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s'Magazin usm Ländle, 4. Oktober 2018

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LUFTSCHLOSS WELLNESS SPERRSTUNDE<br />

WarumArchitektinGudrun Sturn<br />

keine Häuser bauen will, erklärt<br />

sie im großen Interview<br />

Das Schöne an kalten, trüben<br />

Tagen: Es lässt sich nun<br />

ausgezeichnet wellnessen<br />

BregenzistzwarLandeshauptstadt,<br />

doch davon merkt man an der<br />

Gastroszene nicht viel<br />

s’Maga<br />

SONNTAG,<strong>4.</strong>NOVEMBER<strong>2018</strong><br />

ERICH GASSER<br />

VON BALL<br />

ZU BALL<br />

Foto:LisaMathis<br />

Ein Mann, zweiVereine:<br />

„Ore Ore“ und<br />

„Viktoria62Bregenz“


JUHU!<br />

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<strong>4.</strong> NOVEMBERXXXXXXXX<br />

<strong>2018</strong> |INHALT<br />

Fotos:GrandResortBadRagaz,DietmarMathis,privat<br />

10<br />

HeißeLuft:<br />

Woessichzuschwitzenlohnt<br />

6<br />

„usgnutzt“:<br />

Nutzen,wasschondaist!<br />

17<br />

Raffiniert:<br />

RindliebtSüßkartoffel!<br />

4<br />

TraurigerAnblick:<br />

WoauchGäste<br />

draußenbleibenmüssen<br />

4 SPERRSTUNDE<br />

WieBregenzeinLokalnachdem<br />

anderenabhandenkommt<br />

6 INTERVIEW<br />

LeerstandalsChance:Gudrun<br />

SturnüberHürdenimKopf<br />

9 SCHNEIDERSBRILLE<br />

RobertSchneiderunddie<br />

FlüchtlingeausÖsterreich<br />

10 FEINWARM<br />

Saunieren,dampfbaden,relaxen:<br />

WasdieRegionzubietenhat<br />

12 GSIBERGERZ’WIAN<br />

CarolaPurtschertrifftdie<br />

GrafikdesignerinDanielaVallaster<br />

13 PORTRÄT<br />

EchterVereinsmensch:ErichGasser<br />

14 HISTORISCHESBILD<br />

Martinimarkt,anno1986<br />

15 MUNDART<br />

StefanVögel„luagatschealb“<br />

16 EVENTS<br />

WasSiedieseWocheauf<br />

keinenFallverpassensollten!<br />

17 KULINARIK<br />

WinterlicheGaumenfreude:<br />

RinderfiletmitCognacsauce<br />

18 WASWURDEAUS...<br />

...HanspeterFeuerstein?<br />

s’Magazin 3


GASTRO-SZENE<br />

Die gastronomische Wüste<br />

Fotos:MathisFotografie<br />

NichtzuUnrechtnenntsichBregenz„Kulturstadt“–nebenden<br />

dominantenFestspielensorgenGalerien,Musik-undTanzevents<br />

sowiezweiTheaterfürumfangreichenKunstgenuss.Weitweniger<br />

genussvollistaberdieEss-undAusgeh-Kulturinder<br />

Landeshauptstadt.EintönigesGastro-Angebot,gespenstischeRuhe<br />

ab22UhrundeinzunehmendesCafé-undWirtshaussterbensorgen<br />

fürUnmutbeiTouristenundheimischenGästen.<br />

Das endgültige Ausfür<br />

die beidenKult-Kneipen„Uwe’sBierbar“<br />

und „Neptun“ im<br />

SommerdiesesJahres<br />

warnurdieSpeerspitzeeinesandauerndenProblems:SeitJahrenkämpft<br />

Bregenzdamit,eineattraktiveGastronomiezuetablierenundscheitert<br />

dabei immer wieder–und immer<br />

häufiger.DiesbetrifftnichtnurSzene-Lokale,<br />

sondernauch Gourmet-<br />

Tempel, Exoten und klassische<br />

„Wirtschaften“.DasErgebnis:PunktoKulinarikundEvent-Kulturhaben<br />

vieleandereGemeinden–teilsauch<br />

Bregenzwird<br />

immermehrzu<br />

gastronomischen<br />

Wüste:Im<br />

Sommerhaben<br />

mit„Uwe’s<br />

Bierbar“unddem<br />

„Neptun“zwei<br />

Kult-Kneipen<br />

dichtgemacht.<br />

deutlichkleinere–mittlerweileklar<br />

dieNasevorn.Dochworan liegt’s,<br />

dassdasgastronomischeAngebotin<br />

Bregenz einer Landeshauptstadt<br />

nichtwürdigist?<br />

BehördenundAnrainer<br />

ImSommerkönnteBregenznicht<br />

nurGastgärten,sondernwohlganze<br />

Parkanlagenfüllen:Nichtnur,dass<br />

einGroßteilderüber320.000Nächtigungen<br />

aufdie warme Jahreszeit<br />

entfällt, zudemziehtder Bodensee<br />

auchHeerscharenvonVorarlbergern<br />

an.Nichtbesondershilfreichistaber,<br />

dass die Gastgärten derInnenstadt<br />

bereitsumMitternacht–alsorelativ<br />

raschnachEndederFestspielaufführungen<br />

–schließen.Hierwäre die<br />

Politikgefragt,wieauchbeimleidigen<br />

Anrainer-Problem: In Bregenz<br />

gibtesoffenbar zahlreicheMenschen,diebeiEinbruchderDunkelheitaufihreNachtruhebestehen,dieseviaAnzeigeaucheinfordern,andererseitsabermitteninderStadtleben<br />

