Kurzeitung_12-2023
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www.kurzeitung.online<br />
KUR<br />
Bad Füssing<br />
Das Gesundheitsmagazin<br />
und Gesundheit im neuen Jahr<br />
Glück<br />
Frohe<br />
W<br />
ei h na c h ten<br />
Titelgestaltung: KI<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024 | Schutzgebühr 2,00 EUR
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29. Johannesbad Thermen-Marathon<br />
Sonntag, 04. Februar 2024<br />
Mit Marathon, Halbmarathon, 10-km-Lauf und Schülerlauf<br />
Sport-Symposium<br />
Sa, 03. Februar, 14 - 16 Uhr<br />
Nudelparty<br />
Sa, 03. Februar, 16 - 19 Uhr<br />
Johannesbad Thermen-Marathon:<br />
Tel.: 08531 - 23 28 78 | Email: marathon@johannesbad.com<br />
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Johannesbad Thermen-Marathon I Johannesstraße 2, 94072 Bad Füssing
Fairer Wettbewerb Kernelement der Marktwirtschaft<br />
Auf dem Weg in die richtige Richtung<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Günther Beckstein, Ministerpräsident a.D.,<br />
der jetzt seinen 80. Geburtstag feiern konnte,<br />
sagte in seiner Rede im Juni 2007, anlässlich<br />
der gemeinsamen Grundsteinlegung mit Dr.<br />
med. Johannes Zwick zum Thema Gleichbehandlung<br />
bei der Förderung von öffentlichen<br />
und privaten Thermen: „Wichtig ist ein gesunder,<br />
von gleichen Voraussetzungen getragener<br />
Wettbewerb. Wenn durch Fördermittel die<br />
gegenteilige Auswirkung ausgelöst wird, dann<br />
muss nachgesteuert werden“. Damals wurde<br />
der Grundstein für das neue Therapiezentrum<br />
Johannesbad gelegt. Dass sich an der Situation<br />
der Ungleichbehandlung bei der Förderung<br />
nicht viel geändert hat, zeigen das Interview<br />
mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und<br />
die umfassende Situationsbeschreibung durch<br />
den jungen Vorstandsvorstandsvorsitzenden<br />
Markus Zwick.<br />
In beiden Meinungsäußerungen wird bei unterschiedlicher<br />
Gewichtung die Hoffnung geäußert,<br />
dass Ergebnisse an einem „Runden<br />
Tisch“ in Landshut, der kurz vor der Landtagswahl<br />
durch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger<br />
einberufen wurde, die lange gewünschte<br />
Zeitenwende einläuten könnten. Zumindest<br />
Markus Zwick sprach Wirtschaftsminister<br />
Hubert Aiwanger, gleichzeitig stellvertretender<br />
Ministerpräsident, den Dank der Privatinitiative<br />
aus: „Staatsminister Hubert Aiwanger<br />
war der erste Wirtschaftsminister, der nicht nur<br />
Verständnis für die privaten Thermen, sondern<br />
offene Unterstützung signalisiert hat“. Aiwanger<br />
hatte am runden Tisch Lösungsansätze<br />
zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen<br />
vorgestellt. Diese umzusetzen, sei am<br />
besten möglich, wenn alle Akteure an einem<br />
Tisch nicht übereinander, sondern miteinander<br />
reden. Markus Zwick thematisiert in seinem<br />
Beitrag eine völlig neue Entwicklung, die<br />
Wirtschaftsminister Aiwanger mit seiner Feststellung<br />
am „Runden Tisch“ eingeleitet hatte:<br />
„Mein Ziel ist es, ein zukunftsfähiges Bäderkonzept<br />
mit einem ganzheitlichen Angebot<br />
rund um Kuren und WellnessReisen für die Region<br />
zu entwickeln. Denn vom Wettbewerb und<br />
zusätzlichen Gesundheitsangeboten in den<br />
Kur und Heilbädern profitiert die ganze touristische<br />
Branche in Niederbayern genauso wie<br />
auch die Gäste“. Im Bereich der öffentlichen<br />
Thermen habe das Ministerium aus der Tourismusförderung<br />
seine finanzielle Unterstützung<br />
bestätigt. So die wörtliche Feststellung in der<br />
Presseinformation des Wirtschaftsministeriums.<br />
Völlig neu war auch die gleichberechtigte<br />
Einbeziehung der privaten Thermen. Für Bezirkstagspräsident<br />
Dr. Heinrich war jedoch, wie<br />
er im <strong>Kurzeitung</strong>Interview feststellt, der „Runde<br />
Tisch“ wenig ergiebig. Er habe eher den<br />
Eindruck gehabt, dass der Wirtschaftsminister<br />
Wahlkampf machen wollte. Gleichzeitig stellt<br />
er fest, dass die öffentlichen Thermen wie die<br />
privaten Thermen Unterstützung benötigen:<br />
„Trotz dieser Annäherung bleibt die Auffassung<br />
von Dr. Heinrich, dass der Bezirk private<br />
Thermen nicht unterstützen könne und dürfe<br />
der Sprengsatz der Auseinandersetzung.<br />
Markus Zwick würde sich über einen persönlichen<br />
Austausch mit Bezirkstagspräsident Dr.<br />
Heinrich sehr freuen und der Bezirkstagspräsident<br />
meint im Interview: „Es steht für mich<br />
fest, dass die öffentlichen wie die privaten<br />
Thermen in Niederbayern aufeinander angewiesen<br />
sind“. Ich meine eine gute Ausgangslage<br />
für den nächsten „Runden Tisch“ in Landshut,<br />
der bereits in Vorbereitung sein soll.<br />
Ein weiteres Beispiel der Ungleichbehandlung<br />
hat aktuell ein gutachterliches Stoppsignal<br />
erfahren. Bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />
bekommen kommunale Krankenhäuser<br />
sehr häufig und in erheblicher Höhe steuerfinanzierte<br />
finanzielle Zuwendungen von ihren<br />
Trägern, den Landkreisen und Städten. Dagegen<br />
müssen Krankenhäuser in privater Trägerschaft<br />
mit den Mitteln auskommen, die sie<br />
von den Sozialleistungsträgern für Betriebskosten<br />
und den Bundesländern für Investitionen<br />
erhalten. Dem am 30. November <strong>2023</strong><br />
vorgestellten Gutachten zufolge haben Krankenhäuser<br />
aller Trägerformen Anspruch auf<br />
Gleichbehandlung. Das bedeutet konkret, dass<br />
die Kommunen, die sich freiwillig für einen Defizitausgleich<br />
bei kommunalen Krankenhäusern<br />
entscheiden, diesen Anspruch auch gegenüber<br />
den privaten Krankenhäusern erfüllen<br />
müssen. Deshalb, stelle die derzeitige Praxis<br />
des Defizitausgleichs nur für kommunale Krankenhäuser<br />
einen Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
des Grundgesetzes<br />
und gegen das europäische Beihilferecht dar.<br />
Kritisiert wird gleichzeitig die fehlende Transparenz<br />
der Subventionen, die oft möglichst<br />
unbemerkt von der Öffentlichkeit gewährt und<br />
nirgendwo transparent ausgewiesen werden.<br />
Der Hinweis auf mögliche Parallelen und die<br />
Frage nach Zugeständnissen könnte auch im<br />
Thermenstreit zu einem guten Ende führen.<br />
Mein herzlicher Dank gilt den Gastautoren,<br />
dieser Jahresausgabe unseres Gesundheitsmagazins.<br />
Auf hundert Seiten finden Sie viele interessante<br />
Beiträge in dieser Weihnachts und Neujahrsausgabe.<br />
Viel Freude beim Lesen!<br />
Ich wünsche Ihnen mit herzlichen Grüßen gesegnete<br />
Weihnachtstage und ein gesundes,<br />
erfolgreiches neues Jahr!<br />
Ihr<br />
Rudolf G. Maier<br />
Rudolf G. Maier<br />
Chefredakteur<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
03
KURZeitung<br />
Inhalt<br />
Gastautoren der Weihnachtsund<br />
Neujahrsausgabe des<br />
Gesundheitsmagazins<br />
„<strong>Kurzeitung</strong> Bad Füssing“<br />
04 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
36<br />
90<br />
77<br />
54<br />
80<br />
84<br />
56<br />
56<br />
67<br />
74<br />
30<br />
13 Beitrag Judith Gerlach<br />
23 Beitrag Markus Zwick<br />
30 Geburtstagsglückwünsche<br />
36 Impfappell<br />
54 Auszeichnung<br />
56 Sportkongress<br />
58 Beitrag Dr. Klaus Rose<br />
64 Hightechmedizin<br />
67 Beitrag Prof. Dr. Horst Kunhardt<br />
95<br />
74 Unterstützung für<br />
Manfred Weber<br />
77 Winterzauber<br />
80 30 Jahre Rehafachzentrum<br />
84 Gesundheitstag<br />
85 Eislaufsaison<br />
88 Musikverein aktuell<br />
90 Abschied Dr. Peter Wein<br />
95 Bädertag mit Michaela Kaniber<br />
23<br />
58<br />
13 80<br />
84 88 64 85<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
05
In aller Kürze<br />
KURze<br />
Gedanken<br />
Gesundheitsangebote<br />
Nun ist also doch endlich ein Teilstück<br />
der A94 eröffnet worden: Am 1. Dezember<br />
hat Verkehrsminister Christian Bernreiter<br />
einige für unseren Kurort sehr wichtige<br />
Kilometer Autobahn freigegeben, die<br />
unseren aus Richtung Süden kommenden<br />
Gästen die Fahrt zu ihrem Kur und<br />
Urlaubsaufenthalt bei uns hoffentlich etwas<br />
erleichtern werden. Und wenn dann<br />
erst die ganze A94 fertiggestellt ist...<br />
Autobahnen ermöglichen, schneller von<br />
A nach B zu kommen. Und: Da gibt es<br />
eine Überholspur, auf der ich an anderen<br />
vorbeiziehen kann. Falls es keinen Stau<br />
und keine Baustelle gibt, komme ich viel<br />
schneller vorwärts als auf der Landstraße.<br />
Es ist nur wichtig, bei dieser Geschwindigkeit<br />
die Ausfahrt nicht zu verpassen.<br />
Denn ein Reiseziel wie Bad Füssing liegt<br />
ja nicht direkt an der Autobahn. Ich muss<br />
beim Überholen schon genau darauf<br />
achten, dass ich die blaue Hinweistafel<br />
zur nächsten Ausfahrt nicht übersehe,<br />
während ich gerade eine Reihe von LKWs<br />
überhole. Komme ich noch rechtzeitig<br />
auf die rechte Spur? Wenn ich langsamer<br />
werde, gibt es vielleicht noch eine Möglichkeit,<br />
hinauszukommen. Konnte ich<br />
vorher zügig im Verkehr mitschwimmen,<br />
werde ich jetzt leicht zum Verkehrshindernis.<br />
Hupen, dichtes Auffahren – Sie<br />
kennen ja die schönen Reaktionen unserer<br />
motorisierten Mitbürger. Nun hab<br />
ich’s doch noch auf die Ausfädelspur<br />
geschafft. Weil ich vorher zu schnell war,<br />
hätte ich so fast mein Ziel verfehlt. Ich<br />
fürchte, so kann es uns auch auf unserem<br />
Weg nach Weihnachten so gehen. In den<br />
ersten Dezemberwochen wird recht Gas<br />
gegeben, damit wir alles schaffen. Vor<br />
allem, weil heuer der 4. Advent und der<br />
Heilige Abend auf denselben Tag fallen.<br />
Und da geraten wir ganz unversehens in<br />
Georg Herrmannsdörfer<br />
den Sog dieser hektischen Zeit: Dies ist<br />
noch zu erledigen und jenes noch herzurichten,<br />
hoffentlich schaffe ich alles! Und<br />
wie auf der Autobahn werde ich mitgerissen<br />
vom eiligen Tempo der anderen.<br />
Und wenn dann der 24. Dezember da<br />
ist, schaffen wir den Spurwechsel nicht<br />
mehr. Auf der Überholspur sind wir weit<br />
weg von Besinnung und Ruhe, zu dem<br />
uns die Weihnachtstage mit ihrer Botschaft<br />
einladen: Jesus ist da, der Retter<br />
der Welt. Wir fahren an unserem Ziel vorbei:<br />
Weihnachten mit seiner ganz besonderen<br />
Atmosphäre, diesem Fest, an dem<br />
Gottes Sohn geboren wird. Wir verpassen<br />
das Wunder, weil wir zu schnell daran<br />
vorbeifahren. Ich wünsche Ihnen daher,<br />
dass Sie die Ausfahrt zum Weihnachtsfest<br />
nicht verpassen und nicht zu spät<br />
blinken und die Spur wechseln. Und so,<br />
wie wir hier alles für die Menschen vorbereiten<br />
und richten, die für ein paar Tage<br />
oder Wochen unsere Gäste sind und deshalb<br />
unsere Ausfahrt nehmen, wünsche<br />
ich Ihnen, dass Sie die richtige Ausfahrt<br />
zum Weihnachtsfest nehmen und nicht<br />
vorbeifahren an dem, was Gott uns Menschen<br />
schenken will: Seinen Frieden, den<br />
wir so sehr brauchen. Für uns persönlich<br />
und für unsere von Kriegen und Krisen<br />
geschüttelte Welt!<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
der <strong>Kurzeitung</strong>,<br />
In aller Kürze: Sie finden in Bad Füssing<br />
ein fast grenzenloses Gesundheitsangebot,<br />
besonders heilkräftige Thermen mit<br />
modernsten Thermenlandschaften und<br />
die europaweit größte Anzahl an hochqualifizierten,<br />
erfahrenen Therapeuten.<br />
Schauen Sie auf die Homepage der Vereinigung<br />
selbständiger Physiotherapeuten<br />
https://www.vspev.de oder schreiben<br />
Sie uns eine Mail wenn Sie Fragen<br />
haben: vspev@tonline.de. Wir informieren<br />
Sie gerne über den richtigen Weg<br />
Stefan Speiser, 1. Vorsitzender der Vereinigung selbständiger<br />
Physiotherapeuten Bad Füssing, Bad Griesbach<br />
und Bad Birnbach.<br />
zu Ihrer Kur, über die Vorteile einer ambulanten<br />
Vorsorgekur. Aber auch über<br />
wichtige Tipps bei Ablehnung ihres Kurantrags.<br />
Auch diesbezüglich stehen wir<br />
Physiotherapeuten mit unserer Erfahrung<br />
an Ihrer Seite. Ich wünsche Ihnen in<br />
diesem Sinne einen traumhaft schönen<br />
Kuraufenthalt bei uns in Bad Füssing,<br />
genießen Sie die Weihnachtstage. Was<br />
kann es schöneres geben als bei Schnee<br />
und Eis das heilende ThermalMineralwasser<br />
zu genießen?<br />
Ich wünsche Ihnen Gesundheit, Erfolg<br />
und Glück für 2024.<br />
Herzliche Grüße Ihr Stefan Speiser<br />
06 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
In alle Kürze<br />
„... sehnen wir uns nicht alle danach, dass<br />
jemand uns sieht und mit uns geht?“<br />
Von H. H. Bischof Dr. Stefan Oster SDB<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in den Kirchen erklingt am Weihnachtsabend<br />
wieder aufs Neue das Lied: „Stille<br />
Nacht, heilige Nacht“. Gleich zu Beginn<br />
Weise sieht wie man selbst – und dass<br />
wir im Grunde im tiefsten Inneren allein<br />
sind. Dass jeder Mensch in bestimmter<br />
Weise seinen Weg allein gehen muss.<br />
Und sehnen wir uns nicht alle danach,<br />
dass jemand uns sieht und mit uns geht?<br />
Wir alle gehen tagtäglich unseren Tätigkeiten<br />
nach, in der Stille, ohne gesehen<br />
zu werden, geduldig und ohne Anerkennung<br />
dafür zu bekommen. Sehnen Sie<br />
sich manchmal danach, gesehen zu werden?<br />
Und fragen Sie sich, warum Sie das<br />
eigentlich noch machen?<br />
Papst Benedikt XVI., damals noch Joseph<br />
Kardinal Ratzinger, dachte in einer<br />
Predigt des Jahres 2004 über die Einsamkeit<br />
nach: „Jesus verheißt den Geist<br />
der Wahrheit (Joh 16,13), den er dann<br />
„Er kennt Sie im Innersten, er<br />
sieht Sie tagtäglich in Freude und<br />
Kummer, in all dem, was Sie tun, und in<br />
Ihrer Sehnsucht, von jemandem wirklich<br />
gesehen und verstanden zu werden. In<br />
der Stille. In Ihrer Einsamkeit.“<br />
H.H.Bischof Dr. Stefan Oster SDB: „Ich lade Sie ein, sich in den Tagen vor Weihnachten einmal einen Ort der Stille<br />
zu suchen und die Erfahrung an sich heranzulassen und sich bewusst zu werden, dass Sie nicht allein sind. Vielmehr<br />
ist da jemand, der Ihr Leben trägt, der Sie sieht, kennt und vor allem liebt.“ Foto: Pressestelle Bistum Passau<br />
heißt es dort: „Alles schläft, einsam<br />
wacht nur das traute, hochheilige Paar.“<br />
Immer wieder bewegt mich dieser Satz<br />
– „einsam wacht“. Ich stelle mir vor, wie<br />
es Maria und Josef wohl damals ergangen<br />
ist, als sie einsam und allein an der<br />
Krippe standen, in der ein neugeborenes<br />
Kind lag, der König der Welt.<br />
Eine unserer größten Ängste ist die Angst<br />
vor der Einsamkeit, davor, allein und vergessen<br />
sein. Und wir tragen alle in uns<br />
den tiefen Wunsch, irgendwo dazuzugehören<br />
und nicht übersehen zu werden.<br />
Dabei geht es gar nicht darum, nicht allein<br />
zu sein, denn selbst die beste Beziehung<br />
schützt nicht vor Einsamkeit.<br />
Immer wieder machen wir die Erfahrung,<br />
dass niemand so fühlt und denkt wie<br />
man selbst und keiner die Welt auf die<br />
in derselben Rede mehrmals den ,Parakleten‘<br />
nennt. Was heißt das? Im Lateinischen<br />
wurde dieses Wort mit ,Consolator‘<br />
übersetzt – der ,Tröster‘. Ganz wörtlich<br />
bedeutet das lateinische Wort: der, der<br />
in unsere Einsamkeit hereintritt und sie<br />
teilt; der in der Einsamkeit mit uns ist, so<br />
dass sie aufhört, Einsamkeit zu sein. (…)<br />
Das Wort Consolator sagt uns: Wir sind<br />
nie ganz einsam, nie ganz von der Liebe<br />
verlassen. Gott ist durch den Heiligen<br />
Geist in unsere Einsamkeit hereingetreten<br />
und bricht sie auf. Das ist der wahre<br />
Trost – Trost nicht nur mit Worten, sondern<br />
Trost in der Kraft der Wirklichkeit.“<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
07
Aus Bad Füssing<br />
Maria und Josef standen an der Krippe<br />
und wachten, „einsam“ wie es im Lied<br />
heißt, aber im Frieden – ohne Angst,<br />
denn sie hatten erlebt, wie Gott ihnen<br />
nahe geworden ist – auch in diesem<br />
Kind, das ihnen vorhergesagt war – und<br />
das nun in der Krippe lag. Sie schauten<br />
den Heiland der Welt, den durch den<br />
Heiligen Geist geschenkten Retter. Ihre<br />
Einsamkeit war keine Verlassenheit,<br />
weil sie auf die menschgewordene Liebe<br />
blickten. Auf den, der der Einzige ist, der<br />
sie in tiefster Weise erkannt hat. Und sie<br />
sieht und nie allein lassen wird.<br />
Es gibt nichts in dieser Welt, das die tiefe<br />
Einsamkeit nimmt. Manche Dinge machen<br />
uns kurzzeitig glücklich, andere<br />
versuchen unsere Einsamkeit zu übertönen<br />
und zu verstecken. Doch es gibt<br />
einen, der die Einsamkeit nicht mehr so<br />
einsam macht, weil er in seiner Liebe zu<br />
uns kommt, als kleines Kind in der Krippe,<br />
als Heiland unter den Menschen, als<br />
Erlöser am Kreuz und als derjenige, der<br />
uns seinen Geist, den Tröster gesandt<br />
hat. Er kennt Sie im Innersten, er sieht<br />
Sie tagtäglich in Freude und Kummer, in<br />
all dem, was Sie tun, und in Ihrer Sehnsucht,<br />
von jemandem wirklich gesehen<br />
und verstanden zu werden. In der Stille.<br />
In Ihrer Einsamkeit.<br />
Ich lade Sie ein, sich in den Tagen vor<br />
Weihnachten einmal einen Ort der Stille<br />
zu suchen und die Erfahrung an sich heranzulassen<br />
und sich bewusst zu werden,<br />
dass Sie nicht allein sind. Vielmehr ist<br />
da jemand, der Ihr Leben trägt, der Sie<br />
sieht, kennt und vor allem liebt.<br />
Und vielleicht bitten Sie ihn ja auch, innerlich<br />
so bei Ihnen anzukommen, dass<br />
es wie eine Erneuerung wirkt, dass Sie<br />
seine Gegenwart voll Vertrauen annehmen<br />
und glauben können. So dass es<br />
wie eine neue Geburt wird – in Ihnen und<br />
für Sie. Wie damals für Maria und Josef<br />
in Bethlehem – denn er ist auch damals<br />
schon für Sie geboren – und er will auch<br />
heute noch durch Sie als Liebe zur Welt<br />
kommen.<br />
Ich wünsche Ihnen allen ein segensreiches<br />
Weihnachtsfest.<br />
Ihr<br />
Bischof Stefan Oster SDB<br />
In Jesus hat Gott die Saat für<br />
eine bessere Welt gesetzt<br />
Von Norbert Stapfer<br />
„Warten auf Godot“ – Mit diesem Bühnenstück<br />
wurde der irische Dramatiker<br />
Samuel Beckett 1953 über Nacht berühmt.<br />
Zwei Akte hindurch warten die<br />
beiden Vagabunden Wladimir und Estragon<br />
auf Godot. Sie warten, ohne dass<br />
sich etwas ändert.<br />
Im Stück bleibt offen, wer Godot ist: das<br />
Glück oder die Erfüllung des Lebens oder<br />
Erlösung? Obwohl es die beiden nicht<br />
wissen, warten sie. Die große Resonanz<br />
auf dieses Stück zeigt, dass Samuel<br />
Beckett das Lebensgefühl vieler Menschen<br />
zur Sprache gebracht hat. Wir<br />
warten! Worauf? Auf wen?<br />
In der Adventszeit wird uns bewusst,<br />
dass Warten zum Leben dazugehört.<br />
Kinder warten auf das Christkind. So war<br />
„Durch Jesus hat Gott uns darauf<br />
hingewiesen, wie er sich unser<br />
Miteinander vorstellt.“<br />
es jedenfalls, als ich klein war. Manche<br />
warten auf die Geschenke unterm Weihnachtsbaum.<br />
Viele warten darauf, dass<br />
es in dieser Welt endlich Frieden gibt.<br />
Andere warten auf etwas Liebe oder ein<br />
bisschen Glück. Und wie viele warten,<br />
dass die Gesundheit zurückkehrt. Dann<br />
gibt es welche, die wissen vielleicht gar<br />
nicht, dass sie warten. Sie leben einfach<br />
so dahin wie Wladimir und Estragon in<br />
„Warten auf Godot“.<br />
Wir Christen warten auf Gott. Wir warten,<br />
weil wir spüren, dass ohne Gott etwas in<br />
dieser Welt fehlt: Liebe – Frieden – Versöhnung<br />
– Gerechtigkeit – Wahrheit.<br />
Kirchenrat Norbert Stapfer: „Wir Christen warten auf<br />
Gott. Wir warten, weil wir spüren, dass ohne Gott etwas<br />
in dieser Welt fehlt: Liebe – Frieden – Versöhnung<br />
– Gerechtigkeit – Wahrheit.“<br />
Wenn wir auf Gott warten, geht es uns<br />
nicht wie Wladimir und Estragon. Wir<br />
wissen wer kommt. Denn Gott hat sich<br />
schon gezeigt. In diesem Jesuskind ist er<br />
auf uns Menschen zugekommen. Durch<br />
Jesus hat Gott uns darauf hingewiesen,<br />
wie er sich unser Miteinander vorstellt:<br />
friedlicher im Umgang miteinander und<br />
mit mehr Verständnis füreinander.<br />
In Jesus hat Gott die Saat für eine bessere<br />
Welt gesetzt. Wir müssen nur warten,<br />
dass diese Saat aufgeht.<br />
Wir warten also nicht auf etwas, das unbestimmt<br />
und unbekannt ist wie dieser<br />
Godot. Deshalb ist unser Warten ein zuversichtliches<br />
und tätiges Warten, denn<br />
wir können dazu helfen, dass diese Saat<br />
aufgeht und Frucht bringt.<br />
Ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht<br />
Kirchenrat Norbert Stapfer<br />
Evangelische Kurseelsorge Bad Füssing<br />
08 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Aus Bad Füssing<br />
„Weihnachten ist zwölf Monate lang unüberhörbar und unübersehbar“<br />
Von Bernd Kasper<br />
Weihnachten ist unübersehbar.<br />
Ab September stehen in den Geschäften<br />
weihnachtliche Süßwaren<br />
zum Kauf bereit, ab Oktober präsentiert<br />
uns die Werbung die verschiedensten<br />
Geschenkideen, im November wird an<br />
vielen Straßen und Plätzen weihnachtliche<br />
Beleuchtung und Dekoration angebracht.<br />
Im Dezember weisen zahlreiche<br />
Christkindlmärkte, Adventsingen, Weihnachtsfeiern<br />
und soziale Aktionen auf<br />
das nahende große Fest hin.<br />
So öffentlichkeitswirksam war das ursprünglich<br />
zugrundeliegende Ereignis<br />
bei weitem nicht. Das LukasEvangelium<br />
erzählt von der Geburt eines kleinen Kindes<br />
unter ärmlichen Verhältnissen. Diejenigen,<br />
die davon erfuhren, gehörten<br />
ebenfalls zur Unterschicht der Gesellschaft.<br />
Hätte es damals schon Zeitungen<br />
gegeben, wäre keine einzige Zeile<br />
„Gott ist in Jesus Christus<br />
Mensch geworden. Er begegnet<br />
uns ,auf Augenhöhe‘. Er teilt unser<br />
menschliches Leben, einschließlich<br />
der Sterblichkeit, um uns Zugang zum<br />
göttlichen Leben zu eröffnen.“<br />
darüber zu lesen gewesen. Freilich findet<br />
der Evangelist Mittel und Wege, den<br />
Leser/innen die weltbewegende Dimension<br />
des unscheinbaren Geschehens<br />
deutlich zu machen: In seiner Erzählung<br />
taucht ein Engel auf; dieser verkündet<br />
eine „große Freude, die dem ganzen<br />
Volk zuteilwerden soll“. Schließlich erscheint<br />
ein „großes himmlisches Heer“<br />
und lobt Gott. Damit deutet sich schon<br />
an: Das Kind, das da zur Welt kam, wird,<br />
wenn es groß ist, von sich (und damit<br />
von Gott) reden machen und das Leben<br />
vieler Menschen verändern.<br />
Es brauchte ein paar Jahrhunderte, bis<br />
die Geburt Jesu Anlass für ein eigenes<br />
Fest wurde, und wiederum etliche Jahrhunderte,<br />
bis das Fest die Ausmaße angenommen<br />
hat, die wir heute kennen.<br />
Für viele ist Weihnachten, so unübersehbar<br />
seit Wochen darauf hingewiesen<br />
wird, nach zwei Tagen wieder vorbei.<br />
Dann richtet sich die Aufmerksamkeit<br />
auf den Jahresschluss oder gleich auf<br />
Bernd Kasper, Pfarrer im Pfarrverband Bad Füssing:<br />
„Gott ist mit uns in seinem menschgewordenen Sohn<br />
– nicht nur am Fest, sondern jeden Tag.“<br />
den Fasching. In Bälde gibt es die ersten<br />
Osterhasen und Ostereier zu kaufen.<br />
In der Liturgie der Kirche dauert die<br />
Weihnachtszeit etwa zwei Wochen: vom<br />
Vorabend des 1. Weihnachtsfeiertags<br />
bis zum Sonntag nach Dreikönig. Die<br />
Botschaft, die dabei in den verschiedenen<br />
Aspekten zum Ausdruck kommt,<br />
ist so bedeutsam, dass sie nicht für den<br />
Rest des Jahres „ad acta“ gelegt werden<br />
kann: Gott ist in Jesus Christus Mensch<br />
geworden. Er begegnet uns „auf Augenhöhe“.<br />
Er teilt unser menschliches<br />
Leben, einschließlich der Sterblichkeit,<br />
um uns Zugang zum göttlichen Leben zu<br />
eröffnen.<br />
Ein uraltes Gebet (genannt „Der Engel<br />
des Herrn“ oder „Angelus“) betrachtet<br />
diese Thematik in drei Schritten, jeweils<br />
verbunden mit einem „Ave Maria“:<br />
» „Der Engel des Herrn brachte Maria<br />
die Botschaft, und sie empfing vom<br />
Heiligen Geist.“<br />
» „Maria sprach: Siehe, ich bin die<br />
Magd des Herrn. Mir geschehe nach<br />
deinem Wort.“<br />
» „Und das Wort ist Fleisch geworden,<br />
und hat unter uns gewohnt.“<br />
Das ganze Jahr über laden die Kirchenglocken<br />
morgens (meist um 6.00 Uhr<br />
oder um 7.00 Uhr), mittags (um <strong>12</strong>.00<br />
Uhr) und abends (meist um 18.00 Uhr)<br />
mit dem „Gebetläuten“ (auch „AngelusLäuten“<br />
genannt) dazu ein, dieses<br />
Gebet zu sprechen, sofern möglich, und<br />
sich so die Botschaft von der Menschwerdung<br />
Gottes zu vergegenwärtigen.<br />
Daher kann man sagen: Weihnachten ist<br />
nicht nur vier Monate lang unübersehbar,<br />
sondern zwölf Monate lang unüberhörbar.<br />
Mancher mag das Glockengeläut<br />
als „Ruhestörung“ ablehnen oder als<br />
„kirchliche Folklore“ abtun. Wer es jedoch<br />
als Einladung zu einer „heilsamen<br />
Unterbrechung“ wahrnimmt und, sofern<br />
möglich, ein paar Augenblicke innehält,<br />
wer sich Zeit für das genannte Gebet<br />
nimmt oder auch nur dem Klang lauscht<br />
und sich von ihm auf Gott hinweisen<br />
lässt, – der öffnet sich der frohen Botschaft,<br />
um derentwillen Weihnachten<br />
jedes Jahr gefeiert wird: Gott ist mit uns<br />
(mit einem hebräischen, aus manchen<br />
Weihnachtsliedern bekannten Wort:<br />
„Imanuel“) in seinem menschgewordenen<br />
Sohn – nicht nur am Fest, sondern<br />
jeden Tag.<br />
Bernd Kasper<br />
Pfarrer im Pfarrverband Bad Füssing<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
09
Johannesbad Gruppe<br />
Highlights Johannesbad Hotels<br />
A<br />
ls wahrer Besuchermagnet erwies sich erneut der Martinimarkt vor dem Johannesbad Hotel<br />
Königshof. Hintergrund ist das Fest des Heiligen Martin am 11. November. Am Martinstag<br />
feiern die Protestanten gleichzeitig auch Martin Luther, den geistigen Vater des Protestantismus.<br />
20 Verkaufsstände, auch mit vorweihnachtlichen Angeboten wiesen die zunehmende<br />
Bedeutung des Martinsmarktes der Johannesbad Hotels nach. Ein weiterer Höhepunkt im<br />
November war die Stammgästewoche, veranstaltet als Dankeschön für treue und anhaltende<br />
Unterstützung von langjährig mit den Johannesbad Hotels Königshof, Ludwig Thoma und Füssinger<br />
Hof verbundene Gäste. Das abwechslungsreiche Programm führte auch ins benachbarte<br />
Oberösterreich mit Führung im AugustinerChorherrenstift Reichersberg, Foto unten. Beim Begrüßungstag<br />
hieß Bürgermeisterin Brigitte Steidele die Stammgäste der Johannesbad Hotels<br />
herzlich willkommen.<br />
10 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Frohe Weihnachten &<br />
ein gesundes Jahr 2024!<br />
Die Weihnachtszeit und die Tage zwischen den Jahren bieten uns die Gelegenheit, das zu<br />
Ende gehende Jahr <strong>2023</strong> zu refl ektieren und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.<br />
Mit dem Jahr 2024 steht uns ein besonderes Jubiläum bevor, denn das Johannesbad kann<br />
auf 60 Jahre erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Unsere Urkraftquelle, das Wasser,<br />
zeigt uns seit 1964, wie wir unbeirrt und beständig unseren Weg gehen und<br />
uns neuen Herausforderungen stellen können.<br />
Neben dem Wasser stellen gute Partnerschaften eine weitere Quelle<br />
für unsere nachhaltige und erfolgreiche Entwicklung dar. Durch sie erkennen wir<br />
immer wieder die Bedeutung eines gesunden Miteinanders.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben erholsame Tage, harmonische Momente im<br />
Kreise Ihrer Familie und für das kommende Jahr 2024 Gesundheit, Glück und Erfolg.<br />
Dr. Johannes Zwick Markus Zwick Werner Weißenberger
Medizin und Gesundheit<br />
Judith Gerlach, Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention: „Mit dem Einsatz digitaler, innovativer Lösungen kann es uns gelingen, Bürokratie abzubauen, mehr<br />
Zeit für die direkte Betreuung der Patientinnen und Patienten zu schaffen, Therapiefortschritte besser zu verfolgen und die Behandlung individueller anzupassen!“<br />
Foto: StMD / Anne Hufnagl<br />
Nicht krank zu werden, ist ein hohes Ziel. Ein Ziel,<br />
zu dem die Kurorte einen großen Beitrag leisten<br />
„Bayern ist sowohl Kur- und Bäderland Nummer 1 als auch Reha-Land Nummer 1“<br />
Von Judith Gerlach<br />
„Wir leben in einer Zeit, in der Gesundheit<br />
mehr denn je im Fokus steht. Gesundheit<br />
ist unser höchstes Lebensgut!<br />
Gesundheitsförderung, Vorsorge und<br />
Rehabilitation spielen eine immer wichtigere<br />
Rolle – und das ist auch gut so.<br />
Denn sie sind der Schlüssel dafür, dass<br />
wir Krankheiten und Pflegebedürftigkeit<br />
vermeiden, Gesundheitsrisiken<br />
minimieren und in Zukunft nicht nur<br />
älter, sondern vor allem gesünder älter<br />
werden. Nicht krank zu werden, ist ein<br />
hohes Ziel. Ein Ziel, zu dem die bayerische<br />
Vorsorgelandschaft mit ihren<br />
Kurorten und Heilbädern einen großen<br />
Beitrag leistet. Die 53 hochprädikatisierten<br />
bayerischen Kurorte, Heilbäder,<br />
Staatsbäder sowie anerkannte Heilquellen<br />
und Moorkurbetriebe sind seit jeher<br />
Kompetenzzentren für Gesundheit und<br />
wichtige Partner in der Gesundheitsvorsorge.<br />
Sie tragen mit innovativen Ideen<br />
und individuellen Angeboten dazu bei,<br />
den Präventionsgedanken auch in der<br />
Lebenswelt der Menschen zu verankern.<br />
Kurorte und Heilbäder sind dabei<br />
mehr als nur idyllische Orte. Sie bieten<br />
eine Vielfalt natürlicher Ressourcen,<br />
die sich positiv auf unsere Gesundheit<br />
und unser Immunsystem auswirken, ich<br />
denke hier etwa an spezielle Angebote<br />
wie in den sogenannten „für Allergiker<br />
qualitätsgeprüften Kurorten“. Auch für<br />
die gesundheitlichen Belastungen, die<br />
mit der steigenden Anzahl von Hitzetagen<br />
einhergehen, sind die Kurorte und<br />
Heilbäder durch ihre natürlichen Gegebenheiten<br />
wie umgebende Kur und<br />
Heilwälder bereits gut aufgestellt. Es<br />
freut mich, dass der Heilbäderverband<br />
sich des Themas aktuell bereits annimmt.<br />
Gemeinsam mit den rund 230<br />
Vorsorge und RehaEinrichtungen tragen<br />
die Kurorte und Heilbäder dazu bei,<br />
Krankheiten zu behandeln und weitere<br />
Erkrankungen zu vermeiden.<br />
Bayern ist sowohl Kur und Bäderland<br />
Nummer 1 als auch RehaLand Num<br />
<strong>12</strong> KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Medizin und Gesundheit<br />
mer 1 – und darauf können wir stolz<br />
sein. Die Investition in unsere Gesundheit<br />
durch nachhaltige und präventive<br />
Maßnahmen ist eine Investition in eine<br />
gesündere und aktivere Zukunft. Prävention<br />
ist keine Option, sondern eine<br />
Notwendigkeit, um die Lebensqualität<br />
der Bürgerinnen und Bürger langfristig<br />
zu verbessern. Als Gesundheits, Pflege<br />
und Präventionsministerin werde<br />
ich Vorsorge daher mehr als bisher ins<br />
Blickfeld rücken.<br />
Zudem möchte ich die vielfältigen Chancen<br />
der Digitalisierung noch stärker nutzen.<br />
Das heißt: Mit dem Einsatz innovativer,<br />
digitaler Lösungen sollen nicht<br />
nur die Betreuung und Behandlung<br />
der Patientinnen und Patienten weiter<br />
verbessert, sondern auch die Beschäftigten<br />
entlastet und neue Perspektiven<br />
geschaffen werden.<br />
Schon heute ist Bayern Vorreiter bei<br />
der Digitalisierung in Gesundheit und<br />
Pflege. Mit unserem Projekt Reha/<br />
TIKonsil mit der Ostbayerischen Technischen<br />
Hochschule Regensburg sind<br />
wir deutschlandweit Wegbereiter für innovative<br />
Lösungen im Bereich der medizinischen<br />
Rehabilitation. Wir haben den<br />
Digitalisierungsgrad der RehaEinrichtungen<br />
in Bayern fest im Blick. Bayern<br />
ist es bereits gelungen, fünf RehaKliniken<br />
als „Best Practice“ an die Telematikinfrastruktur<br />
anzuschließen und<br />
mit einer neuen EHealthAnwendung<br />
Videoberatungen zwischen den behandelnden<br />
Ärzten in der RehaEinrichtung<br />
und den behandelnden Hausärzten auf<br />
den Weg zu bringen. Dies kann wegweisend<br />
nicht nur für alle bayerischen<br />
RehaKliniken sondern für Einrichtungen<br />
in ganz Deutschland sein; das Projekt<br />
findet deshalb auch bundesweite<br />
Beachtung.<br />
Ich kann Ihnen versichern: Dabei allein<br />
wird es nicht bleiben. Bayern macht<br />
sich sehr stark für die Digitalisierung in<br />
Gesundheit und Pflege. Klar ist: Auch<br />
die Bundesregierung muss bei der Digitalisierungsstrategie<br />
die Prävention<br />
genauso wie den Rehabilitationsbereich<br />
als wichtige Säulen im Gesundheitsbereich<br />
mitdenken. Denn Digitalisierung<br />
macht nicht an Sektorengrenzen halt.<br />
Ob bei der Einbindung von RehaDaten<br />
in die elektronische Patientenakte oder<br />
der Einrichtung digitaler Antragsplattformen:<br />
Die Menschen profitieren davon.<br />
Für mich steht fest: Wenn Innovationen<br />
und Digitalisierung richtig gedacht und<br />
gemacht werden, können nicht nur Fortschritte<br />
für die Arbeitsweise der Beschäftigten,<br />
sondern vor allem ein Gewinn für<br />
die Lebensqualität und die Genesung<br />
der Patientinnen und Patienten erreicht<br />
werden. Mit dem Einsatz digitaler, innovativer<br />
Lösungen kann es uns gelingen,<br />
Bürokratie abzubauen, mehr Zeit für<br />
die direkte Betreuung der Patientinnen<br />
und Patienten zu schaffen, Therapiefortschritte<br />
besser zu verfolgen und die Behandlung<br />
individueller anzupassen!“<br />
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte Judith Gerlach die Ernennungsurkunde als neue Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention. Herzliche Glückwünsche<br />
und ein Dankeschön für den kurzfristig übermittelten Namensbeitrag für die <strong>Kurzeitung</strong> kamen aus Bad Füssing. Foto: StMD<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
13
Dr. Olaf Heinrich Bezirkstagspräsident, Niederbayern<br />
Dr. Olaf Heinrich: Ich bin überzeugt, dass die öffentlichen<br />
Thermen wie die privaten Thermen Unterstützung benötigen<br />
Das Johannesbad und der Bezirk sitzen in einem Boot<br />
Im Interview mit dem Gesundheitsmagazin „<strong>Kurzeitung</strong> Bad Füssing“, stellt Bezirkstagspräsident<br />
Dr. Olaf Heinrich gemeinsame Interessen in den Mittelpunkt. Er sei davon<br />
überzeugt, dass private und öffentliche Thermen sich gut ergänzen und in Summe<br />
ein attraktives, einzigartiges Angebot machen. Ziel sei es, auf allen politischen Ebenen<br />
dafür zu werben, dass die Thermen dauerhaft bestehen können. Es stehe für ihn<br />
fest, dass die öffentlichen wie die privaten Thermen in Niederbayern aufeinander angewiesen<br />
sind. Bad Füssing beispielsweise sei deswegen so attraktiv, weil es mehrere<br />
Anbieter gebe, die sich gegenseitig ergänzen und in Summe ein einzigartiges Angebot<br />
machen. Er sei überzeugt, dass die öffentlichen Thermen wie die privaten Thermen Unterstützung<br />
benötigen. Ohne private Anbieter würden wichtige Bausteine für den Tourismus<br />
und dessen Infrastruktur in Niederbayern fehlen. Vor diesem Hintergrund werbe<br />
er weiterhin für eine staatliche Förderung aller Thermalbäder. Er habe ein vitales Interesse<br />
daran, dass private Thermenbetreiber genauso erfolgreich bleiben können wie die<br />
von der öffentlichen Hand getragenen Thermen. Auch der abschließende Ausblick von<br />
Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich stimmt optimistisch: „Das Jahr 2024 sollte ein Jahr<br />
offener Worte, konsequenter Analyse und konsequenter Arbeit an Lösungen werden“.<br />
Die Fragen stellte Chefredakteur Rudolf G. Maier.<br />
<strong>Kurzeitung</strong>: Herr Bezirkstagspräsident Dr.<br />
Heinrich, zunächst herzliche Glückwünsche<br />
zum sehr guten persönlichen Wahlergebnis<br />
bei der Bezirkstagswahl sowie den<br />
bei Ihrer Wiederwahl als Bezirkstagspräsident<br />
erreichten großen Vertrauensbonus.<br />
Welche Schwerpunkte haben Sie sich für<br />
Ihre neue Amtszeit vorgenommen?<br />
»Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich:<br />
Vielen Dank für Ihre Glückwünsche.<br />
Ich starte mit Elan in die neue Amtszeit<br />
und gehe davon aus, dass drei große Themenbereiche<br />
besondere Aufmerksamkeit<br />
erfordern werden:<br />
Im Bereich der Eingliederungshilfe für<br />
Menschen mit Behinderung herrscht ein<br />
zunehmender Fachkräftemangel, der die<br />
exzellente Struktur von Angeboten in Niederbayern<br />
gefährdet. Wir werden gemeinsam<br />
mit den Verbänden und der Staatsregierung<br />
nach Wegen suchen müssen,<br />
wie das Angebot und der Status quo der<br />
Einrichtungen erhalten bleiben kann.<br />
Zweitens wird die Gesundheitsversorgung<br />
einen Schwerpunkt bilden. Wir wollen in<br />
den nächsten Jahren das Bezirkskrankenhaus<br />
Passau deutlich erweitern.<br />
14 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
Erste Kostenschätzungen gehen von einem<br />
Investitionsvolumen von 80 Millionen<br />
Euro aus. Parallel gilt es, dezentrale<br />
Strukturen zu erhalten und auszubauen.<br />
„Ich bin davon überzeugt, dass<br />
private und öffentliche Thermen<br />
sich sehr gut ergänzen und in<br />
Summe ein attraktives, einzigartiges<br />
Angebot machen.“<br />
Die Psychiatrie wird in den nächsten Jahren<br />
weiter ambulantisiert werden müssen.<br />
Als wichtiger Akteur im Medizincampus<br />
Niederbayern wird der Bezirk Niederbayern<br />
dazu beitragen, dass junge Menschen<br />
in der Region Medizin studieren können.<br />
Die Weiterentwicklung der niederbayerischen<br />
Thermengemeinschaft bleibt<br />
einer der Schwerpunkte in der bezirklichen<br />
Arbeit. Hier gilt es, die Thermalbäder<br />
von fossilen Energien unabhängiger<br />
zu machen und jedes einzelne Bad so zu<br />
profilieren, dass die Gäste genau wissen,<br />
mit welcher Indikation sie wohin gehen<br />
sollten.<br />
Der Deutsche Bädertag Anfang November<br />
hat die besondere gesundheitspolitische,<br />
aber auch die wirtschaftspolitische Bedeutung<br />
der Heilbäder und Kurorte in den Mittelpunkt<br />
gestellt, wenn es darum ging, die<br />
Unterstützung der Politik auf Landesund<br />
Bundesebene einzufordern. Der Bädertag<br />
hat die zum Teil dramatische Lage vieler<br />
Kureinrichtungen und Thermen die Öffentlichkeit<br />
alarmierend vorgestellt. Viele Thermen<br />
stünden vor der Insolvenz. Einige seien<br />
gezwungen gewesen, ihren Betrieb für<br />
immer einzustellen. Welche Konsequenzen<br />
ziehen Sie aus dieser Entwicklung, die auch<br />
Niederbayern mehr oder weniger stark betreffen<br />
dürfte?<br />
»Die Thermalbäder in Niederbayern<br />
haben für die Bereiche Prävention,<br />
Genesung und die regionale Wirtschaftsstruktur<br />
in unserem Regierungsbezirk<br />
eine enorme Bedeutung. Über Generationen<br />
wurde diese Struktur Schritt für<br />
Schritt aufgebaut und prägt heute den<br />
Regierungsbezirk. Ich bin davon überzeugt,<br />
dass private und öffentliche Thermen<br />
sich sehr gut ergänzen und in Summe<br />
ein attraktives, einzigartiges Angebot<br />
machen. Ziel bleibt daher, auf allen politischen<br />
Ebenen dafür zu werben, dass die<br />
Thermen dauerhaft bestehen können.<br />
Auf die Situation der niederbayerischen<br />
Kurorte und der Thermen in öffentlicher<br />
und privater Hand näher eingehend stand in<br />
jüngster Vergangenheit ein „Runder Tisch"<br />
in Landshut, die Berichterstattung der Passauer<br />
Neuen Presse und einige hin und<br />
hergehende Presseinformationen im Mittelpunkt<br />
der Bemühungen, die Zukunftssicherung<br />
von Kurorten und Thermen voranzutreiben.<br />
Dann kam die Landtagswahl<br />
und mit dem Wahlergebnis eine völlig neue<br />
überraschende Konstellation. Der Bereich<br />
Tourismus wechselte vom Wirtschaftsministerium<br />
zum Landwirtschaftsministerium<br />
mit allen möglichen Folgen für die bereits<br />
gemachten Zusagen und entwickelte Konzepte.<br />
Wie beurteilen Sie heute am 10. November,<br />
wenn wir dieses Interview führen,<br />
die neue Situation?<br />
»In meinen Augen war der „Runde<br />
Tisch" in Landshut, der kurz vor<br />
der Wahl stattfand, wenig ergiebig und<br />
frei von konkreten Zusagen. Mir drängte<br />
„Staatliche Unterstützung für die<br />
Thermalbäder halte ich nach<br />
wie vor für absolut wünschenswert.“<br />
sich eher der Eindruck auf, dass Minister<br />
Aiwanger Wahlkampf machen wollte.<br />
Dass er im Rahmen der Koalitionsverhandlungen<br />
auf den so wichtigen Bereich<br />
des Tourismus in seinem Haus verzichtete,<br />
bestätigt in meinen Augen diese Einschätzung.<br />
Wäre es ihm als niederbayerischen<br />
Minister wirklich um die Zukunft<br />
der Thermalbäder gegangen, hätte er die<br />
wichtige Zuständigkeit nicht gegen die<br />
Verantwortung für Jagd und Wald eintauschen<br />
dürfen.<br />
Weiterhin steht für mich fest: die öffentlichen<br />
wie die privaten Thermen in Niederbayern<br />
sind aufeinander angewiesen. Bad<br />
Füssing beispielsweise ist gerade deswegen<br />
so attraktiv, weil es mehrere Anbieter<br />
gibt, die sich gegenseitig ergänzen und<br />
die in Summe ein einzigartiges Angebot<br />
machen. Ich hoffe, dass die ehemals im<br />
Wirtschaftsministerium verortete Abteilung<br />
für Tourismuspolitik dies auch im<br />
neuen Ministerium vertritt. Staatliche<br />
Unterstützung für die Thermalbäder halte<br />
ich nach wie vor für absolut wünschenswert.<br />
Die am „Runden Tisch" agierenden Spitzenbeamten<br />
des Wirtschaftsministeriums<br />
haben sich bereits verabschiedet. Gibt es<br />
vom alten und neuen Wirtschaftsminister<br />
Hubert Aiwanger, ohne das Ressort Tourismus,<br />
bereits eine Stellungnahme, wie er<br />
sich das weitere Prozedere vorstellt? Wird<br />
er persönlich zu einem guten Ende führen,<br />
was er angekündigt hat?<br />
