MoinMoin Flensburg 52 2018
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<strong>Flensburg</strong> - 27. Dezember <strong>2018</strong> - Seite 8<br />
Das war das -Jahr <strong>2018</strong><br />
Januar<br />
„Ida braucht Helden“ titelt die<br />
<strong>MoinMoin</strong> am 10. Januar. Das<br />
Schicksal der zehnjährigen<br />
IdaausSchafflund,dieanLeukämie<br />
(Blutkrebs) erkrankt ist,<br />
berührt die Menschen. Vier<br />
Tage später bilden sich vor<br />
der Schule Schafflund lange<br />
Schlangen: Über 2.500 Menschen folgen dem Aufruf zur großen<br />
Typisierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei<br />
(DKMS) und der Benefizveranstaltung zu Gunsten<br />
von Idas Familie, der DKMS und der Kinderonkologie in Kiel.<br />
Ida geht es inzwischen viel besser und sie konnte mit ihrer<br />
Familie und ihrem Hund zu Hause Weihnachten feiern. Sie<br />
muss zwar noch regelmäßig nach Kiel in die Klinik, aber die<br />
Abstände werden größer. Die Familie freut sich sehr, dass<br />
aus der „Ida Aktion“ ein Spender für einen Erkrankten gefunden<br />
wurde.<br />
Text: Philippsen/Foto: Privat<br />
Februar<br />
Nachdem Deutschland<br />
beim Eurovision Songcontest<br />
jahrelang auf den hintersten<br />
Plätzen dümpelte,<br />
ist er der neue Hoffnungsträger:<br />
Michael Schulte<br />
vertritt Deutschland beim<br />
ESC <strong>2018</strong> in Lissabon. Der<br />
Sänger und YouTube-Star, der in Dollerup aufgewachsen<br />
ist und an der Duborg Skolen in <strong>Flensburg</strong> sein Abitur gemacht<br />
hat, gewinnt beim ESC-Vorentscheid „Unser Lied<br />
für Lissabon“. Den Siegertitel „You let me walk alone“ hatte<br />
Schulte selbst gemeinsam mit Thomas Stengaard, Nisse<br />
Ingwersen und Nina Müller im ESC Songwriting Camp<br />
geschrieben. Mit dem gefühlvollen Song stürmt er in Lissabon<br />
auf Platz vier. Es ist das erste Mal seit 2012, dass<br />
ein deutscher Beitrag wieder in den Top 10 landet und<br />
das beste Ergebnis seit 2010. Text: Philippsen/Foto: NDR/Rolf Klatt<br />
März<br />
Alle reden von Inklusion.<br />
Doch wenn es darum geht,<br />
was Kinder am besten können<br />
– unbeschwert miteinander<br />
zu spielen – dann<br />
fehlen in <strong>Flensburg</strong> die dafür<br />
geeigneten Spielplätze.<br />
Ermutigt durch den großartigen<br />
Erfolg der Benefizaktion „Rock für Jeppe & Co.“ hat<br />
die Just-Hansen-Stiftung deshalb das Projekt „Ein Spielplatz<br />
für kleine Helden“ ins Leben gerufen, mit dem die<br />
Einrichtung eines öffentlichen barrierefreien Spielraumes<br />
für Kinder mit und ohne Behinderung realisiert werden soll.<br />
Das Projekt macht bundesweit Schlagzeilen und erhält<br />
von überall breite Unterstützung. Ein geeigneter Standort<br />
am Hesttoft konnte mit Hilfe der Stadt bereits gefunden<br />
werden und dank der zahlreichen Spenden kann die Planung<br />
in Kürze beginnen.<br />
Text: Philippsen/Foto: Privat<br />
April<br />
Das Thema „Sicherheit“<br />
rückt in den Fokus. Für vier<br />
Wochen hat die Polizei Teile<br />
der <strong>Flensburg</strong>er Innenstadt<br />
als „gefährlicher Ort“ deklariert,<br />
nachdem sich die Situation<br />
rund um die Galerie und<br />
den Reismühlenhof bis hin<br />
zum ZOB durch umherziehende Jugendbanden zunehmend<br />
verschärft hatte. Polizeichef Jörn Tietje spricht auf einer gemeinsamen<br />
Pressekonferenz mit Oberbürgermeisterin Simone<br />
Lange von einer Vielzahl von Straftaten wie Sachbeschädigungen,<br />
Ladendiebstählen und jugendtypischen Delikten.<br />
Die Regelung gibt der Polizei die Möglichkeit verdachtsunabhängig<br />
jede dort anwesende Person mitsamt Taschen<br />
