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4 <strong>Automobil</strong><br />

Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />

November 2018<br />

Bestand an Dieseln sinkt, dafür sind Benziner und<br />

E-Autos auf Rekordhoch<br />

©Kfz-Innung Region Stuttgart. Daten: Zulassungsstellen<br />

n Stuttgart ist der Pkw-Bestand<br />

minimal gesunken, im Kreis<br />

Ludwigsburg und dem Rest der<br />

Region wurden zum 30. September<br />

neue Rekordwerte erreicht.<br />

Das ist das Ergebnis der Bestandsaufnahme<br />

zum Ende des dritten<br />

Quartals 2018. Trotz 400 Pkw weniger<br />

in Stuttgart liegt der Pkw-Betand<br />

in der Region mit 1,632 Millioen<br />

Pkw so hoch wie nie zuvor. Im<br />

reis Ludwigsburg sind jetzt fast<br />

30.000 Pkw zugelassen. Dabei ist<br />

der Dieselbestand zurückgegangen,<br />

aber Benziner, Hybride und Elektroautos<br />

legten zu. „Das Auto ist weiter<br />

nschlagbar, wenn es um die Wege<br />

ur Arbeit, zum Einkaufen oder in<br />

der Freizeit geht“, kommentiert<br />

Obermeister Torsten Treiber von der<br />

Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart<br />

diese Entwicklung. Der Rekordbestand<br />

in der Region wurde erreicht,<br />

obwohl die Neuzulassungen<br />

im September stark schwächelten:<br />

Rund 3.900 Neu-Pkw in der Region<br />

weniger „sind aber kein Indiz für eine<br />

nachlassende Attraktivität des<br />

Autos, sondern Folge der Umstellungsprobleme<br />

auf den neuen Abgastest<br />

WLTP, die manche Hersteller<br />

hatten. Dadurch wurden Auslieferungen<br />

verschoben“, sagt Innungsgeschäftsführer<br />

Christian Reher. Das<br />

bestätigt auch das Kraftfahrt-Bundesamt:<br />

„Bei Audi (-77,7 Prozent),<br />

Porsche (-75,5 Prozent) und VW<br />

(-61,9 Prozent) fiel der Rückgang<br />

zum Vorjahresmonat am stärksten<br />

aus.“<br />

Im Kreis Ludwigsburg hat sich in<br />

den letzten zwölf Monaten im Zuge<br />

der Fahrverbotsdiskussionen die<br />

Zahl der vorhandenen Diesel-Pkw<br />

um rund 1.800<br />

verringert. „Was aber<br />

viel wichtiger ist“, sagt<br />

der Kreisvorsitzende<br />

Markus Klein: „In diesem<br />

Jahr wurden von<br />

den derzeit 97.675 Diesel-Pkw<br />

15.010 oder 15,4<br />

Prozent durch neue und<br />

gebrauchte Diesel ersetzt – und<br />

da sind sicher wenig alte Diesel oder<br />

auch junge der Euro-Klasse-5 drunter.<br />

Im Klartext: Jeder sechste Diesel<br />

ist einer, der heuer ausgetauscht<br />

wurde. In Stuttgart ist es sogar jeder<br />

Dritte: aber das ist bei der Verbotsdiskussion<br />

ja auch kein Wunder.“<br />

„Ein Fahrverbot für Euro-4-Diesel<br />

eiskalt durchzuziehen, macht bei<br />

dieser Entwicklung überhaupt kei-<br />

bei manchen Herstellern verzögerten:<br />

1.762 neue Pkw (davon 663 Diesel)<br />

sind 762 oder 30,2 Prozent weniger.<br />

„Wir hoffen, dass sich das in den<br />

nächsten Monaten wieder ausgleicht,<br />

sagt Markus Klein. Bei den<br />

Besitzumschreibungen mit 3.665<br />

(darunter 817 Diesel) gab es ein Minus<br />

von 166 Pkw gleich 4,3 Prozent.<br />

Weitere zweistellige Zuwachsraten<br />

im Vergleich zum Vorjahr im Bestand<br />

der alternativen Antriebsarten<br />

bringen beim Schadstoffausstoß bis<br />

jetzt „nur leichte Entlastung“, sagt<br />

Torsten Treiber. Im Kreis Ludwigsburg<br />

kamen 54 Elektroautos und 46<br />

Hybridfahrzeuge dazu. Der Bestand<br />

