Ressourcenorientierte Beraterin DPA - Institut Systeme
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Wichtig sind auch die Begleitfaktoren für die reale Zielerreichung. Wie<br />
werden aktuell die Motivation, die Zuversicht und die Einsatzbereitschaft<br />
durch die Klientin oder den Klienten eingeschätzt? Durch die Festlegung auf<br />
völlig subjektive Zahlen wird zum Einen Interesse am Stand der Dinge<br />
gezeigt, andererseits aber auch gezielt Erfolge markiert.<br />
Eine Herausforderung an die Utilisationskompetenz des Beraters oder der<br />
<strong>Beraterin</strong> ist gegeben, wenn die Ziffern gleich bleiben. Hier könnte man<br />
gegebenenfalls darauf verweisen, dass die ratsuchende Person auf jeden<br />
Fall etwas macht. (Wie halten Sie es auf diesem Level? Was ist noch vor<br />
dem nächsten Schritt zu tun? Was brauchen Sie dazu noch?) Oder man<br />
könnte auf das bislang erreichtes Plateau verweisen, welches zunächst<br />
erstmal als Verschnaufpause dient und somit nicht zwangsläufig negativ zu<br />
werten ist. Vielleicht gibt es ja auch Veränderungen im Kleinen, welche noch<br />
nicht in Ihren Konsequenzen der Klientin oder dem Klienten zurückgemeldet<br />
wurden. Auch kann eine Verschnaufpause dazu dienen, um sich zu<br />
sammeln, Bilanz zu ziehen, zu entscheiden wie es weiter geht, sich erst<br />
einmal zu entspannen.<br />
Wesentlich ist, dass man sich gemeinsam auf die Suche nach dem noch<br />
unerkannten Sinn, wieso „alles bleibt wie es ist“ macht (Bamberger, 2004).<br />
10<br />
Dipl.-Psych. C. Jessen Bausteine im ressourcenorientierten Beratungsprozess<br />
2.3. Prozessende<br />
2.3.1 Rückfallprophylaxe<br />
Der Rückfall in ein altes Verhaltensmuster stellt zunächst eine gedankliche<br />
Falle dar, da die ratsuchende Person häufig Rückfallangst hat und die<br />
Gefahr besteht, wieder in eine Problemtrance abzurutschen. Dabei wird mit<br />
dem Begriff „Rückfall“ zumeist eine negativ bewertete, sich wiederholende<br />
körperliche Reaktion oder Fühl-, Verhaltens- und Denkweisen verbunden.<br />
Von diesen Rückfall-Situationen könnte die ratsuchende Person denken,<br />
dass sich diese lieber nicht wiederholen sollten (Simon & Weber, 2004).<br />
Daher ist es wichtig, einen Rückfall vorauszusehen, ihn anzusprechen und<br />
eine Immunisierung zu ermöglichen. (Was mussten Sie tun, dass es dazu<br />
kommt? Was haben andere getan? Was können Sie daraus lernen und<br />
trotzdem weitermachen? Welche Ihrer Fähigkeiten wollen Sie dafür<br />
nutzen?).<br />
An dieser Stelle könnte man mit der ratsuchenden Person auch ein Motto<br />
erfinden. (z.B. Fällt Ihnen ein Motto oder Ausspruch ein für die Situation in<br />
der sie sich jetzt befinden? Wie schafft ein innerer Satz, dass Sie ein Ziel<br />
erreichen? Aber auch: Welcher innere Satz würde das Ziel torpedieren?)<br />
Was mussten Sie machen, das das alte Verhalten wieder auftritt? Es zu<br />
wissen ist gut, dann kann es einen nicht unwillkürlich überfallen.<br />
2.3.2 Schluss (als wichtige Interventionssituation)<br />
Zum Ende werden die vorher ratifizierten Ergebnisse benannt und ein<br />
Rückblick unter Anerkennung des gegangenen Weges vorgenommen. Dabei<br />
kann man sich im Sinne einer professionellen Prozessführung die<br />
Kernpunkte nochmal beschreiben lassen oder eine Einordnung bzw.<br />
Integration in den persönlichen Lebensweg der Klientin oder des Klienten<br />
gemeinsam formulieren. Wichtig ist, dass der Prozess durch gezielte<br />
Frageinterventionen markiert wird (z.B. Wie haben Sie Veränderung