wollen–einWiderspruch,derschon<br />

einigen Gastronomen die Existenz<br />

gekostet hat. Kommentar<br />

derStadtverantwortlichen:<br />

„Da<br />

sindwirmachtlos!“Die<br />

treffendere Bezeichnungwäre„hilflos“...<br />

Dasvielleichtgrößte<br />

Defizit der Bregenzer<br />

Gastroszeneistdaswenig<br />

ausbalancierte Angebot:Dasssichetwain<br />

Lech/Zürsgleich 21(!)<br />

Hauben-Lokale finden,<br />

in Bregenz derer aber<br />

nurdrei(Falstaff,Füxl,<br />

Stadtgasthaus), ist mit<br />

den Nächtigungszahlenalleinnichtzuerklären.UnddassSkitouristen<br />

sozusagen<br />

4<br />

s’Magazin


GASTRO-SZENE<br />

„sui Generis“auf höherem Niveau<br />

speisenalsFestspiel-oderKongressgäste,scheintebenfallsabsurd.<br />

MassestattKlasse<br />

Faktistvielmehr,dassdasAngebot<br />

dieNachfrageschafft–undinBregenz<br />

fehlenschlichtdie Wahlmöglichkeiten!Diesbetrifftnichtnurdie<br />

mit Hauben undSternen gekrönte<br />

kulinarischeSpitze,sondernauchdie<br />

„gutbürgerliche“ Breite: Klassische<br />

Wirtshäuser gibt’s nurnoch eine<br />

Handvoll.Undobsichdie„letzten<br />

Mohikaner“ –etwader „Goldene<br />

Hirschen“, das „Kornmesser“,das<br />

„Gasthaus Schendlingen“ unddas<br />

„Wirtshaus am See“ –langfristig<br />

gegen „Pseudo-Italiener“, „Dumping-Chinesen“<br />

und Kebab-Stände<br />

durchsetzenwerdenkönnen,istfraglich.SchonjetztistjedenfallstraurigeRealität:Sorichtigschlechtessen<br />

ANZEIGE<br />

kannman in Bregenz ganz ausgezeichnet!<br />

FreilichgibtesauchGastro-Betriebe,dieganzbewusstausderkulinarischenÖdnis<br />

herausstechen wollen<br />

undaufalternativeKonzeptesetzen–<br />

zunennenwärenhiervorallemdas<br />

neue„Pier 69“<br />

am Hafen und<br />

dasebensojunge<br />

„Petrus“in<br />

derInnenstadt.<br />

Unterm<br />

Strich bleibt<br />

das Angebot<br />

für eineKultur-<br />

undLandeshauptstadt<br />

aber alles andereals„berauschend“.Sosolletwa<br />

jüngstauchdieweitgereisteKünstlerinTacitaDean,diederzeitimKUB<br />

ausstellt,gemeinthaben:„I’mrather<br />

bored withthe restaurantshere“.<br />

UnddasausdemMundeeinerEngländerin!<br />

Aber sie hat natürlich<br />

Recht.<br />

ZumSchlussnocheinekleineAnekdote,diedurchaussymbolhaftfür<br />

dieBregenzerMiseresteht:ImFrühjahr<br />

hatdie Stadt<br />

beschlossen,dass<br />

die Gastgärten<br />

heuerauchaußerhalb<br />

der Festspielzeit<br />

bis 24<br />

Uhr geöffnethaben<br />

dürfen. Blöd<br />

nur,dassdiesden<br />

Wirtennichtmitgeteilt<br />

wurde –<br />

undsohabensiein<br />

SummeübermehrereWocheneine<br />

Stundefrüheralseigentlicherlaubt<br />

die„Schotendichtgemacht“.Esgibt<br />

alsoGesprächsbedarf! R.Jäger<br />

Gasthof<br />

Ochsen Sulzberg


LEERSTAND<br />

Wie lassen sich Innenstädte<br />

wieder beleben, Frau Sturn?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

GudrunSturnistArchitektin,bautaberkeineHäuser,sondernbelebtlieberden<br />

öffentlichenRaum.EinerihrerSchwerpunkteistderLeerstand,mitdemmehrundmehr<br />

Städtezukämpfenhaben.ImGesprächmitAngelikaDrnekerklärtGudrunSturn,warum<br />

StädteeinKrapfenundkeinDonutseinsollen–undwiesiedaserreichenkönnen.<br />

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Gudrun Sturn nutzt<br />

gerne Ungenutztes –<br />

wiedasgeht,zeigtsie<br />

am10.Novemberbei<br />

der PotenzialeFeldkirch<br />

bei ihrem „usgnutzt“-IntermezzoimAltenHallenbad.<br />

SiesindArchitektin,bauenaberkeine<br />

Häuser.Wiekamdas?<br />

SchonwährenddesArchitekturstudiumswarichvielmitLandschaftsplanung,<br />

Städtebau undArchitekturtheorienbeschäftigt.MeinenerstenJobtratichineinerGebietsbetreuunginWienan.Da<br />

gingesdarum,inschwierigenStadtteilenwiedermehrLebensqualitätindenöffentlichen<br />

Raum zu bringen.<br />

Schließlichwurde das zu meinem<br />

Schwerpunkt.<br />

WashatSieursprünglichzurArchitekturgetrieben?<br />

ReinerZufall!Ichwollteeigentlich<br />

Bühnengestaltungstudieren –in<br />

Wien.Eswarimmerklar:Ichwillin<br />

einegroßeStadtweitwegvonZuhause.<br />

Die Aufnahmeprüfungfür<br />

dasBühnengestaltungsstudiumhabeichabernichtgeschafft.Ichdachtemir,dassichnuneinJahrArchitekturstudierenwürde,bisichnochmal<br />

zur Prüfung antreten kann.<br />

AberdannbinichbeiderArchitekturgeblieben.<br />

Ihre Arbeit kreist um Gemeinwohl<br />

statt Gartenzaundenken. Wo<br />

braucht es diesen Gedanken besonders?<br />

DenGemeinwohl-Gedankenbrauchenwir<br />

überall.Esist doch<br />

schrecklich,ineinemEinfamilienhauszuleben,dasmanjahrelang<br />

penibelgeplanthatundgenaudem<br />

eigenen Geschmack entspricht,<br />

dannausdemFensterschautund<br />

denNachbarninseinemHausim<br />

Toskana-Stilsieht. Da fehlt das<br />

Miteinander.<br />

Wie weit istVorarlbergbei derVerabschiedungvomEinfamilienhaus?<br />

DasstecktnochindenKinderschuhen,wobeiderDruckallmählich<br />

höherwird,dichterzubauen.Esist<br />

andersnichtmehrleistbar–und<br />

der Platz wirdauch nichtmehr.<br />

WererbtvondenElterndennnoch<br />

Bauland?Manmusstatsächlichetwastun.LandundGemeindenforcierendasauch,dochbeidenMenschenistesnochnichtsorechtangekommen.Verdichtetes<br />

