />

qui<strong>et</strong>scht.<br />

Schinkenbrot statt<br />

Hechtklößchen<br />

Wein und Essen: Genuss kann so einfach sein<br />

Welcher Wein passt zu welchem<br />

Essen? Das Thema ist nicht neu.<br />

Im Gegenteil: Gourm<strong>et</strong> – und edle<br />

Weinzeitschriften sind voll von<br />

Rezepten und Ratschlägen.<br />

Für meine Bedürfnisse sind<br />

manche dieser Tipps <strong>et</strong>was<br />

überspannt und überkandidelt.<br />

Da wird zum Beispiel zu einer<br />

kurzgebratenen Lammbrust in<br />

Tomaten-Basilikum-Soße ein<br />

trockener Müller-Thurgau-Qualitätswein<br />

empfohlen, zu einem<br />

gegrillten Haselhuhnbrüstchen<br />

mit Champignons ein trockener<br />

Kerner und zu Rühreiern mit<br />

süß-saurem Gemüse eine halbtrockene<br />

Scheurebe.<br />

Mag sein, dass Feinschmecker<br />

tatsächlich bei diesen Speise-Wein-Kombinationen<br />

voll<br />

auf ihre Kosten kommen. Ich<br />

achte ebenfalls auf die richtige<br />

Weinauswahl, allerdings <strong>et</strong>was<br />

einfacher und unkomplizierter.<br />

Meine Regeln: Weißwein muss<br />

kühl sein, Rotwein warm. Als<br />

Aperitif empfehle ich eine süße<br />

Spät- oder Auslese, zu Vorspeisen<br />

sollte es ein leichter, spritziger<br />

Weißwein sein, möglichst trocken,<br />

zu Schweinefleisch passt eher ein<br />

leichter Wein, zu rotem Fleisch<br />

eher ein Rotwein. Kräftige Rotweine<br />

passen zu Wildgerichten.<br />

Ich mag‘s eher einfach, dem<br />

Kult ums Essen kann ich nicht<br />

viel abgewinnen. Ein ganzer<br />

Wirtschaftszweig widm<strong>et</strong> sich<br />

diesem Kult, angefangen von den<br />

unzähligen, größtenteils nervigen<br />

Kochsendungen im Fernsehen bis<br />

zu Büchern und Hochglanzmagazinen<br />

mit Rezepten von Sterneköchen,<br />

die kaum ein Mensch<br />

nachkochen kann. Und da gibt<br />

es die Gourm<strong>et</strong>kritiker, die in den<br />

feinsten Speisen herumstochern<br />

und jeden Bissen ein Dutzend<br />

Mal im Mund umdrehen, um zu<br />

der Erkenntnis zu kommen, dass<br />

das Hechtklößchen an Krustentiersauce<br />

einen Tick mehr Salz<br />

Foto: stock.adobe.com<br />

vertragen könnte.<br />

Dabei kann Genuss doch so<br />

einfach und preiswert sein.<br />

Frisches Brot, gute Butter und<br />

eine Scheibe Schinken, mehr<br />

braucht es nicht, um sich und<br />

seine Geruchs- und Geschmacksnerven<br />

zu verwöhnen. Dazu einen<br />

leichten, frischen, trockenen oder<br />

feinherben Riesling - das ist eine<br />

köstliche Mahlzeit.<br />

Manchmal ist das Wenige mehr<br />

und das Einfache das Bessere.<br />

<br />

Winfried Simon


20<br />

PR-Anzeige<br />

Ein Leuchtturm<br />

für den<br />

Weinhandel<br />

Bungert in Wittlich wurde als<br />

„Weinabteilung des Jahres <strong>2024</strong>“<br />

ausgezeichn<strong>et</strong><br />

Das Bungert für ausgezeichn<strong>et</strong>en<br />

Genuss steht, wissen die Kunden<br />

seit Jahrzehnten, aber immer<br />

wieder werden die verschiedenen<br />

Abteilungen im Frischebereich<br />

auch von Experten ausgezeichn<strong>et</strong>.<br />

Nun hat das familiengeführte<br />

Einkaufszentrum in Wittlich<br />

es wieder schwarz auf weiß:<br />

Deutschlands „Weinabteilung<br />

