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Lenzkirch-E-Paper

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uhrenmuseum<br />

Eine einmalige Sammlung wertvoller Exponate wurden vom Verein der <strong>Lenzkirch</strong>er-Uhren-<br />

Freunde e.V. zusammengetragen und ergänzt nun die Ausstellungsvitrinen im Obergeschoss<br />

des <strong>Lenzkirch</strong>er Kurhauses. Seit Integration der Sammlung Paula und Wolfgang Dilger im Jahre<br />

2013 beherbergt die Ausstellung nun ca. 250 wertvolle Exponate aus der Glanzzeit der<br />

<strong>Lenzkirch</strong>er Uhrenfabrik, die hinter schwerem Sicherheitsglas einen würdigen Platz gefunden<br />

haben.<br />

Dazu kann man frühe Bilder, Originaldokumente, Kataloge etc. bewundern. Ein ganz exquisites<br />

Stück <strong>Lenzkirch</strong>er Uhrmachertradition ist die „Flötenuhr No.1“ von Jakob Ganter jung. Dieses<br />

beeindruckende Exponat fand erst vor wenigen Jahren den Weg zurück nach <strong>Lenzkirch</strong>.<br />

Die Uhr mit dem vergoldeten Schild spielt auf 42 Holzflöten acht verschiedene Melodien.<br />

Am Kurpark 2, <strong>Lenzkirch</strong><br />

<strong>Lenzkirch</strong>er-Uhren-Freunde e. V.<br />

Michael Kramer, Schwarzwaldstraße 12, Telefon 12 82, www.lenzkircher-uhren.de<br />

heimatstube <strong>Lenzkirch</strong><br />

Die im Kurhaus untergebrachte Heimatstube widmet sich neben der Ortsgeschichte und dem<br />

lokalen Brauchtum vor allem dem für die Region typischen Gewerbe.<br />

Alte Tradition heimatlicher Volkskunst und altertümlichen Brauchtums wird in faszinierender<br />

Weise präsentiert und zur Schau gestellt. Schwerpunkt des Museums bildet die früher in<br />

<strong>Lenzkirch</strong> sehr bedeutende Uhrenindustrie.<br />

Mit der Uhrenfabrikation allein würde man der <strong>Lenzkirch</strong>er Geschichte allerdings nicht gerecht<br />

werden. Der Glasherstellung und den Glasträgergesellschaften, der frühen Strohhutfabrikation,<br />

der Geschichte der erfolgreichen Geschäftsleute jener Tage, die auch maßgeblich<br />

in der „großen” Politik in der badischen Landeshauptstadt Karlsruhe und in Berlin mitwirkten,<br />

sind weitere Teilbereiche gewidmet. Als Besucher erfahren Sie, wie sich die Revolution<br />

1848 in <strong>Lenzkirch</strong> bemerkbar machte, wie sich der verheerende Dorfbrand Anfang des<br />

19. Jahrhunderts auswirkte, wie Kolumban Kayser einst <strong>Lenzkirch</strong> rettete und vieles mehr.<br />

uhren in <strong>Lenzkirch</strong><br />

Am 31. August 1851 wurde die kleine, 1849 gegründete Uhrenfabrik „Schöpperle und Hauser" mit dem Kapital der Handwerksgesellschaft Faller,<br />

Tritscheller u. Cie sowie weiterer Investoren in die „Aktiengesellschaft für Uhrenfabrikation <strong>Lenzkirch</strong>" (AGUL) umgewandelt und der Betrieb auf<br />

die grüne Wiese ausgelagert.<br />

Im Februar 1894 konnte das 1-Millionste Jubiläumswerk hergestellt werden, im Mai 1923 das 2-Millionste. Insgesamt produzierte die AGUL in<br />

ihrer 80-jährigen Geschichte die stolze Zahl von ca. 2,4 Millionen verschiedenen Uhrwerken.<br />

In kürzester Zeit entwickelte sich die AGUL durch Innovation, Ausstattung und Vielseitigkeit zu einem der führenden Uhrenhersteller. In ihrer<br />

Blütezeit gegen Ende des Jahrhunderts fertigten bis zu 650 Mitarbeiter Uhren mit einer Kollektion von über 200 Werktypen. Die <strong>Lenzkirch</strong>er Uhr<br />

fand man in vielen herrschaftlichen Häusern Europas.<br />

15 Auszeichnungen auf internationalen Ausstellungen (u.a. München 1854, London 1862, Paris 1867 und 1900, Chile 1875, Philadelphia 1877<br />

und Barcelona 1888) dokumentieren die führende Stellung <strong>Lenzkirch</strong>s, und zeugen von dem hohen Standard der Qualität der <strong>Lenzkirch</strong>er Uhr.<br />

Nicht nur die Uhrenproduktion, sondern auch die Förderung der Region und soziales Engagement lag den Gründen der AGUL am Herzen. So<br />

entstand der Bau der Höllentalbahn und des <strong>Lenzkirch</strong>er Krankenhauses unter ihrer Mitwirkung. Sie saßen im Badischen Landtag, im Reichstag<br />

in Berlin und anderen politischen und gesellschaftlichen Gremien und gestalteten so Gegenwart und Zukunft des Hochschwarzwaldes mit.<br />

1927 erlosch die AGUL aus wirtschaftlicher Not und im Jahre 1931 schloss die Uhrenfabrik <strong>Lenzkirch</strong>, nach einem kurzen Engagement der Firma<br />

Junghans aus Schramberg, endgültig ihre Pforten. Auf dem Gelände der ehemaligen Uhrenfabrik befindet sich seit 1933 das Werk der Firma<br />

Kadus, die nun ebenfalls geschlossen ist.<br />

<strong>Lenzkirch</strong>er Uhren zeugen jedoch bis zum heutigen Tag in aller Welt von der ruhmreichen Epoche der kleinen Schwarzwaldgemeinde.<br />

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