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Arthur war der erste Freund, den ich gefunden hatte.<br />
Als ich mit sechs Jahren in die Grundschule kam,<br />
war er der erste Mensch in meinem Leben, den ich<br />
Freund nennen würde. Das ist einige Jahrzehnte<br />
her, und Arthur spielt in der Gegenwart keine<br />
akute Rolle mehr <strong>für</strong> mich und wird nur in diesem<br />
Abschnitt erwähnt. So ist das im Leben. Manchmal<br />
schließen wir Freundschaften. Wir waren vier Jahre<br />
lang Freunde. Aber dann… Gingen wir auf andere<br />
Schulen. Und wie es so schnell passiert, man<br />
verliert einander. Wir hatten damals auch noch<br />
keine Handys oder das Internet, um in Kontakt zu<br />
bleiben, und eines Tages war einfach kein Gedanke<br />
mehr aneinander vorhanden. Heute fragt man sich,<br />
was die Freunde von damals machen, aber es waren<br />
nur Klassenkameraden. Schulfreunde. Meinen<br />
besten Freund habe ich, seit ich zehn Jahre alt war.<br />
Und dabei verstanden wir uns zu Beginn nicht<br />
einmal wirklich…<br />
Menschen kommen. Menschen gehen. Begegnungen,<br />
die negativ beginnen, können zu den besten<br />
Ergebnissen führen und die scheinbar schönsten<br />
Momente können genauso schnell verfliegen, wie<br />
sie uns entgegenkamen.<br />
Jede Begegnung mit anderen Menschen führte<br />
dazu, dass ein neues „Ich“ geschaffen wurde, in den<br />
Köpfen dieser Menschen.<br />
Darum übertreibe ich nicht, wenn ich dir sage, ich<br />
lebe tausend Leben.<br />
Und ehe man sich versah…<br />
Musste man schon wieder neu starten…<br />
Was man schon tausendmal begann.<br />
Schließe nun die Augen.<br />
Es ist kalt. Stell dir vor, dir läuft ein eiskalter Schauer<br />
über den Rücken. Kalt. Weiß. So ist der Boden rings<br />
um dich herum … Und du stehst barfuß, ganz<br />
allein, ein einfaches Kind ohne Hab und Gut, in<br />
einem schneebedeckten Garten. Während du mit<br />
leicht zugekniffenen Augen gen Himmel blickst<br />
und den Flocken beim Fallen zuschaust. Spiele.<br />
Spiele hier im Schnee, und die Welt tanzt zu deiner<br />
Melodie.<br />
In meinem Kopf spielen sich ständig lebendige<br />
Bilder ab: An einem zugefrorenen See, ein Pärchen<br />
gut eingepackt in dicken, roten Jacken mit<br />
Wollmützen. Jeder mit einem selbstgestrickten<br />
Schal und auf Schlittschuhen um einen aus dem<br />
Wasser ragenden Baum laufend. Über das Eis<br />
schneidend und mit jedem Herzschlag besteht<br />
beim Zuschauer dieses Anblicks die Angst vor<br />
einem Bersten des Eises. Dazu ertönt eine einfache<br />
Melodie, welche die Kufen, die immer wieder auf<br />
das Eis schlagen, begleitet. Sie spielt nur <strong>für</strong> dich<br />
und die Welt tanzt dazu.<br />
Ja, sogar die einzelnen Schneeflocken<br />
tanzen miteinander, drehen sich wie Paare<br />
aneinanderschmiegend im Kreis, wechseln<br />
das Tempo ganz deiner persönlichen Melodie<br />
entsprechend.<br />
Male dir solche Momente selbst aus.<br />
Lerne es. Lebe es. Sieh es…