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Gemeindeinfoblatt-2018-09

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Eichendorfer Rathausfenster September <strong>2018</strong><br />

Immer noch ein großes Thema!<br />

Bekämpfung des Buchsbaum-Zünslers<br />

So erkennen Sie einen Befall:<br />

Buchsbaumzünsler beschränken sich in Mitteleuropa auf<br />

Buchsbaum-Arten und deren Sorten. In ihrer ostasiatischen<br />

Heimat schädigen die Insekten darüber hinaus auch Euonymusund<br />

Ilex-Arten. Die Schädlinge beginnen im Innern der Pfl anzen<br />

zu fressen und werden oft erst entdeckt, wenn es schon fast<br />

zu spät ist. Während ihrer Entwicklung frisst eine Raupe etwa<br />

45 Blätter. Nach den Blättern nagen die Zünslerraupen auch<br />

die grüne Rinde der Triebe bis auf das Holz ab, weshalb die<br />

darüber befi ndlichen Triebteile komplett eintrocknen und<br />

absterben. Anders als beim Buchsbaum-Triebsterben (siehe<br />

weiteren Artikel) oder der Buchsbaumwelke bleiben die<br />

abgefressenen Blattrippen deutlich sichtbar stehen. Auffällig<br />

sind die zahlreichen Kotkrümel im Buchs, welche auch auf den<br />

Blattresten zu sehen sind. Die befallenen Pfl anzen sind zudem<br />

mit Gespinsten überzogen und aufgrund der Rindenschäden<br />

stellenweise eingetrocknet. Die Raupen können einen<br />

Buchsbaum bis zum kompletten Absterben schädigen. Sie<br />

sind sehr aktiv und fressen den Buchs in kürzester Zeit kahl.<br />

Deshalb ist eine ständige Kontrolle besonders wichtig.<br />

Bekämpfung:<br />

Da es sich beim Buchsbaumzünsler um einen Einwanderer aus<br />

Asien handelt, stellt sich die heimische Fauna nur langsam<br />

auf das Insekt ein. In den ersten Jahren wurde wiederholt von<br />

Beobachtungen berichtet, dass Vögel die gefressenen Raupen<br />

gleich wieder auswürgten. Man vermutete, das liege an den<br />

giftigen pfl anzlichen Abwehrstoffen des Buchsbaums, die<br />

sich im Körper der Zünsler-Raupen anreicherten. Inzwischen<br />

scheinen die Larven des Buchsbaumzünslers jedoch in der<br />

heimischen Nahrungskette angekommen zu sein. Vor allem<br />

Spatzen sitzen in den Regionen, in denen der Zünsler schon<br />

seit längerem vorkommt, während der Brutzeit zu Dutzenden<br />

auf den Buchseinfassungen und picken die Raupen heraus.<br />

Um in Ihrem Garten eine explosionsartige Vermehrung des<br />

Buchsbaumzünslers zu unterbinden, sollten Sie bereits die<br />

erste Raupengeneration im Frühling bekämpfen. Den jungen<br />

Larven ist besonders schwierig beizukommen, da sie im<br />

Innern der Buchsbaumkronen fressen und durch Gespinste<br />

geschützt sind. Bei einzelnen Pfl anzen könnte man die<br />

ersten Raupen vorsichtig mit einer Pinzette absammeln, um<br />

die Vermehrung einzudämmen – das ist äußerst mühsam,<br />

wäre aber auf Dauer effektiv. Aber Achtung: Die Raupen sind<br />

erstaunlich fl ink und ziehen sich bei Erschütterung tief ins<br />

Innere der Buchsbaumkronen zurück. Noch wirkungsvoller ist<br />

es, wenn Sie gut eingewachsene Einfassungen, Hecken oder<br />

Buchskugeln mit einem Hochdruckreiniger oder einem starken<br />

Laubbläser „durchpusten“. Die weichen Raupen werden<br />

vom Hochdruckreiniger „zerfetzt“. Breiten Sie vorher auf der<br />

anderen Seite eine Folie unter der Pfl anze aus, damit Sie die<br />

abgefallenen Raupen schnell einsammeln können.<br />

Viele Hobbygärtner haben mit dem Wirkstoff Bazillus<br />

thuringiensis gute Erfahrungen gemacht. Es handelt sich dabei<br />

um ein parasitäres Bakterium, das sich im Körper der Raupen<br />

vermehrt und die Schädlinge dabei abtötet. Es ist selektiv und<br />

wirkt nur bei den Raupen. Entsprechende Präparate werden<br />

unter dem Handelsnamen „Xen Tari“ angeboten. Auch Neem-<br />

Präparate wirken gegen die Raupen des Buchsbaumzünslers.<br />

Der Wirkstoff Azadirachtin wird aus den Samen des tropischen<br />

Neembaums gewonnen und hat eine systemische Wirkung<br />

– er wird von den Pfl anzen aufgenommen und gelangt über<br />

die Buchsbaumblätter als Fraßgift in die Raupen. Seine<br />

Wirkung beruht darauf, dass er die Häutung und Verpuppung<br />

der Zünslerraupen verhindert, außerdem führt er zu einem<br />

sofortigen Fraßstopp.<br />

Beide Insektizide müssen gründlich und mit hohem Druck<br />

ausgebracht werden, damit die Wirkstoffe bis in das<br />

Kroneninnere der Buchsbäume vordringen. Verwenden Sie<br />

daher keine anwendungsfertigen Lösungen in der Sprühfl asche,<br />

sondern ein Konzentrat. Es wird mit der erforderlichen Menge<br />

Wasser verdünnt und anschließend mit einer Rückenspritze bei<br />

größtmöglichem Druck in und auf den Pfl anzen verteilt.<br />

Tipp: Ein Tropfen Spülmittel in der Lösung setzt die<br />

Oberfl ächenspannung des Wassers herab und verbessert die<br />

Benetzung der kleinen, glatten Buchsbaumblätter.<br />

In der Regel sind zwei bis drei Spritzungen im Abstand von je einer<br />

Woche bis zehn Tagen erforderlich, um eine Raupengeneration<br />

zu beseitigen.<br />

In Haus und Kleingarten dürfen ohne Sachkundenachweis nur<br />

Pfl anzenschutzmittel angewendet werden, die den Aufdruck<br />

tragen „Anwendung durch nichtberufl iche Anwender zulässig“.<br />

Ist Ihr Buchsbaum bereits stark befallen, verzichten Sie auf<br />

eine Spritzung und schneiden Sie die Pfl anze umgehend kräftig<br />

zurück. Meist treibt sie daraufhin wieder neu aus. Wichtig:<br />

Das Schnittgut sollten Sie gut verschlossen mit dem Hausmüll<br />

entsorgen. Wenn Sie es in den Kompost geben, tragen Sie evtl.<br />

zur weiteren Ausbreitung des Buchsbaumzünslers bei.<br />

Die Bekämpfung des Buchsbaumzünslers – kompakt<br />

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