kontrollieren zu können. Die Kontrollen und massive Polizeipräsenz<br />
sowie der Einsatz von Streetworkern zeigt Wirkung<br />
und die Lage beruhigt sich schnell wieder. Text/Foto: Philippsen<br />
Mai<br />
Die Regionalliga-Fußballer<br />
des SC Weiche <strong>Flensburg</strong><br />
08 gewinnen das „Double“<br />
aus Meisterschaft<br />
und SHFV-Lottopokal und<br />
stehen als erster Klub aus<br />
<strong>Flensburg</strong> überhaupt in der<br />
1. Hauptrunde des DFB-<br />
Pokals. Zudem kämpft das Team von Trainer Daniel Jurgeleit<br />
gegen den Ost-Meister und Ex-Bundesligisten FC<br />
Energie Cottbus um den Aufstieg in die 3. Liga. Doch weil<br />
das Manfred-Werner-Stadion in Weiche nicht den Anforderungen<br />
des DFB gerecht wird, wird das Heimspiel zum<br />
Auswärtsspiel: Im Holstein-Stadion in Kiel verliert der SC<br />
Weiche 08 trotz großartiger Aufholjagd nach der Pause<br />
mit 2:3. Beim Rückspiel in Cottbus erkämpft das Team<br />
zwar ein achtbares 0:0 – doch zum Aufstieg reicht das<br />
nicht.<br />
Text: Philippsen/Foto: Kirschner<br />
Juni<br />
Die SG <strong>Flensburg</strong>-Handewitt<br />
wird zum zweiten<br />
Mal nach 2004 Deutscher<br />
Handball-Meister.<br />
Nach dem knappen 22:21<br />
(12:12)-Heimsieg gegen<br />
Frisch Auf Göppingen brechen<br />
in der Flens-Arena<br />
alle Dämme. „Darauf haben wir lange gewartet. Ich bin<br />
stolz auf meine Jungs“, sagt Maik Machulla, dem gleich<br />
in seinem ersten Jahr als Cheftrainer der große Coup gelingt.<br />
Sieben Mal waren die <strong>Flensburg</strong>er seit der letzten<br />
Meisterschaft Vizemeister geworden – und auch diese<br />
Saison sieht es lange nicht nach dem großen Triumph<br />
aus. Doch im Saisonendspurt entreißt die SG den Rhein-<br />
Neckar Löwen den Titel. Rund 15.000 Menschen lassen<br />
auf der Bühne vor den Flens-Arena den Deutschen Meister<br />
bis in die Nacht hochleben. Text: Philippsen/Foto: Kirschner<br />
Juli<br />
Eine Flaschenpost mit einer<br />
ungewöhnlichen Botschaft<br />
hat der achtjährige<br />
Oskar Aare Berger am<br />
Strand von Norgaardholz<br />
entdeckt. Gemeinsam mit<br />
seinen Eltern und seiner<br />
Schwester war der Junge<br />
aus Kopenhagen bei seinen Großeltern in Steinbergkirche<br />
zu Besuch. Und bei dem schönen Wetter ging es natürlich<br />
auch an den Strand. Der Inhalt der Flasche, die<br />
Oskar nach dem Baden im Schlick findet, entpuppt sich<br />
als wahre Liebeserklärung an <strong>Flensburg</strong> – offenbar geschrieben<br />
von einer ehemaligen Studentin. Und tatsächlich<br />
meldet sich die Absenderin nach der Veröffentlichung<br />
der Titelstory bei der <strong>MoinMoin</strong>-Redaktion: Die angehende<br />
Lehrerin aus Minden schreibt einen rührenden Brief an den<br />
kleinen Oskar.<br />
Text: Philippsen/Foto: Geißler<br />
August<br />
Einmal pro Woche wird<br />
der Pausenhof der Kurt-Tucholsky-Schule<br />
(KTS) zum<br />
Tjostplatz: Dort, wo tagsüber<br />
Schüler herumtollen,<br />
kreuzen sich abends die<br />
Klingen der Schwerter von<br />
Flenos Schergen. So nennt<br />
sich der Verein, dessen Mitglieder sich dem mittelalterlichen<br />
Schwertkampf verschrieben haben und die sich<br />
dabei auf Ritter Fleno berufen – jene sagenhafte Gestalt,<br />
die immer wieder als Namensgeber von <strong>Flensburg</strong><br />
genannt wird. Neben Schaukämpfen geht es bei Flenos<br />
Schergen aber auch um das mittelalterliche Leben an sich.<br />
So gehört das gemeinsame Anfertigen von Gewändern und<br />
anderen nützlichen Dingen ebenso wie das Kochen nach<br />
mittelalterlichen Rezepten und der Besuch von Museen zum<br />
festen Programm.<br />
