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s'Magazin ums Ländle, 11. November 2018

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GENUSS ENTSPANNUNG ABFLUG<br />

DerVorarlberger Koch Peter<br />

Hagen-Wiest verwöhnt<br />

Achterbahn-Passagiere<br />

Yoga in der Mittagspause: Mit<br />

Daniela Ranacher bezieht man<br />

Position<br />

Hauptsache, in der Luft:<br />

Intersky-Gründer Rolf Seewald<br />

liebt das Fliegen<br />

s’Maga<br />

SONNTAG,<strong>11.</strong>NOVEMBER<strong>2018</strong><br />

MARTIN PURTSCHER<br />

Foto:ChristianJungwirth<br />

FIT UND<br />

VOLLERPLÄNE<br />

DerAltlandeshauptmann<br />

feiert am kommenden<br />

Montag seinen Neunziger.


Fotos:lisamathis.at,DanielaRanacher,Europapark,DanielaLais<br />

13<br />

ZuebenerErde...<br />

...aberamliebsteninderLuft<br />

<strong>11.</strong> NOVEMBER <strong>2018</strong> |INHALT<br />

10<br />

AlleaufdieMatte!<br />

YogamitdenKollegen<br />

Sternezählen:<br />

PeterHagen-Wiest<br />

17<br />

SüßeVersuchung<br />

zwischenBrotundKuchen<br />

6<br />

4 RUNDERGEBURTSTAG<br />

WieAltlandeshauptmannMartin<br />

Purtschermit90nochvergnügtist<br />

6 INTERVIEW<br />

SchrägeLocation,Topqualität:<br />

Sterne-KochimFreizeitpark<br />

9 SCHNEIDERSBRILLE<br />

RobertSchneiderwundertsich<br />

übermerkwürdigeLandsleute<br />

10 ZURRUHEKOMMEN<br />

Yogastärktundberuhigt–<br />

auchimUnternehmen!<br />

12 GSIBERGERZ’WIAN<br />

CarolaPurtschertrifftden<br />

Ottakringer-AufsichtsratSigiMenz<br />

13 PORTRÄT<br />

InluftigenHöhen:RolfSeewald<br />

14 HISTORISCHESBILD<br />

DornbirnerGütle<br />

15 MUNDART<br />

„gheia“,erklärtvonStefanVögel<br />

16 EVENTS<br />

WasSiedieseWocheauf<br />

keinenFallverpassensollten!<br />

17 KULINARIK<br />

BananeaufsBrot?Bananenbrot!<br />

18 WASWURDEAUS...<br />

...FritzGanster?<br />

s’Magazin 3


GEBURTSTAG<br />

Alles Gute zum Neunziger,<br />

Herr Altlandeshauptmann!<br />

AmkommendenMontagwirdMartinPurtscher90.FürdasBuch<br />

„MartinPurtscher–einpolitischesLebenfürVorarlbergundEuropa“<br />

hatConnyBischofbergernebenanderenWegbegleiternpersönliche<br />

ErinnerungenandengroßenPolitikerverfasst.EinAuszug.<br />

Eswar das Jahr, in dem<br />

PrinzessinDiana starb<br />

und Mutter Teresaund<br />

mein Lieblings-HollywoodschauspielerRobert<br />

Mitchum.DieVogelgrippeerreichte<br />

geradeihrenHöhepunkt,undderKometHale-Boppbewegtesichaufdie<br />

Sonnezu.DariefmichunserHerausgeberundChefredakteurzusichin<br />

den16.Stockdes„Krone“-Hochhauses.„DerLandeshauptmannvonVorarlbergziehtsichzurück“,sagteHans<br />

Dichand, „Sie wissen,das ist jener<br />

Mann,dergesagthat:MachenwirÖsterreichnichtkleiner,alsesist!“AnlassfüreingroßesSonntagsinterview.<br />

IchsollteinmeineHeimatfliegenund<br />

mit Martin Purtscher, damals 68,<br />

DerAltlandeshauptmannmit<br />

seinerFrauGretl:„Sichganz<br />

derLiebehingeben...“<br />

Foto:ChristianJungwirth<br />

überdenAbschiedvonderMachtreden.1997hatteer,alsersterQuereinsteiger,einJahrzehntlangdieGeschickedeswestlichstenBundeslandesbestimmt<br />

und schon damals Europapolitikgemacht.Vorallemaberhatte<br />

erdenWienerndasewige„Motschkern“vorAugengeführt.<br />

RolfSeewald(lesenSiedazuauch<br />

unserPorträtaufdenSeiten12/13)<br />

flogdieTurbopropDASH8/300von<br />

Schwechat nach Altenrhein in der<br />

Schweiznochhöchstpersönlich,daranerinnere<br />

ich mich noch genau.<br />

UnddassdasWetter,obwohlschon<br />

EndeMärz,winterlichwar.ThüringenimBezirkBludenz,ichdurfteden<br />

ÖVPGrandseigneurzuHausebesuchen.SeineFrauGretlservierteSüßes,wirsaßenim„Stüble“mitBlickineine<br />

