Industrieanzeiger 21.18
Themenheft Technischer Einkauf, Zulieferung
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mit einem neunten Platz begnügen, nach Singapur, den<br />
USA, Finnland und Dänemark.<br />
Auch andere Umfragen sehen die Schweiz ganz vorne.<br />
Die Studie „Digital Evolution Index 2017“, gemeinsam<br />
von Mastercard und der Fletcher School an der<br />
Tufts University (USA) erhoben, sieht die Schweiz auf<br />
Platz drei bei der Digitalisierung. Der Bericht bewertet<br />
60 Länder nach der digitalen Dynamik sowie in puncto<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum. Dabei<br />
wurden vor allem folgende Indikatoren analysiert: Internetzugang<br />
und Infrastruktur, Nachfrage für digitale<br />
Technologien, institutionelle Rahmenbedingungen und<br />
die Investitionen von Staat und Investoren in Forschung<br />
und digitale Startups. Deutschland liegt im vorderen<br />
Drittel, Tendenz fallend.<br />
Für die schweizerischen Spitzenwerte gibt es gute<br />
Gründe: Das Land investiert mehr als 3 % seines Bruttoinlandprodukts<br />
in Forschung und Entwicklung.<br />
60 Universitäten und Hochschulen sorgen für den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs. Annähernd die Hälfte aller<br />
Beschäftigten arbeitet in wissensintensiven Bereichen,<br />
rund ein Viertel der Hightech-Produkte wird exportiert.<br />
2016 haben die Eidgenossen mehr als 7000 Patente angemeldet.<br />
Weltweit bedeutet das Rang fünf, europaweit<br />
international tätiger Computerzubehör-Hersteller mit<br />
Sitz in Apples in der Schweiz.<br />
Geographische Cluster<br />
Die einzelnen Branchen konzentrieren sich oft in geographisch<br />
definierten Räumen. Davon gibt es vier in der<br />
Schweiz:<br />
• die Nordwestschweiz mit einem Clusterschwerpunkt<br />
Pharma,<br />
• die Uhrenindustrie im Kanton Jura,<br />
• die Zentralschweiz (Medizintechnik)<br />
• und der Großraum Zürich mit einem Branchenmix.<br />
Wege in die<br />
Alpenregion<br />
Handbuch für Investoren<br />
von Switzerland Global Enterprise,<br />
www.s-ge.com<br />
KMU Portal<br />
Schweizerische Eidgenossenschaft:<br />
www.kmu.admin.ch<br />
ABB liefert in Deutschland inzwischen etwa 15 % der Roboter an die Solarindustrie<br />
und ist damit bundesweit Marktführer in der Solarbranche. Mit einem patentierten<br />
Schneid-/Mess- und Handhabungsmodul trennt der Industrieroboter IRB 6640 laminierten<br />
Solarmodule präzise. Er ist für Traglasten bis zu 235 kg geeignet und kann<br />
auch in herausfordernden Arbeitsumgebungen eingesetzt werden; Nässe, Hitze und<br />
Staub machen ihm nichts aus. Bild: ABB<br />
Rang drei. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist das erneut<br />
die Weltmeisterschaft.<br />
Folgerichtig schätzen Organisationen und Unternehmen<br />
aus dem In- und Ausland die Schweiz als Forschungs-,<br />
Entwicklungs- und Produktions-Standort. Dazu<br />
zählen die Pharmakonzerne Roche und Novartis, die<br />
Forschungszentren von Google und Disney und nicht<br />
zuletzt der Energie- und Automatisierungstechnikkonzern<br />
ABB mit Hauptsitz in Zürich und Liebherr aus Bulle.<br />
Und so ist es nicht überraschend, dass in der Schweiz<br />
nicht nur die Milchschokolade und der Instant-Kaffee<br />
erfunden, sondern auch die Computermaus zur Serienreife<br />
entwickelt wurde. Logitech ist heute noch ein<br />
Nach Erhebungen des Bundesamts für Statistik (BFS)<br />
hat die Bedeutung dieser Cluster in den letzten Jahren<br />
zugenommen: Im Jahr 2000 entfielen rund 30 % des<br />
industriellen Bruttosozialproduktes auf den Hightech-<br />
Sektor, also auf die Branchen mit einem überdurchschnittlich<br />
hohen Forschungs- und Entwicklungsaufwand.<br />
Bis 2013 stieg dieser Anteil auf 43 %.<br />
Im gleichen Zeitraum ist der Anteil des Hightech-<br />
Sektors an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung<br />
von 5 % auf 8 % gestiegen. Und das trotz – oder obwohl<br />
– der überdurchschnittlich hohen Arbeitskosten.<br />
So verdient laut der Jobbörse Stepstone ein Ingenieur in<br />
der Schweiz durchschnittlich 77.500 Euro (93.000<br />
Franken) bei 41 Wochenstunden und 25 Tagen Urlaub.<br />
Zum Vergleich: In Deutschland sind es durchschnittlich<br />
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