MACHER Menschen + Märkte - April 2024
MACHER Menschen + Märkte - Ausgabe vom 12.04.2024
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APRIL <strong>2024</strong><br />
<strong>MACHER</strong>, MENSCHEN + MÄRKTE | GASTRONOMIE 09<br />
„Mit dem Service steht und fällt der Betrieb“<br />
Ines Schacherl und Till Krebs vom Restaurant Litziger Lay in Traben-Trarbach<br />
Von Christoph Strouvelle<br />
Österreichische Mahlzeiten<br />
an der Mosel<br />
– das bietet das<br />
Restaurant Litziger<br />
Lay in Traben-Trarbach,<br />
das deshalb den Namenszusatz<br />
„echt österreichisch“ gewählt<br />
hat. Es finden sich dort<br />
Spezialitäten, die die meisten<br />
sonst im Skiurlaub genießen,<br />
wie „Steirische Backhendlstreifen“,<br />
„Salzburger Jaganocken“<br />
oder „Kaiserschmarrn nach<br />
Oma Bertas Art“, wahlweise mit<br />
Zwetschkenröster oder Vanille-<br />
Eis. Etabliert hat diese Spezialitäten<br />
aus der Alpenrepublik<br />
Ines Schacherl, die aus Vorarlberg<br />
stammt und das Restaurant<br />
vor fünf Jahren übernommen<br />
hat. Ihr Lebensgefährte,<br />
Till Krebs, steht in der Küche.<br />
„Wir haben alles, was Probleme<br />
bereitet – geballt in einem<br />
Betrieb“, sagt Schacherl. Gerade<br />
beim Thema Mehrwertsteuer<br />
spart die 32-Jährige nicht mit<br />
Kritik an der Politik. „Wir – und<br />
ich glaube, da spreche ich für<br />
alle meine Kolleginnen und Kollegen<br />
– fühlen uns (mal wieder)<br />
im Stich gelassen. Wir arbeiten<br />
in einer Branche, die gefühlt<br />
stündlich vor neue Herausforderungen<br />
gestellt wird. Und genau<br />
diese Schikanen sind der<br />
Grund, dass es jährlich weniger<br />
Gastronomie gibt“, sagt sie.<br />
Hinzu kommt bei Schacherl<br />
und Krebs das Hochwasserrisiko:<br />
Das Lokal liegt etwas abseits<br />
des Touristentrubels direkt<br />
an der Moselpromenade.<br />
Essengehen muss<br />
bezahlbar bleiben<br />
Die Preise haben die beiden<br />
erhöht, jedoch weniger als sie<br />
müssten. „Essengehen muss<br />
bezahlbar bleiben“, sagt Schacherl.<br />
Es gehe nur mit Effektivität.<br />
Zum Start vor fünf Jahren<br />
sei es schwer gewesen, Personal<br />
zu bekommen. Doch durch<br />
Konstanz und Mundpropaganda<br />
hätten sie sich einen Namen<br />
gemacht. So bieten sie ihren<br />
Mitarbeitern Ganzjahresstellen<br />
– nicht nur begrenzt auf die<br />
Saison, die sonst das Gefühl<br />
bekämen, nur etwas wert zu<br />
sein, „wenn sie gebraucht werden“.<br />
Dazu bezahlten sie über<br />
dem Durchschnitt. Gerade die<br />
Mitarbeiter im Service seien<br />
besonders gefordert, wenn sie<br />
die Wertschätzung, die sie von<br />
ihren Chefs erhalten, genauso<br />
an die Gäste weitergeben sollen.<br />
„Wir arbeiten in einer Branche, die gefühlt stündlich vor neue Herausforderungen gestellt wird“, sagt Ines Schacherl. Sie und ihr<br />
Lebensgefährte, Till Krebs, betreiben das Restaurant Litziger Lay in Traben-Trarbach.<br />
Foto: Christoph Strouvelle<br />
Denn Essengehen soll sich<br />
bei Schacherl und Krebs nicht<br />
anfühlen wie die reine Nahrungsaufnahme<br />
in einem klassischen<br />
Restaurant mit Durchlauf,<br />
sondern eher wie eine<br />
Einladung am Sonntag bei der<br />
Oma, sagt Schacherl. „Essengehen<br />
ist für viele etwas Besonderes.<br />
Da muss die Atmosphäre<br />
stimmen.“ Gäste möchten<br />
nicht nur bewirtet, sondern<br />
hofiert werden, stellt sie einen<br />
Wechsel bei den Erwartungen<br />
fest. „Das Essen muss gut sein,<br />
aber mit dem Service steht und<br />
fällt der Betrieb“, sagt sie.<br />
Das Restaurant habe sich<br />
eine Stammkundschaft erarbeitet.<br />
Enheimische kommen<br />
mehr im Winter, während im<br />
Sommer vermehrt Touristen da<br />
sind. Auch unter ihnen gibt es<br />
Stammgäste, die regelmäßig<br />
an der Mosel ihren Urlaub verbringen,<br />
sagt die Chefin.<br />
Das Mittagsgeschäft ist oft<br />
nicht kostendeckend<br />
Allerdings fürchtet Schacherl<br />
an der Mosel einen gewissen<br />
Image-Verlust bei den<br />
Touristen. Denn zunehmend<br />
konzentrierten sich die Restaurants<br />
auf das Abendgeschäft,<br />
teils aus Kostengründen,<br />
teils auch, weil<br />
Essengehen am Abend immer<br />
populärer werde. Viele Touristen<br />
vermissten aber einen Mittagstisch,<br />
sagt sie. „Dann fahren<br />
sie nach Hause und sagen,<br />
ich wollte mittags essengehen,<br />
aber ich habe nichts gefunden.“<br />
Grundsätzlich sei die Nachfrage<br />
nach einem Mittagsmenü<br />
zurückgegangen, und oft seien<br />
nur vier, fünf Tische besetzt –<br />
leider nicht kostendeckend.<br />
„Da beißt sich die Katze in den<br />
Schwanz“, sagt sie. Im Winter<br />
hat das Lokal Litziger Lay –<br />
echt österreichisch – Montag<br />
bis Mittwoch geschlossen. Im<br />
Sommer ist sechs Tage ganztags<br />
geöffnet, mit Ausnahme<br />
des Ruhetags am Mittwoch.<br />
Hinzu komme, dass es in Traben-Trarbach<br />
in Bezug auf die<br />
Bettenzahl zu wenig Restaurants<br />
gebe.<br />
Der Ausblick in die kommende<br />
Saison sei schwierig. „Wir<br />
hoffen, dass wir den Tagesbetrieb<br />
erhalten können“, sagt<br />
Schacherl. ///<br />
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