Bauen<br />

bedeutetnichtnur„Müssen“,sondernauch„Können“:EshatdurchausQualität,dichterzuwohnen,<br />

kurzeWegeundeinenNachbarn<br />

zuhaben.DasurbaneDenkenhat<br />

sichhiernochnichtmanifestiert.<br />

DieUrbanisierungdesRheintalswird<br />

heiß diskutiert.Esgibt aber auch<br />

Stimmen, die meinen, dass kein<br />

ländlicher Raum so urban ist wie der<br />

Bregenzerwald. Wassind die Eigenschaften,<br />

an denen man einen urbanenRaumwirklichfestmachenkann?<br />

Er muss vielschichtig sein, viele<br />

unterschiedliche Lebenskonzepte<br />

ermöglichen–auchgesellschaftlich.<br />

Manmussallesdenkendürfen,es<br />

brauchtBildung, Kultur, Arbeit,<br />

Einkaufsmöglichkeitenund auch<br />

Landschaft.Vielleichtistderurbane<br />

RaumgarkeinGegenkonzeptzum<br />

Land,vielleichtlässtsichdasverbinden.WohörtdasLandauf,wofängt<br />

dieStadtan?Abgrenzungenfallen<br />

nichtimmerleicht.<br />

Wohnen ist in Vorarlbergsehr teuer<br />

geworden.AufderanderenSeitegibt<br />

es einen großen Leerstand. Wie kann<br />

mandasnutzbarmachen?<br />

Leerstandistsehrheterogen.Räume<br />

mit ehemaliger betrieblicher<br />

Nutzung,Wohnraum,Bauernhöfe,<br />

dieleerstehen.Spannendist,dass<br />

viele Wohnräume nichtkomplett<br />

leerstehen,sonderneineUnternutzungaufweisen.Dasheißt:InHäusern,dieursprünglichfürvielePersonengebautwordensind,wohnen<br />

jetztnurwenigeodernurnocheine<br />

Person.VielPlatzalso,dernurhalb<br />

genutztistundnichtverfügbarist.<br />

DaliegtgroßesPotenzial.<br />

Wie kann mandieses Potenzial<br />

heben?<br />

<br />

6<br />

s’Magazin


LEERSTAND<br />

s’Magazin 7


LEERSTAND<br />

FORTSETZUNG<br />

BludenzhatebenseineReihefrei.raum<br />

gestartet–einProjekt,umungenutzte<br />

Räumezwischenzunutzen.WiebeurteilenSieInitiativenwiediese?<br />

SolcheInitiativensindextremwichtig.<br />

Bludenzhat wie auch andere<br />

StädtedasProblemderzunehmend<br />

verödendenStadtkerne.GeschäftslokalewerdenanderPeripheriegebaut<br />

Häuserlassensichrechteinfachteilen–mitzweiEingängen,zweiBädernundsoweiter.BaulicheMaßnahmensindabermeistdaskleinere<br />

Problem.DasgrößereProblemistdie<br />

HürdeindenKöpfenderMenschen.<br />

Willman Mieter im Haus haben?<br />

WillmandasZimmerderKinderjahrelangfreihalten?Oderwillmandiese<br />

ausräumenundvermieten?<br />

WielassensichdieHürdennehmen?<br />

EsfehltnochamBewusstsein,dasses<br />

dringendenBedarfgibt,dieseRäume<br />

zur Verfügungzustellen. Gleiches<br />

giltfürdieLebenskonzepte,dieinden<br />

letztenJahrenvielfältigergeworden<br />

sind.VielleichtsolltemanalsHauseigentümernichtnurdaraufhoffen,<br />

dassirgendwanndieFamiliezurückkommt.IneinerVermietungliegen<br />

vieleVorteile:Ein älterer Mensch,<br />

derseinHauszumTeilvermietet,hat<br />

einen Ansprechpartner, jemanden,<br />

der sich um den Garten kümmern<br />

kann etc. Da istwieder Leben im<br />

Haus. Auch Betriebskostenlassen<br />

sichaufdieseWeisesparen.<br />

Leerstandentsteht auchdadurch,dass<br />

Wohnungen als Investition aufgekauft<br />

werden,ohnevermietetzuwerden.<br />

Dasistproblematisch,nichtnurbei<br />

Wohnungen,sondernauchbeiBauland.DawirdkeinWeganeinemanderenSteuermodellherumführen.<br />

Vorarlberghat gerade zwei Gesetzesnovellen<br />

zur Raumplanung und zum<br />

Bodenverkehrsgesetz beschlossen:<br />

Wasistdaranpositiv,wasnegativ?<br />

Positivist,dassmandieProblematik<br />

angegangen ist. Aber die tatsächlichenInstrumentegegenBaulandhortung<br />

–Infrastrukturabgabe, LeerstandsabgabeundBesteuerung–sind<br />

leidernicht berücksichtigt worden.<br />

DasGanzeistnichtmutiggenug.<br />

SiehabendasProjekt„usgnutzt“insLebengerufen.Worumgehtes?<br />

JohannesHerburgerundichhaben<br />

diesesProjektgeboren.DasThema<br />

Leerstandistfürvielezugroß,gerne<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

