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WIRTSCHAFT+MARKT 1/2019

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19 01.<br />

30. Jahrgang | Heft 1 | Januar / Februar <strong>2019</strong> | ZKZ 84618 | Deutschland 6,50 €<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Die 150 innovativsten<br />

Unternehmen im Osten


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E-Mail: euroinfo@mts.com<br />

Hohentwielsteig 3, 14163 Berlin Fax: +49 (0) 3081 0021 00 Webseite: www.mts.com


EDITORIAL<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

3<br />

OSTDEUTSCHLAND –<br />

AUCH FÜR POSITIVE<br />

SCHLAGZEILEN GUT<br />

SAVE THE<br />

DATE<br />

20. + 21. Mai <strong>2019</strong><br />

Bad Saarow<br />

www.owf<strong>2019</strong>.de<br />

Möglicherweise werden Sie überrascht sein, wenn Sie das<br />

aktuelle Magazin zunächst durchblättern, um es dann<br />

intensiver zu lesen. Genau das ist unser Ziel. Sie werden<br />

vergeblich die gewohnte Rubrikenstruktur suchen. Wir<br />

haben in dieser Ausgabe bewusst auf Länderreports,<br />

Ratgeber-Beiträge oder die beliebten Netzwerk-Seiten<br />

verzichtet, um uns ausführlich einem zentralen Thema<br />

widmen zu können – dem innovativen Mittelstand in den<br />

neuen Bundesländern.<br />

und unternehmerisch engagiert sind. Unser Signal ist: Die<br />

neuen Bundesländer haben sich zu einem hochattraktiven,<br />

weil innovativen Wirtschaftsstandort gemausert. Das<br />

belegen wir, indem wir 150 der innovativsten Mittelständler<br />

aus sieben Branchen vorstellen, die zwischen Wismar<br />

und Jena aktiv sind. Dazu haben wir je zehn Universitäten<br />

und Forschungsinstitute ausgewählt, in denen Spitzenforschung<br />

im engen Schulterschluss mit Unternehmen<br />

betrieben wird.<br />

Foto: Torsten George<br />

Warum diese Fokussierung, die sich durch das gesamte<br />

Blatt zieht? In den zurückliegenden Monaten hatten wir<br />

wiederholt beklagt und kritisiert, dass die öffentliche<br />

Wahrnehmung Ostdeutschlands derzeit fast ausschließlich<br />

negativ ist: Der Osten als Hochburg der Alternative für<br />

Deutschland, als Sammelbecken rechter Demokratiefeinde,<br />

als Hort der Unzufriedenen und Undankbaren.<br />

Diese Einseitigkeit wollen wir so nicht stehenlassen.<br />

Natürlich liegt im Osten auch 28 Jahre nach<br />

der Deutschen Einheit noch einiges im<br />

Argen. Aber es gibt auch unglaublich<br />

viele Entwicklungen, die Hoffnung<br />

machen und belegen, dass<br />

die Menschen in den neuen<br />

Ländern kreativ sind, anpacken<br />

Karsten Hintzmann<br />

Chefredakteur<br />

karsten.hintzmann@<br />

wirtschaft-markt.de<br />

Bei der Benennung der Unternehmen und Forschungsstätten<br />

haben uns viele wichtige Partner aus den einzelnen<br />

Ländern unterstützt – Experten aus den Wirtschaftsministerien,<br />

Landesfördergesellschaften und Investitionsbanken.<br />

Die letztlich ausgewählten 150 Unternehmen sind<br />

– im positiven Sinne – nur die Spitze des Eisbergs. Eine<br />

Nominierung und Platzierung in dieser Ausgabe unseres<br />

Magazins hätten noch viele weitere Firmen verdient<br />

gehabt. Daher betrachten wir unsere mehr als 60 Seiten<br />

umfassende Titelstory „Leuchttürme – die 150<br />

innovativsten Unternehmen im Osten“ als<br />

kraftvollen Einstieg in ein Thema, das<br />

wir weiter aktiv auf dem Schirm<br />

behalten werden. Denn es sind<br />

gerade die innovativen Unternehmen,<br />

die Spitzenprodukte<br />

herstellen, Marktführer werden,<br />

sich im globalen Wettbewerb<br />

behaupten – die also heute<br />

schon zukunftsfähig und somit<br />

Impuls- und Taktgeber für die Wirtschaft<br />

in ihren Heimatregionen sind.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


4<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

MASCHINENBAU 21<br />

MTS Systems aus Berlin – ein international<br />

führender Anbieter von Testund<br />

Simulationssystemen<br />

POLITIK UND INNOVATION 12<br />

Im Gespräch mit den ostdeutschen<br />

Ministerpräsidenten<br />

MOBILITÄT 16<br />

Docter Optics aus Neustadt an der Orla<br />

– ein weltweit erfolgreicher Zulieferer<br />

der Automobilindustrie<br />

Fotos: MTS Systems (oben links), Docter Optics SE (Mitte), HPI / Kay Herschelmann (unten links), Sächsisches Staatsweingut GmbH Schloss Wackerbarth<br />

(unten rechts)<br />

ERNÄHRUNGSWIRTSCHAFT 61<br />

Schloss Wackerbarth – das Staatsweingut<br />

in Radebeul produziert innovative<br />

Cool-Climate-Weine<br />

UNIVERSITÄTEN 51<br />

Am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam<br />

werden die Computerspezialisten der<br />

Zukunft ausgebildet<br />

Impressum<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong><br />

Das Ostdeutsche Unternehmermagazin<br />

Ausgabe: 01.<strong>2019</strong><br />

Redaktionsschluss: 03.12.2018<br />

Verlag: W+M Wirtschaft und Markt GmbH<br />

Charlottenstraße 65, 10117 Berlin<br />

Tel.: 030 505638-00<br />

Fax: 030 505638-21<br />

www.wirtschaft-markt.de<br />

Herausgeber/Geschäftsführer: Frank Nehring,<br />

Tel.: 030 505638-55, frank.nehring@wirtschaft-markt.de<br />

Chefredakteur: Karsten Hintzmann, Tel.: 030 505638-86,<br />

karsten.hintzmann@wirtschaft-markt.de<br />

Redaktion: Janine Pirk-Schenker, Tel.: 030 505638-89,<br />

janine.pirk-schenker@wirtschaft-markt.de<br />

Autor: Matthias Salm<br />

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in<br />

diesem Magazin auf eine durchgehende, geschlechtsneutrale<br />

Differenzierung (z. B. Teilnehmer/Teilnehmerinnen)<br />

verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne<br />

der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.<br />

Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe<br />

und beinhaltet keine Wertung.<br />

Abo- und Anzeigenverwaltung:<br />

Christiane Schattner, Tel.: 030 505638-74,<br />

christiane.schattner@wirtschaft-markt.de<br />

Marketing und Vertrieb: Mathias Pfund,<br />

Tel.: 030 505638-86, mathias.pfund@wirtschaft-markt.de<br />

Layout & Design: Möller Medienagentur GmbH,<br />

www.moeller-mediengruppe.de<br />

Druck: Silber Druck oHG, ISSN 0863-5323<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Kopien nur<br />

mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />

mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos<br />

übernehmen wir keine Haftung.


INHALTSVERZEICHNIS<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

5<br />

W+M-Titelthema<br />

Leuchttürme – Die 150 innovativsten<br />

Unternehmen im Osten 6<br />

Analyse<br />

Es gibt sie doch,<br />

die innovativen Unternehmen 6<br />

Übersicht<br />

Die 150 innovativsten Unternehmen<br />

auf einen Blick 10<br />

Politik<br />

Die sechs ostdeutschen Ministerpräsidenten<br />

erklären, wie sie der<br />

Wirtschaft in ihren Ländern helfen,<br />

innovativ sein zu können 12<br />

Leuchttürme im Maschinenbau<br />

Weltweit gefragt 20<br />

Leuchttürme der<br />

IT- und Digitalwirtschaft<br />

Gute Ideen für<br />

Zukunftstechnologien 26<br />

Leuchttürme der<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Plasma-Pflaster und Alzheimer-App 34<br />

Leuchttürme der<br />

Energie- und Umwelttechnik<br />

Ostdeutsche Erfolgsgeschichte 40<br />

Kooperationspartner<br />

unter den Universitäten<br />

Stätten der Exzellenz und Innovation 50<br />

Leuchttürme der<br />

Chemie- und Kunststoffindustrie<br />

Von Wabenkernen<br />

bis zu smarten Membranen 54<br />

Leuchttürme der Ernährungsund<br />

Agrarwirtschaft<br />

Frisch auf den Tisch 60<br />

Unternehmensregister<br />

Die innovativsten Unternehmen<br />

im Osten alphabetisch und<br />

nach Ländern geordnet 66<br />

Leuchttürme der Mobilität<br />

In jedem Auto<br />

steckt ostdeutsche Technik 14<br />

Kooperationspartner in der Forschung<br />

Elektrochrome Gläser und<br />

flexible Batterien 46<br />

Weitere Beiträge<br />

Editorial 3<br />

Impressum 4<br />

Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen,<br />

Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />

www.messe-intec.de<br />

Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten,<br />

Module und Technologien<br />

www.zuliefermesse.de<br />

05. – 08.02.<strong>2019</strong><br />

DER MESSEVERBUND AM PULS DER BRANCHE<br />

FERTIGUNGSTECHNIK, ZULIEFERINDUSTRIE UND NEUE TECHNOLOGIEN IN LEIPZIG


6 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

ANALYSE<br />

ES GIBT SIE DOCH,<br />

DIE INNOVATIVEN<br />

UNTERNEHMEN!


ANALYSE<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

7<br />

Die ostdeutsche Wirtschaft gilt im Allgemeinen als<br />

wenig innovativ: Die privaten Aufwendungen<br />

für Forschung und Entwicklung liegen bei nur<br />

0,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (während<br />

es in Westdeutschland 2,1 Prozent sind), und auch<br />

beim Personaleinsatz für Forschung und Entwicklung<br />

(FuE), den Patentanmeldungen oder der Zahl von<br />

Unternehmen mit neuartigen Produkten liegen die<br />

ostdeutschen Länder deutlich zurück. Manch einer<br />

sieht hierin den entscheidenden Grund für den fortbestehenden<br />

Rückstand zum Westen. Aber: Wie das<br />

vorliegende Heft zeigt, gibt es auch in Ostdeutschland<br />

viele innovative Unternehmen, die mit neuartigen,<br />

teilweise sogar revolutionären Ideen die Basis<br />

für eine stärker auf technologische Exzellenz setzende<br />

wirtschaftliche Entwicklung bilden können.<br />

Das sind doch gute Nachrichten!<br />

Von Prof. Dr. Joachim Ragnitz<br />

Fotos: Pixabay, ifo<br />

Betrachtet man genauer, womit sich innovative<br />

Unternehmen in Ostdeutschland beschäftigen,<br />

so fällt Zweierlei auf: Es gibt wirklich viele gute<br />

Ideen, aber Innovationen finden häufig in technologischen<br />

Nischen statt, von denen der Normalbürger<br />

wohl zumeist gar nicht weiß, dass<br />

sie existieren. Und viele dieser Innovationen<br />

richten sich auch darauf, die Produktion<br />

effizienter zu gestalten, nicht<br />

aber darauf, die Verbraucher<br />

mit neuen Produkten<br />

zu beglücken – was<br />

nicht so schlimm ist,<br />

was aber mit zu dem<br />

verbreiteten Eindruck<br />

beiträgt, der Osten<br />

„kann es einfach<br />

nicht“. Die Welt auf den<br />

Kopf stellen werden die<br />

meisten dieser Erfindungen<br />

sicherlich nicht, aber das gilt für<br />

fast alle Neuerungen, die sich kluge Köpfe<br />

in Wissenschaft und Forschung ausdenken.<br />

Deutschland ist ja seit jeher stark darin, eher<br />

schrittweise („inkrementelle“) Verbesserungen<br />

bestehender Produkte beziehungsweise<br />

Prozesse zu erzielen, nicht aber darin, wirklich<br />

bahnbrechende Neuerungen hervorzubringen<br />

(und wenn, dann scheitert es oftmals an der<br />

Vermarktung). Das macht aber auch nichts:<br />

Solange auf diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit<br />

eines Unternehmens gesichert oder<br />

gar gesteigert werden kann, reicht dies ja auch<br />

völlig aus. Hinzu kommt überdies, dass auch<br />

kleinere Fortschritte, so sie denn öffentlich<br />

gemacht werden, die Basis für weitere Innovationen<br />

anderswo sein können.<br />

Wissenschaftlicher Fortschritt<br />

ist halt ein Prozess, und<br />

er findet zunehmend<br />

arbeitsteilig statt.<br />

Deswegen ist es<br />

auch so wichtig,<br />

dass ostdeutsche<br />

Unternehmen in die<br />

weltweiten Wissensnetzwerke<br />

eingespannt<br />

sind: Dies ermöglicht es,<br />

Wissen, das anderswo im Inoder<br />

Ausland neu entsteht, auch<br />

hier nutzbar zu machen. Dieser Technologietransfer<br />

ist vermutlich weitaus wichtiger als<br />

hohe eigene Forschungsaktivitäten, so dass die<br />

niedrigen FuE-Aufwendungen, wie einleitend<br />

dokumentiert, auch kein Drama sind.<br />

Zum zweiten ist auffällig: Ostdeutsche<br />

innovative Unternehmer sind meistens jung,<br />

und deren neue Geschäftsideen entstehen<br />

Prof. Dr. Joachim<br />

Ragnitz ist<br />

Managing Director<br />

des ifo-Instituts<br />

Dresden.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


8 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

ANALYSE<br />

häufig (wenn auch nicht immer) in Kooperation<br />

mit Hochschulen und/oder Forschungseinrichtungen.<br />

Auch dies verwundert nicht, denn aus<br />

vielerlei Zusammenhängen ist bekannt, dass<br />

junge Menschen zumeist eher in der Lage sind,<br />

neue Ideen hervorzubringen als ältere – zum<br />

einen, weil deren Ausbildung häufig noch nicht<br />

so lange zurückliegt, sie also den aktuellsten<br />

Stand des Wissens kennen, zum anderen aber<br />

auch, weil aus medizinischen Gründen die<br />

„Problemerstlösungskompetenz“ bei Jüngeren<br />

stärker ausgeprägt ist als bei Älteren (die ihre<br />

Stärken vor allem bei der „Problemwiederholungskompetenz“<br />

haben). Zudem gilt: Wer<br />

als Unternehmer mit einem gut eingeführten<br />

Produkt am Markt erfolgreich ist, wird sich<br />

auch nicht ohne Not der Gefahr aussetzen, den<br />

bisherigen Markterfolg durch allzu forsche<br />

Innovationen zu gefährden. Risiko ist<br />

inhärenter Bestandteil neuer Ideen,<br />

und Risikobereitschaft ist eben eher<br />

eine Charaktereigenschaft jüngerer<br />

Menschen.<br />

Neu gegründete Unternehmen<br />

hingegen können eigentlich<br />

nur erfolgreich sein, wenn<br />

sie mit Innovationen, also<br />

mit neuen Geschäftsideen<br />

versuchen, den alteingesessenen<br />

Unternehmen<br />

Marktanteile<br />

abzujagen. Wenn<br />

sie erfolgreich sind,<br />

geht das allerdings<br />

häufig zu Lasten<br />

der bestehenden<br />

Betriebe – also<br />

der Prozess, den<br />

man gemeinhin<br />

als Strukturwandel<br />

bezeichnet<br />

und der<br />

wegen<br />

eben dieser<br />

Verdrängungswirkung<br />

häufig als<br />

unerwünscht angesehen<br />

wird. Gesamtwirtschaftlich<br />

hingegen ist gerade das erforderlich,<br />

um das Wohlstandsniveau<br />

insgesamt zu heben: Es<br />

reicht nicht, gut zu<br />

sein, wenn es etwas<br />

Besseres auf der Welt<br />

gibt, und das Alte zu<br />

schützen, damit das<br />

Neue zu behindern,<br />

führt geradewegs in<br />

eine Sackgasse.<br />

Um die ostdeutsche<br />

Wirtschaft voranzubringen, den<br />

nach wie vor bestehenden Rückstand bei<br />

Wirtschaftskraft, technologischer Leistungsfähigkeit<br />

und nicht zuletzt auch Löhnen und Einkommen<br />

zu überwinden, reicht es aber eben<br />

nicht aus, wenn es nur wenige sehr innovative<br />

Unternehmen gibt, die mit ihren Forschungsideen<br />

am aktuellen Rand des technologischen<br />

Fortschritts stehen und diese auch aktiv selber<br />

zur Marktreife geführt haben.<br />

Eines der größten Probleme Ostdeutschlands<br />

ist ja die Spaltung der Unternehmenslandschaft:<br />

Hier die (zu wenigen) sehr innovativen<br />

Unternehmen (die „new economy“), dort die<br />

(zu vielen) etablierten, aber leider oftmals<br />

technologisch nicht an vorderster Front<br />

stehenden Unternehmen (die „old economy“).<br />

Da der technologische Wettbewerb global ist,<br />

wird sich Ostdeutschland nur dann langfristig<br />

erfolgreich entwickeln können, wenn es noch<br />

viel mehr Unternehmen schaffen, durch kostensparenden<br />

technologischen Fortschritt (also<br />

Innovationen im Produktionsprozess) oder<br />

durch Innovationen bei den hergestellten Produkten<br />

(das kann Dienstleistungen einschließen!)<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern<br />

und damit, wenn schon nicht zu wachsen, so<br />

doch wenigstens stabiler gegenüber anstehenden<br />

Herausforderungen zu werden. Gelingt<br />

dies nicht, so steht Ostdeutschland wohl<br />

schon bald ein zweiter, tief einschneidender<br />

Strukturwandel bevor.<br />

Nämlich spätestens dann, wenn die derzeitige<br />

Unternehmergeneration abtritt, ohne dass für<br />

ausreichenden Ersatz in Form von geeigneten<br />

Nachfolgern gesorgt ist. Diese findet man aber<br />

eher, wenn ein Unternehmen ausreichend<br />

gut am Markt positioniert ist – also gerade<br />

nicht mit einem veralteten Produktsortiment,<br />

einem veralteten Produktionsapparat und<br />

gegebenenfalls auch einem überalterten Mitarbeiterstamm<br />

agiert. Soll heißen: Auch wenn<br />

es bereits heute mehr innovative Unternehmen<br />

in Ostdeutschland<br />

gibt als vielleicht gedacht,<br />

braucht es noch mehr<br />

davon! Hier müssen<br />

alle an einem Strang<br />

ziehen: Hochschulen<br />

und Forschungseinrichtungen<br />

als Anbieter<br />

von innovativen<br />

technischen Lösungen,<br />

Unternehmen als deren<br />

Nutzer, die Politik als „Ermöglicher“.<br />

Dass die Bedingungen<br />

hierfür auch in Ostdeutschland gar nicht so<br />

schlecht sind, zeigen die Beispiele in dieser<br />

Ausgabe von <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong>.<br />

Also: Packen wir’s an!


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10 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

ÜBERSICHT<br />

DIE 150 INNOVATIVSTEN<br />

UNTERNEHMEN<br />

Mobilität<br />

• Automotive Lighting Brotterode<br />

GmbH<br />

• BASELABS GmbH<br />

• Boryszew Oberflächentechnik<br />

Deutschland GmbH<br />

• CAPRON GmbH<br />

• ChargeX GbR<br />

• DAKO GmbH<br />

• Docter Optics SE<br />

• ekoio UG<br />

• Electric Mobility Concepts GmbH<br />

• Elektromotoren und Gerätebau<br />

Barleben GmbH<br />

• Finow Automotive GmbH<br />

• FRAMO GmbH<br />

• GÖPEL electronic GmbH<br />

• Goldschmidt Thermit GmbH<br />

• Hüffermann Transportsysteme<br />

GmbH<br />

• IAV Ingenieurgesellschaft Auto<br />

und Verkehr mbH<br />

• 3YOURMIND GmbH<br />

• ADVA Optical Networking SE<br />

• AUGLETICS GmbH<br />

• CiS Forschungsinstitut für<br />

Mikrosensorik GmbH<br />

• IndiKar Individual Karosseriebau<br />

GmbH<br />

• KUMATEC Sondermaschinenbau &<br />

Kunststoffverarbeitung GmbH<br />

• Mecklenburger Metallguss GmbH<br />

– MMG<br />

• MITEC Automotive AG<br />

• NAVENTIK GmbH<br />

• Neptun Ship Design GmbH<br />

• Scansonic MI GmbH<br />

• SLM Kunststofftechnik<br />

GmbH<br />

• uesa GmbH<br />

• cognitix GmbH<br />

• CONTAG AG<br />

• DEJ Technology GmbH<br />

• DIGITTRADE GmbH<br />

• Funkwerk AG<br />

• Indalyz Monitoring<br />

& Prognostics GmbH<br />

• INABE UG<br />

• JENETRIC GmbH<br />

• PipesBox GmbH<br />

• Rhebo GmbH<br />

• Silicon Radar GmbH<br />

• SkenData GmbH<br />

• AIM3D GmbH<br />

• BACH Resistor Ceramics GmbH<br />

• BIP-Industrietechnik GmbH<br />

• Gebrüder Leonhardt GmbH &<br />

Co. KG Blema Kircheis<br />

• Software-Service John GmbH<br />

• SPORTident GmbH<br />

• Synfioo GmbH<br />

• Volucap GmbH<br />

IT- und<br />

Digitalwirtschaft<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

• AEROPHARM GmbH<br />

• Bauerfeind AG<br />

• CHEPLAPHARM Arzneimittel<br />

GmbH<br />

• CHRONOS VISION GmbH<br />

• COLDPLASMATECH GmbH<br />

• CORTRONIK GmbH<br />

• GA Generic Assays GmbH<br />

• denovoMATRIX GmbH<br />

• GETEMED Medizin- und<br />

Informationstechnik AG<br />

• NILES-SIMMONS-<br />

HEGENSCHEIDT Group<br />

• Profiroll Technologies GmbH<br />

• QUNDIS GmbH<br />

• SCHMIDT + HAENSCH<br />

GmbH & Co.<br />

• SIOS Meßtechnik GmbH<br />

• SITEC Industrietechnologie<br />

• GEFERTEC GmbH<br />

GmbH<br />

• Glatt Ingenieurtechnik GmbH • Starrag GmbH<br />

• Gollmann<br />

Kommissioniersysteme GmbH<br />

• UNION Werkzeugmaschinen<br />

GmbH Chemnitz<br />

• Häcker Automation GmbH<br />

• HNP Mikrosysteme GmbH<br />

• Laempe Mössner Sinto GmbH<br />

• USK Karl Utz Sondermaschinen<br />

GmbH<br />

• VACOM Vakuum Komponenten<br />

• Lehmann-UMT GmbH<br />

& Messtechnik GmbH<br />

• MICAS AG<br />

• VON ARDENNE GmbH<br />

• MTS Systems GmbH<br />

• Wildauer Schmiede- und<br />

Kurbelwellentechnik GmbH<br />

Maschinenbau<br />

• GWA Hygiene GmbH<br />

• INNOPROOF GmbH<br />

• JeNaCell GmbH<br />

• Lischka GmbH<br />

• MediTex® - Medizinische<br />

Funktionswäsche GmbH<br />

• neotiv GmbH<br />

• oncgnostics GmbH<br />

• Physiolution<br />

GmbH<br />

• Redwave<br />

Medical GmbH<br />

• Serumwerk Bernburg AG<br />

• Smarterials Technology<br />

GmbH<br />

• SpinPlant GmbH<br />

• Vaxxilon Deutschland GmbH<br />

• VEROVACCiNES GmbH<br />

Foto: Pixabay


ÜBERSICHT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

11<br />

• 50Hertz<br />

Transmission GmbH<br />

• CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />

• e*Message Wireless Information<br />

Services Deutschland GmbH<br />

• E.DIS AG<br />

• Elegant Energy GmbH & Co. KG<br />

Energie- und<br />

Umwelttechnik<br />

• envia Mitteldeutsche Energie AG<br />

• EWE AG<br />

• EXYTRON GmbH<br />

• Gensoric GmbH<br />

• Heliatek GmbH<br />

• Heizkörper GmbH & Co. KG H.M.<br />

• InvenSor GmbH<br />

• LLA Instruments GmbH & Co. KG<br />

• LXP Group GmbH<br />

• Lumenaza GmbH<br />

• MARTIN Membrane Systems AG<br />

• ONTRAS Gastransport GmbH<br />

• Professor Dr. Berg & Kießling GmbH<br />

• sunfire GmbH<br />

• TESVOLT GmbH<br />

Ernährungsund<br />

Agrarwirtschaft<br />

• Thermoelect<br />

GmbH<br />

• ubitricity<br />

Gesllschaft für<br />

verteilte Energiesysteme mbH<br />

• VNG Innovation GmbH<br />

• watttron GmbH<br />

• WTZ Roßlau gGmbH<br />

• 3D Schilling GmbH<br />

• Belyntic GmbH<br />

• DEUREX AG<br />

• ECH Elektrochemie Halle GmbH<br />

• FEW Chemicals GmbH<br />

• IAB Ionenaustauscher GmbH Bitterfeld<br />

• KHW Kunststoff- und<br />

Holzverarbeitungswerk GmbH<br />

• K-UTEC AG Salt Technologies<br />

Chemie- und<br />

Kunststoffindustrie<br />

• Miltitz Aromatics GmbH<br />

• MOL Katalysatortechnik GmbH<br />

• ORAFOL Europe GmbH<br />

• POLIFILM EXTRUSION GmbH<br />

• PURAGLOBE Germany GmbH<br />

• SmartMembranes GmbH<br />

• ThermHex Waben GmbH<br />

• TRINSEO Deutschland GmbH<br />

• Trionplas Technologies GmbH<br />

• Bäckerei VOLLKERN<br />

• BioAnalyt GmbH<br />

• Carl Pabst – Samen & Saaten GmbH<br />

• CONDIO GmbH<br />

• Fisch Domke<br />

• IGV Institut für<br />

Getreideverarbeitung GmbH<br />

• InFarm – Indoor Urban Farming GmbH<br />

• Kool Zone Tracking Systems GmbH<br />

• LACOS Computerservice GmbH<br />

• Mosterei Ketzür GmbH<br />

• Roquette Klötze GmbH & Co. KG<br />

• Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />

Schloss Wackerbarth<br />

• SternMaid GmbH & Co. KG<br />

• Torney Landfleischerei<br />

Pripsleben GmbH<br />

• UniCaps GmbH<br />

Weitere Listen<br />

mit den innovativsten Firmen lesen<br />

Sie auf den Seiten 66/67.<br />

Universitäten<br />

• Abbe Center of Photonics<br />

• Center for Behavioral Brain Sciences (CBBS)<br />

• Exzellenzcluster MERGE<br />

• Exzellenzcluster UniSysCat<br />

• Forschungscampus STIMULATE<br />

• Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF)<br />

• Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI)<br />

• Charles-Tanford-Proteinzentrum (CTP)<br />

• Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo)<br />

• Technische Universität Dresden<br />

Forschungsinstitute<br />

• Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik<br />

und Feinmechanik IOF<br />

• Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />

Polymerforschung IAP<br />

• Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien<br />

und Systeme IKTS<br />

• Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur<br />

von Werkstoffen und Systemen IMWS<br />

• Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik,<br />

Heinrich-Hertz-Institut, HHI<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE<br />

• Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik IWU<br />

• Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit<br />

und Mikrointegration IZM<br />

• Institut für Kompetenz in AutoMobilität –<br />

IKAM GmbH<br />

• Leibniz-Institut für Plasmaforschung<br />

und Technologie e. V. (INP)<br />

• Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP)


12<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

POLITIK<br />

WIE HELFEN SIE DER WIRTSCHAFT<br />

IN IHREM LAND, INNOVATIV<br />

SEIN ZU KÖNNEN?<br />

Dr. Reiner Haseloff.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung in den neuen Bundesländern<br />

ist eine Angelegenheit, um die sich federführend<br />

die Wirtschaftsministerien in den sechs<br />

Ländern kümmern. Doch auch in den Staatskanzleien<br />

hat das Thema oberste Priorität. Karsten Hintzmann<br />

befragte daher alle ostdeutschen Ministerpräsidenten,<br />

wie sie die Wirtschaft in ihren Ländern dabei<br />

unterstützen, innovativ sein zu können.<br />

Dr. Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt:<br />

Innovationen sind ein wichtiger Schlüssel für Entwicklung insgesamt 423 Millionen Euro an<br />

wirtschaftliches Wachstum. Strukturbedingt EFRE-Mitteln eingeplant. Dies wird durch eine<br />

gibt es jedoch zu wenig größere Unternehmen nationale Kofinanzierung von rund 106 Millionen<br />

mit eigener Forschung in Sachsen-Anhalt.<br />

Euro ergänzt. Insgesamt steht in diesem<br />

Die Landesregierung legt deshalb in ihrer<br />

Zeitraum also weit über eine halbe Milliarde Euro<br />

Mittelstands- und Existenzgründerförderung an Fördermitteln bereit. Wir haben in unserem<br />

den Fokus darauf, Innovationen zu fördern. Dies Land eigene Wege entwickelt, um Firmen die<br />

wird nicht zuletzt klar sichtbar im Rahmen der Entwicklung innovativer Produkte zu ermöglichen.<br />

Stichworte sind hier Kooperationen und<br />

siebenjährigen EU-Förderperiode bis 2020. Hier<br />

sind für Investitionen im Bereich Forschung und Netzwerke, an denen Forscher aus Hochschulen<br />

und außeruniversitären Einrichtungen tatkräftig<br />

mitwirken. Solche Projekte werden intensiv<br />

gefördert. Uns kommt zu Gute, dass wir neben<br />

Universitäten und Hochschulen über ein dichtes<br />

Netz von unternehmensnahen Forschungsstätten<br />

verfügen. Dort wird weiter kräftig<br />

investiert. Gemeinsam mit dem Bund fördert<br />

das Land aktuell beispielsweise Investitionen der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft im Gesamtvolumen von<br />

54,6 Millionen Euro.<br />

Bodo Ramelow.<br />

Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident des Freistaates Thüringen:<br />

Thüringen ist nicht nur das Land der Reformation<br />

und Revolution, sondern auch der steten war damit ein gut ausgebautes Straßen- und<br />

sondern auch räumliche Mobilität voraus. Bisher<br />

Innovation. Kreative Köpfe haben immer wieder Schienennetz gemeint. Zunehmend rückt die<br />

bahnbrechende Ideen und Entwicklungen<br />

digitale Infrastruktur in den Fokus. Die Thüringer<br />

hervorgebracht. Die Thüringer Landesregierung Landesregierung setzt mit der Thüringer Strategie<br />

für die Digitale Gesellschaft und<br />

sieht sich in dieser Tradition, wenn<br />

wir den Rahmen für Kreativität<br />

der Glasfaserstrategie Maßstäbe<br />

und Gründergeist stärken<br />

und fördert gleichzeitig mit<br />

und Innovationen aktiv<br />

unterschiedlichsten<br />

fördern. Eine exzellente<br />

Instrumenten wie Digital-<br />

Bildungs- und Forschungspolitik,<br />

von<br />

die Digitalisierung der<br />

Bonus und DigitalCoach<br />

der Krippe bis zur<br />

Thüringer Wirtschaft.<br />

Hochschule, ist hierfür<br />

Thüringens Branchenprofil<br />

ist vielfältig. Bereiche<br />

die Grundlage.<br />

Innovation und Kreativität<br />

setzt nicht nur geistige,<br />

wie Optik, Automobilmit<br />

einer langen Tradition,<br />

und<br />

Maschinenbau und Medizintechnik, aber auch in<br />

jüngerer Zeit entstandene Branchen wie Mikround<br />

Nanotechnik, Logistik und Energie- und<br />

Umwelttechnik prägen das Profil Thüringens.<br />

Mit der Regionalen Forschungs- und Innovationsstrategie<br />

für intelligente Spezialisierung<br />

für Thüringen (RIS3) hat die Landesregierung<br />

Spezialisierungs- und Querschnittsfelder herausgearbeitet,<br />

die durch gezielte Fördermaßnahmen<br />

und einem aktiven Clustermanagement gestärkt<br />

werden. Schließlich fördert die Landesregierung<br />

aktiv den Dialog der unterschiedlichen<br />

Akteure in der Wirtschaft. Beispielhaft dafür ist<br />

die traditionsreiche Automobilwirtschaft. Mit<br />

der Automotive Agenda Thüringen wollen wir<br />

gemeinsam den technologischen Wandel aktiv<br />

mitgestalten und fördern.<br />

Fotos: Pixabay (oben), Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt (Mitte), W+M (unten)


POLITIK<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

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Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin und<br />

Senator für Wissenschaft und Forschung:<br />

Innovation ist für Berlin zentrales Thema. Wir werden Teil des kreativen Ökosystems, in dessen<br />

setzen dabei besonders auf die Weiterentwicklung Hubs sich Industrie und Forschung vernetzen.<br />

von Schlüsseltechnologien und Zukunftsfeldern. Wichtig sind dabei eine flexible Verwaltung und<br />

Dem dienen Institutionen wie zum Beispiel die engagierte Wirtschaftsförderer, die zur Vielfalt der<br />

Einstein-Stiftung oder die Innovationsstrategie Szene passend differenzierte Angebote machen.<br />

Berlin-Brandenburg. Innovation bedeutet auch Digitalisierung.<br />

Ihre Förderung ist wichtiger Schwer-<br />

die Digitalisierung auch in Bestandsunternehmen,<br />

Die Start-up-Metropole Berlin unterstützt parallel<br />

punkt und für Berlin als Wissenschaftsstadt ist denn dort bieten wir Know-how über spezialisierte<br />

Serviceeinrichtungen.<br />

der Transfer neuer Forschung in die Unternehmen<br />

zentrales Instrument. Große Firmen finden bei uns Der Senat will mit seinem Vorgehen Berlin<br />

die Expertise für Zukunftsfragen und Gründende langfristig als technologiestarken international<br />

Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident des Freistaates Sachsen:<br />

Kluge Köpfe suchen für die Verwirklichung ihrer Technologien und neues Wissen<br />

Ideen nach guten Rahmenbedingungen. Stimmen einsetzen.<br />

die Bedingungen, können sie ihre Innovationsfähigkeit<br />

zeigen und ihre Kreativität entfalten. Es einander abgestimmtes<br />

Dazu gibt es ein gut auf-<br />

sind neugierige Offenheit, breite Unterstützung und aufbauendes<br />

und gute Chancen für Innovationen, welche die Paket an Förderprogrammen<br />

– sei es<br />

Wissenschafts- und Forschungslandschaft sowie<br />

die Unternehmen in Sachsen so erfolgreich machen.<br />

Sachsen ist eine der innovativsten Regionen Gründerberatung, der<br />

die Förderung in der<br />

Europas und bietet beste Voraussetzungen für Technologietransfer aus<br />

wissensintensive und technologieorientierte der Wissenschaft in die<br />

Unternehmen: vom Start-up über KMU bis hin zu Unternehmen oder innovationsunterstützende<br />

Maßnahmen,<br />

Konzernen. Der Freistaat unterstützt besonders<br />

Wachstumsgründer und Unternehmen, die neue die alle eine Stärkung der Innovations- und<br />

wettbewerbsfähigen<br />

Industriestandort<br />

etablieren und<br />

Wachstumspotenziale<br />

sichern. Berlin<br />

strahlt als Innovationszentrum<br />

auch<br />

auf andere ostdeutsche<br />

Länder aus. Gemeinsam<br />

lassen sich so Potentiale nutzen<br />

und Synergien entwickeln.<br />

Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen<br />

Wirtschaft zum Ziel haben.<br />

Sachsen bietet ein gutes Ökosystem<br />

und Netzwerke für<br />

innovative Unternehmen.<br />

An zahlreichen Orten im<br />

Land finden sie Strukturen<br />

wie Co-working Spaces,<br />

Inkubatoren, Acceleratoren<br />

– und vor allem die Innovationszentren<br />

Smart Systems Hub<br />

in Dresden und Smart Infrastructure<br />

Hub in Leipzig. Schauen Sie sich um. Kluge<br />

Köpfe finden bei uns in Sachsen ihre Heimat!<br />

Michael<br />

Müller.<br />

Michael Kretschmer.<br />

Fotos: Lena Giovanazzi, Pawel Sosnowski, W+M, Steffen Weigelt (v. o. n. u.)<br />

Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Mecklenburg-Vorpommern ist ein hochattraktiver<br />

Standort. Wir bieten Investoren<br />

eine moderne Infrastruktur,<br />

gut erschlossene Gewerbeflächen,<br />

motivierte<br />

Fachkräfte und eine<br />

Betreuung ihres<br />

Vorhabens aus einer<br />

Hand. Gemeinsam mit<br />

der EU und dem Bund<br />

stellt MV attraktive Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für Investoren zur Verfügung.<br />

Der Bereich Forschung, Entwicklung und<br />

Innovation steht dabei besonders<br />

im Fokus. Junge, innovative<br />

Unternehmen finden in den<br />

Gründer- und Technologiezentren<br />

des Landes<br />

beste Bedingungen.<br />

Kurze Wege und enge<br />

Kontakte zu anderen<br />

Firmen sorgen für ein<br />

innovatives Klima. Mit<br />

dem Internetportal<br />

www.gruender-mv.de existiert<br />

zudem eine Plattform für angehende und<br />

schon praktizierende Gründer/-innen. Die<br />

Landesregierung hat eine Digitale Agenda<br />

für Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet.<br />

Bis 2021 wollen wir 1,5 Milliarden Euro in die<br />

Digitalisierung investieren. Wir verbessern die<br />

Versorgung mit schnellem Internet, auch im<br />

ländlichen Raum. Außerdem bauen wir sechs<br />

digitale Innovationszentren auf. Sie sollen<br />

digitalen Existenzgründern beste Bedingungen<br />

bieten und schon etablierte Unternehmen<br />

unterstützen, sich neue digitale Geschäftsfelder<br />

zu erschließen.<br />

Dr. Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg:<br />

Für Innovation und Kreativität braucht man zu ren. An unseren Hochschulen bieten eigens<br />

allererst kluge Köpfe - und die gehen dorthin, eingerichtete Transferstellen direkten Zugang<br />

wo sie gute Rahmenbedingungen finden. zu neuen Forschungsergebnissen. Brandenburg<br />

Brandenburg ist hier mit seiner vielfältigen ist stark durch kleine und mittlere Unternehmen<br />

Wissenschafts- und Forschungslandschaft geprägt. Deshalb unterstützen wir diese insbesondere<br />

mit zielgerichteten Förderangeboten<br />

exzellent aufgestellt und bietet darüber hinaus<br />

ein attraktives Lebensumfeld. Diese Mischung zur Finanzierung von technologieorientierten<br />

ist unser Potenzial für Innovationen. Mit einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, beim<br />

richtungsweisenden System von Clustern Optimieren von Produkten, beim Einführen<br />

stellen wir den Rahmen, in dem Wirtschaft innovativer Prozesse und bei der Digitalisierung.<br />

und Wissenschaft eng miteinander kooperie-<br />

Mit Programmen zur Markterschließung und<br />

Internationalisierung<br />

fördern wir den<br />

Austausch von<br />

Innovationen<br />

über nationale<br />

Grenzen hinweg.<br />

Wir wollen schlicht<br />

Vieles möglich<br />

machen. Im Interesse<br />

der Unternehmen und<br />

damit des Landes.<br />

Manuela Schwesig.<br />

Dr. Dietmar<br />

Woidke.<br />

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<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

IN JEDEM AUTO<br />

STECKT OSTDEUTSCHE<br />

TECHNIK<br />

Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />

im Bereich Mobilität<br />

Automotive Lightning Brotterode GmbH<br />

BASELABS GmbH<br />

Boryszew Oberflächentechnik<br />

Deutschland GmbH<br />

CAPRON GmbH<br />

ChargeX GbR<br />

DAKO GmbH<br />

Docter Optics SE<br />

ekoio UG<br />

Electric Mobility Concepts GmbH<br />

Elektromotoren und Gerätebau<br />

Barleben GmbH<br />

Finow Automotive GmbH<br />

FRAMO GmbH<br />

GÖPEL electronic GmbH<br />

Goldschmidt Thermit GmbH<br />

Hüffermann Transportsysteme GmbH<br />

IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr<br />

mbH<br />

IndiKar Individual Karosseriebau GmbH<br />

KUMATEC Sondermaschinenbau &<br />

Kunststoffverarbeitung GmbH<br />

Mecklenburger Metallguss GmbH – MMG<br />

MITEC Automotive AG<br />

NAVENTIK GmbH<br />

Neptun Ship Design GmbH<br />

Scansonic MI GmbH<br />

SLM Kunststofftechnik GmbH<br />

uesa GmbH


MOBILITÄT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

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In wohl jedem in Deutschland produzierten Auto<br />

stecken Komponenten, die in ostdeutschen Zulieferfirmen<br />

hergestellt wurden. Die hohe Qualität dieser<br />

innovativen Produkte hat sich längst auch international<br />

herumgesprochen. Viele Unternehmen aus dem<br />

Automotive-Bereich, die sich zwischen Wismar und<br />

Suhl angesiedelt haben, beliefern inzwischen Hersteller<br />

weltweit. Doch nicht nur im Automobilsektor<br />

ist der ostdeutsche Mittelstand exzellent aufgestellt.<br />

Spitzenleistungen werden in allen Bereichen der<br />

Mobilität erzielt.<br />

Von Karsten Hintzmann<br />

MITEC Automotive AG<br />

Das Eisenacher Unternehmen zählt mit rund<br />

800 Mitarbeitern und Produktionsstandorten in<br />

Deutschland, China und den USA zu den weltweit<br />

führenden Anbietern im Bereich der Automobilantriebstechnik.<br />

Schwerpunkt der Arbeit bei<br />

MITEC ist die Reduzierung der Geräuschemissionen<br />

und Schwingungen sowie die Wirkungsgradsteigerung<br />

innerhalb des Antriebsstrangs.<br />

Dazu zählen im Wesentlichen die Entwicklung<br />

und Produktion von Motor- und Getriebekomponenten.<br />

Zu den wichtigsten Produkten im<br />

Motorbereich gehören Massenausgleichssysteme<br />

sowie regelbare Ölpumpen und Nockenwellenversteller.<br />

Im Getriebe- und Allradantriebsbereich<br />

sind es vor allem Gangräder und Kegelradsätze.<br />

Durch die konsequente Anwendung modernster<br />

Fertigungstechnik und innovativer Ansätze zur<br />

Steigerung der Qualitätsleistung ist es dem<br />

Eisenacher Unternehmen nach eigener Darstellung<br />

möglich, die Anforderungen der Kunden auf<br />

höchstem Niveau zu erfüllen.<br />

Seit Gründung im Jahr 1990 – seinerzeit wurden<br />

der Getriebebau und die Härterei des Wartburg-<br />

Automobilwerkes Eisenach übernommen – hat<br />

sich das inhabergeführte mittelständische Unternehmen<br />

zu einem verlässlichen Entwicklungs- und<br />

Fertigungspartner vieler namhafter Hersteller in<br />

der Automobilbranche entwickelt. Bereits heute<br />

bedient MITEC die wesentlichen Zukunftstrends<br />

der Automobilindustrie wie Downsizing, Hybridisierung,<br />

Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und<br />

Kohlenstoffdioxidreduzierung.<br />

DAKO GmbH<br />

Die DAKO-Unternehmensgruppe in Jena ist ein<br />

mittelständisches Soft- und Hardwareunternehmen,<br />

das 1992 gegründet wurde und seit 1997 Lösungen<br />

für Transportunternehmen entwickelt. Zur Prozessund<br />

Kostenoptimierung von Fuhrparks bietet das<br />

webbasierte DAKO-TachoWeb umfassende Live-<br />

Informationen zu Fahrzeug, Trailer und Fahrer. Diese<br />

werden übersichtlich ausgewertet, abgebildet<br />

Regelbare<br />

Ölpumpe aus<br />

MITEC-Produktion.<br />

Fotos: Pixabay, MITEC Automotive AG, Ivan/Adobe Stock<br />

Mit Softwarelösungen<br />

von DAKO lassen<br />

sich Lkw-Flotten<br />

optimal steuern.<br />

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16 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Hochwertige Scheinwerfertechnik<br />

