s'Magazin usm Ländle, 4. Oktober 2018
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LUFTSCHLOSS WELLNESS SPERRSTUNDE<br />
WarumArchitektinGudrun Sturn<br />
keine Häuser bauen will, erklärt<br />
sie im großen Interview<br />
Das Schöne an kalten, trüben<br />
Tagen: Es lässt sich nun<br />
ausgezeichnet wellnessen<br />
BregenzistzwarLandeshauptstadt,<br />
doch davon merkt man an der<br />
Gastroszene nicht viel<br />
s’Maga<br />
SONNTAG,<strong>4.</strong>NOVEMBER<strong>2018</strong><br />
ERICH GASSER<br />
VON BALL<br />
ZU BALL<br />
Foto:LisaMathis<br />
Ein Mann, zweiVereine:<br />
„Ore Ore“ und<br />
„Viktoria62Bregenz“
JUHU!<br />
Die neue Rätsel-Krone ist da.<br />
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<strong>4.</strong> NOVEMBERXXXXXXXX<br />
<strong>2018</strong> |INHALT<br />
Fotos:GrandResortBadRagaz,DietmarMathis,privat<br />
10<br />
HeißeLuft:<br />
Woessichzuschwitzenlohnt<br />
6<br />
„usgnutzt“:<br />
Nutzen,wasschondaist!<br />
17<br />
Raffiniert:<br />
RindliebtSüßkartoffel!<br />
4<br />
TraurigerAnblick:<br />
WoauchGäste<br />
draußenbleibenmüssen<br />
4 SPERRSTUNDE<br />
WieBregenzeinLokalnachdem<br />
anderenabhandenkommt<br />
6 INTERVIEW<br />
LeerstandalsChance:Gudrun<br />
SturnüberHürdenimKopf<br />
9 SCHNEIDERSBRILLE<br />
RobertSchneiderunddie<br />
FlüchtlingeausÖsterreich<br />
10 FEINWARM<br />
Saunieren,dampfbaden,relaxen:<br />
WasdieRegionzubietenhat<br />
12 GSIBERGERZ’WIAN<br />
CarolaPurtschertrifftdie<br />
GrafikdesignerinDanielaVallaster<br />
13 PORTRÄT<br />
EchterVereinsmensch:ErichGasser<br />
14 HISTORISCHESBILD<br />
Martinimarkt,anno1986<br />
15 MUNDART<br />
StefanVögel„luagatschealb“<br />
16 EVENTS<br />
WasSiedieseWocheauf<br />
keinenFallverpassensollten!<br />
17 KULINARIK<br />
WinterlicheGaumenfreude:<br />
RinderfiletmitCognacsauce<br />
18 WASWURDEAUS...<br />
...HanspeterFeuerstein?<br />
s’Magazin 3
GASTRO-SZENE<br />
Die gastronomische Wüste<br />
Fotos:MathisFotografie<br />
NichtzuUnrechtnenntsichBregenz„Kulturstadt“–nebenden<br />
dominantenFestspielensorgenGalerien,Musik-undTanzevents<br />
sowiezweiTheaterfürumfangreichenKunstgenuss.Weitweniger<br />
genussvollistaberdieEss-undAusgeh-Kulturinder<br />
Landeshauptstadt.EintönigesGastro-Angebot,gespenstischeRuhe<br />
ab22UhrundeinzunehmendesCafé-undWirtshaussterbensorgen<br />
fürUnmutbeiTouristenundheimischenGästen.<br />
Das endgültige Ausfür<br />
die beidenKult-Kneipen„Uwe’sBierbar“<br />
und „Neptun“ im<br />
SommerdiesesJahres<br />
warnurdieSpeerspitzeeinesandauerndenProblems:SeitJahrenkämpft<br />
Bregenzdamit,eineattraktiveGastronomiezuetablierenundscheitert<br />
dabei immer wieder–und immer<br />
häufiger.DiesbetrifftnichtnurSzene-Lokale,<br />
sondernauch Gourmet-<br />
Tempel, Exoten und klassische<br />
„Wirtschaften“.DasErgebnis:PunktoKulinarikundEvent-Kulturhaben<br />
vieleandereGemeinden–teilsauch<br />
Bregenzwird<br />
immermehrzu<br />
gastronomischen<br />
Wüste:Im<br />
Sommerhaben<br />
mit„Uwe’s<br />
Bierbar“unddem<br />
„Neptun“zwei<br />
Kult-Kneipen<br />
dichtgemacht.<br />
deutlichkleinere–mittlerweileklar<br />
dieNasevorn.Dochworan liegt’s,<br />
dassdasgastronomischeAngebotin<br />
Bregenz einer Landeshauptstadt<br />
nichtwürdigist?<br />
BehördenundAnrainer<br />
ImSommerkönnteBregenznicht<br />
nurGastgärten,sondernwohlganze<br />
Parkanlagenfüllen:Nichtnur,dass<br />
einGroßteilderüber320.000Nächtigungen<br />
aufdie warme Jahreszeit<br />
entfällt, zudemziehtder Bodensee<br />
auchHeerscharenvonVorarlbergern<br />
an.Nichtbesondershilfreichistaber,<br />
dass die Gastgärten derInnenstadt<br />
bereitsumMitternacht–alsorelativ<br />
raschnachEndederFestspielaufführungen<br />
–schließen.Hierwäre die<br />
Politikgefragt,wieauchbeimleidigen<br />
Anrainer-Problem: In Bregenz<br />
gibtesoffenbar zahlreicheMenschen,diebeiEinbruchderDunkelheitaufihreNachtruhebestehen,dieseviaAnzeigeaucheinfordern,andererseitsabermitteninderStadtleben<br />
wollen–einWiderspruch,derschon<br />
einigen Gastronomen die Existenz<br />
gekostet hat. Kommentar<br />
derStadtverantwortlichen:<br />
„Da<br />
sindwirmachtlos!“Die<br />
treffendere Bezeichnungwäre„hilflos“...<br />
Dasvielleichtgrößte<br />
Defizit der Bregenzer<br />
Gastroszeneistdaswenig<br />
ausbalancierte Angebot:Dasssichetwain<br />
Lech/Zürsgleich 21(!)<br />
Hauben-Lokale finden,<br />
in Bregenz derer aber<br />
nurdrei(Falstaff,Füxl,<br />
Stadtgasthaus), ist mit<br />
den Nächtigungszahlenalleinnichtzuerklären.UnddassSkitouristen<br />
sozusagen<br />
4<br />
s’Magazin
