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MACHER Menschen + Märkte - April 2024

MACHER Menschen + Märkte - Ausgabe vom 12.04.2024

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APRIL <strong>2024</strong><br />

<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | TOURISMUS 05<br />

Ein Grund zur Freude: Der Moselsteig feiert Geburtstag<br />

Fernwanderwege erfreuen sich auch an der Mosel großer Beliebtheit.<br />

Nach seinen Hoffnungen und Erwartungen gefragt, verweist<br />

Kalff etwa auf den Moselsteig, der „am touristischen Erfolg”<br />

der Region innerhalb der vergangenen zehn Jahre „maßgeblich beteiligt”<br />

gewesen sei. Dieses Jahr feiert der rund 365 Kilometer lange<br />

Fernwanderweg von Perl im Saarland bis nach Koblenz sein<br />

zehnjähriges Jubiläum. „Seit <strong>April</strong> 2014 verbindet der Moselsteig<br />

die landschaftlichen und kulturellen Highlights der Mosel und animiert<br />

viele <strong>Menschen</strong> zu ausgiebigen Wandertouren und Ausflügen”,<br />

betont Kalff. In das Jubiläum setzt man daher an der Mosel<br />

große Hoffnungen. Es wird von einer Serie von Jubiläumswanderungen<br />

begleitet.<br />

„Neue Trends, die sich aufgrund von Corona ergeben haben,<br />

greifen dauerhaft“, erklärt Kalff weiter. „Vor allem genussorientierte<br />

Urlauber, die gerne aktiv die Natur erleben wollen, zieht es vermehrt<br />

an die Mosel. Auch für das Jahr <strong>2024</strong> bietet die Region Mosel<br />

besondere Highlights für intensive Naturerlebnisse und genussvolle<br />

Momente.“ Die Moselregion punkte mit einem Landschaftserlebnis,<br />

antiken Kulturschätzen und historischen Burgen. „Diese<br />

Stärken, gepaart mit regionaler Wein- und Genusskultur, einer<br />

ausgeprägten Gastfreundschaft und einer gut ausgebauten Infrastruktur<br />

zum Radfahren und Wandern machen die Moselregion zu<br />

einem gefragten Urlaubs- und Ausflugsziel“, so Kalff.<br />

Zugleich stellt sich die Frage, inwiefern der regionale Tourismus<br />

mit Auslandsreisen konkurrieren kann. Thomas Kalff hofft, dass<br />

die Moselregion ihre Charakteristik als „Kurzreiseziel“ ausnutzen<br />

kann. „Gäste achten auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl des Urlaubsziels<br />

ist vor allem die persönliche wirtschaftliche Situation.“ Hier könne<br />

die Moselregion profitieren, erklärt Kalff.<br />

Der Trierer Touristikchef Käthler räumt ein, dass die Fernreisezahlen<br />

der Deutschen laut amtlicher Statistik 2022 bereits wieder<br />

zugenommen haben, „auch Umfragen zeigen eine verstärkte Reiselust<br />

ins Ausland“. „Ob und wie weit auch hier die Werte aus dem<br />

Vorkrisenjahr 2019 erreicht werden, bleibt abzuwarten. Eine wichtige<br />

Frage wird sein, inwiefern der zusätzliche Kurzurlaub bei den<br />

Deutschen verankert bleibt. Bisher können wir da für eine Premium-Destination<br />

wie Trier für dieses Jahr eine gute Buchungssituation<br />

wahrnehmen. Genauso wichtig wird aber auch die Frage sein,<br />

wie die Branche mit dem verstärkten Fachkräftemangel umzugehen<br />

versteht.“<br />

Strukturschwäche und dünne Besiedlung als Hindernis?<br />

Einen „klassischen Stadttourismus“ gebe es in der Region nicht,<br />

stellt Tourismusgeograph Mießner mit einem Blick in die Region<br />

fest. „Einzig in Trier haben wir einen Stadttourismus, sowie viel<br />

Kultur- und Bildungstourismus, der sehr stark auf die Römerzeit<br />

fokussiert ist. Große Großstädte ziehen aber noch einmal anders<br />

Touristen an“, betont Mießner. „Wenn man die Zahl der Touristen<br />

betrachtet, die angezogen werden, spielt der Tourismus in der Region<br />

– verglichen etwa mit Küstenregionen oder alpinen Regionen<br />

– eine nicht ganz so zentrale Rolle.“<br />

Aufgrund einer gewissen Strukturschwäche sieht Mießner auch<br />

Grenzen in der Region. „Wir sehen zum Beispiel im Trierer Tourismusentwicklungskonzept<br />