des Jahres <strong>2024</strong>“ ist in Wittlich.<br />

Matthias Bungert und Abteilungsleiter<br />

Karsten Knospe erhielten<br />

im Rahmen der Pro Wein, der<br />

Weltleitmesse der Weinbranche in<br />

Düsseldorf Urkunde und Preis. Die<br />

Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“<br />

zeichn<strong>et</strong> seit vielen Jahren die<br />

besten Weinabteilungen aus.<br />

<strong>2024</strong> wurden fünf Weinabteilungen<br />

unterschiedlicher Kategorien<br />

prämiert, die als Leuchttürme<br />

für den Weinhandel fungieren.<br />

Bungert erhielt den Preis in der<br />

Kategorie „Großfläche“. „Allein<br />

mit ihrer Größe von 340 Quadratm<strong>et</strong>ern<br />

sticht die Weinabteilung<br />

von Bungert heraus. Und sie fällt<br />

auch in einem Markt mit 5.000<br />

Quadratm<strong>et</strong>ern Gesamtfläche und<br />

vielen Highlights auf. Für Bungert<br />

dient diese Größe vor allem dazu,<br />

seinen Kunden ein möglichst<br />

umfassendes Genuss-Angebot<br />

offerieren zu können, dass bereits<br />

in verschiedenen Kategorien<br />

renommierte Preise ergatterte. Die<br />

Weinabteilung fügt sich perfekt<br />

in dieses Konzept ein. Mit Liebe<br />

zum D<strong>et</strong>ail haben Karsten Knospe<br />

und Matthias Bungert einen Ort<br />

geschaffen, der sich stilsicher<br />

abhebt und Weinliebhaber zum<br />

Stöbern und zum Verweilen<br />

einlädt“, heißt es in der Laudatio<br />

der Jury.<br />

Jury und Chefredakteur Clemens<br />

Gerke von der Weinwirtschaft<br />

heben hervor: „Bei Bungert finden<br />

sich nicht nur viele Preziosen von<br />

der Mosel, sondern auch aus anderen<br />

Anbaugebi<strong>et</strong>en in Deutsch-<br />

land und weltweit. Die werden in<br />

Seminaren zu unterschiedlichen<br />

Weinthemen in Szene ges<strong>et</strong>zt. In<br />

einem Wein-Klimaschrank dürfen<br />

zudem die wertvollsten Schätze<br />

vor den Augen der Kunden reifen.“<br />

In dieser „Schatzkammer“ reifen<br />

ausgewählte Spezialitäten wie<br />

Grand Crus aus Bordeaux oder<br />

dem Burgund, edle Portweine<br />

und Große Gewächse deutscher<br />

Spitzenwinzer. Insgesamt mehr<br />

als 1.400 unterschiedliche Sorten<br />

Weine präsentiert Bungert in seiner<br />

Weinabteilung. Hinzu kommen<br />

rund 350 Schaumweine (Champagner<br />

und Sekte). Zentrum der<br />

Abteilung und optisches Highlight<br />

ist die 2023 neu eröffn<strong>et</strong>e Genussbar.<br />

Hier kann der Gast nicht<br />

nur eine Kleinigkeit essen und<br />

<strong>et</strong>was trinken. Gleichzeitig besteht<br />

die Möglichkeit der Verkostung<br />

von Weinen und Neuheiten im<br />

Sortiment. Freitags und samstags<br />

(ab 16 Uhr) präsentieren regionale<br />

Winzer ihre Erzeugnisse.<br />

„Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung.<br />

Unsere Investitionen<br />

in den gesamten Frischebereich<br />

und die Wein-, Sekt- und Spirituosenabteilung<br />

werden von unseren<br />

Kunden und auch der Fachwelt<br />

gewürdigt“, freut sich Matthias<br />

Bungert: „Die Frischeabteilungen<br />

Fleisch, Käse und Fisch wurden in<br />

den vergangenen Jahren bereits<br />

mehrfach ausgezeichn<strong>et</strong>. Wenn<br />

nun auch die Weinabteilung bundesweit<br />