GASTRO-SZENE<br />
„sui Generis“auf höherem Niveau<br />
speisenalsFestspiel-oderKongressgäste,scheintebenfallsabsurd.<br />
MassestattKlasse<br />
Faktistvielmehr,dassdasAngebot<br />
dieNachfrageschafft–undinBregenz<br />
fehlenschlichtdie Wahlmöglichkeiten!Diesbetrifftnichtnurdie<br />
mit Hauben undSternen gekrönte<br />
kulinarischeSpitze,sondernauchdie<br />
„gutbürgerliche“ Breite: Klassische<br />
Wirtshäuser gibt’s nurnoch eine<br />
Handvoll.Undobsichdie„letzten<br />
Mohikaner“ –etwader „Goldene<br />
Hirschen“, das „Kornmesser“,das<br />
„Gasthaus Schendlingen“ unddas<br />
„Wirtshaus am See“ –langfristig<br />
gegen „Pseudo-Italiener“, „Dumping-Chinesen“<br />
und Kebab-Stände<br />
durchsetzenwerdenkönnen,istfraglich.SchonjetztistjedenfallstraurigeRealität:Sorichtigschlechtessen<br />
ANZEIGE<br />
kannman in Bregenz ganz ausgezeichnet!<br />
FreilichgibtesauchGastro-Betriebe,dieganzbewusstausderkulinarischenÖdnis<br />
herausstechen wollen<br />
undaufalternativeKonzeptesetzen–<br />
zunennenwärenhiervorallemdas<br />
neue„Pier 69“<br />
am Hafen und<br />
dasebensojunge<br />
„Petrus“in<br />
derInnenstadt.<br />
Unterm<br />
Strich bleibt<br />
das Angebot<br />
für eineKultur-<br />
undLandeshauptstadt<br />
aber alles andereals„berauschend“.Sosolletwa<br />
jüngstauchdieweitgereisteKünstlerinTacitaDean,diederzeitimKUB<br />
ausstellt,gemeinthaben:„I’mrather<br />
bored withthe restaurantshere“.<br />
UnddasausdemMundeeinerEngländerin!<br />
Aber sie hat natürlich<br />
Recht.<br />
ZumSchlussnocheinekleineAnekdote,diedurchaussymbolhaftfür<br />
dieBregenzerMiseresteht:ImFrühjahr<br />
hatdie Stadt<br />
beschlossen,dass<br />
die Gastgärten<br />
heuerauchaußerhalb<br />
der Festspielzeit<br />
bis 24<br />
Uhr geöffnethaben<br />
dürfen. Blöd<br />
nur,dassdiesden<br />
Wirtennichtmitgeteilt<br />
wurde –<br />
undsohabensiein<br />
SummeübermehrereWocheneine<br />
Stundefrüheralseigentlicherlaubt<br />
die„Schotendichtgemacht“.Esgibt<br />
alsoGesprächsbedarf! R.Jäger<br />
Gasthof<br />
Ochsen Sulzberg
LEERSTAND<br />
Wie lassen sich Innenstädte<br />
wieder beleben, Frau Sturn?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
GudrunSturnistArchitektin,bautaberkeineHäuser,sondernbelebtlieberden<br />
öffentlichenRaum.EinerihrerSchwerpunkteistderLeerstand,mitdemmehrundmehr<br />
Städtezukämpfenhaben.ImGesprächmitAngelikaDrnekerklärtGudrunSturn,warum<br />
StädteeinKrapfenundkeinDonutseinsollen–undwiesiedaserreichenkönnen.<br />
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Gudrun Sturn nutzt<br />
gerne Ungenutztes –<br />
wiedasgeht,zeigtsie<br />
am10.Novemberbei<br />
der PotenzialeFeldkirch<br />
bei ihrem „usgnutzt“-IntermezzoimAltenHallenbad.<br />
SiesindArchitektin,bauenaberkeine<br />
Häuser.Wiekamdas?<br />
SchonwährenddesArchitekturstudiumswarichvielmitLandschaftsplanung,<br />
Städtebau undArchitekturtheorienbeschäftigt.MeinenerstenJobtratichineinerGebietsbetreuunginWienan.Da<br />
gingesdarum,inschwierigenStadtteilenwiedermehrLebensqualitätindenöffentlichen<br />
Raum zu bringen.<br />
Schließlichwurde das zu meinem<br />
Schwerpunkt.<br />
WashatSieursprünglichzurArchitekturgetrieben?<br />
ReinerZufall!Ichwollteeigentlich<br />
Bühnengestaltungstudieren –in<br />
Wien.Eswarimmerklar:Ichwillin<br />
einegroßeStadtweitwegvonZuhause.<br />
Die Aufnahmeprüfungfür<br />
dasBühnengestaltungsstudiumhabeichabernichtgeschafft.Ichdachtemir,dassichnuneinJahrArchitekturstudierenwürde,bisichnochmal<br />
zur Prüfung antreten kann.<br />
AberdannbinichbeiderArchitekturgeblieben.<br />
Ihre Arbeit kreist um Gemeinwohl<br />
statt Gartenzaundenken. Wo<br />
braucht es diesen Gedanken besonders?<br />
DenGemeinwohl-Gedankenbrauchenwir<br />
überall.Esist doch<br />
schrecklich,ineinemEinfamilienhauszuleben,dasmanjahrelang<br />
penibelgeplanthatundgenaudem<br />
eigenen Geschmack entspricht,<br />
dannausdemFensterschautund<br />
denNachbarninseinemHausim<br />
Toskana-Stilsieht. Da fehlt das<br />
Miteinander.<br />
Wie weit istVorarlbergbei derVerabschiedungvomEinfamilienhaus?<br />
DasstecktnochindenKinderschuhen,wobeiderDruckallmählich<br />
höherwird,dichterzubauen.Esist<br />
andersnichtmehrleistbar–und<br />
der Platz wirdauch nichtmehr.<br />
WererbtvondenElterndennnoch<br />
Bauland?Manmusstatsächlichetwastun.LandundGemeindenforcierendasauch,dochbeidenMenschenistesnochnichtsorechtangekommen.Verdichtetes<br />
Bauen<br />
bedeutetnichtnur„Müssen“,sondernauch„Können“:EshatdurchausQualität,dichterzuwohnen,<br />
kurzeWegeundeinenNachbarn<br />
zuhaben.DasurbaneDenkenhat<br />