hügelige Landschaft.<br />

IchhattemirimFliegerbereitseinBildgemacht,<br />

es hatte mit<br />

Wehmutundbangen<br />

Gefühlenzutun.Wie<br />

sollteeseinemMann<br />

schon gehen, der es<br />

gewohntwarzudirigierenundsichnun<br />

ins Privatleben zurückzog?Undmachte<br />

er das wirklich<br />

ganzfreiwillig?<br />

MartinPurtscher<br />

beschämte und<br />

überraschtemichin<br />

jederHinsicht–undlehrtemich,dass<br />

esstimmt,wasinderBibelsteht:Du<br />

sollstdirkeinBildmachen!Dasaßein<br />

strahlender, ausgeglichener Mann<br />

vormir,dersichfreute.„Alsichvon<br />

SuchardkamundLandeshauptmann<br />

vonVorarlbergwurde,habeichmeinerFrauversprochen,eswürdeneh<br />

nureinpaarJahre.Ichhabealsomein<br />

Wort nicht ganz gehalten.“ Dabei<br />

hieltMartinPurtscherGretlsHand.<br />

Sieseinieglücklichgewesen,dasser<br />

hauptberuflich Politiker geworden<br />

sei,erzähltederPolitiker,sieseiesgewesen,dieihninseinemEntschluss<br />

bestärkthabe,diesesAmtnachzehn<br />

JahreninjüngereHändezulegen,den<br />

schwerenMantelderVerantwortung<br />

abzulegen.<br />

InmeinemKopfrattertees:DasagtejemanddasGegenteilvondem,was<br />

icherwartethatte.Ichformuliertein<br />

GedankenschonmalmeineTitelfrageum.Von„MachtderAbschiedSie<br />

traurig?“ auf„Macht derAbschied<br />

Siefroh?“UndstatteinesnachdenklichenPorträtswählteicheinesaus,auf<br />

demMartinPurtscherentschlossen<br />

undzufriedenindieKamerablickt.<br />

Er nannte das Gefühl „Dolcefarniente“,das<br />

süße Nichtstun. Nur<br />

noch Lesen und Reisen. Für seine<br />

Frau,schmunzelteer,werdedaseine<br />

große Umstellungsein. „Siemuss<br />

michjetztrundumdieUhrertragen.“<br />

Gretl ließ das unkommentiert, ihr<br />

Blicksagteohnehinalles.Ersehedie<br />

Zeit,dieerkünftigmitGretlundden<br />

Töchternverbringenwerde,alsVersucheinerWiedergutmachung.<br />

Seithersind21Jahrevergangen.21<br />

Jahre,indenenMartinPurtschermit<br />

GretldieWeltbereisthat–Oman,<br />

Finnland, Petersburg. Golfen am<br />

4<br />

s’Magazin


GEBURTSTAG<br />

Gardasee,SkifahreninStuben.BesuchebeiTochterundEnkelinWien.<br />

Apropos Enkel. Einen Satz von<br />

MartinPurtscherwerdeichnievergessen.AufmeineFrage,waserfür<br />

einOpasei,meinteer:„Einzunachgiebiger.AberdasistjadasSchöne<br />

amGroßelternsein.Manträgtnicht<br />

die volle Verantwortung, sondern<br />

kannsichganzderLiebehingeben.“<br />

90Jahre.FitundvollerPläne,der<br />

HerrAltlandeshauptmann.Nochetwashatermichgelehrt.Dassman<br />

sichdieLebenszeitguteinteilenmuss.<br />

Sonstwird man eingeteilt. Martin<br />

Purtscherhattefürsichentschieden,<br />

dassernurdieerstenfünfzigJahreder<br />

Karrierewidmet.DiezweiteHälfte<br />

und vielleicht sogar noch ein paar<br />

Jahremehrgenießtermitjenen,dieer<br />

liebt.GibteseinklügeresLebensmotto?Fifty-fifty,undesscheintihnrichtigglücklichzumachen.<br />

Zeitdokument:Das„Krone“-<br />

Sonntagsinterviewnach<br />

MartinPurtschersAbschied<br />

vonderPolitikimMärz1997<br />

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XXXXXXXX INTERVIEW<br />

Braucht Sterne-Genuss<br />

Ruhe, Herr Hagen-Wiest?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

FreizeitparkundSterneküche?FürPeterHagen-WiestkeinWiderspruch,sonderneine<br />

willkommeneHerausforderung.SeitfünfJahrenisterChefdeCuisineimAmmolite–The<br />

LighthouseRestaurantimEuropa-ParkinRustundhatsichzumdrittenMalinFolgezwei<br />

Michelin-Sterneerkocht.Die„Krone“hatihmeinenBesuchabgestattet.<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Mit dem Europa-<br />

ParkinRustassoziiertmanAchterbahnen,<br />

Action<br />

fürdieganzeFamilieundEntertainment,aberwürdenSieanGourmetküchedenken?<br />

Nein?SolltenSieaber!EinHarder<br />

und seineKochkünste bescherten<br />

dem Leuchtturm-Restauranteinen<br />

Platzunterden50bestenGenuss-<br />

TempelninDeutschland.<br />

HerrHagen-Wiest,wieunterscheidet<br />

sich ein Haubenrestaurant in einem<br />

Freizeitpark vondem in einer Metropole?<br />

BeiunsimAmmolitegibtesnicht<br />

wirklichviel,wasunsvonanderen<br />

Haubenrestaurants unterscheidet.<br />

AberdasUmfeldistnatürlichschon<br />

einanderes.Alswirgestartethaben,<br />

wardaseinbisschenspeziell–man<br />

würdesoeinRestaurantwohleher<br />

ineinemsteifenLuxushotelverorten.HierwerdenDingeandersangepackt,<br />

was Vor-und Nachteile<br />

bringt,aberesimmerspannendhält.<br />

SiesindvonAnfangandabei,wardie<br />

Entscheidung für dieses Projekt<br />

leichtfürSie?<br />

Alsicheingestelltwordenbin,gab<br />

esnochkeinHotelBellRock,sondernnureinegrüneWiese.Vonder<br />

PlanungbiszurEröffnungwarich<br />

überallmitdabei–daswarfürmich<br />

entscheidend!Dennichwareinige<br />

JahreinderSpitzenkücheunterwegs,unddieEntscheidung,inden<br />

Europa-Parkzugehen,warauch<br />

miteinemRisikoverbunden.Wie<br />

alles,wasmanneuanpackt.Aber<br />

hierkonnteich–ohneselbstdasfinanzielleRisikotragenzumüssen<br />

–viel von meinen Vorstellungen<br />

einbringen. Durch das riesige<br />

Unternehmen imRücken haben<br />

wirMöglichkeiten,dieunssonst<br />

vielleichtverwehrtbleibenwürden.<br />

Sokonntenwirunsdaseineoder<br />

andereTeilextravonderSchreinereianfertigenlassen.Ichlegeviel<br />

Wert auf kleineDetails:Gläser,<br />

TischwäscheoderauchdieFeinabstimmungenmitdemArchitekten.<br />

Haben Sie damit gerechnet,dass das<br />

Restaurant gleich so erfolgreich werdenwürde?<br />

Wirwussten,dasswirvernünftigkochenkönnen–dasistimmereineguteBasis.DassdieEtablierunginder<br />

