04.12.2018 Aufrufe

Zukunftsmuseum. Eine Sammlung von Wikipedia Artikeln für einen nachhaltigen Lebensstil.

Auf über 570 Seiten wurden über 50 Wikipedia Artikel im PDF Format zusammengestellt, die nachhaltige Konzepte aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Communitybuilding beschreiben: Impulse für einen zukunftigen nachhaltigen Lebensstil - das Thema des Zukunftsmuseums.

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„Realer Humanismus“ in der DDR<br />

Orientiert am Leitbild des <strong>von</strong> Karl Marx vorgestellten realen Humanismus (siehe unten), wurde in der Deutschen Demokratischen<br />

Republik die Umwandlung des bürgerlichen Humanismus, vormals „Angelegenheit einer herrschenden Minderheit“, zur<br />

Massenangelegenheit propagiert: als „Entschluß zur tätigen Anteilnahme an den Bestrebungen unserer Zeit, das Bestehende zu<br />

ändern und durch Besseres zu ersetzen“, hieß es bei Heinrich Deiters. „Wenn wir auf die Geschichte der Menschheit seit der Wende<br />

vom 19. zum 20. Jahrhundert zurücksehen, so entdecken wir die Quellen, aus denen sich der neue Humanismus hauptsächlich<br />

genährt hat. Es sind die Kämpfe aller fortschrittlichen Menschen <strong>für</strong> <strong>einen</strong> gesicherten Frieden und <strong>für</strong> eine demokratische<br />

Staatsordnung, die Kämpfe der Werktätigen gegen die Reste der feudalen Eigentumsverhältnisse und das Monopolkapital, die<br />

Kämpfe der Kolonialvölker um ihre politische Selbstständigkeit.“ Im Gegensatz zum idealistischen Vorläufer entwickle der reale<br />

Humanismus seine Programmatik „aus der vollen Wirklichkeit und wendet sie auf die volle Wirklichkeit an.“ Somit werde der<br />

Gegensatz <strong>von</strong> Geist und Materie aufgehoben, der Mensch demnach nun als Einheit behandelt. [52]<br />

Humanistisches Engagement in der Bundesrepublik Deutschland<br />

In der bereits seit Anfang der 1950er Jahre in den europäischen Einigungsprozess einbezogenen<br />

Bundesrepublik Deutschland, die nach dem verheerend gescheiterten Nationalsozialismus ebenfalls zu<br />

anderen politischen und weltanschaulichen Ufern aufbrach, ging die Wiederbelebung eines humanistischen<br />

Engagements unter neuen Vorzeichen <strong>von</strong> Bürgervereinigungen in Selbstorganisation aus.<br />

Die 1961 gegründete überkonfessionelle Humanistische Union, die sich hauptsächlich <strong>für</strong> den Schutz und<br />

die Durchsetzung der Menschen- und Bürgerrechte einsetzt, strebt vor allem die Verwirklichung des Gebots<br />

zur Achtung der Menschenwürde und des Rechts auf freie Entfaltung der Persönlichkeit an. Zu den<br />

vorrangigen Betätigungsfeldern zählen die Aufarbeitung <strong>von</strong> Bürgerrechtsverletzungen und die Förderung<br />

politischer Partizipation. [53]<br />

Mitglied in der Europäischen Humanistischen Föderation ist der Humanistische Verband Deutschlands, der<br />

1993 als Zusammenschluss diverser älterer Freidenker- und humanistischer Vereinigungen gegründet<br />

wurde. Vorrangig wichtig ist den Mitgliedern der Einsatz <strong>für</strong> Menschenrechte, Frieden, Gleichberechtigung<br />

der Geschlechter und eine wissenschaftliche Welterklärung. Sie lehnen jeden Dogmatismus ab und<br />

favorisieren den Dialog auf der Grundlage rational nachvollziehbarer Begründungen. Zu den Leitprinzipien<br />

gehören Weltlichkeit, Selbstbestimmung, Solidarität und Toleranz. Hauptbetätigungsfelder sind laut<br />

Selbstauskunft praktische Lebenshilfe, Erziehung, Bildung und Kultur . [54]<br />

Neuartige Humanismuskonzepte in der Philosophie<br />

der Moderne<br />

„Happy Human“,<br />

Symbol der<br />

International<br />

Humanist and<br />

Ethical Union<br />

Karl Marx<br />

Aus marxistischer Sicht erscheint der „klassische“, auf der Tradition der Renaissance fußende Humanismus als eine bürgerliche<br />

Weltanschauung. Ihr wird vorgeworfen, kein Interesse <strong>für</strong> die soziale Frage aufzubringen. Das Proletariat bleibe <strong>von</strong> humanistischer<br />

Bildung ausgeschlossen. Nur <strong>für</strong> eine privilegierte Minderheit sei der Zugang zu Kultur und insbesondere Literatur gewährleistet.<br />

Dennoch hat Karl Marx den Begriff Humanismus aufgegriffen und im Rahmen seiner Lehre mit neuem Inhalt gefüllt. Er setzte den<br />

Kommunismus mit einem atheistischen Humanismus gleich. Der Kommunismus hebe das Privateigentum auf, das Ausdruck<br />

menschlicher Selbstentfremdung sei. Der Kommunismus sei deshalb die „wirkliche Aneignung des menschlichen Wesens durch und<br />

<strong>für</strong> den Menschen; darum als vollständige, bewußt und innerhalb des ganzen Reichtums der bisherigen Entwicklung gewordne<br />

Rückkehr des Menschen <strong>für</strong> sich als eines gesellschaftlichen, d. h. menschlichen Menschen. Dieser Kommunismus ist als vollendeter<br />

Naturalismus ≈ Humanismus, als vollendeter Humanismus ≈ Naturalismus, er ist die wahrhafte Auflösung des Widerstreites

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