Geboren1977inRöthis,ArchitekturstudiuminWien,GebietsbetreuerinindiversenWienerGemeindebezirken,Gründungdes<br />

eigenenBüros„FrauSturn“,zahlreicheProjektezuGemeinwohlund<br />

öffentlichemRaum,lebtinRöthis.<br />

·········································································································································<br />

wirddieVerantwortungdafürherum-<br />

geschoben.Wirwolltendasändern<br />

undhabeneinFestivalzumThema<br />

Leerstandaufgezogen.WirhabenExperten<br />

eingeladen, junge Menschen<br />

habenihreProjektevorgestellt,esgab<br />

Kunstausstellungenundanderes,damitwirLeuteerreichen,diesichan<br />

sichnichtmiteinemsolchenThema<br />

beschäftigenwürden.EinProjektzur<br />

Bewusstseinsbildung.<br />

DasProjektistaberfortlaufend?<br />

Wirhaben tolles Feedbackbekommen–undschließlichdasAngebot,<br />

beider „Potentiale“ mitzuwirken.<br />

Deshalb gibt es nun ein usgnutzt-<br />

Intermezzo,beidemwirunswieder<br />

demLeerstandwidmen.<br />

undmachendenStadtlokalenKonkurrenz.DieInnenstädtesinddann<br />

nichtmehrbelebt.<br />

Welche Werkzeuge haben Städte, um<br />

ihreKernewiederzubeleben?<br />

Zwischennutzungenetwa,oder vermehrteHaussanierungen.AuchFeldkirchzeigtmitVeranstaltungenwie<br />

der„Potentiale“,wiemanMenschen<br />

wiederindieStadtlockt.UndkommenMenschen,weiletwasgeboten<br />

wird,machenauchwiedermehrLokaleauf.Wichtigist,<br />

dasswenigeran<br />

der Peripherie gebautwird. Durch<br />

Förderungsmodelle sollte alles wie-<br />

derindenKernwandern.DerDonut-<br />

Effektistsonstunaufhaltsam.<br />

Donut-Effekt?<br />

Ja,früherwardieStadteinKrapfen:<br />

DieMarmelade,alsodasWichtige,<br />

warinderMitte.NunistsieeinDonut:AllesWichtigeistrundumundin<br />

derMitteisteinLoch.AlleAnstrengungensollteninsZentrumgerichtet<br />

sein,selbstwennesinder Stadt<br />

manchmal schwieriger ist. Meines<br />

ErachtensmüsstemanesdemNeu-<br />

8<br />

s’Magazin


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• •<br />

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RO<br />

s’Magazin 9<br />

LEERSTAND<br />

bauweitausschwierigermachen.<br />

WaswünschenSiesichfürVorarlberg–<br />

ausdemBlickwinkelIhrerArbeit?<br />

Ichwürdemirwünschen,dassman<br />

denöffentlichenVerkehrnochernsternehmenwürdeundsichnichtmit<br />

anderen ländlichen Regionenvergleicht,sondernmitStädten.Essollte<br />

dieMöglichkeitgeben,wirklichauf<br />

denöffentlichenVerkehr umzusteigen,dennmomentanistdasnureine<br />

halbeAlternative:NurfürMenschen,<br />

dieinderStadtwohnenunddortauch<br />

arbeiten.<br />

WiewohnenSie?<br />

Ineinem40JahrealtenTerrassenbau.JedeWohnunghateinenBalkon<br />

odereineTerrasse.ImStiegenhaus<br />

trifftmandieanderen,inderWohnungistmanganzprivat.ImWohnbaubrauchtesmehrExperimentierwillen,nichtimmernurGleichförmiges.Manmussdafürvielleichtauch<br />

mehrGeldausgeben–abermanbekommt<br />

höhere Lebensqualität.Der<br />

WohnungsbausollteeineechteKonkurrenzzumEinfamilienhaussein.<br />

ImKatastrophenjahr2051,alsdasLandVorarlbergunbewohnbargeworden,dieBevölkerunghalb<br />

verhungertwar,indenStädtenbereitsersteAnzeichenvonKanibalismusauftraten,flüchtetediedreiköpfigeFamiliedesErnstBeerindasgelobteLand<br />

Marokko.DaeskeinefunktionierendenKommunikationsmittelmehrgab,mussteErnstBeerdem<br />

Hörensagenvertrauen.Er,seineFrauundder6-jährigeSohngabensichindieHändeeinesSchleppers,<br />

dersieaufabenteuerlichenWegennachCadizin<br />

Südspanienbrachte.VondortsetztensienachMarokkoüber.DiebuchstäblichearabischeGastfreundlichkeitwarkeineleereWorthülse.Sofort<br />

fandendieBeersAufnahmeimHauseinesMöbeltischlers,dessenFrauihnendasschönsteZimmer<br />

desHauseszurVerfügungstellte.DemsicherenTod<br />

entronnen,begriffendieBeersallmählichwieder,<br />

wasesheißt,inFriedenundohneAngstzuleben.<br />

AuchdieAlpträumeihresJungenwurdenweniger,<br />

undganzseltennochschrieermitteninderNacht<br />

auf,weilermeinte,denabgeschlagenenArmseines<br />

OnkelsinHändenzuhalten.DadieBeerswussten,<br />

dassesniemehreinZurücknachVorarlberggeben<br />

wird,unternahmensiealles,sichderfremdenKultur,ihrenSittenundRegelnvertrautzumachen.AllelerntensiemitgroßemFleißdiearabischeSprache,undsiesuchtenumBleiberechtan.Aberdie<br />

Behördenwarenträgeundzudemvölligüberlastet.<br />

DasVerfahrenzogsichindieLänge–vierJahredauerteesbereits.NochimmerkeinBescheid.VierJahrelebtendieBeersinUngewissheit,abersiewaren<br />

zuversichtlichundgutenMuts.„Wenndassolange<br />

dauert“,sagtederVater,„werdendieunsnicht<br />

mehrabschieben.“SiewarenTeilderarabischen<br />

Kulturgeworden,dietypischeVorarlbergerFamilie<br />

Beer.ImfünftenJahr,am2<strong>4.</strong>August,poltertees<br />

mitteninderNachtandieTürdesMöbelschreiners.<br />

ZweiPolizistenmitSchlagstöckenundElektroschockgerätenstandendaundverlautbarten,dass<br />

sichdieFamilieBeerbinneneinerStundebereitmachenmüsse.EsgehezurücknachÖsterreich.<br />