sichhiernochnichtmanifestiert.<br />
DieUrbanisierungdesRheintalswird<br />
heiß diskutiert.Esgibt aber auch<br />
Stimmen, die meinen, dass kein<br />
ländlicher Raum so urban ist wie der<br />
Bregenzerwald. Wassind die Eigenschaften,<br />
an denen man einen urbanenRaumwirklichfestmachenkann?<br />
Er muss vielschichtig sein, viele<br />
unterschiedliche Lebenskonzepte<br />
ermöglichen–auchgesellschaftlich.<br />
Manmussallesdenkendürfen,es<br />
brauchtBildung, Kultur, Arbeit,<br />
Einkaufsmöglichkeitenund auch<br />
Landschaft.Vielleichtistderurbane<br />
RaumgarkeinGegenkonzeptzum<br />
Land,vielleichtlässtsichdasverbinden.WohörtdasLandauf,wofängt<br />
dieStadtan?Abgrenzungenfallen<br />
nichtimmerleicht.<br />
Wohnen ist in Vorarlbergsehr teuer<br />
geworden.AufderanderenSeitegibt<br />
es einen großen Leerstand. Wie kann<br />
mandasnutzbarmachen?<br />
Leerstandistsehrheterogen.Räume<br />
mit ehemaliger betrieblicher<br />
Nutzung,Wohnraum,Bauernhöfe,<br />
dieleerstehen.Spannendist,dass<br />
viele Wohnräume nichtkomplett<br />
leerstehen,sonderneineUnternutzungaufweisen.Dasheißt:InHäusern,dieursprünglichfürvielePersonengebautwordensind,wohnen<br />
jetztnurwenigeodernurnocheine<br />
Person.VielPlatzalso,dernurhalb<br />
genutztistundnichtverfügbarist.<br />
DaliegtgroßesPotenzial.<br />
Wie kann mandieses Potenzial<br />
heben?<br />
<br />
6<br />
s’Magazin
LEERSTAND<br />
s’Magazin 7
LEERSTAND<br />
FORTSETZUNG<br />
BludenzhatebenseineReihefrei.raum<br />
gestartet–einProjekt,umungenutzte<br />
Räumezwischenzunutzen.WiebeurteilenSieInitiativenwiediese?<br />
SolcheInitiativensindextremwichtig.<br />
Bludenzhat wie auch andere<br />
StädtedasProblemderzunehmend<br />
verödendenStadtkerne.GeschäftslokalewerdenanderPeripheriegebaut<br />
Häuserlassensichrechteinfachteilen–mitzweiEingängen,zweiBädernundsoweiter.BaulicheMaßnahmensindabermeistdaskleinere<br />
Problem.DasgrößereProblemistdie<br />
HürdeindenKöpfenderMenschen.<br />
Willman Mieter im Haus haben?<br />
WillmandasZimmerderKinderjahrelangfreihalten?Oderwillmandiese<br />
ausräumenundvermieten?<br />
WielassensichdieHürdennehmen?<br />
EsfehltnochamBewusstsein,dasses<br />
dringendenBedarfgibt,dieseRäume<br />
zur Verfügungzustellen. Gleiches<br />
giltfürdieLebenskonzepte,dieinden<br />
letztenJahrenvielfältigergeworden<br />
sind.VielleichtsolltemanalsHauseigentümernichtnurdaraufhoffen,<br />
dassirgendwanndieFamiliezurückkommt.IneinerVermietungliegen<br />
vieleVorteile:Ein älterer Mensch,<br />
derseinHauszumTeilvermietet,hat<br />
einen Ansprechpartner, jemanden,<br />
der sich um den Garten kümmern<br />
kann etc. Da istwieder Leben im<br />
Haus. Auch Betriebskostenlassen<br />
sichaufdieseWeisesparen.<br />
Leerstandentsteht auchdadurch,dass<br />
Wohnungen als Investition aufgekauft<br />
werden,ohnevermietetzuwerden.<br />
Dasistproblematisch,nichtnurbei<br />
Wohnungen,sondernauchbeiBauland.DawirdkeinWeganeinemanderenSteuermodellherumführen.<br />
Vorarlberghat gerade zwei Gesetzesnovellen<br />
zur Raumplanung und zum<br />
Bodenverkehrsgesetz beschlossen:<br />
Wasistdaranpositiv,wasnegativ?<br />
Positivist,dassmandieProblematik<br />
angegangen ist. Aber die tatsächlichenInstrumentegegenBaulandhortung<br />
–Infrastrukturabgabe, LeerstandsabgabeundBesteuerung–sind<br />
leidernicht berücksichtigt worden.<br />
DasGanzeistnichtmutiggenug.<br />
SiehabendasProjekt„usgnutzt“insLebengerufen.Worumgehtes?<br />
JohannesHerburgerundichhaben<br />
diesesProjektgeboren.DasThema<br />
Leerstandistfürvielezugroß,gerne<br />
STECK<br />
BRIEF<br />
Geboren1977inRöthis,ArchitekturstudiuminWien,GebietsbetreuerinindiversenWienerGemeindebezirken,Gründungdes<br />
eigenenBüros„FrauSturn“,zahlreicheProjektezuGemeinwohlund<br />
öffentlichemRaum,lebtinRöthis.<br />
·········································································································································<br />
wirddieVerantwortungdafürherum-<br />
geschoben.Wirwolltendasändern<br />
undhabeneinFestivalzumThema<br />
Leerstandaufgezogen.WirhabenExperten<br />
eingeladen, junge Menschen<br />
habenihreProjektevorgestellt,esgab<br />
Kunstausstellungenundanderes,damitwirLeuteerreichen,diesichan<br />
sichnichtmiteinemsolchenThema<br />
beschäftigenwürden.EinProjektzur<br />
Bewusstseinsbildung.<br />
DasProjektistaberfortlaufend?<br />
Wirhaben tolles Feedbackbekommen–undschließlichdasAngebot,<br />
beider „Potentiale“ mitzuwirken.<br />
Deshalb gibt es nun ein usgnutzt-<br />
Intermezzo,beidemwirunswieder<br />
demLeerstandwidmen.<br />