von<br />

Docter Optics wird<br />

auch in der BMW-<br />

Flotte genutzt.<br />

und archiviert. Über das DAKO-TachoWeb werden<br />

derzeit bereits 50.000 Fahrzeuge verwaltet. Mit<br />

den Apps „DAKO dispo” und der neuen Fahrer-App<br />

„DAKO drive” können verstärkt mobile Endgeräte in<br />

die DAKO-Transportmanagement-Plattformen mit<br />

dem Ziel eingebunden werden, Prozesse effizient<br />

zu digitalisieren und zu vernetzen. Die App für<br />

Disponenten „DAKO dispo” bringt Fuhrparkdaten<br />

überall dorthin, wo sie die Kunden brauchen, so<br />

dass jederzeit Tourstatus, Sozialverstöße und fällige<br />

Termine im Blick behalten werden können. Auf der<br />

IAA 2018 präsentierte DAKO die Fahrer-App „DAKO<br />

drive”, die der mobilen Auftragsabwicklung dient.<br />

Die App nimmt die Anforderungen an den Fahrer in<br />

den Fokus und vereinfacht die Auftragsbearbeitung<br />

mit Funktionen wie digitale Signatur oder Aufgabenchecklisten.<br />

Über die App erhalten die Fahrer<br />

genaue Angaben zu ihren Touren, die Aufgaben, die<br />

vor Ort zu erledigen sind, und Warnungen, wenn<br />

sie die Servicezeit beim Kunden überschreiten.<br />

Die intelligente Vernetzung über Mediengrenzen<br />

hinweg durch die Anbindung der Apps an<br />

TachoWeb schafft Sicherheit in der Einsatzplanung<br />

und ermöglicht die präzise Steuerung entlang der<br />

gesamten Lieferkette.<br />

ChargeX GbR<br />

Mit ihrer innovativen Lademanagementlösung<br />

für E-Autos ebnet die ChargeX GbR den Weg<br />

für urbane Elektromobilität. Dafür wurde das in<br />

Dresden beheimatete Unternehmen mit dem<br />

Clusterpreis Automotive und dem Gesamtpreis<br />

des „IQ Innovationspreis Mitteldeutschland<br />

2018” ausgezeichnet. Die Innovation des jungen<br />

Start-ups adressiert eine der wichtigsten<br />

Vorrausetzungen für die Massentauglichkeit<br />

der E-Mobilität : den kostengünstigen und<br />

bedarfsgerechten Aufbau einer flächendeckenden<br />

Ladeinfrastruktur. Dank der modularen und<br />

intelligenten Ladelösung können zukünftig neue<br />

Ladepunkte in Tiefgaragen und auf Flottenparkplätzen<br />

ohne aufwändige Genehmigungen<br />

und zu niedrigen Kosten realisiert werden. Die<br />

Innovation funktioniert wie eine intelligente<br />

Mehrfachsteckdose. Mittels des „Plug&Play”-<br />

Adaptersystems kann eine Wallbox modular<br />

um bis zu sechs weitere Ladepunkte erweitert<br />

werden. Dank des innovativen Lastmanagements<br />

wird dabei die vorhandene Anschlussleistung<br />

stets eingehalten. Der intelligente Ladealgorithmus<br />

berechnet dazu für alle Fahrzeuge auf Basis<br />

des Mobilitätsverhaltens und optionaler Angaben<br />

per Smartphone die optimale Ladestrategie. Im<br />

Ergebnis sinken die Hardware- und Installationskosten<br />

pro Ladepunkt um 50 Prozent. Mit<br />

der modularen Erweiterbarkeit um zusätzliche<br />

Ladepunkte und Funktionen ermöglicht das<br />

Ladesystem Betreibern von Flottenparkplätzen<br />

und Tiefgaragen den günstigen und flexiblen<br />

Ausbau der Ladeinfrastruktur.<br />

Docter Optics SE<br />

Docter Optics mit Sitz in Neustadt an der Orla<br />

ist bekannt als weltweit erfolgreicher Zulieferer<br />

der Automotive-Industrie. Aber auch die<br />

Geschäftsbereiche Express Glass Services, Optical<br />

Systems und Precision Glass Components tragen<br />

mit ihren Leistungen und Produkten zum Erfolg<br />

des Unternehmens bei. Docter Optics gilt in der<br />

Fachwelt als hoch innovatives Unternehmen, das<br />

seinen Partnern in der Industrie mit einzigartigen<br />

Technologien immer wieder neue Anwendungsmöglichkeiten<br />

erschließt. So wurde es durch das<br />

selbst entwickelte DOC3D-Verfahren möglich, asphärische<br />

Linsen aus Glas für Automobil-Projektionsscheinwerfer<br />

in hoher Präzision in Großserie<br />

zu pressen. Heute ist Docter Optics mit seiner<br />

Sparte Automotive Solutions Weltmarktführer,<br />

nicht nur in der Herstellung von Asphären, etwa<br />

für Xenon-Scheinwerfer, sondern auch, wenn es<br />

um Freiformlinsen für modernste LED-Scheinwerfer<br />

geht. Mit computergesteuerten LED-<br />

Scheinwerfern ist es möglich, auf die unterschiedlichsten<br />

Lichtanforderungen im Straßenverkehr<br />

zu reagieren. Dafür werden im Scheinwerfer eine<br />

Vielzahl von Linsen benötigt, die exakt das Bild<br />

prägen, das die Situation auf der Straße erfordert.<br />

Dies ist nur mit sogenannten Freiformlinsen<br />

möglich, die hochkomplexe optische Oberflächen<br />

mit kompakten Einbaumaßen vereinigen. Das<br />

DOCFast-Verfahren von Docter Optics erlaubt die<br />

Herstellung dieser Linsen in hohen Stückzahlen<br />

– direkt aus Flüssigglas. Eine zentrale innovative<br />

Entwicklung von Docter Optics heißt HeadLED.<br />

HeadLED integriert eine Reihe von optischen<br />

Anforderungen in einer Linse und ermöglicht<br />

LED-Anwendungen auch in Kompaktfahrzeugen<br />

oder Motorrädern. Der Vorsprung, den Docter<br />

Optics im Bereich Automotive hat, kommt auch<br />

allen anderen Geschäftsbereichen zugute.<br />

Hüffermann<br />

Transportsysteme GmbH<br />

Im Jahr 1990 nutzte der westdeutsche Unternehmer<br />

Rolf Hüffermann die Chance, die sich<br />

durch die Deutsche Einheit bot, und übernahm<br />

in Neustadt an der Dosse den damaligen Kreisbetrieb<br />

für Landtechnik – mit gut ausgebildeter<br />

und motivierter Belegschaft. Hier entwickelte er<br />

in den Folgejahren einen modernen Standort für<br />

die Anhängerfertigung. Das Thema Ladungssicherung<br />

steht bei Hüffermann seit Jahren im<br />

Fokus, wenn es um Innovationen geht. Jetzt<br />

wurde in Neustadt mit „Multifix” ein völlig<br />

neues Ladungssicherungssystem für Anhänger<br />

für den Behältertransport kreiert. Mit diesem<br />

spart der Fahrer gegenüber der herkömmlichen<br />

Kettensicherung rund 80 bis 90 Prozent der Zeit<br />

für den Be- und Entladevorgang. Die Hüffermann<br />

Transportsysteme GmbH wurde für diese Neuentwicklung<br />

im Jahr 2016 mit dem Innovationspreis<br />

Metall Brandenburg geehrt.<br />

Goldschmidt Thermit GmbH<br />

Mehr als 20 mittelständische Einzelunternehmen<br />

bilden zusammen die Goldschmidt Thermit<br />

Group. Hauptsitz des Managements ist Leipzig.<br />

Dank der engen Vernetzung aller Firmen der<br />

Gruppe und weltweiter Partner bedient das Unternehmen<br />

den internationalen Wachstumsmarkt<br />

der schienengebundenen Verkehrsinfrastruktur<br />

auf allen Kontinenten. Derzeit forscht die Goldschmidt<br />

Thermit Group in einem europäischen<br />

Projekt mit einem Dutzend Unternehmen daran,<br />

wie Handgriffe auf Gleisbaustellen mit Maschinen<br />

automatisiert werden können : Das Ausrichten<br />

der Schienen und Schienenlücken etwa, das von<br />

Foto : Docter Optics SE


MOBILITÄT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

17<br />

Männern in orangefarbenen Westen noch immer<br />

mit Kuhfuß und Keilen von Hand gemacht wird.<br />

Das automatische Abschleifen von Schweißstellen<br />

wird dabei ebenso erprobt wie die Digitalisierung<br />

einzelner Vorgänge bei der komplexen<br />

Gleisinstandhaltung. Mit einem innovativen und<br />

patentierten Schweißverfahren können Schienenverbindungen<br />

ohne Unterbrechung des normalen<br />

Fahrbetriebs repariert werden.<br />

Boryszew Oberflächentechnik<br />

Deutschland GmbH<br />

Seit 2006 werden in dem Prenzlauer Unternehmen<br />

anspruchsvolle Funktions- und Dekorteile<br />

hergestellt, hauptsächlich für die Automobilindustrie.<br />

Zu den Kunden des Mittelständlers zählen<br />

unter anderem Volkswagen, Audi, Daimler,<br />

BMW und Rolls-Royce. Das Produktportfolio<br />

umfasst den Kunststoffspritzguss von verschiedenen<br />

Kunststoffen, die Verchromung von<br />

Kunststoffteilen sowie die Montage. Für den<br />

Kunststoffspritzguss stehen 25 hochmoderne<br />

Spritzgussmaschinen zur Verfügung, die nahezu<br />

jeden Kundenwunsch realisieren können. Zu den<br />

besonderen Innovationen des Prenzlauer Herstellers<br />

zählt die Verchromung von Kunststoffteilen.<br />

Im Jahr 2017 erhielt die Boryszew Oberflächentechnik<br />

Deutschland GmbH den Zukunftspreis<br />

Berlin-Brandenburg.<br />

Der Traum vom<br />

selbstfahrenden<br />

Auto wird bei IAV<br />

wahr.<br />

Fotos : IAV GmbH , Capron GmbH, Harald Lachmann<br />

CAPRON GmbH<br />

Bei CAPRON im sächsischen Neustadt werden<br />

seit zwölf Jahren Reisemobile und Caravanmodelle<br />

produziert. Bislang entschieden sich mehr<br />

als 40.000 Kunden für Fahrzeuge der Marken<br />

Sunlight oder Carado. Gefertigt wird nur nach<br />

vorherigem Auftragseingang. Eine schlanke<br />

Produktpalette mit 13 verschiedenen Reisemobilmodellen<br />

und fünf unterschiedlichen Caravangrundrissen<br />

je Marke, kombiniert aus einem<br />

Baukastensystem und in Verbindung mit einer<br />

durchdachten Logistik, führen zu hoher Effizienz.<br />

Für den Sunlight wurde CAPRON jüngst auf<br />

der CMT-Messe in Stuttgart mit dem European<br />

Innovation Award ausgezeichnet.<br />

Scansonic MI GmbH<br />

Das Berliner Unternehmen entwickelt und<br />

produziert Systemtechnik für das automatisierte<br />

Fügen in modernen Fertigungsprozessen. Mit<br />

innovativen Verfahren erweitert Scansonic die<br />

Grenzen des technisch Machbaren und erschließt<br />

den Kunden die Vorteile der Laser- und Lichtbogentechnologie.<br />

Das patentierte Verfahren zum<br />

„taktil nahtgeführten Laserschweißen und -löten”<br />

setzt im Karosseriebau der Automobilindustrie<br />

den weltweiten Standard.<br />

IndiKar Individual<br />

Karosseriebau GmbH<br />

Das Unternehmen ist Spezialist für automobile<br />

Sonderlösungen, insbesondere Sonderfahrzeuge<br />

und Sonderschutzfahrzeuge. In Wilkau-Haßlau<br />

werden individuelle Karosserien, Interieurs<br />

sowie gesamte Konzept- und Sonderfahrzeuge<br />

im zivilen und militärischen Bereich entwickelt<br />

und gefertigt. IndiKar ist bundesweit der einzige<br />

Anbieter, der professionelle Autoentwicklung<br />

Montage des Caravan-<br />

Modells Carado bei<br />

CAPRON in Neustadt.<br />

IndiKar-Geschäftsführer<br />

Roland<br />

Gerschewski mit gepanzerter<br />

Limousine<br />

nach bestandenem<br />

Beschusstest.<br />

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18 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Moderne Schneideanlage<br />

bei Finow<br />

Automotive.<br />

Scheinwerferproduktion<br />

in<br />

Brotterode.<br />

Schiffspropeller aus<br />

Waren an der Müritz.<br />

mit den Kleinserienprozessen der Sonderschutzfertigung<br />

vereint : Jedes Fahrzeug ist per CAD<br />

konstruiert, wird auf Basis umfangreicher Betriebsmittel<br />

gebaut und unabhängig zertifiziert.<br />

Automotive Lighting<br />

Brotterode GmbH<br />

Forschung und Entwicklung wird beim<br />

Brotteroder Hersteller für Fahrzeugbeleuchtung<br />

seit jeher großgeschrieben. 2008 brachte das<br />

Unternehmen den weltweit ersten Voll-<br />

LED-Scheinwerfer auf den Markt. Es folgten<br />

dynamisches Kurvenlicht, 3D-Lichtleiter und<br />

der erste Scheinwerfer mit Laserlichtquelle. Das<br />

innovative Laser-Fernlicht besticht mit einer<br />

Fernlichtreichweite von 600 Metern, während<br />

herkömmliche Scheinwerfer lediglich eine<br />

Distanz von 200 bis 250 Metern ausleuchten.<br />

Finow Automotive GmbH<br />

Das Unternehmen aus dem Eberswalder Stadtteil<br />

Finow ist ein wichtiger Zulieferer für die deutsche<br />

und internationale Automobilindustrie. Zu<br />

den zentralen Gewerken zählen das Biegen und<br />

Formen sowie das Hydroforming von Rohren<br />

und Blechen, die Maßanfertigung von Rohren<br />

und das Schneiden und Schweißen per Laser.<br />

Kunden der Finower Firma sind neben Audi,<br />

BMW, Volkswagen und Daimler auch Hersteller<br />

wie Ford, Opel und Jaguar. Die Prozessvielfalt<br />

macht eine große Bandbreite an Produkten<br />

möglich.<br />

Neptun Ship Design GmbH<br />

Gemeinsam mit der Schiffbauversuchsanstalt<br />

Potsdam GmbH hat das Rostocker Unternehmen<br />

ein Offshore-Transportschiff entwickelt, um Anlagen<br />

der neuen Größenordnung transportieren<br />

zu können. Dieses Schiff ist auch einsetzbar an<br />

Küsten, die über keinen Offshorehafen verfügen.<br />

Hier muss direkt vor Ort auf dem Wasser installiert<br />

werden, also über schwimmende Strukturen.<br />

Dafür werden sogenannte Bewegungskompensationssysteme<br />

benötigt, damit das Schiff so wenig<br />

Wellenbewegung wie möglich aufnimmt.<br />

SLM Kunststofftechnik GmbH<br />

Das Unternehmen aus Oebisfelde in Sachsen-Anhalt<br />

ist seit vielen Jahren als A-Lieferant für Volkswagen,<br />

Porsche, Daimler, Audi und BMW tätig. Zum Kerngeschäft<br />

gehören Wasserfangleisten, die Regenwasser<br />

von den Autoscheiben über das Dach abfließen<br />

lassen und die Windschlüpfrigkeit der Fahrzeuge<br />

verbessern. Die Autohersteller wünschten sich über<br />

die Funktionalität hinaus eine Hochglanzoptik. Diese<br />

wurde nicht mit Hilfe eines neuen Materials, sondern<br />

durch ein neues innovatives Verfahren geschaffen,<br />

das zum Patent angemeldet wurde.<br />

Mecklenburger Metallguss GmbH<br />

– MMG<br />

Das Unternehmen aus Waren hat sich auf die Herstellung<br />

von Schiffspropellern spezialisiert. Propeller<br />

mit einem Durchschnitt von gut zehn Metern<br />

sind keine Seltenheit. Seit 2012 fährt die Firma<br />

auch ein Re-Design-Programm. Schiffspropeller<br />

werden mit speziellen Simulationen am Computer<br />

und durch Tests in Schiffsversuchsanstalten so<br />

optimiert, dass sich der Wirkungsgrad um bis<br />

zu zehn Prozent verbessert. Dadurch können die<br />

Treibstoffkosten erheblich gesenkt werden.<br />

Fotos : Finow Automotive GmbH, Automotive Lightning GmbH, Thomas Schwandt


MOBILITÄT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

19<br />

GÖPEL electronic GmbH<br />

Die Jenaer Firma ist einer der weltweit führenden<br />

Anbieter von elektrischen und optischen Testund<br />

Inspektionssystemen für elektronische<br />

Bauelemente, bestückte Leiterplatten sowie<br />

Kfz-Elektronik. Erst jüngst wurde ein neues<br />

Testsystem zur berührungslosen 3D-Prüfung von<br />

Autositzen bei hoher Geschwindigkeit eingeführt.<br />

Der „Prüfling” wird dabei mit einem vor dem<br />

Sitz angebrachten Messkopf durch eine vertikale<br />

Drehung gescannt. Eine 3D-Punktwolke lässt<br />

nach Berücksichtigung der Verdrehung und<br />

Lage des Sitzes eine präzise Bestimmung lokaler<br />

Verformungen zu.<br />

Foto: FRAMO GmbH<br />

NAVENTIK GmbH<br />

Das im Januar 2017 aus der Technischen Universität<br />

Chemnitz ausgegründete Unternehmen<br />

hat eine softwarebasierte Technologie zur<br />

satellitennavigationsgestützten Lokalisierung<br />

von Fahrzeugen entwickelt. Zur Durchführung<br />

zunehmend sicherheitskritischer Fahrmanöver<br />

benötigen Fahrassistenzsysteme eine präzise,<br />

robuste und permanent verfügbare Eigenlokalisierung.<br />

NAVENTIK hat mit der PATHFINDER-<br />

Technologie eine Lösung geschaffen, die im<br />

Echtzeit-Austausch mit anderen Sensorsystemen<br />

im Fahrzeug ein sicherheitskritisches Niveau<br />

für teilautonomes und autonomes Fahren<br />

gewährleistet.<br />

uesa GmbH<br />

Der Mittelständler aus der südwestbrandenburgischen<br />

Stadt Uebigau-Wahrenbrück ist ein<br />

etabliertes Unternehmen der Energiebranche.<br />

Mit Erfolg hat sich die Firma auch der E-Mobilität<br />

verschrieben. Sie bietet Wallboxen und variabel<br />

gestaltbare Ladesäulen für PKW mit bis zu vier<br />

Ladepunkten an, die auch von E-Bikes und E-<br />

Rollern genutzt werden können. Darüber hinaus<br />

baut und installiert die uesa GmbH Ladestationen<br />

für Nahverkehrsbetriebe und spezielle LKW-<br />

Säulen. Für die innovativen Lösungen erhielt die<br />

Firma den Zukunftspreis Brandenburg.<br />

BASELABS GmbH<br />

Die Chemnitzer Firma ist Anbieter von innovativer<br />

Entwicklungssoftware für die Erstellung von<br />

modernen Fahrerassistenzsystemen. Das besondere<br />

Know-how des Unternehmens liegt in den<br />

statistischen Signalverarbeitungsalgorithmen für<br />

die Umfelderkennung und Sensordatenfusion. Mit<br />

der Software und den begleitenden Dienstleistungen<br />

steigert BASELABS die Effizienz der<br />

Entwicklungsprojekte der Kunden in der Kraftfahrzeugindustrie<br />

und verbessert die Leistung der<br />

Fahrerassistenzsysteme.<br />

FRAMO GmbH<br />

Elektroantriebe sind zunehmend in der Logistik<br />

gefragt. Wenn auch noch nicht für den Überlandverkehr,<br />

so doch für die kurzen Strecken, die bis<br />

zu 75 Prozent der Logistikwege in Deutschland<br />

ausmachen. Die im Jahr 2014 gegründete Firma<br />

aus Langenbernsdorf hat sich darauf spezialisiert,<br />

schwere LKW auf Elektroantrieb umzurüsten.<br />

Auf der jüngsten IAA-Nutzfahrzeugmesse stellte<br />

FRAMO eine Weltneuheit vor, das erste Betonmischfahrzeug,<br />

das zu 100 Prozent elektrisch<br />

funktioniert.<br />

KUMATEC Sondermaschinenbau &<br />

Kunststoffverarbeitung GmbH<br />

Das Unternehmen aus Neuhaus-Schiernitz<br />

engagiert sich im Bereich der Energiespeicherung<br />

und der emissionsfreien E-Mobilität. Zu den<br />

innovativen Entwicklungen zählt ein skalierbarer<br />

Hochdruckelektrolyseur zur Produktion von<br />

Wasserstoff für Wasserstofftankzellen. Dieser<br />

realisiert erstmals Drücke von bis zu 100 bar,<br />

wodurch weniger zusätzliche Verdichtungsenergie<br />

für die Wasserstoffspeicherung benötigt wird.<br />

Darüber hinaus kann dank spezieller Beschichtungen<br />

des Plus- und Minuspols der Wirkungsgrad<br />

bei der Wasserstofferzeugung auf über 80 Prozent<br />

erhöht werden. Die Kombination von eigenentwickelten<br />

Systembestandteilen mit kostengünstigen<br />

Großserien-Komponenten ermöglicht eine<br />

Serienproduktion zu marktfähigen Preisen.<br />

ekoio UG<br />

Das Leipziger Start-up hat eine Telematiklösung<br />

entwickelt, die Fahrzeugdaten auf Basis von datensicherer<br />

Cloud-Technologie verarbeitet – zum<br />

Beispiel für Rückschlüsse auf das Fahrverhalten.<br />

Damit hilft es Autofahrern, sowohl umweltbewusster<br />

als auch ökonomischer zu fahren und<br />

somit Geld für Kraftstoffe und die Abnutzung<br />

der Fahrzeuge einzusparen. Anwendung findet<br />

das Fahrassistenzsystem bei Autovermietern,<br />

Car-Sharing-Anbietern und Versicherungen.<br />

Mit Hilfe eines Belohnungssystems können die<br />

Unternehmen ihre Kunden zu effizientem Fahren<br />

motivieren.<br />

Elektromotoren und Gerätebau<br />

Barleben GmbH<br />

Das Barlebener Traditionsunternehmen entwickelt<br />

und produziert unter anderem elektronische<br />

Vorschaltgeräte, speziell für den Einsatz in Schienenfahrzeugen,<br />

Schiffen oder Bussen. Sie stellen<br />

die notwendige Zünd- und Betriebsspannung<br />

zum Betrieb der Lampen bereit. Schwankungen<br />

der Umgebungstemperatur werden durch die<br />

Vorheizzeit der Leuchtstofflampe kompensiert.<br />

Die Geräte sind gegen alle vom normalen Betriebszustand<br />

abweichenden Zustände, wie etwa<br />

Kurzschlüsse, Leerlauf oder defekte Lampenelektroden<br />

gesichert.<br />

Electric Mobility Concepts GmbH<br />

Das Berliner Start-up bietet unter der Bezeichnung<br />

„emmy” stationsunabhängiges<br />

Elektroroller-Sharing an. Das Prinzip funktioniert<br />

ähnlich wie das bekannter Carsharing-Anbieter<br />

– allerdings ganz ohne Parkplatzsuche, Abgase<br />

oder Lärm. Lokalisierung und Anmietung erfolgen<br />

per App. Die Roller sind mit zwei Helmen in<br />

unterschiedlichen Größen und Einmalhygienehauben<br />

ausgestattet. Außerdem verfügen die<br />

Roller über Austauschakkus, den Aufladeprozess<br />

übernimmt „emmy” selbst. Innerhalb des Berliner<br />

S-Bahnrings kann die Miete jederzeit beendet<br />

werden.<br />

Das erste vollelektrische<br />

Betonmischfahrzeug<br />

der Welt.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


20<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

WELTWEIT<br />

GEFRAGT<br />

Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />

im Maschinenbau<br />

AIM3D GmbH<br />

BACH Resistor Ceramics GmbH<br />

BIP-Industrietechnik GmbH<br />

Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG Blema<br />

Kircheis<br />

GEFERTEC GmbH<br />

Glatt Ingenieurtechnik GmbH<br />

Gollmann Kommissioniersysteme GmbH<br />

Häcker Automation GmbH<br />

HNP Mikrosysteme GmbH<br />

Laempe Mössner Sinto GmbH<br />

Lehmann-UMT GmbH<br />

MICAS AG<br />

MTS Systems GmbH<br />

NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group<br />

Profiroll Technologies GmbH<br />

QUNDIS GmbH<br />

SCHMIDT + HAENSCH GmbH & Co.<br />

SIOS Meßtechnik GmbH<br />

SITEC Industrietechnologie GmbH<br />

Starrag GmbH<br />

UNION Werkzeugmaschinen GmbH<br />

Chemnitz<br />

USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH<br />

VACOM Vakuum Komponenten &<br />

Messtechnik GmbH<br />

VON ARDENNE GmbH<br />

Wildauer Schmiede- und<br />

Kurbelwellentechnik GmbH


MASCHINENBAU<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

21<br />

Nach dem schmerzhaften Strukturwandel in den<br />

1990er Jahren hat der traditionsreiche Maschinenund<br />

Anlagenbau in Ostdeutschland eine neue<br />

Blütezeit erreicht. Zahlreiche mittelständische Unternehmen<br />

haben sich mit innovativen Spitzenprodukten<br />

zu internationalen Marktführern entwickelt.<br />

Von Karsten Hintzmann<br />

Bei Windkraftanlagen<br />

kommt MTS-<br />

Technik zum Einsatz.<br />

Fotos: Pixabay, MTS Systems, NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group<br />

MTS Systems GmbH<br />

Die in Berlin beheimatete Firma MTS Systems ist<br />

ein weltweit führender Anbieter von Test- und<br />

Simulationssystemen, die in der industriellen<br />

Forschung und Entwicklung sowie in der Wissenschaft<br />

zur Anwendung gelangen. MTS-Testsysteme<br />

werden in der Automobilindustrie, Geophysik,<br />

Luft- und Raumfahrt, Labor- und Medizintechnik,<br />

Materialprüfung, im<br />

allgemeinen Maschinen- und<br />

Anlagenbau sowie für<br />

Erneuerbare Energien<br />

genutzt. So bringen<br />

MTS-Tests beispielsweise<br />

ganze Häuser<br />

ins Wanken oder<br />

versuchen, Tragflächen<br />

von Flugzeugen bersten<br />

zu lassen. Bei Industriekunden<br />

und auch in renommierten<br />

Forschungsinstituten dienen die<br />

Versuchs- und Testreihen letztlich dem Zweck,<br />

Vertrauen in die Lebensdauer von Produkten<br />

herzustellen und deren Zuverlässigkeit und geforderte<br />

Produkteigenschaften zu gewährleisten. Der<br />

MTS-Slogan lautet „be certain" (sicher sein). Durch<br />

die direkte Rückkopplung mit der Forschung und<br />

Entwicklung sind die Produkte zeitgemäß und<br />

setzen stetig neue, internationale Maßstäbe. Die<br />

MTS Systems GmbH wurde 1972 als Tochter eines<br />

US-amerikanischen, weltweiten Anbieters für<br />

Test- und Simulationssysteme mit Hauptsitz in<br />

Minneapolis bewusst in Berlin gegründet.<br />

NILES-SIMMONS-<br />

HEGENSCHEIDT Group<br />

Das mit seinem Hauptsitz in Chemnitz<br />

beheimatete Unternehmen besitzt<br />

mehr als 180 Jahre Erfahrung im<br />

Werkzeugmaschinenbau. Die<br />

international aufgestellte<br />

Unternehmensgruppe<br />

fertigt unter Nutzung<br />

innovativster Technologien<br />

hochpräzise<br />

Werkzeugmaschinen<br />

und komplette Fertigungslinien<br />

für Kunden<br />

in aller Welt. Dabei hat<br />

sie sich mit ihren maßgeschneiderten<br />

Systemlösungen auf<br />

fünf Industriezweige spezialisiert: Luft- und<br />

Raumfahrt, Maschinenbau, Automobilbau, Werkzeug-<br />

und Formenbau sowie Eisenbahnindustrie.<br />

Die Firma unterhält ein weltweites Verkaufs- und<br />

Servicenetz. Im internationalen Vergleich zählt<br />

das Chemnitzer Unternehmen zu den 35 größten<br />

Werkzeugmaschinenherstellern. Im Ranking der<br />

deutschen Hersteller behauptet es sich unter den<br />

Top 10 der Branche.<br />

Visionär, Macher<br />

und erfolgreicher<br />

Firmenlenker: Prof.<br />

Hans J. Naumann.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


22<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Moderne Montagehalle<br />

bei NILES-<br />

SIMMONS-HEGEN-<br />

SCHEIDT in Chemnitz.<br />

Moderne Laseranlage<br />

aus dem<br />

Hause SITEC.<br />

Mikrozahnringpumpen<br />

sind nur<br />

wenig größer als<br />

Pusteblumen.<br />

Die seit vielen Jahren erfolgreiche Unternehmensentwicklung<br />

ist untrennbar mit einem Mann verbunden<br />

– Hans J. Naumann. Er lenkt seit 1992 als<br />

Geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke<br />

der NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Unternehmensgruppe<br />

von Chemnitz aus. Naumann kann<br />

auf ein bewegtes Berufsleben zurückblicken. Vor<br />

83 Jahren in Dewitz bei Leipzig geboren, wuchs er<br />

auf dem Rittergut Zschorna bei Wurzen auf. Nach<br />

Abschluss des Maschinenbau-Ingenieurstudiums<br />

verließ er Deutschland im Jahr 1960 in Richtung<br />

USA. Dort studierte er Betriebswirtschaft und<br />

gründete 1966 seine erste eigene Firma. 1970<br />

kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm<br />

den Werkzeugmaschinenhersteller Hegenscheidt<br />

in Erkelenz. 1982 erwarb er in den USA die<br />

Firma SIMMONS Machine Tool Corporation, die<br />

Rechtsnachfolgerin der bereits im Jahr 1833<br />

in der US-Stadt Cincinnati gegründeten Firma<br />

NILES Tool Works. 1992 kehrte er in seine alte<br />

Heimat zurück, übernahm in Chemnitz die NILES<br />

Drehmaschinen GmbH und vereinigte sie mit den<br />

amerikanischen Wurzeln. Die Entscheidung, den<br />

Firmensitz in Sachsen anzusiedeln, traf Naumann<br />

ganz bewusst. In einem Interview sagte er seinerzeit:<br />

„Der Sitz der neuen Unternehmensgruppe<br />

sollte in Chemnitz sein, weil die Stadt immer das<br />

Zentrum des deutschen Maschinenbaus gewesen<br />

ist. Auch psychologisch möchte ich ein Vorbild<br />

für die Menschen hier in der Region sein. Wir sind<br />

keine Firma, die von außen gesteuert wird. Wir<br />

haben die Schaltzentrale in Chemnitz.“<br />

SITEC Industrietechnologie GmbH<br />

Seit 27 Jahren steht der Name SITEC für eine<br />

ausgeprägte Technologieorientierung und hohe<br />

Innovationskraft im Maschinen- und Anlagenbau<br />

sowie der Serienfertigung von Baugruppen und<br />

Komponenten. Als Generalauftragnehmer mit<br />

umfassender Engineering-Kompetenz plant und<br />

fertigt das Chemnitzer Unternehmen prozesssichere<br />

Produktionsanlagen für die Automobilindustrie,<br />

Elektrotechnik/Elektronik, Medizintechnik,<br />

alternative Energietechnik und weitere<br />

Branchen. Zum Markenzeichen gehören vollautomatisierte<br />

Montageanlagen, Laserbearbeitungszentren<br />

und Anlagen zur elektrochemischen<br />

Metallbearbeitung, auf denen anspruchsvollen<br />

Baugruppen wie Schaltgabeln, Sitzverstellungen,<br />

Benzin- und Dieseleinspritzpumpen, Nockenwellen<br />

oder Bipolarplatten hergestellt werden.<br />

HNP Mikrosysteme GmbH<br />

Das Unternehmen HNP Mikrosysteme mit Sitz<br />

in Schwerin entwickelt, produziert und vertreibt<br />

weltweit Pumpen, die kleine und kleinste Flüssigkeitsmengen<br />

schnell und präzise dosieren. Diese<br />

Mikrozahnringpumpen machen konventionelle,<br />

dosiertechnische Anwendungen effektiver und<br />

eröffnen so neue Technologiefelder. Die Pumpen<br />

zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht und<br />

eine kompakte Bauform sowie Pulsationsarmut,<br />

hohe Standzeiten, ein geringes Leervolumen und<br />

die scherarme Förderung aus. Neben Einsatzmöglichkeiten<br />

im Maschinen- und Anlagenbau,<br />

in der Chemie und im Pharmabereich, erfüllen<br />

Mikrozahnringpumpen anspruchsvolle Dosieraufgaben<br />

in der Medizin- und Analysetechnik.<br />

AIM3D GmbH<br />

Die jungen Gründer der AIM3D GmbH in Rostock<br />

hatten über vorangegangene Forschungsprojekte<br />

an der Universität Rostock Erfahrungen mit<br />

unterschiedlichen additiven Fertigungsverfahren<br />

gesammelt, sowohl im Kunststoff- als auch im<br />

Metall- und Keramik-Bereich. Dabei erlebten<br />

sie, wie der industrielle Einsatz der additiven<br />

Fotos: NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group, SITEC, HNP Mikrosysteme