Versuche, die Regionen stärker miteinander<br />

zu verknüpfen“, erläutert Mießner. „Das zielt darauf, dass<br />

die Leute nicht nur zwei oder drei Tage in Trier übernachten, sondern<br />

dann auch einmal zwei Tage länger bleiben, um sich das Umland<br />

anzuschauen. Das geht schon. Aber ich persönlich finde, dass<br />

die Wege dann doch relativ schnell sehr weit sind.“ Vor allem in<br />

Richtung Eifel oder Hunsrück brauche man dann „eigentlich ein<br />

Auto“. „Da zeigt sich, dass Strukturschwäche und dünne Besiedlung<br />

auch zu einem Hindernis für die touristische Nutzung werden<br />

können. Tourismus braucht also eine gewisse Infrastruktur. Was<br />

ganz gut funktioniert, ist der Verkehr entlang Mosel und der Saar,<br />

weil dort Bahnstrecken entlangziehen.“<br />

Die Lust auf Individualtourismus hält an<br />

„Ja, die Preise<br />

haben angezogen,<br />

aber das hat auf die<br />

Buchungszahlen<br />

bisher keinen<br />

Einfluss.“<br />

Klaus Schäfer, Geschäftsführer der<br />

Eifel Tourismus GmbH.<br />

Foto: Eifel Tourismus GmbH<br />

„Der Städtetourismus<br />

war<br />

schon immer wettbewerbsstark<br />

und<br />

hat sich in den<br />

letzten zehn Jahren<br />

besser entwickelt als<br />

andere touristische<br />

Segmente.“<br />

Norbert Käthler, Geschäftsführer<br />

der Trier Tourismus und<br />

Marketing GmbH.<br />

Foto: Trier Tourismus und<br />

Marketing GmbH<br />

Michael Mießner zufolge dürfte der Trend im Tourismus weiter<br />

in Richtung Individualtourismus gehen: „Die Nachfrage vieler<br />

Touristen geht inzwischen in Richtung des individuellen Tourismus.<br />

Sie wollen einzigartige Orte erleben und gleichzeitig das Gefühl<br />

haben, dass sie die Orte ganz allein entdeckt haben. Das ist<br />

sicher ein Aspekt, der zukünftig weiter an Bedeutung gewinnt.“<br />

Zugleich weist Mießner auf Widersprüche und Spannungsverhältnisse<br />

hin: „Auf der einen Seite versucht natürlich jede Region, eine<br />

Marke zu entwickeln und Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten.<br />

Andererseits ist allen klar, dass sie den Touristen alles bieten<br />

müssen. Touristen erwarten natürlich gute Unterbringungsstrukturen<br />

oder Annehmlichkeiten. In Trier haben Sie dann<br />

beispielsweise auch die großen Hotelketten, die von innen ja im<br />

Grunde alle sehr ähnlich aussehen. So individuell ist das am Ende<br />

dann aber gar nicht mehr.“ Ein weiterer Widerspruch betreffe die<br />

Nachfrage nach nachhaltigen, individuellen Aktivitäten – zum<br />

Beispiel Fahrradfahren. „Je nachdem, was der Tourist bucht, gibt es<br />

dafür etwa an der Mosel explizit einen Gepäcktransfer, da fährt<br />

dann ein Auto die Mosel entlang. Das hat natürlich zunächst eine<br />

individuelle Komponente, weil ich selbst entscheiden kann, wo ich<br />

mit dem Rad entlangfahre. Aber bei genauerem Hinsehen stellt<br />

sich die Frage: Wie nachhaltig oder individuell ist das eigentlich?“<br />

Auch beim Thema sozialer Nachhaltigkeit sieht Mießner in der<br />

Region noch Entwicklungsmöglichkeiten. „Es ist wichtig, dass die<br />

lokale Bevölkerung nicht überlastet wird und <strong>Menschen</strong> in Tourismusarbeitsplätzen<br />

gut bezahlt werden – zum Beispiel in der Gastronomie.<br />

Wenn <strong>Menschen</strong> gut verdienen, gehen sie anders mit<br />

Touristen um. Das ist eine der Herausforderungen, vor der wir stehen.“<br />

Zudem müssten auch die Folgen, die der Tourismus für die<br />

räumliche Entwicklung einer Region hat, in den Blick genommen<br />

werden: „Was bedeutet Massentourismus zum Beispiel für die lokale<br />

Bevölkerung und wie kann man sie an Entscheidungen der<br />

Tourismusentwicklung teilhaben lassen? Wenn wir eine Tourismusentwicklung<br />

wollen, müssen wir auch die lokale Bevölkerung<br />

ernst nehmen und Umweltaspekte in den Blick rücken. Da gibt es<br />

in der Region noch Entwicklungspotenzial.“ ///<br />

Übernachtungs- und Gästezahlen 2023 nach Tourismusregionen<br />

Gäste<br />

Veränderung<br />

zum Vorjahr<br />

Übernachtungen<br />

Veränderung<br />

zum Vorjahr<br />

Eifel 892 471 5,8 3 045 575 3,0<br />

Hunsrück 227 036 8,2 650 817 3,3<br />

Mosel-Saar* 2 080 328 4,9 5 813 929 4,0<br />

*inklusive Trier<br />

Quelle: Statistisches Landesamt<br />

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