ganz vorn liege, ist das<br />

erneut ein toller Erfolg für Qualität<br />

und Kundenorientierung“, b<strong>et</strong>onen<br />

die beiden Inhaber Winfried<br />

und Matthias Bungert. „Gerade<br />

das Konzept unserer Genussbar<br />

kommt bei unseren Kunden sehr<br />

gut an“, sagt Abteilungsleiter und<br />

Sommelier Karsten Knospe. Bei<br />

Verkostungen und Tastings an der<br />

Bar sowie weiteren kulinarischen<br />

Events im Markt bekommen<br />

Kunden die Möglichkeit, neue<br />

Weine zu entdecken. Mit der<br />

Umgestaltung des gesamten Frischebereichs<br />

im Erdgeschoss vor<br />

<strong>et</strong>was mehr als einem Jahr wurde<br />

auch die Wein-Abteilung kompl<strong>et</strong>t<br />

neugestalt<strong>et</strong> und um die Weinund-Tapas-Bar<br />

erweitert. Seinerzeit<br />

wurde das Wein-Sortiment bei<br />

Bungert um ein Drittel vergrößert.<br />

Dabei bleibt der Fokus auf der Hei-


PR-Anzeige 21<br />

mat mit dem Anbaugebi<strong>et</strong> Mosel<br />

– natürlich auch mit Weinen der<br />

Wittlicher Weingüter Losen-Bockstanz<br />

und Lütticken. Insgesamt finden<br />

die Kunden bei Bungert Weine<br />

von über 60 Weingütern von der<br />

Mosel, mit dem Fokus auf die Mittelmosel<br />

von Bernkastel-Kues über<br />

Osann-Monzel bis Trittenheim,<br />

natürlich aber auch Weine von<br />

Saar und Ruwer. „Das ist für jeden<br />

<strong>et</strong>was dabei, für Einsteiger bis hin<br />

zu Spitzenprodukten“, sagt Knospe.<br />

Auch wenn die Mosel natürlich<br />

vor allem für Riesling stehe, seien<br />

Weiß- und Grauburgunder aktuell<br />

stark im Kommen. „Diese Weine<br />

sind wegen der Säure leichter zu<br />

handhaben als Riesling“, erklärt<br />

der Sommelier. Aber auch der Anteil<br />

anderer deutscher Weine, wie<br />

<strong>et</strong>wa aus der Pfalz oder Rheinhessen,<br />

wurde deutlich vergrößert.<br />

„Die Kunden sind begeistert von<br />

der Idee, die Wein- und Spirituosenabteilung<br />

mit der Genussbar<br />

zu kombinieren. Die Möglichkeit<br />

der Verkostung der Produkte vor<br />

dem Kauf kommt an“, b<strong>et</strong>ont<br />

Knospe. An der Weinbar sind st<strong>et</strong>s<br />

rund 20 offene Weine, zahlreiche<br />

regionale Winzer-Sekte und<br />

andere, internationale Schaumweine<br />

im Ausschank. Alle drei<br />

Monate wechselt die Weinkarte,<br />

um den Kunden die größtmögliche<br />

Abwechslung zu bi<strong>et</strong>en.<br />

„Alles dreht sich um das Thema<br />

Genuss. Ohne Hektik sollen die<br />

Menschen hier <strong>et</strong>was Besonderes<br />

genießen, abschalten und verweilen.<br />

Und sie sollen die Möglichkeit<br />

haben, <strong>et</strong>was Neues zu probieren,<br />

das sie vielleicht nicht kaufen<br />

würden, wenn sie es nur im Regal<br />

sehen. Wir wollen alle Menschen<br />

erreichen, jeder soll sich wohlfühlen<br />

in dieser besonderen Atmosphäre“,<br />

sagt Matthias Bungert.<br />

Neben der Weinwelt gibt es auch<br />

die rund 100 Quadratm<strong>et</strong>er große<br />

Spirituosenwelt mit edlen Bränden<br />

von der Mosel und aus der<br />

Eifel, sowie zahlreiche weltweite<br />

Spezialitäten mit dem Fokus auf<br />

schottischen Whisky, Bourbon aus<br />

den USA, aber auch karibische<br />