DieBeers<br />

GudrunSturnistkeineklassische<br />

Hardlinerin,siebringtihreIdeenmit<br />

WitzundCharmeweiter.<br />

Fotos:DietmarMathis


WELLNESS<br />

Mineralheilbad<br />

NatürlichesMineralwasseralsQuelle<br />

derKraftundErholungfindetmanin<br />

St.Margrethen.IndenMassage-und<br />

SprudelbädernkannmandieSeele<br />

baumelnlassen.AuchdieSaunawelt<br />

wartetmitBesonderheitenauf:<br />

Aufgusszeremonien,akustischeReisen<br />

mitKlangschaleoderErlebnisduschen<br />

bietenEntspannungpur.<br />

TaminaTherme<br />

WersichetwasGutestunwill,kannim<br />

heilendenRagazerThermalwasserabtauchen.<br />

Schonseitfast800Jahrenweißmanumdie<br />

besonderenKräftedesWassers,dasausder<br />

Taminaschluchtströmt–esistwohlige36,5<br />

Gradwarm.NebenzahlreichenMassage-und<br />

Beauty-Angeboten,diekeinenWunsch<br />

offenlassen,beeindrucktdie<br />

außergewöhnlicheArchitekturder„Grande<br />

Dame“dereuropäischenThermen.<br />

Fotos:GrandResortBadRagaz<br />

Relaxen leicht<br />

Wenn’sdraußenkaltundnassist,dannsehntmansichnach<br />

einerwarmenEntspannungs-Oase.InundumVorarlberggibt<br />

esreichlichWellness-Angebote,diedasSchmuddelwetterund<br />

denAlltagsstressimNuvergessenlassen!<br />

Fotos:ChristianHolzknecht<br />

AktivimErlebnisbadAquaria<br />

ImAllgäulocken1000<br />

QuadratmeterWasserlandschaft<br />

mit25-m-Sportbecken,<br />

Außenbecken,3-und5-Meter<br />

Sprungturm,100-mRutsche,<br />

Wildwasserkreiselundeinem<br />

Solebeckensowieeinem<br />

SaunaangebotderExtraklasse.<br />

SehenswertistderAußenbereich<br />

mitzweiAußensaunen:Er<br />

beeindrucktmiteinergrandiosen<br />

AussichtaufdenHochgrat,am<br />

allerschönstennacheiner<br />

gelungenenBerg-oderSkitour.<br />

Fotos:Aquaria<br />

Foto:Aquaria<br />

10<br />

s’Magazin


s’Magazin 11<br />

WELLNESS<br />

gemacht<br />

Romantikinder<br />

TraubeBraz<br />

Wiewär’smiteinem<br />

Spa-DayinderTraube<br />

Braz?Aufknapp1000<br />

Quadratmeternaufzwei<br />

Ebenenbefindensichein<br />

HallenbadmitWhirlliegen<br />

undkombiniertemFreibad,<br />

einegemütliche<br />

Saunalandschaftund<br />

Ruheräumemitoffenem<br />

Kamin.Wemeinpaar<br />

Stundenzuwenigsind,der<br />

kannauchgerneüber<br />

Nachtbleiben!<br />

Neuesim<br />

AmHoland<br />

ImSommereröffnetedas<br />

kleine,feineHotelAm<br />

HolandinAuseinenneuen<br />

Wellnessbereichmit<br />

Saunen,großem<br />

Ruhebereich,Infrarotliegen,<br />

offenemKamin,beheiztem<br />

Infinity-Außenpoolmit<br />

BlickaufdieKanisfluhsowie<br />

Kneipp-undTauchbecken.<br />

DasHotelheiztnunzu100<br />

Prozentumweltverträglich<br />

miterneuerbarerEnergie<br />

ausdemhauseigenen<br />

Biomasse-Heizwerk!<br />

Sauna-UfoinderKrone<br />

EinaußergewöhnlicherBlickfangsorgtseitHerbst<br />

imGartendesHotelGasthofKroneinHittisaufür<br />

Staunen.AlsHüllefüreinefinnischeSaunaundeine<br />

BiosaunahatderVorarlbergerArchitektBernardo<br />

Badereinmehreckiges„Sauna-UFO“entworfen.<br />

DasProgramm:eineklassischefinnischeSauna,ein<br />

SanariummitmilderTemperaturundangenehmer<br />

LuftfeuchtigkeitundDuschen.Ein<br />

KneipptretbeckenimGartensorgtfürAnregung,<br />

EntspannungfindetmanimRuheraum.<br />

Fotos:TraubeBraz<br />

Foto:KroneHittisau


GESELLSCHAFT<br />

DanielaVallaster<br />

GrafikDesignerin<br />

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Schwungvollundbestensgelauntwirbeltmeine<br />

Steinbock-KolleginDanielaVallasterzumInterview.<br />

VonRankweilauserobertedieheute43-jährige<br />

1997nichtnurdieBundeshauptstadt,sondernauch<br />

dasHerzeines„waschechten“Wieners–diesesind<br />

übrigensüberraschenderweiseeherseltenzufinden!DanielaarbeitetalsselbstständigeGrafik-DesignerinundhatsichaufEditorial-Design,alsodas<br />

GestaltenvonMagazinen(etwadas„GrüßDi“eines<br />

renommiertenHandelsunternehmens)spezialisiert.<br />

SiestattetaberauchApothekenmitdementsprechenden„CorporateDesign“ausoderentwirftTeppich-FächerzurVerkaufspräsentation.Ermöglicht<br />

wurdeihrderSchrittinsUnternehmertumvorzehn<br />

JahrendurchdasAMS-Gründerprogramm,welches<br />

sienachzweimehrjährigenEngagementsbeiGrafik-StudiosfürsichinAnspruchnahm.NachderMaturaversuchtesieeszunächstmiteinemJus-StudiuminInnsbruck.DasentsprachderKreativen<br />

abergarnichtundsowechseltesieaufeineKunstakademieinHolland.InderWerbe-AkademieWien<br />

fandDanieladannihrewahreBerufung,welchesie<br />

sichmittelseinesKreditsauchselbstfinanzierte.<br />

„Daswarhart,hatmichaberaufdenrichtigenWeg<br />

gebracht“,erklärtsie<br />

rückblickend.Zufinden<br />

istdieKulinarik-ExpertinoftamStammtisch<br />

desGasthausWolfin<br />

Wien-Wieden.<br />

DieVorarlberger KommunikationsberaterinCarola<br />

Purtscher<br />

(PR-Agentur Purtscher<br />

Relations)lebtseitüber30JahreninWien.Als<br />

Netzwerkerin<br />

lädtsieregelmäßigzuihrerexklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