MASCHINENBAU<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

23<br />

Fotos: AIM3D GmbH, Gollmann Kommissioniersysteme GmbH, Laempe Mössner Sinto GmbH, SCHMIDT + HAENSCH<br />

Fertigung zumeist an den hohen Materialkosten<br />

und vor allem im Bereich der Fertigung von<br />

Metallteilen an den hohen Maschinenkosten<br />

scheiterte. Aus diesem Grund wurde die AIM3D<br />

GmbH mit dem Ziel gegründet, nicht nur<br />

einen weiteren 3D-Drucker zu bauen, sondern<br />

Materialgrenzen zu überschreiten und den Markt<br />

der additiven Fertigung von der Kostenseite her<br />

zu revolutionieren. Um dies zu bewerkstelligen,<br />

hat die AIM3D GmbH einen Multimaterialdrucker<br />

entwickelt, der deutlich kostengünstiger ist als<br />

bisherige Metalldrucker und darüber hinaus den<br />

Kunden eine bisher unerreichte Materialauswahl<br />

offeriert. Die Unternehmenslenker haben eine<br />

klare Vision: Eine Maschine, die als Zugpferd der<br />

additiven Fertigung die Werkzeugmaschine des<br />

21. Jahrhunderts werden kann. Diese Maschine<br />

sollte wie jede Drehbank und jedes Fräsbearbeitungszentrum<br />

nicht mehr auf ein eigenes<br />

Ökosystem angewiesen sein, sondern vielmehr<br />

mit Standardmaterialien und Werkzeugen<br />

arbeiten und so die Kosten der additiven Fertigung<br />

massiv senken.<br />

Gollmann Kommissioniersysteme<br />

GmbH<br />

Seit zwölf Jahren fertigt das in Halle (Saale)<br />

beheimatete Unternehmen automatisierte<br />

Rollschränke für Apotheken. Firmenchef Daniel<br />

Gollmann gelang der Sprung vom Existenzgründer<br />

zum erfolgreichen Mittelständler mit mehr als<br />

150 Mitarbeitern. Am Beginn stand eine einfache,<br />

aber hoch innovative Idee: Gollmann wollte<br />

Rollschränke automatisieren. Mit dem Modell „GO.<br />

compact“ entwickelte und fertigt die Firma heute<br />

einen der weltweit kompaktesten und flexibelsten<br />

Apothekenautomaten. Dank der patentierten<br />

automatischen Rollschrankanlage fasst er viele<br />

tausend Packungen je Meter Gehäuselänge. Der<br />

Apothekenautomat lässt sich nahezu frei in Länge,<br />

Höhe und Breite konfigurieren und passt sich<br />

somit perfekt an die Bedürfnisse und Platzverhältnisse<br />

der Kunden an. Das für seine Innovationsleistungen<br />

vielfach prämierte Unternehmen beliefert<br />

Apotheken auf mehreren Kontinenten.<br />

Laempe Mössner Sinto GmbH<br />

Als innovativer Komplettlösungsentwickler bietet<br />

das 1980 in Barleben gegründete Unternehmen ein<br />

umfassendes Portfolio mit Kernschießautomaten,<br />

Begasungsgeräten, Sandmischern, Sandaufbereitungsanlagen<br />

und Kernnachbehandlungslösungen<br />

sowie Vernetzung und intelligente Steuerung für<br />

die gesamte Kernmacherei. Das Unternehmen<br />

realisiert mit seinen 300 Mitarbeitern Automatisierungslösungen<br />

nach Kundenwunsch bis hin zur<br />

Planung und Realisierung einer schlüsselfertigen<br />

Kernmacherei. Es verfügt über jahrzehntelange<br />

Erfahrung und Expertisen in allen für die Produkte<br />

relevanten Branchen, wie beispielsweise die<br />

Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, Waggonbau,<br />

Maschinen- und Anlagenbau oder die<br />

Herstellung von Kleinmotoren bis hin zu großen<br />

Schiffsmotoren. Seit 2015 besteht eine strategische<br />

Partnerschaft mit dem weltgrößten Gießereimaschinenhersteller<br />

Sinto aus Japan.<br />

SCHMIDT + HAENSCH GmbH & Co.<br />

Seit über 150 Jahren setzt das Berliner Familienunternehmen<br />

SCHMIDT + HAENSCH Maßstäbe in<br />

der Entwicklung und Herstellung optisch-elek-<br />

tronischer Analysegeräte. Das Produktportfolio<br />

umfasst Polarimeter, Refraktometer, Photometer,<br />

Laborgeräte, Laborautomation sowie Prozessanalysesysteme<br />

für die Lebensmittel-, Pharma-,<br />

chemische und petrochemische Industrie.<br />

80 Prozent der ausschließlich in Berlin produzierten<br />

Geräte werden exportiert.<br />

UNION Werkzeugmaschinen<br />

GmbH Chemnitz<br />

Der Name UNIONChemnitz steht auf dem<br />

Weltmarkt für Tradition – als älteste Werkzeugmaschinenfabrik<br />

Europas – sowie Innovation,<br />

Flexibilität, Qualität und Leistung. Werkstücke bis<br />

zu 40 Meter Länge, zehn Meter Höhe und über<br />

250 Tonnen Gewicht können mit Maschinen aus<br />

Chemnitz hochgenau bearbeitet werden. Mit<br />

einer Neuerung im Bereich Bohrspindeln beweist<br />

das Unternehmen aktuell einmal mehr Vorreiterschaft:<br />

Die 2014 entwickelte und eingeführte<br />

Keramikbohrspindel setzt Maßstäbe im Markt.<br />

SIOS Meßtechnik GmbH<br />

Die SIOS Meßtechnik in Ilmenau ist ein weltweit<br />

agierendes Unternehmen zur Herstellung<br />

von Präzisionsmessgeräten auf der Basis von<br />

Laserinterferometern. Die Haupttätigkeitsfelder<br />

liegen dabei auf den Gebieten der Längen-,<br />

Die Gründer von<br />

AIM3D mit ihrem<br />

Multimaterialdrucker.<br />

Produktion bei<br />

Laempe Mössner<br />

Sinto in Barleben.<br />

Das Kommissioniersystem<br />

GO.compact.<br />

Ein Prozessrefraktometer<br />

von SCHMIDT<br />

+ HAENSCH im<br />

Einsatz.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


24<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Schwingungs- und Winkelmesstechnik für<br />

ultrapräzise Messungen und Kalibrierungen. Mit<br />

der Nanopositionier- und Nanomessmaschine, die<br />

in einem Messbereich von 25 Millimeter mal 25<br />

Millimeter mal fünf Millimeter eine Positionierauflösung<br />

von 0,08 Nanometer aufweist, ist die<br />

SIOS Meßtechnik GmbH Marktführer.<br />

Eine Glättanlage von<br />

Profiroll.<br />

Profiroll Technologies GmbH<br />

Energie- und Ressourceneffizienz sind Schlüsselthemen<br />

moderner Produktionsstrategien.<br />

Die Kaltmassivumformtechnik der Profiroll<br />

Technologies GmbH in Bad Düben verknüpft<br />

sie von Natur aus. Dabei wird das Material mit<br />

speziellen Walzanlagen und Rundwerkzeugen an<br />

der Bauteiloberfläche unter Druck verformt und<br />

so Gewinde-, Schnecken- und Verzahnungsprofile<br />

erzeugt. Das Produktspektrum umfasst Maschinen,<br />

Werkzeuge und Technologien im Gewindewalzen,<br />

Profilwalzen, Verzahnungswalzen und Kaltringwalzen.<br />

CNC-gesteuerte Walzanlagen mit vollständiger<br />

Prozessvisualisierung sind die Hauptprodukte.<br />

Häcker Automation GmbH<br />

Die bundesweite Top-100-Initiative verlieh der<br />

im thüringischen Schwarzhausen beheimateten<br />

Firma im Jahr 2015 den Preis als innovativstes<br />

mittelständisches Unternehmen in Deutschland.<br />

Ausschlaggebend war die von Häcker Automation<br />

kreierte Open-Innovation-Plattform „OurPlant“.<br />

Diese ist deshalb so einzigartig, weil damit viel<br />

schneller neue Anlagen für die Fertigung von<br />

Mikro- und Nanoteilen gebaut werden können.<br />

Durch die Schnittstellen an der Maschine ist eine<br />

Installation von beliebig austauschbaren Modulen<br />

möglich. Doch dies ist nicht alles. OurPlant besticht<br />

mit einer Besonderheit: Die Open-Innovation-Plattform<br />

lebt von der aktiven Community, die<br />

bisher aus 15 Partnern besteht. Zu den Beteiligten<br />

gehören mittelständische Technikunternehmen<br />

aus dem Maschinen- und Gerätebau, der IT- und<br />

Laserbranche sowie Forschungsinstitute und<br />

Fertigungsdienstleister.<br />

MICAS AG<br />

Das Oelsnitzer Unternehmen steht für innovative,<br />

individuelle und hochqualitative Sensor- und<br />

Elektronikprodukte für die Gebäudetechnik.<br />

Seit Gründung der MICAS AG im Mai 2000 hat<br />

sich das Unternehmen durch kontinuierliches<br />

Wachstum zu einem international tätigen,<br />

mittelständischen Marktführer im Bereich kundenspezifischer<br />

OEM-Sensorlösungen entwickelt.<br />

Das Leistungsspektrum umfasst die komplette<br />

Entwicklung, Serienproduktion und Vernetzung<br />

von Sensorelektronik und Baugruppen.<br />

GEFERTEC GmbH<br />

Die GEFERTEC GmbH aus Berlin ist das weltweit<br />

erste Unternehmen, das auf Basis des 3DMP®-<br />

Verfahren eine Maschine zur additiven Fertigung<br />

anbietet. Das 3DMP®-Verfahren basiert auf<br />

erprobter Lichtbogenschweißtechnologie und<br />

verwendet deshalb als Ausgangsmaterial Draht,<br />

mittels dessen Schweißraupe für Schweißraupe<br />

ein Werkstück gedruckt wird.<br />

Glatt Ingenieurtechnik GmbH<br />

Die in Weimar beheimatete Firma ist Mitglied der<br />

vom Bundesforschungsministerium geförderten<br />

Wachstumskerne für Wirbelschicht- und<br />

Granuliertechnik sowie für Partikeldesign<br />

Thüringen. Sie unterhält enge Verbindungen zu<br />

zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen,<br />

wie zur Bauhaus-Universität Weimar, zur Ottovon-Gericke-Universität<br />

in Magdeburg oder zur<br />

Technische Universität Hamburg Harburg. Auf<br />

dem Weg von der Idee bis zur schlüsselfertigen<br />

Produktion berät, plant und realisiert das Weimarer<br />

Unternehmen Vorhaben für Kunden in den<br />

Bereichen Pharma, Biotech und Chemie sowie der<br />

Lebens- und Futtermittelindustrie.<br />

Innovative Sensortechnik<br />

aus dem<br />

Erzgebirge.<br />

Starrag GmbH<br />

Spricht man über den sächsischen Maschinenbau,<br />

kommt man an einem Unternehmen<br />

nicht vorbei – der Starrag GmbH. Die 1885 in<br />

Chemnitz gegründete Firma schrieb von Beginn<br />

an Branchen-Geschichte. Kernkompetenz heute:<br />

Entwicklung und Herstellung von Horizontalbearbeitungszentren<br />

zum Fräsen, Drehen und Bohren.<br />

Bei Maschinen für die Bearbeitung kubischer<br />

Fotos: Profiroll, MICAS AG


MASCHINENBAU<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

25<br />

Fotos: QUNDIS GmbH, Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG/Silvia Groth<br />

Werkstücke – insbesondere für die Transportindustrie,<br />

den Windenergiesektor oder den<br />

Präzisionsmaschinenbau – ist das Unternehmen<br />

Weltmarktführer.<br />

BIP-Industrietechnik GmbH<br />

Das Unternehmen mit Sitz in Brandenburg an der<br />

Havel hat ein innovatives Trockenentfettungsverfahren<br />

entwickelt, das ohne jegliche chemische<br />

Zusatzstoffe zum Reinigen und Entfetten von<br />

Bauteilen eingesetzt wird. Metall- und Kunststoffoberflächen<br />

müssen vor der Weiterverarbeitung,<br />

etwa vor dem Bedrucken, Lackieren, Pulverbeschichten<br />

oder Bekleben, gereinigt und entfettet<br />

werden. Mit herkömmlichen Verfahren entstehen<br />

allerdings hohe Kosten für den Einsatz von<br />

Heiz- und Trocknungsprozessen und chemische<br />

Zusatzstoffe. Das neue Verfahren bietet hier eine<br />

wirtschaftliche Alternative.<br />

VON ARDENNE GmbH<br />

Die Dresdner VON ARDENNE GmbH kooperiert<br />

erfolgreich mit dem Fraunhofer-Institut für<br />

Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und<br />

Plasmatechnik (FEP) im Bereich der Beschichtung<br />

von flexiblem Glas. Dieser neue Werkstoff eignet<br />

sich aufgrund seiner Eigenschaften ideal als<br />

Trägermaterial für eine Reihe zukünftiger Einsatzgebiete<br />

in der flexiblen Elektronik. VON ARDENNE<br />

und Fraunhofer FEP betreiben seit Oktober 2016<br />

gemeinsam die innovative Rolle-zu-Rolle-<br />

Beschichtungsanlage „FOSA LabX 330 Glass“. Es<br />

ist weltweit die erste ihrer Art.<br />

Gebrüder Leonhardt GmbH & Co.<br />

KG Blema Kircheis<br />

Das traditionsreiche Unternehmen aus Aue ist<br />

spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung<br />

von Maschinen und Anlagen zur Produktion<br />

umweltschonender Verpackungslösungen. Dafür<br />

erhielt es 2017 den Sächsischen Staatspreis für<br />

Innovation. Als international orientiertes Unternehmen<br />

des Sondermaschinenbaus im Bereich<br />

Metall- und Kartonverbundverpackungen betreut<br />

und beliefert der sächsische Mittelständler<br />

Kunden in aller Welt.<br />

USK Karl Utz Sondermaschinen<br />

GmbH<br />

Das von sächsischen Ingenieuren 1990 in<br />

Limbach-Oberfrohna gegründete Unternehmen<br />

ist spezialisiert auf individuelle und dabei<br />

hochkomplexe Montageanlagen für die Bereiche<br />

Automotive, Photovoltaik, Elektrotechnik, Textilsowie<br />

Medizintechnik. Das Spektrum reicht von<br />

kompletten Arbeitsplätzen für die manuelle<br />

Montage bis hin zu vollautomatischen Montagesystemen<br />

mit unterschiedlichsten Verfahren.<br />

Wildauer Schmiede- und<br />

Kurbelwellentechnik GmbH<br />

Das Wildauer Unternehmen ist spezialisiert<br />

auf die Fertigung von Stahlteilen, vor allem<br />

für Großmotoren wie Nockenwellen, Kolbenunterteile<br />

oder Pleuelstangen. Diese Produkte<br />

kommen weltweit in Schiffen oder Lokomotiven<br />

zum Einsatz. Darüber hinaus werden Antriebsräder<br />

und Kettenglieder für Kettenfahrzeuge,<br />

Radbremsscheiben und Kurbelwellen für die<br />

Energieerzeugung hergestellt. Für ihre endkonturnah<br />

geschmiedeten Elevatoren, die in der<br />

Oil-Tool-Industrie Anwendung finden, erhielt die<br />

Firma 2015 den Brandenburger Innovationspreis.<br />

VACOM Vakuum Komponenten &<br />

Messtechnik GmbH<br />

Die 1992 am Hochtechnologiestandort Jena<br />

gegründete Firma gehört zu den führenden<br />

europäischen Anbietern für Vakuumtechnik und<br />

ist weltweit aktiv. Auf der Hannover Messe 2015<br />

stellte VACOM eine Weltneuheit vor: komplett aus<br />

Aluminium gefertigte Vakuumkammern, in denen<br />

ein Ultrahochvakuum erzeugt werden kann. Das<br />

revolutioniert viele Einsatzgebiete – zum Beispiel<br />

die Teilchenbeschleuniger in Forschung und<br />

Medizin. Dafür wurde das Unternehmen mit dem<br />

Thüringer Innovationspreis geehrt.<br />

QUNDIS GmbH<br />

Die in Erfurt beheimatete Firma ist ein europaweit<br />

führender Anbieter von Messgeräten und -systemen<br />

für die verbrauchsabhängige Erfassung<br />

und Abrechnung von Wasser und Wärme.<br />

Die Systemlösungen kommen in mehr als 30<br />

Ländern in über sieben Millionen Wohnungen<br />

zum Einsatz. QUNDIS hat insgesamt bereits mehr<br />

als 50 Patente für seine digital ausgerichteten<br />

Messsysteme entwickelt und angemeldet. 2016<br />

wurde das Unternehmen mit dem TOP-100-Preis<br />

als Deutschlands „Innovator des Jahres“ geehrt.<br />

BACH Resistor Ceramics GmbH<br />

Das Werneuchener Unternehmen hat sich auf<br />

die Herstellung keramischer Heizelemente und<br />

Heizplatten ganz ohne Metall spezialisiert. Es ist<br />

international die einzige Firma, die diese selbst<br />

ausgeklügelte und patentierte Technologie<br />

anwendet. Vollkeramische Heizelemente weisen<br />

vielfältige Vorteile auf. Sie haben eine deutlich<br />

längere Lebensdauer, sind leichter, bieten<br />

eine hohe Prozessstabilität und sie brauchen<br />

weniger Strom zum Aufheizen – im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Heizelementen spart man bis zu<br />

90 Prozent Energie.<br />

Lehmann-UMT GmbH<br />

Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Firma aus<br />

der Vogtlandgemeinde Pöhl liegt in der Filterund<br />

Fördertechnik. Das Unternehmen hat sich<br />

zudem mit der Entwicklung und Herstellung<br />

von Spezialausrüstung für die Polarforschung im<br />

In- und Ausland einen Namen gemacht, etwa mit<br />

Kufen und Hebetechnik, die das Versinken von<br />

Polarstationen verhindern. Doch das Herzstück<br />

der Lehmann-UMT GmbH ist etwas anderes: Sie<br />

ist Weltmarktführer mit einem speziellen Filter<br />

für Flüssigkeiten geworden. Dieser Filter arbeitet<br />

mit Unterdruck. Das Besondere: Er reinigt sich<br />

selbst.<br />

Moderne QUNDIS-<br />

Geräte für die<br />

Erfassung des<br />

Wärmeverbrauchs.<br />

In Wildau werden<br />

Stahlteile speziell<br />

für Großmotoren<br />

gefertigt.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


26<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

GUTE IDEEN FÜR<br />

ZUKUNFTS-<br />

TECHNOLOGIEN<br />

Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />

in der IT- und Digitalwirtschaft<br />

3YOURMIND GmbH<br />

ADVA Optical Networking SE<br />

AUGLETICS GmbH<br />

CiS Forschungsinstitut für<br />

Mikrosensorik GmbH<br />

cognitix GmbH<br />

CONTAG AG<br />

DEJ Technology GmbH<br />

DIGITTRADE GmbH<br />

Funkwerk AG<br />

Indalyz Monitoring & Prognostics GmbH<br />

INABE UG<br />

JENETRIC GmbH<br />

PipesBox GmbH<br />

Rhebo GmbH<br />

Silicon Radar GmbH<br />

SkenData GmbH<br />

Software-Service John GmbH<br />

SPORTident GmbH<br />

Synfioo GmbH<br />

Volucap GmbH


IT- UND DIGITALWIRTSCHAFT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

27<br />

Die Digitalisierung aller Wirtschaftsbereiche schreitet<br />

mit hoher Dynamik voran. In der IT-Branche sorgt das<br />

für konstante Wachstumsraten. Doch nur mit hoher<br />

Innovationskraft bleiben die Unternehmen wettbewerbsfähig.<br />

Viele gute Ideen für Zukunftstechnologien<br />

stammen von ostdeutschen Unternehmen – etablierten<br />

Mittelständlern ebenso wie hoffnungsvollen<br />

Start-ups.<br />

Von Matthias Salm<br />

Startschuss für das<br />

Volucap-Studio : Sven<br />

Bliedung, Geschäftsführer<br />

der Volucap<br />

GmbH (r.), im Beisein<br />

der Schauspielerin<br />

Emilia Schüle und<br />

des mittlerweile aus<br />

dem Amt geschiedenen<br />

Brandenburger<br />

Wirtschaftsministers<br />

Albrecht Gerber.<br />

Foto: Volucap GmbH/Stefan Kny<br />

Volucap GmbH<br />

Die Revolution der Filmwelt : In Potsdam arbeitet<br />

mit Volucap das erste kommerzielle volumetrische<br />

Videostudio auf dem europäischen<br />

Festland. In diesem Studio können Menschen<br />

und Objekte dreidimensional und lebensecht<br />

eingescannt werden. Eingerichtet ist es dort, wo<br />

der Film seit jeher seine Heimat hat : Auf dem<br />

Gelände des Studios Babelsberg. Die Basistechnologie<br />

„3D Human Body Reconstruction”<br />

wurde am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in<br />

Berlin entwickelt. Mit der Technologie können<br />

Schauspieler in virtuelle Welten platziert<br />

werden. Ebenso ist es möglich, dass Zuschauer<br />

diese Welten betreten und das Geschehen und<br />

die aufgenommene Person aus jedem möglichen<br />

Blickwinkel betrachten.<br />

Die Technologie schafft der Filmbranche neue<br />

Erzählmöglichkeiten bis hin zum „begehbaren<br />

Film”. Die Lösung der Berlin-Brandenburger Koproduktion<br />

gilt als zukunftsorientierter als die<br />

zwei bestehenden Angebote in Großbritannien<br />

und den USA. Sven Bliedung, Geschäftsführer<br />

der Volucap GmbH, ist jedenfalls optimistisch<br />

: „Diese Studiotechnik setzt die Basis für<br />

Erzählformen, die in ein paar Jahren das Kino<br />

und auch die gesamte Medienproduktion<br />

revolutionieren können.” Die Volucap GmbH<br />

übernimmt die kommerzielle Nutzung der<br />

Technologie. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der ARRI Cine Technik GmbH & Co. KG, der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft, der Interlake System<br />

GmbH, der Studio Babelsberg AG und der UFA<br />

GmbH.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


28 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME IT- UND DIGITALWIRTSCHAFT<br />

Das Team der<br />

Synfioo GmbH.<br />

Das innovative<br />

Rudergerät<br />

Augletics Eight.<br />

Synfioo GmbH<br />

Die Synfioo GmbH ging aus einem dreijährigen<br />

Logistik-Forschungsprojekt am Hasso-Plattner-<br />

Institut an der Universität Potsdam hervor und<br />

wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />

Auch Investoren haben die junge<br />

Potsdamer Softwareschmiede längst<br />

auf dem Schirm : Die Fondsgesellschaft<br />

BFB Brandenburg Kapital<br />

GmbH, die HPI Seed Fund GmbH,<br />

die Start-ups aus dem Umfeld des<br />

Hasso-Plattner-Instituts (HPI) fördert, und drei<br />

Business Angels haben bereits in das Potsdamer<br />

Start-up investiert. Der Grund : Synfioo macht<br />

der Logistik-Branche ein wichtiges Versprechen.<br />

Um die Unsicherheit über Ankunftszeiten bei<br />

Transporten zu reduzieren und damit Kosten<br />

einzusparen, bietet Synfioo eine<br />

ganzheitliche innovative<br />

Softwarelösung für die Überwachung der<br />

Logistikabläufe an. Dabei stellen sie wichtige<br />

Entscheidungsinformationen in Echtzeit bereit.<br />

Mit Hilfe eines Big-Data-Ansatzes analysiert<br />

das Potsdamer Unternehmen den Einfluss<br />

von externen Faktoren wie Wetter, Verkehr<br />

oder Wartezeiten in Staus und an Grenzen.<br />

„Unsere Lösung bietet aber mehr als ETA-<br />

Prognosen (Estimated Time of Arrival), denn<br />

wir ermöglichen auf unserer Plattform auch die<br />

Vernetzung und Kommunikation zwischen allen<br />

an der Lieferkette beteiligten Akteuren”, erklärt<br />

Marian Pufahl, CEO von Synfioo. Analysen haben<br />

gezeigt, dass sich im Logistiksektor durch eine<br />

optimierte Ausnutzung der Fahrzeugressourcen<br />

Gewinnsteigerungen von über 20 Prozent<br />

erreichen lassen. Deshalb ist das Interesse groß<br />

– sowohl von mittelständischen Transportunternehmen<br />

wie von weltweit agierenden<br />

Konzernen der Logistikbranche.<br />

AUGLETICS GmbH<br />

Hochleistungssport auf dem Trockenen : Die<br />

Gründer der AUGLETICS GmbH sind<br />

Leistungsruderer und kennen daher<br />

bestens ihr Metier. Auf der Suche<br />

nach einem Trainingsgerät für den<br />

Winter haben sie das Rudergerät<br />

AUGLETICS Eight konzipiert.<br />

Das<br />

AUGLETICS Eight ist optimal vernetzbar und<br />

hat den AUGLETICS Virtual Coach eingebaut,<br />

der jeden einzelnen Ruderschlag in Echtzeit<br />

analysiert. Darüber hinaus haben die Ingenieure<br />

des Unternehmens aus Königs Wusterhausen<br />

eine elektronisch gesteuerte Wirbelstrombremse<br />

entwickelt, die dem Ruderer das Gefühl<br />

vermittelt, wie in einem echten Boot auf dem<br />

Wasser zu rudern. Davon profitiert auch Oliver<br />

Zeidler, Deutschlands größte Hoffnung im<br />

Ruder-Einer, der das Gerät im Training bereits<br />

nutzt.<br />

Software-Service John GmbH<br />

Dirk-Hendrik John machte sich 1993 mit der<br />

Software-Service John GmbH selbstständig. Zu<br />

den innovativen Entwicklungen des Ilmenauers<br />

gehört VIS-All®. Das Tool bietet eine einmalige<br />

Kombination aus Planung, interaktiver 3D-<br />

Visualisierung und Mengen- und Kostenberechnung<br />

für die optimale Planung von Bahntrassen<br />

beziehungsweise beim Ausbau bestehender<br />

Trassen.<br />

Rhebo GmbH<br />

Die sächsische Rhebo GmbH trifft den Nerv<br />

der Industrie-4.0-Zukunft : Je stärker sich die<br />

Industrie vernetzt, desto mehr wachsen die<br />

Anforderungen an die Absicherung solcher<br />

Prozesse. Die Leipziger haben sich darauf spezialisiert,<br />

die Ausfallsicherheit solcher industrieller<br />

Steuersysteme und kritischer Infrastrukturen<br />

mittels Überwachung der Datenkommunikation<br />

zu gewährleisten. Das Überwachungs-<br />

Fotos : Synfioo GmbH, Augletics GmbH


Schön, wenn man da<br />

zu Hause ist, wo andere<br />

nur am Wochenende<br />

hinkönnen.


