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Erfolg_Ausgabe Nr. 11-12 - Nov/Dez 2018

Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes

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24 Interview<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> <strong>Nov</strong>ember / <strong>Dez</strong>ember <strong>2018</strong> / ERFOLG<br />

David B. Sarasin, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

der Bank Linth, im Interview von Helmuth Fuchs<br />

David B. Sarasin<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Bank Linth AG (Foto: Bank Linth)<br />

Wir prüfen mögliche Kooperationen aller Art,<br />

also auch in dieser Richtung. Auch haben wir<br />

bereits vor einiger Zeit ein hierarchieübergreifendes<br />

Team, wir nennen es intern «Innovation<br />

Lab», auf die Beine gestellt, um Ideenansätze<br />

zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Unser<br />

Credo bleibt dabei aber immer, dass neue Lösungen<br />

den Bedürfnissen unserer Kunden auch<br />

wirklich entsprechen und ihnen das Erledigen<br />

ihrer Bankgeschäfte erleichtern müssen.<br />

Moneycab: Herr Sarasin, das Halbjahresergebnis<br />

<strong>2018</strong> war das beste der Firmengeschichte,<br />

der Gewinn stieg um <strong>12</strong>.8% auf<br />

<strong>12</strong>.2. Millionen Franken, während der<br />

Geschäftsaufwand um 2.6% sank. Wie<br />

ordnen Sie das Ergebnis ein und welche<br />

Erwartungen haben Sie für das Gesamtjahr?<br />

David B. Sarasin: Besonders freut mich, dass unser<br />

Ertragswachstum im ersten Halbjahr <strong>2018</strong><br />

breit abgestützt war und wir in allen Sparten zulegen<br />

konnten. Das Marktumfeld blieb aber weiterhin<br />

anspruchsvoll, Im Kostenbereich arbeiten<br />

wir sehr diszipliniert. Den tieferen Geschäftsaufwand<br />

hatten wir erwartet, nach den im vergangenen<br />

Jahr angefallenen Zusatzkosten für die<br />

Erneuerungsarbeiten an unserem Hauptsitz in<br />

Uznach und an unserem Gebäude in Rapperswil.<br />

Für das gesamte Geschäftsjahr gehen wir<br />

von einem guten Ergebnis aus – immer vorausgesetzt,<br />

dass es nicht zu ausserordentlichen<br />

wirtschaftlichen Ereignissen kommt.<br />

«Für das gesamte Geschäftsjahr<br />

gehen wir von einem guten Ergebnis<br />

aus – immer vorausgesetzt, dass es<br />

nicht zu ausserordentlichen wirtschaftlichen<br />

Ereignissen kommt.»<br />

David B. Sarasin, Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung Bank Linth AG<br />

Während das Hypothekargeschäft im 2017<br />

noch mit über 5% wuchs, verlangsamte sich<br />

das Wachstum im ersten Halbjahr auf 1%,<br />

was unter dem Marktdurchschnitt von 1.5%<br />

liegt. Was sind die Gründe und wie sehen die<br />

Zielsetzungen bis Ende <strong>2018</strong> aus?<br />

Wir haben im Hypothekarbereich eine starke<br />

Position in unserer Region und sind ein gefragter<br />

Partner. Jedoch verfolgen wir angesichts der<br />

Marktentwicklung eine restriktive Kreditvergabe-Politik–<br />

das moderate Wachstum ist also<br />

gewollt.<br />

Vor zwei Jahren startete die Bank Linth mit<br />

dem neuen Vermögensverwaltungs-Angebot<br />

«Bank Linth Invest» mit einer relativ<br />

tiefen Einstiegshürde von 50’000 CHF und<br />

einer Performance-Gebühr (nur fällig bei<br />

<strong>Erfolg</strong>). Wie wurde das Angebot angenommen<br />

und wie sieht die Produkte-Pipeline<br />

für das kommende Jahr aus?<br />

«Bank Linth Invest» haben wir vor zwei Jahren<br />

als modulare Anlage- und Vermögensverwaltungslösung<br />

mit einem hybriden Beratungsansatz<br />

lanciert, bei dem persönliche Beratung<br />

und digitale Lösungen zusammenspielen. Die<br />

Performanceabhängige Gebühr bieten wir bereits<br />

seit 20<strong>12</strong> an. Neu ist seit diesem Jahr eine<br />

Variante mit einem Einstieg ab CHF 50’000 und<br />

einem Fokus auf kostengünstige passive Fonds,<br />

gezielt ergänzt durch aktive Fonds. «Bank Linth<br />

Invest» kommt sehr gut an, das neu lancierte<br />

Angebot hat sich ebenfalls sehr erfreulich entwickelt.<br />

Für das nächste Jahr planen wir deshalb<br />

weitere Angebote in diesem Bereich.<br />

Die Digitalisierung mit Unterstützung von<br />

Fintechs wird gerade von kleinen Banken<br />

wie zum Beispiel der Hypothekarbank<br />

Lenzburg oder der der Glarner Kantonalbank<br />

genutzt, um neue, innovative Leistungen<br />

mit möglichst geringer menschlicher<br />

Unterstützung zu erbringen. Ein Modell<br />

auch für die Bank Linth?<br />

«Bei Innovationsprojekten wünsche<br />

ich mir mehr Mut auch von unserer<br />

Seite und eine generell unkonventionellere<br />

Denkweise in der Branche.»<br />

Auch für die Vorsorge- und Finanzplanung<br />

setzen Sie auf ein hybrides Modell aus<br />

menschlicher Beratung und maschineller<br />

Unterstützung. Wann glauben Sie, dass auf<br />

die menschliche Beratung ganz verzichtet<br />

werden kann und Künstliche Intelligenz,<br />

Algorithmen und Roboter übernehmen?<br />

Ich bin überzeugt, dass dies bei einer Retailbank<br />

wie der Bank Linth, wo die Nähe zum Kunden<br />

eine wichtige Rolle spielt, nicht so schnell eintreffen<br />

wird. Ich würde sogar sagen, überall, wo<br />

Erwartungen, Wünsche und die ganz persönlichen<br />

Voraussetzungen eine Rolle spielen, wird<br />

die menschliche Beratung unersetzbar bleiben.<br />

Für repetitive Aufgaben nach einem bestimmten<br />

Muster oder für den Umgang mit grossen<br />

Datenmengen werden Roboter aber bald eine<br />

feste Grösse in unserer Arbeitswelt sein. Wir<br />

sehen in der Kombination von menschlicher<br />

und künstlicher Intelligenz ein grosses Potential<br />

– und mit «Bank Linth Invest» als Gradmesser<br />

sehen wir, dass eine solche Kombination intern<br />

und extern gut ankommt.<br />

«Überall, wo Erwartungen, Wünsche<br />

und die ganz persönlichen Voraussetzungen<br />

eine Rolle spielen, wird die<br />

menschliche Beratung unersetzbar<br />

bleiben.»<br />

Regionale Banken mit traditionellen Vertriebsstrukturen<br />

haben oft eine sehr loyale,<br />

aber eben auch alte Kundenstruktur.<br />

Wie kommen Sie an Jugendliche als Kunden,<br />

die eher wenig mit Bankschaltern und<br />

Aktionärstreffen am Hut haben?<br />

Sie wären erstaunt, wie viele auch junge Leute<br />

an unserer traditionellen Generalversammlung<br />

teilnehmen! Wir bieten für alle Alterssegmente

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