Ausgabe November 2018-1
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Der Weisse Ring wurde 1976 von Eduard<br />
Zimmermann gegründet.<br />
Menschen, die Hilfe nach einer Straftat<br />
benötigen, können sich an eine von 420<br />
Anlaufstellen wenden, die es bundesweit<br />
gibt. Dort arbeiten rund 3.000 ehrenamtliche<br />
Menschen, die eine spezielle Ausbildung<br />
und Qualifikation zum Opferhelfer<br />
erworben haben. Sie arbeiten nach den<br />
von Verein entwickelten Standards der<br />
Opferhilfe. Die Hilfeleistungen sind kostenfrei<br />
und können auf Wunsch auch anonym<br />
erfolgen.<br />
Tatortermittler der Polizei nehmen die Arbeit auf.<br />
Vor der Öffentlichkeit verborgen bleibt in solchen Situationen<br />
oft die Hilfe, die den Angehörigen der Opfer von<br />
den vielen ehrenamtlichen Helfern des Weissen Ring zuteil<br />
wird. Die Opferbetreuer kommen meistens immer erst<br />
nach der akuten Phase auf den Plan. Sie geben Beistand,<br />
eröffnen Perspektiven, begleiten zu Gerichtsterminen und<br />
wo nötig, geben sie wirtschaftliche Hilfe und übernehmen<br />
die Kosten für eine anwaltliche Erstberatung oder akute<br />
psychologische Hilfe durch Profis. Zumeist erfolgt die Einbindung<br />
des Weissen Ring bereits durch die Polizei, die in<br />
Hamburg eine außergewöhnlich gute Zusammenarbeit<br />
mit der Organisation führt. Selbstverständlich können sich<br />
Betroffene aber auch selbst an den Weissen Ring wenden.<br />
Täglich von 7 - 22 Uhr ist dafür das Opfer-Telefon unter 116<br />
006 geschaltet.<br />
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte<br />
sich nach der Tat tief betroffen, sprach den Angehörigen<br />
sein Mitgefühl und Beileid aus. Zwei Erwachsene Töchter,<br />
einen 15-jährigen Sohn und die Ehefrau hinterlässt der getötete<br />
50-jährige. Die Behörden nehmen diesen Fall zum<br />
Anlass, die Praxis der Zuführung durch zivile Beamte zu<br />
überdenken. Die Behörde sagt aber auch, es gab vor der<br />
Tat keinerlei Hinweise darauf, dass der psychisch kranke<br />
Mann sich derart verhalten würde. Er lebe normalerweise<br />
sehr isoliert und zurückgezogen. Mittlerweile befinden sich<br />
die Verletzten außer Lebensgefahr.<br />
Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge,<br />
Spenden, Stiftungen, Nachlässe<br />
sowie Zuweisungen von Geldbußen. Er<br />
nimmt keine öffentlichen Zuschüsse in<br />
Anspruch.<br />
Der Weisse Ring wurde 1976 in Deutschland<br />
unter anderem von dem Fernsehjournalisten<br />
Eduard Zimmermann in Mainz<br />
gegründet, wo er seinen Sitz hat und in<br />
das Vereinsregister eingetragen ist. Bundesvorsitzender<br />
ist seit September <strong>2018</strong><br />
Jörg Ziercke, der ehemalige Präsident des<br />
Bundeskriminalamtes. Die Geschäftsführung<br />
obliegt seit Oktober 2013 der Juristin<br />
Bianca Biwer.<br />
Im Bezirk Harburg erhält man Kontakt<br />
zum Weissen Ring über das Opfertelefon<br />
116 006 oder direkt über den Leiter der<br />
Außenstelle. Wolfgang Zumpe ist telefonisch<br />
unter (04105) 6766509 oder via<br />
E-Mail an wolfgang-zumpe@hamburg.de<br />
zu erreichen.<br />
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