28.11.2018 Aufrufe

additive 00.2018

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SPECIAL<br />

Wirtschaftlicher 3D-Druck erfordert ganz neue Denkansätze<br />

Additive Fertigung<br />

auf dem Weg in die Serie<br />

Additive Manufacturing (AM) boomt – gerade im Metallbereich. Beflügelt<br />

von Erfolgen in Luftfahrt und Medizintechnik, ziehen Big<br />

Player der Produktionsindustrie Fabriken hoch und schmieden<br />

Allianzen mit dem Ziel, die Technologie in die Großserie zu führen.<br />

Doch nur wenn Bauteile völlig neu gedacht werden, ergibt sich<br />

auch ein Business Case für AM. Für die Metallindustrie könnten<br />

sich dort die Zukunftsmärkte eröffnen. Autor: Dr. Frank-Michael Kieß<br />

3D-Metalldruck ist gefragt<br />

■■■■■■ „Additive Manufacturing war einer der<br />

Treiber des deutschen Maschinenbaus in den letzten 10<br />

Jahren.“ So lautet die Schlagzeile einer – wenngleich<br />

imaginären – Pressemitteilung des Branchenverbands<br />

VDMA aus dem Jahr 2025. Das Zukunftsbild, das<br />

VDMA und Fraunhofer ISI entworfen haben (siehe Seite<br />

32), antizipiert ein rasantes Wachstum der <strong>additive</strong>n<br />

Fertigungsverfahren in den kommenden Jahren. Besonders<br />

stark werde der Zuwachs im Bereich Metallpulver<br />

bzw. daraus hergestellten metallischen Bauteilen sein.<br />

„Die relativ günstigen und hochverfügbaren Ausgangsstoffe<br />

ermöglichten eine Anwendung auch in den Massenmärkten“,<br />

heißt es weiter. „So werden seit 2025 wieder<br />

deutlich umfangreicher metallische Bauteile im Automobilsektor<br />

eingesetzt. Dennoch sind die Fahrzeuge<br />

deutlich leichter geworden. Diese Entwicklung hätte<br />

2015 noch niemand erwartet.“<br />

Ob alles tatsächlich so eintritt, ist offen – aber vieles<br />

deutet darauf hin. Das Beratungshaus Roland Berger erwartet,<br />

dass der Markt für <strong>additive</strong> Fertigung in den<br />

kommenden Jahren mit jährlichen Wachstumsraten<br />

zwischen 25 und 40 Prozent expandiert. „Die Zahl der<br />

ausgelieferten AM-Maschinen ist in den vergangenen<br />

zwei Jahren exponentiell angestiegen“, berichtet Peter<br />

Jain, Geschäftsführer des schwedischen Anlagenherstellers<br />

Arcam in Deutschland.<br />

Entsprechend müssen sich die etablierten Hersteller<br />

auf wachsenden Wettbewerb einstellen: 97 Hersteller<br />

von AM-Systemen zählen die Marktexperten von Wohlers<br />

Associates in ihrer aktuellen Studie – doppelt so viele<br />

wie noch vor drei Jahren. Gerade im Bereich 3D-Metalldruck<br />

sind zahlreiche Newcomer unterwegs, die sich<br />

in den vorherrschenden Verfahren selektives Laserschmelzen<br />

(SLM), Elektronenstahlschmelzen (EBM)<br />

und Laserauftragsschweißen (LMD) versuchen, oder<br />

aber mit ganz neuen Verfahren den Markt aufmischen<br />

wollen (siehe Seite 28). Dabei rennen sie in der Branche<br />

offene Türen ein: Bereits die Hälfte aller AM-Dienstleister<br />

betrieben laut Wohlers Report 2017 Systeme für Fertigung<br />

von Metallteilen. „Und die Umsätze mit Metallpulver<br />

sind in den vergangenen zwei Jahren um mehr<br />

als den Faktor 2,5 gestiegen“, merkt Herausgeber Terry<br />

Wohlers an.<br />

Wachsende Konkurrenz bei Werkstoffanbietern<br />

Fast die Hälfte der von Wohlers Associates befragten Additive-Manufacturing-Dienstleister betreiben<br />

Anlagen für die Herstellung metallischer Bauteile.<br />

Quelle: Wohlers Report 2017<br />

Das ruft die Arrivierten der Metallindustrie auf den<br />

Plan. So hat Arconic, eine Abspaltung des US-Aluminiumriesen<br />

Alcoa, im Sommer vergangenen Jahres in<br />

Pittsburgh eine hochmoderne Produktionsstätte für Titan-,<br />

Nickel- und Aluminiumpulver eröffnet, die dem<br />

3D-Druck von Luftfahrtteilen für Airbus dienen soll.<br />

10 00 2018

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!