»Ich habe von Herrn Aiwanger bisher<br />
nichts in dieser Richtung vernommen.<br />
Selbstverständlich wäre es<br />
angemessen und notwendig, dass nach<br />
großen medialen Ankündigungen vor<br />
der Wahl nun zumindest eine belastbare<br />
Stellungnahme des Wirtschaftsministers<br />
erfolgt. Ansonsten verstärkt sich der Eindruck,<br />
dass es ihm immer mehr um Öffentlichkeit<br />
und Politik und weniger um<br />
eine konkrete Lösung einer brennenden<br />
Sachfrage ging.<br />
Herr Bezirkstagspräsident, wie auch immer<br />
sich die Lage weiter entwickelt, haben Sie<br />
zu Michaela Kaniber, Staatsministerin für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten einen<br />
guten Draht bzw. glauben Sie, dass der<br />
Bereich Tourismus im neuen Ministerium<br />
das Gewicht und die Unterstützung behalten<br />
wird, das ihm zusteht?<br />
»Ich kenne Frau Staatsministerin Kaniber<br />
seit vielen Jahren und schätze<br />
sie und ihre Arbeit. Ich bin überzeugt, dass<br />
sie den neuen Aufgabenbereich ernst<br />
nimmt und sich engagiert einbringen wird.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
15
Gut zu wissen<br />
Dass die Eingliederung dieses Themas in<br />
ein neues Ministerium nicht ganz einfach<br />
wird, befürchte ich jedoch schon.<br />
Werden Sie, komme was wolle, die Meinung<br />
beibehalten, öffentliche und private Thermen<br />
in gleicher Weise zu unterstützen? Dabei<br />
geht es vorrangig nicht um die direkte<br />
finanzielle Unterstützung durch den Bezirk,<br />
sondern um die Fortsetzung Ihres Engagements,<br />
das zuständige Ministerium mit ins<br />
Boot zu holen, uni eine vergleichbare Unterstützung<br />
aller Thermen sicherzustellen.<br />
Welchen Plan dazu haben Sie heute?<br />
»Fest steht weiterhin, dass der Bezirk<br />
private Thermen nicht unterstützen<br />
kann und darf. An dieser juristischen Tatsache<br />
ändert sich nichts. Gleichwohl bin<br />
ich überzeugt, dass die öffentlichen Thermen<br />
wie die privaten Thermen Unterstützung<br />
benötigen. Ohne private Anbieter<br />
würde die Bäderstruktur in Niederbayern<br />
ganz anders aussehen — es würden<br />
wichtige Bausteine für den Tourismus<br />
„Für mich war immer klar: Das<br />
Johannesbad und der Bezirk<br />
sitzen in einem Boot, haben viele gemeinsame<br />
Interessen und sind beide<br />
für Niederbayern und das Angebot vor<br />
Ort unverzichtbar.“<br />
und dessen Infrastruktur fehlen. Vor diesem<br />
Hintergrund werbe ich weiterhin,<br />
gemeinsam mit dem Bayerischen Heilbäderverband,<br />
für eine staatliche Förderung<br />
aller Thermalbäder im Freistaat Bayern.<br />
Die Weichen dafür können jedoch nur in<br />
München gestellt werden.<br />
Herr Dr. Heinrich, mal ehrlich, sind Sie optimistisch,<br />
dass es gelingt, deutlich mehr<br />
an Unterstützung für die Kurorte und die<br />
Thermen zu erhalten, als dies bisher der<br />
Fall war?<br />
»Ich bin von Berufs wegen stets optimistisch.<br />
Die bisherigen Einlassungen<br />
des bis zur Wahl zuständigen Ministers<br />
habe ich immer als vage und wenig<br />
belastbar empfunden. Es würde mich<br />
selbstverständlich freuen, wenn sich dies<br />
in Zukunft ändert. Für mich steht fest: Am<br />
Ende zählen Fakten, keine Schlagzeilen<br />
und wohlfeile Versprechungen.<br />
Markus Zwick, der Vorstandsvorsitzende<br />
der Johannesbadgruppe mit der Fachklinik<br />
Johannesbad, der Johannesbad<br />
Therme und einiger Hotels in Bad Füssing<br />
hatte die Ankündigung von Staatsminister<br />
Aiwanger, in der neuen Legislaturperiode<br />
den Gesundheitstourismus mit einem<br />
gezielten Programm in Zusammenarbeit<br />
statt Konkurrenz von öffentlichen und privaten<br />
Einrichtungen massiv zu stärken,<br />
verständlicherweise begrüßt. Und er hatte<br />
hinzugefügt, die Anrufung der Gerichte als<br />
letztmögliche Notwehrmaßnahme könne<br />
als Episode zu den Akten gelegt werden,<br />
wenn es gelänge, die von Staatsminister<br />
Aiwanger angekündigte, gleichberechtigte<br />
Qualitätsoffensive Wirklichkeit werden<br />
zu lassen. Wie beurteilen Sie selbst heute<br />
das Verhältnis zum privaten Mitbewerber<br />
Johannesbad? Markus Zwick hatte seine<br />
Glückwünsche für Ihre überzeugende Wiederwahl<br />
als Bezirkstagspräsident mit der<br />
Hoffnung verbunden, das sei auch eine<br />
sehr gute Grundlage für die Erreichung der<br />
gemeinsamen Zielsetzung, die niederbayerischen<br />
Kurorte mit ihren Thermen und Unternehmen<br />
gemeinsam fit für die Zukunft<br />
zu machen. Sehen Sie das genauso?<br />
»Persönlich habe ich die juristische<br />
Auseinandersetzung immer bedauert.<br />
Für mich war immer klar: Das Johannesbad<br />
und der Bezirk sitzen in einem<br />
Boot, haben viele gemeinsame Interessen<br />
und sind beide für Niederbayern und das<br />
Angebot vor Ort unverzichtbar. Selbstverständlich<br />
würde ich es begrüßen, wenn es<br />
von Seiten der Verantwortlichen in München<br />
Entscheidungen gäbe, die zur Beendigung<br />
der Klagen des Johannesbads gegen<br />
den Freistaat Bayern und den Bezirk<br />
führen würden.<br />
Vorstandsvorsitzender Zwick hatte die<br />
Ankündigungen des „Runden Tisches'<br />
als „Quantensprung" in der bisher jahrzehntelangen<br />
Auseinandersetzung um<br />
Gleichbehandlung und einem von gleichen<br />
Voraussetzungen getragenen fairen Wettbewerb<br />
bezeichnet und er hatte angekündigt,<br />
in enger Kooperation mit Ihnen, mit<br />
dem Bezirk und allen Beteiligten konstruktiv<br />
zusammenzuarbeiten. Werden Sie, Herr<br />
Bezirkstagspräsident, auch gelegentlich<br />
die Initiative ergreifen, um diese, sich abzeichnende<br />
gute Zusammenarbeit, mit Rat<br />
und Tat zu fördern?<br />
»In den letzten Monaten gab es beispielsweise<br />
eine gemeinsame Initiative<br />
zur geothermischen Nutzung von<br />
Wasser in den Thermalbädern. In solchen<br />
wichtigen Zukunftsthemen sollten wir<br />
weiter und noch intensiver zusammenarbeiten.<br />
Wie schon angesprochen habe<br />
ich ein vitales Interesse daran, dass beide<br />
privaten Thermenbetreiber in Bad Füssing<br />
genauso erfolgreich bleiben wie die<br />
von der öffentlichen Hand getragenen<br />
Thermen.<br />
Eine abschließende Frage: In einer der Ausgaben<br />
des Gesundheitsmagazins „<strong>Kurzeitung</strong><br />
Bad Füssing“ zum Jahreswechsel wird<br />
auch traditionsgemäß Ihr Grußwort zu den<br />
Weihnachtstagen und dem neuen Jahr veröffentlicht.<br />
Was erhoffen Sie sich für 2024,<br />
auch für die Bürgerinnen und Bürger Niederbayerns?<br />
»Ich wünsche jedem Einzelnen eine<br />
stabile Gesundheit, Wohlergehen,<br />
private und berufliche Zufriedenheit und<br />
Gottes Segen. Uns allen wünsche ich besonders,<br />
dass die Probleme unserer Zeit<br />
offen angesprochen, gemeinsam analysiert<br />
und dann beherzt angegangen und<br />
gelöst werden. Die Herausforderungen<br />
für Deutschland sind gewaltig. Die wirtschaftlichen<br />
Möglichkeiten sind begrenzt.<br />
Daher sollte das Jahr 2024 ein Jahr offener<br />
Worte, konsequenter Analyse und engagierter<br />
Arbeit an Lösungen werden.<br />
Herr Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich,<br />
herzlichen Dank für dieses Interview.<br />
16 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Abteilungen Fachklinik Johannesbad<br />
Johannesbad Gruppe<br />
Abteilung Orthopädie<br />
Rehabilitations-, Anschlussheilbehandlung,<br />
Prävention (ambulant und<br />
stationär):<br />
(bei Erkrankung, Beschwerden, Verletzung,<br />
funktioneller Störung, nach<br />
Operation/Amputation)<br />
» Knie, Hüfte, Schulter<br />
» Gelenke, künstliche Gelenke<br />
» Muskeln, Bänder, Sehnen<br />
» Wirbelsäule, Bandscheiben<br />
» Fehlhaltung, Überlastung,<br />
Blockaden<br />
» Knochenbruch<br />
» Osteoporose<br />
» Arthrose<br />
» entzündliche Gelenkveränderungen<br />
» entzündlichrheumatische<br />
Erkrankung<br />
Therapiespektrum (u.a.):<br />
» Physiotherapie<br />
» Medizinische Trainingstherapie<br />
» Manuelle Therapie<br />
» Ergotherapie<br />
» physikalische Therapie<br />
» Massage<br />
» Lymphdrainage<br />
» Fango<br />
» Aquagymnastik<br />
» Balneotherapie<br />
» Stoßwellentherapie<br />
» Ernährungsberatung<br />
» psychologische Beratung<br />
» Sozialdienst<br />
Chefarzt: Hubertus Winkler<br />
Tel. +49 8531 / 232113<br />
orthopaedie@johannesbad.com<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
17
Johannesbad Gruppe<br />
Abteilung Psychosomatische Medizin<br />
und Psychotherapie<br />
Rehabilitations- und Akutbehandlung<br />
(stationär):<br />
» Depressive Störungen<br />
» Angststörungen, Zwangsstörungen<br />
» Anpassungsstörungen, Reaktion auf<br />
schwere Belastungen<br />
» Neurasthenie, Burnout Syndrom,<br />
Schlafstörungen<br />
» Somatisierungsstörungen<br />
» Chronische Schmerzstörung mit<br />
somatischen und psychischen Faktoren<br />
Therapiespektrum (u.a.):<br />
» Gesprächspsychotherapie – Gruppen<br />
und begleitende Einzelgespräche,<br />
die erste Stabilisierung im Rahmen<br />
einer krisenhaften Zuspitzung oder<br />
akuter Verschlechterung einer<br />
psychosomatischen Störung<br />
» Entspannungsverfahren<br />
» KörperTanzTherapie<br />
» Kunst und Gestaltungstherapie<br />
» Physiotherapie, Ergotherapie<br />
» Soziotherapie<br />
» Partner und Familiengespräche<br />
» medikamentöse Behandlung<br />
» Beratung und Einleitung der Nachsorge<br />
bzw. ambulanter Therapien<br />
Chefärztin: MUDr. (Univ. Prag)<br />
Dagmar Blesik<br />
Tel. +49 8531 / 232305<br />
psychotherapie@johannesbad.com<br />
18 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Johannesbad Gruppe<br />
Interdisziplinäres Rücken- und Schmerzzentrum<br />
Multimodale Therapie akuter<br />
und chronischer Schmerzen<br />
(ambulant und stationär):<br />
» Rückenschmerz (Spinalstenose, Zustand<br />
nach OP/FBSS, degenerative<br />
Wirbelsäulen, Bandscheibenleiden,<br />
myofaszialer Schmerz)<br />
» neuropathischer Schmerz (Zoster,<br />
Trigeminusneuralgie, Polyneuropathie,<br />
M. Sudeck, Leistenschmerz)<br />
» Kopfschmerz (Cluster, Spannungs,<br />
medikamentös indizierter<br />
Kopfschmerz, Migräne)<br />
» Muskel und Weichteilschmerz<br />
(Fibromyalgie, Myopathie, Rheuma)<br />
» posttraumatische bzw. postoperative<br />
Schmerzerkrankungen (BGHeilverfahren/Schmerzassessment)<br />
Multimodale Schmerztherapie,<br />
Therapiespektrum (u.a.):<br />
» radiografisch kontrollierte wirbelsäulen,<br />
rückenmarks, nervennahe<br />
Infiltrationen<br />
» Hypnosetherapie<br />
» Verhaltenstherapie<br />
» Neuraltherapie<br />
» Stoßwellentherapie<br />
» Akupunktur<br />
» spezielle Physiotherapie<br />
» Osteopathie<br />
» moderne medikamentöse<br />
Schmerztherapie<br />
Chefarzt: Dr. med. Oliver O. Wolf<br />
Tel. +49 8531 / 232904<br />
schmerzzentrum@johannesbad.com<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
19
Johannesbad Gruppe<br />
Praxen, Ambulanzzentren und Schulen Johannesbad<br />
» Dt. Zentrum für Osteoporose:<br />
Tel. + 49 8531 / 232113<br />
» Praxis für Neurochirurgie:<br />
Tel. + 49 8531 / 232596<br />
» Ambulantes Praxiszentrum für<br />
Orthopädie und Spezielle<br />
Schmerztherapie:<br />
Tel. +49 8531 / 232904<br />
schmerzzentrum@johannesbad.com<br />
» Praxis für Physiotherapie,<br />
Osteopathie und Massage:<br />
Tel. +49 8531 / 232591<br />
Johannesbad Berufsfachschule<br />
Ausbildung zum Masseur und med.<br />
Bademeister, Weiterqualifikation zum<br />
Physiotherapeuten, weitere Fortbildungen<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Johannesbad Akademie und der Medfachschule<br />
Bad Elster.<br />
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Staatsminister Hubert Aiwanger zu Dank verpflichtet<br />
Offene Unterstützung für die Privatinitiative – Von Markus Zwick<br />
Ich wollte eigentlich auf den in dieser<br />
Zeitung für mich reservierten Seiten<br />
Zukunftsvisionen vorstellen, die mich<br />
besonders bewegen. Künstliche Intelligenz<br />
beispielsweise oder Vorzüge der<br />
Digitalisierung im Gesundheitswesen.<br />
Dann haben mich die Interviews mit Bezirkstagspräsident<br />
Dr. Olaf Heinrich vor<br />
der Landtagswahl mit der Passauer Neuen<br />
Presse und nach der Landtagswahl<br />
mit dem Gesundheitsmagazin „<strong>Kurzeitung</strong><br />
Bad Füssing“ daran erinnert, dass<br />
es aktuell noch Wichtigeres gibt als diese<br />
Zukunftsthemen. Es ist die Sicherung<br />
die weitere Investitionen in das Angebot<br />
notwendig machen. Im Bereich der<br />
privaten und der öffentlichen Thermen<br />
habe das Ministerium aus der Tourismusförderung<br />
seine fi nanzielle Unterstützung<br />
bestätigt, so die Feststellung in<br />
der Presseinformation des Wirtschaftsministeriums.<br />
Zu den Ergebnissen des HeilbäderGipfels:<br />
Staatsminister Aiwanger hatte dazu<br />
„Staatsminister Hubert Aiwanger<br />
war der erste Wirtschaftsminister,<br />
der nicht nur Verständnis für<br />
die privaten Thermen, sondern offene<br />
Unterstützung signalisiert hat.“<br />
der Existenzgrundlage, auch der privaten<br />
Thermen. Dazu hat es in den letzten<br />
Jahrzehnten einige verständnisvolle<br />
Kommentare, aber keine nennenswerte<br />
Initiative gegeben.<br />
Staatsminister Hubert Aiwanger war der<br />
erste Wirtschaftsminister, der nicht nur<br />
Verständnis für die privaten Thermen,<br />
sondern offene Unterstützung signalisiert<br />
hat. Gesundheitstourismus sei, so<br />
sein Credo, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />
in allen Regionen Bayerns. Ziel<br />
sei es, eine Qualitätsoffensive zu starten,<br />
um noch mehr die Potentiale der<br />
Kurorte und Heilbäder in Niederbayern<br />
ausschöpfen zu können. Dann lud<br />
Aiwanger zum HeilbäderGipfel nach<br />
Landshut. Hier nahmen Vertreter der<br />
fünf niederbayerischen Heilbäder, der<br />
privaten Thermen der Tourismusverbände<br />
und der Bayerische HeilbäderVerband<br />
teil. Über die Ergebnisse wurde<br />
auch in diesem Gesundheitsmagazin<br />
und in der Heimatzeitung „Passauer<br />
Markus Zwick, Vorstandsvorsitzender Johannesbad Gruppe: „Die Johannesbad Gruppe wird sich konstruktiv an<br />
den Gesprächen und Initiativen beteiligen. Ich würde mich auch über einen persönlichen Austausch mit Herrn<br />
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich sehr freuen. Es ist zu hoffen, dass am Ende alle wieder zusammenkommen<br />
und sich dem Ziel widmen, das uns alle bewegt, es geht um die Zukunftssicherung unserer Kurorte und Thermen<br />
in Niederbayern.“<br />
Neue Presse“ ausführlich und objektiv<br />
berichtet. Staatsminister Aiwanger<br />
hatte Lösungsansätze zur Bewältigung<br />
der aktuellen Herausforderungen vorgestellt.<br />
Diese umzusetzen, sei am besten<br />
möglich, wenn alle Akteure an einem<br />
Tisch nicht übereinander, sondern miteinander<br />
reden. Und er hatte wörtlich<br />
festgestellt: „Mein Ziel ist es, ein zukunftsfähiges<br />
Bäderkonzept mit einem<br />
ganzheitlichen Angebot rund um Kuren<br />
und WellnessReisen für die Region zu<br />
entwickeln. Denn vom Wettbewerb und<br />
zusätzlichen Gesundheitsangeboten in<br />
den Kur und Heilbädern profitiert die<br />
ganze touristische Branche in Niederbayern,<br />
aber auch die Gäste.“<br />
Bei den fortlaufenden Investitionen in<br />
die Thermalbäder, auch des Bezirks<br />
Niederbayern gab es nach Einschätzung<br />
der Beteiligten des „Runden Tisches“<br />
Handlungsbedarf. Ein Argument waren<br />
stetig steigende Ansprüche der Kunden,<br />
bereits im August <strong>2023</strong> angekündigt, in<br />
der neuen Legislaturperiode sei für Bayern<br />
ein entsprechendes Programm notwendig,<br />
um den Gesundheitstourismus<br />
„Staatsminister Aiwanger ist<br />
auch der neue Wirtschaftsminister<br />
und stellvertretender Ministerpräsident.<br />
Nur der Zuschnitt des Wirtschaftsministeriums<br />
hat sich etwas<br />
geändert.“<br />
gezielt weiter zu stärken, gerade auch in<br />
Zusammenarbeit statt Konkurrenz von<br />
öffentlichen und privaten Einrichtungen.<br />
Aiwanger hatte gleichzeitig betont, sich<br />
22 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Johannesbad Gruppe<br />
unter Verantwortung von Staatsministerin<br />
Michaela Kaniber im Landwirtschaftsministerium<br />
angesiedelt. Ich<br />
schließe mich der Meinung des Bayerischen<br />
HeilbäderVerbandes an, die<br />
bayerischen Kurorte könnten ein ganz<br />
besonderes Aushängeschild im Bereich<br />
Tourismus unter dem Dach des neuen<br />
nur wichtig für Tourismus und Gesundheit,<br />
sondern bedeutender Arbeitgeber<br />
für eine große Zahl von Bürgerinnen und<br />
Bürgern. Das nenne ich den Blick verantwortungsvoll<br />
in die Zukunft zu richten.<br />
Diese Einstellung vermisse ich, offen gesagt,<br />
bei Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich.<br />
Er stellt aktuell und begrüßenswert<br />
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte die Ernennungsurkunde an seinen Stellvertreter Hubert Aiwanger, gleichzeitig auch der neue Wirtschaftsminister für weitere<br />
fünf Jahre. Die herzlichen Glückwünsche aus Bad Füssing verband Markus Zwick, Vorstandsvorsitzender des Familienunternehmens Johannesbad, mit der Dankadresse für<br />
die offene Unterstützung der Privatinitiative am „Runden Tisch“in Landshut.Mit Staatsminister Aiwanger habe erstmals ein Wirtschaftsminister eine durchdachte Konzeption,<br />
auch im Sinne der privaten Mitbewerber gleichzeitig im Sinne der freien und sozialen Marktwirtschaft mit Gleichbehandlung von öffentlichen und privaten Thermen ohne<br />
Wettbewerbsverzerrung vorgestellt. Foto: StMWi<br />
für die Bereitstellung der nötigen Zusatzmittel<br />
im Rahmen der anstehenden<br />
EtatVerhandlungen stark zu machen.<br />
Das waren schon weitgehende und<br />
glaubhafte Zugeständnisse von Staatsminister<br />
Aiwanger, die auch heute Dank<br />
und Anerkennung verdienen.<br />
Ich hatte vor der Landtagswahl durchaus<br />
Verständnis für das geteilte Echo<br />
zum HeilbäderGipfel. Verständnis auch<br />
für Kommentare von Bezirkstagspräsident<br />
Dr. Heinrich in der Hochphase des<br />
Wahlkampfes. Er hatte es zwar begrüßt,<br />
dass das zuständige Wirtschaftsministerium<br />
das Thema der Finanzierung von<br />
Thermalbädern endlich aufgegriffen<br />
habe, hatte sich aber enttäuscht über<br />
die Ergebnisse des Gipfels geäußert.<br />
Inzwischen konnten wir allen Beteiligten<br />
zu ihren Wahlerfolgen gratulieren.<br />
Wir haben eine neue Staatsregierung.<br />
Staatsminister Aiwanger ist auch der<br />
neue Wirtschaftsminister und stellvertretende<br />
Ministerpräsident. Nur der Zuschnitt<br />
des Wirtschaftsministeriums hat<br />
sich etwas geändert.<br />
Der Bereich Tourismus ist inzwischen<br />
Ministeriums werden. In Zahlen ausgedrückt,<br />
wechseln eine Bruttowertschöpfung<br />
von rund fünf Milliarden Euro sowie<br />
100.000 Arbeitsplätze im ländlichen<br />
Raum die Ressortzuständigkeit.<br />
Das ist die aktuelle Ausgangslage. Der<br />
neue Landtagsabgeordnete Stefan<br />
Meyer hat die notwendigen Konsequenzen<br />
klar erkannt. Im Interview mit<br />
dem Gesundheitsmagazin „<strong>Kurzeitung</strong><br />
Bad Füssing“ stellte er in der NovemberAusgabe<br />
<strong>2023</strong> unter anderem wörtlich<br />
fest, ihm sei bewusst, welch hoher<br />
Wirtschaftsfaktor von den Thermen in<br />
Niederbayern für die gesamte Region<br />
ausgehe. Er werde sich künftig dafür einsetzen,<br />
dass sowohl öffentliche als auch<br />
privatwirtschaftliche Thermen unterstützt<br />
werden. Alle Thermen seien nicht<br />
fest, er sei überzeugt, dass die öffentlichen<br />
Thermen wie die privaten Thermen<br />
Unterstützung benötigen. Er sei auch<br />
der Meinung, das Johannesbad und der<br />
Bezirk sitzen in einem Boot. Das sind<br />
„Es steht doch für alle Beteiligten<br />
die brennende Frage im<br />
Raum, wie es nach dem Wechsel des<br />
Bereichs Tourismus in das Landwirtschaftsministerium<br />
weitergeht?“<br />
erfreuliche Aussagen. Dazu stelle ich<br />
jedoch die Frage nach den Konsequenzen,<br />
die diesen Feststellungen folgen<br />
müssten. Es stehe für ihn fest, so Dr.<br />
Heinrich weiter, dass die öffentlichen<br />
wie die privaten Thermen in Niederbayern<br />
aufeinander angewiesen sind. Auch<br />
zu dieser zutreffenden Einsicht fehlt mir<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
23
Johannesbad Gruppe<br />
in diesem, durchaus versöhnlichen und<br />
in die Zukunft weisenden Interview die<br />
Umsetzung in der Praxis. Welche Unterstützung<br />
haben die privaten Thermen<br />
in Zukunft vom Bezirk zu erwarten? Auf<br />
diese Frage fehlt durchgängig die Antwort.<br />
Was mir auch fehlt sind klare Ansagen<br />
wie es nach dem HeilbäderGipfel<br />
und nach den Landtagswahlen weitergeht.<br />
Gibt es bereits eine Kontaktaufnahme<br />
des Bezirks mit Staatsministerin<br />
Kaniber? Gibt es bereits einen Kontakt<br />
des Bezirkstagspräsidenten mit Staatsminister<br />
Aiwanger? Es steht doch für<br />
alle Beteiligten die brennende Frage im<br />
Raum, wie es nach dem Wechsel des<br />
„Jetzt sollte alles unternommen<br />
werden, um die Gespräche<br />
am runden Tisch, möglichst mit Wirtschaftsminister<br />
Aiwanger und Landwirtschaftsministerin<br />
Kaniber, unter<br />
Einbeziehung der Privatinitiative erfolgreich<br />
fortsetzen zu können.“<br />
Bereichs Tourismus in das Landwirtschaftsministerium<br />
weitergeht? Ich bin<br />
sicher, dass Wirtschaftsminister Hubert<br />
Aiwanger seine vorgestellten Vorhaben<br />
und Konzepte, die öffentlichen und privaten<br />
Thermen betreffend, an die jetzt<br />
zuständige Ministerkollegin Kaniber<br />
mit der Bitte weitergeben dürfte, seine<br />
für die niederbayerischen Kurorte und<br />
Thermen gestarteten Initiativen fortzusetzen.<br />
Ich wiederhole gerne, wie bereits<br />
eingangs festgestellt, dass mit Hubert<br />
Aiwanger erstmals ein bayerischer Minister<br />
eine durchdachte Konzeption,<br />
auch im Sinne der privaten Mitbewerber<br />
sowie im Sinne der sozialen und freien<br />
Marktwirtschaft vorgestellt hat. Es geht<br />
um einen von gleichen Voraussetzungen<br />
getragenen, fairen Wettbewerb.<br />
Staatsminister Aiwanger hat erkannt, in<br />
welcher Situation sich die privaten Mitbewerber<br />
nach den CoronaJahren mit<br />
Ausschluss von allen Fördertöpfen befinden.<br />
Stolz sind wir mit unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, dass wir uns trotzdem<br />
behaupten konnten. Das beweist<br />
einmal mehr die Leistungsfähigkeit der<br />
Privatinitiative so wie sie Ludwig Erhard<br />
verstanden hat.<br />
Heute bitte ich die Beteiligten den Wahlkampfmodus<br />
zu verlassen. Die Karten,<br />
auch in Bezug auf die Zuständigkeiten,<br />
wurden neu gemischt. Diese Fakten sind<br />
anzuerkennen. Auch die Spitze des Bezirks<br />
Niederbayern sollte nicht länger<br />
der Meinung sein, sich die Verschlechterung<br />
des Verhältnisses zu Staatsminister<br />
Aiwanger ohne Folgen leisten zu können.<br />
Die Unterstellung, er habe am „Runden<br />
Tisch“ nur Wahlkampf gemacht, entspricht<br />
sicher nicht den Tatsachen und<br />
trägt nicht dazu bei, die jetzt notwendige<br />
Vertrauensbasis zu schaffen.<br />
Ich vermisse ernsthafte Bemühungen<br />
um den Dialog mit Sachlichkeit und etwas<br />
Diplomatie fortsetzen zu können. Es<br />
ist zu hoffen, dass der beginnende EuropaWahlkampf<br />
die Situation nicht weiter<br />
verschärft. Jetzt sollte – so mein Appell<br />
an Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich<br />
– mit Beteiligung des neuen Bezirkstags<br />
alles unternommen werden, um<br />
die Gespräche am runden Tisch, möglichst<br />
mit Wirtschaftsminister Aiwanger<br />
und Landwirtschaftsministerin Kaniber,<br />
unter Einbeziehung der Privatinitiative<br />
erfolgreich fortsetzen zu können.<br />
Die Johannesbad Gruppe wird sich konstruktiv<br />
an den Gesprächen und Initiativen<br />
beteiligen. Ich würde mich auch<br />
über einen persönlichen Austausch mit<br />
Herrn Bezirkstagspräsident Dr. Olaf<br />
Heinrich sehr freuen. Es ist zu hoffen,<br />
dass am Ende die Beteiligten wieder zusammenkommen<br />
und sich dem Ziel widmen,<br />
das uns alle bewegt, es geht um die<br />
Zukunftssicherung unserer Kurorte und<br />
Thermen in Niederbayern.<br />
Ich wünsche in diesem Sinne allen an<br />
künftigen „Runden Tischen“ sowie den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres<br />
Familienunternehmens Johannesbad<br />
gesegnete Weihnachtstage und ein gesundes,<br />
erfolgreiches neues Jahr 2024.<br />
Ein Foto, das an den gescheiteren Versuch erinnert, „in der Krise mit einer Stimme zu sprechen“, Synergieeffekte<br />
zu nutzen, Kooperationen einzugehen und vor allem auch den privaten Mitbewerber Johannesbad durch den Bezirk<br />
Niederbayern in gleicher Weise zu fördern wie die öffentlichen Thermen. Weitere Gesprächsteilnehmer neben<br />
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, links, und Dr. med. Johannes Zwick, Vorsitzender des Aufsichtsrates des<br />
Familienunternehmens Johannesbad, waren Josef Fröschl, Direktor der Bezirkshauptverwaltung, Thomas Klaus,<br />
Leiter des Referats für Finanzen und Beteiligungen des Bezirks sowie Johannesbad Vorstand Werner Weißenberger.<br />
Die Zusammensetzung habe gepasst, so Johannesbad Vorstandsvorsitzender Markus Zwick, aber es habe der<br />
Wille gefehlt, den gordischen Knoten zu durchschlagen. Die Johannesbad Gruppe stehe bereit, einen Neuanfang<br />
zu wagen.<br />
24 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Aus Bad Füssing<br />
Jürgen Wisgalla: Der Dezember ist voller Kirchenmusik<br />
An die Freundinnen und Freunde der<br />
Kirchenmusik gerichtet informiert<br />
Kirchenmusikdirektor Jürgen Wisgalla<br />
in der <strong>Kurzeitung</strong>: Der Countdown läuft.<br />
Der Start erfolgte bereits am 25. November<br />
mit dem Kirchenkonzert zum<br />
„Credo“ – ein ungewöhnliche Konzert<br />
mit Werken von Mozart („CredoMesse“)<br />
und Mendelssohn Bartholdy („Wer<br />
nur den lieben Gott lässt walten“). Ein<br />
Thema des Abends war auch meine<br />
Choralkantate „Wir glauben all an einen<br />
Gott“ für Tenor, Chor, Blechbläser,<br />
Schlagwerk, Orgel und Streicher. Für<br />
den Beifall ein Danke. Der Dezember<br />
ist voller Kirchenmusik, auch in diesem<br />
Jahr erklingt an jedem Adventssonntag<br />
in den Gottesdiensten in der Christuskirche<br />
besondere Musik: Am 1. Advent<br />
gibt es Musik für Trompete und Orgel.<br />
Am 2. Advent spielt die Band der Christuskirche<br />
in einem Singgottesdienst. Am<br />
3. Advent werden Teile aus der „Missa in<br />
Karin und Jürgen Wisgalla verschönern auch die Adventszeit<br />
mit Kirchenmusik auf höchstem Niveau.<br />
C“ von Robert Jones aufgeführt. Am 4.<br />
Advent erklingt adventliche Orgelmusik.<br />
Für diese Gottesdienste ist schon fast<br />
alles vorgeplant. Jetzt muss ich dafür<br />
nur noch üben und die entsprechenden<br />
Proben abhalten. Und natürlich werden,<br />
wie jedes Jahr, auch alle Weihnachtsgottesdienste<br />
in der Bad Füssinger<br />
Christuskirche mit viel alter und neuer<br />
Kirchenmusik gestaltet. Es musizieren<br />
unter anderem die „Bad Füssinger<br />
Blechbläser“, Thomas Preimesberger<br />
(Trompete), das Vokalensemble der<br />
Christuskirche, meine Frau Karin (Flöte<br />
& Orgel) und ich. Die weiteren Details zu<br />
den Terminen können Sie der nachfolgenden<br />
Zusammenstellung in der <strong>Kurzeitung</strong><br />
entnehmen.<br />
Ich wünsche uns allen eine gesegnete<br />
Advents und Weihnachtszeit mit viel<br />
„aufbauender“ Musik und tröstender<br />
Verkündigung. Herzliche Grüße Ihr Jürgen<br />
Wisgalla.<br />
Sonntag, 2. Advent,<br />
10. Dezember, 10.00 Uhr<br />
Christuskirche Bad Füssing<br />
SingGottesdienst zum 2. Advent –<br />
Adventsmusik für Gemeinde, Sänger<br />
und Band. Leitung: Kirchenmusikdirektor<br />
Jürgen Wisgalla und Claudia StadelmannLaski<br />
(Gebete und Lesungen)<br />
Sonntag, 3. Advent,<br />
17. Dezember, 10.00 Uhr<br />
Christuskirche Bad Füssing<br />
Gottesdienst mit Abendmahl – Robert<br />
Jones: „Missa brevis in C” für mittlere<br />
Stimme und Orgel. Kirchenmusikdirektor<br />
Jürgen Wisgalla (Tenor), Karin Wisgalla<br />
(Orgel) und Dekan Jochen Wilde<br />
Sonntag, 4. Advent,<br />
24. Dezember, 10.00 Uhr<br />
Christuskirche Bad Füssing<br />
Morgengebet – Adventsmusik für Orgel.<br />
Karin Wisgalla (Orgel) und Pfarrer Norbert<br />
Stapfer<br />
Sonntag, Heiliger Abend,<br />
24. Dezember, 16.30 Uhr<br />
Christuskirche Bad Füssing<br />
Gottesdienst zum Heiligen Abend<br />
(Christvesper) – Weihnachtsmusik für<br />
Bläser und Orgel. Bad Füssinger Blechbläser<br />
(Leitung: Kirchenmusikdirektor<br />
Jürgen Wisgalla), Lena Berger (Pauken),<br />
Karin Wisgalla (Orgel) und Pfarrer Norbert<br />
Stapfer<br />
Sonntag, Heiliger Abend,<br />
24. Dezember, 21.00 Uhr<br />
Christuskirche Bad Füssing<br />
Gottesdienst zum Heiligen Abend –<br />
Weihnachtsmusik für Tenor, Flöte und<br />
Orgel. Kirchenmusikdirektor Jürgen<br />
Wisgalla (Tenor & Orgel), Karin Wisgalla<br />
(Flöte & Orgel) und Pfarrer Norbert<br />
Stapfer<br />
Montag, 1. Weihnachtstag,<br />
25. Dezember, 10.00 Uhr<br />
Christuskirche Bad Füssing<br />
Gottesdienst zum Weihnachtsfest<br />
– Weihnachtsmusik für Flöte, Trompete<br />
und Orgel. Karin Wisgalla (Flöte),<br />
Thomas Preimesberger (Trompete),<br />
Kirchenmusikdirektor Jürgen Wisgalla<br />
(Orgel) und Pfarrer i. R. Norbert Unkrich<br />
Dienstag, 2. Weihnachtstag,<br />
26. Dezember, 10.00 Uhr<br />
Christuskirche Bad Füssing<br />
SingGottesdienst zum Weihnachtsfest<br />
– Weihnachtsmusik für Gemeinde, Chor<br />
und Orgel. Vokalensemble der Christuskirche<br />
Bad Füssing (Leitung: Kirchenmusikdirektor<br />
Jürgen Wisgalla), Karin<br />
Wisgalla (Orgel) und Pfarrer Norbert<br />
Stapfer (Gebete und Lesungen)<br />
Sonntag, Silvester,<br />
31. Dezember, 22.00 Uhr<br />
Christuskirche Bad Füssing<br />
Konzert in der Silvesternacht – Festlichheitere<br />
Musik für zwei Trompeten<br />
und Orgel. Franz Wagnermeyer (Trompete),<br />
Georg Birner (Trompete) und Klaus<br />
Oberleitner (Orgel)<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
25
Gut zu wissen<br />
Jahresrückblick und Ausblick aus medizinrechtlicher Sicht<br />
Von Iris Koller<br />
Jahresrückblicke – ob in Zeitschriften,<br />
Fernsehen oder sonstigen Medien sind<br />
sie gegen Ende des Jahres nahezu allgegenwärtig<br />
und nicht mehr wegzudenken.<br />
Mal mehr, mal weniger für einen persönlich<br />
von Interesse bieten sie einen kurzen<br />
Überblick über das vergangene Jahr in<br />
Politik, Wirtschaft, Sport, Gesellschaft<br />
und weiteren Bereichen.<br />
Jedoch nicht nur in den vermeintlich öffentlichkeitswirksamen<br />
Bereichen lohnt<br />
sich der Blick zurück: Auch im rechtlichen,<br />
speziell im gesundheits und medizinrechtlichen<br />
Kosmos erleben wir stetigen<br />
Wandel und viele Neuerungen auf die<br />
es sich zurück und auszublicken lohnt.<br />
Der folgende Beitrag soll einen kurzen<br />
Rückblick auf das Jahr <strong>2023</strong> und insbesondere<br />
einen Ausblick auf die Neuerungen<br />
bieten, die den Gesundheitsbereich<br />
im Jahr 2024 wahrscheinlich wesentlich<br />
prägen werden.<br />
Rückblick auf <strong>2023</strong><br />
Das Jahr begann zunächst mit einem<br />
Jubiläum im Bereich des Arzthaftungsrechts:<br />
Das sog. „Patientenrechtegesetz“<br />
feierte sein zehnjähriges Bestehen. Das<br />
bis zum 26.02.2013 nur lückenhaft geregelte<br />
ArztPatientenVerhältnis wurde<br />
„Auch den Patienten treffen sog.<br />
„Compliance“Pflichten, die für<br />
die Behandlung wesentlich und entscheidend<br />
sind.“<br />
durch Einführung der neuen Vorschriften<br />
der §§ 630a bis 630h BGB offiziell<br />
kodifiziert. Der vorher hauptsächlich<br />
durch Richterrecht geprägte „Behandlungsvertrag“<br />
wurde erstmals offiziell in<br />
das BGB aufgenommen und somit auch<br />
die beiderseitigen Rechte und Pflichten<br />
klar herausgearbeitet. Dies nur auf die<br />
Pflicht des Arztes zur ordnungsgemäßen<br />
Behandlung und die daraus resultierende<br />
Vergütungspflicht des Patienten zu<br />
beschränken wäre deutlich zu kurz gegriffen.<br />
Zentrales Element – und das ist<br />
immer wieder Gegenstand von Auseinandersetzungen<br />
– ist der Informationsfluss<br />
zwischen Arzt und Patient. Die Tatsache,<br />
dass der Arzt den Patienten ordnungsgemäß<br />
und umfassend aufzuklären und<br />
die Einwilligung des Patienten einzuholen<br />
hat, dürfte den meisten bewusst sein.<br />
Aber auch den Patienten treffen sog.<br />
Dr. Iris Koller, Fachanwältin für Medizinrecht<br />
„Compliance“Pflichten, die für die Behandlung<br />
wesentlich und entscheidend<br />
sind. Wenn er also wesentliche Umstände<br />
verschweigt, muss er das gegen sich<br />
gelten lassen.<br />
Wahrlich treffend ist es demnach, dass<br />
ausgerechnet im Jahr des zehnjährigen<br />
Bestehens des Patientenrechtegesetzes<br />
eine entscheidende Teilfrage der Aufklärung<br />
und Einwilligung Gegenstand eines<br />
gerichtlichen Streites waren. Mit seinem<br />
Urteil vom 20.<strong>12</strong>.2022 (Az.VI ZR 375/21)<br />
stellte der Bundesgerichtshof (BGH) klar,<br />
dass eine „Bedenkzeit“ des Patienten vor<br />
einem operativen Eingriff keine Wirksamkeitsvoraussetzung<br />
für eine ordnungsgemäße<br />
Einwilligung sei. Die Zeitspanne<br />
zwischen Aufklärung und wohlüberlegter<br />
Entscheidung der Patienten könne<br />
mitunter auch sehr kurz sein. Sehe sich<br />
der Patient gleich nach dem Gespräch<br />
zu einer wohlüberlegten Entscheidung in<br />
der Lage, sei es sein gutes Recht, so der<br />
BGH, die Einwilligung sofort zu erteilen.<br />
Gleichzeitig nahm der BGH aber auch die<br />
Patienten in die Pflicht: Wer eine entsprechende<br />
Bedenkzeit benötige, müsse dies<br />
dem Arzt mitteilen oder sonst deutlich<br />
zum Ausdruck bringen.<br />
Ein weiterer „Meilenstein“ im rechtlichen<br />
Rückblick ist die Reform des Vormundschafts<br />
und Betreuungsrechts, welche<br />
zu Beginn des Jahres umgesetzt wurde.<br />
Neu ist insbesondere das „Ehegattenvertretungsrecht“<br />
des § 1358 BGB. Im Rahmen<br />
dessen können sich Ehegatten nun<br />
in gesundheitlichen Angelegenheiten<br />
gegenseitig vertreten, wenn der eine Ehegatte<br />
zum Beispiel bewusstlos ist. Nun<br />
mag der ein oder andere denken: Das<br />
ging doch auch vorher. Hierbei handelt<br />
es sich jedoch um einen weit verbreiteten<br />
Irrglauben. Rein rechtlich konnte und<br />
durfte der (gesunde) Ehegatte seinen<br />
kranken Ehegatten nur dann vertreten,<br />
wenn er durch Vorsorgevollmacht hierzu<br />
berechtigt oder vom Betreuungsgericht<br />
als Betreuer bestellt war. Die landläufig<br />
„Das neue Jahr 2024 wird weiterhin<br />
viele spannende Themen<br />
bereithalten, die es gemeinsam zu bewältigen<br />
gilt.“<br />
bekannte Situation aus Film und Fernsehen,<br />
dass der gesunde Ehegatte in der<br />
Notaufnahme schnell gegenüber dem<br />
diensthabenden Arzt sein Einverständnis<br />
in den (mehr oder weniger erläuterten)<br />
Eingriff erteilt, ist rechtlich unzutreffend.<br />
Was bringt also die neue Regelung? Der<br />
gesunde Ehegatte ist nunmehr von Gesetzes<br />
wegen berechtigt, in einem engen<br />
26 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
Rahmen<br />
Gesundheitsangelegenheiten<br />
für den erkrankten Ehegatten wahrzunehmen.<br />
Dies gilt freilich nur für einen<br />
beschränkten Bereich und längstens für<br />
sechs Monate. Rein praktisch kann der<br />
gesunde Ehegatte dann in Untersuchungen,<br />
Behandlungen oder ärztliche Eingriffe<br />
einwilligen oder diese untersagen.<br />
Er erhält die diesbezüglichen ärztlichen<br />
Aufklärungen und darf die erforderlichen<br />
(Behandlungs)Verträge abschließen.<br />
Abgesehen von Jubiläen und Reformen<br />
„Die Digitalisierung hält mehr<br />
und mehr Einzug ins Gesundheitswesen.“<br />
Bad Füssing verwandelte sich am letzten Wochenende im November und am ersten Dezemberwochenende in ein<br />
adventliches Wunderland zwischen den Thermen mit Christkindsmarkt-Romantik. Dazu gehörte neben einem<br />
funkelnden Lichtermeer auch Attraktionen für die großen und kleinen Gäste. Das traditionelle Kinderkarussell<br />
gehörte ebenfalls dazu. Mit im Bild von links: Erster Bürgermeister Tobias Kurz, das Bad Füssinger Christkind<br />
Theresa Fuchs, Kur- und Tourismusmanagerin Daniela Leipelt und Landtagsabgeordneter Stefan Meyer.<br />
hat das vergangene Jahr im medizinrechtlichen<br />
Bereich noch viele weitere<br />
spannende Fragen aufgeworfen, die regelmäßig<br />
Gegenstand gerichtlicher Streitigkeiten<br />
waren und sowohl Patienten als<br />
auch die Ärzteschaft beschäftigen. Diese<br />
hier zu schildern, würde jedoch den Rahmen<br />
dieses kurzen Rückblicks sprengen.<br />
Ausblick auf 2024<br />
Für alle, die nun des Blickes in die Vergangenheit<br />
überdrüssig sind: Was erwartet<br />
uns nun im neuen Jahr 2024? Auch hier<br />
zeichnen sich bereits jetzt Neuerungen<br />
und Reformen ab, deren Umsetzung und<br />
die daraus resultierenden praktischen<br />
Fragen mit Spannung erwartet werden.<br />
Neben der stark diskutierten und umstrittenen<br />
Krankenhausreform soll insbesondere<br />
die Ausbildung und Kompetenz<br />
der Pflege ausgeweitet werden. Auch die<br />
Digitalisierung hält mehr und mehr Einzug<br />
ins Gesundheitswesen.<br />
Ein besonderer Fokus liegt im neuen Jahr<br />
auf dem Bereich der Pflege. In seiner Sitzung<br />
vom 19.10.<strong>2023</strong> hat der Bundestag<br />
das „Pflegestudiumsstärkungsgesetz“<br />
beschlossen. Hiernach sollen Studierende<br />
nach dem Pflegeberufegesetz künftig<br />
für die gesamte Dauer ihres Studiums<br />
eine Ausbildungsvergütung erhalten<br />
und mehr Kompetenzen vermittelt bekommen.<br />
Auch soll es Erleichterungen<br />
bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse<br />
geben. Zudem soll 2024 das<br />
„Pflegekompetenzgesetz“ beschlossen<br />
werden und den Pflegeberuf durch die<br />
Übertragung einzelner ärztlicher Kompetenzen<br />
auf entsprechend ausgebildete<br />
Pflegekräfte deutlich attraktiver gestalten.<br />
Dies ist in anderen Ländern (z.B.<br />
den USA oder Schweden) bereits üblich.<br />
Auch für Patienten ist in diesem Bereich<br />
mit Veränderungen zu rechnen, da Teile<br />
des „Pflegeunterstützungs und entlastungsgesetzes“<br />
(PUEG) mit Beginn des<br />
neuen Jahres in Kraft treten. Mit dem Gesetz<br />
sind langfristig insbesondere Leistungsverbesserungen<br />
für Pflegebedürftige<br />
und ihre Angehörigen verbunden.<br />
Letztlich lohnt noch der Blick auf die Digitalisierung.<br />
Die Bundesregierung hat<br />
in der Sitzung vom 09.11.<strong>2023</strong> insbesondere<br />
den Gesetzesentwurf zum sog.<br />
„Digitalgesetz“ in den Bundestag eingebracht.<br />
Hiermit soll die Digitalisierung im<br />
Gesundheitswesen beschleunigt und die<br />
bessere Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten<br />
geschaffen werden. Im Wesentlichen<br />
soll das ERezept ab 01.01.2024<br />
weiterentwickelt und verbindlicher<br />
Standard in der Arzneimittelversorgung<br />
werden. Vereinfachungen ergeben sich<br />
für die gesetzlich Versicherten mit der<br />
elektronischen Gesundheitskarte und<br />
der ePAApp. Die elektronische Patientenakte<br />
(ePA) soll dann ab 2025 für alle<br />
gesetzlich Versicherten widerspruchsbasiert<br />
zur Verfügung stehen, sprich: Wer<br />
sie nicht nutzen möchte, kann der Nutzung<br />
widersprechen (sog. „OptOut“).<br />
Auch sollen digitale Gesundheitsanwendungen<br />
(DiGA) mehr und mehr in den<br />
Versorgungsalltag integriert und telemedizinische<br />
Leistungen fester Bestandteil<br />
der Gesundheitsversorgung werden.<br />
Es zeigt sich also, dass im medizinrechtlichen<br />
Bereich stetiger Wandel herrscht.<br />
Wie die geplanten Neuerungen umgesetzt<br />
werden, wird der praktische Alltag<br />
und die Zeit zeigen. Das neue Jahr 2024<br />
wird jedenfalls weiterhin viele spannende<br />
Themen bereithalten, die es gemeinsam<br />
zu bewältigen gilt. In diesem Sinne: Ein<br />
frohes Weihnachtsfest und alles Gute für<br />
das neue Jahr 2024!<br />
Wiesener Koller Rechtsanwälte<br />
Dr. Iris F. Koller<br />
Rechtsanwältin, Fachanwältin<br />
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i<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
27
Gut zu wissen<br />
Erleichtern, ermöglichen, ermutigen:<br />
Starke Impulse für die Zukunft Bayerns<br />
Von Klaus Holetschek<br />
Bayern steht hervorragend da: In nahezu<br />
allen Rankings liegt der Freistaat<br />
Bayern in Deutschland mit ganz<br />
vorne. Bayern ist ein Innovationsstandort<br />
von Weltrang und wird oft in einem<br />
Atemzug genannt mit dem Silicon Valley,<br />
dem dynamischen TechnologieHotspot<br />
in Kalifornien. Bayern ist Tourismusregion<br />
Nummer eins in Deutschland. Bayern<br />
ist gleichzeitig auch ein Land, in dem es<br />
sich sehr gut leben lässt; das Land, das<br />
für Heimat und Zukunft gleichermaßen<br />
steht; das Land der Stabilität und des<br />
Zusammenhalts, in dem für alle Menschen<br />
gut gesorgt wird.<br />
Das soll auch in Zukunft so bleiben. Seit<br />
mehr als sieben Jahrzehnten stellt die<br />
CSU die Weichen in Bayern. Die CSU hat<br />
mit großem Weitblick aus Bayern das gemacht,<br />
was es heute ist. Das ist für uns<br />
Ansporn und Chance zugleich. Und deshalb<br />
haben wir nach der Landtagswahl<br />
sofort gehandelt und keine Zeit verstreichen<br />
lassen. Wie schnell wir in Bayern<br />
waren, zeigt der Blick nach Hessen, wo<br />
ebenfalls am 8. Oktober der Landtag neu<br />
gewählt wurde. Wir in Bayern hatten den<br />
Koalitionsvertrag bereits unterzeichnet<br />
und die neue Staatsregierung ins Amt<br />
berufen, da hatte Hessen noch gar nicht<br />