Text/Foto: Philippsen<br />
September<br />
Der Sommer bringt <strong>Flensburg</strong><br />
ein unvergessliches<br />
Konzertereignis: Das<br />
Nospa Open Air lockt rund<br />
4.000 Zuschauer an die<br />
Harniskaispitze. Nachdem<br />
Gregor Meyle, von Stefan<br />
Raab entdeckt und inzwischen<br />
auch durch die TV-Sendung „Sing meinen Song“<br />
bekannt, das Publikum warm gespielt hat und der neue<br />
<strong>Flensburg</strong>-Song von Lena Mahrt seine Premiere feiert,<br />
folgt der lang ersehnte Höhepunkt des Abends: Unter<br />
dem Jubel der Zuschauer betritt Pop-Ikone Nena die Bühne<br />
auf dem Gelände der ehemaligen Luftschlossfabrik.<br />
Sie eröffnet ihr Konzert mit dem Song „Indianer“. Mit „Nur<br />
geträumt“ hat die frühere Neue Deutsche Welle-Sängerin<br />
die Masse im Griff, die nun fleißig ihre bekannten Lieder<br />
wie „99 Luftballons“ mitsingt. Text: Philippsen/Foto: Schulze<br />
Oktober<br />
Eine Sonderausstellung mit<br />
dem Wiener Tauchpionier<br />
Hans Hass ist die neue Attraktion<br />
im Tauchermuseum<br />
<strong>Flensburg</strong>. Der Wiener<br />
Tauchpionier und Meeresforscher<br />
(Spitzname: „Herr<br />
der Haie“) , der 2013 im Alter<br />
von 95 Jahren gestorben ist, hat einen Ehrenplatz in Fahrensodde<br />
gefunden. „Darauf sind wir sehr stolz“, erklären Gerda<br />
und Peter Kopsch, die das einzige Museum dieser Art in<br />
Schleswig-Holstein vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben<br />
haben und komplett privat betreiben. Die Sonderausstellung<br />
„100 Jahre Hans Hass“, die unter anderem einige seiner zahlreichen<br />
Auszeichnungen und Ehrenpreise sowie Fotos und<br />
Bücher zeigt, ist eine Leihgabe (bis 2025) des Naturhistorischen<br />
Museums Wien aus dem Nachlass von Hass-Witwe<br />
Lotte Baierl.<br />
Text/Foto: Philippsen<br />
November<br />
Vor zehn Jahren wurde<br />
der Klimapakt <strong>Flensburg</strong><br />
e.V. gegründet. Im Rahmen<br />
eines Festaktes auf dem<br />
Museumsberg präsentiert<br />
der Verein den aktuellen<br />
Stand auf dem Weg zur<br />
CO 2<br />
-Neutralität im Jahr<br />
2050. Klimaexperte Prof. Dr. Olav Hohmeyer von der Europa-Universität<br />
<strong>Flensburg</strong> – einer der treibenden Kräfte bei<br />
der Gründung – stellt den rund 120 geladenen Gästen und<br />
vorab der Presse die neuesten Zahlen der <strong>Flensburg</strong>er<br />
Energie- und CO 2<br />
-Bilanz vor. Der Klimapakt ist erfolgreich!<br />
2016 lagen die Emissionen mit 769.000 Tonnen rund 27<br />
Prozent niedriger als im Jahr 1990. „Wenn wir diesen Trend<br />
fortschreiben, kann der CO 2<br />
-Ausstoß bis 2020 auf 718.000<br />
Tonnen sinken“, erläutert Hohmeyer. Das wären sogar<br />
mehr als die anvisierten 30 Prozent. Text/Foto: Philippsen<br />
Dezember<br />
In der Weihnachtszeit tut<br />
<strong>Flensburg</strong> wieder viel Gutes:<br />
Neben dem traditionellen<br />
Erbsensuppenverkauf<br />
der Bundeswehr auf dem<br />
Weihnachtsmarkt, dessen<br />
Erlös karitativen Einrichtungen<br />
zu Gute kommt, der Aktion<br />
„Kinderaugen zum Leuchten bringen“ sowie weiteren<br />
Spendenaufrufen , findet einen Tag vor Heiligabend in der<br />
Großen Straße erstmals ein Benefizkonzert für Obdachlose<br />
statt. Ins Leben gerufen hat es der <strong>Flensburg</strong>er Musiker<br />
Bosse Hill. Seinem Auruf bei facebook folgen zahlreiche<br />
weitere Künstler aus der Region, die sich in den Dienst<br />
der guten Sache stellen und etwas für die Menschen tun<br />
wollen, die auf der Straße leben. Der Erlös des „Meerherz-<br />
Spendenfestivals“ kommt dem Tagestreff für Obdachlose<br />
des Diakonischen Werkes zu Gute. Text/Foto: Philippsen