additive 00.2018
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SPECIAL<br />
Gedruckte Triebwerksteile boomen<br />
Kein Wunder also, dass die gerade Luftfahrtindustrie einige<br />
der Blaupausen für den industriellen Einsatz von<br />
AM geliefert hat. Besonders prominent: Die 3D-gedruckte<br />
Einspitzdüse für das LEAP-Triebwerk von GE,<br />
die gleich drei der genannten Vorteile von AM vereint:<br />
Das Bauteil ist um 25 Prozent leichter geworden, es bietet<br />
die fünffache Lebensdauer und integriert 20 vormals<br />
separat hergestellte Komponenten. Die Nachfrage ist<br />
groß: Im Werk von GE Aviation in Auburn/Alabama<br />
fertigen 28 AM-Anlagen rund um die Uhr Einspritzdüsen<br />
für das Triebwerk – bis 2020 sollen es 50 sein, die<br />
40 000 dieser Bauteile pro Jahr ausstoßen.<br />
Von derlei Erfolgen beflügelt, ist GE jetzt massiv in<br />
das Geschäft mit <strong>additive</strong>n Fertigungsanlagen eingestiegen.<br />
Für über eine Milliarde Dollar haben die Amerikaner<br />
gleich zwei marktführende Unternehmen übernommen:<br />
die deutsche Concept Laser und die schwedische<br />
Arcam. Damit hat GE die beiden vorherrschenden Technologien<br />
SLM und EBM im Portfolio. „Das langfristige<br />
Marktpotenzial der <strong>additive</strong>n Fertigung ist gewaltig und<br />
liegt bei rund 75 Milliarden Euro“, erklärt CEO Jeff Immelt.<br />
„Bis 2020 wollen wir unser Geschäft mit <strong>additive</strong>m<br />
Equipment und Dienstleistungen von jetzt 300 Millionen<br />
US-Dollar auf 1 Milliarde US-Dollar steigern.“<br />
Bei der Herstellung dieses<br />
künstlichen Hüftgelenks<br />
kam eine EBM-Anlage von<br />
Arcam zum Einsatz. Die<br />
„zellulären“ Oberflächenstrukturen<br />
ließen sich ohne<br />
<strong>additive</strong> Technologien<br />
kaum herstellen.<br />
Bild: GE Additive<br />
Großes Marktpotenzial<br />
Im Vergleich zum weltweiten Werkzeugmaschinen-Markt machte das Geschäft mit AM-Anlagen 2014 gerade mal 1 Prozent aus.<br />
Doch das Potenzial ist groß: Bis 2020 sagen Analysten jährliche Wachstumsraten zwischen 25 und 40 Prozent voraus.<br />
Quelle: Roland Berger: Additive Manufacturing – Next Generation (2016)<br />
12 00 2018