Köstlichkeiten wie Tequila und<br />

Rum - alles von ausgewählten<br />

Destillerien und Manufakturen.<br />

Dazu kommen die Tastings mit<br />

unterschiedlichen Themenschwerpunkten<br />

– wie zum Beispiel das<br />

Gin-Tasting am 13. Juni oder das im<br />

Nu ausverkaufte Fisch-und-Wein-<br />

Tasting in der Vorwoche. „Die<br />

Leute freuen sich einfach, wenn<br />

ihnen <strong>et</strong>was Besonderes geboten<br />

wird, sie <strong>et</strong>was sehen, schmecken<br />

und mit allen Sinnen genießen<br />

können - und die Zutaten, Weine<br />

und Spirituosen natürlich alle bei<br />

Bungert kaufen können. Daher<br />

sind diese Events so beliebt“,<br />

sagt Knospe, der diese Tastings<br />

gemeinsam mit Thomas Richter,<br />

dem Leiter der Bungert-Frischeabteilung,<br />

präsentiert.<br />

Infos<br />

Öffnungszeiten<br />

Bungert-Genussbar:<br />

Montag bis Samstag:<br />

11.30 bis 19.00 Uhr<br />

Tasting-Info unter:<br />

www.bungert-online.de/tick<strong>et</strong>s


22<br />

Wandern durch<br />

die Weinberge –<br />

der Römersteig<br />

Foto: Deutsches Weininstitut<br />

Diese reizvolle Wanderstrecke<br />

gehört nicht unbedingt zu den<br />

bequemen. Immerhin gilt es,<br />

auf einer Distanz von gut 15<br />

Kilom<strong>et</strong>ern nicht weniger als<br />

600 Höhenm<strong>et</strong>er zu bewältigen.<br />

Auch der geübte Wanderer sollte<br />

für diese Tour 5 bis 6 Stunden<br />

einplanen. Sie umfasst meist<br />

bequeme Weinbergswege, zum<br />

Teil steile Anstiege über schmale<br />

Pfade und alpine Steige, die<br />

Trittsicherheit und Kondition<br />

erfordern.<br />

Doch keine Bange, das, was wir<br />

entlang unserer Route sehen<br />

werden, wird alle Anstrengungen<br />

vergessen machen. Schließlich<br />

unternehmen wir mit unserer<br />

Wanderung zugleich eine Reise<br />

gut 2.000 Jahre zurück in die Vergangenheit.<br />

Die Geschichte entbi<strong>et</strong><strong>et</strong><br />

uns bereits in Trittenheim<br />

ihren Gruß: In den Weinbergen<br />

oberhalb des Ortes stehen die<br />

Laurentius-Kapelle aus dem 16.<br />

Jahrhundert und der berühmte<br />

Hinkelstein Eselstratt, ein Zeuge<br />

der bereits in grauer Vorzeit untergegangenen<br />

Megalith-Kultur.<br />

Die Brücke von Trittenheim, an<br />

der das einzige noch erhaltene<br />

Paar von Fährtürmen an der Mosel<br />

steht, ist der Ausgangspunkt<br />

unseres Weges. Auf Höhe des am<br />

rechten Flussufers befindlichen<br />

Fährturms führt dieser zunächst<br />

steil hinauf in die sogenannte<br />

„Apotheken-Weinlage“, wo eine<br />

Begräbnisstätte aus römischer<br />

Zeit besichtigt werden kann. Weiter<br />

zu den Schieferhöhlen und<br />

einer Aussichtsstelle, von wo<br />

wir einen hervorragenden Blick<br />

über die liebliche Mosel-Landschaft<br />

genießen können, führt<br />

ein schmaler Weg, der uns einige<br />

Trittsicherheit abverlangt. Auf<br />

einem Wirtschaftsweg wandern<br />

wir nun weiter, vorbei an einer<br />

Photovoltaikanlage, bergab<br />

zur „Märtyrerkapelle“, deren<br />

Errichtung auf einer römischen<br />

Legende basieren soll.<br />

Nach rund 5 Kilom<strong>et</strong>ern erreichen<br />

wir Neumagen-Dhron, das<br />