mit den Koalitionsverhandlungen begonnen.<br />
Wir sehen uns in der Pflicht. Die Bürgerinnen<br />
und Bürger wissen, was sich in<br />
der Welt verändert. Sie sind bereit, ihren<br />
Beitrag zu den damit einhergehenden<br />
Weichenstellungen zu leisten. Der Auftrag<br />
der Politik ist es aber nicht nur, das<br />
Land in eine gute Zukunft zu führen, die<br />
Politik hat auch den Auftrag, den Menschen<br />
Halt, Hoffnung und Orientierung<br />
zu geben. Je größer die Herausforderungen<br />
sind, desto weniger darf es in der Politik<br />
um Ideologien und parteipolitische<br />
Befindlichkeiten gehen. Pragmatismus<br />
und Bürgernähe lauten die Stichworte.<br />
An oberster Stelle stehen für uns deshalb<br />
weiterhin die Menschen. Wir gehen<br />
Landtagsabgeordneter Klaus Holetschek, Vorsitzender<br />
der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag: „Bayern<br />
hält für jede und jeden vielfältige Chancen bereit.<br />
Wir kümmern uns um die Menschen, die Natur und<br />
die vielfältigen Lebensräume. Wir wollen unser Land<br />
in eine gute Zukunft führen. Das ist unser Anspruch.<br />
Und dieses Versprechen geben wir den Menschen in<br />
unserem Land.“ Foto: StmGP Bayern<br />
vom Menschen aus und wollen die Kraft,<br />
den Zukunftsgeist und die Lebensfreude,<br />
die Bayern auszeichnen, auch für die<br />
Zukunft erhalten.<br />
Unser BayernPlan<br />
für die nächsten<br />
fünf Jahre: Freiheit und Stabilität für ein<br />
modernes, weltoffenes und heimatverbundenes<br />
Bayern. Wir stehen für Optimismus<br />
statt Streit, für Anpacken statt<br />
Wegducken, für Vernunft statt Verblendung.<br />
Uns geht es ganz stark um Kontinuität<br />
und Verlässlichkeit, um Bürgernähe<br />
und Vertrauen.<br />
Den Koalitionsvertrag haben wir von den<br />
Menschen her gedacht und für die Menschen<br />
in Bayern gemacht. Unser Leitbild<br />
ist ein moderner und handlungsfähiger<br />
Staat mit weniger Bürokratie und Bremsen.<br />
Wir wollen Teilhabe erleichtern. Wir<br />
wollen den Bürgerinnen und Bürgern<br />
zeigen, dass wir ihre Sorgen und Nöte<br />
verstanden haben. Und wir wollen den<br />
Zusammenhalt stärken. Das haben die<br />
Menschen in unserem Land verdient!<br />
Wir wissen: Sie wünschen sich am meisten<br />
mehr gesunden Menschenverstand.<br />
Auch uns Politikern begegnen ständig<br />
Beispiele, bei denen wir uns die Frage<br />
stellen: Haben wir das wirklich beschlossen?<br />
Hatten wir es nicht anders geplant?<br />
Warum geht denn das nicht anders? Wir<br />
wollen dafür sorgen, dass jeder einzelne<br />
Bürger sich in Bayern gut aufgehoben<br />
und gut angenommen fühlt und dass jeder<br />
spürt, dass die kleinen Anliegen genauso<br />
wichtig sind wie die großen Ideen.<br />
Erleichtern, ermöglichen, ermutigen,<br />
das sind die maßgeblichen Linien unseres<br />
Koalitionsvertrages.<br />
Wir sind die, die näher an den Menschen<br />
sind. Wir haben das Ohr bei den Bürgerinnen<br />
und Bürgern und wir wissen, wo<br />
der Schuh drückt. Wir sind gleichzeitig<br />
auch die, die sich darum kümmern, dass<br />
Probleme gelöst werden. Deshalb wissen<br />
wir sehr genau, dass es viele Möglichkeiten<br />
gibt, das Leben der Menschen<br />
in Bayern leichter zu machen. Das ist<br />
unser klares Ziel!<br />
Das fängt bei den Familien an: Konkret<br />
nenne ich den Ausbau der KitaPlätze<br />
und die Aufstockung der Pflegeplätze.<br />
Die Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf und die Pflege von Angehörigen<br />
28 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
sind in vielen Familien ein großes Thema<br />
und echte Herausforderungen. Da<br />
sind Erleichterungen dringend notwendig.<br />
Konkret geht es um 180.000 neue<br />
Kinderbetreuungsplätze und um 8.000<br />
zusätzliche Pflegeplätze sowie die Fortsetzung<br />
des Landespflegegelds, das es<br />
übrigens nur in Bayern gibt. Wir geben<br />
aber auch die bayerische Familiengarantie<br />
mit dem Bayerischen Familiengeld,<br />
das es ebenfalls nur bei uns im<br />
Freistaat gibt, dem Krippengeld und<br />
dem Beitragszuschuss während der gesamten<br />
Kindergartenzeit.<br />
Wir wollen Bayern insbesondere in der<br />
Verwaltung moderner, schlanker, handlungsfähiger<br />
machen. Das kommt in<br />
diesem Koalitionsvertrag sehr stark zum<br />
Ausdruck. Ganz konkret heißt das auch:<br />
Wir verschärfen die Paragrafenbremse.<br />
Ein neues Gesetz soll es nur geben,<br />
wenn zwei alte wegkommen.<br />
Im Mittelpunkt steht nicht der Paragraf,<br />
sondern die Chance für jeden Einzelnen,<br />
sich zu entfalten und hier in diesem<br />
wunderbaren Land zu leben! Erleichtern<br />
heißt für uns auch, die Verwaltungsleistungen<br />
digital anzubieten. Die Urlaubsreise<br />
lässt sich heute genauso digital<br />
buchen, wie ein Auto im Internet gekauft<br />
werden kann. Doch leider ist immer<br />
noch manchmal der Gang zum Amt<br />
notwendig. Bayern ist da im Ländervergleich<br />
zwar schon führend bei den Verbesserungen.<br />
Aber das reicht nicht! Da<br />
gibt es noch viel zu tun. Das nehmen wir<br />
in Angriff und dabei werden wir auch die<br />
Kommunen noch mehr unterstützen.<br />
Wir wollen die Bauordnung entschlacken,<br />
auch so ein Punkt, der von den<br />
Bürgerinnen und Bürgern immer genannt<br />
wird.<br />
Wir stärken die Tourismuswirtschaft,<br />
die Hotellerie und die Gastronomie als<br />
bedeutende bayerische Leitökonomie.<br />
Dabei verbinden wir modernen, attraktiven<br />
Tourismus mit der Verantwortung für<br />
unsere Heimat. Und mir ist als früherem<br />
Gesundheitsminister besonders wichtig:<br />
Ein starker Fokus unserer Unterstützung<br />
gilt dem naturnahen sowie dem Gesundheitstourismus<br />
und damit auch unseren<br />
Kurorten und Heilbädern.<br />
Da bin ich schon bei einem Thema, das<br />
damit verbunden ist: Dem Erhalt der<br />
Krankenhausstandorte. Eine Milliarde<br />
Euro wollen wir für die Förderung von<br />
kleinen Krankenhäusern im ländlichen<br />
Raum zur Verfügung stellen. Und wir<br />
werden den Medizinischen Dienst und<br />
Heimaufsicht besser miteinander verzahnen,<br />
mit dem ganz klaren Ziel, Bürokratie<br />
und Dokumentationspflichten,<br />
die Pflegekräfte heute vielfach von der<br />
Betreuung der Patienten abhalten, weiter<br />
herunterzufahren.<br />
Wir ermöglichen Teilhabe genauso wie<br />
wir wichtige Impulse geben, damit alle<br />
Menschen auch in Zukunft gut in Bayern<br />
leben können. Ganz wichtig ist uns<br />
hier die Inklusion: Bis 2028 sollen weitere<br />
hundert barrierefreie Bahnhöfe<br />
hinzukommen. Und im Lauf dieser Legislaturperiode<br />
soll der Einstieg in das<br />
Bayerische Gehörlosengeld gelingen.<br />
Menschen, die von Geburt, aufgrund<br />
einer Krankheit oder durch einen Unfall<br />
gehörlos sind, sollen damit Kosten für<br />
Hilfsmittel oder Gebärdendolmetscher<br />
begleichen können.<br />
Mit 6.000 Stellen für Lehrer und 3.000<br />
Stellen für Verwaltungsangestellte, Sozialpädagogen<br />
und Schulpsychologen<br />
an Schulen gibt es auch noch einmal einen<br />
starken Aufschlag für beste Bildung<br />
in Bayern. In Vergleichsstudien gehören<br />
die bayerischen Schülerinnern und<br />
Schüler regelmäßig zu den besten. Aber<br />
das reicht uns nicht.<br />
Als Zukunftsimpuls wollen wir zudem bis<br />
2030 insgesamt 100.000 ELadestationen<br />
installieren, um die Verkehrswende<br />
weiter voranzutreiben. Und mit der Offensive<br />
Hightech Transfer Bayern und<br />
den Technologietransferzentren in jedem<br />
Landkreis bringen wir die Erfolge<br />
der HightechAgenda in die Fläche.<br />
Wir zeigen den Bürgerinnen und Bürgern<br />
auch, dass wir ihre Sorgen und Nöte verstanden<br />
haben:<br />
Da ist das weite Thema der Migration. Es<br />
reicht von der Begrenzung der Zuwanderung,<br />
der Akzeptanz unserer Werte<br />
und unserer Leitkultur über den Schutz<br />
jüdischen Lebens bis zur besseren Integration.<br />
Die Verfassungsviertelstunde an<br />
den Schulen, in der den Schülerinnen<br />
und Schülern anhand von praktischen<br />
Beispielen die Werte unserer Verfassung<br />
noch deutlicher vermittelt werden<br />
sollen, fi nde ich hier einen ganz wichtigen<br />
Akzent; genauso wie auch die<br />
verpflichtenden Sprachtests und die<br />
Sprachkurse.<br />
Elementar ist für mich auch, den Zusammenhalt<br />
im Land zu stärken. Durch<br />
Corona und die damit verbundenen Beschränkungen<br />
ist viel an Miteinander<br />
verloren gegangen. Und deshalb ist es<br />
dringend notwendig, dass wir die verdoppelte<br />
Vereinspauschale verstetigen,<br />
also unsere Zuwendungen an die Sportund<br />
Schützenvereine in Bayern dauerhaft<br />
deutlich erhöhen. Die Vereinspauschale<br />
ist übrigens zum einen auch ein<br />
wichtiger Beitrag zur Integration, zum<br />
anderen stützt sie aber auch das Ehrenamt<br />
und alle, die sich für das Gemeinwohl<br />
engagieren.<br />
Bayern hält für jede und jeden vielfältige<br />
Chancen bereit. Wir kümmern uns um<br />
die Menschen, die Natur und die vielfältigen<br />
Lebensräume. Wir wollen unser<br />
Land in eine gute Zukunft führen. Das<br />
ist unser Anspruch. Und dieses Versprechen<br />
geben wir den Menschen in unserem<br />
Land.<br />
Klaus Holetschek, MdL<br />
Vorsitzender der CSUFraktion<br />
im Bayerischen Landtag<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
29
Eine denkwürdige Grundsteinlegung zur Zukunftssicherung von Bad Füssing, im Bild von links, Innenminister Dr. Günther Beckstein kurz vor seiner Ernennung zum Ministerpräsidenten<br />
und Bauherr Dr. med. Johannes Zwick.<br />
Ministerpräsident a. D. Dr. Günther Beckstein:<br />
Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag<br />
Erinnerungen an die Verbundenheit mit Bad Füssing<br />
Herzliche Glückwünsche zum 80.<br />
Geburtstag übermittelte Dr. med.<br />
Johannes Zwick, Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
des Familienunternehmens<br />
Johannesbad, auch in der Funktion als<br />
Vorsitzender der Arbeitsgruppe Gesundheitswirtschaft<br />
des Wirtschaftsbeirates<br />
der Union an Ministerpräsident a.D.<br />
Dr. Günther Beckstein. Im Vordergrund<br />
stand der Geburtstagswunsch, gesund<br />
zu bleiben, verbunden mit der Einladung,<br />
mal wieder Bad Füssing zu besuchen.<br />
Dr. Beckstein und Ehefrau Marga<br />
gehören zu den prominenten Kurgästen<br />
des Johannesbad Hotels Ludwig Thoma.<br />
Dr. Zwick erinnerte an die unvergessene<br />
Grundsteinlegung gemeinsam mit Dr.<br />
Günther Beckstein im Juni 2007. Das<br />
war der Start für den Bau des neuen Therapiezentrums<br />
Johannesbad und eine<br />
bis dahin einmalige Bäderlandschaft in<br />
Bad Füssing. Dr. Beckstein habe schon<br />
damals zum Thema Gleichbehandlung<br />
zwischen privaten und öffentlichen<br />
Thermen festgestellt: „Wichtig ist ein<br />
gesunder, von gleichen Voraussetzungen<br />
getragener Wettbewerb. Wenn Fördermittel<br />
die gegenteilige Auswirkung<br />
haben sollten, dann muss nachgesteuert<br />
werden“. Dr. Zwick erinnerte in seiner<br />
Glückwunschadresse an diesen denkwürdigen<br />
Besuch in Bad Füssing noch<br />
als Innenminister kurz vor der Ernennung<br />
zum Ministerpräsidenten. Dr. Beckstein<br />
sei immer eine glaubwürdige Persönlichkeit<br />
gewesen, zu der man aufschauen<br />
und der man vertrauen konnte. Trotz der<br />
Kürze seiner Amtszeit habe er praktiziert,<br />
was heute mehr denn je notwendig wäre.<br />
Er habe der Polizei zu dem Ansehen verholfen,<br />
das sie auch damals schon längst<br />
verdient gehabt hätte. Und er habe in der<br />
Ausländerpolitik aus Überzeugung die<br />
Härte gezeigt, die heute dazu beitragen<br />
würde, den Zuwachs extremer Parteien<br />
zu begrenzen. Ministerpräsident Dr. Markus<br />
Söder betonte anlässlich des runden<br />
Geburtstages: „Seine Stimme hat nach<br />
wie vor Gewicht, sein Rat und seine Meinung<br />
sind gefragt und geachtet“. Ich bin<br />
sehr froh, Dr. Beckstein gut zu kennen,<br />
sagte Dr. Zwick. Er freue sich auf die Fortsetzung<br />
des Meinungsaustauschs, auch<br />
im neuen Jahr.<br />
30 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
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Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
31
Medizin und Gesundheit<br />
Kümmerer für unsere Versicherten<br />
Von Dr. Irmgard Stippler<br />
Ob der Krieg in der Ukraine oder der<br />
neu entflammte NahostKonflikt –<br />
die Krisen in der Welt haben uns in diesem<br />
Jahr alle erschüttert. Auch in der Arbeit<br />
fühlen sich viele unter Druck und stoßen<br />
an ihre Belastungsgrenzen. Die Folge:<br />
Die Häufigkeit der Krankmeldungen<br />
wegen psychischer Erkrankungen stieg<br />
allein von Januar bis Juli <strong>2023</strong> im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum um knapp<br />
19 Prozent. Gemeinsam mit unserem<br />
Botschafter Sven Hannawald möchten<br />
wir mit unserer Kampagne „Seelenstark“<br />
für das Thema mentale Gesundheit sensibilisieren.<br />
Dazu hat die AOK Bayern mit<br />
der SkispringerLegende eine Dokumentation<br />
über seine Geschichte produziert,<br />
die von Hannawalds sportlichen Erfolgen,<br />
aber auch seinem Burnout und dem Weg<br />
aus der Krankheit erzählt. Mit dem Film<br />
wollen wir dazu beitragen, dass mehr<br />
Menschen wieder auf ihr Inneres hören.<br />
Präventionsmaßnahmen zur Stärkung<br />
der seelischen Gesundheit<br />
Die AOK Bayern setzt zur Stärkung der<br />
seelischen Gesundheit auch auf OnlineAngebote.<br />
Dazu zählen Präventionskurse<br />
unter dem Stichwort „Cyberprävention“<br />
genauso wie das bewährte<br />
AOKProgramm „Stress im Griff“ oder<br />
das Trainingsprogramm „moodgym“ zur<br />
Vorbeugung und Verringerung depressiver<br />
Symptome. Im Rahmen der Betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung (BGF) unterstützt<br />
die AOK Bayern Unternehmen, die<br />
sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden<br />
einsetzen. Zunächst analysieren die<br />
AOKFachleute betriebliche Prozesse<br />
und Strukturen wie Arbeitsbedingungen<br />
und organisation. Die anschließenden<br />
Maßnahmen zur Förderung der seelischen<br />
Gesundheit sind jeweils auf den<br />
konkreten Bedarf des Unternehmens zugeschnitten.<br />
Umfrage: Pflegende Angehörige<br />
fühlen sich überlastet<br />
Unter einer hohen körperlichen und seelischen<br />
Belastung leiden oftmals auch<br />
pflegende Angehörige. Dies zeigt eine<br />
Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der<br />
AOK Bayern. Foto: AOK Bayern<br />
ForsaUmfrage im Auftrag der AOK Bayern.<br />
Danach fühlen sich über 75 Prozent<br />
der Befragten durch die psychischen Herausforderungen<br />
der Angehörigenpflege<br />
stark bis sehr stark belastet. Die schwierige<br />
zeitliche Vereinbarkeit von Pflege,<br />
Beruf und Privatleben empfinden 70 Prozent<br />
als stark bis sehr stark belastend.<br />
Um Pflegebedürftige und ihre Angehörigen<br />
zu unterstützen, bietet die AOK<br />
Bayern zahlreiche Angebote. So gibt<br />
die AOKPflegeberatung Hilfestellung<br />
beispielsweise bei der Beantragung von<br />
Leistungen der Pflegeversicherung oder<br />
informiert zu Angeboten zur Entlastung<br />
der Angehörigen. Seit Anfang <strong>2023</strong> bietet<br />
die AOK Bayern auch eine erweiterte<br />
Pflegeberatung, um An und Zugehörige<br />
in ihren Bedürfnissen stärker zu unterstützen.<br />
Ziel ist es, Pflegende gesundheitlich<br />
zu stärken und so die Chancen<br />
zu verbessern, dass Pflegebedürftige so<br />
lange wie möglich in ihrem häuslichen<br />
Umfeld bleiben können.<br />
Pflege-App: Neuer digitaler<br />
Begleiter für Angehörige<br />
Neben der persönlichen Beratung vor Ort<br />
setzt die AOK Bayern auch auf digitale<br />
Hilfe – etwa mit der neuen PflegeApp,<br />
die pflegende Angehörige bei der täglichen<br />
Organisation der Pflege unterstützt.<br />
Gerade zu Beginn der Pflegebedürftigkeit<br />
benötigen Betroffene einen Fahrplan<br />
für die neue Lebenssituation. Hier setzt<br />
der digitale Begleiter mit Informationen,<br />
Checklisten und praktischen Anleitungen<br />
zur Pflege und zu Pflegeleistungen an und<br />
bietet darüber hinaus eine digitale Hilfe<br />
zur Vernetzung zwischen pflegenden Angehörigen,<br />
Freunden und Nachbarn.<br />
Lebensqualität von chronisch kranken<br />
Menschen erhöhen<br />
Auf Vernetzung und sektorenübergreifender<br />
Versorgung basiert auch der Erfolg<br />
der DiseaseManagementProgramme<br />
(DMP). Damit unterstützt die AOK<br />
Bayern bereits seit 20 Jahren chronisch<br />
kranke Menschen im Umgang mit ihren<br />
Beschwerden. Bei der strukturierten Behandlung<br />
erfolgt eine sektorenübergreifende<br />
Koordination der verschiedenen<br />
Versorgungsebenen – von hausärztlicher<br />
über fachärztliche Betreuung bis hin zu<br />
Krankenhaus und Rehaeinrichtung. Erste<br />
Anlaufstelle bleibt dabei die hausärztliche<br />
Praxis.<br />
Die positiven Effekte sind auch durch Studien<br />
belegt. So zeigt der indikationsübergreifende<br />
Qualitätsbericht der Gemeinsa<br />
32 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
men Einrichtung DMP Bayern von 2022<br />
am Beispiel von Teilnehmenden mit Diabetes<br />
Typ 2, dass die Zahl von Amputationen<br />
im Zeitraum von 2010 bis 2019 um<br />
gut 20 Prozent gesunken ist. Die regelmäßige<br />
Kontrolle der Nierenfunktion lag<br />
mit knapp 94 Prozent der DMPTeilnehmenden<br />
sogar über dem Ziel von 90 Prozent.<br />
Eine Studie der Uniklinik Heidelberg<br />
zeigte zudem eine höhere Lebensqualität<br />
und eine höhere Lebenserwartung von<br />
DMPTeilnehmenden mit Diabetes Typ 2:<br />
Franz Meyer am Casino-Stammtisch<br />
In einem Zeitraum von zwei Jahren waren<br />
8,8 Prozent der Betroffenen gestorben,<br />
bei den NichtDMPTeilnehmenden<br />
waren es 15 Prozent. Aktuell unterstützt<br />
die AOK Bayern über 570.000 chronisch<br />
kranke Menschen mit insgesamt sechs<br />
verschiedenen Versorgungsprogrammen<br />
im Umgang mit ihrer Erkrankung.<br />
Digitales Angebot in der Dermatologie<br />
Neue innovative Wege geht die AOK Bayern<br />
auch bei der digitalen Versorgung.<br />
Bei Hauterkrankungen können beispielsweise<br />
Versicherte eine digitale fachärztliche<br />
Diagnose erhalten. Dazu stellen Betroffene<br />
über die Website onlinedoctor.<br />
de oder direkt über das AOKOnlineportal<br />
eine Anfrage bei einer teilnehmenden<br />
Hautarztpraxis ihrer Wahl, in dem sie drei<br />
Fotos der betroffenen Hautstelle hochladen.<br />
Innerhalb von maximal 48 Stunden<br />
erhalten die Patienten eine schriftliche<br />
Diagnose und eine konkrete Handlungsempfehlung.<br />
Fast 90 Prozent aller Anfragen<br />
können auf diesem Weg komplett<br />
digital bearbeitet und abgeschlossen<br />
werden.<br />
Patientenbegleitung im Krankheitsfall<br />
Stärkung der seelischen Gesundheit,<br />
Beratung im Pflegefall oder Unterstützung<br />
bei der Behandlung im Rahmen<br />
Beim Casinostammtisch unterhielt sich Spielbankdirektor Ralf Samland (vorne links) mit Finanzstaatssekretär<br />
a.D., Landtagsabgeordneten a.D., Altlandrat und Landesvorsitzenden der Senioren-Union der CSU<br />
Bayern Franz Meyer (vorne rechts). Für mich waren die „drei V“(Verantwortung, Vertrauen und Verlässlichkeit)<br />
besonders wichtig, betonte der Altlandrat. Diese Prinzipien haben seine Arbeit immer geprägt. Weiter<br />
auf dem Bild Teamassistentin Petra Mieser (hinten rechts) sowie „Magdalena & Jonas“, die den Stammtisch<br />
musikalisch umrahmten. Foto: Lindmeier<br />
der DMPProgramme – die AOK Bayern<br />
sieht sich als Begleiter und Kümmerer<br />
ihrer Versicherten im gesamten Behandlungsprozess.<br />
Dazu bauen wir unser<br />
Beratungsnetz für Patientinnen und Patienten<br />
stetig aus. So können die Versicherten<br />
im Krankheitsfall noch gezielter<br />
beraten werden – beispielsweise bei der<br />
Suche nach einer Anschlussversorgung<br />
bei einem Krankenhausaufenthalt. Dazu<br />
gehört auch die medizinische Rehabilitation<br />
(Reha), die gerade bei einer chronischen<br />
Krankheit, bei einem Schlaganfall<br />
oder bei einer Krebserkrankung bei der<br />
Genesung helfen kann. Die AOK Bayern<br />
steht Betroffenen mit Informationen zu<br />
den passenden Angeboten zur Seite.<br />
Gesamtgesellschaftliche Aufgaben aus<br />
Steuern fi nanzieren<br />
„Gesundheit nehmen wir persönlich“ ist<br />
unsere Mission. Die AOK Bayern bietet<br />
mit lokaldigitalen Lösungen passgenaue<br />
Hilfen für die Versicherten – insbesondere<br />
die Menschen, die auf besondere<br />
Unterstützung angewiesen sind. Um<br />
diese Verantwortung bestmöglich wahrzunehmen,<br />
braucht es eine stabile und<br />
ordnungspolitisch korrekte Finanzierung.<br />
Gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
übertragen wurden, sind über Steuern zu<br />
fi nanzieren. Wo dies nicht passiert? Noch<br />
immer erhalten die Krankenkassen deutlich<br />
zu geringe Beiträge für Bürgergeldbezieher.<br />
Dies kostet die Kassen bundesweit<br />
zwölf Milliarden Euro – Jahr für Jahr!<br />
Allein in Bayern sind es knapp zwei Milliarden<br />
Euro jährlich, Tendenz steigend.<br />
Im Interesse unserer Beitragszahler bleiben<br />
wir bei diesem Thema am Ball – und<br />
ich kann Ihnen versprechen: Die AOK<br />
Bayern wird weiterhin ihren bestmöglichen<br />
Beitrag für eine zukunftsfeste, qualitätsorientierte<br />
und bezahlbare Gesundheitsversorgung<br />
in ganz Bayern leisten.<br />
Ich wünsche Ihnen alles Gute für 2024!<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
33
Medizin und Gesundheit<br />
Unser Gesundheitswesen ist stabil, braucht<br />
aber dringend Reformen<br />
Von Christian Bredl<br />
Für viele Menschen sind Sicherheit<br />
und Verlässlichkeit hohe Güter in einer<br />
Gesellschaft. Besonders geschätzt<br />
wird auch ein stabiles Gesundheitssystem<br />
wie wir es derzeit in Deutschland<br />
haben. Doch Entwicklungen wie Fachkräftemängel<br />
im Pflegebereich, enorm<br />
steigende Arzneimittelpreise oder die<br />
schleppende Weiterentwicklung der Digitalisierung<br />
erfordern Reformen, um<br />
eine qualitativ hochwertige Versorgung<br />
dauerhaft zu sichern und bezahlbar zu<br />
gestalten.<br />
Bereits seit rund einem Jahr steht das<br />
Ringen um die Krankenhausreform im<br />
Mittelpunkt der gesundheitspolitischen<br />
Debatte. Auch das bayerische Gesundheitsministerium<br />
beteiligte sich intensiv<br />
an der Ausgestaltung der Reform.<br />
Kaum jemand zweifelt daran, dass unser<br />
stationäres Versorgungssystem reformiert<br />
werden muss. Schon der Fachkräftemangel<br />
und die demografische<br />
Entwicklung, unter denen auch viele<br />
bayerische Kur und Rehabilitationseinrichtungen<br />
leiden, erfordern eine umfassende<br />
Veränderung. Die derzeitigen<br />
Strukturen der rund 1.900 Kliniken bundesweit,<br />
davon etwa 350 in Bayern, sind<br />
historisch gewachsen und entsprechen<br />
nicht mehr dem aktuellen Bedarf. Auch<br />
immer größere Personallücken in den<br />
medizinischen Einrichtungen erhöhen<br />
den Druck auf die Politik für Veränderungen.<br />
Auf Eckpunkte der Krankenhausreform<br />
geeinigt – Gesetzesentwurf steht<br />
noch aus<br />
Selbstverständlich geht es in den Debatten<br />
um den richtigen zukünftigen Weg<br />
der stationären Versorgung manchmal<br />
hoch her. Bei unterschiedlichen Interessenslagen<br />
in 16 Bundesländern und<br />
einem Bundesgesundheitsminister Karl<br />
Lauterbach, der angetreten ist, um die<br />
Klinikqualität nachhaltig zu verbessern,<br />
ist dies unvermeidbar.<br />
Christian Bredl, Leiter der Landesvertretung Bayern<br />
der Techniker Krankenkasse. Foto: TK<br />
Doch genau das ist ein Wesen einer lebendigen<br />
und funktionierenden Demokratie:<br />
Durch den respektvollen Austausch<br />
von Argumenten, um das beste<br />
Ergebnis für die Menschen im Land zu<br />
ringen – das geht nun mal nicht lautlos<br />
vonstatten. Insbesondere in Zeiten, die<br />
mit Wahlkämpfen in wichtigen Bundesländern<br />
wie Hessen oder Bayern einhergehen.<br />
Nach einer langen Phase des Ringens<br />
einigten sich Mitte des Jahres mit großer<br />
Mehrheit Bund und Länder auf ein Eckpunktepapier.<br />
14 von 16 Bundesländern<br />
stimmten zu, eines enthielt sich und nur<br />
Bayern war dagegen. Das Eckpunktepapier<br />
ist jedoch nur der erste Schritt. Entscheidend<br />
wird jetzt die Konkretisierung<br />
im Gesetzesentwurf sein, der noch aussteht.<br />
Die geplante Reform darf hierbei<br />
nicht durch weitere Kompromisse und<br />
immer mehr Forderungen aus den Ländern<br />
aufgeweicht werden. Ein halbherziges<br />
Gesetz würde die Qualität in der<br />
Krankenhausversorgung nicht verbessern.<br />
Das würde den Patientinnen und<br />
Patienten kaum nutzen.<br />
Künftig wären mit bundesweit einheitlichen<br />
Leistungsgruppen präzisere<br />
Qualitätsvorgaben als bisher möglich.<br />
Zusammen mit verlässlichen Qualitätsprüfungen<br />
und den neu geplanten Vorhaltekosten,<br />
die den Mengendruck auf<br />
die Krankenhäuser reduzieren, könnte<br />
das die stationäre Versorgung verbessern.<br />
Ein zentrales Ziel der Reform ist es, die<br />
Menschen in Zukunft grundsätzlich dort<br />
zu behandeln, wo sowohl die entsprechende<br />
Erfahrung als auch die optimale<br />
Ausstattung vorliegen. Spezialisierung<br />
und Arbeitsteilung spielen für die Qualität<br />
der Behandlung eine entscheidende<br />
Rolle. Hier appelliere ich an alle Beteiligten,<br />
die Reformziele wie mehr Qualität<br />
bei der Behandlung von Patientinnen<br />
und Patienten sowie eine zeitgemäße,<br />
bedarfsgerechte Krankenhauslandschaft<br />
stets im Blick zu behalten. Das<br />
wäre auch ein großer Vorteil für die Menschen<br />
in einem Flächenstaat wie Bayern.<br />
Demografische Lücke immer<br />
größer – Reform muss nachhaltig<br />
erfolgreich sein<br />
Die neu in den Arbeitsmarkt eintretenden<br />
jungen Menschen kompensieren<br />
bei Weitem nicht die Zahl der aus dem<br />
Erwerbsleben ausscheidenden Arbeitskräfte.<br />
Die qualifizierte Zuwanderung<br />
34 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Medizin und Gesundheit<br />
kann hier nur teilweise Entlastung bringen.<br />
Auch Rehabilitationseinrichtungen<br />
wie in Bad Füssing und in vielen weiteren<br />
Kur und Rehaorten stemmen sich<br />
mit großem Einsatz gegen die demografische<br />
Entwicklung. Durch RehaMaßnahmen,<br />
die die Arbeitsfähigkeit von<br />
Beschäftigten stärken oder wiederherstellen,<br />
kehren bundesweit jedes Jahr<br />
etwa 150.000 Menschen ins Erwerbsleben<br />
zurück. Dennoch wird Jahr für Jahr<br />
die demografische Lücke größer. Hiervon<br />
sind die Bereiche der Gesundheits,<br />
Kranken und Altenpflege besonders<br />
betroffen. Deshalb muss das geplante<br />
Reformvorhaben nachhaltigen Erfolg<br />
bringen.<br />
Ich bin mir sicher, dass nicht nur im<br />
neuen Jahr, sondern auch in den darauffolgenden<br />
Jahren die Umsetzung der<br />
Klinikreform einer der zentralen Punkte<br />
der gesundheitspolitischen Agenda sein<br />
wird.<br />
der vergangenen fünf Jahre fast verdoppelt.<br />
Lagen die GKVBruttoausgaben für<br />
patentgeschützte Arzneimittel im Jahr<br />
2018 noch bei 14,6 Milliarden Euro, so<br />
waren es vergangenes Jahr rund 28 Milliarden<br />
Euro. Das entspricht inzwischen<br />
knapp der Hälfte der Arzneimittelausgaben<br />
insgesamt, obwohl die neuen Medikamente<br />
nur sechs Prozent des Gesamtverbrauchs<br />
ausmachen.<br />
Marktstrategien zu Scheininnovationen<br />
sollte die Politik unterbinden<br />
Dabei ist klar: Die Industrie soll natürlich<br />
mit der Entwicklung von neuen Arzneimitteln<br />
Geld verdienen. Doch die Preise<br />
sollten fair sein. Einige Pharmafirmen<br />
ziehen mit patentgeschützten Arzneimitteln<br />
Geld beziehungsweise Gewinne<br />
angewandte Qualitätsförderung und<br />
Forschung im Gesundheitswesen GmbH<br />
im Mai dieses Jahres veröffentlicht hat<br />
(www.tk.de/presse/2149684).<br />
Dort werden Marktstrategien beschrieben<br />
wie das sogenannte Evergreening,<br />
bei dem durch geringfügige Änderungen<br />
die Patentdauer eines Arzneimittels verlängert<br />
wird. Ebenfalls hohe Preissteigerungen<br />
erzielt die Pharmaindustrie,<br />
wenn ein Medikament, das für die Behandlung<br />
einer Krankheit zugelassen ist,<br />
vom Markt genommen wird, um es dann<br />
für eine andere Indikation mit einem<br />
Vielfachen des ursprünglichen Preises<br />
wieder auf den Markt zu bringen. Diese<br />
und weitere Strategien sind zweifelsfrei<br />
legal, sollten aber in einem solidarisch<br />
finanzierten System nicht möglich sein.<br />
Es fehlt sonst künftig das Geld für tatsächliche<br />
Innovationen, die die Versorgung<br />
der betroffenen Menschen nachhaltig<br />
verbessern könnten.<br />
Ausgaben für patentgeschützte Arzneimittel<br />
innerhalb von fünf Jahren<br />
verdoppelt<br />
Ebenfalls im Fokus der gesundheitspolitischen<br />
Debatten werden in den folgenden<br />
Jahren die steigenden Preise für<br />
neue Arzneimittel sein. Diese sind inzwischen<br />
ein ernstes Problem für unser Gesundheitssystem.<br />
Immer mehr hochpreisige Arzneimittel<br />
wie teure Gentherapien, die pro Dosis<br />
Millionen Euro kosten, drängen auf den<br />
Markt. Natürlich sollen Patientinnen und<br />
Patienten die Therapien bekommen, die<br />
sie benötigen. Doch der Zugang wäre für<br />
alle betroffenen gesetzlich Versicherten<br />
bei der aktuellen Preisentwicklung<br />
nicht mehr finanzierbar. Der breite Einsatz<br />
dieser Mittel, ohne dass sich an der<br />
Preisbildung etwas ändert, würde unser<br />
Gesundheitssystem überfordern.<br />
So haben sich beispielsweise die Ausgaben<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) für neue und damit patentgeschützte<br />
Arzneimittel innerhalb<br />
aus unserem Gesundheitssystem, die<br />
gesellschaftlich nicht mehr akzeptabel<br />
sind. Generell gilt, dass die Hersteller<br />
dieser neuen Arzneimittel zunächst<br />
die Preise frei festsetzen können. Die<br />
Grundlagen für die hohen Preise sind<br />
jedoch völlig intransparent. Realkosten,<br />
wie Ausgaben für Herstellung, Vertrieb<br />
und Forschung für diese Arzneimittel<br />
spielen bei der Preisfindung keine Rolle.<br />
Viel Geld muss die Solidargemeinschaft<br />
der gesetzlich Versicherten deshalb<br />
auch für angebliche Arzneimittelinnovationen<br />
zahlen, die bei genauer Betrachtung<br />
Scheininnovationen sind. Dies zeigt<br />
der Report „ArzneimittelFokus – Pillen,<br />
Preise und Patente“, den die TK<br />
gemeinsam mit dem aQua Institut für<br />
Von überschätztem Drohpotenzial nicht<br />
ins Bockshorn jagen lassen<br />
Begleitet wird die Einführung neuer Arzneimittel<br />
oft mit Drohkulissen in Richtung<br />
Politik. Sollten die hohen Preise der<br />
neuen Medikamente nicht möglich sein,<br />
würden diese dem deutschen Markt<br />
nicht zur Verfügung stehen und der Forschungsstandort<br />
Deutschland werde geschwächt.<br />
Dieses aus meiner Sicht überschätzte<br />
Drohpotenzial, verleitet viele<br />
Politikerinnen und Politiker dazu, nicht<br />
aktiv mit Argumenten dagegenzuhalten.<br />
Deutschland hat bereits im weltweiten<br />
Vergleich überdurchschnittlich hohe<br />
Arzneimittelpreise. Der Markt ist attraktiv,<br />
weil die neuen Medikamente über<br />
die gesetzliche Krankenversicherung<br />
ab Markteintritt sofort bezahlt werden.<br />
Wohl kaum ein Pharmazieunternehmen<br />
wird auf diesen attraktiven Markt verzichten<br />
wollen.<br />
Das Problem bei den sehr hohen Einführungspreisen<br />
ist, dass sie die Ausgangssituation<br />
für die anschließenden<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
35
Medizin und Gesundheit<br />
Verhandlungen darstellen. Die verhandelten<br />
Preise haben dann wiederum<br />
Auswirkungen auf die Preise der nachfolgenden<br />
neuen Medikamente. So entsteht<br />
eine Spirale immer höherer Preise.<br />
Diese Preise lenken die Entwicklung<br />
neuer Medikamente. Stattdessen müsste<br />
es jedoch das gemeinsame Ziel von<br />
Pharmafirmen, Krankenkassen und Politik<br />
sein, dass die Medikamente, die den<br />
Patientinnen und Patienten am meisten<br />
nützen, erforscht und produziert werden<br />
und nicht die Medikamente, die den<br />
höchsten Gewinn für die Pharmafirmen<br />
versprechen.<br />
Vorbild Bundesgesundheitsminister<br />
Professor Dr. Karl Lauterbach<br />
Wieder mehr Dynamik durch die Digitalisierungsgesetze<br />
Das Gute vorweg: Das Digitalgesetz und<br />
das Gesundheitsdatennutzungsgesetz,<br />
die beide wohl Mitte Dezember im Bundestag<br />
verabschiedet werden, bringen<br />
wieder Schwung auf dem Weg zum digitalen<br />
Gesundheitswesen.<br />
So kann durch die gesetzlichen Regelungen<br />
nun endlich die ERezeptApp in<br />
die Apps der Krankenkassen integriert<br />
werden, die viele Versicherte bereits<br />
auf ihrem Smartphone haben. Wirklich<br />
digital ist ein Rezept jedoch erst, wenn<br />
Versicherte keinen ausgedruckten QR<br />
Code mehr benötigen und das Rezept<br />
auch unabhängig von der elektronischen<br />
Gesundheitskarte funktioniert. Komfortabel<br />
und von den meisten Menschen<br />
akzeptiert wird das ERezept erst, wenn<br />
es auch unabhängig davon funktioniert.<br />
Die Einlösung per App ist der einzige<br />
volldigitale Weg. Hieran – und das ist<br />
nun die weniger gute Nachricht sieht<br />
man, wie weit Deutschland gegenüber<br />
anderen europäischen Nachbarländern<br />
inzwischen zurückliegt. In Dänemark<br />
oder Schweden sind 99 Prozent der Verschreibungen<br />
ERezepte, in Belgien und<br />
Finnland sogar 100 Prozent. Auch in<br />
Österreich werden inzwischen neun von<br />
zehn Rezepten elektronisch ausgestellt.<br />
Gleiches gilt für die elektronischen Pa<br />
Eine Auffrischungsimpfung für Prof. Dr. Karl Lauterbach: „Die Pandemie ist vorbei, das Virus<br />
bleibt. Klar ist, dass ältere Menschen mit Vorerkrankungen weiterhin ein höheres Risiko haben,<br />
an COVID-19 schwer zu erkranken. Personen ab 60 Jahren und Risikogruppen sollten sich impfen<br />
lassen, am besten auch gleich gegen Influenza“, informiert der Bundesgesundheitsminister.<br />
Foto: Bundesgesundheitsministerium<br />
tientenakte, kurz ePA, die nur ein Erfolg<br />
werden kann, wenn sich dort die relevanten<br />
Daten befinden. Nur so bringt die<br />
ePA allen einen erkennbaren Nutzen. Es<br />
führt also kein Weg daran vorbei, dass<br />
Arztpraxen dazu verpflichtet werden,<br />
die Daten für Patientinnen und Patienten<br />
einzuspielen. Ebenso muss das<br />
Einloggen in die ePA vereinfacht werden.<br />
Wir alle sind es bei vielen anderen<br />
Apps gewohnt, die Identifikation per Gesichtsscan<br />
oder Fingerabdruck durchzuführen.<br />
Das muss auch bei der ePA<br />
möglich sein. Seine volle Wirkung kann<br />
die ePA entfalten, wenn Ärztinnen und<br />
Ärzte die Akte schnell und komfortabel<br />
befüllen können. Das ist die Aufgabe der<br />
Softwarehersteller im kommenden Jahr,<br />
die ePA so zu integrieren, dass sie sich<br />
nahtlos in die Praxisabläufe einfügt.<br />
Lernen von anderen Ländern und den<br />
Digitalisierungsabstand verkürzen<br />
Wie es funktionieren kann, machen uns<br />
Länder wie Belgien, Dänemark, Finnland,<br />
Schweden oder Spanien seit Jahren<br />
vor. Wir sollten davon lernen und so<br />
schnell wie möglich ePA und ERezepte<br />
in unseren Alltag integrieren, damit der<br />
Abstand zu diesen Ländern bei der Digitalisierung<br />
im Gesundheitswesen nicht<br />
noch größer wird.<br />
Liebe Leserinnen und Leser der <strong>Kurzeitung</strong><br />
Bad Füssing, Sie sehen, es gibt auch<br />
im kommenden Jahr großen Aufgaben<br />
im Gesundheitsbereich zu bewältigen.<br />
Gemeinsam können wir unser stabiles<br />
Gesundheitssystem<br />
weiterentwickeln,<br />
entlasten und zukunftsfest machen.<br />
Ebenfalls gemeinsam mit Ihnen hoffe<br />
ich wieder auf mehr Frieden, Respekt<br />
und Verständnis füreinander im neuen<br />
Jahr 2024. Ich wünsche Ihnen allen entspannte,<br />
schöne Adventstage und ein<br />
erholsames Weihnachtsfest im Kreise<br />
ihrer Liebsten. Starten Sie gesund, achtsam<br />
und mit vielen positiven Gedanken<br />
in das neue Jahr.<br />
Ihr<br />
Christian Bredl<br />
36 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
29. Johannesbad Thermen-Marathon<br />
Sonntag, 4. Februar 2024 mit Marathon, Halbmarathon, 10-km-Lauf und Schülerlauf<br />
Traditionsgemäß beginnt das Programm<br />
für den Johannesbad ThermenMarathon<br />
bereits am Samstag, 3. Februar 2024<br />
mit der StartnummernAusgabe von 13:00<br />
bis 18:00 Uhr. Die Ausgabe der Startunterlagen<br />
erfolgt direkt im Atrium der Fachklinik<br />
Johannesbad, Johannesstraße 2, in<br />
Bad Füssing. Die Teilnehmenden werden<br />
gebeten, ihre Meldebestätigung mitzubringen.<br />
Das Sportsymposium startet im<br />
Vortragssaal 10. Stock der Fachklinik Johannesbad<br />
von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr<br />
mit dem ehemaligen Olympiasieger und<br />
Europameister Dieter Baumann. Der Appell<br />
des Organisationsleiters der Wettbewerbe<br />
Jürgen Knaus: „Erleben Sie Dieter<br />
Baumann selbstironisch, witzig, gestenreich<br />
und ja, er tanzt sogar, an Stellen,<br />
an denen es scheinbar nichts zu tanzen<br />
gibt. Zur traditionellen Nudelparty wird<br />
am Samstag von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />
in das ThermenRestaurant Johannesbad<br />
eingeladen. Für die Teilnehmenden kostenfrei.<br />
Das Motto laute auch in diesem<br />
Jahr „all you can eat“. Am Sonntag, 4.2.<br />
beginnt die StartnummernAusgabe ab<br />
7:00 Uhr bis Laufbeginn direkt im Atrium<br />
der Fachklinik Johannesbad. Die Startzeiten<br />
sind um 9:45 Uhr ZehnKilometer<br />
Lauf, 10:00 Uhr Marathon und Halbmarathon,<br />
10:30 Uhr Startschuss für den<br />
Schülerlauf. Die Siegerehrungen erfolgen<br />
im Anschluss an den Zieleinlauf. Die AltersklassenSiegerehrungen<br />
werden ab<br />
13:00 Uhr im ThermenRestaurant stattfinden.<br />
Allen Teilnehmenden steht traditionsgemäß<br />
nach den Läufen die Johannesbad<br />
Therme kostenfrei zur Verfügung.<br />
Organisationsleiter Jürgen Knaus dankte<br />
für die Unterstützung von rund 100 eingesetzten<br />
Johannesbad Mitarbeitern sowie<br />
den rund 400 freiwilligen Helfern der Vereine<br />
und Behörden, an der Spitze für alle<br />
genannt die Kampfrichtergemeinschaft<br />
Pocking.<br />
www.thermen-marathon.de<br />
Marathon@johannesbad.com<br />
Telefon: +49(0)8531/232909<br />
Johannesbad I Johannesstraße 2<br />
94072 Bad Füssing<br />
i<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
37
Medizin und Gesundheit<br />
Hoher Krankenstand verschärft Personalmangel<br />
Gesundheit der Beschäftigten muss<br />
besser geschützt werden<br />
Von Sophie Schwab<br />
In den Sommermonaten von Juli bis<br />
September <strong>2023</strong> gab es ungewöhnlich<br />
viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle<br />
in Bayern. Der Krankenstand<br />
lag im 3. Quartal <strong>2023</strong> mit 4,4 Prozent<br />
über dem schon sehr hohen Niveau<br />
des Vorjahresquartals mit 4,2 Prozent.<br />
Verantwortlich für den weiterhin sehr<br />
hohen Krankenstand war nach den MuskelSkelettErkrankungen<br />
vor allem ein<br />
erneuter Anstieg bei den psychischen<br />
Erkrankungen. Ein Viertel mehr Fehltage<br />
gab es etwa wegen Depressionen oder<br />
Angststörungen als im Vorjahresquartal.<br />
Das ist das Ergebnis der Fehlzeitenanalyse,<br />
die zum 3. Quartal mit Daten von 2,35<br />
Millionen DAKversicherten Beschäftigten<br />
bundesweit im DAKAuftrag durch<br />
das Berliner IGES Institut ausgewertet<br />
wurde. Die Nachwirkungen der Pandemie,<br />
die Unsicherheit in Deutschland<br />
durch die vielen Krisen in der Welt. Dazu<br />
kommt, dass viele Branchen durch Personalmangel<br />
unter besonderem Druck<br />
stehen.<br />
Knapp ein Viertel mehr Fehltage durch<br />
psychische Erkrankungen<br />
Der hohe Krankenstand macht deutlich,<br />
dass beim Thema Arbeit die gesundheitliche<br />
Dimension immer wichtiger wird.<br />
Den stärksten Anstieg von Arbeitsausfall<br />
verzeichneten Erkrankungen des<br />
MuskelSkelettSystems und psychische<br />
Erkrankungen. In der letzteren Gruppe –<br />
zu der auch Depressionen und Angststörungen<br />
gehören – ging der Arbeitsausfall<br />
um 23,3 Prozent hoch, von rund 61 auf<br />
75 Fehltage je 100 Beschäftigte. Bei den<br />
Muskel und SkelettErkrankungen betrug<br />
der Anstieg 26,5 Prozent. Hier gab<br />
es mit 90 Fehltagen je 100 Beschäftigte<br />
insgesamt den größten Arbeitsausfall.<br />
Sophie Schwab, Leiterin DAK-Landesvertretung<br />
Bayern<br />
Die Gesundheit der Beschäftigten<br />
besser schützen<br />
Nach unserer Einschätzung ist der stark<br />
erhöhte Krankenstand mit dem steigenden<br />
Personalmangel eng verknüpft.<br />
Hier droht ein Teufelskreis. Firmen und<br />
Betriebe in Deutschland sollten auch im<br />
eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz<br />
ihrer Mitarbeitenden<br />
achten und Ressourcen ins Betriebliche<br />
Gesundheitsmanagement investieren.<br />
Die DAK-Gesundheit als Partnerin<br />
Probleme erkennen, Ziele formulieren,<br />
Lösungen erarbeiten, Veränderungen<br />
bewirken, Erfolg messen – das ist unsere<br />
Vorgehensweise beim Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement (BGM).<br />
Je nach Situation werden aus rund 400<br />
Modulen für jedes Thema und für jede<br />
Zielgruppe geeignete Maßnahmen zusammengestellt<br />
und an die spezifische<br />
Situation im Unternehmen angepasst.<br />
Von Anfang an sind die Mitarbeitenden,<br />
unabhängig ihrer Krankenkassenzugehörigkeit,<br />
einbezogen in die Entwicklung<br />
einer passgenauen Gesundheitsförderung.<br />
Angestellte wie Führungskräfte<br />