gastronomischenSzene so schnell<br />

geht,hatunsaberselbstüberrascht.<br />

Wir habenuns kein Zeitlimit gesetzt.NachzweiJahrenhattenwir<br />

jedochschonzweiSterneerkocht.<br />

Dashatgutgeklappt.AnfangshattenwirnochAngst,obunserKonzeptangenommenwird.Wirhaben<br />

einekleinekulinarischeRuhe-Oase<br />

geschaffen.Wirhabenbewusstalles<br />

sehrruhigund reduziert gestaltet,<br />

weilesimEuropa-Parkjaüberall<br />

sehrlautundhektischzugeht.<br />

BrauchtSterne-GenussRuhe?<br />

Fürmichgehörtdaszusammen.GenussaufdiesemNiveaunimmteine<br />

gewisseZeitinAnspruch.Mansolltesichmitdemauseinandersetzen,<br />

wasmanzusichnimmt.DasGesamterlebnismachtesaus.<br />

WennmanzurTüreherein-<br />

6<br />

s’Magazin


XXXXXXXX INTERVIEW<br />

s’Magazin 7


HAUBENKÜCHE<br />

FORTSETZUNG<br />

kommt, tauchtman in einanderes<br />

Ambienteein,manwirdautomatisch<br />

ruhiger.Wirhabenbewusstdunklere<br />

FarbenfürdasInterieurgewählt.GemütlicheStühleunddieTischebieten<br />

einegewissePrivatsphäre.GutesEssenist<br />

wichtig, aber Wohlfühlen<br />

kommtgleichdanach.<br />

Bringen Auszeichnungen nicht auch<br />

einengroßenDruckmitsich?<br />

Definitiv!EsistimmereinDruckda.<br />

WieinderBundesligaoderFormel1<br />

–manwillimmerweiternachvorne<br />

undhateinengewissenAnspruchan<br />

sichselbst.DieseLeistungjedenTag<br />

zubringen,istschoneineHerausforderung–abersonstkönnteesjajeder.<br />

Siesindbekanntfürvielseitiginspirierte<br />

Küche, spielen Ihre Vorarlberger<br />

WurzelnaucheinekulinarischeRolle?<br />

AufjedenFall.MeineTantemussmir<br />

abundzuRiebelschicken,denwirin<br />

einemDessertverarbeiten.Dasind<br />

wirimmerwiederamAusprobieren.<br />

Essenhat immer mit den eigenen<br />

Wurzelnzutun.DaskannmanvielleichtnichtaneinzelnenDetailsfestmachen,abermeinGrundverständnis<br />

unddas,wasmichausmacht,habeich<br />

sicherlichvondaheimmitbekommen.<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

Welche Rolle haben die ersten Stationen<br />

im <strong>Ländle</strong> in Ihrer Laufbahn gespielt?<br />

Siewarensehrprägend.IchhabelangegarnichtinderGourmetgastronomiegearbeitet,sondernineinemSeminarhotelgelernt.Späterwurdemir<br />

langweilig,undichkaminsGrübeln,<br />

wasichdennmachensoll.Dannhabe<br />

ichdenSchrittgewagt.Anfangswar<br />

das nicht so lustig, weil ich schon<br />

Sous-ChefwarunddurchdenWechselindieHaubenkücheinderHierarchieein,zweiStufenruntermusste.<br />

BeiHeinoHuberhabeichdannals<br />

Entremetierbegonnen.Daswarhart,<br />

abereshatmichschnellgepackt.Das<br />

wareinganzanderesKochenundeine<br />

ganzandereAtmosphäreinderKü-<br />

Der40-JährigewuchsinHardauf,AusbildungimHotelMessmerinBregenz,Stationen:DeuringSchlößle,SchwarzwaldstubeunterHaraldWohlfahrtinBaiersbronn,VillaJoyabeiDieterKoschina,RestaurantChevalBlancbeiPeterKnoglinBasel,seitJuli2012KüchenchefimRestaurant<br />

AmmoliteinRust,verheiratet,einKind.<br />

·········································································································································<br />

Wie könnte man IhreKüche noch beschreiben?<br />

Dasfälltmirnichtleicht,dennich<br />

willmichnichtineineSchubladesteckenlassen.Wirhabeneinegesunde,<br />

solideBasis:diefranzösischeklassiche.Dashatmichfasziniert.Ichkann<br />

michguterinnern,alseinerderKollegendamalsgesagthat:„Wenndudich<br />

damitinfizierst,wirstdunichtsanderesmehrmachenwollen.“Erhatte<br />

recht.<br />

Was inspiriert Sie zu Ihren kulinarischenKreationen?<br />

Inspirationgibtesüberall.Daskann<br />

ganzunverhofftpassieren,wennich<br />

zumBeispiel daheim mit meiner<br />

Tochterspiele.Beimirpassiertesimmer<br />

in Phasender Entspannung –<br />

beimSpazierenoderJoggen.Wenn<br />

ichrunterkomme, habeich oft die<br />

bestenIdeen.Eigentlichdenktmanja<br />

ständigüberseinePassionnach.<br />

Welchen Stellenwert hat dieWahl der<br />

ProduktefürIhreKüche?<br />

DasWichtigsteistfürmichderEinkauf.Wirgehenfüreinqualitatives<br />

Produkt einen Schritt weiter. Wir<br />

arbeiten beispielsweise mit einem<br />

Biobauernaus derGegend zusammen,unddasistnichtimmersoeinfachfüreinenKoch.DennseinGemüseschmeckteinerseitssuper,aber<br />

vonderOptiklässtesabundzuetwas<br />

zuwünschenübrig.Esistjaallseits<br />

bekannt,dasssicheineKarotte,die<br />

krumm und schiefist, schlechter<br />

schälenlässtalseinekerzengerade.<br />

FürdenGeschmacklohntsichaber<br />

dieserMehraufwand.Die Bereitschaft,<br />

diese Arbeitenzuerledigen<br />

unddasBio-Gemüsezuwählen,obwohlesmiteinerkonventionellenKarotteleichterklappenwürde,macht<br />

