BadFuessing_aktuell_12-2018

Editorial
Eine zweite
Foto: H. Berchtold
Melanie? Das gibt’s doch gar nicht! Als
Faschingsprinzessin gibt’s immer nur die
und den Ersten. Nein. In Bad Füssing ist
das anders. Hier haben sich pünktlich
am 11.11. um 11.11 Uhr Johannes I. und
Melanie II. mit dem Kinderprinzenpaar
Louis und Mila ihrem Faschingsvolk vorgestellt.
Bei schönstem Herbstsonnenschein
mitten im bunt fallenden Laub
am Rathausplatz war die Nummerierung
der bald herrschenden Totalitäten
durchaus Thema an den vollbesetzten
Tischen des Faschingsmarkts. Hunderte
Gäste waren gekommen und hier trotz
frischer Temperaturen in ihrem Element.
Mit dem Einmarsch von Faschingskomitee,
Prinzenpaaren und Garde knallten
an den Tischen die Sektkorken, andere
hoben die dampfenden Tassen – Stößchen!
Es sind diese kleinen Momente, die
Bad Füssing so liebenswert machen,
denn es sind die Füssinger, Pockinger,
Einheimische aus der Umgebung, die
ihren Gästen mit ihrem ganz persönlichen
Engagement ein Stück heimelige
Geborgenheit schenken – und damit
auch einen wichtigen Teil der entspannenden
Umgebung, in der wirkliche
Erholung gelingen kann. Es ist letztlich
diese Wertschätzung der Gastgeber,
Dienstleister und Geschäftsleute gegenüber
den Gästen, die einen wesentlichen
Aspekt des Wohlfühlerlebens
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bewirken. Darum ist das Engagement
der Aktiven gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Dieses Engagement führt nun
inzwischen auch dazu, dass Bad Füssing
für seine Gäste völlig neue Angebote
entwickelt, die es nur hier zu erleben
gibt –wie etwa den Rauhnachtsmarkt in
der Lindenstraße, der die triste Zeit zwischen
Weihnachten und Silvester füllt,
oder das wöchentliche Angebot der
Wirte zu einem geselligen Abendessen
im Rahmen der Aktion„Gemeinsam isst
man glücklicher“.
Wie viel der Ort dem Einsatz einzelner
verdankt, zeigt nicht zuletzt die Lücke,
die der Wegzug von Monika Ulbricht
hinterlassen hat. Über viele Jahre hat sie
sich darum gekümmert, dass es Heiligabend
im Pfarrsaal eine offene Weihnachtsfeier
für alle gegeben hat, die
sonst diese emotional wichtige Zeit
ohne Ansprechpartner in ihren Unterkünften
verbracht hätten. Mit ihrem persönlichen
Engagement hat sie – wie die
anderen Aktiven am Ort – dafür gesorgt,
dass sich Bad Füssing für seine Gäste
immer auch wirklich anfühlt wie eine
Heimat auf Zeit.
Martin Semmler