sollen den Prozess kontinuierlich unterstützen.<br />
Denn nur wenn sie dahinterstehen,<br />
kann die Gesundheitsförderung<br />
nachhaltig sein. Deshalb bietet sich die<br />
DAKGesundheit als Partnerin an, wenn<br />
es darum geht, den Teufelskreis jetzt zu<br />
durchbrechen, um die Gesundheit der<br />
Beschäftigten noch besser zu schützen<br />
und gleichzeitig die wirtschaftliche<br />
Leistungsfähigkeit der Unternehmen<br />
nachhaltig zu sichern. Darüber hinaus<br />
bieten wir kostenfreie OnlineVorträge<br />
und Workshops zu stets wechselnden<br />
Themen aus den Bereichen Bewegung,<br />
Entspannung, Ernährung und Mitarbeiterführung.<br />
Anmeldung und weitere Informationen<br />
unter:<br />
www.dak.de/digitalesBGM<br />
Weitere Informationen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
unter www.dak.de/bgm<br />
sowie unter der BGM-Hotline 040 325 325 720.<br />
Oder einfach per E-Mail an: bgm@dak.de<br />
38 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Medizin und Gesundheit<br />
BARMER-Atlas zu chronischem Schmerz<br />
Alfred Kindshofer: Schmerztherapie mit multimodalem Behandlungsansatz<br />
In Bayern leiden 499 je 10.000 Einwohner<br />
an chronischem Schmerz.<br />
Damit liegt der Südosten der Republik<br />
um 13 Prozent unter dem Bundesschnitt<br />
von 571 je 10.000 Einwohner<br />
Das geht aus dem SchmerzAtlas des<br />
BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung<br />
(bifg) hervor, der Abrechnungsdaten<br />
aus dem Jahr 2021 analysiert<br />
hat. „Schmerz macht den Alltag<br />
zur Tortur. Betroffene benötigen im Bedarfsfall<br />
eine ganzheitliche, multimodale<br />
Schmerztherapie. Sie soll verhindern,<br />
dass sich der Schmerz noch weiter<br />
chronifiziert“, sagt Alfred Kindshofer,<br />
Landesgeschäftsführer der BARMER<br />
in Bayern. Wichtig sei zuerst eine umfassende<br />
Schmerzdiagnostik. Die BAR<br />
MER biete ihren Versicherten dazu ein<br />
ambulantes interdisziplinäres multimodales<br />
Assessment an, kurz AIMA. Diese<br />
neue Form der Untersuchung werde von<br />
Fachleuten verschiedener Disziplinen<br />
durchgeführt. Denn Schmerz habe viele<br />
Facetten und in der Regel nicht nur eine<br />
Ursache. Wenn es die Situation erfordere,<br />
könne darauf mit einer multimodalen<br />
Schmerztherapie individuell und ganzheitlich<br />
reagiert werden.<br />
Chronischer Schmerz vor allem in<br />
Gesundheits- und Sozialberufen<br />
Zwischen 40 und 49 sowie 50 und 59<br />
Jahren leiden in Bayern bereits 343 beziehungsweise<br />
625 je 10.000 Einwohner<br />
darunter. „Gerade für Berufstätige<br />
ist es wichtig, dass sie eine multimodale<br />
Schmerztherapie auch berufsbegleitend<br />
durchführen können. So vermeiden<br />
sie längere Arbeitsunfähigkeiten und<br />
integrieren die erlernten Fähigkeiten direkt<br />
in den Alltag“, sagt Kindshofer. Die<br />
multimodale Schmerztherapie erfolge<br />
im Rahmen des Innovationsfondsprojektes<br />
PAIN2.0, an dem unter anderem<br />
die Deutsche Schmerzgesellschaft und<br />
die BARMER beteiligt seien. Dessen<br />
Ergebnisse würden wissenschaftlich<br />
evaluiert und sollten bei positiver Bewertung<br />
in die Regelversorgung übernommen<br />
werden.<br />
Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der<br />
BARMER in Bayern. Foto: BARMER<br />
Chronischer Schmerz ist eine eigenständige<br />
Erkrankung<br />
Bei chronischem Schmerz sei es wichtig,<br />
einen ganzheitlichen Behandlungsansatz<br />
zu verfolgen.Denn der dauerhafte<br />
Schmerz sei nicht nur ein alleiniges<br />
körperliches Leiden, so Kindshofer.<br />
Auch die Seele spiele hierbei eine große<br />
Rolle. So litten in Deutschland zum<br />
Beispiel 39 Prozent der Personen mit<br />
chronischem Schmerz zugleich auch<br />
an einer Depression. Der multimodale<br />
Behandlungsansatz verbinde physiotherapeutische<br />
mit psychotherapeutischen<br />
Therapieansätzen. Darüber<br />
hinaus würden soziale Aspekte in die<br />
Therapie integriert. Dabei gehe es zum<br />
Beispiel darum, wie Schmerzpatienten<br />
trotz ihrer Erkrankung weiter arbeitsfähig<br />
bleiben könnten oder wie sie im<br />
Zweifelsfall mit dem Verlust des Arbeitsplatzes<br />
umgingen.<br />
Chronischer Schmerz bei Frauen deutlich<br />
häufiger als bei Männern<br />
Laut dem BARMERAtlas gibt es beim<br />
chronischen Schmerz aber nicht nur<br />
deutliche Unterschiede beim Alter oder<br />
zwischen den Branchen, sondern auch<br />
beim Geschlecht. Demnach sind Frauen<br />
deutlich häufiger betroffen als Männer.<br />
Die Raten liegen in Bayern hier bei 632<br />
beziehungsweise 361 je 10.000 Einwohner.<br />
Die deutlich höhere Prävalenz bei<br />
Frauen zieht sich durch alle Altersgruppen.<br />
Besonders hoch sind die Raten in<br />
der Gruppe der 80 bis 89Jährigen und<br />
der Altersgruppe 90 plus. Hier leiden<br />
bei den Frauen 2.001 beziehungsweise<br />
2.303 je 10.000 Einwohner unter chronischem<br />
Schmerz. Unter den Männern<br />
sind es 1.272 beziehungsweise 1.464 je<br />
10.000 Einwohner.<br />
Chronischer Schmerz häufig mit Bandscheiben-<br />
und Gelenkleiden<br />
Depressionen sind im Übrigen nicht die<br />
einzige Begleiterkrankung bei chronischem<br />
Schmerz. Bundesweit leiden<br />
rund 30 beziehungsweise 24 Prozent<br />
der Personen mit chronischem Schmerz<br />
zugleich an Bandscheiben oder Gelenkerkrankungen.<br />
Das erfordert eine<br />
individuelle Therapie. Je besser sie auf<br />
die Leiden eingeht, desto größer ist am<br />
Ende in der Regel auch der Behandlungserfolg.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
39
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Gut zu wissen<br />
Entscheidungsträger der Politik auf dem<br />
Titel der <strong>Kurzeitung</strong> – anerkennend in<br />
den Blickwinkel gerückt<br />
Die ausgewählten Persönlichkeiten auf der Titelseite des<br />
Gesundheitsmagazins „<strong>Kurzeitung</strong> Bad Füssing“ haben<br />
gemeinsam, dass sie Bad Füssing besucht haben und dass<br />
sie die Anliegen der bayerischen Heilbäder und Kurorte sehr<br />
gut kennen. Besonders Klaus Holetschek als Bürgermeister<br />
des Kurortes Bad Wörrishofen, als Bundestags und Landtagsabgeordneter,<br />
Bürgerbeauftragter der Staatsregierung, als<br />
Staatssekretär im Staatsministerium für Gesundheit und Pflege,<br />
besonders jedoch als Staatsminister für Gesundheit und<br />
Pflege. Er war mehrmals in diesen Funktionen in Bad Füssing<br />
und stellt in dieser Ausgabe der <strong>Kurzeitung</strong> unter anderem<br />
seinen neuen Aufgabenbereich als CSUFraktionsvorsitzender<br />
im Bayerischen Landtag vor. Ulrike Scharf besuchte kurz vor<br />
der Landtagswahl als Staatsministerin für Familie, Arbeit und<br />
Soziales Bad Füssing und stellte sich einer Diskussionsrunde<br />
im Johannesbad im Beisein von Bürgermeister Tobias Kurz.<br />
Bereits nach der Begrüßung konnte sie bei einem Rundgang<br />
September <strong>2023</strong> | Schutzgebühr 1,25 EUR<br />
UR<br />
www.kurzeitung.online<br />
KURZeitung<br />
Bad Füssing<br />
Das Gesundheitsmagazin<br />
Staatsministerin Ulrike Scharf in Bad Füssing<br />
Diskussionsrunde im Johannesbad<br />
Bad Füssing<br />
März <strong>2023</strong> | Schutzgebühr 1,25 EUR<br />
UR<br />
www.kurzeitung.online<br />
KURZeitung<br />
Das Gesundheitsmagazin<br />
Hubert Aiwanger: Entlastung für die<br />
krisengeprüften Kurorte – Energiepreise<br />
und Steuern müssen runter<br />
die Bäder sowie Außenanlagen der Johannesbad Therme kennenlernen.<br />
Bereits bei dieser Gelegenheit ergab sich die Möglichkeit,<br />
Situation und Anliegen der Kurorte und Heilbäder zu<br />
thematisieren. Einige Antworten hatte Staatsministerin Scharf<br />
bereits im Interview mit der <strong>Kurzeitung</strong> Bad Füssing zur Veröffentlichung<br />
freigegeben. Eingeladen hatte die Staatsministerin<br />
Dr. med. Johannes Zwick, auch in der Funktion als Vorsitzender<br />
der Arbeitsgruppe Gesundheitswirtschaft des Wirtschaftsbeirates<br />
der Union. Das wichtigste Anliegen befasst sich mit dem<br />
Arbeitskräftemangel. Vorstandsvorsitzender Markus Zwick sowie<br />
Vorstand Werner Weißenberger hatten mit konkreten Beispielen<br />
über bürokratische Hemmnisse informiert und praxisorientierte<br />
Verbesserungsvorschläge gemacht. Staatsministerin<br />
Scharf hatte Verständnis gezeigt und über verschiedene Initiativen<br />
beispielsweise von Gesundheitsminister Klaus Holetschek<br />
informiert. Er hatte das neue bayerische „fast lane“ für schnellere<br />
Anerkennungsverfahren für PflegeFachkräfte erfolgreich<br />
gestartet. Das Problem sei erkannt. Was auf bayerischer Ebene<br />
verbessert werden könne, erfolge zeitnah. Inzwischen konnte<br />
Ulrike Scharf die Ernennungsurkunde als Sozialministerin<br />
auch im neuen bayerischen Kabinett entgegennehmen sowie<br />
sich gleichzeitig über die Ernennung als stellvertretende Ministerpräsidentin<br />
freuen. Ministerpräsident Dr. Markus Söder<br />
war bereits mehrmals in Bad Füssing. Unvergessen ist seine<br />
Teilnahme an den „Bad Füssinger Gesprächen“ mit wegweisenden<br />
Informationen zur Zukunftssicherung der bayerischen<br />
Heilbäder und Kurorte. Die entsprechende aktuelle Ausrichtung<br />
im Koalitionsvertrag fand die Zustimmung auch der Ku<br />
42 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
Februar <strong>2023</strong> | Schutzgebühr 1,25 EUR<br />
UR<br />
Bad Füssing<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
www.kurzeitung.online<br />
KURZeitung<br />
Das Gesundheitsmagazin<br />
Gesundheitsminister Klaus Holetschek:<br />
Das Jahr <strong>2023</strong> zum Jahr der Pflege machen<br />
Exklusivinterview für die <strong>Kurzeitung</strong> Bad Füssing<br />
rortverantwortlichen in Bad Füssing. Die bestmögliche medizinische<br />
Versorgung dürfe kein Privileg der Ballungsräume und<br />
keine Frage des Einkommens sein: „Wir stehen für ein solidarisches<br />
und leistungsfähiges Gesundheitssystem, das die Bürgerinnen<br />
und Bürger auf dem neuesten Stand der Wissenschaft<br />
und Technik versorgt. Einer Zwei oder Mehrklassenmedizin erteilen<br />
wir eine Absage. Unser besonderes Augenmerk liegt auf<br />
dem ländlichen Raum, in dessen Kliniken bereits heute rund<br />
60 Prozent der Krankenhausinvestitionen fließen. Das wird<br />
auch in Zukunft so sein. Wir wollen unsere Krankenhausstrukturen<br />
erhalten und bedarfsgerecht weiterentwickeln. Daneben<br />
unterstützen wir die bayerischen Krankenhäuser gezielt bei der<br />
Bewältigung des Strukturwandels. Wir stärken die Rehabilitationseinrichtungen<br />
in Bayern und fordern vom Bund deren ausreichende<br />
Finanzierung ein“. Besonderen Beifall aus Sicht der<br />
Kurorte verdient der Passus im Koalitionsvertrag: „Langfristige<br />
Gesundheit lebt von guter Prävention und Aufklärung. Dies gilt<br />
besonders in unserer alternden Gesellschaft. Ein eigenverantwortlich<br />
gesunder Lebensstil erfordert entsprechendes Wissen<br />
und Sensibilisierung. Daher werden wir einen Masterplan für<br />
Prävention und Gesundheitsförderung auflegen“. Die Beispiele<br />
lassen sich fortsetzen. Die Vereinbarung zwischen Freien Wählern<br />
und CSU trägt den Erwartungen der Heilbäder und Kurorte<br />
Rechnung. Neben der Handschrift von Wirtschaftsminister<br />
Hubert Aiwanger, auch in seiner Eigenschaft als stellvertretender<br />
Ministerpräsident, kommt dem Titelbild – aufgenommen<br />
in der Abteilung medizinische Trainingstherapie der Fachklinik<br />
Johannesbad – auch aktuell besondere Bedeutung zu. Hubert<br />
Aiwanger hat sich nicht nur im Rahmen seiner Besuche<br />
in der Fachklinik Johannesbad für die Entlastung der krisengeprüften<br />
Kurorte eingesetzt. Ihm gilt der Dank in dieser Zeitung<br />
für das Engagement für die privaten Thermen, auch am<br />
„runden Tisch“ in Landshut. Markus Zwick, Vorstandsvorsitzender<br />
des Familienunternehmens Johannesbad, bringt im<br />
Namensbeitrag die Hoffnung zum Ausdruck, dass die vorgestellten<br />
Konzepte im neuen Jahr auch unter Verantwortung<br />
von Staatsministerin Michaela Kaniber für den Bereich Tourismus<br />
die eingeleitete Fortsetzung finden. Das Jahr 2024 dürfte<br />
auch aus Sicht der Redaktion der <strong>Kurzeitung</strong> Bad Füssing<br />
wieder den Anlass bieten, verdienstvolle Manager der Politik<br />
auf dem Titel des Gesundheitsmagazins anerkennend in den<br />
Blickpunkt zu rücken. Die für die Jahresausgabe ausgewählten<br />
politischen Entscheidungsträger Sozialministerin Ulrike Scharf<br />
und Wirtschaftsminister Aiwanger, beide stellvertretende Ministerpräsidenten,<br />
Klaus Holetschek in dankbarer Erinnerung<br />
an seine besonders verdienstvolle Zeit als Gesundheitsminister<br />
sowie Ministerpräsident Dr. Markus Söder, immer wieder die<br />
Wertschätzung für die bayerischen Heilbäder und Kurorte zum<br />
Ausdruck bringend, sind gleichzeitig Beispiele, die Zukunftssicherung<br />
erlebbar machen.<br />
KURZEITUNG<br />
bad füssing<br />
Johannesbad Gruppe | November 2018 | Schutzgebühr 1,25 EUR<br />
Das Gesundheitsmagazin<br />
„BAD FÜSSINGER GESPRÄCHE“<br />
MIT MINISTERPRÄSIDENT DR. MARKUS SÖDER<br />
KURZeitung<br />
43
Aus Bad Füssing<br />
Bad Füssing Impulsgeber auf dem Weg in eine gesündere Zukunft<br />
Heilende Thermen eröffnen eine unvergleichliche Gesundheits- und Urlaubswelt<br />
Von Tobias Kurz und Daniela Leipelt<br />
zeigen deutlich: Bei der Reisebranche<br />
handelt sich um einen langfristig stabilen<br />
und kontinuierlich wachsenden Wirtschaftszweig,<br />
der jedoch gleichzeitig<br />
auch hoch empfindlich ist, auch gegenüber<br />
kurzfristigen Störungen.<br />
Auch Bad Füssing spürt, was viele Tourismusdestinationen<br />
registrieren: Wenn<br />
äußere Ereignisse das Reisen vorübergehend<br />
unmöglich oder unerschwinglich<br />
machen, wird die Nachfrage nach<br />
ReiseErlebnissen meist aufgeschoben,<br />
aber generell nicht aufgehoben – die<br />
Gäste kommen wieder, aber ihre Bedürfnisse<br />
und ihre Ansprüche ändern sich.<br />
Mit der nun hinzukommenden Teuerung<br />
der Energie und Lebenshaltungskosten<br />
hat sich bei vielen Gästen auch das Konsumverhalten<br />
am Reiseziel verändert.<br />
Dies spüren auch wir in Bad Füssing,<br />
beispielsweise durch die weitere Verkürzung<br />
der Verweildauer und Einsparungen<br />
von Urlaubsausgaben in den Bereichen<br />
Gastronomie und Kultur.<br />
Tobias Kurz, Erster Bürgermeister, und Daniela Leipelt, Kur- & Tourismusmanagerin: „Der enge Schulterschluss<br />
zwischen der Weiterentwicklung unserer Gemeinde und unseres Tourismusstandorts bleibt der entscheidende<br />
Faktor, um die Erfolgsgeschichte Bad Füssing nachhaltig fortzuschreiben. Das Miteinander, der Zusammenhalt,<br />
aber auch der Mut, wieder Neues zu wagen, sind auch im Jahr 2024 die Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche<br />
Weiterentwicklung unserer Gemeinde als gesunder und liebenswerter Lebensraum und Tourismusstandort.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
der Jahreswechsel ist ein guter Zeitpunkt,<br />
um auf das vergangene Jahr zurückzuschauen<br />
und zugleich nach vorn<br />
zu blicken. Auch das Jahr <strong>2023</strong> hat uns<br />
alle wieder vor neue Herausforderungen<br />
gestellt, auch die Gemeinde und den<br />
Tourismusstandort Bad Füssing.<br />
„Mögest Du in interessanten Zeiten leben“,<br />
heißt es in einem chinesischen<br />
Sprichwort, das aber eher als Verwünschung,<br />
als eine Art Fluch zu verstehen<br />
ist. Denn dahinter verbirgt sich die<br />
Tatsache, dass es meist Kriege, Krisen<br />
und tiefgreifende Veränderungen sind,<br />
die die Zeiten in diesem Sinne „interessant“<br />
machen. Wir leben in einer solchen<br />
Zeit, in dem das einzig Beständige<br />
der Wandel und die Veränderung selbst<br />
zu sein scheint.<br />
Die Coronapandemie, ein wachsender<br />
Mangel an Personal, der Krieg in der<br />
Ukraine, die Energie und Klimakrise<br />
und die Inflation: Kaum eine andere<br />
Branche wurde von den Krisen der vergangenen<br />
Jahre so hart getroffen wie<br />
das Tourismus und Gastgewerbe. Beim<br />
Klimawandel und beim Personalmangel<br />
handelt es sich um dauerhaft bleibende<br />
Probleme, bei denen sich nur langsam<br />
gegensteuern lässt.<br />
Den kurz und langfristigen Veränderungen<br />
ist jedoch eines gemeinsam: Alle<br />
haben Auswirkungen auf die Struktur<br />
des Tourismus und die Hotellerie, Gastronomie<br />
und Gesundheitsbetriebe im<br />
Besonderen. Auch jene krisenhaften<br />
Einschnitte, deren Ende absehbar ist,<br />
erfordern Anpassungen, die über das<br />
Tagesgeschäft hinausgehen.<br />
Die Erfahrungen aus den letzten Jahren<br />
Meilensteine für eine lebenswerte und<br />
attraktive Gemeinde<br />
Umso dankbarer sind wir dafür, dass es<br />
uns trotz der vielen Herausforderungen<br />
und Krisen auch in diesem Jahr wieder<br />
gelungen ist, gemeinsam in vielen Bereichen<br />
die Weichen für eine gute Zukunft<br />
für unseren Kurort, für unsere Bürgerinnen<br />
und Bürger und unsere Urlaubsgäste<br />
aus nah und fern zu stellen.<br />
Wir denken an die Meilensteine, die wir<br />
mit Blick auf die Themenstellung „nachhaltige<br />
Gemeinde und Tourismusstandort“<br />
bereits erreicht haben. Bis Ende des<br />
Jahres <strong>2023</strong> wird die Umstellung unserer<br />
Straßenbeleuchtung auf stromspa<br />
44 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Aus Bad Füssing<br />
rende LEDLampen abgeschlossen sein.<br />
Außerdem sind wir stolz darauf, dass wir<br />
bereits den Wechsel hin zu Elektrobussen<br />
im Ortsund Bäderverkehr geschafft<br />
haben und uns hier zu den Pionieren<br />
zählen dürfen. Auch konnten wir <strong>2023</strong><br />
mehrere neue ELadesäulen in Bad Füssing<br />
eröffnen. Das ist – genau wie beispielsweise<br />
die Weichenstellung für ein<br />
Energienutzungskonzept – ein weiterer<br />
wichtiger Schritt in eine nachhaltige und<br />
ressourcenschonende Zukunft.<br />
Zudem ist es gelungen, dass Bad Füssing<br />
von der Bayerischen Staatsregierung<br />
als eine von nur insgesamt zehn<br />
Modellkommunen in Bayern für das<br />
Modellprojekt „Smarte Gemeinde – auf<br />
dem Weg in die digitale Zukunft“ ausgewählt<br />
wurde – ein wichtiger Schlüssel,<br />
um die Chancen der Digitalisierung zu<br />
nutzen. Das Ziel: digitale Angebote zu<br />
entwickeln, die Ihren Alltag als Bürger<br />
leichter und komfortabler machen können.<br />
Aktuell planen wir mit unseren österreichischen<br />
Nachbargemeinden ein<br />
EUProjekt, das die Naturwelten der<br />
Auenlandschaften am Unteren Inn noch<br />
besser erlebbar machen wird. Im Jahr<br />
2024 wird Bad Füssing zudem die Rekordsummen<br />
von über 1,4 Millionen ins<br />
touristische Marketing und 1,5 Millionen<br />
Euro in den Kultur, Event und Veranstaltungsbereich<br />
investieren.<br />
All das sind Weichenstellungen in die<br />
Zukunftsfähigkeit und Attraktivität unserer<br />
Gemeinde, es sind Investitionen<br />
in ein lebenswertes Bad Füssing für alle<br />
Generationen, für die Bürgerinnen und<br />
Bürger und für die Gäste, die zur Erholung<br />
und Gesundung zu uns kommen.<br />
Neue Veranstaltungsformate für<br />
Einheimische und Gäste<br />
Auch touristisch stellen wir die Weichen<br />
für die Gäste von morgen – zum Beispiel<br />
mit gezielten Themenwochen, wie den<br />
GesundheitsWochen im Frühjahr und<br />
den WaldWochen im Herbst und neuen<br />
Therapie und Gesundheitsangeboten.<br />
Im Bereich „Kulturangebot und Veranstaltungen“<br />
konnten in Bad Füssing<br />
bereits neue Formate und Konzepte erfolgreich<br />
umgesetzt werden. Erwähnt<br />
sein sollen an dieser Stelle der erfolgreiche<br />
„Bad Füssinger Winterzauber“, der<br />
in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal<br />
(und doppelt so lang!) stattfinden konnte,<br />
und das neue „magic blue Open Air“,<br />
das in diesem Jahr Premiere feierte.<br />
Auch im kommenden Jahr wird sich<br />
der Kurpark beim zweiten magic blue<br />
OpenAir wieder drei Tage lang, vom 1.<br />
bis 3. August in eine riesige Konzertarena<br />
unter freiem Himmel verwandeln.<br />
Wir wollen an die gelungene Premiere<br />
in diesem Jahr anknüpfen und hoffen im<br />
nächsten Jahr bei Sonnenschein noch<br />
mehr Gäste und Besucher in Bad Füssing<br />
begrüßen zu können. Bereits das<br />
diesjährige Event hat deutlich gemacht,<br />
welche überregionale Strahlkraft Bad<br />
Füssing mit bekannten TopKünstlern<br />
und bestem Bühnenarrangement bei einem<br />
solchen musikalischen Großereignis<br />
entfalten kann.<br />
Auf einen weiteren kulturellen Höhepunkt<br />
können sich Gäste und Einheimische<br />
bereits jetzt freuen: das 25. Jubiläum<br />
des Bad Füssinger Kulturfestivals<br />
vom 13. September bis zum <strong>12</strong>. Oktober<br />
2024.<br />
Unsere Bitte an alle Gastgeber: Nutzen<br />
auch Sie die Veranstaltungen der Gemeinde<br />
aktiv als Mehrwert für Ihre Angebote<br />
und binden Sie sie in Ihre Werbung<br />
mit ein! So erreichen wir ein maximales<br />
Maß an Sichtbarkeit der Attraktivität unseres<br />
Standortes.<br />
Wir möchten unsere Leistungserbringer<br />
im Ort auch ermutigen, dass sie in ihren<br />
Betrieben vor allem auch unsere erstklassigen<br />
Produkte wie das heilkräftige<br />
Thermalwasser, die Waldtherapie, Wanderungen,<br />
alles, was auch die Gemeinde<br />
bietet, einbinden und auch aktiv an Ihre<br />
Gäste weitertragen. Der Zukunftsforscher<br />
Andreas Reiter hat beim 2. Bad<br />
Füssinger Gesundheits und Tourismustag<br />
im November deutlich gemacht,<br />
wie wichtig ein solcher ganzheitlicher,<br />
holistischer Ansatz im Wettbewerb um<br />
die Gäste von morgen ist – und herausgehoben.<br />
Bad Füssing als einer der, wie<br />
Zukunftsforscher Reiter sagte, „großen<br />
europäischen Gesundheitsorte“ ist nach<br />
seinen Worten beispielsweise mit Weichenstellungen<br />
wie der Zertifizierung<br />
des Heilwalds und einer engeren Einbindung<br />
der Natur auf einem sehr guten<br />
Weg.<br />
Die Zukunft unseres<br />
Tourismusstandorts<br />
„Gesundheit ist zwar nicht alles, aber<br />
ohne Gesundheit ist alles nichts“, hat<br />
der Philosoph Arthur Schopenhauer vor<br />
mehr als 150 Jahren bereits formuliert.<br />
Diese Aussage findet heute, im zweiten<br />
Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, wieder<br />
mehr Beachtung denn je. Wir leben in einer<br />
Zeit, in der sich viele Menschen neu<br />
oder wieder auf den Wert ihrer Gesundheit<br />
besinnen und sich nach erholsamen<br />
Auszeiten sehnen. Und dies vor allem<br />
und ganz besonders im Urlaub.<br />
Bad Füssing als eine der übernachtungsstärksten<br />
Gesundheitsdestinationen Europas<br />
hat nun einmal mehr die Chance,<br />
sich diesen Bedürfnissen zu stellen und<br />
ein wichtiger Impulsgeber und Trendsetter<br />
auf dem Weg in eine gesündere<br />
Zukunft zu bleiben. Mit der wirksamen<br />
Heilkraft unseres Thermalwassers,<br />
neuen Waldgesundheitstherapien, Outdoor<br />
und AktivSportprogrammen,<br />
Kulturveranstaltungen und vielseitigen<br />
Erlebnisangeboten eröffnen wir unseren<br />
Gästen eine unvergleichliche Gesundheits<br />
und Urlaubswelt. Unser aller Anspruch<br />
bleibt dabei immer, dem Gast<br />
stets eine hohe Qualität und maximalen<br />
Komfort zu bieten, Kompetenz und Innovation<br />
mit bayerischer Tradition und<br />
herzlicher Gastlichkeit zu verbinden.<br />
Bad Füssing als Europas führende Gesundheitsdestination<br />
will den Wandel<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
45
Aus Bad Füssing<br />
vor allem als Chance begreifen und aktiv<br />
in die Zukunft investieren.<br />
Wie können wir den individuellen Bedürfnissen<br />
unserer Gäste noch besser<br />
gerecht werden? Wie gelingt es uns auch<br />
in Zukunft in Bad Füssing, die Erwartungen<br />
und Wünsche unserer Gäste von<br />
morgen zu erfüllen und sogar zu übertreffen?<br />
Was sind unsere Zielgruppen?<br />
Wie können wir uns als Gesundheitsreisedestination<br />
noch besser aufstellen?<br />
Dies sind strategische Zukunftsfragen,<br />
die sich mit der ganzheitlichen Weiterentwicklung<br />
des Kurortes beschäftigen<br />
und bei denen alle an einem Strang ziehen<br />
müssen.<br />
Wir wollen Bad Füssing auch als „Reiseziel<br />
für alle“ in die Zukunft führen. Barrierefreies<br />
Erleben von Kultur und Natur<br />
bedeutet, sich mit der Konzeption und<br />
Vermarktung von barrierefreien Erlebnissen<br />
konkret auseinanderzusetzen.<br />
Es gilt außerdem, sich den Chancen der<br />
Digitalisierung zu öffnen und diese noch<br />
besser nutzbar zu machen.<br />
Auch 2024 wird ohne Zweifel ein Jahr<br />
der Herausforderungen. Ganz konkret<br />
für uns als Gemeinde werden uns – zusätzlich<br />
zu den bereits angesprochenen<br />
Weichenstellungen – zahlreiche große<br />
Aufgaben begleiten: der weitere Ausbau<br />
der Kinderbetreuung, Investitionen in<br />
unser Feuerwehrwesen, die Sanierung<br />
und Modernisierung unserer Gebäude<br />
und vieles mehr. All dies geht nur gemeinsam<br />
– und erfordert daher einen<br />
gemeinsamen strategischen Ansatz und<br />
eine gemeinsame Umsetzung, Hand in<br />
Hand.<br />
Die Bad Füssinger Erfolgsgeschichte<br />
gemeinsam fortschreiben<br />
Unser besonderer Dank gilt deshalb den<br />
Gemeinderätinnen und Gemeinderäten,<br />
unseren Gastgebern, unseren Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern, den Vereinen,<br />
allen Ehrenamtlichen und besonders<br />
jeder und jedem Einzelnen, der sich<br />
gerade in diesen unsteten Zeiten für die<br />
Gemeinschaft und das Gemeinwohl der<br />
Schwächeren in unserer Mitte engagiert.<br />
Lassen wir uns nicht beirren und sehen<br />
wir die Herausforderungen unserer Zeit<br />
weiter als Chance!<br />
Der enge Schulterschluss zwischen der<br />
Weiterentwicklung unserer Gemeinde<br />
und unseres Tourismusstandorts bleibt<br />
der entscheidende Faktor, um die Erfolgsgeschichte<br />
Bad Füssing nachhaltig<br />
fortzuschreiben. Das Miteinander, der<br />
Zusammenhalt, aber auch der Mut, wieder<br />
Neues zu wagen, sind auch im Jahr<br />
2024 die Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche<br />
Weiterentwicklung unserer<br />
Gemeinde als gesunder und liebenswerter<br />
Lebensraum und Tourismusstandort.<br />
Wir blicken mit Zuversicht auf das neue<br />
Jahr und vertrauen auf die weitere Unterstützung<br />
und den starken Willen aller<br />
Akteure, gemeinsam an die bisherigen<br />
Erfolge anknüpfen zu können.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen<br />
und Ihren Lieben eine schöne Adventszeit,<br />
ein gesegnetes Weihnachtsfest und<br />
ein gutes, vor allem gesundes und zuversichtliches<br />
neues Jahr 2024!<br />
Ihr<br />
Tobias Kurz<br />
Erster Bürgermeister der<br />
Gemeinde Bad Füssing<br />
Ihre<br />
Daniela Leipelt<br />
Kur & Tourismusmanagerin der<br />
Gemeinde Bad Füssing<br />
◊ Kfz-Reparatur<br />
◊ Unfallinstandsetzung<br />
◊ Lackiererei<br />
◊ Reifenservice<br />
◊ Batterie<br />
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Bad Füssing<br />
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46 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
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Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
47
Gut zu wissen<br />
Wie ein RAF-Terrorist mein Leben<br />
nachhaltig beeinflusst hat<br />
Die Adventszeit bietet eine Gelegenheit, sich auf das zu besinnen, was wirklich<br />
wichtig im Leben ist. Zeilen zur Adventszeit von Herbert Zelzer<br />
Geht es Ihnen auch manchmal so: Die<br />
Nachrichten laufen, am Radio oder<br />
am Fernsehen, oder die Zeitung liegt am<br />
Frühstückstisch – und man würde am<br />
liebsten ausschalten oder die Zeitung<br />
weglegen? Wenn es Ihnen auch so geht,<br />
dann sind Sie nicht allein. Die sogenannte<br />
Gruppe der NachrichtenVerweigerer<br />
ten war das im Freundes und Familienkreis<br />
schon während Corona, das uns<br />
fast drei Jahre lang in Atem gehalten hat.<br />
Viele haben schon wieder vergessen,<br />
was von Menschen gefordert wurde: Sie<br />
mussten auf Kontakt zu Verwandten und<br />
Freunden verzichten. Statt sich abends<br />
beim edlen Italiener zu vergnügen, war<br />
plötzlich der Wanderrucksack angesagt.<br />
ten beispielsweise. Oder Zeit mit der Familie<br />
und Freunden zu verbringen.<br />
Ja, dass auch der Besuch eines Weihnachtsmarktes<br />
nicht selbstverständlich<br />
ist, das wissen wir seit Corona. Doch wer<br />
die schlimmen Bilder aus der Ukraine<br />
gesehen hat, der kann sich nicht vorstellen,<br />
dass dort die Menschen auf Weihnachtsmärkte<br />
gehen – sie fürchten um<br />
ihr Leben.<br />
Die Adventszeit ist eigentlich eine Zeit<br />
des Verzichts, nicht des Konsums. Das<br />
haben wir aber in den letzten satten<br />
Jahrzehnten vergessen. Ich bin froh,<br />
einer Generation anzugehören, die nie<br />
Krieg am eigenen Leib erlebt hat. Ja, es<br />
stimmt: Als ich ein junger Mann war, in<br />
den 70er Jahren, da herrschte Angst vor<br />
„Ich freue mich auf einen Punsch<br />
und eine ‚Knackersemmel‘ auf<br />
den Christkindlmärkten unserer wunderbaren<br />
Region. Und ich freue mich, dass es<br />
den Menschen gutgeht, die ich liebe.“<br />
Herbert Zelzer unterstützt seinen Freund Franz-Xaver Hirtreiter bei dessen großartigem Projekt „Future for Children“.<br />
Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ will Hirtreiter den Menschen vor Ort in Tansania langfristig bessere<br />
Lebensumstände ermöglichen. Im unten stehenden Redaktionskasten können Sie sich über das Projekt informieren.<br />
Es wäre auch schön, wenn Sie mittels einer kleinen Spende einen Beitrag leisten würden. Sämtliche Spenden<br />
kommen direkt und ohne Abzüge dort an, wo sie benötigt werden. Bei den hilfsbedürftigen Menschen in Tansania.<br />
Vielen Dank. Foto:hz<br />
wächst stetig. Etwa jeder Dritte gibt laut<br />
dem „Digital News Report <strong>2023</strong>“ an,<br />
häufig auf Nachrichten zu verzichten.<br />
Die Welt, sie ist leider in keinem sonderlich<br />
guten Zustand.<br />
Wie alles im Leben hat auch diese<br />
schreckliche Entwicklung eine zweite<br />
Seite. Und die ist, dass viele Menschen<br />
ihre Prioritäten neu setzen. Zu beobach<br />
Viele haben damals die Natur für sich<br />
entdeckt. So ist es auch jetzt mit den<br />
schlimmen Kriegen in der Ukraine und<br />
im Nahen Osten. Für viele Menschen<br />
stehen plötzlich nicht mehr Besitz und<br />
die Selbstoptimierung mit fünfmal wöchentlich<br />
Fitnessstudio im Vordergrund.<br />
Viele merken, ich auch, dass es wichtigere<br />
Dinge im Leben gibt: Freundschaf<br />
dem Terror der RAF. Ich habe damals<br />
meinen zweijährigen Wehrdienst beim<br />
Bundesgrenzschutz abgeleistet und<br />
wollte mich eigentlich auf Lebenszeit<br />
verpflichten. Auf der ganzen Welt Deutsche<br />
Botschaften zu beschützen war irgendwie<br />
mein Ziel. Als ich dann bei dem<br />
Austausch eines RAFTerroristen beteiligt<br />
war, bekam ich die „Flatter“. Mir hat<br />
es Angst gemacht, mit der geladenen<br />
und entsicherten Maschinenpistole neben<br />
einem der gefährlichsten Terroristen<br />
Deutschlands stehen zu müssen.<br />
Ich habe dann lieber in einer Wirtschaft<br />
gearbeitet, die demjenigen Erfolg versprochen<br />
hat, der in die Hände spuckt.<br />
48 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
Ich glaube, das ist wiederum die Kehrseite<br />
unseres Reichtums der letzten<br />
Jahre. Wir sind träge geworden und die<br />
Bürger haben oft den Wunsch an die Politiker,<br />
sie sollen doch einfach die Probleme<br />
lösen, indem sie viel Geld verteilen.<br />
Nicht jeder Euro, der in unserem Land<br />
umverteilt wird, kommt auch wirklich<br />
Bedürftigen zugute. Leider verteilen wir<br />
allzu oft das Geld von einer Tasche in die<br />
andere. Aber wir dürfen froh sein, noch<br />
in einem sehr wohlhabenden Land zu leben,<br />
das sich das auch leisten kann.<br />
Die Adventszeit ist für mich die Gelegenheit,<br />
mich zu besinnen auf das, was im<br />
Leben wirklich wichtig ist. Ich freue mich<br />
auf einen Punsch und eine „Knackersemmel“<br />
auf den Christkindlmärkten<br />
unserer wunderbaren Region. Und ich<br />
freue mich, dass es den Menschen gut<br />
geht, die ich liebe. Und für diejenigen,<br />
denen es nicht so gut geht, weil sie krank<br />
sind oder weil ihnen liebe Menschen abhandengekommen<br />
sind, versuche ich in<br />
dieser Zeit besonders da zu sein.<br />
Jetzt werden Sie vielleicht denken: Ach,<br />
dieser Herbert Zelzer, jetzt tut er so,<br />
als wäre er ein guter Mensch. Wissen<br />
Sie, ich mache das nicht aus übersteigerter<br />
Nächstenliebe. Sondern weil ich<br />
gemerkt habe, wie wichtig diese Dinge<br />
sind: Menschen zu haben, die man liebt.<br />
Und Zeit mit solchen verbringen zu können,<br />
die einem wichtig sind.<br />
Die Welt mag im Moment kein ruhiger<br />
Ort zu sein. Viele Menschen erleben Terror<br />
und Krieg. Sorgen wir gemeinsam dafür,<br />
dass es zumindest bei uns zuhause<br />
ein klein wenig menschlicher zugeht.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine<br />
schöne Adventszeit und ein besinnliches<br />
Weihnachtsfest.<br />
i<br />
Wer sich informieren oder<br />
spenden will:<br />
www.futureforchildren-bayern.de.<br />
Future for Children gGmbH Raiffeisenlandesbank<br />
Oberösterreich AG,<br />
Zweigniederlassung Süddeutschland<br />
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Vermerk: „Spende“.<br />
Der erhoffte Restart der Tourismusbranche<br />
ohne all den in den Coronapandemie<br />
auferlegten Einschränkungen ist nicht,<br />
wie von vielen von uns gewünscht, gekommen.<br />
Viele Stammgäste blieben aus und neue<br />
Touristen wägten eine Reise sehr genau<br />
ab.<br />
Daher ist es umso wichtiger, sich auf die<br />
kleinen besonderen Momente zu besinnen.<br />
Diese hervorzuheben und einen höheren<br />
Stellenwert zu geben als all dem<br />
negativen.<br />
Mit dem Glauben an das Gute<br />
die positive Wende einleiten<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
der <strong>Kurzeitung</strong>,<br />
nur noch wenige Tage, dann feiern wir<br />
Weihnachten und stehen an der Schwelle<br />
zu einem neuen Jahr. Das große Fest<br />
der Christen, zu dem auch all die eingeladen<br />
sind, die einen anderen Glauben haben,<br />
fordert uns dazu auf, den Alltag zu<br />
unterbrechen, zur Ruhe zu kommen und<br />
sich einige Tage auf das zu besinnen,<br />
was Familie, Freunde oder auch Glauben<br />
bedeutet.<br />
Von Maximilian Fuchs<br />
Die vergangenen Jahre waren geprägt<br />
durch die CoronaPandemie, den Krieg<br />
in der Ukraine und die stetig steigende<br />
Inflation.<br />
All diese negativen Nachrichten mit<br />
Ihren Auswirkungen sind in der Tourismusbranche<br />
und im Privatleben deutlich<br />
spürbar gewesen.<br />
So manche Hindernisse, wie steigende<br />
Energiekosten werden bleiben und manche<br />
müssen noch genommen werden,<br />
wie zum Beispiel die Erhöhung der Umsatzsteuer<br />
in der Gastronomie.<br />
Maximilian Fuchs, 1. Vorsitzender Kur- und Gewerbeverein<br />
Bad Füssing. Foto: Fuchs<br />
Jeder von uns hat andere besondere Momente<br />
– beruflicher Erfolg, erfolgreiche<br />
Prüfung, Geburt eines Kindes/Enkelkindes<br />
– all diese Momente sollen uns zeigen,<br />
dass es noch soviel Gutes zu erleben/erfahren<br />
gibt und dass die Hoffnung<br />
und der Glaube an das Gute eine positive<br />
Wende bringen kann.<br />
Wir wollen mit diesem Wissen optimistisch<br />
gestärkt und positiv in das Jahr<br />
2024 blicken.<br />
Im Namen des Kur und Gewerbevereins<br />
Bad Füssing wünsche ich Ihnen ein frohes<br />
und besinnliches Weihnachtsfest,<br />
einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein<br />
gesundes, glückliches 2024!<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
49
Medizin und Gesundheit<br />
Gut versorgt in Bayern: Krankenhausplanung<br />
muss bayerisch bleiben, Prävention stärken,<br />
Fachkräftemangel entschieden begegnen<br />
Von Bernhard Seidenath<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
unsere Krankenhäuser sind für die Gesundheitsversorgung<br />
der Menschen<br />
wichtig, ja lebenswichtig – von der<br />
Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin.Um<br />
diese zukunftssicher zu machen,<br />
ist eine Krankenhausreform notwendig.<br />
Diese Reform muss aber auch und gerade<br />
die Versorgung der Menschen in den<br />
ländlichen Regionen im Blick haben und<br />
behalten.<br />
Der Freistaat Bayern wird hierauf großen<br />
Wert und intensives Augenmerk legen:<br />
mit der neuen Gesundheits, Pflege und<br />
Präventionsministerin Judith Gerlach,<br />
der ich auch an dieser Stelle viel Erfolg,<br />
Fortune und Schaffenskraft für ihre neue<br />
Aufgabe wünsche, und mit mir als wiedergewähltem<br />
Vorsitzenden des Landtagsausschusses<br />
für Gesundheit, Pflege<br />
und Prävention.<br />
Für uns steht fest: Die Krankenhausreform<br />
muss immer von den Patientinnen<br />
und Patienten her gedacht werden. Nur<br />
dann bewirkt sie Positives. Deshalb darf<br />
eine gute Versorgung kein Privileg der<br />
Metropolen sein, sondern muss gleichermaßen<br />
den ländlichen Raum berücksichtigen.<br />
Und schon deshalb muss<br />
die Krankenhausplanung Ländersache<br />
bleiben – und der Sicherstellungsauftrag<br />
für die stationäre Versorgung weiterhin<br />
bei den Landkreisen und kreisfreien<br />
Städten liegen! Hier in Bayern, vor<br />
Ort, muss die optimale Versorgung der<br />
Menschen konzipiert werden. Bei uns<br />
– und nicht am grünen Tisch in Berlin<br />
– muss bestimmt werden, an welchem<br />
Krankenhaus welche Leistungen angeboten<br />
werden soll. Für die auf Bundesebene<br />
geplante Krankenhausreform sind<br />
Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath, Vorsitzender<br />
des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und<br />
Prävention: „Ein höherer Stellenwert für das Thema<br />
Prävention ist gerade mit Blick auf den demografischen<br />
Wandel weitblickend. Wir können uns deshalb<br />
glücklich schätzen, mehr als 50 hochprädikatisierte<br />
Kur- und Heilbäder, darunter Bad Füssing, als leuchtende<br />
Beispiele in Bayern zu haben, die sich der Prävention<br />
verschrieben haben.<br />
deshalb Länderöffnungsklauseln ebenso<br />
zwingend wie die Möglichkeit der Berücksichtigung<br />
von Kooperationen und<br />
Verbünden nach den Umständen des<br />
Einzelfalls oder sachgerechte Sonderregelungen<br />
für Fachkrankenhäuser.<br />
Krankenhäuser entlasten,<br />
Finanzierung sichern<br />
Schon jetzt, vor dem Inkrafttreten des<br />
Gesetzes zur Krankenhausreform, müssen<br />
die Krankenhäuser im Bereich der<br />
Betriebskosten entlastet werden. Hierzu<br />
gehört, die bislang nicht refinanzierten<br />
Kostensteigerungen der Jahre 2022<br />
und <strong>2023</strong> rückwirkend und die Kostensteigerungen<br />
in den Folgejahren zu<br />
kompensieren. Die Krankenhausreform<br />
muss zudem unbedingt die geplanten<br />
Vorhaltepauschalen und die Abkehr vom<br />
DRGSystem enthalten.<br />
Es ist ein Alarmsignal, wenn seit November<br />
2022 laut Deutscher Krankenhausgesellschaft<br />
34 Krankenhäuser<br />
in Deutschland Insolvenz angemeldet<br />
haben. Unser Appell an Bundesgesundheitsminister<br />
Karl Lauterbach lautet daher:<br />
Die Finanzierung aller Krankenhäuser,<br />
auch der Universitätskliniken und<br />
der Kinderstationen, muss endlich auskömmlich<br />
gestaltet sein! Auch die Notfall<br />
und rettungsdienstliche Versorgung<br />
muss – gerade für den ländlichen Raum<br />
– von Beginn an mitgedacht werden!<br />
Krankenhausmilliarde für die Krankenhäuser<br />
in Bayern<br />
Im neuen bayerischen Koalitionsvertrag,<br />
der unter dem Motto „Freiheit und Stabilität“<br />
steht und am 26. Oktober <strong>2023</strong><br />
unterzeichnet wurde, haben wir unser<br />
Bekenntnis für die stationäre Versorgung<br />
im Freistaat abgelegt: Die Krankenhausbaufinanzierung<br />
wird auf die<br />
KrankenhausMilliarde anwachsen. Die<br />
Investitionsmittel für die Krankenhäuser<br />
in Bayern werden demnach von aktuell<br />
643,4 Millionen Euro auf 1 Milliarde<br />
Euro pro Jahr steigen. Das ist ein klares<br />
Bekenntnis zur hochwertigen wohnortnahen<br />
medizinischen Versorgung, das<br />
ist ein klares Bekenntnis auch für den<br />
52 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Medizin und Gesundheit<br />
ländlichen Raum. Denn nicht zuletzt die<br />
Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig<br />
unsere Krankenhäuser vom Grundbis<br />
zum Maximalversorger sind, wie<br />
schnell zusätzliche Behandlungskapazitäten<br />
notwendig werden können und<br />
im Bedarfsfall auch geschaffen werden<br />
müssen. Wir brauchen diese Aufwuchsfähigkeit<br />
auch künftig, um auf Pandemien,<br />
Großunfälle oder andere Gefahrenlagen<br />
richtig reagieren zu können.<br />
Prävention wird in Bayern künftig noch<br />
größer geschrieben<br />
Die Vermeidung von Krankheiten und<br />
Pflegebedürftigkeit wird künftig in<br />
Bayern noch größeren Raum einnehmen.<br />
Dies zeigt schon die ergänzte<br />
Bezeichnung des zuständigen Staatsministeriums<br />
und des entsprechenden<br />
Landtagsausschusses, die nun beide<br />
ausdrücklich „für Gesundheit, Pflege<br />
und Prävention“ heißen. Ein höherer<br />
Stellenwert für das Thema Prävention<br />
ist gerade mit Blick auf den demografischen<br />
Wandel und angesichts einer<br />
zum Glück immer älter werdenden Gesellschaft<br />
weitblickend. Wir können uns<br />
deshalb glücklich schätzen, mehr als 50<br />
hochprädikatisierte Kur und Heilbäder,<br />
darunter Bad Füssing als leuchtendes<br />
Beispiel, in Bayern zu haben, die sich<br />
der Prävention verschrieben haben.<br />
Mehr Raum für Prävention heißt aber<br />