denUnterschied.<br />

Wie wirddieser Geschmack dann verarbeitet?<br />

IchwilleinProduktnichtzustark<br />

verfälschen.Ichbinkeiner,der1000-<br />

erlei Gewürze verwendet, dennder<br />

Eigengeschmacksollerkennbarbleiben.Wenigeristoftmehrfürmich.<br />

Wenn,dannwerdennursehrbehutsamAkzentegesetzt.<br />

8<br />

s’Magazin


HAUBENKÜCHE<br />

RO<br />

MerkwürdigeLandsleute1<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

InDeutschlandsgrößtemFreizeitpark<br />

sorgenPeterHagen-Wiestundsein<br />

TeamfürexklusiveSterneküche:Im<br />

Ammolitesetztmanaufregionaleund<br />

internationaleEinflüsse.<br />

·························································································<br />

scheKüche,wiemansiekennt.WichtigistaucheinevernünftigeSauce.<br />

Wirsetzensieimmernochtraditionellan.UndwirarbeitenmitdenEinflüssen<br />

derUmgebung,auch wenn<br />

dasProduktselbstvielleichtgarnicht<br />

ursprünglich von hierstammt. Ein<br />

experimentierfreudigerBauerhatfür<br />

michSauerkleewurzelnangepflanzt,<br />

obwohlsieausSüdamerikastammen.<br />

Hierschmeckensieaberandersals<br />

dort.AuchdasbedeutetHeimatfür<br />

mich–undesmachtSpaß:DerBauer<br />

decktunsmitoriginellenDingenein,<br />

undsoprobiertmanimmerwieder<br />

Neuesaus!<br />

Sollte jeder Europa-Park-Besucher bei<br />

Ihnenessengehen?<br />

AufdieseArtderKüchekannsich<br />

nichtjedereinlassen.Aberwennman<br />

sich einlässt, ist es etwas Schönes!<br />

Mansolltebeschwingthinausgehen<br />

undnichtzuvollgestopft.UnsereDeviseist:NacheinemgutenEssensolltemansichauchnochliebenkönnen.<br />

SandraNemetschke<br />

Fotos:Europapark<br />

SiewareineSensation.DasNachrichtenmagazin<br />

„DerSpiegel“widmeteihrMitteder70erJahre<br />

einengroßen,wennauchnichtschmeichelhaften<br />

Artikel.Nochbisindiefrühen90erfuhrenBusse<br />

mitHeerscharenvonerzkatholischenPilgernaus<br />

ganzEuropaindiekleineOrtschaftSonntagimGroßenWalsertal,umdieSensationsehenzukönnen–<br />

MariaSimma(1915-2004),dieimRufstand,mit<br />

denVerstorbenenredenzukönnen.Täglicherhielt<br />

sieüber50Briefe,diesiehandschriftlichbeantwortete.IhrBüchlein„MeineErlebnissemitdenArmen<br />

Seelen“verkauftesich300.000-malundwurdein<br />

etlicheSprachenübersetzt.Hierzulandekannte<br />

mansieunterderBezeichnung„s'Arma-Seela-Wible“.SiewareinePersönlichkeit,dieenormpolarisierte.MiteinemGlaubensbildausgestattet,das<br />

mehralsvorkonziliärwar,tratsieaufzahllosenVortragsreisendenKampfgegendieModernisierung<br />

derKirchean.DieEinführungderHandkommunion,<br />

MiniröckeundHotpants,einezuliberaleKindererziehung,dieExistenzderHölle,daswarenihre<br />

Leitthemen,diesieunermüdlichaufgriff.Ineiner<br />

MischungausBauernschläueundselbsternannter<br />

AutoritätinGlaubensfragengabsiean,dassalles,<br />

wassiesage,ihrdieArmenSeeleneinflößen.Mit<br />

unglaublicherDreistigkeitgingsieinbenachbarte<br />

Ortschaften,besuchtedieHinterbliebeneneines<br />

soebenVerstorbenenundteiltemit,dassdieser<br />

nochdrei,fünfodersiebenbezahlteMessenbrauche,umausdemFegefeuererlöstzuwerden.Später,alssieweitumberühmtwurde,entwickeltesie<br />

darauseinregelrechtesAblass-System.Inihrem<br />

HaussollensichHunderttausende-Schilling-Beträgebefundenhaben.Selbsthatsiesichnichtbereichert,sonderndasGeldnachpersönlichemGutdünkenindie„Mission“gegeben.MariaSimmawar<br />

eineausheutigerSichtunbegreiflicheErfolgsgeschichte.SiehateinenWikipedia-Eintrag,undihr<br />

HeimatortSonntagführtsieunterderRubrik„SöhneundTöchterderGemeinde“alsGeistheilerin,<br />

wassiemitSicherheitnichtwar.<br />

s’Magazin 9


YOGA IM UNTERNEHMEN<br />

Gesund und fit<br />

am Arbeitsplatz<br />

,,<br />

MitIyengarYogakann<br />

maneinemBurn-out<br />

entgegenwirken.Der<br />

Geistwirdruhiger,manwird<br />

aufnahmefähigerund<br />

konzentrierter.<br />

DanielaRanacher<br />

DanielaRanacheristeinevonzweiIyengarYoga-LehrerinneninVorarlberg<br />

–dieeinzigeArt,diewissenschaftlicherwiesengesundheitsförderndist.In<br />

derFirmaZumtobelgibtsieregelmäßigKurse.VomManagementbiszur<br />

ProduktionschwärmendieTeilnehmerüberdasgesteigerteWohlbefinden.<br />

EstutmeinemKörper<br />

und der Seele so<br />

gut.“ „Meine<br />

schmerzenden VerspannungenimNackenundRückensindseltengeworden.“„Ichhabe–seitdemich<br />