undmachendenStadtlokalenKonkurrenz.DieInnenstädtesinddann<br />
nichtmehrbelebt.<br />
Welche Werkzeuge haben Städte, um<br />
ihreKernewiederzubeleben?<br />
Zwischennutzungenetwa,oder vermehrteHaussanierungen.AuchFeldkirchzeigtmitVeranstaltungenwie<br />
der„Potentiale“,wiemanMenschen<br />
wiederindieStadtlockt.UndkommenMenschen,weiletwasgeboten<br />
wird,machenauchwiedermehrLokaleauf.Wichtigist,<br />
dasswenigeran<br />
der Peripherie gebautwird. Durch<br />
Förderungsmodelle sollte alles wie-<br />
derindenKernwandern.DerDonut-<br />
Effektistsonstunaufhaltsam.<br />
Donut-Effekt?<br />
Ja,früherwardieStadteinKrapfen:<br />
DieMarmelade,alsodasWichtige,<br />
warinderMitte.NunistsieeinDonut:AllesWichtigeistrundumundin<br />
derMitteisteinLoch.AlleAnstrengungensollteninsZentrumgerichtet<br />
sein,selbstwennesinder Stadt<br />
manchmal schwieriger ist. Meines<br />
ErachtensmüsstemanesdemNeu-<br />
8<br />
s’Magazin
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• •<br />
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RO<br />
s’Magazin 9<br />
LEERSTAND<br />
bauweitausschwierigermachen.<br />
WaswünschenSiesichfürVorarlberg–<br />
ausdemBlickwinkelIhrerArbeit?<br />
Ichwürdemirwünschen,dassman<br />
denöffentlichenVerkehrnochernsternehmenwürdeundsichnichtmit<br />
anderen ländlichen Regionenvergleicht,sondernmitStädten.Essollte<br />
dieMöglichkeitgeben,wirklichauf<br />
denöffentlichenVerkehr umzusteigen,dennmomentanistdasnureine<br />
halbeAlternative:NurfürMenschen,<br />
dieinderStadtwohnenunddortauch<br />
arbeiten.<br />
WiewohnenSie?<br />
Ineinem40JahrealtenTerrassenbau.JedeWohnunghateinenBalkon<br />
odereineTerrasse.ImStiegenhaus<br />
trifftmandieanderen,inderWohnungistmanganzprivat.ImWohnbaubrauchtesmehrExperimentierwillen,nichtimmernurGleichförmiges.Manmussdafürvielleichtauch<br />
mehrGeldausgeben–abermanbekommt<br />
höhere Lebensqualität.Der<br />
WohnungsbausollteeineechteKonkurrenzzumEinfamilienhaussein.<br />
ImKatastrophenjahr2051,alsdasLandVorarlbergunbewohnbargeworden,dieBevölkerunghalb<br />
verhungertwar,indenStädtenbereitsersteAnzeichenvonKanibalismusauftraten,flüchtetediedreiköpfigeFamiliedesErnstBeerindasgelobteLand<br />
Marokko.DaeskeinefunktionierendenKommunikationsmittelmehrgab,mussteErnstBeerdem<br />
Hörensagenvertrauen.Er,seineFrauundder6-jährigeSohngabensichindieHändeeinesSchleppers,<br />
dersieaufabenteuerlichenWegennachCadizin<br />
Südspanienbrachte.VondortsetztensienachMarokkoüber.DiebuchstäblichearabischeGastfreundlichkeitwarkeineleereWorthülse.Sofort<br />
fandendieBeersAufnahmeimHauseinesMöbeltischlers,dessenFrauihnendasschönsteZimmer<br />
desHauseszurVerfügungstellte.DemsicherenTod<br />
entronnen,begriffendieBeersallmählichwieder,<br />
wasesheißt,inFriedenundohneAngstzuleben.<br />
AuchdieAlpträumeihresJungenwurdenweniger,<br />
undganzseltennochschrieermitteninderNacht<br />
auf,weilermeinte,denabgeschlagenenArmseines<br />
OnkelsinHändenzuhalten.DadieBeerswussten,<br />
dassesniemehreinZurücknachVorarlberggeben<br />
wird,unternahmensiealles,sichderfremdenKultur,ihrenSittenundRegelnvertrautzumachen.AllelerntensiemitgroßemFleißdiearabischeSprache,undsiesuchtenumBleiberechtan.Aberdie<br />
Behördenwarenträgeundzudemvölligüberlastet.<br />
DasVerfahrenzogsichindieLänge–vierJahredauerteesbereits.NochimmerkeinBescheid.VierJahrelebtendieBeersinUngewissheit,abersiewaren<br />
zuversichtlichundgutenMuts.„Wenndassolange<br />
dauert“,sagtederVater,„werdendieunsnicht<br />
mehrabschieben.“SiewarenTeilderarabischen<br />
Kulturgeworden,dietypischeVorarlbergerFamilie<br />
Beer.ImfünftenJahr,am2<strong>4.</strong>August,poltertees<br />
mitteninderNachtandieTürdesMöbelschreiners.<br />
ZweiPolizistenmitSchlagstöckenundElektroschockgerätenstandendaundverlautbarten,dass<br />
sichdieFamilieBeerbinneneinerStundebereitmachenmüsse.EsgehezurücknachÖsterreich.<br />
DieBeers<br />
GudrunSturnistkeineklassische<br />
Hardlinerin,siebringtihreIdeenmit<br />
WitzundCharmeweiter.<br />
Fotos:DietmarMathis
WELLNESS<br />
Mineralheilbad<br />
NatürlichesMineralwasseralsQuelle<br />
derKraftundErholungfindetmanin<br />
St.Margrethen.IndenMassage-und<br />
SprudelbädernkannmandieSeele<br />
baumelnlassen.AuchdieSaunawelt<br />
wartetmitBesonderheitenauf:<br />
Aufgusszeremonien,akustischeReisen<br />
mitKlangschaleoderErlebnisduschen<br />
bietenEntspannungpur.<br />
TaminaTherme<br />
WersichetwasGutestunwill,kannim<br />
heilendenRagazerThermalwasserabtauchen.<br />
Schonseitfast800Jahrenweißmanumdie<br />
besonderenKräftedesWassers,dasausder<br />