liegt jetzt hier bei 986 E-Autos und<br />

2.457 Plugin- und Vollhybriden. Regional<br />

werden die Elektroautos mit<br />

einem Bestand von nicht ganz 4.900<br />

Fahrzeugen von den Hybrid-Pkw<br />

mit etwas über 14.600 deutlich abgehängt,<br />

wobei die Zuwachsraten im<br />

Bestand regional zusammengerechnet<br />

bei 57,5 Prozent liegen. „Beeindruckend“,<br />

sagt Torsten Treiber,<br />

„aber wenn alle Hybriden mit sogenannten<br />

E-Fuels betrieben werden,<br />

wird die Luft erst richtig rein.“ Als<br />

E-Fuels werden synthetische Kraftstoffe<br />

bezeichnet, die mittels Strom<br />

(aus Wind-, Wasserkraft oder Solaranlagen)<br />

aus Wasser und Kohlendioxid<br />

(CO2) hergestellt werden. Und<br />

sie funktionieren auch in Verbrennungsmotoren:<br />

„Das Rennen um die<br />

sauberste Technologie ist noch nicht<br />

zu Ende, wir stehen da erst am Anfang.“<br />

Kraftfahrzeuginnung:<br />

Auf Fahrverbot<br />

in Stuttgart<br />

verzichten<br />

nen Sinn“, sagt Obermeister Torsten<br />

Treiber. Die Kraftfahrzeuginnung<br />

hat deswegen auch in der gemeinsamen<br />

Stellungnahme mit dem Verband<br />

des Kraftfahrzeuggewerbes gefordert,<br />

das im Luftreinhalteplan-<br />

Entwurf geplante Fahrverbot auszusetzen.<br />

„Bei den Urteilen des Stuttgarter<br />

Verwaltungsgerichtes und des<br />

Bundesverwaltungsgerichtes waren<br />

die Pläne der Bundesregierung für<br />

eine Luftentlastung noch<br />

nicht bekannt und konnten<br />

nicht in die Bewertung<br />

einbezogen werden:<br />

„Umweltministerin<br />

Svenja Schulze hat<br />

die Verringerung der<br />

Luftbelastung durch<br />

die Maßnahmen auf<br />

zehn Mikrogramm taxiert.<br />

Das Verkehrsverbot bringt laut<br />

LRP-Entwurf Seite 63 nur 4,6 Mikrogramm.<br />

Damit sind die vom Bund<br />

angekündigten Maßnahmen wirkungsvoller<br />

als ein Verkehrsverbot.<br />

Sie brauchen aber Zeit für die Umsetzung.“<br />

Vor allem aber: „Bei dieser<br />

Austauschquote, die ja schon 2017<br />

beeindruckend war, ist davon auszugehen,<br />

dass in Stuttgart vor allem<br />

Menschen mit sagen wir mal nicht<br />

so hohem Familieneinkommen getroffen<br />

werden.“<br />

Die Flottenerneuerung läuft derweil<br />

in der ganzen Region weiter:<br />

„Allerdings bleibt die Frage, ob das<br />

im Sinne des Klimaschutzes sinnvoll<br />

läuft“, sagt Innungsgeschäftsführer<br />

Christan Reher. Der Rückgang der<br />

Diesel geht nämlich mit einem Zuwachs<br />

vor allem der Benziner einher.<br />

„Wir haben jetzt zwar 17.700<br />

Diesel in der Region weniger, aber<br />

diese Abnahme wurde durch 31.500<br />

zusätzliche Benziner weit übertroffen,<br />

und dass die leider mehr CO2<br />

ausstoßen, ist ja bekannt.“ Insgesamt<br />

liegt die Zahl der Benziner in<br />

der Region jetzt bei knapp 1,1 Millionen<br />

Pkw, die der Diesel bei knapp<br />

513.000. Im Kreis Ludwigsburg sind<br />

davon 329.469 Pkw beheimatet<br />

(September 2017: 324.983), davon<br />

Benziner 228.351 (September 2017:<br />

223.157), Diesel 97.675 (September<br />

2017: 99.447).<br />

Die Zahl der Neuzulassungen im<br />

Kreis Ludwigsburg, die Teil dieser<br />

Entwicklung sind, lag im September<br />

wie erwartet deutlich niedriger als<br />

im Vorjahr, weil sich Auslieferungen<br />

Markus Klein<br />

Kreisvorsitzender Ludwigsburg<br />

der Kfz-Innung Region Stuttgart

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