07.01.2019 Aufrufe

FLYER NIEDERSCHLESIEN 2019

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7. Tag: Mit dem Lauf des Bobers führt unsere heutige Fahrradtour nach Chełmsko Śląskie<br />

( Schömberg), ca. 50 km. Die Besonderheiten, die uns auf der Tour erwarten , sind unter<br />

anderem: eine kleine regionale Privatbrauerei auf dem Kupferberg, von dessen Terrasse<br />

man eines der schönsten Ausblicke auf den Landschaftsschutzpark Landeshuter Kamm<br />

genießen kann; ein kleine s, typisch niederschlesiesche s Städtchen Landshut ;<br />

Zisterzienserkloster in Grüssau, das als bedeutendstes spätbarockes Bauwerk in<br />

Schlesien gilt.<br />

Der Fluss Bober entspringt gleich hinter der polnisch-tschechischen Grenze und mündet<br />

in der Oder nach fast 270 km. Bis ins 14. Jahrhundert war der Bober die Ostgrenze des Heiligen<br />

Römischen Reichs. Der Fluss sollte auch die neue Ostgrenze Deutschlands nach dem 2.<br />

Weltkrieg bilden, wie es anfangs die Alliierten geplannt haben. Doch die Sowjetunion verweigerte<br />

dazu die Zustimmung.<br />

Entlang des Bobers am Fuße des malerischen<br />

Gebirgszuges „Landeshuter Kamm“ kommen wir zum<br />

ehemals kleinsten Städtchen Preußens – Kupferberg<br />

(Miedzianka). Vor dem Krieg zählte Kupferberg ca. 600<br />

Einwohner und zeigte eine geschlossene, typisch städtische<br />

Bauweise vor: mit dem Marktplatz, 2 Kirchen, einem Schloss<br />

und mehreren Bürgerhäusern. Und warum, obwohl die Stadt<br />

den letzten Krieg nahezu schadenfrei bestanden hat und bis<br />

Landschaftspark Landshutter Kamm<br />

in die 70ern Jahre lebten und arbeiteten hier Leute, finden wir<br />

heute auf der Gemarkung der ehemaligen Stadt nur Waldund<br />

Wiesenflächen? Das alles erfahren wir während der Tour!<br />

Auf dem Weg nach Kamienna Gora (Landshut) besuchen wir ein interessantes Schloss in<br />

C i e c h a n o w i c e ( d e u t s c h : R u d e l s t a d t ) . W ä h r e n d<br />

Renovierungsarbeiten entdeckte man unter dicken<br />

Putzschicht exzellent erhaltene Fresken aus dem 16. bis 19.<br />

Jh. Die Geschichte der Entdeckung der Fresken kann die<br />

Antwort auf die Frage liefern, warum immer noch so viele<br />

architektonisch wertvolle Schlösser in Niederschlesien<br />

vegetieren nur so vor sich hin! Also: der jetzige Besitzer des<br />

Schlosses dachte, dass er ein Schnäppchen macht, indem er<br />

noch ganz gut erhaltenes Schloss (nach dem Krieg ein<br />

Kinderheim) erworben hatte. Er wollte hier ein schickes Hotel<br />

eröffnen. Und dann, während der Umbauarbeiten wurden die<br />

Weberhäuser „12 Apostel“ in Schönberg<br />

Fresken entdeckt – aus kunsthistorischer Sicht, ein wahrer Schatz! Nun aber, die Arbeiten im<br />

Schloss mussten gestoppt werden, um vorerst die Fresken zu retten. Dazu ist der Besitzer des<br />

Schlosses nach dem polnischen Recht verpflichtet. Die Kosten<br />

der Rettung und Sicherung der Fresken sollten nun dreimal so<br />

hoch sein, wie der Wert des Schlosses mit seiner prachtvollen<br />

Gartenanlage …<br />

Unsere Tour führt uns weiter nach Kamienna Gora<br />

(Landshut). Das kleine nieserschlesiesche Städtchen war im 2.<br />

Weltkrieg das wahre „Silicon Valley“ des Nazideutschlands!<br />

Hier entstanden z. B. Pläne und Prototypen eines Flugzeuges,<br />

das die Geschichte der Luftraumindustrie in Nachkriegsjahren<br />

ARADO E.555<br />

schrieb: ARADO E.555. Bei einer Reichweite von 5.000 km und<br />

einer Geschwindigkeit von ca. 950 km/h sollte eine<br />

Bombenlast von mind. 4.000 kg befördert werden. In relativ kurzer Zeit sind verschiedene<br />

Versionen des Bombers als Nurflügler in Deltaform entworfen. Die Anlage wurde vor Kurzem als<br />

ein Museum arrangiert und eröffnet.<br />

Zurück zum Hotel fahren wir mit unserem Bus.

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