sich „Deutschlands ältester<br />

Weinort“ nennt. Nicht ganz zu<br />

Unrecht, denn schon vor rund<br />

zwei Jahrtausenden b<strong>et</strong>rieben<br />

die Römer, die hier eines ihrer<br />

Kastelle unterhielten, an diesem<br />

Ort Weinbau. Steinernes Zeugnis<br />

davon gibt unter anderem die<br />

berühmte Relief-Skulptur des<br />

„Weinschiffes“, deren Abguss<br />

seinen Platz an der P<strong>et</strong>erskapelle<br />

in Neumagen-Dhron gefunden<br />

hat. Weitere Repliken örtlicher<br />

Funde aus der Römerzeit können<br />

entlang eines archäologischen<br />

Pfades rund um den Ortskern<br />

besichtigt werden. Im Ort gibt es<br />

zudem mit der „Stella Noviomagi“,<br />

dem fahrtüchtigen Nachbau<br />

des Römerweinschiffes, eine<br />

besondere Attraktion. Wenn das<br />

Schiff nicht gerade mit Passagieren<br />

auf der Mosel unterwegs ist,<br />

liegt in einem kleinen Hafen vor<br />

Anker.<br />

Weiter geht es nun zur Moselbrücke,<br />

wo der „Römersteig“ auf<br />

den Radweg am anderen Ufer<br />

wechselt. Rund zwei Kilom<strong>et</strong>er<br />

wandern wir am Moselufer entlang.<br />

Dann steigen wir die schiefen<br />

Stufen einer alten Weinbergtreppe<br />

empor und wandern auf<br />

halber Höhe durch die berühmte<br />

Weinlage „Piesporter Goldtröpfchen“.<br />

Am Ortsrand von Piesport<br />

holt uns die römische Antike<br />

erneut ein – dort nämlich kann<br />

eine originalg<strong>et</strong>reu rekonstruierte<br />

Kelter aus dem 4. nachchristlichen<br />

Jahrhundert besichtigt<br />

werden. Diese und eine weitere<br />

in Piesport gefundene Kelter<br />

sowie wertvolle Beigaben einer<br />

antiken Begräbnisstätte geben<br />

Zeugnis von der 2000 Jahre alten<br />

Weinbautradition dieses Ortes,<br />

die bis heute ungebrochen ist.<br />

In Piesport finden sich reichliche<br />

Möglichkeiten, exzellente<br />

regionale Weine in idyllischer<br />

Umgebung zu genießen.<br />

Die l<strong>et</strong>zte Etappe erfordert noch<br />

einmal Kondition - in Serpentinen<br />

geht es die Weinberge<br />

hinauf. Über das beeindruckende<br />

Felsmassiv der „Moselloreley“<br />

führt der „Römersteig“ uns j<strong>et</strong>zt<br />

nach Minheim. Zunächst passieren<br />

wir die kleine „Pestkapelle“,<br />

die an eine Epidemie Anfang des<br />

16. Jahrhunderts erinnern soll.<br />

Nach einem Abstieg durch die<br />

Weinberge kommen wir dann am<br />

Ziel unserer 20-Kilom<strong>et</strong>er-Route<br />

an. Im verträumt wirkenden<br />

Weinort Minheim können wir abschließend<br />

noch Einkehr halten.<br />

Im Sommerhalbjahr bi<strong>et</strong><strong>et</strong> sich<br />

die Gelegenheit zu einem besonders<br />

gelungenen Abschluss der<br />

Wandertour: Nachmittags kann<br />

man mit einem Schiff der Moselflotte<br />

zurück zum Ausgangspunkt<br />

nach Trittenheim fahren.


23<br />

Der Weinkenner<br />

Jahrgang, Lage, Anbaugebi<strong>et</strong>, Rebsorte,<br />

Qualitätsstufe: Einen Wein zu erkennen,<br />

ist auch für Profis fast unmöglich.<br />

City-Weinfest<br />

im Herzen<br />

Triers<br />

Köstlichen Wein genießen, eingerahmt<br />

von der historischen Kulisse Triers –<br />

dieses Erlebnis bi<strong>et</strong><strong>et</strong> „Wine in the City“<br />