auch, den Grundsatz „Reha vor Pflege“<br />
noch stärker mit Leben zu füllen:<br />
Deshalb muss es uns endlich gelingen,<br />
die Geriatrische Reha finanziell abzusichern.<br />
Hierfür werden wir uns weiter mit<br />
allem Nachdruck einsetzen.<br />
Mehr Medizinstudierende in Bayern –<br />
künftig auch in Niederbayern<br />
Gleichzeitig ist klar: Eine hochwertige<br />
medizinische Versorgung kann nur<br />
dann sichergestellt werden, wenn es<br />
genügend Fachkräfte gibt. Deshalb ist<br />
es wichtig, wieder mehr Menschen für<br />
einen Beruf im Gesundheitswesen zu<br />
gewinnen. Das gilt für die Pflege, die<br />
Heilmittelerbringer, die Apotheken, die<br />
medizinischen Assistenzberufe, aber<br />
natürlich auch für die Ärztinnen und<br />
Ärzte.<br />
Dafür brauchen wir mehr Studienplätze<br />
im Bereich Medizin. Schon jetzt tut kein<br />
Bundesland so viel für die Medizinerausbildung<br />
wie der Freistaat Bayern: 2.100<br />
zusätzliche Studienplätze haben wir – in<br />
Augsburg und in Bayreuth – bereits geschaffen.<br />
Das ist bundesweit einmalig.<br />
Rund ein Fünftel der Studienanfänger<br />
in Deutschland studiert in Bayern. Eine<br />
flächendeckende Ausbildung in allen<br />
Regierungsbezirken ist uns wichtig.<br />
Hinzu kommen wird deshalb der Medizincampus<br />
Niederbayern, der unter<br />
akademischer Verantwortung der Universität<br />
Regensburg voraussichtlich ab<br />
dem Wintersemester 2024/25 den Studiengang<br />
„Medizin Niederbayern“ mit<br />
110 Studienplätzen anbieten wird. Diese<br />
– im Endausbau 660 – Studienplätze<br />
werden zusätzlich zum bereits etablierten<br />
Studiengang der Humanmedizin an<br />
der Universität Regensburg angeboten<br />
werden.<br />
Fakt ist: Die Herausforderungen im Gesundheits<br />
und Pflegebereich sind riesig.<br />
Die Menschen erwarten zu Recht<br />
Lösungen, auch wenn vieles auf Bundesebene<br />
entschieden wird. Das, was<br />
wir tun können, tun wir! Ich bin deshalb<br />
froh, mit Klaus Holetschek auch einen<br />
starken Fraktionsvorsitzenden an meiner<br />
Seite zu wissen. Denn Gesundheit<br />
ist wichtig. Zwar ist Gesundheit vielleicht<br />
nicht alles, aber ohne Gesundheit jedenfalls<br />
ist alles nichts. Nach dieser Weisheit<br />
Arthur Schopenhauers werden wir<br />
auch im nächsten Jahr handeln.<br />
Möge 2024 für Sie und Ihre Familien ein<br />
gesundes, friedvolles, glückliches und<br />
gesegnetes Jahr werden!<br />
In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich<br />
Ihr<br />
Bernhard Seidenath<br />
-Reparatur sämtlicher<br />
Fabrikate<br />
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Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
53
Eine außergewöhnliche Preisverleihung mit dem 1. Platz in zwei Kategorien für die Johannesbad Karriereseite – von der Jury unter 800 Bewerbern analysiert und bewertet.<br />
Im Bild von links: Matthias Olten, Bereichsleiter Jobware, Referentin Marina Sevenich und Personalleiterin Maria Erhard, Johannesbad, sowie Christine Tolksdorf, Beauftragte<br />
SZ Media Bayern.<br />
Zwei erste Preise für Johannesbad „Karriereseite“<br />
Das „Aushängeschild“ für Bewerber professionell gestaltet<br />
Die Karriereseite eines Unternehmens<br />
ist das Aushängeschild für mögliche<br />
Bewerber. Sie bildet auch das Tor für alle<br />
Rekrutierungsmaßnahmen.<br />
Insgesamt<br />
wurden 800 Karriereseiten von mittelständischen<br />
Unternehmen anhand von<br />
40 Punkten in drei Hauptkategorien analysiert<br />
und bewertet. Neben einer branchenübergreifenden<br />
Kategorie wurden<br />
Unternehmen in den Bereichen öffentlicher<br />
Dienst und des Gesundheitswesens<br />
ausgezeichnet. Obwohl die letzten beiden<br />
Branchen eine große gesellschaftliche Bedeutung<br />
haben, sei es besonders schwierig,<br />
die besten Talente als Mitarbeiter zu<br />
gewinnen. So die Erkenntnis, die in der<br />
Praxis viele Bemühungen Fachkräfte zu<br />
gewinnen, scheitern lässt. Es sei deshalb<br />
wichtig, auf der sogenannten „Karriereseite“<br />
eines Unternehmens den denkbar<br />
besten Eindruck zu machen, damit sich<br />
die Markenbildung erhöht und das Unternehmen<br />
langfristig mit einer optimalen<br />
Stellenbesetzung erfolgreich sein könne,<br />
so Christine Tolksdorf, UnitLeiterin der<br />
SZ Media Bayern. Aus diesen Gründen<br />
sei es naheliegend, in einem unter wissenschaftlicher<br />
Beratung zusammengestellten<br />
Wettbewerb die professionellste<br />
und werbewirksamste Karriereseite der<br />
drei Kategorien auszuzeichnen. Zu genau<br />
diesem Vorhaben war das jährlich stattfindende<br />
Event „TOP Karriereseiten in<br />
Bayern“ ins Leben gerufen worden. Die<br />
Awardverleihung erfolgt von SZ Media<br />
Bayern und dem Karriereportal Jobware.<br />
Nach einem spannenden Vortrag von Rosemarie<br />
Steininger, Expertin Normungsroadmap<br />
KI, zum Thema künstliche Intelligenz<br />
im Personalwesen wurden die<br />
Gewinner des Awards „TOP Karriereseiten<br />
in Bayern <strong>2023</strong>“ mit einer großen Überraschung<br />
bekannt gegeben. Erstmals wurde<br />
in der branchenübergreifenden Kategorie<br />
sowie in der Kategorie „HealthCare“<br />
mit der Johannesbad Holding Pocking/<br />
Hartkirchen ein Unternehmen auf Platz<br />
1 ausgezeichnet. Die erfreuliche Nachricht<br />
hatte auch in Bad Füssing freudige<br />
Überraschung und die entsprechende<br />
Würdigung ausgelöst. Markus Zwick, der<br />
Vorstandsvorsitzende des Familienunternehmens,<br />
gratulierte dem kreativen,<br />
sich erfolgreich in die Marktsituation hineindenkenden<br />
Team, namentlich Marina<br />
Sevenich, Referentin für die marketingorientierte<br />
Positionierung des Unternehmens<br />
sowie Personalleiterin Maria Erhard.<br />
Interessenten unter den Leserinnen und<br />
Lesern der <strong>Kurzeitung</strong> sind eingeladen,<br />
die preisgekrönte Johannesbad Karriereseite<br />
zu besuchen: www.johannesbadkarriere.com/stellenangebote.aspx<br />
54 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
ACTENNEWS<br />
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REVOLUTIONÄRE<br />
NÄHRSTOFFE FÜR DIE<br />
GELENKE<br />
Kollagen<br />
Kollagen ist für die<br />
Festigkeit, die Flexibilität<br />
und Elastizität von<br />
Knorpel, Sehnen und<br />
Bänder verantwortlich.<br />
Das inACTEN verwendete Kollagen basiert<br />
auf wissenschaftlicher Forschung und bietet<br />
massgeschneiderte Eigenschaften zur<br />
Stimulierung der Chondrozyten welche den<br />
Hauptbestandteil des Knorpels bilden.<br />
Braunalge<br />
Die Braunalge ist eine<br />
Meisterin der Evolution,<br />
die es schafft, sich vor<br />
schädlichen<br />
Umwelteinflüssen &freien<br />
Radikalen zuschützen.<br />
Der inACTEN enthaltenen biologisch<br />
zertifizierte Braunalgenextrakt unterstützt<br />
auf natürliche Art und Weise die<br />
Entzündung &Schwellung zureduzieren.<br />
Vitamin C&Zink<br />
Mit den zwei<br />
Antioxidantien trägt<br />
Vitamin Cund das<br />
Spurenelement Zink<br />
dazu bei, die Zellen vor<br />
oxidativem Stress zu<br />
schützen.<br />
Ausserdem trägt Zink zur Erhaltung<br />
normaler Knochen und Vitamin Czueiner<br />
normalen Kollagenbildung für eine normale<br />
Funktion der Knochen bei.<br />
WENN DIE GELENKE<br />
SCHMERZEN<br />
Von Walter Rainer<br />
Gelenkschmerzen oder -beschwerden können verschiedene<br />
Ursachen haben, die sich am besten in zwei Arten einteilen lassen:<br />
Entweder entstehen die Symptome durch eine Entzündung im<br />
Gelenk oder durch eine Verletzung der Bänder, Sehnen oder des<br />
umgebenden Schleimbeutels.<br />
Der Schmerz äussert sich entweder imRuhezustand, in der<br />
Bewegung und/oder unter Belastung. Oftmals sind solche<br />
Beschwerden auch mit einem Versteifungsgefühl des Gelenkes oder<br />
mit Bewegungsschwierigkeiten verbunden.<br />
Regelmäßige Bewegung ist der beste Weg, umGelenkschmerzen in<br />
Schach zu halten. Wenn Sie Ihre Gelenke aufgrund von Schmerzen<br />
schonen oder nicht mehr bewegen, werden Muskeln, Sehnen und<br />
Bänder geschwächt und verkürzt. Zudem «verhungern» die Gelenke<br />
ohne Bewegung, weil die Knorpelschicht nicht durchblutet wird und<br />
somit nicht mit «Nahrung aus der Gelenksflüssigkeit» versorgt wird.<br />
Aus diesem Grund sind kontrolierte Bewegungsabläufe eine wichtige<br />
Massnahme zur schnellen Linderung von Gelenkbeschwerden. Ein<br />
weiterer essentieller Punkt ist eine gezielte Nährstoffzufuhr, welche<br />
die Regeneration und der Erhalt des Gelenkknorpels unterstützt.<br />
Nach dem aktuellen Stand der Forschung hat ACTEN, eine klinisch<br />
getestete Kombination von Nährstoffen für Gelenke entwickelt. Mit<br />
der Patentierten Formulierung aus Kollagen, Braunalge, Vitamin C<br />
und Zink wird die Bildung von Knorpelgewebe stimuliert sowie die<br />
Reduktion von Entzündungen und Schwellungen nachhaltig<br />
angetrieben.<br />
7<br />
GELENKSCHMERZEN<br />
Schützen Sie Ihre Gelenke nachhaltig<br />
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Medizin und Gesundheit<br />
Bad Füssinger Sportkongress<br />
Brennpunkt: „Die spino-pelvine Balance“<br />
Ulf Görner, Chefarzt Klinik Niederbayern,<br />
hat sicher nicht nur für die Leserinnen<br />
und Leser der <strong>Kurzeitung</strong> den<br />
Brennpunkt „Die spinopelvine Balance“<br />
allgemeinverständlich übersetzt: „Die<br />
spinopelvine Balance beschreibt das<br />
Zusammenspiel des Beckens mit der<br />
Wirbelsäule und den Beinen. Die Stabilität<br />
der Haltung und Fortbewegung wird<br />
durch das als Bindeglied im Zentrum befindliche<br />
Becken maßgeblich bestimmt.<br />
Aus diesem Grunde kommt den muskulären<br />
sowie sehnen und bändertechnischen<br />
Verbindungen vom Becken zur<br />
Wirbelsäule eine enorme Bedeutung zu.<br />
Sowohl im Alltag wie im Spitzensport<br />
sind harmonische Abläufe und das funktionelle<br />
Gleichgewicht zwischen diesen<br />
Strukturen entscheidend für gesunde<br />
Belastung und sportlichen Erfolg. Im<br />
Mittepunkt unseres Kongresses steht als<br />
„Brennpunkt“ genau dieses Spannungsfeld.<br />
Wir stellen Grundlagen dar, erklären<br />
Fehlfunktionen und diskutieren Diagnostik<br />
sowie Therapieansätze und Therapiemöglichkeiten“.<br />
Mit dieser Information<br />
von Chefarzt Görner werden auch die<br />
nachfolgend vorgestellten Vortragsthemen<br />
sowie die Inhalte der Workshops<br />
verdeutlicht. Nach dreijähriger Coronapause<br />
wird es am Samstag, 3. Februar<br />
und Sonntag, 4. Februar 2024 wieder<br />
ein öffentlich beachtetes Sportwochenende<br />
in Bad Füssing geben. Hochkarätige<br />
Referenten werden sich dem vorgestellten<br />
Brennpunkt widmen. Ebenfalls<br />
am Samstag wird traditionsgemäß im<br />
Tagungsbereich der Fachklinik Johannesbad<br />
Olympiasieger Dieter Baumann<br />
das Sportsymposium bestreiten. Am folgenden<br />
Sonntag starten ThermenMarathon,<br />
Halbmarathon, 10KilometerLauf<br />
und Schülerlauf.<br />
Vertiefende Informationen unter<br />
www.thermen-marathon.de<br />
Sportkongress 2024: Organisationsbesprechung der Teams von Klinik Niederbayern, Fachklinik Johannesbad und Reha-Fachzentrum von links, Teres Knott, Mercedes Kammerer,<br />
beide Marketing Managerinnen Fachklinik Johannesbad, Christa Rosenheimer, Sekretärin Klinikleitung und Vorstand Johannesbad, Myriam Demlehner, stellvertrende<br />
kaufmännische Direktorin Rehafachzentrum, Paul Dr. med. Schwanitz von Keitz, leitender Oberarzt Rehafachzentrum, Hubertus Winkler, Chefarzt Fachklinik Johannesbad,<br />
Marcus Kronschnabl, leitender Oberarzt Fachklinik Johannesbad, Dr. med.univ. Till Richter, Chefarzt Rehafachzentrum, Ulf Görner, Chefarzt Klinik Niederbayern, Philip Steffens,<br />
Physiotherapeut Klinik Niederbayern, Andrea Voggenreiter, Marketing, Projektmanagement Klinik Niederbayern, Max Nerl, stellvertretender kaufmännischer Leiter<br />
Klinik Niederbayern, Julia Hargassner und Gisela Biereder, Chefarztsekretärinnen Fachklinik Johannesbad.<br />
56 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
VORTRÄGE & DISKUSSION<br />
Die spino-pelvine Balance: Anatomie - Biomechanik<br />
- Pathologie - Therapiemöglichkeiten<br />
8.00 - 9.00 Uhr: Empfang, Anmeldung<br />
und Registrierung<br />
9.00 - 9.15 Uhr: Begrüßung der<br />
Teilnehmer:innen<br />
Bürgermeister Tobias Kurz sowie drei<br />
Vertreter der veranstaltenden Kliniken:<br />
Chefarzt Hubertus Winkler (Johannesbad<br />
Fachklinik), Chefarzt Ulf Görner<br />
(Klinik Niederbayern, WaldburgZeil<br />
Kliniken), Chefarzt Dr. med. univ. Till<br />
Richter (Rehafachzentrum)<br />
9.15 - 10.00 Uhr: Vortrag I<br />
„Anatomische Grundlagen der<br />
spino-pelvinen Balance“<br />
Prof. Dr. med. Winfried Neuhuber, Institut<br />
für Mikroskopische Anatomie und<br />
Molekulare Zellbiologie, Institut für<br />
Anatomie FAU ErlangenNürnberg<br />
10.00 - 10.45 Uhr: Vortrag II<br />
„Die Sportbiomechanik der<br />
spinopelvinen Balance - ein Streifzug<br />
durch die olympischen Sportarten“<br />
Prof. Dr. rer. nat. Olaf Ueberschär, Professor<br />
für MenschTechnikInteraktion<br />
Prodekan für Studium und Lehre, Leiter<br />
Fachbereich Biomechanik und Sporttechnologie,<br />
Institut für angewandte<br />
Trainingswissenschaft<br />
10.45 - 11.30 Uhr: Vortrag III<br />
„Die spino-pelvine Balance aus Sicht<br />
des Operateurs“<br />
Prof. Dr. med. Patrick Weber, Facharzt<br />
für Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />
Spezielle Orthopädische Chirurgie,<br />
ECOMPraxis für Orthopädie, Sportmedizin<br />
und Unfallchirurgie<br />
11.30 - <strong>12</strong>.30 Uhr: Mittagspause,<br />
medizinische Fachausstellung<br />
<strong>12</strong>.30 - 13.15 Uhr: Vortrag IV<br />
„Lenden-Becken-Stabilisation<br />
(Aktuelles aus der Physiotherapie)“<br />
Volker Sutor, Fortbildungen für Orthopädische<br />
Medizin und Manuelle<br />
Therapie<br />
13.15 - 13.45 Uhr: Abschlussdiskussion<br />
14.30 - 15.15 Uhr: Parallelvortrag zu<br />
den Workshops<br />
„Therapieansätze auf dem Gebiet der<br />
manuellen Therapie bei Störungen der<br />
spino-pelvinen Balance“<br />
Dr. med. Philip Eckardt, funktionelle<br />
Neurologie, Gründer und Leiter der<br />
NeurologAkademie<br />
1345 - 1430 Uhr Kaffeepause<br />
WORKSHOPS<br />
Alle Workshops finden parallel von 1430 bis<br />
1600 Uhr statt. Die Teilnahme ist nur an einem<br />
Workshop möglich.<br />
Workshop 1: Behandlung spinopelvine<br />
Dysbalance mit<br />
osteopathischen Techniken<br />
Thomas Weinhardt, Teamleiter Physikalische<br />
Therapie, Johannesbad<br />
Fachklinik<br />
Workshop 2: Bogenschießen aus<br />
therapeutischer Sicht<br />
Michael Mörtenhuber, Teamleiter<br />
Physiotherapie / MTT, Johannesbad<br />
Fachklinik<br />
Workshop 3: Die Stoßwellentherapie,<br />
Erfahrungen und praktische<br />
Anwendungen<br />
Dr. med. Hubert Kraus, Ltd.<br />
Oberarzt Interdisziplinäres Rückenund<br />
Schmerzzentrum, Johannesbad<br />
Fachklinik<br />
Workshop 4: Schnittstelle Becken/ISG<br />
Christian Schröger, Ltd. Physiotherapeut,<br />
Klinik Niederbayern<br />
Workshop 5: Stabilisation LWS<br />
und Becken<br />
Michael Seibert, Klinik Niederbayern<br />
Workshop 6: Behandlungstechniken<br />
zur myofaszialen Aufdehnung<br />
Elke Wimmer, KlinikNiederbayern<br />
Workshop 7: Yoga für konservative<br />
LWS-Patient:innen<br />
Caroline Steiger, Rehafachzentrum<br />
Workshop 8: Dorsaler Beckenschmerz,<br />
clinical reasoning und Behandlungsansätze<br />
Ulrike RoeschLöhr, Rehafachzentrum<br />
Workshop 9: Waldbaden für<br />
konservative Reha-Patient:innen<br />
Gruppe A: Kathrin Nöhammer,<br />
Rehafachzentrum<br />
Gruppe B: Iris Weigl, Rehafachzentrum<br />
16.00 Uhr: Gesamtevaluation<br />
der Veranstaltung<br />
Ausgabe der Teilnahmebescheinigungen<br />
bei Abgabe der Evaluationsbögen<br />
Anmeldung<br />
zum Sportkongress unter:<br />
julia.hargassner@johannesbad.com<br />
Tel. 08531 232 201<br />
gisela.beireder@johannesbad.com<br />
Tel. 08531 232 113<br />
i<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
57
Gut zu wissen<br />
Über den europäischen Traum<br />
Essay von Dr. Klaus Rose<br />
„I have a dream“ – dieser kurze Satz<br />
von Martin Luther King aus dem Jahr<br />
1963 ging nicht nur in die USamerikanische<br />
Geschichte ein. Siebzehn Jahre<br />
früher hatten jedoch bei uns in Bayern<br />
verschiedene Persönlichkeiten ebenfalls<br />
einen Traum. Nach dem Entsetzen<br />
über die nationalsozialistische Bewegung<br />
und die Zerstörung des Deutschen<br />
Reichs träumten sie von einem föderalen<br />
Europa. Im 1. CSUParteiprogramm<br />
vom November 1946, das noch von der<br />
USBesatzungsmacht genehmigt werden<br />
musste, hieß es:<br />
Wir treten ein für die Schaffung<br />
einer europäischen Konföderation zur<br />
gemeinsamen Wahrung der<br />
christlich-abendländischen Kultur!<br />
Vertreter aus ihrer Mitte entsandt, die<br />
also beides waren, nationale und europäische<br />
Abgeordnete. Da es 1973 eine<br />
Erweiterung um Großbritannien, Irland<br />
und Dänemark gegeben hatte, war eine<br />
Neuordnung unausweichlich. Doch ähnlich<br />
wie heute gab es auch damals „Störenfriede“<br />
– den 1967 von Großbritannien<br />
beantragten Beitritt hatte Frankreichs<br />
Staatschef Charles de Gaulle vehement<br />
abgelehnt.<br />
62,1 Prozent) mit knapp 33 Jahren in<br />
den Bayerischen Landtag eingezogen<br />
war. Ein großer „EuropaKongress“ 1976<br />
in Nürnberg mit Franz Josef Strauß als<br />
Hauptredner unterstrich die gemeinsamen<br />
europäischen Ambitionen.<br />
Das Jahr 1979 war insgesamt noch überschattet<br />
vom Wettrüsten der globalen<br />
Supermächte, USA und Sowjetunion,<br />
und war somit Hoffnung, mit einem stärker<br />
geeinten Europa mehr Bedeutung zu<br />
Wir treten ein für die Schaffung einer<br />
europäischen Wirtschafts- und<br />
Währungsunion!<br />
Knapp 60 Jahre später scheint dieser<br />
Traum Wirklichkeit geworden zu sein.<br />
Doch wie stets bei einem Traum: das Erwachen<br />
ist nicht selten mit Schweißausbrüchen<br />
verbunden.<br />
<strong>Kurzeitung</strong> Gastautor Dr. Klaus Rose, Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär a.D., im Bundesverteidigungsministerium<br />
1995 mit NATO-Generalsekretär Javier Solana in Bonn.<br />
Grundsätzliches zum Jahreswechsel<br />
Eine Publikation zum Jahreswechsel<br />
braucht stets auch Grundsätzliches. Da<br />
in einem halben Jahr erneut Wahlen zum<br />
Europäischen Parlament stattfinden,<br />
bietet sich das Thema „Europa“ geradezu<br />
an. Vor 45 Jahren hatte es erstmals<br />
eine Direktwahl gegeben und seither<br />
wurden immer mehr Rechte erkämpft.<br />
Direktwahl hieß in diesem Fall nicht Auswahl<br />
von Kandidaten, aber immerhin<br />
von Parteien, und das ohne FünfProzentKlausel.<br />
Vor 1979 hatten die Parlamente<br />
der damaligen Mitgliedsländer<br />
in der „Europäischen Gemeinschaft“<br />
Die erste „Direktwahl“ 1979 war ein politisches<br />
Grossereignis, auch für Bayern.<br />
Der Bayerische Landtag ließ es sich nicht<br />
nehmen, Fraktionsbeauftragte zur Vorbereitung<br />
zu bestimmen. Die SPD wählte<br />
ihren Fraktionsvorsitzenden Volkmar<br />
Gabert aus. Die CSU wollte, nicht zuletzt<br />
wegen des aufkommenden Spruchs<br />
„Hast Du einen Opa, schick ihn nach<br />
Europa“, einen ihrer jungen Abgeordneten<br />
an die Front schicken, der gleichzeitig<br />
außen, ost und europapolitischer<br />
Sprecher der Jungen Union Bayern war.<br />
Es hatte also mich getroffen, der ich bei<br />
der legendären GoppelWahl 1974 (CSU<br />
bekommen. 1979 war auch der Beginn<br />
des iranischen „Gottesstaats“ und des<br />
Einmarsches der Sowjetunion in Afghanistan.<br />
1980 war WesternSchauspieler<br />
Ronald Reagan USPräsident geworden<br />
und damit bestens geeignet, als „Kalter<br />
Krieger“ am Pranger zu stehen, zumal<br />
damals der westliche AntiKommunismus<br />
verbal zunahm. Es war aber auch<br />
der gleiche Reagan, der 1989 unverblümt<br />
Michail Gorbatschow zur Öffnung<br />
des Brandenburger Tors aufrief.<br />
Mit der fundamentalen Änderung durch<br />
den Vertrag von Maastricht 1993 kam,<br />
nach dem Ende des OstWestKonflikts,<br />
58 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
eine große Herausforderung auf die europäische<br />
Völkergemeinschaft zu. Es ging<br />
nicht bloß um weitere Mitglieder in der<br />
nun „Europäische Union“ genannten Gemeinschaft,<br />
sondern auch um inhaltliche<br />
Vertiefungen bis hin zur – von der CSU<br />
schon 1946 erträumten – Wirtschaftsund<br />
Währungsunion. Der heute so geschätzte<br />
„Vater des Euro“, der deutsche<br />
„Ohne grenzüberschreitende<br />
Polizei und Strafverfolgungsbehörden<br />
wäre nur dem vielfältigen<br />
Verbrechen gedient, das bekanntermaßen<br />
nicht nur von ,Ausländern‘ begangen<br />
wird.“<br />
Bundesfinanzminister Theo Waigel, hatte<br />
alle Hände voll zu tun, die neue Währung<br />
zu verteidigen, nachdem gegen die<br />
„Abschaffung der DMark“ polemisiert<br />
wurde. Dass der Sitz der neuen Europäischen<br />
Zentralbank in Frankfurt/Main herauskam,<br />
wurde damals kaum als Erfolg<br />
gesehen. Aber nicht nur im bayerischösterreichischen<br />
Grenzraum wäre heutzutage<br />
ohne den Euro kein Fortschritt zu<br />
erzielen. Als haushalts und finanzpolitischer<br />
Sprecher der CSULandesgruppe<br />
steckte ich nach der Wiedervereinigung<br />
voll in den Turbulenzen.<br />
Europäische Herausforderungen<br />
Der Blick in geschichtliche Zusammenhänge<br />
hatte noch nie geschadet.<br />
Nicht mal die wegen der Währungsentwicklung<br />
entstandene „Alternative für<br />
Deutschland“ denkt heute noch an die<br />
Wiedereinführung kleinstaatlicher Währungen.<br />
Man stelle sich im Gegenteil<br />
vor, BRICS (also die neuen Aufsteiger<br />
Brasilien, Russland, Indien, China und<br />
Südafrika) fordere den USDollar und<br />
den Euro heraus und Europa hielte mit<br />
Kleinwährungen dagegen. Dasselbe<br />
gilt für das gemeinsame Rechtssystem<br />
in Europa, welches auch die Bekämpfung<br />
der Korruption zum Ziel hat. Ohne<br />
grenzüberschreitende Polizei und Strafverfolgungsbehörden<br />
wäre nur dem<br />
vielfältigen Verbrechen gedient, das<br />
bekanntermaßen nicht nur von „Ausländern“<br />
begangen wird. Vielsprachige<br />
Bildungsgänge und deren supranationale<br />
Anerkennung gehören heute ebenso<br />
zum Standard wie Umwelt und Klimaschutz.<br />
Die größte Herausforderung ist<br />
wohl die Verteidigungsfähigkeit, die einzelstaatlich<br />
längst nicht mehr gewährleistet<br />
werden kann. Winston Churchill<br />
hatte einst die Vision, die Teilungen Europas<br />
zu beenden, nachdem sie nur zu<br />
Krieg und Verderben geführt hatten. Es<br />
muss also gemeinsame Anstrengungen<br />
geben, um Kriege innerhalb Europas und<br />
gegen Aggressoren von außen zu verhindern.<br />
Wichtig ist letzteres, damit nationale<br />
Großmannssucht und imperiale Hybris<br />
Makel der letzten Jahrhunderte bleiben.<br />
Man stelle sich vor, Putins Traum<br />
von einem GroßRussland schwappe<br />
auch auf irregeleitete europäische Potentaten<br />
über. Gebietsansprüche früherer<br />
Jahrhunderte würden zu Krieg und<br />
Tod führen. Das muss auch Leuten wie<br />
„Die Bürgerinnen und Bürger<br />
müssen nur genau hinschauen,<br />
wer seriöszuverlässig oder populistischgroßprahlerisch<br />
auftritt.“<br />
Viktor Orban gesagt werden, die immer<br />
noch beklagen, dass „nationales Blut“ in<br />
Nachbarstaaten abgezapft werde, oder<br />
manchen neudeutschen Politikern, die<br />
unverblümt schwadronieren „Von der<br />
Maas bis an die Memel“. Europa war<br />
von Anfang an eine Friedensidee, wusste<br />
aber auch, dass es sich selbst helfen<br />
musste, wenn es den Frieden bewahren<br />
wollte. Transatlantisch und europäisch,<br />
das waren die Schlüsselwörter. Nichts<br />
war einfach, man erinnere sich nur an<br />
den Streit zwischen Transatlantikern<br />
und Gaullisten. Frankreich hatte zwar<br />
die gewünschte „Europäische Verteidigungsgemeinschaft“<br />
verhindert, aber<br />
dann im Zuge der SuezKrise 1956 und<br />
unter Charles de Gaulle die Bundesrepublik<br />
umgarnt. Es kam 1963 zum<br />
DeutschFranzösischen Jugendwerk<br />
und zu einer triumphalen Besuchsreise<br />
des französischen Staatspräsidenten<br />
auch nach München. Der Druck des Kalten<br />
Kriegs hielt jedoch die Bundesrepublik<br />
treu in der NATO. Die gemeinsame<br />
euroatlantische Sicherheitsarchitektur<br />
überlebte auch das Ende des OstWest<br />
Konflikts 1990. Zumindest eine CDU/<br />
CSUBundesregierung war nie in der<br />
Versuchung, mehr Moskau als Washington<br />
zum Partner zu haben.<br />
Um Grundsätzliches, aber auch um neue<br />
Inhalte wird es in den kommenden Jahren<br />
gehen. Zaghafte Menschen sehen<br />
nur die Gefahren, beispielsweise die neuen<br />
Egoismen und Nationalismen in manchen<br />
Einzelstaaten der EU. Doch auch<br />
innerhalb der Bundesrepublik Deutschland<br />
gibt es viele Egoismen – oder was<br />
manche so empfinden. Die Bayern<br />
wissen ein Lied davon zu singen. Beim<br />
Länderfinanzausgleich fällt ihnen sofort<br />
das PleiteLand Bremen ein, natürlich<br />
auch, weil es „rotgrün“ regiert wird. Mit<br />
dem Land Berlin kann Bayern seit dem<br />
dortigen Regierungswechsel nicht mehr<br />
Schlitten fahren. Aber es fordert praktisch<br />
niemand eine Abschaffung der<br />
Bundesrepublik, nicht einmal eine politische<br />
Umgestaltung. Freilich hört man<br />
immer wieder Stimmen, die nach der<br />
Wiedervereinigung auch eine Veränderung<br />
des Grundgesetzes wollten, zumindest<br />
eine Ergänzung. Der große Trend<br />
lautet aber: politische Duftmarken setzen,<br />
aber nicht das Ganze in Frage stellen.<br />
Wenn das auch für den europäischen<br />
Traum gilt, ist ein guter Weg beschritten.<br />
Die Bürgerinnen und Bürger müssen nur<br />
genau hinschauen, wer seriöszuverlässig<br />
oder populistischgroßprahlerisch<br />
auftritt. Sich erneut real die Köpfe einzuschlagen,<br />
bleibt uns hoffentlich erspart.<br />
Das Jahr 2024 könnte – 75 Jahre<br />
nach der Gründung der Bundesrepublik<br />
Deutschland – auf europäischer Ebene<br />
ebenfalls ein gutes werden.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
59
Gut zu wissen<br />
„Wir stemmen uns gegen die Krise“<br />
Warum die Gesundheitsregion Passauer Land ein Vorbild sein kann –<br />
Gedanken von Landrat Raimund Kneidinger<br />
Ob als Gast, ob als Einheimischer: Wer<br />
unsere Heilbäder im Passauer Land<br />
kennt und um ihre Herausforderungen<br />
gerade in der jüngsten Zeit weiß, der kann<br />
nur einen Schluss ziehen: Wenn es eine<br />
Region in Bayern gibt, die auf Veränderungen<br />
reagiert und Herausforderungen<br />
meistert, dann ist es unser Thermenland.<br />
Und darüber hinaus! Denn der Landkreis<br />
Passau insgesamt beweist unter seiner<br />
Qualitätsmarke „Gesundheitsregionplus“<br />
Raimund Kneidinger, Landrat des Landkreises Passau<br />
große Innovationskraft. Wenn auch manche<br />
Kenngrößen unserer Tourismus und<br />
Gesundheitsbetriebe noch hinter den<br />
Werten der VorCoronaZeit liegen, so<br />
zeigt die generelle Richtung klar eine Anknüpfung<br />
an frühere Erfolge. Und das,<br />
obwohl die aktuelle weltpolitische Lage,<br />
die wirtschaftliche Situation und die daraus<br />
folgende Verunsicherung bei Kunden<br />
und Gesundheitsbranche gleichermaßen<br />
erneut denkbar ungünstige Rahmenbedingungen<br />
schaffen. Die Gesundheitsregion<br />
Passauer Land stemmt sich gegen<br />
die Krise! Ob die gelungene Vernetzung<br />
vieler maßgeblicher Akteure, ob die<br />
Imagekampagne für die Pflege, ob Initiativen<br />
für mehr MedizinerAusbildung<br />
oder die Offensiven gegen den Fachkräftemangel:<br />
Was hier mit schmalem<br />
öffentlichen Budget bislang von unserer<br />
GesundheitsregionGeschäftsstelle auf<br />
den Weg gebracht wurde, ist beispielhaft.<br />
Bei so viel Grund zu Optimismus gibt es<br />
leider noch immer Erkenntnisse, die lassen<br />
uns den Kopf schütteln. Dazu zählt<br />
die durchaus ausbaubare Bilanz dessen,<br />
was wir aus Corona gelernt haben. Wie<br />
sehr wurde in der Pandemie gefordert,<br />
unsere Abhängigkeit speziell von China<br />
zu verringern. Wie sehr haben wir unter<br />
zu wenig Masken gelitten, wie bitter war<br />
es, bei nahezu allen Medikamenten auf<br />
Importe angewiesen zu sein. Und heute?<br />
Beim Einkauf von Medizinprodukten<br />
ist und bleibt Asien die erste Adresse.<br />
Masken made in Germany sind kaum<br />
konkurrenzfähig und Lieferengpässe bei<br />
Arzneien ein Dauerzustand. Interessant<br />
wäre, was herausgekommen wäre, hätte<br />
sich das Bundesgesundheitsministerium<br />
um diese Fragen ebenso intensiv bemüht,<br />
wie um die Freigabe von Cannabis.<br />
Entlarvend ist hier auch der Umgang mit<br />
der für uns so wichtigen GastroBranche.<br />
Wir als Gesundheitsregion brauchen den<br />
Faktor Gastlichkeit. Ohne leistungsfähige<br />
Gastronomie und Hotellerie funktioniert<br />
auch kein Gesundheitstourismus. Nun<br />
wird entgegen vielfachem Rat gerade von<br />
bayerischen Experten und Praktikern die<br />
Mehrwertsteuer für die Betriebe wieder<br />
angehoben – Betriebe, die sich vielfach<br />
noch nicht oder gerade erst so von den<br />
CoronaEinschränkungen erholt haben<br />
und jetzt von der Teuerung gebeutelt<br />
werden. Steuererhöhungen in Zeiten von<br />
Inflation? Soviel Ignoranz – um nicht zu<br />
sagen Arroganz – gegenüber den vielen<br />
fleißigen Frauen und Männern in unserer<br />
Noch krasser muss unser Urteil ausfallen,<br />
wenn wir das sehen, was an „KlinikReform“<br />
auf uns zukommt. Hier müssen<br />
wir die bundespolitische Strategie einer<br />
amtlich verordneten KlinikbettenVernichtung<br />
konstatieren. Und auch hier<br />
stemmt sich Bayern dagegen. Denn am<br />
Ende der Reform sollen weniger Kliniken<br />
stehen. Der ländliche Raum wird darunter<br />
besonders leiden, hier fehlt jedes Bett<br />
doppelt, hier brauchen wir jeden Standort.<br />
Wir Landräte sind uns hier völlig einig,<br />
wir kämpfen hier gemeinsam. Die Sicherung<br />
unseres Gesundheitssystems von<br />
der Akut und Grundversorgung bis hin<br />
zu Angeboten der Prävention und Rehabilitation<br />
muss 2024 ganz oben stehen!<br />
Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachtstage<br />
und ein gesundes, erfolgreiches<br />
neues Jahr.<br />
60 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Die Rolle der Kur- und Heilbäder in der<br />
Tourismuslandschaft Bayerns<br />
Von Rita Hagl-Kehl<br />
Medizin und Gesundheit<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
wieder geht ein Jahr zu Ende, in dem die<br />
Kur und Heilbäderbranche nach den<br />
schwierigen Zeiten der Coronapandemie<br />
eine positive Entwicklung im Gesundheitstourismus<br />
verzeichnen konnte. Unsere<br />
bayerischen Heilbäder und Kurorte verzeichneten<br />
2022 ein beachtliches Plus<br />
von 56 Prozent bei den Ankünften und<br />
fast 35 Prozent bei den Übernachtungen<br />
im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Erfolg<br />
ist nicht zuletzt den unermüdlichen An<br />
von fast 5 Milliarden Euro und 100.000<br />
Arbeitsplätzen spielen sie eine zentrale<br />
Rolle in der Gesundheitswirtschaft und<br />
im Tourismus. Fast jede vierte Übernachtung<br />
in Bayern findet in einem Heilbad<br />
oder Kurort statt, was die Bedeutung<br />
dieser Einrichtungen für unseren Freistaat<br />
unterstreicht. Es steht außer Frage,<br />
dass Prävention und Rehabilitation in<br />
Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen<br />
werden. Der Gesundheitstourismus, der<br />
u.a. durch ein steigendes Gesundheitsbewusstsein<br />
in unserer Gesellschaft und<br />
zeitfolgen einer COVID19Erkrankung<br />
für viele eine Herausforderung darstellen,<br />
leisten unsere Heilbäder und Kurorte mit<br />
ihren spezialisierten Therapieangeboten<br />
einen wichtigen Beitrag zur Genesung<br />
„Der Gesundheitstourismus, der<br />
durch ein steigendes Gesundheitsbewusstsein<br />
in unserer Gesellschaft, gefördert<br />
wird birgt ein enormes Potenzial für<br />
innovative Gesundheitsangebote.“<br />
und Gesundheitsförderung. Diese Entwicklung<br />
zeigt, wie wichtig ein robustes<br />
und flexibles Gesundheitssystem ist,<br />
das sich schnell an neue gesundheitliche<br />
Herausforderungen anpassen kann.<br />
Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl, SPD. Foto: Thomas Koehler<br />
strengungen und Innovationen unserer<br />
Heilbäder und Kurorte zu verdanken.<br />
den demographischen Wandel gefördert<br />
wird, birgt ein enormes Potenzial für innovative<br />
Initiativen wie das Qualitätssiegel „Wald<br />
Gesundheitsangebote.Diese<br />
Gesundheit“ oder die Verbesserung des Entwicklung unterstreicht eindrucksvoll<br />
digitalen „Gesundheitsfinders“ zeigen, die Notwendigkeit, unser Gesundheitssystem<br />
wie wichtig die ständige Weiterentwicklung<br />
und Anpassung an die aktuellen<br />
Bedürfnisse unserer Gäste ist. Unsere<br />
Heilbäder und Kurorte sind nicht nur Orte<br />
der Erholung und Gesundheitsförderung,<br />
zukunftsorientiert und flexibel<br />
auf die sich wandelnden Bedürfnisse der<br />
Gesellschaft auszurichten. In diesem Zusammenhang<br />
verdient die Rolle der Heilbäder<br />
und Kurorte bei der Behandlung<br />
sondern auch wichtige Arbeitgeber in der von COVIDLangzeitfällen besondere<br />
Region. Mit einer Bruttowertschöpfung Beachtung. In einer Zeit, in der die Lang<br />
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen<br />
sehen wir es als unsere politische<br />
Aufgabe an, das Gesundheitswesen zu<br />
stärken und die stationäre Versorgung in<br />
Deutschland transparenter zu gestalten.<br />
Mit dem Krankenhaustransparenzgesetz<br />
schaffen wir die Grundlage dafür, dass<br />
Patientinnen und Patienten verlässliche<br />
Informationen über Krankenhäuser erhalten.<br />
Wir können stolz sein auf das, was<br />
unsere Heilbäder und Kurorte geleistet<br />
haben und zuversichtlich in die Zukunft<br />
blicken. Sie leisten einen wichtigen Beitrag<br />
für die Gesundheit der Menschen<br />
und für die Wirtschaft in Bayern.<br />
In dieser besinnlichen Jahreszeit möchte<br />
ich die Gelegenheit nutzen, Ihnen allen<br />
frohe Weihnachten und besinnliche Feiertage<br />
zu wünschen. Mögen Sie diese<br />
Zeit im Kreise Ihrer Liebsten verbringen<br />
und mit Zuversicht und Freude ins neue<br />
Jahr starten.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
61
Gut zu wissen<br />
„Grundsätze müssen wieder gelten“<br />
Von Andreas Scheuer<br />
Die vergangenen zwölf Monate haben<br />
unser Land auf eine politische Achterbahnfahrt<br />
geschickt, die von globalen<br />
Krisen und nationalen Fehlentwicklungen<br />
bis hin zu lokalen Erfolgen reichte.<br />
Grundsätzlich gilt: Jede politische Entscheidung<br />
hat entweder sofort oder mit<br />
Verzögerung eine Auswirkung, die vor<br />
Ort, bei den Bürgern direkt ankommt.<br />
Drei Beispiele: Die Aggression Russlands<br />
gegen Ukraine hat weltweit Folgen<br />
für die Getreideversorgung. Zudem<br />
kam die Gasversorgung aus Russland<br />
für Deutschland wegen der Sanktionen<br />
zum Erliegen. Das spüren die Bürger und<br />
die Wirtschaft direkt an den Preisen. Die<br />
Greueltaten und der Terror der Hamas<br />
gegen Israel haben globale Auswirkungen,<br />
aber schaffen auch Diskussionen<br />
wegen Taten und Protestmärschen eines<br />
antisemitischen Mobs bei uns im Inland.<br />
Bis hin zu Einzelentscheidungen wie<br />
aktuell die GastroMehrwertsteuererhöhung<br />
der AmpelRegierung, die Folgen<br />
nicht nur für den Gast, sondern auch für<br />
eine gesamte Gesundheits und Urlaubsregion<br />
bei uns hat. Jedes Jahr an dieser<br />
Stelle stellt sich mir die Frage: Jahresbilanz<br />
oder Ausblick? Politisch oder eher<br />
unpolitisch am Ende des Jahres? In aller<br />
Offenheit: Die Lage ist leider dramatisch.<br />
„Bleibeperspektive können nur<br />
die haben, die unsere gesellschaftlichen<br />
Werte annehmen und das<br />
Existenzrecht Israels anerkennen.“<br />
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
lautet: Der Nachtragshaushalt von<br />
60 Milliarden Euro ist verfassungswidrig<br />
und nichtig. Die Bundesregierung und<br />
die AmpelKoalition sind damit stehend<br />
k.o.. Die Tricks von Bundeskanzler Scholz<br />
und Bundesfinanzminister Lindner<br />
Schulden einfach auszulagern, sind<br />
nicht aufgegangen. Wenn eine Regierung<br />
keinen Haushalt mehr aufstellen kann,<br />
dann ist diese handlungsunfähig. Begriffe<br />
wie Rezession, DeIndustrialisierung<br />
und Insolvenzen gab es in Deutschland<br />
lange nicht. Höher, weiter schneller garantierte<br />
unseren Wohlstand und unser<br />
Sozialsystem. Das Motto: „Sozial ist, was<br />
Arbeit schafft!“ muss wieder gelten. Das<br />
Bundestagsabgeordneter, Bundesminister a.D.<br />
Andreas Scheuer, CSU<br />
Bürgergeld behindert den Anreiz, zu arbeiten<br />
– und das bei einem Mangel an<br />
Fachkräften. Die massenhafte Migration<br />
ist ungelöst. Es kommen zu viele Menschen<br />
nach Deutschland über die europäische<br />
Außengrenze. Die meisten sind<br />
Wirtschaftsflüchtlinge. Sie haben keinen<br />
Schutzgrund und eine hohe Ablehnungsquote.<br />
Die Zahlen der Abschiebungen<br />
sind viel zu gering. Der Grundsatz muss<br />
gelten: „Wir brauchen die, die uns nutzen<br />
und nicht die, die uns ausnutzen.“<br />
Ich füge hinzu, Bleibeperspektive können<br />
nur die haben, die unsere gesellschaftlichen<br />
Werte annehmen und das<br />
Existenzrecht Israels anerkennen. Der<br />
Schutz von Schöpfung, Klima und Heimat<br />
ist ein ureigenes bürgerliches und<br />
konservatives Thema. Nur wenn wir die<br />
ökologischen Notwendigkeiten mit den<br />
sozialen und ökonomischen Anliegen<br />
in Einklang bringen, gelingt der gesellschaftliche<br />
Schulterschluss auf Basis von<br />
Anreizen und nicht mit Verboten. Grundsätze<br />
müssen wieder gelten und keine<br />
ZeitgeistDebatten, die die überwiegende<br />
Mehrheit in der Bevölkerung ablehnen.<br />
Gesunder Menschenverstand und Miteinander<br />
sind mehr denn je gefragt. Das<br />
beste Konzept gegen Protest und Verärgerung<br />
ist gute Politik. Bayern – meine<br />
Heimat, Deutschland – mein Vaterland,<br />
Europa – unsere Zukunft. Die Erfolgsgeschichte<br />
unseres Landes mit Wohlstand,<br />
Zusammenhalt und Solidarität muss auf<br />
eine neue Basis gestellt werden. International<br />
wartet keiner auf Deutschland und<br />
Europa. In vielen Teilen der Erde herrscht<br />
eine immense Dynamik. Die USA machen<br />
weiter eine Strategie von America fi rst.<br />
China ist zwar wichtigster Handelspartner,<br />
aber gleichzeitig Konkurrent und Supermacht.<br />
Als Präsident der Asienbrücke<br />
kenne ich die Entwicklung in ganz Asien<br />
sehr gut. Viele Länder machen sich auf,<br />
Deutschland in wichtigen Bereichen zu<br />
überholen. Deutsche Firmen investieren<br />
dort kräftig, ob in Vietnam, Malaysia, Indien<br />
oder Thailand. Warum? Weil die so<br />
genannten „deutschen Tugenden“, weniger<br />
Auflagen oder weniger Bürokratie solche<br />
Länder attraktiv machen. Wir müssen<br />
uns zurückbesinnen auf unsere Stärken.<br />
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass<br />
Deutschland leistungsfähig und innovationsstark<br />
ist. Wir können vieles sehr gut.<br />
Wir haben eine tolle junge Generation.<br />
Das Vertrauen in die Schaffenskraft der<br />
62 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
Menschen muss zurückkehren. Lass die Leute machen! Schluss<br />
mit der Gängelung und mit dem Besserwissen von Politik, Behörden<br />
und Medien. Wir müssen uns nur wieder darauf konzentrieren.<br />
Man soll nicht meinen, dass der erhobene Zeigefinger<br />
unser bester Exportschlager ist. Steuererhöhungen oder das<br />
Ansteigen von sozialen Transferleistungen sind die falsche Strategie.<br />
Investitionen in Forschung, Innovation und Digitalisierung<br />
bringt uns den Vorsprung. Ganz bitter, dass genau dieser Bereich<br />
bei der Bundesregierung gerade auf der Streichliste steht.<br />
Am Ende des Jahres freue ich mich, dass ein weiterer Abschnitt<br />
der A94 bei Tutting freigegeben wird und der Abschnitt Pocking<br />
sehr gute Fortschritte macht. In meiner Verantwortung wurden<br />
nicht nur über 30 km dieser Autobahn in Oberbayern freigegeben,<br />
sondern weitere hunderte Millionen hier vor Ort investiert.<br />
Es ist eben nicht egal, wer regiert. Viele Investitionen wurden<br />
angeschoben. Es gab kein Nein bei Baurecht oder sinnvollen<br />
Zukunftsprojekten. Warum? Weil das Geld da war, das durch<br />
die positive wirtschaftliche Entwicklung von den Bürgern erwirtschaftete<br />
wurde.<br />
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Bad Füssing<br />
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Partner im Johannesbad!<br />
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,<br />
die Adventszeit, Weihnachten und der Jahreswechsel bieten<br />
Momente der Besinnung und des Zusammenhalts. Sie sollen<br />
sich im Kreise der Familie und Freunde wohlfühlen und Kraft<br />
schöpfen. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Advent und<br />
Weihnachtszeit sowie alles Gute für das neue Jahr 2024. Möge<br />
diese Zeit von Hoffnung, Zusammenhalt und Stabilität geprägt<br />
sein. Als Ihr Bundestagsabgeordneter vor Ort in Passau stehe<br />
ich weiterhin engagiert für Ihre Anliegen ein und werde mich für<br />
eine positive Entwicklung unseres Heimat einsetzen.<br />
Schöne Adventszeit. Frohe Weihnachten.<br />
Ein gesundes neues Jahr.<br />
Wünscht Ihr Andreas Scheuer<br />
Schlaganfall –<br />
Schritte nach vorn<br />
Hilfe bei Fußheberschwäche<br />
Bisher alltägliche Bewegungen können<br />
nach einem Schlaganfall plötzlich zur<br />
Herausforderung werden. Speziell bei<br />