Taminaschluchtströmt–esistwohlige36,5<br />
Gradwarm.NebenzahlreichenMassage-und<br />
Beauty-Angeboten,diekeinenWunsch<br />
offenlassen,beeindrucktdie<br />
außergewöhnlicheArchitekturder„Grande<br />
Dame“dereuropäischenThermen.<br />
Fotos:GrandResortBadRagaz<br />
Relaxen leicht<br />
Wenn’sdraußenkaltundnassist,dannsehntmansichnach<br />
einerwarmenEntspannungs-Oase.InundumVorarlberggibt<br />
esreichlichWellness-Angebote,diedasSchmuddelwetterund<br />
denAlltagsstressimNuvergessenlassen!<br />
Fotos:ChristianHolzknecht<br />
AktivimErlebnisbadAquaria<br />
ImAllgäulocken1000<br />
QuadratmeterWasserlandschaft<br />
mit25-m-Sportbecken,<br />
Außenbecken,3-und5-Meter<br />
Sprungturm,100-mRutsche,<br />
Wildwasserkreiselundeinem<br />
Solebeckensowieeinem<br />
SaunaangebotderExtraklasse.<br />
SehenswertistderAußenbereich<br />
mitzweiAußensaunen:Er<br />
beeindrucktmiteinergrandiosen<br />
AussichtaufdenHochgrat,am<br />
allerschönstennacheiner<br />
gelungenenBerg-oderSkitour.<br />
Fotos:Aquaria<br />
Foto:Aquaria<br />
10<br />
s’Magazin
s’Magazin 11<br />
WELLNESS<br />
gemacht<br />
Romantikinder<br />
TraubeBraz<br />
Wiewär’smiteinem<br />
Spa-DayinderTraube<br />
Braz?Aufknapp1000<br />
Quadratmeternaufzwei<br />
Ebenenbefindensichein<br />
HallenbadmitWhirlliegen<br />
undkombiniertemFreibad,<br />
einegemütliche<br />
Saunalandschaftund<br />
Ruheräumemitoffenem<br />
Kamin.Wemeinpaar<br />
Stundenzuwenigsind,der<br />
kannauchgerneüber<br />
Nachtbleiben!<br />
Neuesim<br />
AmHoland<br />
ImSommereröffnetedas<br />
kleine,feineHotelAm<br />
HolandinAuseinenneuen<br />
Wellnessbereichmit<br />
Saunen,großem<br />
Ruhebereich,Infrarotliegen,<br />
offenemKamin,beheiztem<br />
Infinity-Außenpoolmit<br />
BlickaufdieKanisfluhsowie<br />
Kneipp-undTauchbecken.<br />
DasHotelheiztnunzu100<br />
Prozentumweltverträglich<br />
miterneuerbarerEnergie<br />
ausdemhauseigenen<br />
Biomasse-Heizwerk!<br />
Sauna-UfoinderKrone<br />
EinaußergewöhnlicherBlickfangsorgtseitHerbst<br />
imGartendesHotelGasthofKroneinHittisaufür<br />
Staunen.AlsHüllefüreinefinnischeSaunaundeine<br />
BiosaunahatderVorarlbergerArchitektBernardo<br />
Badereinmehreckiges„Sauna-UFO“entworfen.<br />
DasProgramm:eineklassischefinnischeSauna,ein<br />
SanariummitmilderTemperaturundangenehmer<br />
LuftfeuchtigkeitundDuschen.Ein<br />
KneipptretbeckenimGartensorgtfürAnregung,<br />
EntspannungfindetmanimRuheraum.<br />
Fotos:TraubeBraz<br />
Foto:KroneHittisau
GESELLSCHAFT<br />
DanielaVallaster<br />
GrafikDesignerin<br />
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Schwungvollundbestensgelauntwirbeltmeine<br />
Steinbock-KolleginDanielaVallasterzumInterview.<br />
VonRankweilauserobertedieheute43-jährige<br />
1997nichtnurdieBundeshauptstadt,sondernauch<br />
dasHerzeines„waschechten“Wieners–diesesind<br />
übrigensüberraschenderweiseeherseltenzufinden!DanielaarbeitetalsselbstständigeGrafik-DesignerinundhatsichaufEditorial-Design,alsodas<br />
GestaltenvonMagazinen(etwadas„GrüßDi“eines<br />
renommiertenHandelsunternehmens)spezialisiert.<br />
SiestattetaberauchApothekenmitdementsprechenden„CorporateDesign“ausoderentwirftTeppich-FächerzurVerkaufspräsentation.Ermöglicht<br />
wurdeihrderSchrittinsUnternehmertumvorzehn<br />
JahrendurchdasAMS-Gründerprogramm,welches<br />
sienachzweimehrjährigenEngagementsbeiGrafik-StudiosfürsichinAnspruchnahm.NachderMaturaversuchtesieeszunächstmiteinemJus-StudiuminInnsbruck.DasentsprachderKreativen<br />
abergarnichtundsowechseltesieaufeineKunstakademieinHolland.InderWerbe-AkademieWien<br />
fandDanieladannihrewahreBerufung,welchesie<br />
sichmittelseinesKreditsauchselbstfinanzierte.<br />
„Daswarhart,hatmichaberaufdenrichtigenWeg<br />
gebracht“,erklärtsie<br />
rückblickend.Zufinden<br />
istdieKulinarik-ExpertinoftamStammtisch<br />
desGasthausWolfin<br />
Wien-Wieden.<br />
DieVorarlberger KommunikationsberaterinCarola<br />
Purtscher<br />
(PR-Agentur Purtscher<br />
Relations)lebtseitüber30JahreninWien.Als<br />
Netzwerkerin<br />
lädtsieregelmäßigzuihrerexklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
IhrSelfie:DieGrafikerin<br />
DanielaVallastermitBlick<br />
aufdenbenachbarten<br />
Kirchturm.<br />
Gesicht<br />
der Viktoria<br />
Eristunübersehbar,sowohlalsoptische<br />
ErscheinungalsauchalsVorklöstner<br />
Original:ErichGasser.Derrührige<br />
KaufmannundehemaligeBregenzer<br />
Faschingsprinzprägtevorallemals<br />
jahrzehntelangerPräsidentdes<br />
Traditions-ClubsViktoria62Bregenzdas<br />
sportlicheundsozialeGeschehendes<br />
Stadtteilsnachhaltig.<br />