dieKursebesuche–keineeinzige<br />

Migräne-Attackemehrgehabt“<br />

–dasistnureinAuszugderReaktionen<br />

aufDaniela Ranachers<br />

Iyengar-Yoga-Kurse.DiefrühereKunstturnerinkämpfteselbst<br />

mit den Spätfolgendes ProfisportsundmitinnererUnruhe.<br />

Dasbrachtesiezuihremneuen<br />

Hobby.Iyengar,derErfinderder<br />

Methode,zähltezudenGroßmeisterndesYogas.DerInder<br />

entwickelteseineYoga-Lehre80<br />

Jahrelang.DieAusbildunggehört<br />

zu den intensivsten weltweit.Nach3500StundenEigenpraxisundTheoriegehörtDanielaRanacherheutezudenzertifiziertenLehrerinnen,diesich<br />

fortlaufend weiterbilden müssen,umdemQualitätsstandard<br />

imUnterrichthaltenzukönnen.<br />

AberwasunterscheidetdieseYoga-Artvonanderen?Präzision,<br />

perfekteAusrichtung,daslange<br />

HaltenderPositionenunddie<br />

strikte Reihenfolgeder Übungen.DassIygenar-Yogaheilen<br />

kann,wurdesogarwissenschaftlichnachgewiesen.Die50-Jähri-<br />

geLustenauerinprofitiertesehr<br />

vonihrerAusbildung,obwohlsie<br />

mentalundauchkörperlichmit<br />

täglichendreiStundenTraining<br />

an ihre Grenzen kam. Heute<br />

freutsiesich<strong>ums</strong>omehrüberdie<br />

Erfolge ihrer Schüler.„Wenn<br />

Yogarichtig ausgeführt wird,<br />

kannesbesseralsherkömmlicher<br />

Sportsein“,ist sie überzeugt.Migräne,Verspannungen<br />

undandere typischeSchreibtischkrankheitenwerdensogelindert.<br />

Darumbieten immer<br />

mehrFirmenKursefürihreMitarbeiter.„DerDruckundStress<br />

isthoch,sogarjungeMenschen<br />

leidenschon an psychischen<br />

Problemen,und die Arbeitsdauersteigtstetig–daherwird<br />

die Gesundheitsförderung in<br />

Betrieben immer wichtiger.“<br />

GroßeUnternehmenwieZumtobelhabengareineneigenen<br />

Gesundheitsmanager. „Eine<br />

Apfelaktion reichtnicht.Es<br />

werdenProjektegestartet,die<br />

dieErnährung,Bewegungund<br />

RegenerationderMitarbeiter<br />

verbessernsollen.“Auchfür<br />

dasBetriebsklimakönnenInvestitioneninKörperund<br />

GeistWunderwirken:„Inder<br />

GruppestehenvomArbeiter<br />

biszumChefalleschwitzend<br />

aufder Matte, da ist jeder<br />

gleich!“ SN<br />

10<br />

s’Magazin


YOGA IM UNTERNEHMEN<br />

BetrieblicheGesundheitsförderung<br />

DieFirmaZumtobelbietet<br />

ihrenMitarbeiternIyengar<br />

Yoga-Kursean.DieSchüler<br />

berichtenvonderMinderung<br />

persönlicherBeschwerden<br />

undeinerSteigerungder<br />

Arbeitsleistung.<br />

Foto:MarioWintschnig<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

ImmermehrUnternehmeninVorarlbergverfolgenmitderBetrieblichenGesundheitsförderung(BGF)einemoderneUnternehmensstrategie.Zielistes,ErkrankungenamArbeitsplatzvorzubeugenundGesundheitspotenzialezustärken.DieserhöhtdasWohlbefinden<br />

derMitarbeiter,wovondasUnternehmen<br />

nachhaltigprofitiert.<br />

Derfondsgesundebetriebevorarlbergwurde<br />

imJahr2015vonderVorarlbergerLandesregierungundderVorarlbergerGebietskrankenkassegegründetundbietetBetriebenmit<br />

StandortinVorarlbergfachlicheundfinanzielleUnterstützungbeiderUmsetzungvonProjekten.GroßeUnternehmenwiebeispielsweiseZumtobeloderHaberkorninvestierenaktiv<br />

indieGesundheitihrerMitarbeiter.„BetrieblicheGesundheitsförderungisteinewin-win-SituationfüralleBeteiligten.MehrGesundheit<br />

bedeutetmehrLebensqualität“,soChristian<br />

Bernhard,LandesratfürGesundheit.<br />

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GESELLSCHAFT<br />

SigiMenz<br />

AufsichtsratbeiOttakringer<br />

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SigiMenzkannmanwohlalsUrgesteinderGsibergerinWianbezeichnen:SelbstnachvierJahrzehntensprichtdererfolgreicheManagernochimmerastreinenDialektundbesuchtdieHeimat,seine<br />

GeschwisterundFreundezumindestsechsmalpro<br />

Jahr.InDornbirnaufgewachsen,übersiedelteSigi<br />

nachderMaturaamRealgymnasium1973nach<br />

Wien.„Weilichunabhängigseinwollte“,erklärter<br />

mitdemfürihnsotypischenverschmitztenLächeln.<br />

DenTraum,Theaterdirektorzuwerden,gabernach<br />

einigenSemesternTheaterwissenschaftenaufund<br />

satteltezumbodenständigerenBetriebswirtschaftslehre-Studiumum.SponsionfeiertederGenussmensch1979undarbeitetezunächstalsWirtschaftstreuhänderundbeiderErsteBank.Beider<br />

OttakringerBrauerei–diezueinerderstärksten<br />

WienerMarkenzählt–legtederverheirateteVater<br />

zweiererwachsenerTöchtereinewahreTraumkarrierehin:VomkaufmännischenBereicharbeitete<br />

sichderbegeisterteBiertrinkerzumVorstandsvorsitzendendesinzwischeneinzigenbörsennotierten<br />