einer Fußheberschwäche helfen die<br />
WalkOn Fußheberorthesen sowie<br />
funktionelle Elektrostimulation durch<br />
den Oberflächenstimulator MyGait<br />
oder das Implantat ActiGait.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
63
Medizin und Gesundheit<br />
Altern ist heilbar – Oder wie man mit dem<br />
Konzept „Choju“ länger aktiv und gesund bleibt!<br />
Choju bietet ein ganzheitliches Konzept, um den Alterungsprozess in den Zellen aufzuhalten.<br />
Dr. med. Johannes Zwick im Gespräch mit der Redaktion über die Möglichkeiten<br />
der neuen Hightech Medizin und wie man diese Erkenntnisse für seinen persönlichen<br />
Alterungsprozess sinnvoll einsetzen kann.<br />
Wieso altern wir? Und was passiert dabei in unserem Körper? Diese Fragen beschäftigen<br />
die Menschen seit jeher – und die medizinische Forschung liefert immer präzisere<br />
Antworten. Dr. med. Johannes Zwick beschäftigt sich seit vielen Jahrzehnten mit Rehabilitation<br />
und war vor allem immer daran interessiert, wie man mit vorbeugenden<br />
Maßnahmen – also präventiv – etwas dafür tun kann, dass man die aktive und gesunde<br />
Lebensspanne möglichst verlängert. Seine These lautet: Altern ist eine Krankheit und<br />
kann deswegen therapiert werden. Ein Gespräch darüber, wie man möglichst lange –<br />
geistig und körperlich – aktiv und gesund bleibt.<br />
Konkret nennen Sie drei Kernpunkte – es<br />
geht in der Zelle um Erneuerung, Energieerzeugung<br />
und Entgiftung. Und ab dem 25.<br />
Lebensjahr beginnt die Zellalterung. Müsste<br />
man wirklich dann schon ansetzen, um<br />
das Altern zu verlangsamen?<br />
»Ja, aber es nie zu spät, etwas gegen<br />
das Altern zu unternehmen, wenn<br />
man auch älter ist. Seit einigen Jahren<br />
können wir in die Zelle sehen und verstehen<br />
allmählich die Prozesse, die dort<br />
ablaufen. Wir können Vieles tun, um die<br />
Prozesse in unseren Zellen positiv zu beeinflussen.<br />
Mit unserem ganzheitlichen<br />
Konzept wollen wir, dass Sie sich geistig<br />
Dr. med. Johannes Zwick<br />
und körperlich aktiv und gesund fühlen<br />
und auch sind. Daher ist das Konzept von<br />
Choju auch wirklich einzigartig.<br />
Redaktion: Herr Dr. Zwick, wenn Sie sagen,<br />
dass Altern heilbar ist, dann wäre das<br />
Altern ja eine Krankheit?<br />
»Dr. Zwick: Stimmt. So gesehen ja.<br />
Bei uns ist das biologische Altern<br />
gemeint, also Altern im Sinne des Verlustes<br />
von Zellfunktionen. Aus der Wissenschaft<br />
wissen wir, dass unsere Zellen<br />
bereits mit dem 25. Lebensjahr beginnen<br />
zu altern. Dies kann und wird am Ende<br />
zu den sogenannten Alterskrankheiten<br />
wie Diabetes, Übergewicht, Herzinfarkt,<br />
Schlaganfall bis hin zu Demenz oder Alzheimer<br />
führen. Es ist nie zu spät, damit zu<br />
beginnen, gegen das Alter präventiv tätig<br />
zu werden. Das ist die gute Botschaft:<br />
Fangen Sie noch heute damit an Ihre Lebensqualität<br />
zu verbessern.<br />
Es geht also um eine längere geistig und<br />
körperlich gesunde Lebenszeit?<br />
»Absolut richtig. Es geht um zwei<br />
Dinge. Erstens die Lebenszeit mit<br />
weniger Krankheiten zu belasten und<br />
zweitens die Lebenszeit gesund zu verlängern.<br />
Also um viele weitere, gesunde<br />
und glückliche Lebensjahre. Diesen Prozess<br />
kann man positiv beeinflussen und<br />
dem Altern gegensteuern.<br />
64 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Medizin und Gesundheit<br />
men den Test nach Hause. Mittels einer<br />
Speichelprobe können wir in unseren<br />
Laboren analysieren, wie es mit Ihrem<br />
Körper steht. Auf Basis dieser Ergebnisse<br />
stellen wir Ihnen Ihre personalisierten Enzyme<br />
und Supplements zusammen.<br />
Was wir Ihnen schon jetzt versprechen<br />
können – Sie werden Ihr Ziel erreichen<br />
und eine deutliche Verbesserung Ihrer<br />
gesundheitlichen Ausgangssituation spüren.<br />
Wir sehen uns als Ihr Begleiter, der<br />
an Ihrer Seite steht und Sie nicht nur bei<br />
der Zielerreichung unterstützt, sondern<br />
vor allem auch darin, diese nachhaltig zu<br />
bewahren.<br />
Was wäre, wenn wir unseren Körper dazu bringen könnten, das Alter zu ignorieren? Konzept Choju.<br />
Jetzt haben Sie von dem Konzept „Choju“<br />
gesprochen. Was ist Choju?<br />
»Choju kommt aus dem japanischen<br />
und bedeutet – langes, glückvolles<br />
Leben! Unter diesem Motto haben wir<br />
ein Konzept entwickelt, das helfen wird,<br />
genau dieses zu erreichen. Wir nutzen<br />
bei Choju die Erkenntnisse der neuesten<br />
Wissenschaft von EliteUniversitäten wie<br />
Stanford, Harvard, NYU und noch viele<br />
andere und bringen diese in Enzyme und<br />
Produkte ein, mit denen wir die Zellfunktion<br />
positiv beeinflussen und den Alterungsprozess<br />
praktisch „verzögern, aufhalten“<br />
können.<br />
An diesem Ziel arbeiten wir gemeinsam<br />
und nutzen dabei die verschiedenen<br />
Chōju Bausteine:<br />
1. Test und Analyse<br />
2. Personalisierte Supplements<br />
3. Ergänzende Supplements<br />
4. Infusionen<br />
5. Aufenthalt in einem Chōju Retreat<br />
»Wir starten bei Choju mit einem epigenetischen<br />
Test, mit dem wir bestimmen,<br />
wo sie im Augenblick mit Ihrem<br />
biologischen Alter stehen. Des Weiteren<br />
mit personenbezogenen DNATests, die<br />
uns aufzeigen, welche Vitamine und Sie<br />
Enzyme brauchen. Es ist also eine ganz<br />
individuelle Analyse. Das geht übrigens<br />
ganz einfach, denn Sie bestellen den Test<br />
Auf unserer Homepage erfahren Sie bald<br />
mehr über das das Konzept Choju, mit<br />
dem Sie voller Lebenslust und Lebensfreude<br />
älter werden.<br />
Bei Fragen melden Sie sich unter:<br />
www.Choju-health.com<br />
info@choju-health.de<br />
auf der Choju Homepage und Sie bekomi<br />
Wie machen Sie das und wie weiß ich als<br />
Laie, wie ich am besten starten kann?<br />
Konzept Choju: Sich in jedem Alter wohl in seiner Haut fühlen. Mit Lebenslust älter werden.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
65
Gut zu wissen<br />
„Wir werden uns nicht aus der Verantwortung ziehen!“<br />
Johannes Schätzl zu Migration und Demokratie<br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
das dritte Jahr in Folge darf ich als Bundestagsabgeordneter<br />
unserer gemeinsamen<br />
Heimat in einem Beitrag meine<br />
Gedanken mit Ihnen teilen. Wie in den<br />
zurückliegenden Jahren werden wir alle<br />
vor große Herausforderungen gestellt –<br />
national wie global.<br />
Ein Thema, das in Deutschland und<br />
unserer grenznahen Heimatregion besonders<br />
viele Menschen umtreibt, ist<br />
das der Migration. Deutschland hat seit<br />
dem furchtbaren russischen Angriff auf<br />
die Ukraine weit über eine Million Ukrainerinnen<br />
und Ukrainer aufgenommen.<br />
Dabei kehren auch viele Menschen wieder<br />
in die Ukraine zurück, es kommen<br />
monatlich aber immer weitere zu uns.<br />
Zudem gibt es leider auch anderswo<br />
„Ich denke, ein Stück Demut tut<br />
dieser Tage gut. Denn klar ist,<br />
wir dürfen und werden uns nicht aus<br />
der Verantwortung ziehen! Nicht nur<br />
im Bereich der Migration.“<br />
auf der Welt diverse Kriegs und Konfliktherde,<br />
aus denen Menschen auf<br />
der Suche nach Sicherheit fliehen. Wir<br />
stehen zu unserer humanitären Verantwortung<br />
und geben denjenigen Schutz,<br />
die Schutz bedürfen. Dafür sind wir der<br />
Genfer Flüchtlingskonvention beigetreten<br />
und haben das Recht auf Asyl im<br />
Grundgesetz normiert. Das ist gut so!<br />
Dennoch: Die große Zahl der ankommenden<br />
Menschen ist ein riesiger<br />
Kraftakt, der Bund, Länder und vor allem<br />
auch Kommunen vor immense Aufgaben<br />
stellt.Die momentane Lage in den<br />
Kommunen ist unbestritten schwierig,<br />
die vorhandene Infrastruktur oft nicht<br />
ausreichend. Wir müssen daher auch<br />
über Begrenzung der irregulären Migration<br />
sprechen und zudem zu einer besseren<br />
Verteilung von Geflüchteten auf alle<br />
europäischen Mitgliedstaaten kommen.<br />
Mit der historischen Einigung im Zuge<br />
des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems<br />
(GEAS) ist unserer Innenministerin<br />
Nancy Faeser bereits ein wichtiger<br />
Schritt gelungen, der ihren Amtsvorgängern<br />
nicht gelang. Daran müssen wir anknüpfen<br />
und weiterarbeiten.<br />
Dabei ist klar, dass es nicht das eine<br />
„Wundermittel“ gibt, um die Frage der<br />
Migration zu beantworten. Migration<br />
Bundestagsabgeordneter Johannes Schätzl, SPD<br />
Foto: Max König<br />
findet statt und wird angesichts von<br />
Kriegen und Klimawandel zunehmen.<br />
Wer das nicht wahrhaben will, verschließt<br />
die Augen vor der Realität. Einfache<br />
Parolen und populistische Krachmacher<br />
bringen uns nicht weiter – im<br />
Gegenteil. Sie gefährden oftmals unseren<br />
demokratischen Konsens. Wir brauchen<br />
auf kurzfristige Problemstellungen<br />
langfristige Strategien – insbesondere<br />
Fluchtursachenbekämpfung gelingt nur<br />
auf lange Sicht.<br />
Ich persönlich möchte den Jahreswechsel<br />
auch dafür nutzen, um kritisch zu<br />
hinterfragen: Was hätten wir als Politik<br />
in der Vergangenheit besser machen<br />
können? An welchen Schrauben müssen<br />
wir drehen, um es ab sofort besser<br />
zu machen? Ich denke, ein Stück Demut<br />
tut dieser Tage gut. Denn klar ist, wir<br />
dürfen und werden uns nicht aus der<br />
Verantwortung ziehen! Nicht nur im Bereich<br />
der Migration.<br />
Mit Sorge betrachte ich dieser Tage eine<br />
zunehmend demokratiefeindliche Stimmung<br />
in Deutschland. Doch Demokratie<br />
ist mehr als nur ein politisches System;<br />
sie ist der lebendige Ausdruck von Freiheit<br />
und Gleichberechtigung. In einer<br />
demokratischen Gesellschaft haben<br />
Bürger die Macht, ihre Zukunft mitzugestalten.<br />
Durch Dialog und Kompromiss<br />
stärkt sie den sozialen Zusammenhalt.<br />
Trotz Herausforderungen ist Demokratie<br />
die Plattform für Wandel und Fortschritt.<br />
Lasst sie uns schützen, pflegen<br />
und verteidigen, denn sie bietet uns als<br />
einziges politisches System die Möglichkeit,<br />
eine gerechtere Welt zu schaffen.<br />
Ich bitte Sie dieser Tage deshalb auch<br />
darum: Machen Sie sich stark für unsere<br />
Demokratie und gegen extremistische<br />
Irrläufer, wann immer es nötig ist. Denn<br />
Demokratie ist das Fundament unseres<br />
Friedens, gesellschaftlichen Zusammenhalts<br />
und Wohlstands.<br />
Ich wünsche Ihnen ein besinnliches<br />
Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten<br />
und einen guten Start sowie Glück<br />
und Gesundheit für das kommende Jahr<br />
2024!<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Johannes Schätzl<br />
66 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Internationale Tagung zum Thema Kurund<br />
Heilbäder in Boario Terme in Italien<br />
Von Prof. Dr. Horst Kunhardt, Vizepräsident der Technischen Hochschule Deggendorf,<br />
Leiter des European Campus Rottal-Inn in Pfarrkirchen<br />
Medizin und Gesundheit<br />
Im Oktober dieses Jahres fand in Darfo<br />
Boario Terme eine internationale Tagung<br />
zu aktuellen Entwicklungen im Bereich<br />
der Kur und Heilbäder in Europa<br />
statt. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit<br />
mit Frau Prof. Maria Costantino von<br />
der Universität Salerno, dem interdisziplinären<br />
Forschungsinstitut F.I.R.S Thermae,<br />
der Stadt Darfo Boario Terme und<br />
von Prof. Dr. Horst Kunhardt der Technischen<br />
Deggendorf organisiert.<br />
Die Boario Terme liegt in der norditalienischen<br />
Stadt Darfo in der Provinz<br />
Brescia in der Lombardei, nördlich des<br />
Iseosees und westlich des Gardasees.<br />
Darfo Boario Terme hat ca. 15.000 Einwohner.<br />
Ende des 18. Jahrhunderts wurde<br />
um die magnesiumhaltige Quelle mit<br />
insgesamt vier Thermalwässern der heutige<br />
Kurort entwickelt und gestaltet. Die<br />
Kureinrichtungen sind um einen historischen<br />
Jugendstilbau mit Marmorkuppel<br />
gruppiert und liegen in einem großen<br />
Das Bild zeigt die Überreichung des Best-Poster-Awards für die Projekte von Prof. Dr. Christian Steckenbauer,<br />
den der Campusleiter Prof. Dr. Horst Kunhardt entgegengenommen hat und von Frau Prof. Maria Costantino und<br />
Bürgermeister Dario Colossi von Boario Terme überreicht wurde.<br />
Kurpark im Zentrum der Stadt. In den<br />
Kureinrichtungen ist auch ein EU ParkinsonTherapiezentrum<br />
integriert, das<br />
Patienten aus über 45 Nationen behandelt.<br />
Die mittlerweile 2. Internationale Tagung,<br />
die in Italien unter Mitwirkung der<br />
Technischen Hochschule Deggendorf<br />
durchgeführt wurde, befasste sich mit<br />
dem Thema Innovation und interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit im Bereich der<br />
SPA Medizin in Europa und im Speziellen<br />
in Italien und Deutschland. Im Rahmen<br />
des wissenschaftlichen Vortragsprogramms<br />
wurden Forschungsergebnisse<br />
zur therapeutischen Anwendung der unterschiedlichen<br />
Thermalwässer vorgestellt.<br />
Die Bedeutung der Physiotherapie<br />
für ein gesundes und aktives Altern wurde<br />
ebenso diskutiert wie die fortschreitende<br />
Digitalisierung im Bereich der SPA<br />
Medizin.<br />
Zu einer wissenschaftlichen Veranstaltung<br />
gehört auch die Vorstellung und Auszeichnung<br />
für Poster für die unterschiedlichen<br />
Forschungsprojekte, die von den<br />
beteiligten Universitäten und Hochschulen<br />
durchgeführt wurden. Besonders erfreulich<br />
aus Sicht des European Campus<br />
RottalInn war es, dass zwei Forschungsprojekte<br />
mit dem Preis für das beste Poster<br />
ausgezeichnet wurden.<br />
Das Thema Fachkräfte zählt in allen<br />
medizinischen und therapeutischen<br />
Einrichtungen zu den großen Herausforderungen<br />
aktuell und in Zukunft. Am<br />
European Campus RottalInn wird ein<br />
von InterReg gefördertes Programm<br />
durchgeführt, wie Fachkräfte im Gesundheitstourismus<br />
gewonnen werden<br />
können. Im Rahmen des Projekts werden<br />
aktuelle Aus und Weiterbildungsangebote<br />
entwickelt, um die Arbeits und<br />
Lebensbedingungen in den Destinationen<br />
attraktiver zu gestalten. Im Zuge<br />
der langfristigen Projektumsetzung sollen<br />
mithilfe der involvierten Partner und<br />
Stakeholder wesentliche Probleme und<br />
Herausforderungen interdisziplinär erfasst<br />
und analysiert werden, um gemeinsam<br />
Strategien und Maßnahmen zu erarbeiten<br />
und die Fachkräfteentwicklung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
67
Medizin und Gesundheit<br />
Im Einsatz für die Gemeinschaft<br />
„Kurorte und Heilbäder hatten<br />
seit jeher und haben auch in<br />
Zukunft eine zentrale Bedeutung in<br />
der Vermittlung eines gesundheitsfördernden<br />
Lebensstils und in der Prävention.“<br />
nachhaltig zu stärken. Am European<br />
Campus werden seit 2015 Studienprogramme<br />
im Bereich Gesundheits und<br />
Medizintourismus und Entwicklung touristischer<br />
Produkte angeboten.<br />
Für das beste Poster wurde auch ein<br />
Projekt ausgezeichnet, das von Prof.<br />
Dr. Christian Steckenbauer, dem Dekan<br />
der Fakultät European Campus, geleitet<br />
wird. Das Projekt „Netzwerk Gesundheitstourismus<br />
Wald“ beschäftigt sich<br />
mit dem Aufbau eines Forschungsnetzwerkes<br />
zur Entwicklung von nachhaltigen<br />
Geschäftsmodellen für die gesundheitstouristische<br />
Nutzung von Wäldern<br />
in Österreich und Bayern. In diesem<br />
grenzüberschreitenden Pilotprojekt arbeiten<br />
die Projektpartner gemeinsam<br />
mit den definierten Pilotregionen in Österreich<br />
und Bayern an einem interdisziplinären<br />
Ansatz zu dem immer wichtiger<br />
werdenden Thema Wald, Gesundheit<br />
und Tourismus. So sollen gemeinsam<br />
die Grundlagen für eine wertschöpfende,<br />
gesundheitstouristische Nutzung<br />
der heimischen Wälder und die Nutzung<br />
der natürlichen Ressourcen erarbeitet<br />
werden.<br />
Ein weiteres Projekt, das von Prof. Dr.<br />
Christian Steckenbauer geleitet wird,<br />
wurde ebenfalls mit dem BestPoster<br />
Award auf der Konferenz ausgezeichnet.<br />
Das Kompetenzzentrum für Gesundheit<br />
und Tourismus ist eines der Programme,<br />
die aus einem strategischen Neuausrichtungsprozess<br />
der fünf niederbayerischen<br />
Heilbäder Bad Birnbach, Bad<br />
Griesbach, Bad Füssing, Bad Gögging<br />
und Bad Abbach resultieren, der von<br />
der Bezirksregierung Niederbayern initiiert<br />
wurde. Das Kompetenzzentrum<br />
Die Losverkäufer, von links Michael Stiglbauer, 1.Vorsitzender Musikverein Bad Füssing und Heinz Wiprächtiger,<br />
Fördermitglied des Musikvereins, unterwegs für die gute Sache zwischen den Verkaufsständen des „Winterzaubers“.<br />
Die Tombola bestand aus Spenden vieler Geschäfte in Bad Füssing, Pocking, Rotthalmünster,<br />
Oberösterreich, aus der Stadt Passau und Umgebung.Der Erlös kommt der Nachwuchsausbildung des Musikvereins<br />
zugute. Der herzliche Dank gelte, so Stiglbauer den Spendern und den Käufern der Lose.<br />
besteht aus sechs Säulen: Controllingund<br />
BenchmarkingTool, Trendmonitor,<br />
Digitalisierung von Prozessen und Angeboten,<br />
Erlebnisdesign, Studium und<br />
Ausbildung sowie Symposium. Derzeit<br />
liegt der Schwerpunkt auf der Erstellung<br />
von Kennzahlen in der Säule Controlling<br />
und Benchmarking.<br />
In praktisch allen Konferenzbeiträgen<br />
wurde auf die Herausforderungen hingewiesen,<br />
in der sich vor allem die Kurund<br />
Heilbäder im deutschen und italienischen<br />
Gesundheitssystem befinden.<br />
Die Themen Fachkräftemangel, steigende<br />
Energiekosten, Digitalisierung,<br />
Veränderung in den Nutzerpräferenzen<br />
der Zielgruppen, Bedeutung von wissenschaftlicher<br />
Evidenz der eingesetzten<br />
Therapieformen, Modernisierung<br />
der SPAInfrastruktur und der Trend zu<br />
kürzeren Verweildauern in den Kurorten<br />
waren zentrale Fragestellungen in der<br />
Konferenz. Es wurden aber nicht nur die<br />
Probleme benannt, sondern auch konkrete<br />
Lösungsmöglichkeiten diskutiert.<br />
Dabei spielten die Themen Qualifizierung,<br />
Aus und Weiterbildung und die<br />
Entwicklung von digitalen Services eine<br />
besondere Rolle. Kurorte und Heilbäder<br />
hatten seit jeher und haben auch in Zukunft<br />
eine zentrale Bedeutung in der Vermittlung<br />
eines gesundheitsfördernden<br />
Lebensstils und in der Prävention. Die<br />
älter werdende Gesellschaft mit einer<br />
Zunahme von chronischen Erkrankungen,<br />
der Klimawandel mit Auswirkungen<br />
auf die Gesundheit, weiter steigende Gesundheitsausgaben<br />
einerseits und die<br />
weiter sinkende Anzahl von Fachkräften<br />
werden auch in Zukunft viel Raum für<br />
eine anwendungsorientierte Forschung<br />
liefern. Der European Campus RottalInn<br />
der Technischen Hochschule Deggendorf<br />
am Standort Pfarrkirchen mit derzeit<br />
über 1.500 Studierenden, die in<br />
den oben genannten Zukunftsfeldern<br />
ihr Studium absolvieren, tragen auch regional<br />
zur Versorgung mit qualifizierten<br />
Fachkräften bei und liefern einen Beitrag<br />
zur Standortsicherung.<br />
Eine weitere internationale Konferenz ist<br />
für kommendes Jahr geplant.<br />
68 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
Zukunftsweisende Arbeit für den Bezirk<br />
Mit voller Kraft für die Belange der Menschen in Niederbayern – Von Cornelia Wasner-Sommer<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
der <strong>Kurzeitung</strong> Bad Füssing,<br />
vor einem Jahr habe ich mein Grußwort<br />
der anstehenden Bezirkstagswahl gewidmet.<br />
Die Wahlen liegen längst hinter<br />
uns und die Arbeit für die Menschen in<br />
Niederbayern wird auf hohem Niveau<br />
fortgesetzt. Und so möchte ich meinen<br />
Beitrag diesmal einem hochaktuellen<br />
Thema widmen: der Energie. Konkret<br />
geht es um das neue Energiekonzept,<br />
das für die Europa Therme Bad Füssing<br />
geplant wird. Klar ist: In puncto Energiebedarf<br />
denken die Verantwortlichen der<br />
Europa Therme in Superlativen. Über 16<br />
Millionen Kilowattstunden Erdgas nutzte<br />
die Therme im VorCoronaJahr 2019,<br />
„Ich bin sehr dankbar, mich auch<br />
weiterhin mit voller Kraft für die<br />
Belange der Menschen in Niederbayern<br />
einsetzen zu dürfen.“<br />
dazu fünf Millionen Kilowattstunden<br />
Strom, 58.000 Kubikmeter Wasser und<br />
knapp 300.000 Kubikmeter Thermalwasser.<br />
Laut Dr. Olaf Heinrich, Zweckverbandsvorsitzender<br />
Bad Füssing und<br />
Bezirkstagspräsident, haben die vergangenen<br />
Jahre aber gezeigt, dass hier<br />
ein Umdenken notwendig ist. Der UkraineKrieg<br />
habe offengelegt, wie fragil die<br />
Versorgung mit fossilen Energieträgern<br />
sei. Außerdem verursache sie CO2Emmissionen<br />
und auf lange Sicht hohe<br />
Kosten. Deshalb setzt der Bezirk Niederbayern<br />
als Hauptbeteiligter des Zweckverbands<br />
künftig auf erneuerbare Energien.<br />
An jedem der fünf Standorte, an<br />
denen der Bezirk Niederbayern beteiligt<br />
ist, gibt es vielfältige Optionen. Laut Dr.<br />
Heinrich wird für jede Therme ein maßgeschneidertes<br />
Konzept erarbeitet, um<br />
so die effizientesten und wirtschaftlichsten<br />
Möglichkeiten nutzen zu können.<br />
Dies könne aber nur im engen Schulterschluss<br />
mit der Kommune gelingen. „Wir<br />
machen jetzt unsere Heil und Thermalbäder<br />
fit für die Zukunft. Wir werden dafür<br />
Synergien nutzen, Optionen abwägen<br />
und so technologieoffen die besten<br />
Konzepte anwenden“, sagt der Bezirkstagspräsident.<br />
Prof. Werner Schenk vom<br />
gleichnamigen Ingenieurbüro legt dafür<br />
sogleich eine breite Palette an Möglichkeiten<br />
auf den Tisch. Für Einspar bzw.<br />
Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, stellvertretende<br />
Landrätin Landkreis Passau<br />
Effizienzsteigerungsmaßnahmen kämen<br />
etwa Heizwasserpumpen, Badewasserpumpen<br />
oder Lüftungsanlagen infrage.<br />
Zur Energieversorgung sieht Prof.<br />
Schenk<br />
GrundwasserWärmepumpen<br />
als wirtschaftlichste Alternative. Sie sollen<br />
die Wärme aus dem Grundwasser<br />
ziehen. Das garantiert eine vollständig<br />
regenerative und somit von Lieferanten<br />
unabhängige Wärmeversorgung. Deshalb<br />
gaben Verwaltung und Werkleitung<br />
Erkundungsbohrungen und einen<br />
Kurzeitpumpversuch in Auftrag. Die<br />
daraus gewonnenen Ergebnisse lassen<br />
den Schluss zu, dass grundsätzlich genügend<br />
oberflächennahes Grundwasser<br />
für den beabsichtigten Zweck zur Verfügung<br />
steht. Nun muss die Genehmigungsfähigkeit<br />
ermittelt werden. Dafür<br />
sollen Experten ein Simulationsmodell<br />
mit allen erforderlichen Entnahme und<br />
Schluckbrunnen erstellen. Sie sollen das<br />
Wasser zutage fördern und dann wieder<br />
dem Grundwasser zuführen. Den dafür<br />
benötigten Strom könnten etwa Photovoltaikanlagen<br />
liefern. Im Fall der Europa<br />
Therme wäre der Weg auch deshalb sehr<br />
effektiv, da nahezu 100 Prozent des von<br />
ihnen erzeugten Stroms bis zu einer Anlagengröße<br />
von rund 700 KilowattPeak<br />
selbst genutzt werden könnte. Der Werkausschuss,<br />
dessen Vorsitzende ich bin,<br />
er bemächtigte die Verwaltung, weitere<br />
Planungsschritte zu ergreifen und die<br />
notwendigen Aufträge dafür zu erteilen.<br />
Wenn es uns gelingt, unsere Energieversorgung<br />
komplett vom Erdgas zu lösen,<br />
wäre das ein riesiger Erfolg für die Europa<br />
Therme. Deshalb blickt der Werkausschuss<br />
angesichts der vielversprechenden<br />
Möglichkeiten optimistisch in<br />
die Zukunft. Dieses Update zum neuen<br />
Energiekonzept für die Europa Therme<br />
Bad Füssing zeigt deutlich auf, wie zukunftweisend<br />
sich die Arbeit für den Bezirk<br />
gestaltet. Ich bin sehr dankbar, mich<br />
auch weiterhin mit voller Kraft für die<br />
Belange der Menschen in Niederbayern<br />
einsetzen zu dürfen. An dieser Stelle ein<br />
herzliches Dankeschön an all meine Unterstützerinnen<br />
und Unterstützer!<br />
Sehr gerne bin ich für Rückfragen erreichbar.<br />
Nun aber wünsche ich Ihnen<br />
eine friedvolle Advents und Weihnachtszeit<br />
und einen erfolgreichen Start<br />
in das Jahr 2024.<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
Ihre<br />
Cornelia Wasner-Sommer<br />
Bezirksrätin und stv. Passauer Landrätin<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
69
Gut zu wissen<br />
Stark gefordert und hoch motiviert<br />
Von Stefan Meyer<br />
Seit Ende Oktober darf ich den Stimmkreis<br />
PassauWest im Bayerischen<br />
Landtag in München vertreten. Nach<br />
bereits knapp 20 Jahren Mitgliedschaft<br />
bei der CSU, einigen Jahren als stellvertretender<br />
Landesvorsitzender der<br />
Jungen Union Bayern und Ortsvorsitzender<br />
der CSU in Vilshofen, sitze ich<br />
bereits die zweite Legislaturperiode im<br />
Vilshofener Stadtrat, bin Kreisrat sowie<br />
stellenvertretender<br />
Kreisvorsitzender<br />
der CSU im Landkreis Passau. Dennoch<br />
beginnt nun ein ganz neues politisches<br />
Kapitel für mich: Landtagsabgeordneter<br />
für den Stimmkreis PassauWest und damit<br />
Ansprechpartner für mehr als rund<br />
107.000 Bürgerinnen und Bürger, die<br />
im südlichen Landkreis Passau, mit den<br />
drei Städten Pocking, Bad Griesbach<br />
und Vilshofen, leben. Das ist eine große<br />
und auch ehrenwerte Aufgabe. Die<br />
Arbeit in München ist bereits in vollem<br />
Gange. Eine lange Einführungsphase<br />
wurde uns dabei nicht gewährt, schließlich<br />
dreht sich die Uhr ja weiter. Die Themen<br />
sind da und die Herausforderungen<br />
groß. So musste die letzten Wochen alles<br />
sehr schnell gehen: Den Beruf als Bankbetriebswirt<br />
an den Nagel hängen, eine<br />
neue eigene Bürostruktur aufbauen,<br />
ganz nebenbei die unzähligen neuen Eindrücke<br />
und Aufgaben in München bewältigen:<br />
Natürlich ist es etwas Besonderes,<br />
wenn man mit Kabinettsvertretern oder<br />
auch dem Ministerpräsidenten plötzlich<br />
auf Du und Du ins Gespräch kommt –<br />
die Netzwerke weiten sich täglich aus<br />
und ich lerne ständig dazu. Bereits Mitte<br />
November haben sich die neuen Landtagsausschüsse<br />
gebildet und ihre Arbeit<br />
aufgenommen. Ich darf für die nächsten<br />
fünf Jahre in den Ausschüssen „Gesundheit,<br />
Pflege und Prävention“ sowie<br />
„Wissenschaft und Kunst“ einen Platz<br />
einnehmen. Natürlich habe ich mir vorab<br />
Gedanken gemacht, wie ich mit meiner<br />
politischen Arbeit meinem Stimmkreis<br />
am besten weiterhelfen kann und ein<br />
Megathema ist hier bei uns definitiv die<br />
medizinische Versorgungsstruktur sowie<br />
der Erhalt der drei Kreiskrankenhäuser<br />
in Rotthalmünster, Vilshofen und im<br />
Nachbarstimmkreis in Wegscheid. Wir<br />
brauchen hier eine verlässliche Finanzierung,<br />
auch seitens des Freistaates,<br />
denn die medizinische Versorgung darf<br />
kein Thema der Ballungszentren sein. Im<br />
Landtagsabgeordneter Stefan Meyer, seit Oktober<br />
<strong>2023</strong> zuständig für den Stimmkreis Passau-West.<br />
Foto: Tobias Köhler<br />
Koalitionsvertrag wurde fi xiert, die bisherige<br />
Förderung in den nächsten fünf<br />
Jahren auf eine Milliarde Euro zu erhöhen<br />
– ich möchte mich dafür einsetzen,<br />
dass wir davon auch Gelder in den Landkreis<br />
bekommen. Weiterhin gilt es möglichst<br />
viel für die Gesundheitsregion plus<br />
zu erreichen. Unser Landkreis ist mit<br />
den beiden Kurorten Bad Füssing und<br />
Bad Griesbach wirklich gut aufgestellt<br />
und verfügt bereits über ein wertvolles<br />
Netzwerk. Hier möchte ich verstärkt<br />
unter die Arme greifen und weitere Fördermittel<br />
in die Region tragen. Gerade<br />
auch in den Kurorten steckt immenses<br />
Potential. Hier muss man die Brücke zu<br />
den wichtigen Themen Prävention, aber<br />
auch Tourismus schlagen. Die Kombination<br />
von Heilwasser, Gesundheit, Prävention,<br />
der Schönheit unserer Heimat<br />
und den attraktiven Angeboten vor Ort<br />
ist einzigartig und in Summe unschlagbar.<br />
Neben dem Gesundheitsausschuss<br />
galt es gerade auch in unserer Region,<br />
das Thema Wissenschaft zu besetzen –<br />
daher mein Platz im Landtagsausschuss<br />
für „Wissenschaft und Kunst“. Meines<br />
Erachtens die ideale Kombination für<br />
die Region. Gerade mit dem Aufbau<br />
des Medizincampus Niederbayern, den<br />
unsere Vorgänger Walter Taubeneder<br />
und Gerhard Waschler angestoßen haben,<br />
ist von elementarer Bedeutung für<br />
den Stimmkreis. Wir haben die Uni, die<br />
Außenstellen der Campi und damit großes<br />
Entwicklungspotential auf diesem<br />
Feld, auch in Verbindung zur regionalen<br />
Wirtschaft im Kontext der Arbeit in den<br />
Technologiezentren. Unabhängig von der<br />
Arbeit in den Ausschüssen sehe ich mich<br />
natürlich als Ansprechpartner für alle<br />
Bürgerinnen und Bürger. Gemeinsam mit<br />
meinem Landtagskollegen Josef Heisl,<br />
mit dem ich ein gemeinsames Büro in<br />
Passau führe, sind wir ein starkes Team<br />
und eine starke Stimme aus der Region<br />
in München. Ich bin in meinem neuen<br />
Arbeitsalltag angekommen und hochmotiviert<br />
die Themen für unsere Heimat<br />
landespolitisch zu vertreten. So wird die<br />
sogenannte „stade“ Zeit für mich weniger<br />
ruhig, aber dennoch sehr besonnen<br />
werden. Ich gehe mit großer Dankbarkeit<br />
und mit entsprechender Demut dem<br />
neuen Jahr entgegen. Es stehen große<br />
Aufgaben vor uns.<br />
Ihnen wünsche ich ein frohes Fest und<br />
eine besinnliche Zeit. Kommen Sie gesund<br />
in das neue Jahr.<br />
70 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Glücksmomente finden<br />
Von Ruth Müller<br />
Gut zu wissen<br />
Kennen Sie eigentlich den Glücksatlas?<br />
Jedes Jahr werden die Menschen in ganz<br />
Deutschland befragt, wie zufrieden die Menschen<br />
mit ihrem Einkommen, ihrer Arbeit,<br />
ihrem Leben sind. Im bundesweiten Ranking<br />
ist Bayern mit durchschnittlich 7,09 Punkten<br />
auf Platz 3 des Glücksniveaus gelandet.<br />
Innerhalb Bayerns gibt es noch einmal Unterschiede:<br />
So ist der Glückslevel im Süden<br />
bei 7,23 und in Franken beträgt er 6,92.<br />
Schlusslicht ist Niederbayern mit einem Wert<br />
von 6,89. Von der mehrfach ausgezeichneten,<br />
amerikanischen Schriftstellerin Pearl S.<br />
„Wenn nur der Neid aus dem<br />
Blickwinkel verschwindet. Dann<br />
können Dankbarkeit, Demut und die<br />
Freude überwiegen.“<br />
Buck (18921973) stammt das Zitat: „Viele<br />
Menschen versäumen das kleine Glück,<br />
während sie auf das Große vergebens warten.“<br />
Dazu gehört auch, selbst zu erkennen,<br />
welche Schätze jeder von uns selbst besitzt<br />
oder in sich trägt. Und wenn man nur einmal<br />
bewusst darüber nachdenkt, welchen Reichtum<br />
wir in unserem Niederbayern haben und<br />
ihn uns bewusst machen, dann gäbe es viele<br />
Gründe, um glücklicher oder zufriedener zu<br />
sein. Warum sollten wir uns glücklich schätzen,<br />
hier in unserem Niederbayern? Da fallen<br />
mir gleich einmal sechs Gründe ein, die im<br />
Übrigen alle messbar sind:<br />
» Weil wir viel Platz haben – in München leben<br />
1,5 Millionen Menschen auf 310 Quadratkilometern.<br />
In Niederbayern leben auf<br />
10.330 Quadratkilometern rund 1,3 Millionen<br />
Menschen.<br />
» Weil wir die Natur vor der Haustür haben:<br />
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist einer<br />
von nur zwei Nationalparks in Bayern<br />
und gleichzeitig der erste Nationalpark<br />
Deutschlands!<br />
» Weil wir die niedrigste Kriminalitätsrate in<br />
Bayern / Deutschland und gleichzeitig die<br />
höchste Aufklärungsquote haben.<br />
» Weil wir von 359 bayerischen Luft, Kurund<br />
Erholungsorten immerhin 65 in Niederbayern<br />
haben.<br />
» Weil wir dort leben, wo andere Urlaub machen<br />
– Niederbayern ist nach wie vor bei<br />
Touristen sehr beliebt.<br />
» Weil unsere Lebenserwartung nach wie vor<br />
ansteigt: Konnte man zur Jahrtausendwende<br />
noch damit rechnen, rund 75 Jahre zu<br />
Landtagsabgeordnete Ruth Müller, stellvertretende<br />
Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag,<br />
Generalsekretärin der Bayern SPD.<br />
Foto: Stefan Brix<br />
werden, so hat sich dieser Wert auf mittlerweile<br />
rund 83 Jahre eingependelt. Nutzen<br />
Sie die gewonnenen Jahre, um glücklich zu<br />
sein.<br />
So viele Gründe, um glücklich, oder zumindest,<br />
um zufrieden zu sein. Und dennoch<br />
landen die Niederbayerinnen und Niederbayern<br />
auf dem letzten Platz des Glücksatlas<br />
in Bayern. Vielleicht liegt darin auch die Erklärung<br />
für den leider sichtbaren Rechtsruck<br />
bei den vergangenen Landtags und Bezirkstagswahlen?<br />
Wer zufrieden oder glücklich<br />
ist, blickt positiv in die Zukunft, hat Lust auf<br />
das Gestalten und sieht Veränderungen neugierig<br />
entgegen. Lassen Sie sich nicht den<br />
Mut und die Zuversicht von jenen nehmen,<br />
die Missgunst und Zwietracht säen und mit<br />
Unwahrheiten die Unzufriedenheit schüren.<br />
Glauben Sie an die Kraft unserer Demokratie.<br />
Teilen wir unser Glück mit jenen, die ihren<br />
Traum vom Glück, ihren Traum von einer<br />
gesunden Zukunft, einem Leben in Frieden,<br />
Freiheit und Demokratie suchen. Gerade<br />
jetzt zum Weihnachtsfest, wo man sich gegenseitig<br />
Frieden und Freude, Zuversicht<br />
und Hoffnung wünscht und Glück für das<br />
neue Jahr wäre es an der Zeit, Bilanz zu ziehen.<br />
Bilanz über sein persönliches Glück, seine<br />
eigenen Glücksmomente und festzustellen,<br />
dass Glück in so vielen kleinen Dingen<br />
des Alltags, im Gegenüber, in besonderen<br />
Begegnungen liegt. Wenn nur der Neid aus<br />
dem Blickwinkel verschwindet. Dann können<br />
Dankbarkeit, Demut und die Freude überwiegen.<br />
Doch den größten Schlüssel zum<br />
eigenen Glück trägt man in sich und kann es<br />
weitergeben. Das hat bereits der russische<br />
Dichter Leo Tolstoi erkannt: „Ich begriff, dass<br />
der Mensch nicht nur für sein eigenes Glück<br />
leben darf, sondern notwendigerweise auch<br />
dem Glück anderer dienen muss; dass er,<br />
ganz abgesehen von der ihm eingepflanzten<br />
Nächstenliebe, sowohl durch seine Vernunft<br />
wie auch durch seine eigentliche Natur dazu<br />
bestimmt ist, anderen Menschen und einem<br />
gemeinsamen menschlichen Ziel zu dienen“.<br />
Nehmen wir uns doch einfach für das neue<br />
Jahr vor, die vielen kleinen Glücksmomente<br />
zu genießen, sie zu finden, zu teilen oder anderen<br />
Menschen zu schenken. Gesegnete<br />
Weihnachten und ein glückliches, neues Jahr<br />
wünscht Ihnen<br />
Ruth Müller, Landtagsabgeordnete<br />
stellvertrende Fraktionsvorsitzende der<br />
SPD im Bayerischen Landtag<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
71
Gut zu wissen<br />
Gemeinsam die Zukunft unserer Gesellschaft gestalten<br />
Von Franz Meyer, Landesvorsitzender der Senioren-Union der CSU<br />
Wenn wir auf die vergangenen Monate<br />
zurückblicken, ist das Jahr <strong>2023</strong><br />
durch viele Krisen und Konflikte gekennzeichnet.<br />
Doch es ist mir ein Anliegen<br />
herauszustellen, dass wir uns vor allem<br />
bewusst sein sollten, in welch sicheren,<br />
stabilen und verlässlichen Rahmenbedingungen<br />
wir heute leben und wie wichtig<br />
es ist, auf der Basis unserer Errungenschaften<br />
die Weiterentwicklung unserer<br />
Gesellschaft einzuleiten.<br />
Unverändert wollen viele Menschen in<br />
Bayern arbeiten, leben und hier ihren Lebensabend<br />
verbringen. Die Attraktivität<br />
des Freistaates, auch und gerade unserer<br />
Heimat Niederbayern, beruht darauf,<br />
dass wir eine Politik der Verlässlichkeit<br />
und Stabilität, vor allem aber auch der<br />
Gemeinsamkeit und der Gültigkeit unsere<br />
Entscheidungen tragenden Werte<br />
leben. Gerade die Landtagswahlen im<br />
Oktober haben gezeigt, dass sich die<br />
Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger<br />
eine stabile bürgerliche Regierung<br />
wünscht und dafür haben uns die Wähler<br />
einen eindeutigen Auftrag erteilt. Weiter<br />
wird also eine Landespolitik gestaltet, die<br />
Tradition mit Zukunft, Stabilität und Modernität<br />
verbindet. Die Väter der Bayerischen<br />
Verfassung und des Grundgesetzes<br />
konnten sich nicht vorstellen, dass<br />
sie die Grundlagen legen für eine politische,<br />
wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Ordnung geschaffen haben, die so<br />
viele Jahre der Prosperität, der materiellen<br />
und politischen Sicherheit ermöglicht.<br />
Für mich ist es ein persönliches<br />
Anliegen zu unterstreichen, dass wir für<br />
die vielen Fortschritte der letzten Jahre<br />
und Jahrzehnte dankbar sein müssen.<br />
Wir müssen mit Blick auf die kommenden<br />
Jahre berücksichtigen, dass der Klimawandel<br />
eine große Herausforderung<br />
darstellt, die unser Leben in vielen Bereichen<br />
gefährdet. Wir müssen auch zur<br />
Kenntnis nehmen, dass nicht nur durch<br />
den Angriff Russlands auf die Ukraine,<br />
sondern auch durch die Konflikte im Nahen<br />
Osten die geopolitischen Spannungen<br />
dramatisch gewachsen sind. Auf all<br />
diese Herausforderungen muss die Politik<br />
überzeugende Antworten finden. Wir<br />
erleben gerade, wie ideologiegetriebene<br />
Altlandrat Franz Meyer, Staatssekretär a.D., Landesvorsitzender<br />
der Senioren-Union der CSU<br />
Reformen der AmpelRegierung in Berlin,<br />
die keine Rücksicht auf die Lebenssituation<br />
der Menschen nehmen, eingeleitet<br />
werden – obwohl diese Vorschriften<br />
und Regulierungen keine Zustimmung<br />
bei der Mehrheit der Bevölkerung finden.<br />
Ebenso müssen wir herausstellen,<br />
dass die Politik in der Lage ist, auch die<br />
drängenden Themen vor Ort zu lösen.<br />
Hier muss auf das Thema Migration und<br />
Belastung der einzelnen Kommunen<br />
und der vielen ehrenamtlichen Helfer<br />
verwiesen werden. Die Probleme einer<br />
ungesteuerten Zuwanderung lassen sich<br />
nicht lösen durch allgemeinpolitische<br />
Erklärungen der Bundesregierung oder<br />
durch Hassparolen von politischen Extremisten.<br />
Beides stellt keine Problemlösung<br />
dar, im Gegenteil, die Spannungen<br />
werden verschärft. Deshalb steht für<br />
mich zum Jahreswechsel von <strong>2023</strong> auf<br />
2024 im Vordergrund, dass wir gemeinsam<br />
mit allen Bürgerinnen und Bürgern<br />
die richtigen Weichen in eine erfolgreiche<br />
Zukunft stellen. An diesem Auftrag<br />
arbeitet die SeniorenUnion der CSU,<br />
indem sie alle Themen aufgreift, die den<br />
Lebensabend der älteren Generation<br />
„Wir müssen vor allem deutlich<br />
machen, dass wir das, was die<br />
ältere Generation in Jahrzehnten aufgebaut<br />
hat, verteidigen und weiterentwickeln.“<br />
betreffen. Wir wollen, dass das selbstständige<br />
Leben zu Hause so lange wie<br />
möglich stattfindet und von der Politik<br />
unterstützt wird. Sollten Hilfen notwendig<br />
sein, sollte Pflege und Betreuung erforderlich<br />
werden, müssen wir über eine<br />
leistungsfähige Infrastruktur verfügen.<br />
Wir müssen vor allem deutlich machen,<br />
dass wir das, was die ältere Generation<br />
in Jahrzehnten aufgebaut hat, verteidigen<br />
und weiterentwickeln. Das ist<br />
der wichtigste Auftrag für die Politik, in<br />
Dankbarkeit für die Lebensleistung der<br />
älteren Generation unsere Gesellschaft<br />
weiterzuentwickeln und die Elemente,<br />
die sich bewährt haben, fortführen. Wir<br />
müssen bei Änderungen darauf achten,<br />
dass niemand zurückgelassen wird und<br />
dass wir gemeinsam in eine Zukunft gehen,<br />
die vor allem von Optimismus und<br />
Zuversicht, von Gemeinsamkeit und gegenseitigem<br />
Respekt geprägt ist.<br />
Ich wünsche allen ein friedvolles Weihnachtsfest<br />
und ein erfolgreiches Jahr<br />
2024 mit Glück, Gesundheit und Gottes<br />
Segen!<br />
72 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
„Mehr Natur – mehr Wirtschaft – mehr Soziales“<br />
Von Josef Heisl<br />
Das Motto „Mehr Natur – mehr Wirtschaft<br />
– mehr Soziales“ habe ich mir<br />
bereits während meines Wahlkampfes<br />
auf die Fahnen geschrieben.<br />
Mit dem Einzug in den Bayerischen<br />
Landtag hat es geklappt und nun gilt es<br />
meine Worte auch mit Leben zu füllen.<br />
Meine politischen Ziele sind nicht nur<br />
dahingesagt, ich lebe diese seit meiner<br />
Jugend. Schon in jungen Jahren habe<br />
ich mich der Fischerei verschrieben<br />
und bin seither eng mit der heimischen<br />
Natur, den Gewässern, Lebewesen und<br />
der Pflanzenwelt verbunden – beim<br />
Naturschutz kommt es nicht aufs Sprücheklopfen,<br />
sondern aufs Anpacken an,<br />
wie ich aus eigener Erfahrung weiß, und<br />
setze mich deshalb auch engagiert für<br />
den Erhalt und die Wiederansiedlung<br />
verschiedener, ursprünglich heimischer<br />
Fischarten in der Ilz ein. Mit meiner Frau<br />
Isabel und unserer Hündin Lena lebe<br />
ich seit einigen Wochen in der Marktgemeinde<br />
Hutthurm, zuvor war ich von<br />
Geburt an in Salzweg zu Hause.<br />
Durch meine Ausbildung im ElektroGroßhandel<br />
sowie dem Abschluss als<br />
Handelsfachwirt weiß ich, wie wichtig<br />
eine prosperierende Wirtschaft für die<br />
Region ist. Der Mittelstand sichert unseren<br />
Wohlstand und sorgt für die entsprechende<br />
Lebensqualität im ländlichen<br />
Raum. Schon als Bezirksrat stand<br />
ich den Unternehmen als politischer<br />
Ansprechpartner mit offenem Ohr zur<br />
Seite und kenne die Anliegen und Herausforderungen<br />
der Branche – ebenso<br />
auf dem sozialen Feld. Ich habe meine<br />
Familie bei der Pflege meiner Oma zu<br />
Hause unterstützt und weiß um diese<br />
große Aufgabe. So habe ich mich bereits<br />
in der Vergangenheit für den Erhalt von<br />