30 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

system Rhebo Industrial Protector analysiert<br />

die Kommunikation in der Steuerungstechnik,<br />

wertet diese in Echtzeit auf Anomalien aus und<br />

meldet Verdachtsfälle.<br />

SkenData GmbH<br />

Die Digitalisierung macht auch vor der Versicherungswirtschaft<br />

nicht halt. Die Rostocker<br />

SkenData GmbH möchte Big Data auch für<br />

diese Branche nutzbar machen. Und das<br />

speziell für die Wertermittlung von Gebäuden.<br />

Ihr benutzerfreundliches Verfahren nennt sich<br />

„Wert14” und basiert auf einer ausgeklügelten,<br />

auf Geoinformatik ruhenden Technologie. In<br />

wenigen Sekunden greift das Unternehmen auf<br />

Liegenschafts- und Katasteramtsdaten zu. Mehr<br />

als 70 Merkmale werden in die Wertermittlung<br />

einbezogen. Dem Versicherungsnehmer helfen<br />

die Rostocker bei der Wertermittlung. Für die<br />

Versicherungsbranche ist es ein Instrument zur<br />

Steigerung der Beratungsqualität.<br />

PipesBox GmbH<br />

Die PipesBox GmbH in der Hansestadt Rostock<br />

wurde im Jahr 2012 durch Elmar Zeeb und Jan<br />

Krog gegründet. Während Diplom-Informatiker<br />

Elmar Zeeb als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

an der Universität Rostock arbeitete, setzte<br />

sich Wirtschaftsingenieur Jan Krog im Rahmen<br />

seiner Diplomarbeit mit dem Internet der<br />

Dinge auseinander, das zu jener Zeit noch in den<br />

Kinderschuhen steckte. Die beiden PipesBox-<br />

Gründer fanden die bestehenden Smart-Home-<br />

Lösungen wenig überzeugend. Das war zugleich<br />

die Initialzündung, sich selbst mit einem eigenen<br />

Unternehmen dieser Frage zu stellen. So entstand<br />

schnell die Idee, eine eigene Smart-Living-Solution<br />

zu schaffen. Das ist mit naon gelungen – eine<br />

Smart-Living-Solution, die sich durch vielfältige<br />

und intelligente Smart-Home-Anwendungsfälle<br />

(sogenannte Smart Cases) auszeichnet. Mithilfe<br />

intelligenter Datenanalysen hilft naon, individuelle<br />

Anwendungsfälle zu erstellen, die mit<br />

wenigen Klicks ins eigene Smart Home integriert<br />

werden können. Naon sorgt so für Energie-,<br />

Zeit- und Kostenersparnis. Die B2C-Cloud-Integrationsplattform<br />

ist seit Oktober 2018 kostenfrei<br />

für iOS- und Android-Geräte verfügbar. In dieser<br />

ersten Version fokussiert sich das Unternehmen<br />

auf den Bereich der smarten Beleuchtung. Parallel<br />

werden zahlreiche neue Anwendungsgebiete,<br />

wie zum Beispiel die smarte Heizungssteuerung<br />

und weitere Smart Cases etwa aus den Bereichen<br />

Sicherheit und Haushalt entwickelt.<br />

Funkwerk AG<br />

Die Funkwerk AG aus dem thüringischen Kölleda<br />

konzentriert sich als mittelständischer Technologiekonzern<br />

auf lösungsorientierte Informations-,<br />

Kommunikations- und Sicherheitssysteme für<br />

den Schienenverkehr, aber auch für Behörden und<br />

Unternehmen. Funkwerk-Produkte basieren auf<br />

modernsten Verfahren der Funk- und Kommunikationstechnik.<br />

So fertigen die Thüringer seit<br />

1982 innovative Zugfunktechnik für Eisenbahnbetriebe<br />

im In- und Ausland. Als Weltmarktführer<br />

haben sich die Thüringer dabei mit maßgeschneiderten<br />

Kommunikationslösungen für LTE-,<br />

GSM-R- oder analoge Funknetze einen Namen<br />

gemacht. Gegenwärtig forscht die Tochtergesellschaft<br />

Funkwerk Systems GmbH gemeinsam<br />

mit der Technischen Universität Ilmenau an der<br />

Entwicklung von LTE-basiertem Zugfunk auf Basis<br />

der internationalen Standardisierung.<br />

INABE UG<br />

Orientierungshilfe indoor : Mithilfe der<br />

iBeacon-Bluetooth-Technologie und einer<br />

vom Halleschen Unternehmen eigens<br />

entwickelten Software können sich<br />

Nutzer in geschlossenen Räumen vom<br />

Smartphone navigieren lassen. Die Orientierung<br />

in unübersichtlichen Gebäuden<br />

wie Supermärkten oder Krankenhäusern<br />

wird damit stark vereinfacht. Die iBeacons<br />

sind deutlich effizienter und günstiger als<br />

herkömmliche WLAN-Module. Unternehmen<br />

können damit aber auch beispielsweise<br />

ermitteln, wie die Laufwege der Kunden sind.<br />

Die Gründer<br />

Jan Krog und<br />

Elmar Zeeb<br />

forschen an<br />

Lösungen für<br />

das Smart<br />

Home.<br />

CONTAG AG<br />

Jüngst erhielt das Unternehmen aus Spandau<br />

einen Preis für Berlins schönstes Firmengelände.<br />

Doch mehr noch als mit den Erholungsmöglichkeiten<br />

für die Mitarbeiter im firmeneigenen<br />

Garten macht das Unternehmen mit seinen<br />

Forschungsaktivitäten auf sich aufmerksam. So<br />

haben die Spandauer zum Beispiel eine dehnbare<br />

und flexible Leiterplattentechnologie eingeführt.<br />

Die Anwendungsmöglichkeiten der flexiblen<br />

Foto: PipesBox GmbH


IT- UND DIGITALWIRTSCHAFT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

31<br />

Daten und zur Erstellung von datenschutzkonformen<br />

Back-ups. Ebenfalls auf den Markt gebracht<br />

haben die Teutschenthaler die Kommunikations-<br />

App Chiffry. Sie ermöglicht das abhörsichere<br />

Telefonieren und vertrauliche Versenden von<br />

Nachrichten und Bildern und richtet sich ebenfalls<br />

auch stark an den Bedürfnisse von Behörden und<br />

Organisationen aus, die Sicherheitsaufgaben zu<br />

erfüllen haben.<br />

Leiterplatte eröffnen neue Einsatzgebiete in der<br />

Medizin und bei komplexen Bauteilen in der<br />

Automobil- und Sensorikindustrie. Die CONTAG<br />

AG gilt als der mit Abstand schnellste Hersteller<br />

von Leiterplatten-Prototypen.<br />

ADVA Optical Networking SE<br />

ADVA Optical wurde 1994 im südthüringischen<br />

Meiningen und in München gegründet. In<br />

Thüringen wird heute noch produziert und<br />

entwickelt. Das Unternehmen wird zu den<br />

weltweiten Marktführern bei glasfaserbasierten<br />

Ethernet-Zugangslösungen gezählt und forscht<br />

an der Zukunft der Hochgeschwindigkeitsnetze.<br />

Dabei setzen die Thüringer Maßstäbe bei der<br />

Verwirklichung des neuen Mobilfunk-Standards<br />

5G. Zahlreiche Auszeichnungen zeugen von der<br />

innovationsgetriebenen Firmenphilosophie der<br />

Meininger.<br />

DIGITTRADE GmbH<br />

Die DIGITTRADE GmbH aus Teutschenthal im Saalekreis<br />

stellt externe verschlüsselte Festplatten<br />

für Banken, Unternehmen und Behörden her. Die<br />

hochsicheren Festplatten HS256S und HS256 S3<br />

eignen sich zum sicheren Transport von sensiblen<br />

SPORTident GmbH<br />

Die Arnstädter gehören zu den Thüringer Unternehmen,<br />

die nicht unbedingt in der Öffentlichkeit<br />

stehen, es aber in ihrem Segment zur Marktführerschaft<br />

gebracht haben. SPORTident ist eine<br />

universelle Systemlösung zur Zeitnahme und<br />

Identifikation an Kontrollstellen beim Outdoor-<br />

Sport, ob beim Triathlon, Mountainbikerennen<br />

oder Crosslauf. Die Produkte werden regelmäßig<br />

optimiert und in mehr als 65 Länder exportiert.<br />

CiS Forschungsinstitut für<br />

Mikrosensorik GmbH<br />

Im Sommer 2018 feierte die CiS Forschungsinstitut<br />

für Mikrosensorik GmbH in Erfurt ihr<br />

25-jähriges Institutsjubiläum. Die wirtschaftsnahe<br />

Forschungseinrichtung ist führend auf<br />

den Gebieten der Mikrosensorik, Mikrosystemtechnik<br />

und der Silizium-Detektoren und<br />

dabei wichtiger Partner für Unternehmen bei<br />

der Entwicklung innovativer Produkte. Zudem<br />

ist das Forschungsinstitut ein An-Institut der<br />

Technischen Universität Ilmenau. Als solches<br />

unterstützt es den Technologietransfer aus<br />

der universitären Forschung in die industrielle<br />

Produktion.<br />

Die hochsichere<br />

Festplatte HS256<br />

S3 der DIGITTRADE<br />

GmbH.<br />

Fotos: DIGITTRADE GmbH, SPORTident GmbH<br />

Outdoor-Sportler<br />

profitieren von den<br />

Systemlösungen der<br />

SPORTident GmbH<br />

zur Zeitnahme.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


32 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME IT- UND DIGITALWIRTSCHAFT<br />

Aleksander Ciszek,<br />

Mitbegründer und<br />

CEO der 3YOURMIND<br />

GmbH.<br />

Silicon Radar GmbH<br />

Silicon Radar entwickelt und vertreibt hochintegrierte<br />

Millimeter-Wave-Schaltungen auf technologisch<br />

höchstem Niveau. Die Hochfrequenz-<br />

Schaltungen finden ihren Einsatz in Radarlösungen<br />

und drahtlosen Kommunikationsanwendungen.<br />

Die Chips aus Frankfurt (Oder) gelten als weltweit<br />

führend in der Miniaturisierung, stehen für geringe<br />

Stromaufnahme und Präzision.<br />

cognitix GmbH<br />

Cyber-Kriminalität wird mehr und mehr zum<br />

Risikofaktor für die Wirtschaft. Die Cyber-Angriffe<br />

auf Unternehmen häufen sich nicht nur, sie<br />

werden auch immer ausgeklügelter. Da gilt es,<br />

die eigene Sicherheitsarchitektur aufzurüsten.<br />

Aber nicht jeder kleinere Mittelständler hat<br />

dafür die nötigen Ressourcen. Mit der Security-<br />

Software Thread Defender setzt das junge<br />

Leipziger Softwareunternehmen cognitix GmbH<br />

auf die Analyse von Nutzer- und Gefahrendaten<br />

in Echtzeit, um Gefahren für die Netzwerke im<br />

Unternehmen abzuwehren. Eine fortschrittliche<br />

Firewall, die zudem möglichst einfach zu<br />

installieren sein soll.<br />

IMP Indalyz Monitoring &<br />

Prognostics GmbH<br />

Gasturbinen, Windkraftturbinen oder andere<br />

Energieerzeugungsanlagen mit Künstlicher<br />

Intelligenz überwachen – das ist die Mission der<br />

IM&P GmbH aus Halle (Saale). Deren innovative<br />

Prognosesoftware übernimmt das vorausschauende<br />

Wartungsmanagement von Maschinen, um<br />

kostspielige Ausfallzeiten zu vermeiden. Jüngste<br />

Entwicklung ist das vorbeugende System CASIS<br />

(Cognitives Autonomous Sensory Intelligent<br />

System). Gegründet wurde die IMP GmbH Ende<br />

2015 von Prof. Dr. Michael Schulz, Dr. Beatrix<br />

Schulz und Sven Czekalla. Sie hat ihren Sitz im<br />

Technologiepark Weinberg Campus.<br />

3YOURMIND GmbH<br />

Die Berliner 3YOURMIND GmbH ist längst in<br />

den Fokus industrieller Partner gerückt. So zählt<br />

beispielsweise das Maschinenbauunternehmen<br />

Trumpf zu den Investoren. Kein Wunder, die<br />

Hauptstädter sind in einem Zukunftsmarkt<br />

engagiert. Sie schaffen Softwareplattformen,<br />

die Unternehmen beim 3D-Druck unterstützen.<br />

Dazu zählen Enterprise-Plattformen für große<br />

Unternehmen und 3D-Druckdienstleister, mit<br />

denen die Additive Fertigung effizient gesteuert<br />

oder die Maschinenauslastung optimiert werden<br />

kann. Zu den Features gehören auch automatisierte<br />

Druckbarkeitsanalysen und Korrekturen<br />

von 3D-Modellen. Die 3YOURMIND GmbH will<br />

den 3D-Druck auch für Mittelständler, kleine<br />

Unternehmen oder Freiberufler erschließen.<br />

Die Ausgründung aus der Berliner Technischen<br />

Universität konnte schon im ersten Jahr nach der<br />

Gründung 2014 auch große Konzerne wie Siemens<br />

Energy, die Deutsche Bahn oder Continental<br />

zu seinen Kunden zählen.<br />

DEJ Technology GmbH<br />

Welche Wege Kunden durch einen Shop wählen,<br />

können E-Commerce-Händler leicht nachverfolgen.<br />

Im stationären Handel ist dies hingegen meist<br />

sehr aufwändig zu analysieren. Das Rostocker<br />

Start-up DEJ Technology GmbH will mit seiner<br />

Ultraschalltechnik „Koopango” Abhilfe schaffen.<br />

Die innovative Indoor-Positionierungstechnologie<br />

nutzt bereits vorhandene Lautsprechersysteme<br />

im Handel und hilft Geschäften über Ultraschall-<br />

Signale sowie die Smartphones der Käufer nachzuvollziehen,<br />

wie sich Kunden im Laden bewegen.<br />

JENETRIC GmbH<br />

Die JENETRIC GmbH wurde 2014 am Optikstandort<br />

Jena von den Ingenieuren Roberto Wolfer<br />

und Dirk Morgeneier mit langjähriger Erfahrung<br />

in der Fingerabdruckaufnahme gegründet und<br />

hat sich auf die Entwicklung von biometrischen<br />

Aufnahmesystemen spezialisiert. Der „LIVETOUCH<br />

quattro” aus dem Hause JENETRIC ist der weltweit<br />

kleinste, FBI-zertifizierte Zehnfinger-Fingerabdruckscanner<br />

und bereits international erfolgreich<br />

im Einsatz. Die Scanner liefern per Sensoren<br />

extrem scharfe und genaue Fingerabdrücke. Die<br />

Thüringer arbeiten aber längst an Weiterentwicklungen<br />

ihres patentierten Systems – noch kleiner,<br />

variabler und für weitere Anwendungsgebiete.<br />

Foto: 3YOURMIND GmbH


Der Presseball wünscht Ihnen besinnliche Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!<br />

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”70 JAHRE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“<br />

”30 JAHRE MAUERFALL“<br />

12. JANUAR <strong>2019</strong><br />

M A R I T I M H O T E L B E R L I N<br />

STARBAND DES ABENDS: THE WEATHER GIRLS<br />

BERLIN SHOW ORCHESTRA | ABBA4YOU<br />

MARKUS NOWAK | DISKOTHEK | TOMBOLA | CASINO


34<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

PLASMA-PFLASTER<br />

UND ALZHEIMER-APP<br />

Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />

in der Gesundheitswirtschaft<br />

AEROPHARM GmbH<br />

Bauerfeind AG<br />

CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH<br />

CHRONOS VISION GmbH<br />

COLDPLASMATECH GmbH<br />

CORTRONIK GmbH<br />

GA Generic Assays GmbH<br />

denovoMATRIX GmbH<br />

GETEMED Medizin- und<br />

Informationstechnik AG<br />

GWA Hygiene GmbH<br />

INNOPROOF GmbH<br />

JeNaCell GmbH<br />

Lischka GmbH<br />

MediTex® – Medizinische<br />

Funktionswäsche GmbH<br />

neotiv GmbH<br />

oncgnostics GmbH<br />

Physiolution GmbH<br />

Redwave Medical GmbH<br />

Serumwerk Bernburg AG<br />

Smarterials Technology GmbH<br />

SpinPlant GmbH<br />

Vaxxilon Deutschland GmbH<br />

VEROVACCiNES GmbH


GESUNDHEITSWIRTSCHAFT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

35<br />

Mit großen Pharmakonzernen können die ostdeutschen<br />

Länder nicht aufwarten. Doch rund um<br />

die medizinische Forschung – etwa in Berlin, Greifswald<br />

oder Halle – entwickelt sich ein ideales Umfeld<br />

für kreative Innovatoren und wagemutige Gründer.<br />

Von Matthias Salm<br />

COLDPLASMATECH-<br />

Chef Carsten<br />

Mahrenholz (l.)<br />

macht Patienten mit<br />

chronischen Wunden<br />

Hoffnung.<br />

Fotos: yodiyim/Adobe Stock, Nadine Bauerfeind<br />

COLDPLASMATECH GmbH<br />

Wenn Wunden über einen längeren Zeitraum als<br />

vier Wochen nicht abheilen, sprechen Mediziner<br />

von chronischen Wunden. Und deren Behandlung<br />

kann teuer werden : „Die Behandlungskosten<br />

belaufen sich in Deutschland auf mindestens<br />

sechs Milliarden Euro im Jahr”, weiß Dr. Carsten<br />

Mahrenholz, einer der Gründer der COLDPLAS-<br />

MATECH GmbH in Greifswald. Gemeinsam mit<br />

dem Physiker René Bussiahn, dem Maschinenbauingenieur<br />

Stephan Krafczyk und dem<br />

Medizin-Ökonomen Tobias Güra hat Mahrenholz,<br />

von Hause aus Chemiker, sowohl chronischen<br />

Wunden als auch multiresistenten Keimen den<br />

Kampf angesagt. In Deutschland allein könnten<br />

vom Behandlungskonzept der Greifswalder<br />

künftig rund vier Millionen Patienten profitieren.<br />

Denn so viele Menschen leiden hierzulande unter<br />

chronischen Wunden, wie sie etwa bei offenen<br />

Beinen oder beim diabetischen Fußsyndrom<br />

auftreten. Die Innovation : Die Greifswalder<br />

setzen auf ein Hightech-Pflaster aus kaltem Plasma.<br />

Kaltes Plasma ist ein ionisiertes, elektrisch<br />

leitfähiges Gas. Und für kaltes Plasma verfügen<br />

die Greifswalder Gründer über die größtmöglich<br />

denkbare<br />

Expertise.<br />

Schließlich wurde die<br />

COLDPLASMATECH GmbH aus dem Leibniz-<br />

Institut für Plasmaforschung und Technologie<br />

in der Hansestadt ausgegründet, einem der<br />

weltweit führenden Forschungsinstitute im<br />

Bereich physikalischer Plasmen. Dort hat das<br />

COLDPLASMATECH-Team in jahrelanger Arbeit<br />

die positiven Wirkungen des kalten Plasmas auf<br />

die Wundheilung erforscht und auf mögliche<br />

Anwendungen geprüft. Und die sind vielfältig :<br />

Bakterien, Pilze oder Keime tötet das Plasma<br />

lokal ab, auch solche, bei denen Antibiotika oft<br />

nicht mehr helfen können, weil sich die Keime<br />

als zunehmend resistent gegen deren Wirkstoffe<br />

erweisen. „Damit adressiert unsere Behandlungsmethode<br />

ein medizinisches Problem, das<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnt”, erklärt<br />