Obwohl er selbst nicht<br />
vielWertdarauflegt,<br />
imMittelpunktzustehen,istErichGasser<br />
einesderletztenBregenzerOriginale–unddashatmehrereGründe.Einerdavonist,dasser<br />
sich seit Jahrzehnten gegenüber<br />
InternetundKaufhauskettendurch-<br />
setztundmitseinem„Schuh-Sport-<br />
Gasser“ersteAnlaufstellefürviele<br />
Sportbegeisterte der Landeshauptstadtist.„Seit1986führenwirdie<br />
Läden unseres Vaters weiter; während<br />
meine Schwester Brigitte das<br />
SchuhgeschäftinderInnenstadtleitet,erweitertenmeineFrauDorisund<br />
ichdasAngebotimVorklostermit<br />
einem umfangreichen Sportsortiment“,soErich,derseinErfolgsgeheimnis<br />
vor allem im persönlichen<br />
Service sieht. „Mittlerweile kenne<br />
ichunsereKundenundihreBedürfnisse–fallsjemandetwaeinenBandscheibenvorfallhatte,wirdseinSki<br />
ebenandersgeschliffenalsimVorjahr“,überraschtder65-jährige,ehedemselbsteinexzellenterSkifahrer,<br />
mit Detailkenntnissen. Natürlich<br />
war er auch erste Anlaufstelle für<br />
Sportvereine,unteranderemfürden<br />
oft im Schatten von Schwarzweiß<br />
12<br />
s’Magazin
PORTRÄT<br />
BregenzstehendenFußballclubViktoria<br />
62. „Zuerst rüstete ich die<br />
Teamsnuraus,aberbaldwurdeaus<br />
demSponsoringeineHerzensangelegenheitundichzumPräsidentengewählt“,erinnertsichErich,derdaraufhin30Jahrelangfederführend<br />
die Geschicke des Vereins prägen<br />
sollte.<br />
PrinzundPräsident<br />
„Es gab sportliche Erfolge, aber<br />
vielwichtigerwarmireinflorieren-<br />
desVereinsleben“,soderLangzeit-<br />
Präsident,derdenClubeinerseitsbis<br />
indieRegionalligaführte,andererseitsvorallemaberdieVereinsstrukturennachhaltigfestigte.„DieTrainingsplätzezusichern,dasClubhaus<br />
quasiimEigenbauzuerneuernund<br />
biszu14Kinder-undJugendmannschaftenzubetreuenwarschoneine<br />
Leistung–sowohlvonmiralsauch<br />
denzahlreichenehrenamtlichenVereinsmitgliedern“,istErichauchzehn<br />
Jahre nach seinem „Abgang“ stolz<br />
aufdasErreichte.Dassdermassige,<br />
mitseinerVollglatzeeinwenigmartialischwirkendeHüneeinweiches<br />
Herzhat,bewieserabernichtnurim<br />
Verein,sondernauchalsFaschingsprinz.DerfrüherePfadfinder(„Das<br />
hatmichgeprägt...“)setzteundsetzt<br />
sichauchindernärrischenJahreszeitbesondersfüralteMenschenund<br />
Kinderein.„Mirkommteseherdaraufan,zuhelfenundFreudezubereiten;<br />
Fröhlichkeit auf Kommando<br />
istmeineSachenicht“,soderehemaligePrinzOreXXXVI.,ErichII.,der<br />
es gut findet, dass der Verein Ore<br />
OrekeinMitgliedderVorarlberger<br />
Fasnatzünfte(VVF)ist.Und,wenn<br />
ihmseinBerufundseinHobby–InneneinrichtungimBauhaus-Stil(!)–<br />
Zeitlassen,auchheutenochimmer<br />
punkto Organisation hilfreich zur<br />
Verfügungsteht.GetreuseinemMotto„Blödkaschmolsi,aberz’healfa<br />
muaschtdarwissa...“<br />
RaimundJäger<br />
Foto:LisaMathis<br />
s’Magazin 13
• •<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••MartinimarktDornbirn,anno1986<br />
AmkommendenFreitagist<br />
es wieder soweit,die Stadt<br />
Dornbirn wirdganz im Zeichen<br />
des Martinimarkts stehen!<br />
Ein Spektakel mit Tradition,<br />
das heuer bereits zum<br />
43. Mal überdie Bühnegeht.<br />
Verändert hat sich der Markt<br />
über die Jahrzehnte nur in<br />
Nuancen: Zur Eröffnung wird<br />
dem jeweiligen BürgermeistereineGansüberreicht,„Lüt<br />
im alto Häß“laben sich an<br />
Riebel, Kaffeeund Sekt,der<br />
„Ganslexpress“ zieht seine<br />
Runden, Kinder vergnügen<br />
sich an einem nostalgisches<br />
Karussell –das war immer<br />
schon so, das bleibt hoffentlichauchso.<br />
Vorallem aber steht der<br />
Martinimarkt ganz im Zeichen<br />
des Teilens: Zahlreiche<br />
Vereine und Initiativen stellen<br />
Marktstände auf, um für<br />
die gute Sache Geld zu sammeln,<br />
lokale Händler bieten<br />
ihreWaren zum halben Preis<br />
an–derHeiligeMartin,Dornbirns<br />
Stadtpatron, hätte am<br />
buntenTreibenwohlauchseine<br />
Freude. Also dann: „Edu-<br />
14<br />
s’Magazin
MUNDART<br />
Vö<br />
ard, butz do Bart,z“DorobiroischtMartinimart!“<br />
HabenSie auch historische Fotoschätze<br />
zuhause, dann schicken<br />
Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.Die<br />
bestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />
Foto:RudolfZündel,VorarlbergerLandesbibliothek<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
VÖ<br />
schelb<br />
Adjektiv,Adverb<br />
ScheelmeinteschonimMittelhochdeutschen<br />
schief/krumm,dasWortinseinerursprünglichenForm<br />
istheutejedochnurimumgangssprachlichenHochdeutschzufinden–imAusdruckscheelschauen(=neidisch,missgünstig,abschätzig,feindseligblicken).Das<br />