GetränkekonzernsÖsterreichshoch,erwarbAnteile<br />

undwurdefürseineVerdienstesogaralsWienerEhrenbürgerausgezeichnet.ImJulizogsichder66-JährigeindenAufsichtsrat<br />

zurück.„Seitdemversucheichzulernen,<br />

mitmehrFreizeitumgehenzukönnen!“,<br />

verrätmirderFußballfan.<br />

DieVorarlbergerKommunikationsberaterinCarola<br />

Purtscher<br />

(PR-Agentur Purtscher<br />

Relations) lebt seit über 30<br />

JahreninWien.AlsNetzwerkerin<br />

lädt sie regelmäßig zu<br />

ihrerexklusiven„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

SeinSelfie:SigiMenzin<br />

seinerFunktionals<br />

Rapid-Vizepräsidentim<br />

Fußballstadion.<br />

Der Traum<br />

vom Fliegen<br />

SchonalsJugendlicherwollteerim<br />

wahrstenSinnedesWorteshochhinaus:<br />

Bereitsmit15machteRolfSeewaldseinen<br />

Segelflugschein.Dekadenspäteristermit<br />

28.000Flugstundeneinerdererfahrensten<br />

PilotenÖsterreichsundschwebtelangemit<br />

seineneigenenFluglinienals<br />

<strong>Ländle</strong>-FlugpionierinhöherenSphären.<br />

ErstmitRheintal-Flug,spätermitIntersky.<br />

EswarendieSegelflieger,<br />

die–inden50er-Jahren<br />

noch vom Pfänder aus<br />

startend–überBregenz<br />

kreistenundbeiRolfden<br />

Wunschauslösten,sichebenfallsin<br />

dieLüftezuerheben.Gedacht,getan:<br />

Mitgeradeeinmal15(!)Jahrenwar<br />

er wohl einer der jüngsten Segelflugschein-BesitzerÖsterreichs,drei<br />

JahrespäterhatteerdenPrivat-Pilotenschein<br />

und mit 20 die Lizenz<br />

zum Berufspiloten in der Tasche.<br />

„ZwarhabeichnachderHTLkurz<br />

als Maschinenbau-Techniker gearbeitet,abergespürt,dassichmit<br />

dem Rechenschieber am Reißbrett<br />

kaumglücklichwerde“,erinnertsich<br />

Rolf,„dahertrafichrechtschnelldie<br />

wichtigste und richtigste Entscheidung<br />

meines Lebens.“ Bei seiner<br />

AusbildunglernteerauchseinespätereGattinBrigittekennen,undgemeinsamwagtensiefürVorarlberg<br />

völlig Neues: „Die Grundidee war,<br />

für die florierende heimische Wirtschaft<br />

ein regelmäßiges Flugtaxi<br />

nachundvonWienzuinstallieren“,<br />

so der auch geschäftlich recht geschickteJungunternehmerzuseinen<br />

AnfängenalsLinien-Besitzer,„und<br />

so flogen wir ab 1972 jeweils vier<br />

PassagierevonHohenemsausnach<br />

12<br />

s’Magazin


PORTRÄT<br />

Wienundretour.“EinKonzept,das<br />

sich bewährte:Immer mehr und<br />

immer größere Flugzeuge wurden<br />

angeschafft, und bald flog die<br />

Rheintal-FlugsechsmalproTagdie<br />

GästeindieBundeshauptstadtoder<br />

wiederheimins<strong>Ländle</strong>.Biszujenem<br />

unglückseligen 23. Februar<br />

1989,andemdieCommander690D<br />

mitBrigitteSeewaldimCockpitin<br />

denBodenseestürzte.<br />

60JahreinderLuft<br />

„Natürlichhabeichdamalsdarüber<br />

nachgedacht,das Fliegen<br />

ganzaufzugeben,abermeinengstes<br />

Umfeld hat mir geraten, meinen<br />

Lebenstraumweiterzuverfolgen“,<br />

erinnertsichRolf,imWinter1989<br />

an Brigittes SeitenochBregenzer<br />

Faschingsprinz, an seine wohl<br />

schwersteZeit.Sicherdierichtige<br />

Entscheidung: Nach ein paar<br />

schwierigerenJahrenwagtenerund<br />

seineLebenspartnerinRenateMoserdenRe-StartmitIntersky.Fünf<br />

größereMaschinen,Destinationen<br />

in vielen deutschen Großstädten,<br />

120Mitarbeiterundrund100.000<br />

PassagierewarenStandderDinge,<br />

als Rolf Seewald 2007 („das<br />

HöchstalterfürPilotenistnunmal<br />

65“) seine kommerzielle Flugkarriere<br />

beendete. Wobei der Name<br />

Seewald nicht aus dem Funkverkehr<br />

verschwinden wird: Günter,<br />

einer seiner beiden Söhne, ist<br />

ebenfallsBerufspilotunddarfsogar<br />

einen Airbus fliegen. Vor Kurzem<br />

hat der Luftfahrt-Pionier seinen<br />

SteuerknüppelnunauchalsPrivatier<br />

aus der Hand gegeben und<br />

widmet sich vermehrt seinen drei<br />

Katzen und Hobbys wie Segeln<br />

(„aufdemWasser,wohlgemerkt“)<br />

undWandern. Dennoch:„Ichhabe<br />

in meinem Leben nie gearbeitet,<br />

denn ich durfte fliegen“, so sein<br />

Lebens-Resümee.Dascheintjeder<br />

„Bodenständige“ offensichtlich etwasversäumtzuhaben...<br />

RaimundJäger<br />

Foto:LisaMathis<br />

s’Magazin 13


DasGütleAnfangdes20.Jahrhunderts<br />

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Das Dornbirner Gütle ist<br />