Mahrenholz. Die COLDPLASMATECH GmbH<br />

hat nun ein Gerät entwickelt, mit dem sich die<br />

positive Wirkung des Plasmas auch auf großflächige<br />

Wunden anwenden lässt. Es besteht aus<br />

einem Plasma-Patch, das ist eine Wundauflage<br />

auf Silikonbasis, und dem Plasma-Cube, einer<br />

Das Hightech-<br />

Pflaster der<br />

COLDPLASMATECH<br />

GmbH.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


36 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Die neotiv-Gründer<br />

Prof. Dr. med. Emrah<br />

Düzel, Julian<br />

Haupenthal, Dr. Chris<br />

Rehse und Dr. David<br />

Berron (v.l.).<br />

Steuerungsbox, in der die Energie erzeugt wird,<br />

die für die Zündung des Plasmas notwendig ist.<br />

<strong>2019</strong> soll die COLDPLASMATECH-Wundauflage<br />

im Markt eingeführt werden. Begleitet von einer<br />

vom Bundesforschungsministerium geförderten<br />

Studie über die klinischen und ökonomischen<br />

Möglichkeiten der Plasmamedizin. „Zunächst<br />

hatten wir den Patienten selbst als Kunden im<br />

Auge”, sagt Mahrenholz. Doch schnell wurde ihm<br />

bei ersten Behandlungen klar, dass viele ältere<br />

Patienten gar nicht beweglich genug sind, um<br />

beispielweise eine Behandlung am Fuß ohne<br />

fremde Hilfe durchzuführen. Zielgruppe sind nun<br />

deshalb neben Kliniken und Pflegeeinrichtungen<br />

auch mobile Pflegedienste. Die Behandlung<br />

selbst ist übrigens wenig aufwendig : „Die<br />

Anwendung dauert etwa zwei Minuten”, erklärt<br />

Plasma-Experte Mahrenholz. Für die Patienten<br />

eine große Erleichterung, für das Gesundheitssystem<br />

eine spürbare Kostenentlastung.<br />

neotiv GmbH<br />

Alle drei Sekunden erkrankt auf der Welt<br />

ein Mensch an Alzheimer. Gemeinsam mit<br />

ihren Mitgründern Dr. David Berron und Julian<br />

Haupenthal wollen neotiv-Geschäftsführer Dr.<br />

Chris Rehse und Demenzforscher Prof. Dr. med.<br />

Emrah Düzel dazu beitragen, die Alzheimer-<br />

Krankheit frühzeitig erkennbar zu machen.<br />

Ihre in Magdeburg ansässige neotiv GmbH ist<br />

eine Ausgründung aus der Otto-von-Guericke-<br />

Universität und kooperiert eng mit dem ebendort<br />

ansässigen Standort des Deutschen Zentrums für<br />

Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), einer<br />

der weltweit renommiertesten Einrichtungen der<br />

Demenzforschung.Die Innovation der neotiv-<br />

Gründer : Aus den Erkenntnissen der Alzheimerforschung<br />

entwickelten sie Gedächtnistests und<br />

haben diese in anwenderfreundliche Apps für<br />

Smartphones und Tablets überführt. Diese Gedächtnistests<br />

zeigen, ob ein Patient für sein Alter<br />

normale Gedächtnisleistungen erbringen kann<br />

oder ob bereits Auswirkungen einer Alzheimer-<br />

Erkrankung im Frühstadium erkennbar sind.<br />

Dies ist auch deshalb sinnvoll, weil bildgebende<br />

Verfahren oder eine Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit,<br />

mit denen sich der Beginn der<br />

Erkrankung ebenfalls nachweisen ließe, aufwändig<br />

und teuer sind. Für diese Arbeit erhielten<br />

die Magdeburger nicht nur eine Förderung aus<br />

dem EXIST-Forschungstransferprogramm des<br />

Bundes, sondern warben auch Risikokapital für<br />

die Seed-Finanzierung des Unternehmens ein.<br />

Eine der künftigen Einsatzmöglichkeiten der App :<br />

„Bei Studien zur Entwicklung von neuen Inter-<br />

Die MediTex-<br />

Funktionswäsche<br />

erleichtert Ärzten<br />

die Arbeit.<br />

Fotos: neotiv GmbH, MediTex® – Medizinische Funktionswäsche GmbH


GESUNDHEITSWIRTSCHAFT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

37<br />

Foto: MediTex® – Medizinische Funktionswäsche GmbH<br />

ventionsmaßnahmen ist die Herausforderung,<br />

die richtigen Probanden auszuwählen”, weiß<br />

neotiv-Gründer Rehse. Das Problem : Entweder<br />

sind die Studienteilnehmer von der Krankheit gar<br />

nicht betroffen oder die Demenz ist bereits zu<br />

weit vorgeschritten. Mit Hilfe der App lassen sich<br />

hingegen die Gedächtnisfunktionen checken und<br />

Risikopatienten frühzeitig identifizieren. Rehses<br />

Wunsch : Dass die neotiv-App, neben neue Wege<br />

zur Intervention zu identifizieren, ebenso zur<br />

Demenzvorsorge dem Patienten vom Hausarzt an<br />

die Hand gegeben wird. „So selbstverständlich<br />

wie heutzutage etwa ein Blutdruckmessgerät”,<br />

vergleicht Rehse.<br />

VEROVACCiNES GmbH<br />

Auf dem Weinberg-Campus in Halle (Saale)<br />

kämpfen Dr. Hanjo Hennemann und Prof. Dr.<br />

Sven-Erik Behrens gegen Tierseuchen. Die<br />

VEROVACCiNES GmbH, eine Ausgründung aus<br />

der Martin-Luther-Universität, ist mit Hilfe der<br />

Milchhefe Kluyveromyces lactis und Virusbestandteilen<br />

hochwirksamen Impfstoffen gegen<br />

Infektionskrankheiten bei Tieren, unter anderem<br />

gegen die Vogelgrippe, auf der Spur.<br />

GETEMED Medizin- und<br />

Informationstechnik AG<br />

Die Telemedizin wird sich in naher Zukunft<br />

zu einem wichtigen Bestandteil der medizinischen<br />

Versorgung entwickeln. Jüngst hat<br />

eine Studie der Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin nachgewiesen, dass die telemedizinische<br />

Mitbetreuung das Leben von Herzpatienten<br />

verlängern kann. Und die Lebensqualität erhöht,<br />

weil weniger Krankenhausaufenthalte notwendig<br />

sind. Technischer Konsortialführer der Studie :<br />

die GETEMED Medizin- und Informationstechnik<br />

AG. Das Unternehmen aus dem brandenburgischen<br />

Teltow hat sich einen besonderen Ruf als<br />

innovativer Spezialist für das Telemonitoring von<br />

gefährdeten Patienten erworben.<br />

MediTex® – Medizinische<br />

Funktionswäsche GmbH<br />

Manchmal entstehen die besten Ideen in der<br />

beruflichen Praxis : Die Gründerin der MediTex®<br />

– Medizinische Funktionswäsche GmbH, Fanny<br />

Fatteicher, ist von Hause aus Krankenschwester.<br />

In einer Dialysepraxis in Rostock erlebte sie<br />

tagtäglich, wie umständlich die Behandlung<br />

AZ M+W Leuchtturm 1/<strong>2019</strong> 210x140.qxp_Layout 1 09.11.18 10:35 Seite 1<br />

Die MediTex® –<br />

Funktionswäsche im<br />

Einsatz.<br />

STATE OF THE ART AUS THÜRINGEN: OPTISCHE SYSTEME,<br />

OPTISCHE AUTOMOTIVE KOMPONENTEN UND OPTISCHE HALBZEUGE.<br />

Als internationaler Markt- und Technologieführer<br />

in der Serienfertigung komplexer<br />

optischer Komponenten aus Spezialglas<br />

sowie aus dem Kunststoff PMMA sind<br />

wir ein gefragter Partner in der Herstellung<br />

von Automobilscheinwerfern in aller Welt.<br />

In unserem Technologiezentrum in Neustadt<br />

an der Orla werden Multifunktions-Freiformlinsen<br />

und viele andere optische Komponenten<br />

konzipiert und gefertigt. Gleichzeitig sind<br />

wir ein erfolgreicher OEM-Partner für die<br />

Assemblierung optischer Systeme, optomechanischer<br />

und optoelektronischer Geräte.<br />

Express Glass Services in Triptis stellt für<br />

die Industrie und Institute in ganz Europa<br />

Halbzeuge und Prototypen aus optischen<br />

Gläsern, synthetischen Quarzgläsern und<br />

Glaskeramiken her.<br />

www.docteroptics.com


38 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Firmenchef<br />

Sebastian F. Braun hat<br />

die CHEPLAPHARM<br />

Arzneimittel GmbH<br />

kontinuierlich<br />

entwickelt.<br />

durchzuführen ist, wenn die Patienten in ihrer<br />

Privatkleidung zur Behandlung erscheinen.<br />

Dem bekannten „Bitte machen Sie sich frei”<br />

des Arztes folgt meist ein überflüssiges und<br />

langwieriges Entkleiden. So beschloss Fatteicher<br />

2014 medizinische Funktionskleidung mit<br />

wiederverschließbaren Öffnungen an allen<br />

relevanten Körperregionen zu entwickeln.<br />

Mittlerweile bietet ihr Unternehmen eine<br />

umfassende Kollektion für verschiedene<br />

Behandlungsmethoden an.<br />

SpinPlant GmbH<br />

Polyetheretherketon oder kurz PEEK wird als<br />

Kunststoff für Implantate etwa in der Wirbelsäulenchirurgie<br />

eingesetzt. Das Material hält<br />

hohen Kräften stand, hat aber einen gravierenden<br />

Nachtteil : PEEK verfügt über Oberflächeneigenschaften,<br />

die das Einwachsen des Implantats<br />

in das umgebende Gewebe erschweren.<br />

PEEK-Implantate müssen daher oft etwa mit<br />

Schrauben an den Knochen fixiert werden. Das<br />

Medizintechnikunternehmen SpinPlant GmbH<br />

aus Halle (Saale) und das dortige Fraunhofer-<br />

Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und<br />

Systemen IMWS haben sich gemeinsam dem<br />

Problem angenommen. In einem einzigartigen<br />

Elektrospinverfahren hat die SpinPlant GmbH<br />

dazu ein neuartiges Kollagenvlies hergestellt.<br />

Durch das Kollagenvlies soll die PEEK-Oberfläche<br />

kompatibler mit dem menschlichen Gewebe<br />

gemacht werden, denn die Kollagenfasern bieten<br />

eine Gerüststruktur für die Zellbesiedelung, das<br />

Zellwachstum und die Ausbildung und den Erhalt<br />

der natürlichen extrazellulären Matrix. So kann<br />

eine Integration des Implantatmaterials in das<br />

umliegende Bindegewebe ermöglicht werden.<br />

CHRONOS VISION GmbH<br />

Die CHRONOS VISION GmbH aus Berlin entwickelt<br />

Eye-Tracking-Systeme. So hilft beispielsweise das<br />

TIOL-Guidance-System Augenärzten im Verlauf<br />

einer Kataraktoperation. Dabei werden dem<br />

Patienten torische Intraokularlinsen eingesetzt.<br />

Das Guidance-System besteht aus einer<br />

Beleuchtungseinrichtung, die ein Lichtmuster auf<br />

dem Auge des Patienten erzeugt, und einem Kamerasystem.<br />

Gemeinsam mit einer Recheneinheit<br />

werden die Eigenschaften des Auges während<br />

der Operation bestimmt – eine nützliche Hilfe für<br />

den Operateur.<br />

denovoMATRIX GmbH<br />

DenovoMATRIX ist zugleich der Name eines<br />

jungen Dresdner Unternehmens und der von ihm<br />

entwickelten Technologie zur Biomaterialbeschichtung<br />

von Zellkulturträgern. Mit diesem Verfahren<br />

ist es möglich, Stammzellen mit höherer<br />

Reproduktionsrate und besseren Eigenschaften<br />

zu kultivieren.<br />

Serumwerk Bernburg AG<br />

1954 wurde der Grundstein für das Serumwerk<br />

Bernburg gelegt. Das Traditionsunternehmen<br />

widmet sich heute vor allem der Entwicklung von<br />

hoch innovativen pharmazeutischen Produkten<br />

auf der Basis natürlicher Biopolymere. Die Produkte<br />

aus Bernburg werden weltweit vermarktet.<br />

CHEPLAPHARM<br />

Arzneimittel GmbH<br />

Firmenchef Sebastian F. Braun hat das Greifswalder<br />

Unternehmen zu einem international<br />

agierenden „Specialty Pharma”-Unternehmen<br />

ausgebaut. Pharmazeutische Nischenprodukte<br />

kauft die CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH ein<br />

und entwickelt sie weiter.<br />

GWA Hygiene GmbH<br />

Krankenhauskeime sind das moderne Schreckgespenst<br />

der Patienten. Zwischen fünf bis<br />

zehn Prozent aller Patienten erkranken an einer<br />

Infektion, die sie sich im Krankenhaus zugezogen<br />

haben. Oft endet dies tödlich – in Europa sind<br />

dies 147.000 vermeidbare Todesfälle im Jahr. 90<br />

Prozent der Keime werden dabei über die Hände<br />

übertragen. Das Hauptübel : Mangelnde Hygiene.<br />

Die Stralsunder GWA Hygiene GmbH setzt auf<br />

Sensoren am Desinfektionsspender, die wiederum<br />

mit tragbaren Sensoren des Krankenhauspersonals<br />

kommunizieren. Dieses einfache Monitoring<br />

Foto: Thomas Schwandt


GESUNDHEITSWIRTSCHAFT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

39<br />

zeigt, wo es in der Klinik an der Hygiene hapert.<br />

Es wird bereits in mehreren Krankenhäusern<br />

angewendet. Dabei konnten mehrere Millionen<br />

Händedesinfektionen erfasst werden. Das Ziel der<br />

Stralsunder ist nun die europaweite Vermarktung.<br />

GA Generic Assays GmbH<br />

Bauchspeicheldrüsenentzündungen können<br />

gefährliche Folgen haben. Eine frühzeitige Diagnose<br />

kann dies verhindern. Die Firma GA Generic<br />

Assays aus dem brandenburgischen Dahlewitz<br />

rückt der Erkrankung mit einem innovativen<br />

medizinischen Test-Besteck, das die Prognose<br />

und Diagnose bei akuten Bauspeicheldrüsenentzündungen<br />

verbessert, zu Leibe.<br />

JeNaCell GmbH<br />

2012 wurde das Unternehmen aus der Friedrich-<br />

Schiller-Universität Jena ausgegründet. Der<br />

Verkaufsschlager des Teams um Geschäftsführerin<br />

Dr. Nadine Heßler und die Technische Leiterin<br />

Dr. Dana Kralisch : eine Wundauflage auf Basis<br />

reiner Zellulose. Damit können großflächige<br />

Brandwunden schnell und schmerzfrei behandelt<br />

werden. Auch in der Nachbehandlung von<br />

Lasertherapien kommt das Produkt zum Einsatz.<br />

Anders als bei herkömmlichen Pflastern handelt<br />

es sich um ein feuchtes, halbtransparentes und<br />

vollbiologisches Material. Die Technologie zur<br />

kontinuierlichen Gewinnung des hochleistungsfähigen<br />

Biomaterials gilt als weltweit einzigartig.<br />

Redwave Medical GmbH<br />

Das Jenaer Unternehmen will mit seiner<br />

Technologie die Blutdruckmessung wesentlich<br />

verbessern. Die herkömmlichen Armmanschetten<br />

sollen dann in der Lage sein, auch den zentralen<br />

Blutdruck einfach zu Hause zu erfassen. Der Druck<br />

in der Aorta gilt als aussagekräftiger, beispielsweise<br />

bei der Vorhersage des Herzinfarkt- oder<br />

Schlaganfallrisikos.<br />

Smarterials Technology GmbH<br />

Die Berliner Smarterials Technology GmbH<br />

entwickelt auf Basis von innovativen Materialien<br />

Medizinprodukte, die das Verletzungs- und<br />

Infektionsrisiko in Kliniken reduzieren sollen, etwa<br />

durch die Optimierung chirurgischer Handschuhe.<br />

Physiolution GmbH<br />

Aus der Universität Greifswald ausgegründet<br />

von Prof. Dr. Werner Weitschies und Dr. Grzegorz<br />

Garbacz, konzentriert sich die Physiolution GmbH<br />

auf innovative Testgeräte und Verfahren, um<br />

die Wirkstofffreisetzung von Medikamenten zu<br />

untersuchen.<br />

CORTRONIK GmbH<br />

Die CORTRONIK GmbH in Rostock-Warnemünde<br />

gehört zur Berliner BIOTRONIK-Gruppe. Sie ist in<br />

der Unternehmensgruppe das Kompetenzzentrum<br />

für die Entwicklung und Produktion von<br />

Stents zur Behandlung von Gefäßverengungen.<br />

Dafür arbeitet das Unternehmen gleich in<br />

mehreren Vorhaben eng mit der medizinischen<br />

Forschung zusammen. Im Konsortium RESPONSE<br />

etwa werden gemeinsam mit der Rostocker<br />

Universitätsmedizin medizinisch relevante<br />

Therapiekonzepte mit innovativen Implantaten<br />

angestrebt.<br />

AEROPHARM GmbH<br />

Das Unternehmen im thüringischen Rudolstadt<br />

ist weltweites Entwicklungs- und Produktionszentrum<br />

für Atemwegspräparate innerhalb des<br />

Pharmariesen Novartis.<br />

Lischka GmbH<br />

Die Berliner Lischka GmbH ist Hersteller von<br />

Reinigungs- und Desinfektionsgeräten sowie<br />

medizinischem Mobiliar. Als Systemanbieter<br />

bei Steckbeckenspülern und medizinischem<br />

Funktionsmobiliar versteht sich die Lischka<br />

GmbH als Hersteller, der alle Komponenten selbst<br />

entwickelt, produziert und vertreibt.<br />

Vaxxilon Deutschland GmbH<br />

Die Vaxxilon Deutschland GmbH wurde 2015<br />

von der Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam<br />

mit der Schweizer Biotechfirma Actelion Ltd<br />

gegründet. Das Berliner Tochterunternehmen<br />

ist auf die Erforschung, Entwicklung und<br />

Vermarktung von neuartigen synthetischen<br />

Kohlenhydrat-basierten Impfstoffen in erster<br />

Linie zum Schutz gegen bakterielle Infektionen<br />

spezialisiert.<br />

oncgnostics GmbH<br />

Das Life-Sciences-Unternehmen aus Jena ist<br />

Entwickler und Anbieter des Gebärmutterhalskrebstests<br />

GynTect. Damit zielen die Thüringer<br />

auf einen Milliardenmarkt. GynTect klärt schnell<br />

und zuverlässig, ob bei einer Patientin tatsächlich<br />

ein zu behandelnder Gebärmutterhalskrebs<br />

entsteht.<br />

Bauerfeind AG<br />

Im Bauerfeind Innovationszentrum in Zeulenroda<br />

entstehen moderne Lösungen für Bandagen,<br />

Orthesen oder orthopädische Einlagen. Das 1929<br />

in Zeulenroda gegründete Unternehmen gehört<br />

heute zu den Marktführern der Branche.<br />

Foto: Bauerfeind AG<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE<br />

INNOPROOF GmbH<br />

Carmen Zietz gründete zusammen mit Daniel Klüß<br />

im Jahr 2015 die INNOPROOF GmbH. Im Unternehmen<br />

aus Rostock wird an neuen Belastungstests<br />

für künstliche Implantate gearbeitet. Mit ihren<br />

Spezialmaschinen testen die Mecklenburger Knie-,<br />

Hüft- und Zahnprothesen aus der ganzen Welt.<br />

Bandagen der Firma<br />

Bauerfeind AG.


40<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

OSTDEUTSCHE<br />

ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />

in der Energie- und Umwelttechnik<br />

50Hertz Transmission GmbH<br />

CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />

e*Message Wireless Information<br />

Services Deutschland GmbH<br />

E.DIS AG<br />

Elegant Energy GmbH & Co. KG<br />

envia Mitteldeutsche Energie AG<br />

EWE AG<br />

EXYTRON GmbH<br />

Gensoric GmbH<br />

Heliatek GmbH<br />

Heizkörper GmbH & Co. KG H.M.<br />

InvenSor GmbH<br />

LLA Instruments GmbH & Co. KG<br />

LXP Group GmbH<br />

Lumenaza GmbH<br />

MARTIN Membrane Systems AG<br />

ONTRAS Gastransport GmbH<br />

Professor Dr. Berg & Kießling GmbH<br />

sunfire GmbH<br />

TESVOLT GmbH<br />

Thermoelect GmbH<br />

ubitricity Gesellschaft für<br />

verteilte Energiesysteme mbH<br />

VNG Innovation GmbH<br />

watttron GmbH<br />

WTZ Roßlau gGmbH


ENERGIE- UND UMWELTTECHNIK<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

41<br />

In Ostdeutschland schafft die Energiewende immer<br />

mehr Arbeitsplätze. In Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Brandenburg sind mehr Menschen –<br />

in Relation zur Gesamtbeschäftigung – in der<br />

Erneuerbare-Energien-Branche beschäftigt als<br />

anderswo. Hier entstehen nachhaltige Geschäftsideen<br />

und innovative Technologien für die künftige<br />

Energieversorgung. Im bundesdeutschen Vergleich<br />

kommt Ostdeutschland auf diesem Gebiet eine klare<br />

Vorreiterrolle zu.<br />

Von Matthias Salm<br />

ubitricity ermöglicht<br />

das Laden an der<br />

Laterne.<br />

Fotos: rcfotostock/Adobe Stock, ubitricity/Robert Lehmann<br />

ubitricity Gesellschaft für<br />

verteilte Energiesysteme mbH<br />

Knut Hechtfischer und Dr. Frank Pawlitschek<br />

machen aus Laternen Zapfsäulen. Die Gründer<br />

der Berliner ubitricity GmbH widmen sich dem<br />

Laden von Elektrofahrzeugen und der effizienten<br />

Abrechnung des Stroms. Herzstück der ubitricity-<br />

Lösung ist ein mobiler Stromzähler. Integriert in<br />

ein intelligentes Ladekabel mit sicherer Mobilfunkkommunikation<br />

schaltet dieser Ladevorgänge<br />

automatisch frei, erfasst die Verbrauchsdaten<br />

und sendet diese zur Abrechnung an eine<br />

Energiedatenplattform. Als Ladepunkt reicht eine<br />

herkömmliche Straßenlaterne. Deren Umrüstung<br />

zur Zapfsäule kommt die Kommunen wesentlich<br />

billiger als die Installation zusätzlicher Ladesäulen.<br />

Noch steckt der Stromzähler im Ladekabel<br />

– langfristig könnte er aber serienmäßig ins Auto<br />

eingebaut werden. Jüngst begeisterte sich auch<br />

die Siemens AG für die Technologie und stieg als<br />

Minderheitsgesellschafter ein. Die Idee kommt<br />

auch im Ausland an – beispielsweise in London.<br />

Dort ist man gemeinsam mit der Siemens AG als<br />

Anbieter von Ladeinfrastruktur anerkannt. Die<br />

Siemens AG ist eine von acht Organisationen, die<br />

die Ausschreibung der britischen Hauptstadt zur<br />

Verbesserung der Ladeinfrastruktur gewonnen<br />

haben. Den Testbetrieb hat ubitricity in London<br />

schon bestanden. Den Engländern gefällt vor<br />

allem, dass die Ladelösung weit weniger in das<br />

Stadtbild eingreift als ein Heer von neu errichteten<br />

Ladesäulen. Auch in New York wird die<br />

Technologie aus Berlin-Schöneberg wohlwollend<br />

geprüft, schließlich gehörten die Berliner jüngst<br />

zu den Siegern eines Klimaschutz-Wettbewerbs<br />

der größten Stadt der USA.<br />

Dank ubitricity<br />

können überall in<br />

der Stadt Ladepunkte<br />

entstehen.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


42 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

in einem Tank gespeichert und nach Bedarf in<br />

einem Blockheizkraftwerk verbrannt, wodurch<br />

wiederum Strom und Wärme erzeugt werden.<br />

Der mobile<br />

Biogas-Verdichter<br />

von ONTRAS<br />

im Einsatz.<br />

ONTRAS Gastransport GmbH<br />

Um die gesetzlich geforderte hohe Verfügbarkeit<br />

der Einspeiseanlagen für Biogas sicherstellen zu<br />

können, hat ONTRAS gemeinsam mit der<br />

NEUMAN & ESSER Group einen mobilen<br />

Biomethan-Verdichter entwickelt. Neben<br />

dem mobilen Einsatz zur Vermeidung von<br />

Ausfallzeiten bei Wartung oder Reparatur von<br />

Anlagen können damit bei Reparaturarbeiten<br />

an Leitungen auch Gasmengen umgepumpt<br />

und somit die üblichen Ausblasungsverluste<br />

minimiert werden.<br />

Das watttron-<br />

Gründerteam (v.l.):<br />

Ronald Claus von<br />

Nordheim, Michaela<br />

Wachtel, Marcus<br />

Stein und Sascha<br />

Bach.<br />

TESVOLT GmbH<br />

Daniel Hannemann und Simon Schandert gründeten<br />

2014 in Wittenberg die TESVOLT GmbH.<br />

Das Unternehmen hat sich auf Batteriespeicher<br />

für Gewerbebetriebe spezialisiert. Ihr Ziel: Intelligente<br />

Stromspeicher für die Energiewende.<br />

Sie gelten als besonders wirtschaftlich dank der<br />

von TESVOLT entwickelten Batteriesteuerung.<br />

Denn in Energiespeichern altern die Batterien<br />

normalerweise unterschiedlich schnell. Das<br />

schwächste Element bestimmt dann die<br />

Gesamtleistung. Das intelligente Batteriemanagement<br />

von TESVOLT analysiert den Zustand<br />

der einzelnen Zellen und verteilt anschließend<br />

den Strom gleichmäßig auf die einzelnen<br />

Batterien. Zum Einsatz kommt die Wittenberger<br />

Technologie schon in Australien, Mali oder<br />

Kasachstan.<br />

watttron GmbH<br />

Ein Unternehmen aus Freital kämpft gegen den<br />

Verpackungswahn. Die watttron GmbH hat<br />

ihre Wurzeln am Institut für Naturstofftechnik<br />

an der Technischen Universität Dresden und im<br />

Fraunhofer-Institut für Verarbeitungsmaschinen<br />

und Verpackungstechnik. Die Frage: Wie lassen<br />

sich Plastikverpackungen, etwa Joghurtbecher,<br />

mit weniger Material- und Energieeinsatz<br />

herstellen? Die Lösung der Sachsen: Cera2heat ist<br />

eine innovative modulare Heiztechnologie für das<br />

Thermoformen. Das hocheffiziente Kontaktheizsystem<br />

erlaubt durch seine matrixartige<br />

Anordnung eine präzise Temperaturregelung. So<br />

werden beim Joghurtbecher zum Beispiel nur die<br />

Bereiche erhitzt, die umgeformt werden sollen.<br />

Bisher wird das Plastik dagegen großflächig<br />

erwärmt. Das erfordert einen höheren Materialund<br />

Energieeinsatz. Noch ein Vorteil: Die Freitaler<br />

Technologie kann in bestehende Industrieanlagen<br />

integriert werden.<br />

InvenSor GmbH<br />

Von Spritzgussanlagen über Serverräume bis zu<br />

Bürokomplexen – die InvenSor GmbH mit Sitz in<br />

Wittenberg und Berlin hat in den vergangenen<br />

zehn Jahren ihre Adsorptionskältemaschinen<br />

weltweit vermarktet. Das Jahr 2017 schloss die<br />

Cleantech-Firma mit dem mit Abstand umsatzstärksten<br />

Geschäftsjahr in der Firmengeschichte<br />

ab. Die thermisch angetriebenen Kälteanlagen<br />

wandeln überschüssige Abwärme beispielsweise<br />

aus industriellen Prozessen in Kälte um. Dabei<br />

erzeugen sie kaltes Wasser. Im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Kältemaschinen bringt das den<br />