SchielenalsschiefesBlickenimmerhinistnochvomalten<br />
scheelabgeleitet.ImGegensatzdazu<br />
bliebimAlemannischenSchelbder<br />
ursprünglicheundalltäglicheSinn<br />
vonscheelalsschief,krumm,verzogen,verzerrtweitererhalten.<br />
TypischerweiseschelbsindBretter,diesokrummsind,dasssie<br />
sichnurnochschlechtodergar<br />
nichtmehrzurWeiterverarbeitung<br />
eignen(imSchwabenlandexistiert<br />
garderAusdruckbrettschelb,womit<br />
„KanKummer–<br />
desgohtschoned<br />
schealb!“<br />
nichtalleinkrummeBretter,sondernaucheigensinnige<br />
Personenbeschriebenwerden).GehteinMenschhierzulandeschelb,sohinkter;gehteineSacheschelb,sogeht<br />
sieebenfallsschief,undzwarindieHose.Selbstdas<br />
schelbeLuaga(=derschiefeBlick)unsererMitbürgerhat<br />
sichnichtnurimVerhalten,sondernauchsprachlichbis<br />
indieNeuzeitherübergerettet,undesistsobeliebtwie<br />
imHochmittelalter:„Luagnedsoschealbodeributzdr<br />
oane!“DerleiheftigeReaktionengegenüberallemSchealbemsindtrotzderbekanntenFriedfertigkeitdesAlemannengarnichtuntypisch,hängtderVoradelberger<br />
dochvonseinerVolksseelehergeradezuinbrünstigallemGeraden,GeordnetenundEbenmäßigenan.Daher:<br />
aufallesSchealbenachMöglichkeitverzichten!<br />
s’Magazin 15
EVENTS<br />
Konzert mit AVEC<br />
+WeLove Silence<br />
am Spielboden<br />
in Dornbirn<br />
AVEC präsentiert<br />
mit<br />
„Love“die erste<br />
Single aus<br />
ihrem neuen<br />
Album „Heaven/Hell“.<br />
„Love“isteinmal<br />
mehr ein<br />
vor Leichtigkeit<br />
schwebender<br />
und<br />
von inhaltlicher<br />
Tiefe durchdrungener<br />
Song. Zu hören am Samstag,<br />
dem 10. November,um21Uhr<br />
amSpielboden inDornbirn.Als<br />
SupportspieltWeLoveSilence.<br />
Ticketsunter:<br />
www.spielboden.at<br />
Foto:DornbirnTourismus&Stadtmarketing/LucasHämmerle<br />
Martinimarkt in Dornbirn<br />
–natürlich mit Gans!<br />
„Eduard, butz do Bart,z’Dorobiroischt Martinimart!“<br />
heißtesnunschonzum43.MalamFreitag,dem9.November,inderDornbirnerInnenstadt.DerMartinimarkt<br />
zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Märkten<br />
derDornbirnerStadtgeschichte.Geöffnet:9bis20Uhr.<br />
Foto:Kidizin_Sane<br />
Let It Be -Tribute Show<br />
DieBeatlessinddieerfolgreichste<br />
Band aller Zeiten und das wohl<br />
größte Musikphänomen des 20.<br />
Jahrhunderts. Die neue Show „Let<br />
It Be“zeigt die unglaubliche Erfolgsgeschichte<br />
der Fab Four in<br />
einem einzigartigen Live-Erlebnis.<br />
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Die Tribute Show kommt in einer<br />
neuem überarbeitetenVersion von<br />
6. bis 11. November ins Musical<br />
Theater nach Basel undvon13. bis<br />
18. November ins Theater 11 nach<br />
Zürich. Tickets: www.musical.ch,<br />
www.ticketcorner.ch<br />
Kompost 3:Live und jazzig<br />
am Spielboden in Dornbirn<br />
Seit 2009 machen<br />
die vier<br />
WahlwienerMartin<br />
Eberle (trumpets),<br />
Benny<br />
Omerzell (keys),<br />
Manu Mayr<br />
(bass) und Lukas<br />
König (drums)<br />
gemeinsam Musik.<br />
Am 8. November<br />
geben<br />
sichdievier amSpielboden in DornbirneinStelldichein.<br />
Die Band hat bereitsvierAlben auf ihremeigenen Label<br />
veröffentlichtundistGewinnerdesinternationalenBremerJazzPreises.Tickets:www.spielboden.at<br />
Foto:paul-coltas<br />
Foto:NikolausOstermann<br />
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Impressum<br />
Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />
Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />
Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:SandraNemetschke,AngelikaDrnek,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />
16<br />
s’Magazin
KULINARIK<br />
Rinderfilet mit Cognacsauce<br />
und Süßkartoffelpüree<br />
Fotos:GesundeErbsen,PatriciaKeckeis<br />
Fo<br />
,,<br />
Esdarfauch<br />
manchmalwieder<br />
Fleischsein–zumBeispiel<br />
einherzhaftzubereitetes<br />
Rinderfilet!<br />
IndenletztenMonatenkambeiunsnursehrseltenFleischauf<br />
denTisch.LagesamheißenSommer?Magsein.Faktist:Ich<br />
hatteeinfachkeinenGustodrauf.Dannplötzlichsagtmein<br />
Körper:„EinRinderfiletwärwiedermalfein.“Gesagt,aufden<br />
körperlichenInstinktgehörtundgetan.Wichtigdabei:Esmuss<br />
Qualitätsfleischsein–undzwarvomMetzgerdesVertrauens–in<br />
unseremFallLampert’sDorfmetzgereiinAltenstadt.DashatdurchausseinenPreis.Dochdenzahleichgern,dennichweiß,wasichbekomme.AußerdemmussmandasFleischgutundschonendzubereiten.Obichjetzt,wennesdraußendunklerundkälterwird,wieder<br />
