Prozesse reflexiven Entwerfens – Entwerfen und Forschen in Architektur und Landschaft
ISBN 978-3-86859-558-1 https://www.jovis.de/de/buecher/product/prozesse-reflexiven-entwerfens.html
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RAUMERKUNDUNG UND RAUMBILD<br />
Andreas Nütten<br />
Das neue Raumgefäß der ‚europäischen Metropolregion‘ fasst größere polyzentrische<br />
Räume, die weder e<strong>in</strong>deutig Stadt noch e<strong>in</strong>deutig Land s<strong>in</strong>d, zusammen. Pendlerbeziehungen<br />
<strong>und</strong> vielfältige Formen der Verflechtung def<strong>in</strong>ieren die Ausdehnung dieser Räume,<br />
gelebte Alltagsrealitäten entsprechen diesen Dimensionen. Vielfach mangelt es diesen<br />
primär funktionalen Raume<strong>in</strong>heiten jedoch an e<strong>in</strong>em übergeordneten neuen Raumverständnis,<br />
an e<strong>in</strong>em ‚Bild‘, das Zugehörigkeit, Identifizierung <strong>und</strong> Identität generiert. Dies<br />
ist aber wichtig, um e<strong>in</strong>en größeren Kulturraum mit unverwechselbaren Eigenschaften<br />
zu begreifen. Nach <strong>in</strong>nen können so Engagement, Initiative <strong>und</strong> empathische B<strong>in</strong>dung<br />
angeregt, nach außen unverwechselbare bestehende <strong>und</strong> neue Qualitäten sichtbar werden.<br />
Hierzu bedarf es neuer Lesarten <strong>und</strong> neuer Bilder des Raums. Für diese werden nachfolgend<br />
bildbasierte Methoden des Erk<strong>und</strong>ens <strong>und</strong> Darstellens von Stadtregionen aus der<br />
Perspektive der <strong>Landschaft</strong> vorgeschlagen. Mit ihren systematisierenden Anteilen s<strong>in</strong>d die<br />
Methoden forschend <strong>und</strong> wissensgenerierend <strong>und</strong> können darüber h<strong>in</strong>aus als phänomenologische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ausgangspunkte wesentliche kreative Ebenen für e<strong>in</strong> verstärkt<br />
kontextbezogenes räumliches <strong>Entwerfen</strong> <strong>und</strong> Planen bilden.<br />
LANDSCHAFTSPERSPEKTIVE AUF STADT Die Hypothese lautet<br />
hier: <strong>Landschaft</strong> ist die zukünftige Trägerstruktur der Stadtregion! In e<strong>in</strong>er aufgabenteiligen<br />
Fusion von Stadt <strong>und</strong> Land s<strong>in</strong>d wesentliche Qualitäten <strong>und</strong> (neue) Aufgaben <strong>in</strong><br />
der <strong>Landschaft</strong> zu vermuten. E<strong>in</strong>e neue Dynamik wird sich aus dem Wechselspiel globaler<br />
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