IhrSelfie:DieGrafikerin<br />

DanielaVallastermitBlick<br />

aufdenbenachbarten<br />

Kirchturm.<br />

Gesicht<br />

der Viktoria<br />

Eristunübersehbar,sowohlalsoptische<br />

ErscheinungalsauchalsVorklöstner<br />

Original:ErichGasser.Derrührige<br />

KaufmannundehemaligeBregenzer<br />

Faschingsprinzprägtevorallemals<br />

jahrzehntelangerPräsidentdes<br />

Traditions-ClubsViktoria62Bregenzdas<br />

sportlicheundsozialeGeschehendes<br />

Stadtteilsnachhaltig.<br />

Obwohl er selbst nicht<br />

vielWertdarauflegt,<br />

imMittelpunktzustehen,istErichGasser<br />

einesderletztenBregenzerOriginale–unddashatmehrereGründe.Einerdavonist,dasser<br />

sich seit Jahrzehnten gegenüber<br />

InternetundKaufhauskettendurch-<br />

setztundmitseinem„Schuh-Sport-<br />

Gasser“ersteAnlaufstellefürviele<br />

Sportbegeisterte der Landeshauptstadtist.„Seit1986führenwirdie<br />

Läden unseres Vaters weiter; während<br />

meine Schwester Brigitte das<br />

SchuhgeschäftinderInnenstadtleitet,erweitertenmeineFrauDorisund<br />

ichdasAngebotimVorklostermit<br />

einem umfangreichen Sportsortiment“,soErich,derseinErfolgsgeheimnis<br />

vor allem im persönlichen<br />

Service sieht. „Mittlerweile kenne<br />

ichunsereKundenundihreBedürfnisse–fallsjemandetwaeinenBandscheibenvorfallhatte,wirdseinSki<br />

ebenandersgeschliffenalsimVorjahr“,überraschtder65-jährige,ehedemselbsteinexzellenterSkifahrer,<br />

mit Detailkenntnissen. Natürlich<br />

war er auch erste Anlaufstelle für<br />

Sportvereine,unteranderemfürden<br />

oft im Schatten von Schwarzweiß<br />

12<br />

s’Magazin


PORTRÄT<br />

BregenzstehendenFußballclubViktoria<br />

62. „Zuerst rüstete ich die<br />

Teamsnuraus,aberbaldwurdeaus<br />

demSponsoringeineHerzensangelegenheitundichzumPräsidentengewählt“,erinnertsichErich,derdaraufhin30Jahrelangfederführend<br />

die Geschicke des Vereins prägen<br />

sollte.<br />

PrinzundPräsident<br />

„Es gab sportliche Erfolge, aber<br />

vielwichtigerwarmireinflorieren-<br />

desVereinsleben“,soderLangzeit-<br />

Präsident,derdenClubeinerseitsbis<br />

indieRegionalligaführte,andererseitsvorallemaberdieVereinsstrukturennachhaltigfestigte.„DieTrainingsplätzezusichern,dasClubhaus<br />

quasiimEigenbauzuerneuernund<br />

biszu14Kinder-undJugendmannschaftenzubetreuenwarschoneine<br />

Leistung–sowohlvonmiralsauch<br />

denzahlreichenehrenamtlichenVereinsmitgliedern“,istErichauchzehn<br />

Jahre nach seinem „Abgang“ stolz<br />

aufdasErreichte.Dassdermassige,<br />

mitseinerVollglatzeeinwenigmartialischwirkendeHüneeinweiches<br />

Herzhat,bewieserabernichtnurim<br />

Verein,sondernauchalsFaschingsprinz.DerfrüherePfadfinder(„Das<br />

hatmichgeprägt...“)setzteundsetzt<br />

sichauchindernärrischenJahreszeitbesondersfüralteMenschenund<br />

Kinderein.„Mirkommteseherdaraufan,zuhelfenundFreudezubereiten;<br />

Fröhlichkeit auf Kommando<br />

istmeineSachenicht“,soderehemaligePrinzOreXXXVI.,ErichII.,der<br />

es gut findet, dass der Verein Ore<br />

OrekeinMitgliedderVorarlberger<br />

Fasnatzünfte(VVF)ist.Und,wenn<br />

ihmseinBerufundseinHobby–InneneinrichtungimBauhaus-Stil(!)–<br />

Zeitlassen,auchheutenochimmer<br />

punkto Organisation hilfreich zur<br />

Verfügungsteht.GetreuseinemMotto„Blödkaschmolsi,aberz’healfa<br />

muaschtdarwissa...“<br />

RaimundJäger<br />

Foto:LisaMathis<br />

s’Magazin 13


• •<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••MartinimarktDornbirn,anno1986<br />

AmkommendenFreitagist<br />

es wieder soweit,die Stadt<br />

Dornbirn wirdganz im Zeichen<br />

des Martinimarkts stehen!<br />

Ein Spektakel mit Tradition,<br />

das heuer bereits zum<br />

43. Mal überdie Bühnegeht.<br />

Verändert hat sich der Markt<br />

über die Jahrzehnte nur in<br />

Nuancen: Zur Eröffnung wird<br />

dem jeweiligen BürgermeistereineGansüberreicht,„Lüt<br />

im alto Häß“laben sich an<br />

Riebel, Kaffeeund Sekt,der<br />

„Ganslexpress“ zieht seine<br />

Runden, Kinder vergnügen<br />

sich an einem nostalgisches<br />

Karussell –das war immer<br />

schon so, das bleibt hoffentlichauchso.<br />

Vorallem aber steht der<br />

Martinimarkt ganz im Zeichen<br />

des Teilens: Zahlreiche<br />

Vereine und Initiativen stellen<br />

Marktstände auf, um für<br />

die gute Sache Geld zu sammeln,<br />

lokale Händler bieten<br />

ihreWaren zum halben Preis<br />

an–derHeiligeMartin,Dornbirns<br />

Stadtpatron, hätte am<br />

buntenTreibenwohlauchseine<br />

Freude. Also dann: „Edu-<br />

14<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

Vö<br />

ard, butz do Bart,z“DorobiroischtMartinimart!“<br />

HabenSie auch historische Fotoschätze<br />

zuhause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.Die<br />

bestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />

Foto:RudolfZündel,VorarlbergerLandesbibliothek<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