gewissermaßen die Keimzelle<br />

desVorarlbergerWirtschaftswunders:<br />

Ab 1862 hat das<br />

UnternehmenF. M.Hämmerle<br />

aufgrund des großenWasserangebotsdamitbegonnen,<br />

Industriebauten am Ende der<br />

Rappenlochschlucht anzusiedeln.<br />

Bis 1898 wurden im<br />

Gütle –unterstützt vonden<br />

modernsten Turbinen und<br />

Dampfmaschinen, die es zu<br />

jener Zeit im <strong>Ländle</strong> gab –<br />

Rohgarne gesponnen, danach<br />

wurde auf die Produktion ge-<br />

färbterBaumwollflockenum-<br />

gestellt.Erst im Jahre1992<br />

wurdederBetriebeingestellt.<br />

Bekannt ist das Gütle aber<br />

auchaufgrund einerganz anderen<br />

Pioniertat:Am10. August<br />

1881 wurde im Beisein<br />

vonKaiserFranzJosephI.das<br />

erste interurbaneTelefon der<br />

Habsburgermonarchie feierlich<br />

eingeweiht –der Firma F.<br />

HämmerleseiDank!<br />

Noch heute steht ein<br />

Großteil der Industriebauten,<br />

zudem wirdimGütle immer<br />

noch in kleinen Mengen<br />

14<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Vö<br />

Strommittels der Kraft des<br />

Wasserserzeugt.<br />

Foto:VorarlbergerLandesbibliothek<br />

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VÖ<br />

gheia<br />

Zeitwort<br />

HabenSie auch historische Fotoschätze<br />

zuhause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.Die<br />

bestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />

DasalemannischeZeitwortgheia(fallen,stürzen)besitzteinelangeundinteressanteSprachgeschichte:MeintegeheienimAlthochdeutschenganzunverfänglichheiraten/einenHausstandgründen,sowandelteundverengtesichseineBedeutungspäterzubeschlafen,beischlafen<br />

(ineinvernehmlichemSinne),eheessichalsreinerVulgärausdrucketablierte,dereineganzeBandbreite<br />

heutigerZeitwörterabdecktewieschänden,vergewaltigen,aufsKreuzlegen,<br />

entjungfernsowieunzähligeVariantendesF-Wortes,wiewirsiebis<br />

heutegernebenutzen.Faktumist:<br />

Auseinerhehrenmittelalterlichen<br />

HochzeitwarmitdenJahreneine<br />

schmutzigeAngelegenheitgeworden.Alsessichwiederausgeflucht<br />

und-geschändethatte,verallgemeinertesichdieBedeutungvongeheienplötz-<br />

„Gibobacht–sus<br />

gheischtmr<br />

nochahe!“<br />

lichhinzueinemzwarnochübergriffigen,jedochasexuel-<br />

lenplagen,quälen,misshandeln,ärgern.DerfrühereSinn<br />

vongeheienalsdasWeibgewaltsamaufsKreuzlegenoder<br />

aufdenBodenwerfenblieblautBrüderGrimmdagegen<br />

nichtvergessen,erwurdeineinemnächstenSchrittlediglichwieder<strong>ums</strong>exuellentschärft.Hattegeheienselbst<br />

nochim19.JahrhunderteinenetwasanrüchigenBeigeschmack,soetabliertesichganzzumSchlussjeneneutrale<br />

undunbedenklicheBedeutungfallen,stürzen,wiewirsie<br />

imalemannischenSprachraumbisindiemoderneGegenwartverwenden.Oderandersgesagt:KeinMenschim<br />

<strong>Ländle</strong>würdedieserTagenochaneingefallenesMädchen<br />

denken,wenneineJungfraustürzt.<br />

s’Magazin 15


Foto:FeinrippEnsemble<br />

Rock ’n’ Roll<br />

Vagabonds<br />

in der Kammgarn<br />

in Hard<br />

„The Les<br />

Clöchards“ laden<br />

am Freitag,<br />

dem 16.<br />

<strong>November</strong>,<br />

um 20.30Uhr<br />

in die Kammgarn<br />

in Hard.<br />

EVENTS<br />

Mit ihrer<br />

Performance<br />

treiben die<br />

Sound-Vagabunden<br />

Dregue<br />

Sbæg,Adel Millah, Ilnatterino<br />

Stallione, Dør Kence<br />

und Coque Chanson das Publikum<br />

durch die drei Stadien<br />

der Verzückung: Staunen,<br />

Wallung, Ekstase. Tickets:<br />

www.kammgarn.at<br />

Sachen zum Lachen<br />

DasFeinrippEnsemblewidmetsichimaktuellenStück<br />

dem Todund dem Sterben. Thomas Gassner,Markus<br />

OberrauchundBernhardWolfwollendieTürinsJenseits<br />

aufstoßen und suchen das gefährliche Abenteuer in der<br />

Unterwelt.Termin:Freitag,16.<strong>November</strong>,um20Uhrim<br />

PfarrzentrumHöchst.Tickets:www.laendleticket.com<br />

Foto:Kammgarn<br />

Modern inBludenz<br />

Das Festival „Bludenzer Tage<br />

zeitgemäßer Musik“ findet heuer<br />

bereits zum 30. Mal in der Remise<br />

in Bludenz statt.Von 15. bis 18.<br />

<strong>November</strong> präsentiert das diesjährigeFestivalneunWeltpremierenin<br />

fünf Konzerten. Der Konzertreigen<br />

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beginnt am Donnerstag,dem 15.<br />

<strong>November</strong>,mit dem französischen<br />

Ensemble Quatuor Diotima. Auf<br />

dem Programm stehen Streichquartette<br />

vonHaas und Ligeti. Tickets<br />

unter: www.allerart-bludenz.at,info@allerart-bludenz.at<br />

„Mitten ins Hirn“ mit<br />

Christoph &Lollo in Dornbirn<br />

Für ihr neues<br />

Album „Mitten<br />

ins Hirn“ haben<br />

sich Christoph &<br />

Lollo in der Welt<br />

umgesehen und<br />

wenig Grund für<br />

gute Laune, aber<br />

viel Anlass für<br />

Humor gefunden:<br />

das Versagen<br />

der Politik,<br />

Verschwörungstheorien, ahnungslose Hipster,das ProblemMannund–wütendeEmojis.Termin:16.<strong>November</strong><br />

um 20 Uhr am Spielboden in Dornbirn. Tickets unter:<br />

www.spielboden.at<br />

Foto:BludenzallerArt<br />

Foto:Ingo_Petramer<br />

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Impressum<br />

Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />

Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />

Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:SandraNemetschke,AngelikaDrnek,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />

