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elektro AUTOMATION 07-08.2018

Trendthemen: Integrated Manufacturing, Bedienkonzepte für Werkzeugmaschinen; Messe AMB 2018; Trendinterview: Verbessern MES-Lösungen die Produktionseffizienz?

Trendthemen: Integrated Manufacturing, Bedienkonzepte für Werkzeugmaschinen; Messe AMB 2018; Trendinterview: Verbessern MES-Lösungen die Produktionseffizienz?

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BEDIENKONZEPTE FÜR WERKZEUGMASCHINEN<br />

TRENDS<br />

„Die Hardware, die<br />

Multi touch- und<br />

Gesteneingaben<br />

ermöglicht, ist de<br />

facto Standard.“<br />

„Spracherkennung<br />

und Gestensteuerung<br />

sind bei Schneider<br />

Electric noch kein<br />

Thema.“<br />

Bild: Beckhoff<br />

Frank Saueressig, Produktmanager CNC, Beckhoff Automation<br />

Bild: Schneider Electric<br />

Jürgen Siefert, Vice President Industry DACH, Schneider Electric<br />

wie Gestensteuerung und Spracherkennung. „Sie eignen sich nur<br />

begrenzt für industrielle Anwendungen. Die Gestenerkennung ist<br />

heute schon recht gut, müsste aber noch ausgereifter sein, um einen<br />

zuverlässigen Produktionsablauf zu gewährleisten“, zeigt er sich<br />

skeptisch. Bei der Spracherkennung/-eingabe werde es noch komplizierter.<br />

Im industriellen Umfeld herrsche ein mitunter extremer<br />

Geräuschpegel. Dadurch, so Siefert weiter, „ergeben sich Fragen in<br />

puncto Sicherheit: Wie lässt sich sicherstellen, dass ausschließlich<br />

die Stimme des Maschinenbedieners erkannt wird? Wie werden<br />

fremde Stimmen und Hintergrundgeräusche interpretiert?“ Dagegen<br />

bietet das Unternehmen mit seinem EcoStruxure Augmented<br />

Operator Advisor eine Augmented-Reality-Lösung (AR) zur Unterstützung<br />

von Maschinenbedienern und Servicepersonal an. „Der<br />

Clou: Die App, lauffähig auf iOS- und Android-Geräten, muss nicht<br />

mehr programmiert werden, sondern lässt sich nach kurzer Einweisung<br />

einfach konfigurieren“, betont er. Mit Hilfe der AR-App könne<br />

man Schaltschrank, Maschine oder Anlage mit aktuellen Daten und<br />

Objekten – in Form von sogenannten Points of Interest – überlagert<br />

auf dem Tablet darstellen. Dabei ließen sich auch einzelne Wartungsund<br />

Arbeitsschritte anzeigen. „Dies erleichtert dem Anwender das<br />

Handling im Servicefall, reduziert das Fehlerpotenzial und erhöht die<br />

Maschinenverfügbarkeit“, nennt er weitere mögliche Vorteile.<br />

Augmented Reality erleichtert Arbeit<br />

Augmented und Virtual Reality (VR) gehören also ebenfalls in die<br />

Reihe innovativer Bedientechnologien, die derzeit von Automatisierungstechnikunternehmen<br />

und Maschinenbauern erprobt werden.<br />

„In Studien konnte Beckhoff zeigen, inwieweit Datenbrillen den Einsatz<br />

von Servicetechnikern erleichtern, wenn diese bei der Arbeit direkt<br />

an der Maschine auf sämtliche verfügbaren Daten aus dem<br />

Kontext der Maschine zugreifen können“, erklärt Fabio Innocenti,<br />

Produktmanagement Industrie-PC bei den Verlern. Mit Produkten<br />

wie dem Twincat IoT Communicator in Verbindung mit aktuellen Datenbrillen<br />

für Augmented Reality biete man die Möglichkeit, den<br />

Blick des Bedieners auf die Maschine um zusätzliche Informationen<br />

zu ergänzen. Auch außerhalb der Maschine lasse sich AR nutzen,<br />

zum Beispiel um die Erweiterung einer Maschinenhalle mit neuen<br />

Anlagen zu planen. „Die Nutzung von AR kann sowohl die Effizienz<br />

der Arbeit als auch den Komfort durch kognitive Entlastung der Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen erhöhen“, ist sich Fraunhofer-Forscher<br />

Jenderny sicher. Die Anzeige digitaler Informationen im direkten<br />

Sichtfeld fördere zudem eine fokussierte Arbeitsweise, in welcher<br />

sich Fehler durch potenzielle Datenbrüche verhindern ließen. Die digitale<br />

Darstellung der Arbeitsinhalte ermögliche des Weiteren eine<br />

erhöhte Flexbilität im Fall sich ändernder Anforderungen an die Instandhaltung<br />

der Maschinen. Für Dr. Michael Kaever von Siemens<br />

wird durch Augmented- oder Mixed-Reality-Technologien der Arbeitsplatz<br />

insbesondere für Digital Natives attraktiver. „Die Maschinenbediener<br />

profitieren, da direkt an der benötigten Stelle dargestellte<br />

Informationen Laufwege oder Blickwechsel verringern. Usability-Untersuchungen<br />

einer 2D-Lösung aus dem Projekt MaxiMMI<br />

zeigen, dass die Bedienung intuitiver und weniger fehleranfällig<br />

wird“, argumentiert er. Dennoch befinden sich AR, transparente Displays<br />

und Voice User Interfaces seiner Meinung nach noch im Forschungsstadium.<br />

Mensch-Maschine-Interaktion vereinfachen<br />

Ob schon in der Praxis verfügbar noch im Forschungsstadium oder<br />

erst ein Gedankenspiel – moderne, intuitive Bedienkonzepte spielen<br />

eine immer wichtigere Rolle bei der Steuerung von Werkzeugmaschinen.<br />

Denn die steigende Bedien-Komplexität heutiger Werkzeugmaschinen<br />

erfordert zwingend neue, innovative Ansätze. Technologien<br />

wie sie Nutzer aus der Spielewelt oder von ihren<br />

Smartphones und Tablets kennen, helfen dabei die Mensch-Maschine-Interaktion<br />

zu vereinfachen, das Arbeiten attraktiver zu machen<br />

und dabei gleichzeitig Flexibilität, Effizienz und Produktivität der industriellen<br />

Fertigung zu steigern.<br />

www.beckhoff.de; Messe AMB: Halle 2, Stand 2E23<br />

www.boschrexroth.com; Messe AMB: Halle 2, Stand 2C03<br />

www.fraunhofer-owl.de<br />

www.schneider-electric.com; Messe all about automation Leipzig: Stand A-304<br />

www.siemens.com; Messe AMB: Halle 2, Stand 2B03<br />

Mehr zum Thema embedded Brain<br />

Reading (eBR):<br />

hier.pro/DFwVL<br />

INFO<br />

<strong>elektro</strong><br />

<strong>AUTOMATION</strong><br />

<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>07</strong>-08 2018 27

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