VÖ<br />

schelb<br />

Adjektiv,Adverb<br />

ScheelmeinteschonimMittelhochdeutschen<br />

schief/krumm,dasWortinseinerursprünglichenForm<br />

istheutejedochnurimumgangssprachlichenHochdeutschzufinden–imAusdruckscheelschauen(=neidisch,missgünstig,abschätzig,feindseligblicken).Das<br />

SchielenalsschiefesBlickenimmerhinistnochvomalten<br />

scheelabgeleitet.ImGegensatzdazu<br />

bliebimAlemannischenSchelbder<br />

ursprünglicheundalltäglicheSinn<br />

vonscheelalsschief,krumm,verzogen,verzerrtweitererhalten.<br />

TypischerweiseschelbsindBretter,diesokrummsind,dasssie<br />

sichnurnochschlechtodergar<br />

nichtmehrzurWeiterverarbeitung<br />

eignen(imSchwabenlandexistiert<br />

garderAusdruckbrettschelb,womit<br />

„KanKummer–<br />

desgohtschoned<br />

schealb!“<br />

nichtalleinkrummeBretter,sondernaucheigensinnige<br />

Personenbeschriebenwerden).GehteinMenschhierzulandeschelb,sohinkter;gehteineSacheschelb,sogeht<br />

sieebenfallsschief,undzwarindieHose.Selbstdas<br />

schelbeLuaga(=derschiefeBlick)unsererMitbürgerhat<br />

sichnichtnurimVerhalten,sondernauchsprachlichbis<br />

indieNeuzeitherübergerettet,undesistsobeliebtwie<br />

imHochmittelalter:„Luagnedsoschealbodeributzdr<br />

oane!“DerleiheftigeReaktionengegenüberallemSchealbemsindtrotzderbekanntenFriedfertigkeitdesAlemannengarnichtuntypisch,hängtderVoradelberger<br />

dochvonseinerVolksseelehergeradezuinbrünstigallemGeraden,GeordnetenundEbenmäßigenan.Daher:<br />

aufallesSchealbenachMöglichkeitverzichten!<br />

s’Magazin 15


EVENTS<br />

Konzert mit AVEC<br />

+WeLove Silence<br />

am Spielboden<br />

in Dornbirn<br />

AVEC präsentiert<br />

mit<br />

„Love“die erste<br />

Single aus<br />

ihrem neuen<br />

Album „Heaven/Hell“.<br />

„Love“isteinmal<br />

mehr ein<br />

vor Leichtigkeit<br />

schwebender<br />

und<br />

von inhaltlicher<br />

Tiefe durchdrungener<br />

Song. Zu hören am Samstag,<br />

dem 10. November,um21Uhr<br />

amSpielboden inDornbirn.Als<br />

SupportspieltWeLoveSilence.<br />

Ticketsunter:<br />

www.spielboden.at<br />

Foto:DornbirnTourismus&Stadtmarketing/LucasHämmerle<br />

Martinimarkt in Dornbirn<br />

–natürlich mit Gans!<br />

„Eduard, butz do Bart,z’Dorobiroischt Martinimart!“<br />

heißtesnunschonzum43.MalamFreitag,dem9.November,inderDornbirnerInnenstadt.DerMartinimarkt<br />

zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Märkten<br />

derDornbirnerStadtgeschichte.Geöffnet:9bis20Uhr.<br />

Foto:Kidizin_Sane<br />

Let It Be -Tribute Show<br />

DieBeatlessinddieerfolgreichste<br />

Band aller Zeiten und das wohl<br />

größte Musikphänomen des 20.<br />

Jahrhunderts. Die neue Show „Let<br />

It Be“zeigt die unglaubliche Erfolgsgeschichte<br />

der Fab Four in<br />

einem einzigartigen Live-Erlebnis.<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Die Tribute Show kommt in einer<br />

neuem überarbeitetenVersion von<br />

6. bis 11. November ins Musical<br />

Theater nach Basel undvon13. bis<br />

18. November ins Theater 11 nach<br />

Zürich. Tickets: www.musical.ch,<br />

www.ticketcorner.ch<br />

Kompost 3:Live und jazzig<br />

am Spielboden in Dornbirn<br />

Seit 2009 machen<br />

die vier<br />

WahlwienerMartin<br />

Eberle (trumpets),<br />

Benny<br />

Omerzell (keys),<br />

Manu Mayr<br />

(bass) und Lukas<br />

König (drums)<br />

gemeinsam Musik.<br />

Am 8. November<br />

geben<br />

sichdievier amSpielboden in DornbirneinStelldichein.<br />

Die Band hat bereitsvierAlben auf ihremeigenen Label<br />

veröffentlichtundistGewinnerdesinternationalenBremerJazzPreises.Tickets:www.spielboden.at<br />

Foto:paul-coltas<br />

Foto:NikolausOstermann<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />

Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />

Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:SandraNemetschke,AngelikaDrnek,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />

16<br />

s’Magazin


KULINARIK<br />

Rinderfilet mit Cognacsauce<br />

und Süßkartoffelpüree<br />

Fotos:GesundeErbsen,PatriciaKeckeis<br />

Fo<br />

,,<br />

Esdarfauch<br />

manchmalwieder<br />

Fleischsein–zumBeispiel<br />

einherzhaftzubereitetes<br />

Rinderfilet!<br />

IndenletztenMonatenkambeiunsnursehrseltenFleischauf<br />

denTisch.LagesamheißenSommer?Magsein.Faktist:Ich<br />

hatteeinfachkeinenGustodrauf.Dannplötzlichsagtmein<br />

Körper:„EinRinderfiletwärwiedermalfein.“Gesagt,aufden<br />

körperlichenInstinktgehörtundgetan.Wichtigdabei:Esmuss<br />

Qualitätsfleischsein–undzwarvomMetzgerdesVertrauens–in<br />

unseremFallLampert’sDorfmetzgereiinAltenstadt.DashatdurchausseinenPreis.Dochdenzahleichgern,dennichweiß,wasichbekomme.AußerdemmussmandasFleischgutundschonendzubereiten.Obichjetzt,wennesdraußendunklerundkälterwird,wieder<br />