Sozial und Pflegeeinrichtungen stark<br />
gemacht. Aufgrund meiner langjährigen<br />
Tätigkeit als Bezirksrat kann ich einige<br />
Berührungspunkte zum sozialen Bereich<br />
aufweisen, auch deswegen freut<br />
es mich besonders, dass ich in diesem<br />
Sinne meine Arbeit im „Landtagsausschuss<br />
für Arbeit und Soziales, Jugend<br />
und Familie“ fortsetzen kann. Für mich<br />
MdL Josef Heisl ist die nächsten fünf Jahre CSU-Landtagsabgeordneter<br />
für den Stimmkreis Passau-Ost.<br />
war es im Rahmen der politischen Arbeit<br />
schon immer wichtig, für alle Menschen<br />
gleichermaßen da zu sein. Hier<br />
hat man im Sozialausschuss gute Möglichkeiten<br />
sich einzubringen. Vor allem<br />
ist man auch Ansprechpartner für die<br />
großen Sozialverbände in der Region.<br />
Meine Expertise kann ich zudem künftig<br />
auch im Ausschuss für „Kommunale<br />
Fragen, Innere Sicherheit und Sport“<br />
unter Beweis stellen. Ich sehe hier vor<br />
allem die Themen Migration, Grenzund<br />
Landespolizei, die gerade in meinem<br />
Stimmkreis in aller Munde sind,<br />
eng verbunden mit der inneren Sicherheit.<br />
Dadurch ergeben sich für meine<br />
politische Arbeit zahlreiche Anknüpfungspunkte.<br />
Den kommunalen Sektor<br />
sehe ich ähnlich veranlagt. Durch einen<br />
kurzen Draht zu den Bürgermeisterinnen<br />
und Bürgermeistern kann ich in<br />
den Ausschuss direkt Input aus meinem<br />
Stimmkreis einbringen – direkt von dort,<br />
wo die politischen Entscheidungen am<br />
Ende ja auch wieder umgesetzt werden<br />
müssen. Denn als langjähriger Gemeinde<br />
und Kreisrat weiß ich genau, was<br />
die Entscheidungen letztendlich für die<br />
Kommunen bedeuten. Auch beim Themenfeld<br />
Sport, das ebenfalls im Innenausschuss<br />
verankert ist, ist es für unsere<br />
Region sicherlich von Vorteil, wenn<br />
ein Abgeordneter direkt im zuständigen<br />
Gremium sitzt.<br />
Als CSULandtagsabgeordneter für den<br />
Stimmkreis PassauOst freue ich mich<br />
auf meine neuen Aufgaben – auch<br />
wenn ich natürlich schon viele Jahre<br />
politisch aktiv bin, ist trotzdem alles neu<br />
und durchaus aufregend und spannend.<br />
Meine erste Woche im Landtag hatte<br />
irgendwie etwas von einem kompletten<br />
Neuanfang.<br />
Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst<br />
und werde mich die nächsten fünf<br />
Jahre in München für unsere Heimat<br />
und die Menschen, die hier leben, stark<br />
machen – und eben versuchen, das<br />
Quäntchen ‚Mehr‘ rauszuholen, immer<br />
auch mit meinen Themen: Natur, Wirtschaft<br />
und das Soziale im Hinterkopf.<br />
Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachtstage<br />
sowie ein gesundes, erfolgreiches<br />
2024.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
73
Gut zu wissen<br />
Das <strong>Kurzeitung</strong>-Archiv-Foto zeigt Manfred Weber bei einem seiner Besuche in Bad Füssing mit Dr. med. Johannes Zwick bei der Führung durch die Therapiebereiche der<br />
Fachklinik Johannesbad.<br />
Unterstützung für Manfred Weber<br />
Zusammenstehen für eine gute Zukunft Europas<br />
Dr. med. Johannes Zwick, Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrates des Familienunternehmens<br />
Johannesbad gratulierte<br />
dem Europaabgeordneten Manfred Weber<br />
auch in der ehrenamtlichen Funktion<br />
als Vorsitzender der Arbeitsgruppe<br />
Gesundheitswirtschaft des Wirtschaftsbeirates<br />
der Union zur CSUSpitzenkandidatur<br />
für die Europawahl 2024. Das<br />
Bürgerforum Europa im November <strong>2023</strong><br />
in der Nachbarstadt Pocking im Autohaus<br />
Huber habe in seiner Rede mit breit<br />
gefächerter Themenpalette gezeigt, dass<br />
er die richtigen Themen besetze und deshalb<br />
der richtige Mann sei, um zukünftige<br />
europäische Politik auch im Sinne<br />
der Bürgerinnen und Bürger Bayerns zu<br />
gestalten. Der EVPVorsitzende kenne<br />
zudem Bad Füssing bestens. Dr. med.<br />
Johannes Zwick: „Ich erinnere mich sehr<br />
gut an seinen Besuch im Johannesbad<br />
und sein Interesse an der Zukunftssicherung<br />
der bayerischen Heilbäder und Kurorte.<br />
Ich bin sicher, Weber wird diesen<br />
Kurs fortsetzen und die Interessen der<br />
Kurorte mit ihren gesundheitspolitischen<br />
Vorteilen auch auf europäischer Ebene<br />
in der positiven Diskussion halten. Beim<br />
Bürgerforum Europa in Pocking hatte<br />
Weber im Stil der Fernsehsendung „Jetzt<br />
red i“ Fragen beantwortet und rund eine<br />
Stunde aktuelle europapolitische Themenbereiche<br />
diskutiert. Einbezogen waren<br />
auch Zuschauer auf Webers Social<br />
MediaKanälen, auf denen die Sendung<br />
gestreamt wurde. Eine breit gefächerte<br />
Themenpalette hatte Moderatorin Nicole<br />
Scheibel von Niederbayern TV dem Europaabgeordneten<br />
aufbereitet und konnte<br />
sich dabei auf ein diskussionsfreudiges<br />
Publikum vor Ort, aber auch aus dem<br />
Netz stützen. Bereits zu Beginn des Diskussions<br />
und Meinungsaustauschs kam<br />
passend zur Location eines Autohauses<br />
das EUVerbrennerverbot zum Jahr 2035<br />
zur Sprache. Weber sagte unter Beifall,<br />
das Verbrennerverbot sei ein riesiger<br />
Schaden für die deutsche und europäische<br />
Automobilindustrie. Der Verbrenner<br />
dürfe nicht verboten werden, weil er auch<br />
klimaneutral genutzt werden könne. Um<br />
ein großes sinnvolles und ambitioniertes<br />
Ziel zu erreichen, seien politische Vorgaben<br />
alleine nicht ausreichend. Notwendig<br />
seien Ideen, Innovationen und Ingenieurkunst.<br />
Massive Kritik von Weber sowie<br />
aus dem Publikum an der erneuten Anhebung<br />
des Mehrwertsteuersatzes in der<br />
Gastronomie auf 19 Prozent. Diese Steuerpolitik<br />
führe im bayerischösterreichischen<br />
Grenzgebiet zu einer drastischen<br />
Wettbewerbsverzerrung. Die Uneinsichtigkeit<br />
der Steuererhöhungspolitiker führe<br />
zu Umsatzrückgängen und Insolvenzen<br />
im Gaststättenbereich und damit zu<br />
einem Rückgang der Steuereinnahmen.<br />
74 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Wie heizen wir in Zukunft?<br />
Von Martin Neun<br />
Aus Bad Füssing<br />
Durch den UkraineKrieg ist uns die Abhängigkeit<br />
von fossilen Energien und<br />
insbesondere von Erdgas aus Russland bitter<br />
bewusst geworden. Steigende Energiepreise<br />
treffen uns in allen Lebensbereichen<br />
und sind der größte Antreiber der Inflation.<br />
Es soll deshalb auf erneuerbare Energien<br />
umgestellt werden, da fossile Energieträger<br />
sowieso endlich sind und uns der Klimawandel<br />
zunehmend Probleme bereitet. Im<br />
letzten Jahr stammten bereits 44 Prozent<br />
des Stroms aus erneuerbaren Energien.<br />
Vor allem Solar und Windenergie werden<br />
immer günstiger und in Kombination mit<br />
Speichertechniken und Wasserstoff zeichnet<br />
sich schon die Zukunft am Horizont ab.<br />
Auch im Verkehrssektor nimmt die Energiewende<br />
Fahrt auf. Der Elektroantrieb<br />
ist wesentlich effizienter als der Verbrennungsmotor.<br />
Und ob das Fahrzeug dann<br />
mit Strom aus Batterien oder aus Strom<br />
von einer WasserstoffBrennstoffzelle angetrieben<br />
wird, wird die Zukunft zeigen.<br />
Der schwierigste Teil der Energiewende<br />
ist die Wärmewende. Über 50 Prozent des<br />
deutschen Endenergieverbrauchs werden<br />
in Haushalten, Industrie, Gewerbe, Handel<br />
und Dienstleistungen für Raumwärme, Prozesswärme<br />
und Warmwasser benötigt. Zu<br />
75 Prozent werden dafür Erdgas und Erdöl<br />
eingesetzt. Aber nur 16,5 Prozent davon<br />
stammen derzeit aus Biomasse und den<br />
anderen erneuerbaren Energien. Es stellt<br />
sich die Frage: Wie heizen wir in Zukunft?<br />
Größere Chancen für eine nachhaltige und<br />
klimagerechte Wärmeversorgung könnten<br />
sich im Ausbau von Fern und Nahwärmenetzen<br />
ergeben. Derzeit werden damit<br />
aber nur rund 14 Prozent der Wohnungen<br />
in Deutschland versorgt mit einem erneuerbaren<br />
Anteil von 20 Prozent. Energielieferant<br />
sind dafür vor allem Abfälle und<br />
Biomasse. Diese sind aber nur begrenzt<br />
verfügbar. Weitere Alternativen sind solarthermische<br />
Großanlagen, Großwärmepumpen,<br />
die Tiefengeothermie und Wasserstoff.<br />
Ein großes Potential hat die Tiefengeothermie.<br />
Allerdings hat in Bad Füssing die Thermalwassernutzung<br />
absoluten Vorrang. Ob<br />
dies eine Option für die Zukunft wäre, muss<br />
noch genau analysiert werden.<br />
Auch Wasserstoff wäre eine vielversprechende<br />
Alternative. Das Problem: Die<br />
Herstellung von Wasserstoff aus erneuerbarem<br />
Strom ist derzeit bei uns noch sehr<br />
Martin Neun, 2. Bürgermeister Bad Füssing<br />
teuer, ineffizient und nur in geringem<br />
Umfang verfügbar. Weshalb deutsche Politiker<br />
verstärkt in den sonnenreichen afrikanischen<br />
Ländern für Kooperationen<br />
zur Wasserstoffproduktion werben. Mit<br />
dem Wärmeplanungsgesetz und der Novelle<br />
des Gebäudeenergiegesetzes sowie<br />
begleitenden Förderprogrammen will die<br />
Bundesregierung einen weiteren Ausbau<br />
von Wärmenetzen erreichen, aber auch<br />
Energieeffizienzmaßnahmen und den Umstieg<br />
auf erneuerbare Energien generell vorantreiben.<br />
Wärmenetze sind nicht überall<br />
möglich und sinnvoll. Da eine nachhaltige,<br />
sichere und umweltfreundliche Energieversorgung<br />
auch für die Gemeinde Bad<br />
Füssing ein wichtiger Standortfaktor ist,<br />
hat der Gemeinderat bereits im Oktober<br />
letzten Jahres beschlossen, einen Energienutzungsplan<br />
für die gesamte Gemeinde<br />
erstellen zu lassen. Dieser wird dann in einem<br />
zweiten Schritt ergänzt um die kommunale<br />
Wärmeplanung. Das „Gesetz für die<br />
Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung<br />
der Wärmenetze“ und das „Gebäudeenergiegesetz“<br />
(GEG) – oftmals „Heizungsgesetz“<br />
genannt, sind eng miteinander verzahnt.<br />
Beide wurden bereits beschlossen<br />
und werden am 01.01.2024 in Kraft treten.<br />
Somit ist auch die Gemeinde Bad Füssing<br />
verpflichtet bis 30.06.2028 eine entsprechende<br />
Planung vorzulegen, mit der eine<br />
klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045<br />
erreicht werden soll. Unabhängig von diesen<br />
aktuellen gesetzlichen Erfordernissen<br />
„Die Energiewende ist eine<br />
Mammutaufgabe und kann nur<br />
in Abstimmung mit allen gesellschaftlichen<br />
Akteuren erreicht werden.“<br />
führt die Gemeinde schon seit Jahren Maßnahmen<br />
zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
und den Umstieg auf erneuerbare Energien<br />
durch. So wird derzeit die komplette<br />
Straßenbeleuchtung auf energiesparende<br />
LEDLeuchten umgestellt. In der auch wärmetechnisch<br />
sanierten Kurgymnastikhalle<br />
wurde eine Hackschnitzelheizung installiert,<br />
welche auch die Feuerwehr und den<br />
Bauhof mitversorgt. Im neuen Kinderhort<br />
in Würding wurde eine Pelletheizung installiert.<br />
Die Kläranlage, das Wasserwerk,<br />
das Freibad und alle anderen geeigneten<br />
Gebäude sollen mit Photovoltaikanlagen<br />
ausgestattet werden.<br />
Die Energiewende<br />
ist eine Mammutaufgabe und kann nur in<br />
Abstimmung mit allen gesellschaftlichen<br />
Akteuren erreicht werden.<br />
Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit<br />
in Bad Füssing und ein gesundes<br />
neues Jahr 2024<br />
Martin Neun<br />
Zweiter Bürgermeister Bad Füssing<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
75
Aus Bad Füssing<br />
„Öffnen wir unsere Herzen, nicht nur an Weihnachten“<br />
„Seien wir dankbar dafür, in Frieden und Freiheit leben zu können“ – Von Brigitte Steidele<br />
In der Weihnachtszeit zünden wir Kerzen<br />
an, sie spenden uns Licht und Wärme<br />
und überbrücken damit die langen<br />
dunklen Abende in der Winterzeit. Denke<br />
ich an meine Kindheit zurück, erfüllt<br />
mich tatsächlich ein Gefühl der Wärme<br />
und Geborgenheit. Die verschlossenen<br />
Türen in der Vorweihnachtszeit, Orangen,<br />
Mandarinen und Plätzchenduft. Und<br />
dann endlich an Heiligabend, das Christkind,<br />
das den ganzen Nachmittag in unserem<br />
Wohnzimmer beschäftigt war mit<br />
Weihnachtsbaum schmücken und Geschenke<br />
vorbereiten, während ich sehnsuchtsvoll<br />
auf das Klingelgeräusch des<br />
kleinen silbernen Glöckchens gewartet<br />
„Und jedes Jahr an Weihnachten<br />
erinnern wir uns wieder an diese<br />
Geschichte und sind entsetzt darüber,<br />
dass dieser jungen Familie die Türen<br />
und Herzen verschlossen blieben.“<br />
habe, das Zeichen, natürlich vom Christkind<br />
selbst, dass ich das Zimmer endlich<br />
verlassen durfte und ich wieder, wie jedes<br />
Jahr ganz knapp noch das Christkind<br />
verpasst hatte, das gerade in den Himmel<br />
hinaufgeflogen war auf dem Weg zur<br />
einer anderen Familie. Wie schaffte das<br />
Christkind das nur? Der mit roten Kugeln<br />
geschmückte und hell erleuchtete Weihnachtsbaum,<br />
die so schön verpackten<br />
Geschenkpakete, meine große Schwester,<br />
die mir vom Christkind erzählte, dem<br />
goldenen Haar und dem weißen Kleid. Es<br />
ging mir einfach nicht in den Kopf, warum<br />
die Großen das Christkind sehen durften<br />
und ich nicht. Irgendwann glaubte ich<br />
den Geschichten natürlich nicht mehr.<br />
Hab aber so getan als ob, denn es machte<br />
alle Familienmitglieder ja irgendwie<br />
so glücklich. Das wollte ich ihnen nicht<br />
wegnehmen, das war sozusagen mein<br />
Weihnachtsgeschenk an die Erwachsenen.<br />
Meine Erinnerungen werden sich<br />
von den Ihren nicht großartig unterscheiden<br />
und vielleicht wird auch Ihnen ganz<br />
warm ums Herz, wenn Sie daran zurückdenken.<br />
Selbstverständlich gingen wir<br />
gemeinsam in die Kindermette, wo das<br />
alljährliche Krippenspiel aufgeführt wurde,<br />
die Geschichte von Maria und Josef,<br />
die an so vielen Türen geklopft haben, in<br />
der vergeblichen Hoffnung eine Herberge<br />
zu finden, für sich und das ungebo<br />
Brigitte Steidele, 3. Bürgermeisterin Bad Füssing<br />
rene Kind, das schließlich in einem Stall<br />
zur Welt kam und in Lumpen gewickelt in<br />
der Krippe lag. Und jedes Jahr an Weihnachten<br />
erinnern wir uns wieder an diese<br />
Geschichte und sind entsetzt darüber,<br />
dass dieser jungen Familie die Türen und<br />
Herzen verschlossen blieben. In unserer<br />
Gemeinde wurden sehr viele Flüchtende<br />
aus der Ukraine aufgenommen, Türen<br />
und Herzen haben sich geöffnet für meist<br />
Frauen mit Kinder, die ihre Heimat verlassen<br />
mussten, unfreiwillig gestrandet<br />
in einem fremden Land, Kinder in Schulen<br />
und Kindergärten ohne die Sprache<br />
zu verstehen, Menschen, die bangen um<br />
ihre Lieben zu Hause, oft das Haus – die<br />
Wohnung zerstört, Hunger und Gewalt<br />
im Heimatland. Zum Glück gibt es sehr<br />
viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, die<br />
sich engagiert um diese Menschen kümmern.<br />
Dafür möchte ich mich ganz herzlich<br />
bedanken. Gestrandet sind während<br />
der großen Flüchtlingswelle schon 2014<br />
Familien, Frauen und Männer aus Syrien,<br />
Eritrea und anderen Teilen der Welt.<br />
Auch sie wären lieber in ihrer Heimat<br />
geblieben. Einige sind weiter gezogen,<br />
viele blieben im Ort, haben hier Arbeit<br />
„Liebe Gäste, schön, dass Sie<br />
diese Tage hier sind. Vielen<br />
Dank dafür. Genießen Sie die Zeit in<br />
Bad Füssing.“<br />
gefunden, Familien gegründet und sind<br />
nun Teil unserer Gemeinde und feiern<br />
mit uns Weihnachten. Öffnen wir unsere<br />
Herzen, nicht nur an Weihnachten, seien<br />
wir dankbar dafür, in Frieden und Freiheit<br />
leben zu können, arbeiten wir an unserer<br />
Demokratie und lassen uns nicht von<br />
Hass und Hetze beeinflussen. Liebe Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger, ich wünsche<br />
Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie Ihre<br />
Weihnachtsfeiertage gemeinsam mit Ihren<br />
Lieben feiern können.<br />
Sie, liebe Gäste, die Sie die Feiertage hier<br />
in unserem schönen Bad Füssing verbringen,<br />
lassen Sie sich verwöhnen, schalten<br />
Sie ab vom Alltagsstress und schlechten<br />
Nachrichten, Sie haben es sich verdient.<br />
Schön, dass Sie diese Tage hier sind. Vielen<br />
Dank dafür. Genießen Sie die Zeit und<br />
denken im neuen Jahr hoffentlich mit einem<br />
Lächeln an die schönen Tage in Bad<br />
Füssing zurück, denn Urlaub ist doch auch<br />
das Sammeln schöner Erinnerungen.<br />
So wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen<br />
eine besinnliche Weihnachtszeit<br />
und die Liebe, Freude und Hoffnung fürs<br />
neue Jahr, die Sie sich alle so sehr verdient<br />
haben.<br />
76 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Aus Bad Füssing<br />
Feierliche Eröffnung des Bad Füssinger Winterzauber mit, von links, dem Landtagsabgeordneten Stefan Meyer, Kur- und Tourismusmanagerin Daniela Leipelt, dem Bad<br />
Füssinger Christkind Theresa Fuchs und Bürgermeister Tobias Kurz.<br />
Weihnachtswunderland zwischen<br />
Europas beliebtesten Thermen<br />
Bad Füssing verwandelte sich am<br />
letzten Wochenende im November<br />
und am 1. Dezemberwochenende in ein<br />
adventliches Wunderland zwischen den<br />
Thermen mit ChristkindlmarktRomantik,<br />
einem funkelnden Lichtermeer aus<br />
Lichterketten, Leuchteffekten und Lichtkunst.<br />
Der Duft von gebrannten Mandeln<br />
und Zimt sowie weihnachtlicher Livemusik<br />
überraschte seine großen und kleinen<br />
Gäste. Inmitten des weihnachtlich<br />
geschmückten Kurwaldes und der Kurhäuser<br />
hatte der „Bad Füssinger Winterzauber“<br />
zu stimmungsvollen Erlebnissen<br />
und gemütlicher Einkehr geladen. „Die<br />
Veranstaltung des Vorjahres war ein so<br />
großer Erfolg, dass der Winterzauber<br />
in diesem Jahr an zwei Wochenenden<br />
und mit einer noch größeren Vielfalt an<br />
Ausstellern und Attraktionen stattfinden<br />
konnte“, sagte Erster Bürgermeister Tobias<br />
Kurz. Kur und Tourismusmanagerin<br />
Daniela Leipelt ergänzte: „Somit konnten<br />
wir den Anregungen unserer Bad<br />
Füssinger Unterkunftsbetriebe und auch<br />
der Urlaubsgäste gerne nachkommen,<br />
die sich eine Erweiterung der Markttage<br />
gewünscht haben“. Leider musste dann,<br />
so die Information kurz vor Redaktionsschluss,<br />
zumindest der „Bad Füssinger<br />
Winterzauber“ durch das damalige<br />
Schneechaos am zweiten Wochenende<br />
abgesagt werden. Veranstaltungsleiter<br />
Markus Kargleder wertete die Veranstaltung<br />
trotzdem als grandiosen Erfolg.<br />
Wer die Stimmung erlebt habe und die<br />
unglaublich schöne Dekoration einschließlich<br />
der Lichteffekte gesehen<br />
habe, könne nachvollziehen, dass dieser<br />
Weihnachtsmarkt keine Vergleiche, auch<br />
nicht mit sehr bekannten traditionellen<br />
Christkindlmärkten zu scheuen habe.<br />
Einmalig seien die zahlreichen LiveDarbietungen<br />
an allen WinterzauberTagen<br />
gewesen. Neben den örtlichen Vereinen<br />
wie dem Musikverein präsentierten<br />
Kindergärten, aber auch regionale und<br />
überregionale Musikgruppen und Stars<br />
weihnachtliche Lieder und Geschichten.<br />
Großartig war das Konzert des Bad<br />
Füssing Kurorchesters. Mit im Programm<br />
D’Querdreiba, die Dr. Edgar Pelz Combo,<br />
Aneta Sablik, die Würdinger Dorfmusik,<br />
die Inntaler Musikanten und ein weihnachtliches<br />
Jazzensemble. Eingeplant<br />
war auch die Feuershow des Rottaler<br />
Staatszirkus. Die Lichtillumination am<br />
Winterzauber tauchte das gesamte Areal<br />
in ein weihnachtliches Licht, freute sich<br />
Veranstaltungsleiter Markus Kargleder.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
77
Reinhold Hofmann, Geschäftsführer Johannesbad Hotels: „Wir versuchen als Arbeitgeber langfristig interessant zu sein, und setzen bereits in der Ausbildung durch regelmäßige<br />
Fachexkursionen, Inhouse-Schulungen und Weiterbildungen neue Maßstäbe. Auch die Auswahl der Führungskräfte soll natürlich dazu beitragen, dass sich Mitarbeitende<br />
langfristig bei uns zuhause fühlen.<br />
Die Weichen für den Transformationsprozess<br />
sind gestellt<br />
„Es geht in Zukunft um Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Energiekonzepte“<br />
Von Reinhold Hofmann<br />
Nach etwas mehr als einem Jahr als<br />
Geschäftsführer der Johannesbad<br />
Hotels kann ich guten Gewissens behaupten,<br />
dass ich mittlerweile angekommen<br />
bin. Angekommen im Unternehmen,<br />
aber auch angekommen in der Destination.<br />
Deswegen direkt vorab ein herzliches<br />
Dankeschön zum einen an mein Team,<br />
meine Kolleginnen und Kollegen, die es<br />
mir innerhalb kürzester Zeit ermöglicht<br />
haben, ein so gutes und professionelles<br />
Netzwerk intern aufzubauen. Und zum<br />
anderen möchte ich mich für die freundliche<br />
Aufnahme in der Destination bei der<br />
Gemeinde, allen voran Bürgermeister Tobias<br />
Kurz, dem Kur und Gästeservice mit<br />
Daniela Leipelt und Team, sowie meinen<br />
Thermen und Hotelkolleginnen und kollegen<br />
am Standort bedanken. Nur durch<br />
eine gute Abstimmung und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit im Hinblick auf<br />
gemeinsame Themen ist es uns möglich,<br />
Bad Füssing als die HeilbadDestination<br />
attraktiv zu halten und für die Zukunft<br />
zu wappnen. Ganz allgemein wird ein<br />
gemeinschaftlicher und ganzheitlicher<br />
Ansatz zwischen Gastgebern und DestinationsVerantwortlichen<br />
künftig entscheidend<br />
sein, gerade im Hinblick auf<br />
Neukundengewinnung oder auch das<br />
Thema der Zuganreise nach Bad Füssing<br />
und der dafür bis dato noch fehlenden<br />
„letzten Meile“.<br />
Die Johannesbad Hotels als Gastgeber<br />
selbst konnten im Jahr <strong>2023</strong> viele erste<br />
Weichen für einen erforderlichen Transformationsprozess<br />
stellen. Gemeinsam<br />
mit meinen Standortverantwortlichen<br />
und Fachbereichen arbeite ich eng im<br />
Team zusammen, um diesen Prozess<br />
auch in den nächsten Jahren erfolgreich<br />
fortführen zu können. Gerade in der Hotellerie<br />
ist man bekanntermaßen stets mit<br />
einer Vielfalt an Themen konfrontiert, die<br />
weit über Mitarbeitende und Gäste hinausgeht.<br />
Es wird in Zukunft auch darum<br />
gehen, viele große Herausforderungen<br />
wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, beziehungsweise<br />
sogar weitergreifend regeneratives<br />
Handeln oder das Thema Energie<br />
zu meistern. Wobei wir hier bereits eine<br />
positive Entwicklung über die vergangenen<br />
Jahre sehen können und beispielsweise<br />
im Vergleich zu 2018 den Wasserverbrauch<br />
um gute 30 Prozent und<br />
den Stromverbrauch um ca. 20 Prozent<br />
senken konnten. Auch unser interner Einkauf<br />
arbeitet schon lange mit regionalen<br />
Lieferanten im Sinne der Nachhaltigkeit<br />
zusammen. Mit Blick auf den eigenen<br />
Status Quo, die Mitbewerber am Standort<br />
und auf ThermenEbene auch regionsübergreifend,<br />
wird im Vergleich schnell<br />
78 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Johannesbad Gruppe<br />
klar, dass unsererseits intern die erforderlichen<br />
Schritte eingeleitet werden<br />
müssen, um künftig Investitionen umsetzen<br />
zu können. Transformation bedeutet<br />
weitergehend auch, die verschiedenen<br />
Abläufe und Prozesse in den einzelnen<br />
Betrieben zu durchleuchten, um sich<br />
zukünftig klarer positionieren zu können.<br />
Dafür müssen wir uns noch intensiver mit<br />
unseren aktuellen und möglichen künftigen<br />
Zielgruppen beschäftigen und diese<br />
für uns erschließen. Natürlich ist mir bewusst,<br />
dass langfristig ein gutes Stück Arbeit<br />
vor uns liegt, wobei der Startschuss<br />
für eine strategische Neuausrichtung<br />
bereits gefallen ist. Gezielt fördern wir<br />
die Stärkung des Eigenvertriebs und die<br />
damit einhergehende höhere Preisdurchsetzung.<br />
Auch die ganzjährige Belebung<br />
der Destination liegt uns am Herzen,<br />
weshalb wir erstmalig eine eigene WinterKampagne<br />
im sechsstelligen Bereich<br />
umgesetzt haben. Auch die Einbindung<br />
von neuen Trends wie Künstlichen Intelligenzen<br />
wird von uns gefördert. An dieser<br />
Stelle ist es mir aber besonders wichtig<br />
zu erwähnen, dass trotz dieser technologischen<br />
Hilfsmittel die Menschlichkeit<br />
nicht verloren gehen wird. So freuen wir<br />
uns immer über den persönlichen Kontakt,<br />
der beispielsweise bei einer Buchung<br />
über unser eigenes Servicecenter<br />
entsteht. Für den Erfolg unserer Transformation<br />
ist es ebenso unerlässlich, dabei<br />
auch und insbesondere an die Mitarbeitenden<br />
zu denken. Über regelmäßige Informationsveranstaltungen,<br />
umfangreiche<br />
Mitarbeiterbefragungen und durch<br />
aktives Miteinbinden versuchen wir als<br />
Arbeitgeber, jeden Mitarbeitenden auf<br />
diese spannende Reise mitzunehmen<br />
und dabei bestmöglich zu unterstützen.<br />
Denn wenn ich auf das Jahr <strong>2023</strong> zurückblicke,<br />
stimmt mich insbesondere das<br />
Miteinander der „Jobaner“ positiv für die<br />
Zukunft. Insgesamt durfte ich <strong>12</strong> langjährigen<br />
Mitarbeitenden zum Jubiläum gratulieren,<br />
teilweise schon bis zu 40 Jahre<br />
lang im Unternehmen tätig. Ich wünsche<br />
mir, dass auch von unseren knapp über<br />
30 Azubis der ein oder andere ein „Rundes“<br />
in den Johannesbad Hotels feiern<br />
wird. Wir versuchen deshalb als Arbeitgeber<br />
langfristig interessant zu sein,<br />
und setzen bereits in der Ausbildung<br />
durch regelmäßige Fachexkursionen, InhouseSchulungen<br />
und Weiterbildungen<br />
neue Maßstäbe. Auch die Auswahl der<br />
Führungskräfte soll natürlich dazu beitragen,<br />
dass sich Mitarbeitende wie auch<br />
Gäste langfristig bei uns zuhause fühlen.<br />
Es freut mich daher sehr, dass sich die<br />
neuen Hoteldirektoren, Christian Wendt<br />
im Königshof und Cornelia Weilhartner im<br />
Ludwig Thoma und Phönix, ebenfalls gut<br />
einleben und neue Impulse setzen konnten.<br />
Gerne würde ich alle Leistungsträger<br />
konzernübergreifend hier erwähnen und<br />
Danke für die tolle Arbeit sagen, denn<br />
verdient hätte es sicherlich jeder Einzelne.<br />
Leider sprengt dies aber den Rahmen<br />
und somit bleibt für mich nur eins<br />
festzuhalten: Die Eindrücke aus <strong>2023</strong><br />
lassen mich positiv, gespannt und voller<br />
Tatendrang in die Zukunft der Johannesbad<br />
Hotels schauen. Ich freue mich auf<br />
die gemeinsame Zukunft! In diesem Sinne<br />
allen ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und nur das Beste für 2024.<br />
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Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
79
Gäste, Gratulanten und Festredner im Rahmen des Festaktes 30 Jahre Rehafachzentrums Bad Füssing – Passau am Standort Bad Füssing, von links, Josef Küblbeck, ehemaliger<br />
Kaufmännischer Direktor, Robert Fenzl, Pflegedienstleiter des Rehafachzentrums, Dr. Till Richter, Orthopädischer Chefarzt, Brigitte Iding, Mitglied der Geschäftsführung<br />
Deutsche Rentenversicherung (DRV) Bayern Süd, Ivor Parvanov, Mitglied des Vorstands DRV Bayern Süd, Professor Dr. Wolfgang Beyer, ehemaliger Chefarzt, Dr.<br />
Karl-Josef Weber, Medizinischer Direktor, Myriam Demlehner, stellvertretende Kaufmännische Direktorin, Rüdiger Alfery, Mitglied der Geschäftsführung DRV Bayern Süd,<br />
Tobias Kurz, Erster Bürgermeister Bad Füssing, Walter Taubeneder, Landtagsabgeordneter a.D., Cornelia Wasner-Sommer, Bezirksrätin, stellvertretende Landrätin und<br />
Daniela Leipelt, Kur- und Tourismusmanagerin Bad Füssing.Foto Mitte: Glückwünsche zum Jubiläum von Karsten Fuchs, links, Johannesbad Klinikleiter und Gerlinde Bach,<br />
Klinikreferentin. Im Bild rechts Chefarzt Dr. Till Richter. Fotos unten: Überreichung von Jubiläumspräsenten durch Bezirksrätin und stellvertretende Landrätin Cornelia<br />
Wasner-Sommer und Bürgermeister Tobias Kurz.<br />
Wir feiern Jubiläum!<br />
30 Jahre höchste Qualität im<br />
Rehafachzentrum<br />
Das Rehafachzentrum Bad Füssing – Passau konnte<br />
sein 30jähriges Jubiläum am Standort Bad<br />
Füssing mit einem großen Festakt feiern. Im Beisein<br />
von 250 geladenen Gästen im großen Kursaal informierten<br />
Brigitte Iding, Mitglied der Geschäftsführung<br />
der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bayern<br />
Süd über die Entstehungsgeschichte und würdigte<br />
eng mit der Klinik verbundene Persönlichkeiten. Dr.<br />
Till Richter, Chefarzt des Rehafachzentrum stellte<br />
in seiner Rede den Teamgeist und die respektvolle<br />
Kommunikation auf Augenhöhe in den Mittelpunkt.<br />
Dr. KarlJosef Weber, medizinischer Direktor für beide<br />
Standorte erinnerte an die Fusion der Standorte<br />
Bad Füssing und Passau und konnte über Synergieeffekte<br />
informieren. Ein besonderer Höhepunkt des<br />
Jubiläumsfestaktes war die PowerPointPräsentation<br />
von Prof. Dr. Wolfgang Beier, dem es gelang, dem<br />
Festakt auch wissenschaftlichen Glanz zu verleihen.<br />
80 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Kunst und Kultur im Kurort<br />
Ein Kurort ist ein Ort der Heilung. Neben<br />
hochqualifizierten Heilbehandlungen<br />
spielt auch der ganzheitliche Ansatz eine<br />
nicht zu unterschätzende Bedeutung. Körper,<br />
Geist und Seele stellen eine Einheit, in<br />
der die Heilung am besten gelingt, wenn<br />
alle drei Teile ihren Beitrag dazu leisten. In<br />
Bad Füssing leistet das Ambiente des gesamten<br />
Ortes und seiner Umgebung einen<br />
wohltuenden Beitrag. Weitläufige Parkanlagen,<br />
die dem Parkbesucher Ruhe und<br />
eine spürbare Entlastung vom Alltag anbieten.<br />
Ganzjährige Blumenarrangements,<br />
die durch ihre harmonische Konzeption<br />
und überquellende Farben die Herzen aller<br />
Besucher berühren und mit Freude erfüllen.<br />
Die Anzahl der gemachten Handybilder<br />
ist eine Beleg dafür, dass jeder etwas<br />
von dieser einzigartigen Schönheit und<br />
Pracht mit nach Hause nehmen möchte.<br />
Neben Blumenanlagen, Ruhemöglichkeiten<br />
und vielfältigen Wandermöglichkeiten<br />
kann aber auch die Kunst ihren Beitrag zu<br />
einer<br />
ganzheitlichen Gesundung leisten.<br />
Vor vier Jahren durfte ich im Kurpark und<br />
im angrenzenden Kurwald den „Weg der<br />
Von Dr. Josef Sommer<br />
Poesie“ gestalten. Eine Baumscheibeninstallation<br />
mit Sprüchen (Aphorismen). Ich<br />
hätte nie erwartet, dass dieser Weg so<br />
gut angenommen wird und die Leser der<br />
Sprüche und Gedichte oftmals so nachhaltig<br />
berührt werden, dass sie mich anrufen<br />
oder dass mich wildfremde Leute darauf<br />
ansprechen und mir zwei oder drei Sprüche<br />
aufsagen und mich zweifelnd fragen,<br />
Dr. Josef Sommer: „Ein Wunsch von mir für das neue<br />
Jahr wäre, die Kunst im alltäglichen Raum in Bad Füssing<br />
behutsam zu erweitern“.<br />
ob die alle von mir sind. Natürlich erfüllen<br />
mich diese Aussagen mit einem verhaltenen<br />
Stolz. Auf vielfältige Nachfrage habe<br />
Aus Bad Füssing<br />
ich über den „Weg der Poesie“ ein Buch<br />
mit dem gleichnamigen Titel zusammengestellt,<br />
das bereits in der zweiten Auflage<br />
erscheint. Neben diesem persönlichen<br />
Bezug zeigt mir diese Tatsache, dass die<br />
Kunst gerade in Bad Füssing gut angenommen<br />
wird und die Menschen teilweise<br />
sich nachhaltig davon ansprechen lassen.<br />
Ich könnte mir vorstellen, dass es noch<br />
vielfältige Möglichkeiten in Bad Füssing<br />
gibt Kunst unaufdringlich, aber ansprechend<br />
darzubieten. Für das nächste Jahr<br />
hatte ich schon manchmal den Gedanken,<br />
dass im Bereich der ganzjährigen<br />
drehbaren Holzliegen das eine oder andere<br />
Kunstwerk eine vielversprechende<br />
Heimat finden könnte. Ich möchte mich<br />
bei der Gemeinde Bad Füssing für das entgegengebrachte<br />
Vertrauen bedanken. Ein<br />
Wunsch von mir für das neue Jahr wäre die<br />
Kunst im alltäglichen Raum in Bad Füssing<br />
behutsam zu erweitern. Ich wünsche dem<br />
Kurort Bad Füssing und allen seinen Mitarbeitern<br />
eine besinnliche Weihnacht. Es<br />
möge der tiefere Sinn von Weihnachten<br />
nicht unter Bergen von Geschenken und<br />
Weihnachtsfeiern verschüttet werden. Für<br />
das neue Jahr wünsche ich dem Kurort<br />
Bad Füssing eine krisenfreie gedeihliche<br />
Weiterentwicklung zum Wohle der Gäste<br />
und aller Menschen, die gerne nach Bad<br />
Füssing kommen.<br />
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Werte). 3<br />
1<br />
Elektrische Maximalleistung 220/195 kW: Gemäß UN-GTR.21 ermittelte Maximalleistung, welche für maximal 30 Sekunden abgerufen<br />
werden kann. Die in der individuellen Fahrsituation zur Verfügung stehende Leistung ist abhängig von variablen Faktoren wie zum Beispiel<br />
Außentemperatur, Temperatur-, Lade- und Konditionierungszustand oder physikalische Alterung der Hochvoltbatterie. Die Verfügbarkeit<br />
der Maximalleistung erfordert insbesondere eine Temperatur der Hochvoltbatterie zwischen 23 und 50°C und einen Batterieladezustand<br />
> 88 %. Abweichungen insbesondere von vorgenannten Parametern können zu einer Reduzierung der Leistung bis hin zur Nichtverfügbarkeit<br />
der Maximalleistung führen. Die Batterietemperatur ist in gewissem Umfang über die Funktion Standklimatisierung mittelbar beeinflussbar<br />
und der Ladezustand unter anderem im Fahrzeug einstellbar. Die aktuell zur Verfügung stehende Leistung wird in der Fahrleistungsanzeige<br />
des Fahrzeugs angezeigt. Um die nutzbare Kapazität der Hochvoltbatterie bestmöglich zu erhalten, empfiehlt es sich, für<br />
die tägliche Nutzung ein Ladeziel von 80% für die Batterie einzustellen (vor zum Beispiel Langstreckenfahrten auf 100% umstellbar).<br />
2<br />
Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach dem gesetzlich vorgeschriebenen WLTP-Verfahren (Worldwide Harmonized<br />
Light Vehicles Test Procedure) ermittelt, das ab dem 1. September 2018 schrittweise das frühere NEFZ-Verfahren (neuer europäischer<br />
Fahrzyklus) ersetzte. Der Gesetzgeber arbeitet an einer Novellierung der Pkw-EnVKV und empfiehlt in der Zwischenzeit für Fahrzeuge, die<br />
nicht mehr auf Grundlage des NEFZ-Verfahrens homologiert werden können, die Angabe der WLTP-Werte, welche wegen der realistischeren<br />
Prüfbedingungen in vielen Fällen höher sind als die nach dem früheren NEFZ-Verfahren. Informationen zu den Unterschieden zwischen<br />
WLTP und NEFZ finden Sie unter skoda.de/wltp<br />
3<br />
Tatsächliche Reichweite abhängig von Faktoren wie persönlicher Fahrweise, Streckenbeschaffenheit, Außentemperatur, Witterungsverhältnissen,<br />
Nutzung von Heizung und Klimaanlage, Vortemperierung, Anzahl der Mitfahrer.<br />
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Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
81
Gut zu wissen<br />
Gemeinsam anpacken für unsere Heimat<br />
Von Christian Lindinger<br />
Als frisch gewähltes Mitglied des Bayerischen<br />
Landtags darf ich mich heute<br />
bei Ihnen vorstellen. Ich bin 59 Jahre<br />
alt und wohne von Geburt an in Ruhstorf<br />
an der Rott. Ich bin verheiratet und Vater<br />
von drei erwachsenen Kindern. Bis zu<br />
meiner Wahl in den Bayerischen Landtag<br />
war ich 41 Jahre als Polizeibeamter<br />
tätig. Politisch engagiere ich mit seit 35<br />
Jahren für die Freien Wähler. Zunächst in<br />
der Marktgemeinde Ruhstorf, wo ich seit<br />
1996 im Gemeinde und Marktrat Sitz<br />
und Stimme habe. Seit 2002 arbeite ich<br />
auf Kreisebene mit und seit 2014 habe<br />
ich ein Mandat im Kreistag des Landkreises<br />
Passau.<br />
Die Krönung meiner politischen Laufbahn<br />
erfolgte durch die Landtagswahl<br />
am Sonntag, den 8.10.<strong>2023</strong>. Hier wurde<br />
ich für die FREIEN WÄHLER Bayern in<br />
„Ich sehe es als meine wichtigste<br />
Aufgabe, die Sorgen und Nöte<br />
der Bürgerinnen und Bürger aufzunehmen<br />
und ins Parlament nach München<br />
zu tragen.“<br />
den 19. Bayerischen Landtag gewählt.<br />
Es erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit<br />
und Freude, dass mir die Wählerinnen<br />
und Wähler dieses große Vertrauen geschenkt<br />
haben. Diese Wahl ist nicht nur<br />
ein persönlicher Erfolg, sondern vor allem<br />
eine Verpflichtung zum Einsatz für<br />
unsere Region und unsere Heimat.<br />
Gerade in unserer facettenreichen Region,<br />
geprägt von bäuerlicher Landwirtschaft,<br />
innovativen Wirtschaftsbetrieben<br />
und einer starken Gesundheits und<br />
Tourismusregion ist es wichtig, nicht abgehängt<br />
zu werden und immer wieder<br />
neue Ansätze und Ideen zu entwickeln.<br />
Der Klimawandel und die damit verbundene<br />
Energiewende dürfen nicht zur<br />
Schließung oder Abwanderung von Betrieben<br />
führen!<br />
Mit dem „Technologiezentrum Energie“<br />
(TZE) der Hochschule Landshut und der<br />
Außenstelle der Bayerischen Landesanstalt<br />
für Landwirtschaft (LfL) in Ruhstorf<br />
haben wir wichtige Forschungseinrichtungen<br />
in der Region, die uns bei den anstehenden<br />
Aufgaben unterstützen.<br />
Christian Lindinger, MdL FREIE WÄHLER<br />
Foto: FotoArt Andrea Bauer<br />
Vielschichtiger Ausbau der Infrastruktur<br />
ist ebenfalls eine grundlegende Aufgabe<br />
der nächsten Jahre. Der Verkehrsanschluss<br />
der Region von der Bundesautobahn<br />
A3 bis München muss zügig<br />
vorangebracht werden. Nachdem am<br />
1.<strong>12</strong>.<strong>2023</strong> ein Teilstück der A94 zwischen<br />
Tutting und Malching für den Verkehr<br />
freigegeben werden konnte, gilt es<br />
nun die Durchgängigkeit bis München<br />
zu erreichen. Zu einer guten Verkehrsinfrastruktur<br />
gehören auch eine funktionierende<br />
Schienenanbindung und<br />
bedarfsgerechter öffentlicher Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) um die Bedürfnisse<br />
unserer Bäder und Tourismusregion zu<br />
erfüllen.<br />
Zu einer guten Infrastruktur gehört auch<br />
die digitale Versorgung unserer Heimat.<br />
Wie sich in den letzten Jahren immer<br />
deutlicher gezeigt hat, ist es wichtiger<br />
denn je, dass alle Haushalte mit leistungsfähigen<br />
Breitbandanschlüssen versorgt<br />
sind. Der Freistaat Bayern und die<br />
Landkreise und Gemeinden engagieren<br />
sich hier bereits erheblich. Dies muss<br />
weitergehen, denn nur so können gleiche<br />
Lebensbedingungen in der Stadt und auf<br />
dem Land ermöglicht werden.<br />
Gesundheitsvorsoge und Gesundheitstourismus,<br />
medizinische Versorgungsstruktur<br />
bis hin zur Hausarztversorgung<br />
vor Ort werden auch weiterhin die kommunalen<br />
Parlamente und den Freistaat<br />
Bayern stark beschäftigen und fordern.<br />
Hier braucht es ein Zusammenwirken<br />
aller Verantwortlichen, damit Bayern und<br />
insbesondere der ländliche Raum ausreichend<br />
versorgt sind.<br />
Es sind viele Themen, welche die Politik<br />
zu bewältigen hat. Gemeinsam – gemeinsam<br />
in einer Fraktion und gemeinsam<br />
in einer Regierungskoalition kann<br />
vieles bewegt werden. Ich sehe es als<br />
meine wichtigste Aufgabe, die Sorgen<br />
und Nöte der Bürgerinnen und Bürger<br />
aufzunehmen und ins Parlament nach<br />
München zu tragen.<br />
Herzlichst<br />
Ihr Christian Lindinger<br />
82 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
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von einheimischen Bauern. Bei uns zählen Frische<br />
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Guanabana (Sauersack), Granadilla oder Salatpapaya<br />
gefällig? Auch diese sowie verschiedenste Flug oder<br />
Schiffwaren sind für uns kein Problem. Herr Robert<br />
Eder und sein Team helfen bei speziellen Fragen gerne<br />
weiter.<br />
Eine Besonderheit bei uns im Sommer ist der KussKnoblauch.<br />
Dieser erreicht uns direkt aus der Toskana<br />
und zeichnet sich durch seinen besonders angenehmen<br />
Geschmack aus. Leicht verdaulich und ohne<br />
unangenehme Gerüche. Unsere Waren beziehen wir<br />
zum Großteil aus der Großmarkthalle in München. Zusätzlich<br />
werden wir aber auch von unseren Lieferanten<br />
aus Holland, Belgien, Spanien oder Italien direkt beliefert.<br />
Besonderen Wert legen wir auf Nachhaltigkeit!<br />
Deshalb finden Sie in unserem Sortiment, über 70%<br />
Gemüse und Obst aus heimischen Anbau.<br />
Wir freuen uns darauf, Sie bald in unserem Obst und<br />
Gemüseparadies begrüßen und bedienen zu dürfen.<br />
An folgenden Tagen sind wir gerne für Sie da: Montag –<br />
Freitag: 9:00 – 17:00 Uhr Samstag: 9:00 – <strong>12</strong>:00 Uhr<br />
Anfragen und Bestellungen nehmen wir auch gerne unter<br />
08533 / 918900<br />
oder per EMail an<br />
info@fruechteeder.<br />
de entgegen. Sie<br />
vermissen einen<br />
Artikel? Sprechen<br />
Sie uns an. Wir besorgen<br />
ihn für Sie.<br />
Wenn Sie zufrieden<br />
sind, empfehlen Sie<br />
uns gerne weiter –<br />
wenn nicht, sagen<br />
Sie es bitte uns.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
83
Aus Bad Füssing<br />
2. Bad Füssinger Gesundheits- und Tourismustag<br />
Plädoyer für die Vision einer ganzheitlichen Gesundheitswelt<br />
Bad Füssing will „Impulsgeber und<br />
Trendsetter auf dem Weg in eine<br />
gesündere Zukunft“ bleiben und dafür<br />
die Weichen stellen. Der 2. Bad Füssinger<br />
Gesundheits und Tourismustag<br />
rückte die Erwartungen und Wünsche<br />
der Gäste von morgen in den Fokus.<br />
Kaum eine andere Branche wurde von<br />
den Krisen der vergangenen Jahre so<br />
hart getroffen wie das Tourismus und<br />
Gastgewerbe: Coronapandemie, der<br />
Gastgeber und Referenten beim 2. Bad Füssinger Gesundheits- und Tourismustag. Von links: Hans Koller, stellvertretender<br />
Landrat, Frank Ötte, Geschäftsführer Bayerischer Heilbäderverband, Zukunftsforscher Mag. Andreas<br />