16<br />

s’Magazin


KULINARIK<br />

Fotos:DanielaLais,MathisFotografie<br />

Fo<br />

NochmehrRezeptefindetman<br />

inDanielasKochbüchern<br />

„Einfachveganbacken“und<br />

„VeganeLunchbox“.<br />

,,<br />

Bananen,<br />

Schokolade,Zimt<br />

undZucker–eine<br />

unschlagbareKombination,<br />

wennes<strong>ums</strong>Naschengeht!<br />

Vollkornmehl,braunerZuckerundAvocado-Öl–dieses<br />

Bananenbrotisteigentlichschonvielzugesund,umes<br />

„Kuchen“nennenzudürfen!TrotzdesVollkornmehls<br />

istesganzluftig-locker,derbrauneZuckerinVerbindungmitdensüßenFrüchtenverleihtdemBananenbrot<br />

einenGeschmacknachKaramell.GekröntwirddiesesüßeVersuchungdurcheinToppingausfrischenBananen,welchemitaromatischemZimt-Zuckerbestreutsind.Schokoladeistnatürlichauchmit<br />

dabei–dakannwirklichkeinerwiderstehen!<br />

www.facebook.com/laisdaniela<br />

ChocolateChip-BananaBread<br />

Zubereitung:<br />

1 DenBackofenauf180°Cvorheizen.Eine<br />

KastenformmitKokosfettgutausfetten.<br />

2 LeinsamenmitdemWasservermischenund<br />

füretwa10MinutenzurSeitestellen.<br />

3 DieBananenineinemMixerglattmixen,in<br />

eineSchüsselgebenundmitÖl,Zuckerund<br />

Leinsamen-Wasser-Gemischvermengen.<br />

4 IneinerweiterenSchüsseldasVollkornmehlmitZimt,NatronundSalzvermengen.<br />

5 DienassenZutatenzudentrockenengeben<br />

undgeradesoweitunterrühren,dassallesverrührtist.DieChocolateChipsunterziehen.<br />

6 TeigindieFormfüllen,eineBananehalbierenundindenTeigdrücken,mitZimt-Zucker<br />

undChocolateChipsbestreuenundfüretwa<br />

60Minutenbacken(oderbisdieStäbchenprobepasst).Gutauskühlenlassen,dannstürzen.<br />

FüreinereguläreKastenform:<br />

240gVollkornmehl,fein<br />

5kleineBananen,sehrreif<br />

2ElLeinsamen,gemahlen+5ELWasser<br />

110gbraunerZucker,fein<br />

55gAvocado-Öl(oderanderesneutrales<br />

Backöl)<br />

1TlZimt<br />

1TlNatron,gestrichen<br />

¼TlSalz<br />

110gChocolateChips<br />

Topping:<br />

1Banane<br />

Zimt-Zucker<br />

ChocolateChips<br />

s’Magazin 17


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

... Fritz Ganster?<br />

Seit1982lebtderSteirerFritzGansterinVorarlberg,derGrundfür<br />

seineÜbersiedlungins<strong>Ländle</strong>warderEishockeysport.Nacheinem<br />

JahrbeiEHCLustenauwechseltederZeltwegerzurVEUFeldkirch,<br />

mitderderheute58-jährigeSchulwartgroßeErfolgefeierte.Der<br />

heutedominierendeSportistallerdingsTennis...<br />

endete,wurdeeinAbschiedsspielor-<br />

ganisiert: Alleehemaligen VEU-<br />

Starssinddamalsangereist,undauch<br />

4500FansverabschiedetenGanster<br />

mehralsnurwürdigindieEishockeypension.<br />

Unmittelbarnachseiner<br />

ZeitaufdemEisheuertederSteirer<br />

alsSchulwartinderMittelschuleLevisan,insgesamtisterfürvierSchulen<br />

unddrei Kindergärten inFeldkirchzuständig.„Ichhabevielzuorganisieren,ichversucheselbst,kleinereStörungenzubeheben.Wenn’s<br />

nichtgeht,holeichebeneineFremdfirma!“EineRückkehrindieSteiermarkkamnieinfrage:„Meinebeiden<br />

Töchtersindhieraufgewachsen,Vorarlbergwar2003längstschonunser<br />

Lebensmittelpunkt“,sagtdermittlerweilezweifacheOpa.Derehemalige<br />

StürmerverbringtnunvielZeitbeim<br />

Tennis.Zusammenmitdemfrüheren<br />

EishockeykollegenKonradDornholteerschonzweimaldenVorarlberger<br />

MannschaftsmeistertitelinderKategorie55+.<br />

EF<br />

1998:Seit1982fühltesichderStürmer<br />

FritzGansteraufdemVorarlbergerEiszu<br />

Hause,besondersvorgegnerischenToren.<br />

Der Wechsel von Zeltwegnach<br />

Lustenau–<br />

zusammenmitBruder<br />

Peter –war Gansters<br />

Anfangim<strong>Ländle</strong>.PetergingnacheinemJahrwiederin<br />

dieSteiermarkzurückundübernahm<br />

den elterlichenFleischhauerbetrieb:<br />

„GottseiDank,sonsthätteichdas<br />

tunmüssen“,erinnertsichGanster,<br />

derab1983beiderVEUFeldkirch<br />

spielte.DieMontfortstädterwurden<br />

biszuGanstersKarriereendeimJahr<br />

2003 siebenmal österreichischer<br />

Meister, zudem holten dieFeldkirchervierTitelinderAlpenliga.Das<br />

Highlightwarnatürlich–wiefüralle<br />

damaligenVEU-Spieler–derSiegin<br />

derEuroLeague1998mitGanster<br />

alsKapitän.„WirwarenzuBeginn<br />

der Saison nicht unbedingt vom<br />

Euro-League-Siegüberzeugt.TrotzdemhabenwirunsselbstalsSiegertipp<br />

bei derVorschau abgegeben“,<br />

lachtGansternochheuteunderinnert<br />

dabei an das Auswärtsspielin<br />

Köln,dasmiteinem5:3-Siegendete.<br />

AlsGanster2003seineKarrierebe-<br />

<strong>2018</strong>:HeutesiehtEx-CrackFritz<br />

GansterinSchulenundKindergärtennachdemRechten.<br />

Fotos:Ganster<br />

18<br />

s’Magazin


YEAH!<br />

Das neue Kreuzwort-Rätsel-Spezial ist da.<br />

um nur<br />

€ 2,90<br />

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