mehrFleischesse?Wirwerdensehen.MeinesErachtensgiltjedenfalls:FleischinMaßen,dannabervollundganzgenießen.<br />

www.gesunde-erbsen.com<br />

Zubereitung:<br />

1 Für das Püree Süßkartoffeln schälen,<br />

in Würfel schneiden und in heißem Salzwasser<br />

ca. 15 Min. weichkochen. Abseihen<br />

und mit dem „Zauberstab“pürieren.<br />

In einen kleinen Topf geben und mit<br />

Muskatnuss,etwas Pfeffer, Salz,Zitronensaft,Kurkuma<br />

und Butter abschmecken.<br />

Warm halten.<br />

2 Backrohr auf 80 Grad Unter-/Oberhitzevorheizen.<br />

Etwas Ghee (oder Butterschmalz)<br />

in eine heißePfanne geben<br />

und das Rinderfilet auf allen Seiten jeweils<br />

ca. 3Min. anbraten. Herausnehmen,<br />

in Alufolie verpackt für ca. 15 Min.<br />

ins Rohr (mittlereSchiene) geben.<br />

3 In der Zwischenzeit grüne Pfefferkörner<br />

und geschälte,aber ganzeKnoblauchzehen<br />

in der Pfanne mit Bratrückständen<br />

erhitzen und mit einem kräftigen<br />

Schluss Cognac ablöschen. Rinderbrühe<br />

zugießen, in einen kleinen Topf<br />

füllen (die Pfanne brauchen wir noch<br />

mal) und bis zur gewünschten Konsistenz<br />

einköcheln lassen. Zum Schluss mit Pfeffer,<br />

Salz und einem Spritzer Zitronensaft<br />

abschmecken. Kalte Butter hinzufügen,<br />

damit die Sauce schön sämig wird.<br />

4 Rinderfilet aus dem Rohr nehmen<br />

und nochmals kurz auf beiden Seiten anbraten.<br />

Drucktest machen, ob Medium<br />

oder durchgebraten –jenach Wunsch<br />

länger in der Pfanne lassen. Danach herausnehmen,<br />

2Minuten ruhen lassen, in<br />

Scheiben schneiden und mit dem Püree<br />

servieren.<br />

Zutaten(für2Personen):<br />

2Süßkartoffeln<br />

1Rinderfilet(ca.300g)<br />

1ElgrünerPfeffer(eingelegt)<br />

2Knoblauchzehen<br />

Cognac<br />

Ghee(o.Butterschmalz)<br />

Butter<br />

Salz,Pfeffer,Zitronensaft,Kurkuma,<br />

Muskatnuss<br />

s’Magazin 17


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

... Hanspeter Feuerstein<br />

DerNenzingerwarimmerbestrebtdieWalgau-Regionnachvornezu<br />

bringen–alsRaiffeisenbank-DirektorsowiealsObmannder<br />

Wirtschaftsgemeinschaft.Heutewidmetersichintensivseinen<br />

47er-Jahrgängern.DasRastenistfürden71-Jährigennichts,vielmehr<br />

lebterimmernochnachdemMotto:„Schaffa“machtFreude!<br />

Finanzwesen.AlsdieRaiffeisenbank<br />

NenzingeinenGeschäftsführersuchtewarseinInteressegroßundderJob<br />

alsbaldinderTasche.Indennächsten30JahrenerfülltedieGenossenschaftsbanksein<br />

beruflichesLeben.<br />

AlsGeschäftsführergaltes,dieBank<br />

auszubauen–waserfolgreichgelang.<br />

SeinBestrebenwaresimmer,einen<br />

Zusammenschluss mit den anderen<br />

BankenimWalgauzuerwirken–was<br />

imvergangenJahrrealisiertwurde.<br />

„DerWalgauhateinestarkeWirtschaftskraftundichwarimmerein<br />

FördererderRegion.“Ab2006war<br />

FeuersteinauchObmannderWirtschaftsgemeinschaft,alssolcherhat<br />

ermittelsMessen,BällensowieLehrlingsinitiativen<br />

die Aufmerksamkeit<br />

auf die Region gelenkt. „DieEntwicklungimWalgauistrasantvorangegangen“,freutersichüberdieErfolge.BeispielsweisekonntedieOffensive<br />

„HiPos“ 2008 sogar einen<br />

Staatspreiseinheimsen.„Wirwaren<br />

damalsschonVordenker–undheute<br />

isteswichtigerdennje,dieLehrevoranzubringen!“<br />

In seinem wohlverdienten RuhestandsindihmdasGemeinwohlund<br />

derKontaktzuseinenMitmenschen<br />

immernocheinAnliegen.Besonders<br />

seineJahrgänger profitieren davon:<br />

Er organisiertEvents,bei welchen<br />

Aberhunderte„47-er“ausdemganzen<br />

Land zusammen kommen und<br />

„fäschten“,wasdasZeughält:„Bei<br />

unsistimmerwaslos!“ SN<br />

1988:GeschäftsführerHanspeter<br />

FeuersteinmitdemVorstandderRaiba<br />

Nenzing-Schlins-Rönsbeider<br />

Generalversammlungmit<br />

BilanzpräsentationimHotelMarmota.<br />

Ich bin eine Mann derWirtschaft“,sagtHanspeterFeuerstein<br />

über sich selbst.Sein<br />

WerdegangistdieBestätigung<br />

dafür:ErstudiertealsGrundlage<br />

Volkswirtschaft in Innsbruck.<br />

„Mein Vater warTischlermeister.<br />

Ichhabeseinerzeitmitgeholfenund<br />

das geschäftliche Treiben hatmich<br />

sofort infiziert!“ Berufserfahrung<br />

sammelteererstbeiderFirmaManahl<br />

im Verkauf,späterbei Textil<br />

LorünserinderBuchhaltungundim<br />

<strong>2018</strong>:HanspeterFeuersteinistgerneaufReisen–hieramReschensee.Familie,JahrgängerundSport<br />

sinddiePrioritätendesNenzingers.<br />

Fotos:HanspeterFeuerstein<br />

18<br />

s’Magazin


OOOH!<br />

Das neue Rätsel-Krone Sudoku ist da.<br />

um nur<br />

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