Anwendern Energiekosteneinsparungen von bis<br />

zu 70 Prozent.<br />

EXYTRON GmbH<br />

Die Innovation der EXYTRON GmbH aus Rostock<br />

kombiniert das Power-to-Gas-Verfahren mit<br />

einem Blockheizkraftwerk. Bei dem Power-to-Gas-<br />

Verfahren wird mithilfe des Stroms, der in Solarund<br />

Windkraftanlagen entsteht und gespeichert<br />

werden soll, Methangas hergestellt. Dieser wird<br />

Elegant Energy GmbH & Co. KG<br />

Das Unternehmen aus dem mecklenburgischen<br />

Crivitz produziert Anlagen zur dezentralen<br />

Versorgung mit regenerativer Windenergie. Die<br />

dort entworfene vertikal-achsige Windturbine<br />

Marlene ist deutlich kleiner und geräuschärmer<br />

als andere Windräder.<br />

Heliatek GmbH<br />

Heliatek wurde 2006 gemeinsam aus der Technischen<br />

Universität Dresden und der Universität<br />

Ulm ausgegründet. Heute ist das Unternehmen<br />

weltweiter Technologieführer im Bereich der<br />

organischen Photovoltaik. Nur einen Millimeter<br />

dick ist die organische Solarfolie, die die Dresdner<br />

herstellen. Während herkömmliche Solarzellen<br />

aus Silizium gefertigt werden, besteht die<br />

transparente Folie aus Kohlenwasserstoffverbindungen.<br />

Im Rahmen des EU-Projekts PVme hat<br />

die Heliatek GmbH als Teil eines internationalen<br />

Konsortiums in den letzten zwei Jahren beispielsweise<br />

an Lösungen für den Einsatz der Folien an<br />

Gebäudefassaden gearbeitet.<br />

Fotos: ONTRAS Gastransport GmbH/Jakob Richter, watttron GmbH


ENERGIE- UND UMWELTTECHNIK<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

43<br />

Bei der Heliatek-<br />

Produktionsanlage<br />

handelt es sich um<br />

die weltweit erste<br />

Fertigung, die<br />

organische Solarfolie<br />

im Rolle-zu-Rolle-<br />

Verfahren mittels<br />

Vakuumdeposition<br />

bei niedrigsten<br />

Temperaturen<br />

fertigt.<br />

Fotos: Tim Deussen Berlin, Tom Baerwald Berlin<br />

Professor Dr. Berg &<br />

Kießling GmbH<br />

Die Professor Dr. Berg & Kießling GmbH aus<br />

Cottbus und Berlin konstruiert innovative und<br />

umweltfreundliche energietechnische Anlagen<br />

auf Basis von Mikrogasturbinen. Mini-Kraftwerke,<br />

die Strom, Wärme oder Kälte mit Brennstoffen<br />

betreiben, die sonst entsorgt werden müssten.<br />

Diese so genannten Hidden Fuels sind beispielsweise<br />

verunreinigte Biomasse, Produktionsreste,<br />

Fackelgase oder Müll. Für die Forschung kooperiert<br />

das Unternehmen mit der Brandenburgischen<br />

Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.<br />

Gensoric GmbH<br />

Das Willpower-System von Gensoric aus Rostock<br />

nutzt Wasser, Kohlenstoffdioxid aus der Umgebungsluft<br />

sowie grüne elektrische Energie, um<br />

Methanol zu erzeugen. Letzteres dient anschließend<br />

als Energiespeicher und kann als Kraftstoff<br />

NH MBMV inno 1/3, 210 x 93 mm (inkl. Anschnitt)<br />

in einem Mikro-Blockkraftheizwerk oder einer<br />

Brennstoffzelle genutzt werden.<br />

Thermoelect GmbH<br />

Gegründet wurde das Unternehmen 2015 in<br />

Hamburg. Mittlerweile residiert das Team um<br />

Geschäftsführer Horst Erichsen aber direkt<br />

an der Hafenkante in der Hansestadt Wismar.<br />

Herzstück des Unternehmens: die Konstruktion<br />

des weltweit ersten stromerzeugenden<br />

Holzvergaser-Blockheizkraftwerks (BHKW)<br />

„Seebeck 250W“ für das heimische Wohnzimmer.<br />

Der wasserführende „Seebeck 250W“<br />

nutzt Thermoelektrik mittels wartungsfreier<br />

und geräuschloser thermoelektrischer Generatoren<br />

in Verbindung mit Holzvergasertechnik zur<br />

Erzeugung von Strom, Heizungswärme und<br />

Brauchwasser. Da der Grundbedarf elektrischer<br />

Leistung mit 250 Watt für Pumpen und Heizungssteuerung,<br />

LED-Wohnraumbeleuchtung<br />

oder mobile Endgeräte abgedeckt wird, gilt<br />

Heliatek-Forschung<br />

in Dresden.<br />

WACHSTUMSIMPULS<br />

FÜR INNOVATIONSTRÄGER<br />

Mit dem Förderprogramm MBMV innoSTARTup*<br />

Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH unterstützt<br />

innovative und technologieorientierte Unternehmen sowie digitale Geschäftsmodelle in<br />

unserem Land mit soliden Finanzierungen.<br />

Ihre Vorteile: Innovatives Kapital. Voller Spielraum.<br />

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Regionale Entwicklung<br />

Europäischer sozialfonds


44 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Das Holzvergaser-<br />

Blockheizkraftwerk<br />

„Seebeck 250W“ von<br />

Thermoelect kann<br />

auch als Notstromaggregat<br />

eingesetzt<br />

werden.<br />

E.DIS-Vorstandschef<br />

Dr. Alexander<br />

Montebaur.<br />

das Holzvergaser-BHKW als ideale Insellösung<br />

und Notstromaggregat in waldreichen oder<br />

ländlichen Regionen.<br />

LXP Group GmbH<br />

In Marienwerder im ländlichen Brandenburg hat<br />

die LXP Group GmbH ihre Arbeit aufgenommen.<br />

Das dynamisch wachsende Unternehmen forscht<br />

an technischen Lösungen zur Verwertung pflanzlicher<br />

Reststoffe. Chemikalien und Treibstoffe<br />

werden heute meist aus Zuckerrohr oder Mais<br />

hergestellt. Die LXP Group GmbH hat nun einen<br />

chemischen Prozess patentiert, mit dem solche<br />

Produkte auch aus Agrar-Reststoffen hergestellt<br />

werden können.<br />

CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />

Die Dresdner CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />

verbindet die Digitalisierung mit der Energiewende.<br />

Der Bedarf an Rechnerleistung wächst<br />

in der Wirtschaft und damit auch das Volumen<br />

an ungenutzter Server-Wärme. Die Dresdner<br />

bieten nun Unternehmen IT-Infrastrukturen in<br />

Form von maßgeschneiderten Cloud-Lösungen<br />

an. Der Clou: Die Serverabwärme wird abgeführt<br />

und kann zur Beheizung von Immobilien und zur<br />

Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Dazu<br />

haben die Dresdner eine Heißwasser-Direktkühlung<br />

ausgetüftelt. Die Rechenzentren-Container<br />

erobern bereits internationale Märkte.<br />

einem Konsortium von verschiedenen Partnern<br />

aus Industrie und Wissenschaft wurde beispielsweise<br />

ein technisch neuartiges<br />

Freileitungskonzept entworfen.<br />

CompactLine ist eine<br />

380-Kilovolt-Freileitung<br />

in kompakter Bauweise.<br />

Die Freileitung weist eine<br />

geringere Bauhöhe und<br />

eine geringere Trassenbreite<br />

als herkömmliche<br />

Freileitungen gleicher<br />

Leistung auf. 50Hertz ist auch<br />

Konsortialführer im WindNODE-<br />

Verbundprojekt, in dem mehr als 70<br />

Partner an einer intelligenten Vernetzung der<br />

Stromerzeugung und des Stromverbrauchs aller<br />

Systemteilnehmer forschen.<br />

E.DIS AG<br />

Das Kerngeschäft der E.DIS AG mit Sitz in<br />

Fürstenwalde ist der Netzbetrieb. Aber das<br />

Unternehmen versteht sich auch als Innovator für<br />

die Energiewende. Der brandenburgische E.DIS-<br />

Standort Ketzin soll beispielsweise zu einem<br />

Erneuerbare-Energien-Labor ausgebaut werden.<br />

Nicht alle Neuentwicklungen stammen dabei<br />

aus den eigenen Reihen. E.DIS kooperiert mit<br />

innovativen Start-ups. So haben die Brandenburger<br />

gemeinsam mit einem jungen Unternehmen<br />

aus Köln eine interaktive Landkarte entworfen,<br />

auf der potenzielle Investoren binnen weniger<br />

Minuten die optimalen Plätze und Verknüpfungspunkte<br />

etwa für neue Photovoltaikanlagen finden<br />

können.<br />

Lumenaza GmbH<br />

Die Berliner Lumenaza GmbH sieht sich als Softwareanbieter<br />

für eine dezentrale und digitalisierte<br />

Energiewelt. Das Unternehmen will<br />

alle Teilnehmer der neuen<br />

Energiewelt auf einem<br />

digitalen Marktplatz<br />

verbinden und<br />

intelligent steuern.<br />

Lumenaza ist in der<br />

Lage, erneuerbare<br />

Kraftwerke zu<br />

steuern, Strom von<br />

großen und kleinen<br />

Erzeugungsanlagen<br />

einzubeziehen sowie<br />

Echtzeit-Energiemanagementdaten<br />

für alle Marktteilnehmer zugänglich<br />

zu machen. Daran glauben auch Investoren wie<br />

E.ON und die EnBW New Ventures.<br />

Fotos: Thermoelect GmbH, W+M, CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />

Die Rechencenter-<br />

Container der<br />

Cloud&Heat Technologies<br />

GmbH.<br />

50Hertz Transmission GmbH<br />

Die 50Hertz Transmission GmbH in Berlin betreibt<br />

das Übertragungsnetz im Norden und Osten<br />

Deutschlands. So sichert das Unternehmen<br />

die Stromversorgung von rund 18 Millionen<br />

Menschen. Daneben haben die Berliner aber auch<br />

ein breites Innovationsportfolio. Gemeinsam mit


ENERGIE- UND UMWELTTECHNIK<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

45<br />

Das Transmission<br />

Control Centre in<br />

Neuenhagen östlich<br />

von Berlin. Von hier<br />

aus wird das 50Hertz-<br />

Netz gesteuert.<br />

Heizkörper GmbH & Co. KG H.M.<br />

Im thüringischen Dingelstädt entstehen bei der<br />

Heizkörper GmbH & Co. KG H.M.gute Ideen auch<br />

ohne eigene Forschungsabteilung. Dazu zählen ein<br />

latenter Wärmespeicher, die Thermobatterie SU-C<br />

und ein latenter Warmwasserspeicher, genannt<br />

Thermobatterie L-O-T. Zur Speicherung wird<br />

Natriumacetat-Trihydrat – ein ungiftiges Salz –<br />

verwendet. Es nimmt Überschusswärme auf und<br />

kann sie langfristig ohne Verlust speichern.<br />

e*Message Wireless Information<br />

Services Deutschland GmbH<br />

Das Unternehmen ist Betreiber von Europas größtem<br />

Sicherheitsfunknetz. Ihre Fernsteuerungslösung<br />

e*Nergy – mit dem „Innovationspreis<br />

Berlin Brandenburg 2014“ ausgezeichnet– ist<br />

aktuell bereits als effiziente Fernsteuerung von<br />

EEG-Anlagen, Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen<br />

und nichtöffentlicher Straßenbeleuchtung<br />

im Stromnetz Berlin im Einsatz.<br />

WTZ Roßlau gGmbH<br />

Das WTZ Roßlau ist ein privates, innovatives Forschungsunternehmen<br />

im Bereich der Energieumwandlung.<br />

Es entwickelt und testet Produkte und<br />

Verfahren auf den Gebieten der Motorentechnik,<br />

Energietechnik und Maschinen- und Gerätetechnik.<br />

MARTIN Membrane Systems AG<br />

Über 40.000 Membranfilter hat das Berliner Unternehmen<br />

im Bereich der maritimen, kommunalen<br />

und industriellen Wasseraufbereitung bereits<br />

installiert. Damit wurde die Membrantechnologie<br />

für weltweite Anwendungen wirtschaftlich<br />

erschlossen.<br />

EWE AG<br />

In Brandenburg und auf Rügen trägt der Energieund<br />

Telekommunikationsdienstleister EWE mit<br />

hocheffizienten Technologien und Lösungen zur<br />

Wärmewende bei. Zudem sucht das Unternehmen<br />

gezielt nach digitalen Geschäftsmodellen.<br />

Dazu kooperiert EWE mit dem Berliner Start-up-<br />

Builder Germantech Digital und beteiligte sich am<br />

High-Tech-Gründerfonds.<br />

LLA Instruments GmbH & Co. KG<br />

Die Berliner gelten als versteckter Weltmarktführer.<br />

Aus Adlershof gehen ihre Hyperspektralkameras<br />

in alle Welt – unverzichtbar für die<br />

Recyclingwirtschaft. Mit ihrer Hilfe lässt sich das<br />

Material der Abfälle erkennen und analysieren –<br />

und anschließend effektiv trennen.<br />

envia Mitteldeutsche Energie AG<br />

Der Chemnitzer Energiedienstleister setzt verstärkt<br />

auf digitale Services. So präsentierten die<br />

Sachsen jüngst ein Home-Energy-Management-<br />

System. Bei dem Produkt handelt es sich um eine<br />

Lösung für das intelligente Energiemanagement<br />

in Ein- und Zweifamilienhäusern, speziell für<br />

Kunden mit Photovoltaikanlagen. Das Energiemanagement<br />

beinhaltet eine Software, über die<br />

Erzeuger, Speicher und Verbraucher miteinander<br />

kommunizieren.<br />

VNG Innovation GmbH<br />

Die Kernkompetenz der VNG AG ist Gas. Doch<br />

längst richten die Leipziger ihren Blick auf<br />

Zukunftsmärkte: Biogas, digitale Infrastruktur<br />

und Quartierslösungen gehören beispielsweise<br />

dazu. Und sie gehen über die VNG Innovation<br />

GmbH strategische Partnerschaften mit<br />

Start-ups aus den Bereichen Energieeffizienz,<br />

Energiespeicherung, Energieumwandlung,<br />

Digitalisierung, Mobilität und Nachhaltigkeit<br />

ein. Damit ist das Unternehmen auch wesentlicher<br />

Treiber für innovative Ideen zur Energiewende.<br />

Fotos: 50Hertz Transmission GmbH, VNG AG / Dirk Brzoska<br />

sunfire GmbH<br />

Sunfire aus Dresden ist Entwickler von Hochtemperatur-Brennstoffzellen<br />

sowie Elektrolyseuren<br />

und Pionier in den Bereichen Power-to-Liquids<br />

und Power-to-Gas. Die Sachsen sind auch<br />

weltweiter Vorreiter bei der Etablierung der<br />

Dampf-Elektrolyse (SOEC) zur hocheffizienten<br />

Erzeugung von grünem Wasserstoff. Damit können<br />

Industrieunternehmen grünen Wasserstoff auf<br />

Basis Erneuerbarer Energien erzeugen. Getestet<br />

wurde dies im EU-geförderten GrinHy-Projekt mit<br />

dem Stahlproduzenten Salzgitter Flachstahl GmbH.<br />

Gasspeicherung bei<br />

der VNG AG.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


46<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

ELEKTROCHROME<br />

GLÄSER UND FLEXIBLE<br />

BATTERIEN<br />

Die wichtigsten Kooperationspartner<br />

für den innovativen Mittelstand im Bereich Forschung<br />

Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik<br />

und Feinmechanik IOF<br />

Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />

Polymerforschung IAP<br />

Fraunhofer-Institut für Keramische<br />

Technologien und Systeme IKTS<br />

Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von<br />

Werkstoffen und Systemen IMWS<br />

Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik,<br />

Heinrich-Hertz-Institut, HHI<br />

Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik IWU<br />

Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit<br />

und Mikrointegration IZM<br />

Institut für Kompetenz in AutoMobilität –<br />

IKAM GmbH<br />

Leibniz-Institut für Plasmaforschung und<br />

Technologie e. V. (INP)<br />

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

(IPP)


FORSCHUNGSINSTITUTE<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

47<br />

Wie arbeitet die Fabrik der Zukunft? Welche alternativen<br />

Antriebe sichern künftig unsere Mobilität?<br />

Wie lassen sich die Erneuerbaren Energien effizient<br />

speichern? Auf diese drängenden Fragen finden die<br />

Wissenschaftler in Ostdeutschland innovative und<br />

spannende Antworten.<br />

Von Matthias Salm<br />

Dank eines neuen<br />

Sensors ist es<br />

künftig möglich, den<br />

Herstellungsprozess<br />

von Wandfarben<br />

und Lacken direkt<br />

und in Echtzeit im<br />

Reaktionsbehälter zu<br />

untersuchen.<br />

Fotos: Monet/Adobe Stock, Fraunhofer IAP<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Angewandte Polymerforschung IAP<br />

Das Fraunhofer IAP entwickelt seit mehr als<br />

25 Jahren in Potsdam-Golm Polymere und<br />

erforscht deren Anwendungen. Gleich mit<br />

sieben Forschungsbereichen widmet sich das<br />

Fraunhofer IAP diesem Thema. Hier wird an<br />

biobasierten Carbonfasern für leichtere Autos,<br />

an Mikroverkapselungen für den Schutz von<br />

Oberflächen oder biokompatiblen Materialien<br />

für die Medizintechnik gearbeitet. Davon<br />

profitiert auch der Mittelstand der Region. Ein<br />

Beispiel für die Zusammenarbeit: Elektrochrome<br />

Gläser dunkeln automatisch bei intensiver Sonnenstrahlung<br />

ab. So bleibt die Wärme außen<br />

vor. Bislang gibt es sie jedoch nur in der Farbe<br />

Blau, auch die Schaltzeiten sind lang. Mit einem<br />

neuen Verfahren des Fraunhofer IAP lassen<br />

sich erstmalig auch andersfarbige Scheiben<br />

herstellen. »Wir können zum einen Glasscheiben<br />

mit einer großen Farbvielfalt herstellen,<br />

zum anderen erreichen wir deutlich schnellere<br />

Schaltzeiten als bei bisherigen Modellen«,<br />

sagt Dr. Volker Eberhardt, Wissenschaftler<br />

am IAP. Forscher des Fraunhofer-Instituts<br />

für Angewandte Polymerforschung IAP in<br />

Potsdam-Golm haben für diese Innovation ihre<br />

Kompetenzen mit jenen der TILSE FORMGLAS<br />

GmbH aus dem Havelland in einem gemeinsamen<br />

Projekt gebündelt.<br />

Ein weiteres Beispiel: Künftig können die<br />

Hersteller von Wandfarben, Lacken oder auch<br />

Klebstoffen ihre Produkte erstmals inline<br />

analysieren. Sie brauchen also keine Probe<br />

mehr zu ziehen, sondern können ihr Produkt<br />

direkt beim Herstellungsprozess fortlaufend in<br />

Echtzeit untersuchen. Möglich macht dies ein<br />

neuer Sensor. Dieser wurde vom Potsdamer<br />

Unternehmen PDW Analytics GmbH entwickelt<br />

und von Forschern vom Fraunhofer-Institut für<br />

Angewandte Polymerforschung IAP in ihr bestehendes<br />

Prozessentwicklungssystem integriert.<br />

Organische Monomere,<br />

in ein spezielles<br />

Gießharz gemischt,<br />

verdunkeln das<br />

Fensterglas.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


48 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Verbundprojekt „PlasClean“ und entwickelten ein<br />

intelligentes, modular aufgebautes Raumluftsystem<br />

für OP-Säle, in dessen Zentrum eine spezielle<br />

Plasmastufe steht.<br />

Cerenergy® ist die<br />

umweltfreundliche<br />

und kostengünstige<br />

Natrium-Batterie<br />

zur stationären<br />

Energiespeicherung.<br />

Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />

Optik und Feinmechanik IOF<br />

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik<br />

und Feinmechanik IOF in der Lichtstadt Jena<br />

betreibt anwendungsorientierte Forschung auf<br />

dem Gebiet der Photonik. Das Leistungsangebot<br />

des Instituts umfasst die gesamte photonische<br />

Prozesskette – vom opto-mechanischen und<br />

opto-elektronischen Systemdesign bis zur<br />

Herstellung von kundenspezifischen Lösungen<br />

und Prototypen.<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Keramische Technologien und<br />

Systeme IKTS<br />

Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien<br />

und Systeme IKTS mit Sitz in Dresden<br />

und Hermsdorf genießt den Status, das größte<br />

Keramikforschungsinstitut Europas zu bilden.<br />

Hier entstehen Ideen für neuartige keramische<br />

Technologien und Komponenten sowie zerstörungsfreie<br />

Prüfverfahren. Das Fraunhofer IKTS ist<br />

beispielsweise Teil des neuen regionalen Wachstumskerns<br />

»smood – smart neighborhood«.<br />

Hierbei wird ein Modellquartier in Thüringen<br />

energetisch und warmmietenneutral umgebaut.<br />

Ziel ist ein hoher Selbstversorgungsgrad mit<br />

Erneuerbaren Energien. Im Teilprojekt »EStorage«<br />

arbeitet das Fraunhofer IKTS zusammen mit<br />

Industriepartnern an einem Batteriesystem für<br />

die Stromspeicherung im Quartier. Die Batterie<br />

beruht auf der im IKTS entwickelten Natrium-<br />

Technologie. Bei der keramischen Batterie sollen<br />

ausschließlich unbedenkliche einheimische<br />

Rohstoffe zum Einsatz kommen.<br />

Institut für Kompetenz in<br />

AutoMobilität – IKAM GmbH<br />

Das Institut für Kompetenz in AutoMobilität –<br />

IKAM GmbH mit Sitz in Magdeburg und Barleben<br />

versteht sich als wirtschaftsorientierte Forschungseinrichtung<br />

für die Automotive-Branche.<br />

Antriebstechnik, Elektromobilität, Leichtbau,<br />

sowie Mess- und Prüftechnik gehören zum Profil<br />

der wissenschaftlichen Arbeit der IKAM GmbH.<br />

An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und<br />

Wirtschaft positioniert, übernimmt die IKAM<br />

GmbH auch das Management von Kooperationen<br />

zwischen Unternehmen, Hochschulen und<br />

öffentlichen Auftraggebern.<br />

Leibniz-Institut für Plasmaforschung<br />

und Technologie e. V. (INP)<br />

In Greifswald steht Europas größtes außeruniversitäres<br />

Forschungsinstitut auf dem Gebiet<br />

der Niedertemperaturplasmen. Das INP arbeitet<br />

marktorientiert, denn Plasmen kommen in vielen<br />

Bereichen zur Anwendung – in der Energie-, Umwelt-<br />

oder Gesundheitswirtschaft beispielsweise.<br />

So haben die Forscher des INP beispielsweise eine<br />

innovative Plasmareinigungsstufe konzipiert, die<br />

modular eingebaut werden kann. So lässt sich die<br />

Keimbelastung in Kliniken deutlich reduzieren.<br />

Das Medizintechnikunternehmen Pneumatik Berlin<br />

sowie die Haustechnik Bachmann aus Steinberg<br />

in Sachsen kooperierten beim gemeinsamen<br />

Max-Planck-Institut<br />

für Plasmaphysik (IPP)<br />

Grundlagenforschung mit Weltgeltung: In dem<br />

1994 gegründeten IPP-Teilinstitut Greifswald<br />

wird die Fusionsanlage Wendelstein 7-X<br />

betrieben. Das Ziel der IPP-Forschungsarbeiten<br />

ist ein Fusionskraftwerk, das Energie aus der<br />

Verschmelzung von leichten Atomkernen<br />

gewinnen soll. Wendelstein 7-X ist die weltweit<br />

größte Fusionsanlage vom Typ Stellarator. Die<br />

Forscher wollen in ihren Experimenten die<br />

Kraftwerkseignung dieses Bautyps nachweisen.<br />

In der letzten Experimentierrunde erreichten die<br />

Greifswalder Wissenschaftler höhere Temperaturen<br />

und Dichten des Plasmas, längere Pulse<br />

und einen weltweiten Stellarator-Rekord für das<br />

Fusionsprodukt. Dieses Produkt aus Ionentemperatur,<br />

Plasmadichte und Energieeinschlusszeit<br />

gibt an, wie nahe man den Reaktorwerten für ein<br />

brennendes Plasma kommt.<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Werkzeugmaschinen und<br />

Umformtechnik IWU<br />

Der Maschinenbau lebt in Chemnitz eine lange<br />

Tradition. Der sächsische Industriestandort<br />

ist deshalb genau der richtige Ort für das<br />

Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik IWU. Es arbeitet mit der<br />