Reiter, Dr. Andreas Keck, Geschäftsführer Keck medical, Thomas Jahn, ehemaliger ehrenamtlicher Geschäftsführer<br />
des Bayerischen Heilbäder-Verbandes, Kur- und Tourismusmanagerin Daniela Leipelt, Maximilian Fuchs,<br />
1. Vorsitzender Gewerbeverein Bad Füssing, Daniel Wolf, W&L multimedia solutions, Monika Tetzner, Bayern<br />
Tourismus Marketing und Erster Bürgermeister Tobias Kurz. Foto unten die Teilnehmer der Johannesbad Hotels,<br />
von links, Christian Wendt, Hoteldirektor Johannesbad Hotel Königshof, Reinhold Hofmann, Geschäftsführer Johannesbad<br />
Hotels, Petra Müller, Mercedes Kammerer und Teresa Knott, Marketing Managerinnen Johannesbad<br />
Fachklinik und Therme.<br />
wachsende Mangel an Personal, Krieg<br />
in der Ukraine, Energie und Klimakrise<br />
und dazu eine kostentreibende<br />
Inflation: „Die Krisenjahre haben eine<br />
Besonderheit der Reisebranche in den<br />
Blickpunkt gerückt: Es handelt sich um<br />
einen langfristig stabilen, kontinuierlich<br />
wachsenden Wirtschaftszweig, der jedoch<br />
gleichzeitig auch hoch empfindlich<br />
gegenüber kurzfristigen Störungen<br />
ist“, so Kur und Tourismusmanagerin<br />
Daniela Leipelt. Europas führende Gesundheitsdestination<br />
will den Wandel<br />
vor allem als Chance begreifen und aktiv<br />
in die Zukunft investieren, wie Bad<br />
Füssing Erster Bürgermeister Tobias<br />
Kurz im Rahmen seiner Eröffnungsansprache<br />
deutlich machte. 2024 werde<br />
Bad Füssing zudem die Rekordsumme<br />
von 1,5 Millionen Euro in seinen Kultur,<br />
Event und Veranstaltungsbereich<br />
investieren. Das Ziel: Noch mehr unvergessliche<br />
BadFüssingMomente zu<br />
schaffen, ganz im Sinne von Zukunftsforscher<br />
Andreas Reiter: „Im Urlaub<br />
geht es darum, künftige Erinnerungen<br />
zu sammeln“, wie der KeynoteSpeaker<br />
beim Gesundheits und Tourismustag<br />
feststellte. Es gehe um ein Lebensgefühl<br />
und die Steigerung der Lebensintensität<br />
erklärte er. Wer in Bad Füssing<br />
Urlaub mache, könne sein Leben auf intensivere<br />
Art erleben. Weitere Schwerpunkte<br />
des Gesundheitstages waren die<br />
Chancen der Digitalisierung und neuer<br />
barrierefreier Urlaubsangebote. „Es gilt<br />
außerdem, sich den Chancen der Digitalisierung<br />
zu öffnen und diese noch besser<br />
nutzbar zu machen“, sagte Daniela<br />
Leipelt. Insgesamt zog sie eine positive<br />
Bilanz der Veranstaltung: „Eines gilt für<br />
alle Themen, die im Fokus standen: Wir<br />
werden dann weiterhin erfolgreich sein,<br />
wenn wir uns mit unseren Partnern und<br />
Leistungsträgern gemeinsam auf den<br />
Weg machen. Dafür war der heutige Tag<br />
ein weiterer wichtiger Impuls“.<br />
84 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Aus Bad Füssing<br />
BAYERISCHE SPIELBANK BAD FÜSSING<br />
Dez. <strong>2023</strong> / Jan. 2024<br />
Freitag, 01.<strong>12</strong>.<strong>2023</strong><br />
Kulturbühne – Jazz-Musik<br />
Um 19:00 Uhr: Ein Abend mit der Band Jazz and more<br />
Fröhliches Eisvergnügen in Bad Füssing noch bis 26. Februar 2024. Auf dem Bild<br />
des <strong>Kurzeitung</strong>-Fotografen Benjamin und Jonathan aus Egglifing.<br />
Eislaufen in der Nachbarschaft<br />
Die „Eisfläche“ im Herzen Bad Füssings ist etwa 20 mal 30<br />
Meter groß und erfreut sich in jedem Jahr großer Beliebtheit<br />
bei den Gästen. Und das ohne Gefahr einer Eisschmelze,<br />
auch wenn der Winter Pause macht. Das ist auch bei jedem<br />
Wetter mit optimalen Bedingungen auf der Eisfläche möglich.<br />
Neben einem Schlittschuhverleih gibt es auch in diesem Jahr<br />
einen Kiosk mit kleiner Speisekarte und Getränken. Die Eislaufsaison<br />
hat in Bad Füssing bereits Mitte November begonnen.<br />
Bis Februar 2024 lädt die Anlage auf dem Kurplatz im<br />
Zentrum des Heilbades Groß und Klein zum fröhlichen Eisvergnügen<br />
ein. Geöffnet ist die Anlage für den Schlittschuhlauf<br />
jeweils Donnerstag von 13.00 Uhr – 18.00 Uhr, Freitag von<br />
13.00 bis 20.00 Uhr, Samstag von <strong>12</strong>.00 – 20.00 Uhr und<br />
sonntags von <strong>12</strong>.00 Uhr bis 19.00 Uhr. Am Heiligen Abend<br />
bleibt die Eisbahn geschlossen, an Silvester ist bis 17.00 Uhr<br />
geöffnet. In den Ferien – Weihnachts und Faschingsferien –<br />
ist die Eisfläche täglich von 11.00 – 20.00 Uhr offen. Die Eintrittspreise<br />
bleiben stabil: Vier Euro für Erwachsene (drei Euro<br />
mit Kurkarte), drei Euro für Kinder und Jugendliche. Auch vergünstigte<br />
Zehnerkarten für 30 beziehungsweise 20 Euro sind<br />
erhältlich. Das Ausleihen von Schlittschuhen oder Eisstöcken<br />
kostet pro Tag drei Euro.<br />
heißer Quellen<br />
Montag, 04.<strong>12</strong>.<strong>2023</strong><br />
„Ausgschmatzt“ – Talk im Casino<br />
Gesprächspartner: Barbara Hasenberger, Werkleiterin<br />
Europatherme und Spielbankdirektor Ralf Samland<br />
Freitag, 08.<strong>12</strong>.<strong>2023</strong><br />
Kulturbühne – Hoagarten<br />
„Is scho wieda Weihnacht’n?!“<br />
Um 19:00 Uhr: Lustige Geschichten, musikalisch<br />
umrahmt, mit Bad Füssings Bürgermeister Tobias Kurz<br />
und Spielbankdirektor Ralf Samland<br />
Sonntag, 31.<strong>12</strong>.<strong>2023</strong> – Silvester<br />
Feiern Sie mit Live-Musik, Prosecco und Häppchen<br />
„Auf ein gutes neues Jahr“<br />
Montag, 15.01.2024<br />
„Ausgschmatzt“ – Talk im Casino<br />
Gesprächspartner: Verena Künstel-Wohlleben,<br />
ehemaliges Mitglied des Bundestags und Spielbankdirektor<br />
Ralf Samland “<br />
Freitag, 19.01.2024 – Vernissage<br />
Herzliche Einladung an alle Kunstinteressierten.<br />
Um 19.00 Uhr Eröffnung der Ausstellung der<br />
Künstlerin Petra Weber-Schuwerack<br />
Freitag, 26.01.2024<br />
Kulturbühne – Hoagarten„Stammtisch<br />
beim Kirchawirt“<br />
Um 19:00 Uhr: Lustige Geschichten, musikalisch<br />
umrahmt von Richard Wiedl, mit Bad Füssings Bürgermeister<br />
Tobias Kurz und Spielbankdirektor Ralf<br />
Samland<br />
Kurhausstr. 1· Tel. 08531 97790 · www.spielbanken-bayern.de<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
85
Weitere Infos unter:<br />
www.kino-bad-fuessing.de<br />
Ab 6. Dezember<br />
MAESTRO<br />
Schon seit Jahren will Hollywood die Lebensgeschichte<br />
des erfolgreichen Komponisten<br />
Leonard Bernstein („West Side Story“) verfi<br />
lmen. Regisseur und Schauspieler Bradley<br />
Cooper hat das große Projekt für sich an<br />
Land gezogen und setzt auch hier wieder<br />
neue Maßstäbe.<br />
Anfang Dezember<br />
LIVING BACH<br />
Weltweit gibt es über 300 Bachchöre und<br />
Ensembles in denen sich Sänger, Musikliebhaber<br />
und Hobby Musiker zusammenfinden.<br />
Der Film begleitet sie auf dem Weg zum weltweit<br />
größten Treffen der Bach Familie: Dem<br />
Leipziger Bachfest.<br />
Ab 14. Dezember<br />
AUF DEM WEG<br />
Pierre Girard ist ein erfolgreicher Schriftsteller<br />
und Abenteurer. Doch ein schwerer Unfall<br />
bringt Pierre auf die Intensivstation und<br />
zum Nachdenken. Sein Plan fest: Gegen jeden<br />
ärztlichen Rat entscheidet er sich dafür,<br />
Frankreich abseits aller Straßen allein zu Fuß<br />
zu durchqueren und so den Weg zurück zum<br />
Leben und zu sich selbst fi nden.<br />
Ab 21. Dezember<br />
WONKA<br />
Der Film erzählt die fantastische Geschichte<br />
des großen Erfinders, Zauberkünstlers und<br />
Schokoladenfabrikanten Willy Wonka.<br />
Ab 26. Dezember<br />
791 KM<br />
Ein Sturm birngt den Flug und den Bahnverkehr<br />
zum Erliegen. Marianne, Tiana, Susi und<br />
Philipp landen nach ein bisschen Gerangel<br />
schließlich alle im selben Taxi, das die 791<br />
km von München nach Hamburg zurücklegen<br />
soll. Doch der Weg bis Hamburg ist lang und so<br />
bleibt genug Zeit, die Dinge mal auszudiskutieren,<br />
sich auszusöhnen und auch mal gemeinsam<br />
lachen zu können.<br />
Anfang Januar<br />
GIRL YOU KNOW IT’S TRUE<br />
Musikproduzent Frank Farian heuert die unbekannten<br />
Tänzer Rob Pilatus aus Deutschland<br />
und Fab Morvan aus Frankreich an. Aus den<br />
beiden formt Farian das Popduo Milli Vanilli.<br />
Doch als bei einem „LiveAuftritt“ das PlaybackBand<br />
ausfällt sieht die ganze Welt, dass<br />
die beiden nur die Lippen und ihre Hüften bewegen,<br />
aber gar nicht singen können.<br />
Ab 04. Januar<br />
PRISCILLA<br />
Von Elvis Presley haben wir zuletzt einiges gesehen.<br />
Irgendwo am Rande tauchte dabei auch<br />
Priscila auf, die der King Of Rock an sich zu binden<br />
und fort an zu dominieren wusste.<br />
Ab 18. Januar<br />
POOR THINGS<br />
Der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos<br />
erzählt hier die unglaubliche Geschichte einer<br />
jungen Frau, die von einem unorthodoxen Mediziner<br />
zu neuem Leben erweckt wird.<br />
...wo es duftet und<br />
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6:00–17:00 Uhr<br />
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86 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
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Aus Bad Füssing<br />
Das Jahreskonzert im November war das erwartete Highlight.Es gab erstmals zwei Konzerte am Wochenende. 50 Sänger bildeten den Projektchor zu den Stücken „Conquest<br />
of Paradise“, „Adiemus“ und „I will follow him“.<br />
Zum Jahresende <strong>2023</strong> – wir freuen uns auf 2024!<br />
Von Michael Stiglbauer<br />
Nach einem erfolgreichen Jahr möchte<br />
ich mich kurz vor Jahresende zurückbesinnen<br />
und nach vorne ins Neue Jahr<br />
schauen. Im Januar <strong>2023</strong> hat der Musikverein<br />
Bad Füssing an einem Sonntag<br />
mit einem eigenen Konzert unserer Musiker<br />
mit Solo oder EnsembleAuftritten<br />
erstmals das „Konzert um 4“ gestaltet.<br />
Der neue Probenraum war mit zahlreichen<br />
Zuhörern gefüllt und sehr viele<br />
Musiker von Klein bis Groß oder Jung bis<br />
Alt, gaben Ihr Bestes, Ihr Können unter<br />
Beweis zu stellen. Es sollte ein etwas anderes<br />
Konzert sein. Einmal auf den Kopf<br />
gestellt. Die Musiker spielen nicht für das<br />
Publikum, sondern das Publikum kommt<br />
zu den Musikern, um ihnen die Gelegenheit<br />
zu geben, sich für Leistungsabzeichen,<br />
Wettbewerb oder Studium zu<br />
routinieren. Dem Publikum konnten wir<br />
im Probenraum und im Foyer eine angenehme<br />
Atmosphäre mit Sektempfang<br />
und kleinen Snacks bieten. Das „Konzert<br />
um 4“ wird am Sonntag, 04. Februar<br />
2024 wieder durchgeführt. Im Februar<br />
<strong>2023</strong> gaben wir erstmals im Großen Kursaal<br />
ein Faschingskonzert gemeinsam<br />
mit dem Kurorchester. Abwechselnd<br />
unterhielten wir das maskierte Publikum<br />
mit Tanzmusik. Eine Faschingsgarde trat<br />
mehrmals auf und ein gut aufgelegter<br />
Moderator führte durch den Abend. Das<br />
Konzert war ein voller Erfolg und wird am<br />
Freitag, 09. Februar 2024 von 19.30 Uhr<br />
bis 01.00 Uhr als FaschingsGala fortgesetzt.bViele<br />
Auftritte in großer Formation<br />
und in Ensembles, z.B. für die ILE bei der<br />
Ruhstorfer Messe, an kirchlichen Feiertagen,<br />
dem Neubürgerempfang, MartiniMarkt,<br />
beim Seniorenwohnheim, bei<br />
Woodstock der Blasmusik, in der Weideneder<br />
Hütte beim Karpfhamer Fest oder<br />
dem Winterzauber füllten den Kalender<br />
im Jahr <strong>2023</strong>.<br />
Das Jahreskonzert im November war<br />
wieder das erwartete Highlight. Es gab<br />
erstmals zwei Konzerte am Wochenende,<br />
gemeinsame Auftritte mit einem Projektchor,<br />
bestehend aus dem Egglfinger<br />
Chor, dem Familienchor Bad Füssing,<br />
dem Ave Cantora aus Würding und den<br />
Gospel&moreSingers aus Pocking. 50<br />
Sänger bildeten den Projektchor zu den<br />
Stücken „Conquest of Paradise“, „Adiemus“<br />
und „I will follow him“. Zu dem<br />
88 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Aus Bad Füssing<br />
Welthit „Sway“ heizte ein professionelles<br />
TanzPaar dem Publikum im Großen Kursaal<br />
ein. Die Besucher reagierten auf das<br />
gesamte Programm frenetisch.<br />
Den Winterzauber in Bad Füssing konnten<br />
wir wieder mit einer Tombola bereichern.<br />
Viele tolle Sachpreise,<br />
Eintrittskarten,<br />
Gutscheine und Fanartikel<br />
bekannter Musikgruppen und Sportvereine<br />
wurde dazu gespendet. Die Hauptpreise<br />
waren Veranstaltungen von Cirque<br />
du Soleil in München, Mnozil Brass<br />
in Fürstenzell, Mid Europe in Schladming,<br />
dem Scharfrichterhaus und dem<br />
Stadttheater Passau, den Europäischen<br />
Wochen, der Festmusik im Stift Reichersberg<br />
oder das BasketballBundesligaspiel<br />
FC BayernHeidelberg.<br />
Das Jahr 2024 wird mit neuen Veranstaltungen<br />
nicht weniger aufregend.<br />
„Das alles ist nur mit der Unterstützung<br />
der Gemeinde, den<br />
Banken, den Gewerbetreibenden und<br />
vielen Privatleuten möglich.“<br />
Der Musikverein Bad Füssing e.V. feiert<br />
vom 05. bis 07. Juli im Freizeitpark mit<br />
den Spektakeltagen sein 15jähriges<br />
Bestehen. Eine große Bühne wird viele<br />
Musikgruppen präsentieren, u.a. die<br />
junge, mit ihrem Sound sehr erfolgreiche<br />
Blaskapelle Karambolage, die ebenso<br />
jungen und aufstrebenden Innviertler<br />
Böhmischen und die JazzFormation<br />
Patchwork. Selbstverständlich tritt unser<br />
Jugendblasorchester auf und viele<br />
weitere Bands. Feststimmung mit allem<br />
was dazu gehört wird genauso wie eine<br />
Kinderunterhaltung nicht fehlen. Das<br />
Fest wird die Unterstützung all unserer<br />
Mitglieder abverlangen und wird einen<br />
Höhepunkt darstellen.<br />
Am 29. September möchten wir im Rahmen<br />
des Kulturfestivals, das ebenfalls<br />
Jubiläum feiert, gemeinsam mit dem<br />
Polizeiorchester Bayern auftreten. Die<br />
Zustimmung des Orchesters haben wir<br />
bereits, die zugunsten unserer Nachwuchsarbeit<br />
spielen wollen.<br />
Viele weitere Aufgaben warten 2024<br />
wieder auf uns, vor allem die Ausbildung<br />
unseres Nachwuchses. Daran arbeiten<br />
wir Tag für Tag. Ich möchte schon herausstellen,<br />
dass das Erlernen eines Blasinstrumentes<br />
oder Schlagwerks eine sehr<br />
schöne, aber auch aufwendige und langjährige<br />
Tätigkeit ist. Manchmal kann es<br />
auch mühsam sein und es erfordert viel<br />
Durchhaltevermögen und Unterstützung<br />
von zu Hause. Unterstützung heißt nicht<br />
unbedingt, dass sich Eltern schützend<br />
vor ihre Kinder stellen, wenn sie keine<br />
Lust mehr auf Üben oder Spielen haben.<br />
Michael Stiglbauer, 1. Vorsitzender Musikverein Bad<br />
Füssing, Gastautor der <strong>Kurzeitung</strong>.<br />
Das sind Schwankungen, die jeden Lernenden<br />
erfassen. Gerade da braucht es<br />
gute Worte oder einfach mal das Ignorieren<br />
der Klagen. Für junge Menschen<br />
wandelt sich das Interesse sehr schnell.<br />
Ein einziges Ereignis verändert das Für<br />
oder Wider ihrer Freizeitbeschäftigung,<br />
vor allem wenn eigene Mühen notwendig<br />
sind. Umso mehr freut es uns, neue<br />
Musiker aufnehmen zu können, die diese<br />
Schwankungen schon überwunden haben.<br />
Egal ob jung oder etwas älter. Beim<br />
Schlagwerk durften wir einen neu ansässigen<br />
Profi in Rente gewinnen, der uns<br />
und unsere jungen Mädels am Schlagwerk<br />
bereits großartig beim Jahreskonzert<br />
unterstützte. Eine junge Querflötistin<br />
aus der Gemeinde hat sich gemeldet<br />
und ein 14jähriges Mädchen, das von<br />
Erlangen hierherzieht und seit 4 Jahren<br />
Fagott spielt, möchte unserem Jugendblasorchester<br />
beitreten. Zusätzlich werden<br />
aus der Bläserklasse wieder junge<br />
Schüler der Nachwuchsgruppe „Minis“<br />
beitreten und daraus werden wiederum<br />
junge Musiker ins JUBO aufsteigen. Die<br />
fi nanzielle Seite der Ausbildung unserer<br />
jungen Musiker ist nicht nur Sache der<br />
Eltern, sondern auch die des Musikvereins.<br />
In eigener Verantwortung unterhalten<br />
wir die Bläserklasse, zahlen eine Jahresmiete<br />
für unseren Probenraum und<br />
nehmen viel Geld für das Equipment und<br />
für Konzertvorbereitungen in die Hand.<br />
Das alles ist nur mit der Unterstützung<br />
der Gemeinde, den Banken, den Gewerbetreibenden<br />
und vielen Privatleuten<br />
möglich. Für die Ausbildung der Jugend<br />
und auch Erwachsener in allen Bereichen<br />
sind Mag. Hubert Gurtner, Mag. Michaela<br />
Berger und viele Instrumentallehrer<br />
verantwortlich. Ihnen gilt unser Dank<br />
für ihr außerordentliches Engagement in<br />
all den Jahren, in denen wir zusammenarbeiten.<br />
Das erkennen auch alle Unterstützer<br />
und treuen Besucher unserer<br />
Konzerte, in deren Namen ich auch danken<br />
darf. Selbstverständlich danke ich<br />
allen Musikern, die mit dem Erwachsenwerden<br />
immer weniger Zeit für ihr Hobby<br />
fi nden und trotzdem alles Mögliche unternehmen,<br />
um uns die Treue zu halten.<br />
Das macht uns stolz und lässt uns gewiss<br />
sein, dass wir vieles richtig machen. Auf<br />
vielseitige Weise sind Menschen für den<br />
Erfolg des Musikvereins verantwortlich.<br />
Egal ob Musiker oder Nichtmusiker. Wie<br />
schon ein Sprichwort sagt: „Wir machen<br />
Musik, sagt der Bälgetreter zum Organisten.“<br />
Allen genannten Dirigenten, Vorstandskollegen,<br />
Lehrern, Musikern, Eltern<br />
und Unterstützern des Musikvereins<br />
Bad Füssing e.V., den Verantwortlichen<br />
der <strong>Kurzeitung</strong>, insbesondere Herrn Rudolf<br />
G. Maier, wünsche ich eine werteorientierte<br />
Advents und Weihnachtszeit,<br />
einen guten Jahreswechsel mit viel Kraft<br />
und Gesundheit für das neue Jahr.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
89
Aus Bad Füssing<br />
Große Abschiedsfeier für Chefarzt Dr. Peter Wein<br />
22 Jahre Einsatz für die Patienten der Klinik Niederbayern<br />
Viele Dankadressen von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, Ansprachen<br />
langjähriger Weggefährten sowie<br />
geladener Gäste brachten Verbundenheit<br />
und Wertschätzung für Chefarzt Dr.<br />
med. Peter Wein für 22 Jahre ärztliches<br />
Engagement für die Patienten, aber<br />
auch für das hohe medizinische Ansehen<br />
der Klinik Niederbayern durch seine<br />
Fachkompetenz zum Ausdruck. Ellio<br />
Schneider, Geschäftsführer der Waldburg<br />
Zeil Kliniken ließ in seiner Rede<br />
viele der Stationen Revue passieren.<br />
Dr. Wein habe sich in ganz besonderer<br />
Verabschiedung von Chefarzt Dr. Peter Wein, zweiter von rechts, in den Ruhestand. Unter den Gratulanten,<br />
von links, Tobias Kurz, Erster Bürgermeister Bad Füssing, der neue Chefarzt der Klinik Niederbayern<br />
Ulf Görner, Diplom-Verwaltungswirt Michael Fitz, kaufmännischer Leiter der Klinik und Ellio<br />
Schneider, Geschäftsführer der Waldburg Zeil Klinken.Foto unten: Abschied auf seine Art: Chefarzt Dr.<br />
Peter Wein erinnerte mitten unter den Mitarbeitenden an gemeinsame Erfolge.<br />
Weise um die Klinik Niederbayern und<br />
die Patienten verdient gemacht. In einer<br />
emotional gehaltenen Rede nahm<br />
DiplomVolkswirt Michael Fitz, kaufmännischer<br />
Leiter der Klinik mit vielen<br />
gemeinsamen Stationen und Aktionen<br />
in freundschaftlicher Zusammenarbeit<br />
Abschied. Chefarzt Dr. Wein habe diese<br />
Zusammenarbeit leicht gemacht.<br />
Kaufmännische und medizinische Interessen<br />
seien eine Symbiose eingegangen,<br />
die den Patienten ebenso zu Gute<br />
gekommen sei wie die wirtschaftliche<br />
Gesamtbilanz. Tobias Kurz, 1. Bürgermeister<br />
Bad Füssing, sagte in seiner<br />
Ansprache vor der Belegschaft und<br />
zahlreichen Gästen des öffentlichen<br />
Lebens, Medizin sei nicht nur Naturwissenschaft,<br />
sie brauche auch Empathie<br />
und Menschlichkeit. Chefarzt Dr. Wein<br />
habe diese Eigenschaften als Chefarzt<br />
22 Jahre im Sinne der Patienten vorbildlich<br />
praktiziert und dadurch die Klinik<br />
Niederbayern nachhaltig geprägt. Dr.<br />
Wein sei als Arzt ein Werbeträger für die<br />
medizinische Kompetenz des Kurortes<br />
gewesen. Er habe unter anderem dazu<br />
beigetragen mit perfekt organisierten<br />
und hochkarätig besetzten Sportkongressen<br />
zum medizinischen Ansehen<br />
von Bad Füssing beigetragen. Unter<br />
weiteren Verdiensten nannte Bürgermeister<br />
Kurz die wissenschaftliche Arbeit<br />
als 2. Vorsitzender des Instituts zur<br />
Erforschung von Behandlungsverfahren<br />
mit natürlichen Heilmitteln sowie<br />
das Engagement an den gemeinsamen<br />
RehaTagen der drei Kliniken. Seine Abschiedsansprache<br />
nutzte Dr. Wein, um<br />
gleichzeitig durch den Saal zu gehen,<br />
einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
anzusprechen, zum Geburtstag<br />
zu gratulieren oder an gemeinsam Erlebtes<br />
zu erinnern. Sein Wunsch war es,<br />
die immer gute Zusammenarbeit auf<br />
seinen Nachfolger, Chefarzt Ulf Görner<br />
zu übertragen.<br />
90 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Johannesbad Gruppe<br />
Ein ereignisreiches Jahr endet mit Dank und Anerkennung<br />
Von Karsten Fuchs<br />
Das Jahr <strong>2023</strong> dürfte in der Geschichte<br />
der Fachklinik Johannesbad einen<br />
ganz besonderen Platz einnehmen, damit<br />
meine ich die Rahmenbedingungen mit<br />
denen wir es zu tun hatten. Im März kam<br />
die große Erleichterung. Wir durften die<br />
Masken abnehmen. Die Testpflicht wurde<br />
aufgehoben. Verständliches Aufatmen<br />
sowohl bei den Patienten, aber noch viel<br />
mehr bei den Kolleginnen und Kollegen<br />
der Fachklinik. Alle konnten wieder ohne<br />
Einschränkungen so arbeiten wie sie es<br />
gewohnt waren. Der Alltag beziehungsweise<br />
der Arbeitstag ist plötzlich allen wieder<br />
leichter gefallen. Dennoch sind Kliniken<br />
nach wie vor für den Schutz sogenannter<br />
vulnerabler Gruppen verantwortlich, die<br />
wir in idealer Weise mit einem optimierten<br />
Hygienekonzept betreuen können. Der<br />
besondere Dank gilt den Ärzten, Pflegepersonal,<br />
Therapeuten sowie allen, die im<br />
direkten Patientenkontakt jeden Tag ihr<br />
Bestes gegeben haben und geben. Überhaupt<br />
ist beim Rückblick festzustellen,<br />
dass die Fachklinik Johannesbad die sogenannten<br />
CoronaJahre verhältnismäßig<br />
gut überstanden hat. Es hat sich gezeigt,<br />
dass jeder, jede an ihrem Platz in individueller<br />
Verantwortung dazu beigetragen<br />
hat, schlimme Auswirkungen in Grenzen<br />
zu halten. Es ist uns auch gelungen die<br />
gute Stimmung halbwegs beizubehalten.<br />
Dazu hat sicher das gute Betriebsklima<br />
beigetragen, auf das wir alle stolz sein<br />
können. Das nicht verordnet werden kann,<br />
sondern als Ergebnis des Miteinanders,<br />
der Rücksichtnahme der gegenseitigen<br />
Unterstützung entstanden ist. So viel zum<br />
Innenleben der Fachklinik Johannesbad.<br />
Ich habe schon den Eindruck, dass den<br />
Allermeisten ihre Arbeit Spaß macht. Das<br />
kommt auch im Gespräch mit den Patienten<br />
rüber. Die Freundlichkeit, Zuvorkommenheit,<br />
zusammengefasst die ganze<br />
Stimmung bei uns erhält auch in den<br />
anonymen Rückmeldungen beste Noten.<br />
Um dieses Thema abzuschließen – die<br />
gute Stimmung im Haus ist es letztlich,<br />
die bereits auf dem Weg zum Arbeitsplatz<br />
die Freude an unserem Job in einer Klinik<br />
vermittelt, die gleichzeitig für die Patienten<br />
für kurze Zeit ein zweites Zuhause ausmachen<br />
sollte. Diese Situationsbeschreibung<br />
mag auch dazu beigetragen haben, dass<br />
Karsten Fuchs, Klinikleiter Fachkllinik Johannesbad.<br />
die gute Entwicklung bei den Patientenzahlen<br />
im Frühjahr und Sommer den<br />
sehr positiven ReStart ermöglicht hat.<br />
Beschäftigt hat uns auch verstärkt das<br />
Thema Gesundheitstourismus. Die Gäste<br />
schätzen den direkten Bademantelzugang<br />
in die Johannesbad Therme. Aber es war<br />
auch nicht alles Gold was glänzt. Das sogenannte<br />
TrioGesetz der Deutschen Rentenversicherung<br />
(DRV) hat bei uns und bei<br />
den Patienten, ich darf sagen, ein wenig zu<br />
Verunsicherungen geführt. Bei uns war es<br />
zunächst die bange Frage nach den eventuellen<br />
Auswirkungen auf die Belegung<br />
ab Juli dieses Jahres. Das Ergebnis war<br />
überraschend gut. Ich schreibe die folgende<br />
Entwicklung der ausgezeichneten<br />
qualitätsorientierten Rehabilitation in unserer<br />
Fachklinik zu. Die Patienten machen<br />
überwiegend vom Wunsch und Wahlrecht<br />
Gebrauch. Das heißt, sie wünschen sich<br />
weiterhin eine Rehabilitation bei uns in der<br />
Fachklinik Johannesbad. Neu war in diesem<br />
Jahr die Eröffnung beziehungsweise<br />
die Etablierung eines hoch spezialisierten<br />
Wundzentrums mit dem wissenschaftlich<br />
unterstützten Therapieformat „kaltes Plasma“.Wir<br />
müssen es nur noch mehr bekannt<br />
machen, dass die Fachklinik Johannesbad<br />
für Wundpatienten, die oft viele Jahre nach<br />
einer heilenden Therapieform suchen, bei<br />
uns dieses therapeutische Angebot erhalten.<br />
Alles bisher Ausgeführte fällt bei uns<br />
unter den optimierenden Begriff „Nachhaltigkeit“.<br />
Dazu gehört die Installation<br />
einer PVAnlage sowie die Optimierung im<br />
Energiebereich. Auch die neue Deckengestaltung<br />
im Hallenbad sollte erwähnt werden.<br />
Zur guten Stimmung im Jahr <strong>2023</strong><br />
dürfte das Sommerfest, die BeachParty<br />
für die Kolleginnen und Kollegen beigetragen<br />
haben. Die Sozialdiensttagung der regionalen<br />
Sozialdienste im Frühjahr und ein<br />
besonders erfolgreiches RehaSymposium<br />
in unserem dafür vorbildlich geeigneten<br />
Tagungsbereich waren beachtete Ereignisse<br />
auch in den Medien. Abschließend gilt<br />
mein herzlicher Dank den Kostenträgern,<br />
Zuweisern, Patienten, den Urlaubsgästen.<br />
Ich habe schon den Eindruck, dass sie<br />
unsere Bemühungen und unseren Einsatz<br />
honorieren. Mein besonderer Dank gilt<br />
verständlicherweise den Kolleginnen und<br />
Kollegen für die immer vorbildliche und<br />
konstruktive Zusammenarbeit, verbunden<br />
mit hochqualitativem Einsatz bei all<br />
den Themen, die ich vorgestellt habe, die<br />
uns im Jahr <strong>2023</strong> bewegt haben und auch<br />
2024 bewegen werden.<br />
Ich wünsche Ihnen allen gesegnete Weihnachtstage<br />
in Bad Füssing in der Fachklinik<br />
Johannesbad sowie besonders Gesundheit<br />
Erfolg und viel Glück im neuen<br />
Jahr.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
91
Medizin und Gesundheit<br />
Europäischer Gesundheitskongress in München<br />
Namhafte Referenten aus Gesundheitspolitik und Gesundheitsversorgung<br />
Der europäische Gesundheitskongress<br />
<strong>2023</strong> in München war nicht<br />
nur ausgezeichnet besucht. Hinzu kam<br />
hohes Niveau der Vorträge von namhaften<br />
Referentinnen und Referenten<br />
aus Gesundheitspolitik, der Gesundheitsversorgung<br />
und vielen weiteren<br />
Bereichen. Es kam zu spannenden Podiumsdiskussionen<br />
sowie zu einer breiten<br />
Auswahl an gesundheitsbezogenen Themen.<br />
Professor Dr. Günter Neubauer,<br />
wissenschaftlicher Leiter des Instituts<br />
für Gesundheitsökonomik und Claudia<br />
Küng, Kongressleiterin, hatten mit dem<br />
Versprechen eingeladen, gemeinsam<br />
Lösungen zu erarbeiten, die sowohl den<br />
Markus Zwick, Referent des europäischen Gesundheitskongresses im Gespräch mit Moderator Prinz Karl Ferdinand<br />
von Thurn und Taxis. Foto unten: Hohes Niveau des europäischen Gesundheitskongresses <strong>2023</strong> mit hochkarätigen<br />
Referentinnen und Referenten.<br />
Bedürfnissen der Patienten, als auch die<br />
Herausforderungen des Gesundheitspersonals<br />
berücksichtigen. Ein Schwerpunkt<br />
des Kongresses war die aktuelle<br />
Krankenhausreform in Deutschland sowie<br />
innovative Lösungen aus Dänemark,<br />
der Schweiz, den Niederlanden und<br />
England. Es ging gleichzeitig um die Herausforderung,<br />
das überforderte Gesundheitswesen<br />
zu entlasten und gleichzeitig<br />
den besten Zugang zu einer hochwertigen<br />
Gesundheitsversorgung beizubehalten.<br />
Das Lernen und Diskutieren von<br />
bewährten Praktiken schloss auch die<br />
Digitalisierung des Gesundheitswesens,<br />
die Förderung der ambulanten<br />
Versorgung sowie die Stärkung der primären<br />
Gesundheitsversorgung mit ein.<br />
Aus Bad Füssing befasste sich Markus<br />
Zwick, Vorstandsvorsitzender Johannesbad<br />
Gruppe als Referent mit dem<br />
Thema: „Chancen der Digitalisierung in<br />
der Rehabilitation“ mit der im Vortrag<br />
untermauerten Aufforderung: „Die Zukunft<br />
hat gerade erst begonnen, lasst<br />
uns starten!“ Die Rehabilitation habe die<br />
medizinischtherapeutische Kompetenz<br />
für die Entwicklung von umfassenden<br />
Angeboten in Prävention und Nachsorge<br />
durch neue Produkte und digitale Innovationen:<br />
„Lassen Sie uns gemeinsam<br />
dafür sorgen, dass wir die Chancen der<br />
Digitalisierung im Gesundheitswesen<br />
zeitnah realisieren: Die Telemedizin und<br />
Telekonsultationen ermöglichen den Zugang<br />
zu medizinischer Versorgung, unabhängig<br />
von geografischen Barrieren.<br />
Dies kann die Nachversorgung verbessern<br />
und zu einem nachhaltigeren Erfolg<br />
von Rehamaßnahmen beitragen“. Weitere<br />
Themen des Referats von Markus<br />
Zwick waren die Automatisierung von<br />
Verwaltungsprozessen, Terminplanung,<br />
Abrechnung und Datenaustausch zwischen<br />
den Gesundheitseinrichtungen,<br />
digitale Gesundheitsanwendungen, vorgestellt<br />
mit Praxisbezug sowie weit in die<br />
Zukunft reichende Optimierungen nach<br />
Weiterentwicklung und Beschleunigung<br />
der Digitalisierung.<br />
92 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
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Gut zu wissen<br />
Keine gesundheitspolitischen Schönwetterwolken in Sicht<br />
Von Konrad Kobler<br />
Die folgenden Gedanken zum Jahresabschluss<br />
blicken nur auf einige der<br />
aktuellen Schwachstellen der Gesundheitspolitik.<br />
So besteht auf breiter Ebene<br />
die große Furcht in den ländlichen<br />
Regionen als Ausfluss der Krankenhausreform<br />
ein „epidemiehaftes“ Sterben<br />
bedarfsnotwendiger<br />
Krankenhäuser<br />
und auch Einrichtungen am Dienst zu<br />
Pflegender zu erleben. Hinzu kommen<br />
die Fragestellungen der umfassenden<br />
und ausreichenden Versorgung mit Medikamenten,<br />
der immer noch zu lethargischen<br />
Erforschung und Behandlung<br />
der LongCovidFolgen sowie nach dem<br />
weithin bekannten Mangel an medizinischem<br />
Fachpersonal. Sicherlich kann<br />
sich Deutschland immer noch über eines<br />
der weltweit besten Gesundheitssysteme<br />
rühmen. Wartezeiten bei Fachärzten<br />
von über einem halben Jahr sind jedoch<br />
weit weg, um sich noch als „Primus“<br />
bezeichnen zu können. Ein Abfall der<br />
Versorgungsqualität ist unübersehbar,<br />
überbordende Kosten und Bürokratie<br />
sowie lähmender Fortschritt bei der Einführung<br />
der elektronischen Patientenakte,<br />
Unzulänglichkeiten bei der Digitalisierung,<br />
um nur einige „wunde Stellen“<br />
zu nennen. Zur Sicherung der Medikamentenversorgung<br />
muss die Produktion<br />
stärker nach Europa und Deutschland<br />
zurückverlagert werden. Ich erinnere<br />
daran, dass Deutschland in früheren<br />
Jahrzehnten als „Apotheke der Welt“<br />
galt. Wenn – wie jüngst geschehen – für<br />
die nächste Grippewelle eine gute medikamentöse<br />
Versorgung den Bürgern<br />
offeriert wird und zeitgleich völlig konträr<br />
von der Pharmaindustrie des Klagelied<br />
ertönt, in diesem Winter mit noch größeren<br />
Engpässen (bis zu 700 Medikamente<br />
gegenüber rund 400 im letzten Jahr) und<br />
Versorgungslücken zu rechnen sei, weil<br />
die Lieferketten auch wegen in der Welt<br />
tobender kriegerischen Auseinandersetzungen<br />
nicht mehr funktionieren, dann<br />
muss gehandelt werden!<br />
Bad Füssing, „Hort des europäischen<br />
Gedankenaustausches“<br />
Seit über fünf Jahren gilt Bad Füssing,<br />
bundesweit wohl einmalig, als Ort des<br />
grenzüberschreitendenden<br />
Konrad Kobler, Landtagsabgeordneter a.D., Vorsitzender<br />
Europa Union, Bezirksverband Niederbayern,<br />
Honorarkonsul der Republik Kroatien<br />
europapolitischen<br />
Diskurses und Gedankenaustausches.<br />
Ergänzend zum Prädikat als<br />
„Europas beliebtestes und erfolgreichstes<br />
Heilbad“ glänzt Bad Füssing zusätzlich<br />
durch den von der überparteilichen<br />
EUROPAUNION Bayern monatlich arrangierten<br />
„EuropaStammtisch“ mit<br />
Gästen Bayerns und der angrenzenden<br />
Länder Österreich und Tschechien. Von<br />
Diplomaten, Politikern, Wirtschaftlern,<br />
Wissenschaftlern und auch Theologen<br />
aus den verschiedenen Ländern der<br />
Welt – von China (früher auch Russland),<br />
über Taiwan, Amerika und fast<br />
allen europäischen Ländern, nehmen<br />
die „StammTischler“ Wissenswertes<br />
zum Geschehen in Europa auf. Heuer<br />
glänzte Bad Füssing auch durch die rund<br />
einen Monat lang im Kurpark aufgestellten<br />
InfoTafeln des „EuropäischenWerteWanderweges“.<br />
Vor der Europawahl<br />
gilt es das Positive vorzustellen: Vieles<br />
an Errungenschaften, wie Wohlstand,<br />
Meinungsfreiheit, Demokratie und insbesondere<br />
der über 75 Jahre währende<br />
Friede werden als völlig selbstverständlich<br />
erachtet. Die EUBürger stellen rund<br />
acht Prozent der Weltbevölkerung. Dem<br />
Rest der Welt werden die vorgenannten<br />
Werte vorenthalten. Eine weitere positive<br />
Seite Europas erblicken wir nach<br />
dem russischen Überfall auf die Ukraine.<br />
Noch nie war der Zusammenhalt und die<br />
Solidarität der Länder der Europäischen<br />
Union so groß. Die breite Schicht der<br />
Bevölkerung erkennt weithin, dass Frieden<br />
und Freiheit die „Früchte der europäischen<br />
Zusammenarbeit“ durch EU<br />
und NATO sind! Auch als Hauptzahler<br />
ist Deutschland in wirtschaftlicher Hinsicht<br />
der Hauptnutznießer. Deshalb ist<br />
es selbstmörderisch, wenn es im Lande<br />
Stimmen gibt, die ein Raus aus Europa,<br />
ein Raus von der gemeinsamen Währung<br />
fordern. Für mich sind dies „europapolitische<br />
Kriegserklärungen“! Es gibt keine<br />
vernünftige Alternative zu Europa. Ich<br />
bitte Sie um ihr europapolitisches Engagement<br />
und ihre Aufgeschlossenheit,<br />
um die unveräußerlichen europäischen<br />
Werte zu erhalten. Es gilt der „Europäischen<br />
Seele“ in allen Bereichen einen<br />
zentralen Platz einzuräumen.<br />
Dazu im neuen Jahr Glück und Erfolg<br />
sowie die immer wünschenswerte „Portion“<br />
Gesundheit.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr<br />
94 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
Gut zu wissen<br />
Tourismusministerin Michaela Kaniber – ein super<br />
Einstand beim Bayerischen Heilbädertag<br />
Heilklima, heilendes ThermalMineralwasser,<br />
aber auch Moor, Sole,<br />
spezielle Heilverfahren nach Schroth<br />
oder Kneipp und vieles mehr: Das alles<br />
macht die 48 bayerischen Heilbäder<br />
und Kurorte zu Tourismusmagneten<br />
und damit zu starken Wirtschaftsfaktoren<br />
in allen Regionen des Freistaats.<br />
Bei der Eröffnung des 77. Bayerischen<br />
Heilbädertages äußerte sich Bayerns<br />
neue Tourismusministerin Michaela<br />
Kaniber optimistisch über die Zukunft<br />
der bayerischen Heilbäder und Kurorte:<br />
„Die Kompetenz dieser Standorte<br />
in Sachen Gesundheit für Gäste und<br />
Einheimische ist weit über die Grenzen<br />
Bayerns hinaus bekannt. Wir haben<br />
damit ein sehr gewichtiges Pfund im<br />
Bayerntourismus, das künftig immer<br />
bedeutsamer werden wird. Wer etwas<br />
für seine Gesundheit tun will, Kraft tanken<br />
und seine Resilienz stärken möchte,<br />
der wird die Qualitäten Bayerns<br />
besonders schätzen“. Der diesjährige<br />
Heilbädertag ist für den Bayerischen<br />
Heilbäderverband mit einem Jubiläum<br />
verbunden: Vor 75 Jahren, am 1. März<br />
Das <strong>Kurzeitung</strong>-Foto zeigt Michaela Kaniber, Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus<br />
mit dem neuen Landtagsabgeordneten Stefan Meyer als Schirmherrin anlässlich der Eröffnung der diesjährigen<br />
Grillsaison in Bad Füssing<br />
1948 wurde der größte Landesverband<br />
des deutschen Kur und Bäderwesens<br />
gegründet. Im Rahmen ihrer<br />
Festrede sagte Staatsministerin Kaniber:<br />
„Als Tourismusministerin werde<br />
ich mich für unsere Kurorte und Heilbäder<br />
einsetzen und sie nach Kräften<br />
unterstützen! Ein wichtiger Partner<br />
ist dabei der Bayerische Heilbäderverband.<br />
Gemeinsam werden wir den<br />
Gesundheitstourismus in Bayern auch<br />
für die Zukunft gut aufstellen!“ Gut<br />
ein Viertel aller jährlichen Gästeübernachtungen<br />
in Bayern entfallen auf<br />
Heilbäder und Kurorte. Diese Orte sind<br />
nicht nur wichtige Kompetenzzentren<br />
für Gesundheitsversorgung, sondern<br />
auch wichtiger Bestandteil des bayerischen<br />
Gesundheitssystems. Mit rund<br />
100.000 Arbeitsplätzen und einer jährlichen<br />
Bruttowertschöpfung von mehr<br />
als 4,5 Milliarden Euro sind die Kurorte<br />
und Heilbäder in ihren Heimatregionen<br />
im ländlichen Raum darüber hinaus ein<br />
bedeutender Wirtschaftsfaktor. Diesen<br />
besonderen Stellenwert der Bäder für<br />
Tourismus, Gesundheit und Wirtschaft<br />
würdigte Ministerin Kaniber: „Die bayerischen<br />
Heilbäder und Kurorte stehen<br />
vor einer chancenreichen Zukunft. Das<br />
Gesundheitsbewusstsein der Menschen<br />
hat zugenommen, aber auch die<br />
Bereitschaft, in die eigene Gesundheit<br />
zu investieren. Die Altersstruktur in<br />
unserer Gesellschaft und das Entstehen<br />
neuer Krankheitsbilder führen zu<br />
einer steigenden Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen.<br />
Noch unter<br />
der Vorgängerbundesregierung wurde<br />
aufgrund gesetzlicher Änderungen die<br />
ambulante Badekur wieder zu einer<br />
kassenfinanzierten Pflichtleistung. Dafür<br />
hat sich der Freistaat Bayern lange<br />
eingesetzt. Auch davon können die<br />
Kurorte und Heilbäder profitieren. Und<br />
ich gehe davon aus, dass mit fortschreitendem<br />
Klimawandel für viele Gäste<br />
klimatisch gemäßigte Destinationen an<br />
Attraktivität gewinnen“. Abschließend<br />
sagte Tourismusministerin Kaniber, der<br />
ein super Einstand beim bayerischen<br />
Heilbädertag bescheinigt wurde: „Die<br />
Orte müssen sich kontinuierlich weiterentwickeln,<br />
in ihre Infrastruktur investieren,<br />
neue Produkte und Angebote<br />
schaffen und mit einem zeitgemäßen<br />
digitalen Marketing sowohl Stammgäste,<br />
wie auch neue Zielgruppen begeistern“.<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />
KURZeitung<br />
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Katholische Kurseelsorge<br />
Gottesdienste in den Kliniken:<br />
So. 9.00 Uhr Johannesbad<br />
Pfarrkirche Heilig Geist:<br />
Sonn und Feiertage: 9.00, 10.30 Uhr<br />
und von April – Okt: 18.30 Uhr<br />
Täglich, außer Montag: 18.30 Uhr<br />
Kirchenkonzerte, Angebote der Kurseelsorge und die Gottesdienstzeiten<br />
in den übrigen Pfarreien der Gemeinde Bad Füssing:<br />
entnehmen Sie dem Pfarrbrief, den Aushängen<br />
an der Pfarrkirche und unserer Webseite:<br />
www.pfarrverband-bad-fuessing.bistum-passau.de<br />
Erreichbarkeit der Kath. Geistlichen / Kurseelsorge:<br />
Bernd Kasper, Pfarrer<br />
Rathausstraße 10 | Bad Füssing<br />
Tel. 08531 3107330<br />
Pfarrbüro<br />
Rathausstr. 10 | Bad Füssing<br />
Tel.: 08531 3107330<br />
Pfarramt.bad.fuessing@bistumpassau.de<br />
Öffnungszeiten Pfarrbüro Bad Füssing:<br />
Mo. <strong>12</strong>.00 – 16.00 Uhr; Di. 9.00 – <strong>12</strong>.00 Uhr<br />
Do. 10.00 – <strong>12</strong>.00 Uhr; Fr. 9.00 – <strong>12</strong>.00 Uhr<br />
Maria Müller, Pastoralreferentin und Kurseelsorgerin<br />
Rathausstraße 10 | Bad Füssing<br />
Tel. 08531 31073315<br />
mariaanna.mueller@bistumpassau.de<br />
Evangelische Kurseelsorge<br />
Gottesdienste in der Christuskirche:<br />
So. 10.00 Uhr Gottesdienst (14täglich mit Abendmahl)<br />
Gottesdienste in den Kliniken:<br />
So. 9.00 Uhr Fachklinik Johannesbad<br />
Beachten Sie bitte die Aushänge in den Kliniken!<br />
Wenn Sie ein vertrauliches Gespräch möchten,<br />
rufen Sie bitte Pfarrer Norbert Stapfer an: Tel. 08531/29636<br />
Hinweis: Veranstaltungen und besonders gestaltete Gottesdienste<br />
entnehmen Sie bitte dem Pfarr-, Gäste- bzw. Gemeindebrief und den<br />
Schaukästen an den Kirchen. Aktuelle Termine sind auch auf unserer<br />
Homepage einsehbar: www.bad-fuessing-evangelisch.de<br />
i<br />
Erreichbarkeit der Evangelischen Geistlichen:<br />
Norbert Stapfer, Kirchenrat<br />
(Kurseelsorge und Klinikseelsorge)<br />
Rathausstraße 2 | Bad Füssing (im Gebäude der Christuskirche)<br />
Tel. 08531 29636 | Fax 08531 247863<br />
pfarramt.badfuessing@elkb.de | www.badfuessingevangelisch.de<br />
Sprechzeiten: Mo. + Mi. 10.00 – <strong>12</strong>.00 Uhr und nach Vereinbarung<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Johannesbad Hotels, Johannesstr. 2, 94067 Bad Füssing, Tel. 0 85 31/23 0, Fax 0 85 31/23 2986; Chefredakteur: Rudolf G. Maier, Tettenweiser Str. 1, 94060 Pocking, Tel. 0 85 31/45 77, Fax<br />
0 85 31/4 19 74, E-Mail: Pressebuero.RGMaier@t-online.de; Freier Journalist: Herbert Zelzer, zelzer@hz-medien.de; Layout & Satz: Passavia Druckservice GmbH & Co. KG, Sarah Brunner (Medienfachwirtin),<br />
Medienstraße 5b, 94036 Passau, Tel. 08 51/96 61 80-783, Fax 08 51/96 61 80-919, E-Mail: sarah.brunner@passavia.de; Anzeigendisposition: Johannesbad Reha-Kliniken GmbH & Co. KG, Rainer Rampetsreiter,<br />
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98 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024
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Tel. +49 8531 23-2909 | info@johannesbad-hotels.com<br />
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Johannesstr. 2 I 94072 Bad Füssing I Geschäftsführung: Reinhold Hofmann
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