U&ME 3/2018
Das Magazin für Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen. Ausgabe 3/2018
Das Magazin für Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen. Ausgabe 3/2018
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machen | Austausch<br />
Mein Tag<br />
„Kleiner<br />
Kulturschock“<br />
mit Blinddarmentzündung in die Notaufnahme kam,<br />
durfte ich dann auch während ihres gesamten Aufenthalts<br />
medizinisch begleiten und ihr unter Anleitung<br />
den Blinddarm entnehmen.<br />
10 Fragen an<br />
RALF BOSCH,<br />
OP-KOORDINATOR UND STELLV.<br />
PFLEGEMANAGER AM STANDORT<br />
RUHRLANDKLINIK<br />
Auf der einen Seite komplexe<br />
Fälle, auf der anderen Routineeingriffe:<br />
Phil Meister erlebte<br />
während seiner Zeit als Assistenzarzt<br />
beides, weil er sowohl am<br />
Campus Universitätsklinikum als<br />
auch am St. Josef Krankenhaus<br />
in Werden gearbeitet hat.<br />
Herr Meister, Sie haben gerade ein Jahr Ihrer<br />
Assistenzzeit am St. Josef Krankenhaus verbracht.<br />
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten<br />
Arbeitstag in Essen-Werden?<br />
Phil Meister: Na klar, ich war natürlich super aufgeregt,<br />
weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Aber die<br />
Kollegen waren alle sehr nett und haben mich erstmal<br />
in Ruhe rumgeführt. Abends bin ich zufrieden nach<br />
Hause gegangen. Ich hatte das Gefühl, hier kann ich<br />
noch etwas lernen.<br />
Wie unterscheiden sich Universitätsklinikum<br />
und St. Josef?<br />
Meister: Die Patienten sind schon sehr unterschiedlich.<br />
In der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie<br />
behandeln wir vor allem schwere Fälle,<br />
bei denen man als Assistenzarzt natürlich erstmal<br />
nicht viel selber machen kann. Im St. Josef gibt es mehr<br />
Routineeingriffe wie Blinddarmentzündungen etc. Da<br />
war ich dann auch ganz schnell alleine im Nachtdienst<br />
tätig! Nachts alleine die Verantwortung zu tragen war<br />
definitiv eine Umstellung, aber auch toll, weil ich das<br />
Gefühl hatte, das packe ich. Eine Patientin, die nachts<br />
PHIL <strong>ME</strong>ISTER ist Assistenzarzt am<br />
Universitätsklinikum Essen.<br />
FOTOS: JAN LADWIG (L.), PRIVAT (R.)<br />
Das heißt, Sie würden den Wechsel auch<br />
anderen Kollegen empfehlen?<br />
Meister: Auf jeden Fall! Jungen Assistenzärzten würde<br />
ich definitiv empfehlen, für einige Zeit im St. Josef<br />
Krankenhaus zu arbeiten. Man bekommt einfach viel<br />
Unterschiedliches zu sehen und lernt Fälle kennen,<br />
die im Universitätsklinikum nicht so häufig behandelt<br />
werden. In der Chirurgie wird der Austausch bereits<br />
stark gepusht. Ich würde mich im Sinne des Konzerngedankens<br />
freuen, wenn der Austausch auch in anderen<br />
Bereichen forciert würde.<br />
Nun sind Sie seit eineinhalb Monaten<br />
wieder im Universitätsklinikum – wie ist<br />
der Wiedereinstieg gelungen?<br />
Meister: Ich habe mich nach meinem Examen 2016 bewusst<br />
für eine Assistenzzeit am Universitätsklinikum<br />
entschieden, weil ich glaube, dass komplizierte Fälle<br />
zum Lernen sehr wichtig sind. Aber nach meiner Zeit<br />
in Essen-Werden war es doch ein kleiner Kulturschock,<br />
wieder die harten Fälle zu bearbeiten – ich bin direkt<br />
auf der intensivmedizinischen Station eingestiegen.<br />
Vermissen Sie manchmal das<br />
St. Josef Krankenhaus?<br />
Meister: Auf jeden Fall. Vor allem die Kollegen, mit denen<br />
ich im Dienst etwas Besonderes erlebt habe. Wenn<br />
ich das nächste Mal in der Nähe bin, gehe ich auf jeden<br />
Fall vorbei und sage „Hallo“.<br />
„Nachts alleine die<br />
Verantwortung zu<br />
tragen war toll.“<br />
PHIL <strong>ME</strong>ISTER<br />
Womit starten Sie<br />
Ihren Tag?<br />
Mit einem Tee und dem<br />
aktuellen OP-Plan, den ich<br />
jeden Morgen ins Intranet<br />
einstelle.<br />
Bahn, Auto oder Rad:<br />
Wie kommen Sie zur<br />
Arbeit?<br />
Mit dem Auto aus<br />
Sprockhövel.<br />
Was beschäftigt Sie<br />
gerade besonders?<br />
Die Situation in der Pflege<br />
bereitet mir viel Kopfzerbrechen.<br />
Es gibt einfach nicht<br />
genug Fachkräfte auf dem<br />
Markt.<br />
Warum lieben Sie Ihre<br />
Arbeit?<br />
Weil sie so abwechslungsreich<br />
ist. Es gibt jeden Tag<br />
Unwägbarkeiten, auf die wir<br />
kurzfristig reagieren müssen.<br />
Das macht mir Spaß.<br />
Mittagspause. Wo essen<br />
Sie – und was am liebsten?<br />
Das OP-Team bekommt mittags<br />
immer Eintopf geliefert.<br />
Da esse ich gerne mit.<br />
Aber am liebsten nasche<br />
ich Süßes, deswegen bringe<br />
ich mir auch schon mal ein<br />
Stück Kuchen und Obst von<br />
zu Hause mit.<br />
Was muss ein Arbeitstag<br />
haben, damit es ein guter<br />
Tag wird?<br />
Wenn wir es schaffen, unseren<br />
OP-Plan in der regulären<br />
Arbeitszeit abzuarbeiten,<br />
und die Patienten gut versorgt<br />
sind, bin ich happy.<br />
Kaffee oder Tee?<br />
Seit kurzem trinke ich nur<br />
noch Tee. Mit einer Tasse<br />
Darjeeling kommt man<br />
super in Schwung.<br />
Schalke oder Dortmund?<br />
Schalke, aber noch lieber<br />
gehe ich ins Eishockey-Stadion.<br />
Ich habe eine Dauerkarte<br />
bei den Iserlohn Roosters.<br />
Ihre Strategie gegen<br />
Stress?<br />
Ausgleich schaffen: Dienstagabends<br />
spiele ich immer<br />
zwei Stunden Skat. Daran<br />
wird nicht gerüttelt – egal,<br />
was kommt.<br />
Feierabend. Und jetzt?<br />
Wenn nicht gerade Skat-Tag<br />
ist, gehe ich auch gerne<br />
in die Sauna oder lese<br />
historische Romane über die<br />
Römerzeit.<br />
Möchten Sie uns auch Ihren<br />
Tag schildern? Schreiben Sie<br />
an maz@uk-essen.de<br />
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