<br />

Ich treffe mich zweimal im Jahr<br />

mit einem Freund aus Rheinhessen,<br />

der ebenso wie ich gerne<br />

Wein trinkt. Höhepunkt unserer<br />

regelmäßigen Treffen ist eine<br />

Weinprobe. Der Gastgeber muss<br />

fünf, sechs Weine bereitstellen,<br />

die dann blind verkost<strong>et</strong> werden.<br />

Dann beginnt das Spiel „Wer ist<br />

der bessere Weinkenner?“<br />

Welcher Jahrgang? Welche<br />

Rebsorte? Welches Anbaugebi<strong>et</strong>?<br />

Welche Qualitätsstufe? Welche<br />

Geschmacksrichtung? Nur einmal<br />

in all den Jahren hatte ich einen<br />

Volltreffer, mein Freund zweimal.<br />

Auch wenn man bei einer Kategorie<br />

daneben liegt, verleiht es<br />

einem doch st<strong>et</strong>s ein Hochgefühl,<br />

wenn man bei den übrigen richtig<br />

lag. Man darf sich als Weinkenner<br />

loben lassen oder sich selbst loben.<br />

Aber: Es ist viel Glückssache<br />

dabei. Wie bei einer Lotterie.<br />

Mit dem Weinkenner ist es so eine<br />

Sache. St<strong>et</strong>s den Weinjahrgang<br />

herauszuschmecken ist meines<br />

Erachtens fast unmöglich, ebenso<br />

die Lage. Wer kann schon den<br />

Unterschied zum Beispiel zwischen<br />

einer Wehlener Sonnenuhr<br />

und einem Graacher Domprobst<br />

erkennen?<br />

Sogar beim Weinanbaugebi<strong>et</strong> versagt<br />

meistens die Kennerschaft.<br />

Schmeckt ein Riesling von der<br />

Foto: stock.adobe.com<br />

Nahe soviel anders als ein Riesling<br />

aus Rheinhessen oder der<br />

Pfalz? Einen auf Schieferboden im<br />

südlichen Steilhang gewachsener<br />

Moselriesling ist hingegen eher<br />

mit Zunge, Gaumen und Nase zu<br />

erkennen. Die Mineralität, Lebendigkeit<br />

und frische Eleganz sind<br />

außergewöhnlich. Nur diese Weine<br />

machen die Mosel einzigartig.<br />

Schwieriger wird es, einen<br />

Weißburgunder von der Mosel<br />

von einem Weißburgunder aus<br />

Rheinhessen oder der Pfalz zu<br />

unterscheiden. Das gilt ebenso für<br />

den Grauburgunder oder Rivaner.<br />

Einfacher ist es bei den Rebsorten<br />

mit einem typischen Buk<strong>et</strong>t. Dazu<br />

gehören unter anderem der würzig-aromatische<br />

Gewürztraminer<br />

und die Sorte Morio-Muskat mit<br />

ihrem typischen Muskat-Ton.<br />

Schon so mancher sogenannte<br />

Weinexperte oder hochgelobte<br />

Weinkritiker ist bei einer Blindverkostung<br />

im wahrsten Sinne des<br />

Wortes auf die Nase gefallen.<br />

Aber sie liegen öfters richtig als<br />

die meisten anderen. Weil sie<br />

üben. Immer wieder üben. Die<br />

Fähigkeit bestimmte Merkmale<br />

beim Wein herauszuschmecken<br />

erwirbt man durch die Praxis. Und<br />

dann land<strong>et</strong> man vielleicht auch<br />

mal einen Volltreffer<br />

<br />

Winfried Simon<br />

Von Freitag, 3. <strong>Mai</strong>, bis Sonntag,<br />

5. <strong>Mai</strong>, erleben Weinfreunde<br />

in der ältesten Stadt<br />

Deutschlands den Rebensaft<br />

der Region hautnah. Ob beim<br />

Trierer Weindorf auf dem<br />

Hauptmarkt, dem Weindorf<br />

der regionalen Winzer auf dem<br />

Domfreihof, der beliebten<br />

Schlenderweinprobe durch<br />

verschiedene B<strong>et</strong>riebe oder<br />

bei weiteren, besonderen Aktionen<br />

und Spezialangeboten:<br />

Mit „Wine in the City“ eröffnen<br />

sich vielfältige Möglichkeiten,<br />

regionale Spitzenweine und<br />

ihre Erzeuger kennen und<br />

lieben zu lernen!<br />

Sowohl auf dem Hauptmarkt<br />

als auch auf dem Domfreihof<br />

gibt es auf den Bühnen viele<br />

regionale und überregionale<br />

Künstler live anzuhören. Von<br />

Blues über Pop bis zu aktuellen<br />

Dancesongs, gespielt<br />

von Solokünstlern, Bands<br />

und DJs gibt es das gesamte<br />

Wochenende ein vielfältiges<br />

Programm. Begleit<strong>et</strong> wird<br />

die Veranstaltung von einem<br />

verkaufsoffenen Sonntag am<br />

5. <strong>Mai</strong>.<br />

Fotos: Andreas Sommer


Ausgezeichn<strong>et</strong><br />

ZUR WEINABTEILUNGDES JAHRES <strong>2024</strong>*<br />

*In der Kategorie Großfläche<br />

AUSGEZEICHNETEWEINE IN AUSGEZEICHNETER ATMOSPHÄRE<br />

VIELFALT: Bei unsfinden Sie Weine aus der ganzen Welt,prickelnden Champagner,<br />

regionale Weinspezialitäten und Whisky,Grappa,Gin &Co.<br />

EXPERTISE: Genießen Sie ausgezeichn<strong>et</strong>e Fachberatung<br />

WEINPROBEN: Mit regelmäßigen Weinverkostungen regionaler Winzer<br />

GENUSS: MiteinemgutenGlas Wein und leckeren Tapas an unserer GenussBar<br />

Friedrichstraße 59/54516 Wittlich

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