mehrFleischesse?Wirwerdensehen.MeinesErachtensgiltjedenfalls:FleischinMaßen,dannabervollundganzgenießen.<br />
www.gesunde-erbsen.com<br />
Zubereitung:<br />
1 Für das Püree Süßkartoffeln schälen,<br />
in Würfel schneiden und in heißem Salzwasser<br />
ca. 15 Min. weichkochen. Abseihen<br />
und mit dem „Zauberstab“pürieren.<br />
In einen kleinen Topf geben und mit<br />
Muskatnuss,etwas Pfeffer, Salz,Zitronensaft,Kurkuma<br />
und Butter abschmecken.<br />
Warm halten.<br />
2 Backrohr auf 80 Grad Unter-/Oberhitzevorheizen.<br />
Etwas Ghee (oder Butterschmalz)<br />
in eine heißePfanne geben<br />
und das Rinderfilet auf allen Seiten jeweils<br />
ca. 3Min. anbraten. Herausnehmen,<br />
in Alufolie verpackt für ca. 15 Min.<br />
ins Rohr (mittlereSchiene) geben.<br />
3 In der Zwischenzeit grüne Pfefferkörner<br />
und geschälte,aber ganzeKnoblauchzehen<br />
in der Pfanne mit Bratrückständen<br />
erhitzen und mit einem kräftigen<br />
Schluss Cognac ablöschen. Rinderbrühe<br />
zugießen, in einen kleinen Topf<br />
füllen (die Pfanne brauchen wir noch<br />
mal) und bis zur gewünschten Konsistenz<br />
einköcheln lassen. Zum Schluss mit Pfeffer,<br />
Salz und einem Spritzer Zitronensaft<br />
abschmecken. Kalte Butter hinzufügen,<br />
damit die Sauce schön sämig wird.<br />
4 Rinderfilet aus dem Rohr nehmen<br />
und nochmals kurz auf beiden Seiten anbraten.<br />
Drucktest machen, ob Medium<br />
oder durchgebraten –jenach Wunsch<br />
länger in der Pfanne lassen. Danach herausnehmen,<br />
2Minuten ruhen lassen, in<br />
Scheiben schneiden und mit dem Püree<br />
servieren.<br />
Zutaten(für2Personen):<br />
2Süßkartoffeln<br />
1Rinderfilet(ca.300g)<br />
1ElgrünerPfeffer(eingelegt)<br />
2Knoblauchzehen<br />
Cognac<br />
Ghee(o.Butterschmalz)<br />
Butter<br />
Salz,Pfeffer,Zitronensaft,Kurkuma,<br />
Muskatnuss<br />
s’Magazin 17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
... Hanspeter Feuerstein<br />
DerNenzingerwarimmerbestrebtdieWalgau-Regionnachvornezu<br />
bringen–alsRaiffeisenbank-DirektorsowiealsObmannder<br />
Wirtschaftsgemeinschaft.Heutewidmetersichintensivseinen<br />
47er-Jahrgängern.DasRastenistfürden71-Jährigennichts,vielmehr<br />
lebterimmernochnachdemMotto:„Schaffa“machtFreude!<br />
Finanzwesen.AlsdieRaiffeisenbank<br />
NenzingeinenGeschäftsführersuchtewarseinInteressegroßundderJob<br />
alsbaldinderTasche.Indennächsten30JahrenerfülltedieGenossenschaftsbanksein<br />
beruflichesLeben.<br />
AlsGeschäftsführergaltes,dieBank<br />
auszubauen–waserfolgreichgelang.<br />
SeinBestrebenwaresimmer,einen<br />
Zusammenschluss mit den anderen<br />
BankenimWalgauzuerwirken–was<br />
imvergangenJahrrealisiertwurde.<br />
„DerWalgauhateinestarkeWirtschaftskraftundichwarimmerein<br />
FördererderRegion.“Ab2006war<br />
FeuersteinauchObmannderWirtschaftsgemeinschaft,alssolcherhat<br />
ermittelsMessen,BällensowieLehrlingsinitiativen<br />
die Aufmerksamkeit<br />
auf die Region gelenkt. „DieEntwicklungimWalgauistrasantvorangegangen“,freutersichüberdieErfolge.BeispielsweisekonntedieOffensive<br />
„HiPos“ 2008 sogar einen<br />
Staatspreiseinheimsen.„Wirwaren<br />
damalsschonVordenker–undheute<br />
isteswichtigerdennje,dieLehrevoranzubringen!“<br />
In seinem wohlverdienten RuhestandsindihmdasGemeinwohlund<br />
derKontaktzuseinenMitmenschen<br />
immernocheinAnliegen.Besonders<br />
seineJahrgänger profitieren davon:<br />
Er organisiertEvents,bei welchen<br />
Aberhunderte„47-er“ausdemganzen<br />
Land zusammen kommen und<br />
„fäschten“,wasdasZeughält:„Bei<br />
unsistimmerwaslos!“ SN<br />
1988:GeschäftsführerHanspeter<br />
FeuersteinmitdemVorstandderRaiba<br />
Nenzing-Schlins-Rönsbeider<br />
Generalversammlungmit<br />
BilanzpräsentationimHotelMarmota.<br />
Ich bin eine Mann derWirtschaft“,sagtHanspeterFeuerstein<br />
über sich selbst.Sein<br />
WerdegangistdieBestätigung<br />
dafür:ErstudiertealsGrundlage<br />
Volkswirtschaft in Innsbruck.<br />
„Mein Vater warTischlermeister.<br />
Ichhabeseinerzeitmitgeholfenund<br />
das geschäftliche Treiben hatmich<br />
sofort infiziert!“ Berufserfahrung<br />
sammelteererstbeiderFirmaManahl<br />
im Verkauf,späterbei Textil<br />
LorünserinderBuchhaltungundim<br />
<strong>2018</strong>:HanspeterFeuersteinistgerneaufReisen–hieramReschensee.Familie,JahrgängerundSport<br />
sinddiePrioritätendesNenzingers.<br />
Fotos:HanspeterFeuerstein<br />
18<br />
s’Magazin
OOOH!<br />
Das neue Rätsel-Krone Sudoku ist da.<br />
um nur<br />
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Jeden Monat neu!<br />
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