04.12.2018 Aufrufe

Zukunftsmuseum. Eine Sammlung von Wikipedia Artikeln für einen nachhaltigen Lebensstil.

Auf über 570 Seiten wurden über 50 Wikipedia Artikel im PDF Format zusammengestellt, die nachhaltige Konzepte aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Communitybuilding beschreiben: Impulse für einen zukunftigen nachhaltigen Lebensstil - das Thema des Zukunftsmuseums.

Auf über 570 Seiten wurden über 50 Wikipedia Artikel im PDF Format zusammengestellt, die nachhaltige Konzepte aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Communitybuilding beschreiben: Impulse für einen zukunftigen nachhaltigen Lebensstil - das Thema des Zukunftsmuseums.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Friedenstaube: Zeichen vieler<br />

Friedensdemonstrationen der Jahre<br />

1980–1984<br />

Hannes Wader, Bettina Wegner und<br />

andere Musiker und Liedermacher<br />

beteiligten sich mit eigenen Liedern<br />

an den Kundgebungen. Zu den<br />

Organisatoren gehörten Bastian,<br />

Kelly, Jo L<strong>einen</strong>, Gunnar<br />

Matthiessen, Eva Quistorp, Josef<br />

Weber und Andreas Zumach.<br />

Man entwickelte vielfältige<br />

gewaltfreie Aktionen, die auch<br />

Rückhalt in der Bevölkerung<br />

fanden, zum Beispiel Sitzblockaden<br />

Friedensdemonstration beim<br />

Pfingsttreffen der Jugend in Schwerin<br />

im Mai 1982<br />

vor Atomstandorten und Raketenabwehrstellungen, Rüstungssteuerverweigerung,<br />

Kampagnen gegen Rüstungsexporte, Fasten <strong>für</strong> den Frieden, Menschenketten.<br />

Bekannt wurden zum Beispiel die Proteste und gewaltfreien Sitzblockaden des<br />

Pershing-II-Depots auf der Mutlanger Heide. In dem kl<strong>einen</strong> Ort mit etwa 5500<br />

Einwohnern auf der Schwäbischen Alb gab es jahrelang Friedensaktionen. <strong>Eine</strong><br />

Gruppe <strong>von</strong> Aktivisten wollte Mutlangen erst wieder verlassen, wenn die Pershing-<br />

II-Atomwaffen entfernt seien; sie lebten in der Pressehütte Mutlangen [37] , die<br />

Anwohner zur Verfügung stellten. Bekannt wurden auch die Seniorenblockade<br />

(600 ältere Menschen blockierten mehrere Tage lang die Basis), die<br />

Konzertblockade der Lebenslaute [38] (ein ganzes Sinfonieorchester blockierte<br />

musizierend die Tore zum Raketenstandort) und die Richterblockade (etwa 20<br />

Richter entschlossen sich, das Widerstandsrecht nach dem Grundgesetz-Artikel 20<br />

über den § 240 des Strafgesetzbuches (Nötigung) zu stellen). Am 22. November<br />

1983 versuchten mehrere zehntausend Menschen, unter Verstoß gegen die<br />

Bannmeile den deutschen Bundestag in Bonn zu blockieren. Gleichwohl stimmte der<br />

Bundestag gegen zahlreiche Stimmen aus der SPD und die Stimmen der Grünen der<br />

Raketenstationierung zu.<br />

Im Hunsrück auf der Pydna wurden 1986 – <strong>von</strong> US-Streitkräften gesichert – 96<br />

abschussbereite Cruise Missiles mit Atomsprengköpfen stationiert. Der Protest der<br />

Bevölkerung gipfelte am 11. Oktober 1986 in der größten Demonstration im<br />

Hunsrück. Rund 200.000 Menschen, an deren Spitze der Friedensaktivist und<br />

evangelische Pfarrer August Dahl, protestierten friedlich gegen die Stationierung der Marschflugkörper. Von 1983 bis 1993 fanden in<br />

Reckershausen Frauenwiderstandscampsgegen die Stationierung sowie gegen die Verknüpfung <strong>von</strong> Militarismus und Sexismus statt.<br />

Von diesen Camps, zu denen aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus anderen Ländern Frauen mobilisiert wurden, gingen<br />

vielfältige feministische Protestaktionen aus.<br />

Grundsätzlich richteten sich Proteste gegen die atomare Aufrüstung insgesamt, wenn auch in geringerem Maße gegen die der UdSSR<br />

und des Ostblocks als die im eigenen Land. Die meisten Anhänger der Friedensbewegung waren der Auffassung, dass jedes Volk sich<br />

vor allem um die Abrüstung im eigenen Land kümmern müsse. Thorsten Bonacker vom Zentrum <strong>für</strong> Konfliktforschung der<br />

Universität Marburg stellte fest, die Friedensbewegung habe ihre politischen Forderungen immer vor allem an die westliche Seite<br />

gerichtet. [39]<br />

Die Friedensbewegung führte unter anderem 1980 zur Gründung der Partei der Grünen. 1981 gründete der ehemalige General Gert<br />

Bastian die Gruppe Generale <strong>für</strong> den Frieden. Einige der Mitglieder standen, wie sich später herausstellte, unter dem Einfluss des<br />

MfS der DDR. Im Juni 1984 gründete sich die Friedensliste, die im selben Jahr zu den Europawahlen und 1987 zu den<br />

Bundestagswahlen antrat, allerdings konnte sie keine Mandate erringen.<br />

„Konzertblockade“ der Gruppe<br />

Lebenslaute

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!