Technische Universität Chemnitz und der<br />

regionalen Wirtschaft gemeinsam an Lösungen<br />

für die energie- und ressourceneffiziente<br />

Produktion. Im Frühjahr 2014 wurde hier<br />

deshalb beispielsweise die „E³-Forschungsfabrik<br />

Ressourceneffiziente Produktion“ in Betrieb<br />

genommen. Dort entwickeln die Chemnitzer<br />

Wissenschaftler material- und energieeffiziente<br />

Technologien und Produkte. Das Fraunhofer<br />

IWU ist immer wieder auch Geburtsstätte für<br />

technologische Weltneuheiten. Aktuelles Beispiel:<br />

ein funktionsintegriertes Batteriegehäuse für die<br />

Anforderungen der Elektromobilität. Es hält die<br />

Batterien für E-Motoren optimal auf Betriebstemperatur,<br />

bietet bestmöglichen Crash-Schutz<br />

und lässt sich gleichzeitig zur Kühlung oder zum<br />

Beheizen der Fahrgastzelle nutzen. Der Clou: Die<br />

Temperierung der Batterien verursacht keinen zusätzlichen<br />

Energiebedarf. Möglich wird das durch<br />

den speziellen Werkstoff, aus dem das Gehäuse<br />

hergestellt ist: Metallschaum mit integriertem<br />

Phasenwechsel-Material. Dabei handelt es sich<br />

um ein Wachs, das bei einer individuell einstellba-<br />

Foto: Fraunhofer IKTS


FORSCHUNGSINSTITUTE<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

49<br />

Am Institut für<br />

Kompetenz in Auto-<br />

Mobilität wird an<br />

neuen Antriebstechniken<br />

geforscht.<br />

Fotos: Dirk Mahler IKAM GmbH, Fraunhofer IWU<br />

ren Temperatur schmilzt. Dadurch wird eine zu<br />

starke Erwärmung der Batterien vermieden.<br />

Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit<br />

und Mikrointegration IZM<br />

Das Fraunhofer IZM in Berlin zählt zu den weltweit<br />

führenden Einrichtungen für angewandte<br />

Forschung und Entwicklung von Elektronik und<br />

deren Systemintegration. Und das mit Blick auf<br />

markttaugliche Innovationen. So stehen beispielsweise<br />

Wearables für am Körper tragbare Systeme,<br />

die mit Sensoren Messdaten des Trägers sammeln.<br />

Dazu bedarf es besonders flexibler Batterien. Sie<br />

müssen sich dem Material anpassen und gleichzeitig<br />

leistungsstark sein. So ist das Fraunhofer-<br />

Institut IZM beispielsweise gemeinsam mit dem<br />

Schweizer Sensorhersteller Xsensio einer neuen<br />

tragbaren Technologie auf der Spur – dem intelligenten<br />

Pflaster. Es soll den Schweiß des Trägers<br />

ohne Zeitverzögerung messen und analysieren.<br />

Daraus lassen sich dann Aussagen über den<br />

Gesundheitszustand des Trägers ableiten. Dazu<br />

müssen die Batterien extrem flach, flexibel und<br />

leicht sein. Das Fraunhofer IZM entwickelt das<br />

Aufbaukonzept und die Energieversorgung der<br />

schweißmessenden Sensoren.<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Nachrichtentechnik, Heinrich-<br />

Hertz-Institut, HHI<br />

Innovationen für die digitale Gesellschaft von<br />

morgen – dafür steht das Fraunhofer-Institut für<br />

Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI.<br />

Die Berliner nehmen weltweit eine Spitzenstellung<br />

in der Erforschung von mobilen und optischen<br />

Kommunikationsnetzen und -systemen sowie<br />

der Kodierung von Videosignalen und Datenverarbeitung<br />

ein. Gemeinsam mit internationalen<br />

Partnern aus Forschung und Industrie arbeitet<br />

das Fraunhofer HHI im gesamten Spektrum der<br />

digitalen Infrastruktur.<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Mikrostruktur von Werkstoffen<br />

und Systemen IMWS<br />

Die Forscher des Fraunhofer IMWS in Halle (Saale)<br />

identifizieren Fehler und Schwachstellen in Werkstoffen,<br />

Bauteilen und Systemen auf der Mikro-<br />

und Nanoskala. Die industriellen Auftraggeber<br />

des Instituts kommen aus der Mikroelektronik<br />

und Mikrosystemtechnik, der Photovoltaik, der<br />

Kunststofftechnik, der chemischen Industrie, der<br />

Energietechnik, dem Automobilbau oder dem<br />

Flugzeugbau. Auf dem Weinberg-Campus, dem<br />

zweitgrößten Wissenschaftspark in Ostdeutschland,<br />

haben die Forscher des Fraunhofer IMWS<br />

ihren Sitz. Im ValuePark Schkopau betreibt das<br />

Fraunhofer IMWS darüber hinaus gemeinsam mit<br />

dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung<br />

IAP das Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum<br />

für Polymersynthese und -verarbeitung<br />

PAZ – ein europaweit einmaliges Angebot für die<br />

Kunststoffindustrie.<br />

Außenansicht der<br />

E³-Forschungsfabrik.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


50<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

STÄTTEN DER<br />

EXZELLENZ UND<br />

INNOVATION<br />

Die wichtigsten Kooperationspartner für den<br />

innovativen Mittelstand aus dem Bereich der Universitäten<br />

Abbe Center of Photonics<br />

Center for Behavioral Brain Sciences<br />

(CBBS)<br />

Exzellenzcluster MERGE<br />

Exzellenzcluster UniSysCat<br />

Forschungscampus STIMULATE<br />

Helmholtz-Institut Freiberg für<br />

Ressourcentechnologie (HIF)<br />

Hasso-Plattner-Institut für Digital<br />

Engineering gGmbH (HPI)<br />

Charles-Tanford-Proteinzentrum (CTP)<br />

Thüringer Innovationszentrum Mobilität<br />

(ThIMo)<br />

Technische Universität Dresden


UNIVERSITÄTEN<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

51<br />

In Potsdam werden die Computerspezialisten der<br />

Zukunft ausgebildet, in Ilmenau die nächste<br />

Generation von Autos konzipiert und in Dresden an<br />

der Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen<br />

geforscht. Ostdeutsche Universitäten profilieren sich<br />

mit Lösungen für die Welt von morgen.<br />

Von Matthias Salm<br />

Das Hasso-Plattner-<br />

Institut in Potsdam.<br />

Hasso-Plattner-Institut für Digital<br />

Engineering gGmbH (HPI)<br />

„Vom HPI gehen Initialzündungen aus, ganze<br />

Generationen von Wissenschaftlern und Nachwuchsführungskräften<br />

im Bereich Computer-<br />

Engineering werden exzellent ausgebildet. Das ist<br />

bestes Marketing für Brandenburg.“ Das Lob vom<br />

brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar<br />

Woidke bringt es auf Punkt. Das HPI ist als<br />

Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für<br />

Digital Engineering einzigartig in der Universitätslandschaft.<br />

Es bietet den hierzulande einmaligen<br />

praxis- und innovationsorientierten Studiengang<br />

„IT-Systems Engineering“, die zwei Masterstudiengänge<br />

„Digital Health und Data Engineering“<br />

sowie ein Zusatzstudium in der Innovationsmethode<br />

„Design Thinking“. Schwerpunkt der HPI-<br />

Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und<br />

Anwendungen hoch komplexer und vernetzter<br />

IT-Systeme. Die Potsdamer haben sich auf diesem<br />

Gebiet nichts weniger zum Ziel gesetzt, als sich<br />

mit Elite-Ausbildungsstätten von Weltklasseformat<br />

zu messen. Bei den CHE-Hochschulrankings<br />

belegt das HPI regelmäßig Spitzenplätze.<br />

Fotos: kkolosov/Adobe Stock, HPI / Kay Herschelmann, HPI / Dirk Laessig<br />

Studenten am HPI.<br />

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52 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Studenten vor dem<br />

Hörsaalzentrum der<br />

TU Dresden.<br />

Der Campus der<br />

Technischen<br />

Universität Dresden.<br />

Technische Universität (TU)<br />

Dresden<br />

Gleich drei Exzellenzcluster wurden der TU<br />

Dresden im Rahmen der Exzellenzstrategie<br />

des Bundes und der Länder jüngst bewilligt.<br />

Zusammen mit den beiden bereits vorhandenen<br />

Exzellenzclustern ein Beleg dafür, dass<br />

die TU Dresden zu den forschungsstärksten<br />

Universitäten bundesweit gehört. Zu den<br />

geförderten Clustern gehört unter anderem<br />

das „CeTI: Zentrum für Taktiles Internet“. Hier<br />

wollen die Dresdner Forscher eine effiziente Zusammenarbeit<br />

zwischen Mensch und Maschine<br />

entwickeln. Ziel ist das Co-Working von Mensch<br />

und Maschine mit gegenseitigem Lernen. Seit<br />

dem Start der bundesweiten Exzellenzinitiative<br />

im Jahr 2007 konnte die TU Dresden damit<br />

ihre Stellung kontinuierlich ausbauen. Erstmals<br />

wurden drei Cluster bewilligt. So landet die<br />

TU Dresden nicht von ungefähr in den meisten<br />

Hochschul-Rankings an der Spitze der ostdeutschen<br />

Universitäten. Die Dresdener beweisen<br />

sich vor allem in den Gesundheitswissenschaften,<br />

der Biomedizin und dem Bioengineering; im<br />

Bereich Intelligente Werkstoffe und Strukturen<br />

sowie in der Informationstechnik und Mikroelektronik.<br />

Passend dazu bestätigte die Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG) in ihrem<br />

aktuellen Förderatlas, dass TUD-Wissenschaftler<br />

im untersuchten Zeitraum 2014 bis 2016 fast<br />

260 Millionen Euro für ihre Forschungsprojekte<br />

von der DFG bewilligt bekamen – Platz sechs<br />

der deutschen Universitäten bei den eingeworbenen<br />

Forschungsmitteln.<br />

Thüringer Innovationszentrum<br />

Mobilität (ThIMo)<br />

Das Thüringer Innovationszentrum Mobilität an<br />

der Technische Universität Ilmenau forscht an den<br />

Fahrzeugen der Zukunft. Hier steht beispielsweise<br />

die „Virtuelle Straße – Simulations- und Testanlage“<br />

(VISTA), die als europaweit einzigartiges<br />

Forschungslabor gilt. VISTA ist eine Testanlage<br />

für die drahtlose Fahrzeugkommunikation im<br />

intelligenten Auto. Am ThiMo wird darüber hinaus<br />

nicht nur an den Antrieben jenseits des Verbrennungsmotors<br />

geforscht, sondern auch an neuen<br />

Materialien für den Fahrzeugbau. Beispielsweise<br />

zu der Frage, ob Verbunde aus Aluminiumschaum<br />

und Faserverbundkunststoff als automobiles<br />

Crashelement geeignet sind.<br />

Helmholtz-Institut Freiberg für<br />

Ressourcentechnologie (HIF)<br />

Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie<br />

(HIF) will innovative mineralische und<br />

metallhaltige Rohstoffe effizienter bereitstellen und<br />

umweltfreundlich recyceln. Das HIF gehört zum<br />

Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, ist aber<br />

eng mit der Forschung der Technischen Universität<br />

Bergakademie Freiberg verknüpft. Das HIF spielt<br />

bei der Umsetzung der sächsischen Rohstoffstrategie<br />

eine tragende Rolle. Schließlich benötigen<br />

Zukunftstechnologien wie die mobile Kommunikation<br />

zunehmend Rohstoffe, deren Verbrauch eine<br />

effiziente Kreislaufwirtschaft optimieren kann.<br />

Charles-Tanford-Proteinzentrum<br />

(CTP)<br />

Das neue Proteinzentrum an der Martin-Luther-<br />

Universität Halle-Wittenberg (MLU) gilt als<br />

wegweisend für die Arbeit des universitären<br />

Forschungsschwerpunkts Biowissenschaften -<br />

Makromolekulare Strukturen und biologische<br />

Informationsverarbeitung. An der MLU konzentriert<br />

sich die Proteinforschung auf die Erforschung<br />

von Membranproteinen, von Proteinen in der<br />

posttranskriptionellen Genregulation, von<br />

Proteinen in der Tumorentstehung und als Tumor-<br />

Fotos: Technische Universität Dresden


UNIVERSITÄTEN<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

53<br />

Fotos: Maike Glöckner/MLU, H. Krieg – Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

marker sowie von Proteinmodifikationen und<br />

ihrer funktionellen Bedeutung. Die Erkenntnisse<br />

der Hallenser Forscher helfen zum Beispiel in der<br />

medizinischen Diagnostik, in der Krebstherapie,<br />

aber auch in der Pflanzenforschung. 2017 wurde<br />

das Zentrum eingeweiht. Der Bund und das Land<br />

Sachsen-Anhalt haben gemeinsam rund 40 Millionen<br />

Euro in den Forschungsneubau investiert.<br />

Benannt ist das Proteinzentrum nach dem in Halle<br />

geborenen jüdischen Wissenschaftler und Pionier<br />

der Proteinforschung Charles Tanford.<br />

Abbe Center of Photonics<br />

Der Forschungsstandort Jena ist untrennbar<br />

mit der Optik und Photonik verbunden. An der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena zählen sie zu<br />

den herausragenden Forschungsschwerpunkten.<br />

Im Abbe Center of Photonics auf dem Beutenberg-<br />

Campus sind diese Kompetenzen gebündelt. Hier<br />

wird Spitzenforschung in den Bereichen Ultraoptik,<br />

Starkfeldphysik und Biophotonik betrieben.<br />

Exzellenzcluster MERGE<br />

Der Bundesexzellenzcluster „Technologiefusion<br />

für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MER-<br />

GE) der Technischen Universität Chemnitz ist der<br />

erste und einzige Bundesexzellenzcluster auf dem<br />

Gebiet der Leichtbauforschung. In diesem Projekt<br />

arbeiten Wissenschaftler an Technologiefusionen<br />

für multifunktionale Leichtbaustrukturen. Ziel ist<br />

es, heute noch getrennte Fertigungsprozesse bei<br />

der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen<br />

wie Textilien, Kunststoffe und Metalle<br />

zusammenzuführen sowie gleichzeitig Bauteile<br />

und Halbzeuge mit Sensorik und Aktorik auszustatten.<br />

Bei MERGE sind auch Großunternehmen<br />

und zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen<br />

eingebunden. Die Projektergebnisse des Clusters<br />

kommen der Automobilindustrie, der Luft- und<br />

Raumfahrt, dem Maschinenbau und der Mikrosystemtechnik<br />

zugute.<br />

Exzellenzcluster UniSysCat<br />

Die Katalyseforschung ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Chemie. Das von der Technischen<br />

Universität Berlin beantragte Exzellenzcluster<br />

UniSysCat verbindet zahlreiche Forschungseinrichtungen<br />

in Berlin inklusive im Rahmen der<br />

University Alliance auch die Freie Universität<br />

Berlin und Humboldt Universität Berlin. Die Katalyse<br />

gilt als wirtschaftliche Schlüsseltechnologie<br />

für den Wandel zu einer nachhaltigen chemischen<br />

Produktion.<br />

Forschungscampus STIMULATE<br />

In Magdeburg vereinen die forschungsstarke<br />

Universitätsmedizin mit einem Schwerpunkt<br />

auf bildgebende Verfahren und die Ingenieurwissenschaften<br />

ihre Kräfte. Ergebnis der<br />

produktiven interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

ist der Forschungscampus STIMULATE. Hier<br />

arbeiten Forschung und Industrie an neuartigen<br />

Entwicklungen in der Medizintechnik.<br />

Schwerpunkt: bildgestützte minimal-invasive<br />

Therapien, die sich gerade bei Tumor- und<br />

Gefäßerkrankungen als für den Patienten<br />

schonendere Behandlungsformen mit kürzeren<br />

Klinikaufenthalten erwiesen haben. „Mit<br />

dem Forschungscampus STIMULATE gehört<br />

Magdeburg im Bereich der Medizintechnik in die<br />

1. Liga – national wie international“, lobt etwa<br />

Prof. Dr. Armin Willingmann, Wirtschafts- und<br />

Wissenschaftsminister des Landes Sachsen-<br />

Anhalt, den Forschungscampus.<br />

STIMULATE ist einer von neun vom Bundesforschungsministerium<br />

geförderten Forschungscampi<br />

und einer von zweien, die sich der<br />

Medizintechnik widmen. Hier forschen Wissenschaftler<br />

der Otto-von-Guericke-Universität<br />

(OVGU) gemeinsam mit Mitarbeitern von SIE-<br />

MENS Healthineers und vielen mittelständischen<br />

Unternehmen. Die Vision, chirurgische Eingriffe<br />

durch minimal-invasive Techniken, unterstützt<br />

von Bildgebung und Robotik, abzulösen, wird<br />

nur an wenigen Standorten so wie in Magdeburg<br />

vorangetrieben. Nicht zuletzt auch wegen<br />

des technischen Profils der OVGU. Das lockt im<br />

Übrigen auch viele Studenten an die Elbe. Der<br />

Studiengang Medizintechnik hat sich innerhalb<br />

von drei Jahren zum stärksten innerhalb der<br />

Ingenieurwissenschaften entwickelt.<br />

Center for Behavioral<br />

Brain Sciences (CBBS)<br />

Magdeburg gilt als Standort für neurowissenschaftliche<br />

Spitzenforschung. Themenschwerpunkte<br />

sind die Erforschung von Lernen<br />

und Gedächtnis und von physiologischen<br />

und pathophysiologischen Prozessen der<br />

Hirnplastizität. Gebündelt wird diese Forschung<br />

im Center for Behavioral Brain Sciences (CBBS).<br />

Neurowissenschaftler, Molekular- und Zellbiologen,<br />

Psychologen und Biomediziner sind<br />

hier den vielen noch ungelösten Geheimnissen<br />

der grauen Zellen auf der Spur. In der Praxis<br />

sind die Forschungsergebnisse von hoher<br />

Bedeutung: Denn damit werden die Grundlagen<br />

für lebenslanges Lernen oder die neurologischen<br />

Ursachen von Krankheiten wie Depressionen<br />

oder Parkinson entschlüsselt.<br />

Einweihung des<br />

Proteinzentrums<br />

im Jahr 2017 mit<br />

Sachsen-Anhalts<br />

Finanzminister<br />

André Schröder,<br />

MLU-Rektor Prof. Dr.<br />

Udo Sträter, Prof.<br />

Milton T. Stubbs<br />

und der damaligen<br />

Bundesforschungsministerin<br />

Johanna<br />

Wanka.<br />

Forschung auf dem<br />

Forschungscampus<br />

STIMULATE.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


54<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

VON WABENKERNEN<br />

BIS ZU SMARTEN<br />

MEMBRANEN<br />

Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />

der Chemie- und Kunststoffindustrie<br />

3D Schilling GmbH<br />

Belyntic GmbH<br />

DEUREX AG<br />

ECH Elektrochemie Halle GmbH<br />

FEW Chemicals GmbH<br />

IAB Ionenaustauscher GmbH Bitterfeld<br />

KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk<br />

GmbH<br />

K-UTEC AG Salt Technologies<br />

Miltitz Aromatics GmbH<br />

MOL Katalysatortechnik GmbH<br />

ORAFOL Europe GmbH<br />

POLIFILM EXTRUSION GmbH<br />

PURAGLOBE Germany GmbH<br />

SmartMembranes GmbH<br />

ThermHex Waben GmbH<br />

TRINSEO Deutschland GmbH<br />

Trionplas Technologies GmbH


CHEMIE- UND KUNSTSTOFFINDUSTRIE<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

55<br />

Mehr als 20.000 Menschen arbeiten heute im mitteldeutschen<br />

Chemie-Dreieck. Hier wird von Basischemikalien<br />

bis zum Hochleistungskunststoff eine<br />

große Palette an chemischen Produkten gefertigt.<br />

Doch auch an anderen ostdeutschen Standorten wird mit<br />

hohem Innovationspotenzial geforscht und produziert.<br />

Von Matthias Salm<br />

MOL-Firmengründer<br />

Dr. Jürgen Koppe.<br />

Fotos: kwanchaift/FAdobe Stock, Peter Wölk, MOL Katalysatortechnik GmbH<br />

MOL Katalysatortechnik GmbH<br />

Die Merseburger MOL Katalysatortechnik GmbH<br />

hat völlig neue Mineral-Metall-Katalysatoren<br />

entwickelt und darauf aufbauende innovative<br />

Verfahren zur Eliminierung unerwünschter Biofilme.<br />

Bei Biofilmen handelt es sich um Lebensgemeinschaften<br />

von Bakterien, Pilzen oder Algen,<br />

die sich oft im Grenzbereich zwischen festen<br />

und flüssigen Stoffen ablagern. In technischen<br />

Anlagen sorgt dies regelmäßig für Ungemach.<br />

Denn Biofilme hemmen den Durchfluss in Rohren<br />

oder setzen sich in Standwasserleitungen und<br />

Klimaanlagen fest. Dort können sie Materialschäden<br />

verursachen oder – noch schlimmer – die<br />

menschliche Gesundheit gefährden. Um Biofilme<br />

zu beseitigen, hat die MOL Katalysatortechnik<br />

GmbH verschiedene Verfahren erfolgreich im<br />

Markt eingeführt. Beim biozidfreien MOL®LIK-<br />

Verfahren etwa werden an der Katalysatoroberfläche<br />

unter Mitwirkung von energiearmem<br />

Tageslicht Harnstoff und vergleichbare andere<br />

Verbindungen in Stickstoff und Kohlensäure umgewandelt.<br />

Ohne mikrobiologisch verfügbaren<br />

Stickstoff gibt es keine Aminosäuren und ohne<br />

Aminosäuren keine Mikrobiologie. Die neuste<br />

Produktentwicklung ist ein kleiner Zauberwürfel<br />

namens MOL LIK CUBE HOME. Erster Anwendungsfall<br />

ist die heimische Spülmaschine. Durch<br />

den MOL LIK CUBE HOME werden Probleme wie<br />

Gerüche, Glaskorrosion, Rostflecken und Kalk<br />

aus der Spülmaschine verbannt – und das ohne<br />

chemische Zusätze.<br />

PURAGLOBE Germany GmbH<br />

Die PURAGLOBE Germany GmbH ist die<br />

deutsche Tochter der amerikanischen Puralube<br />

Inc. Im Industrie- und Chemiepark Zeitz recycelt<br />

das Unternehmen Altöl mit den exklusiven<br />

UOP-HyLube- und HyLubeSAT -Technologien.<br />

Es entstehen hochwertige Basisöle, ein<br />

Prozess, den Geschäftsführer Dipl.-Ing. Andreas<br />

Schüppel einmal als ideale Kombination aus<br />

amerikanischem Einfallsreichtum und deutscher<br />

Ingenieurskunst bezeichnete. Innerhalb der<br />

Unternehmensgruppe gilt Zeitz als Standort für<br />

Innovationen.<br />

Katalysatortechnik<br />

aus Merseburg.<br />

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56 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Die PURAGLOBE<br />

Germany GmbH<br />

am Standort Zeitz.<br />

IAB Ionenaustauscher GmbH<br />

Bitterfeld<br />

„Innovative Membranspacer“, so lautet das<br />

Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für<br />

Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen<br />

IMWS in Halle (Saale) und der IAB Ionenaustauscher<br />

GmbH in Bitterfeld, einem erfolgreichen<br />

Unternehmen der LANXESS Deutschland GmbH.<br />

Das Ziel: ein Verfahren, bei dem der Prozess des<br />

Biofoulings bei der Umkehrosmose verhindert<br />

wird. Denn in vielen Ländern der Erde müssen<br />

Menschen Salz- oder Brackwasser in Trinkwasser<br />

durch das Verfahren der Umkehrosmose umwandeln.<br />

Die IAB konzipiert im Projekt die technische<br />

Umsetzung der entwickelten Beschichtungsmethoden<br />

im industriellen Maßstab.<br />

K-UTEC AG Salt Technologies<br />

Das Expertenwissen der Thüringer Kaliforscher<br />

und Verfahrensingenieure ist weltweit gefragt.<br />

In der salzgewinnenden und salzverarbeitenden<br />

Industrie in aller Welt von Australien über China<br />

bis Botswana beraten und prüfen die K-UTEC-<br />

Mitarbeiter aus Sondershausen. In den USA sind<br />

die Thüringer besonders aufgrund ihrer Kompetenzen<br />

in der Lithium-Gewinnung willkommene<br />

Partner.<br />

Stoffklasse“, erklärt Reimann. Im Herstellungsverfahren<br />

gibt es aber einen Engpass bei der<br />

Aufreinigung. Denn damit Untersuchungen mit<br />

einem chemischen Stoff sinnvoll durchgeführt<br />

werden können oder dieser als Medikament<br />

genutzt werden kann, muss der Stoff ein hohes<br />

Maß an Reinheit aufweisen. Dieser Schritt der<br />

Aufreinigung wird fast ausschließlich über die so<br />

genannte Hochdruckflüssigkeitstherapie (HPLC)<br />

durchgeführt. Damit lassen sich hohe Reinheiten<br />

erzielen. Doch das Verfahren hat Mängel:<br />

Es können simultan nicht mehrere Peptide<br />

gleichzeitig aufgereinigt werden. Zudem ist das<br />

HPLC-Verfahren nur mit enorm hohem Kostenund<br />

Zeitaufwand skalierbar. Es bedarf oft langer<br />

Optimierungsschleifen, bis eine gewünschte<br />

Reinheit erreicht wird. Viele Peptidwirkstoffe<br />

kommen daher nie zur Anwendung. Grund genug<br />

für das Berliner Gründerteam, ein ökonomischeres<br />

Peptid-Reinigungsverfahren zu entwickeln.<br />

Nach dem Sieg in einem Gründerwettbewerb<br />

nahm die Idee konkrete Züge an. In einem vom<br />

EXIST-Forschungstransfer geförderten Zeitraum<br />

von 18 Monaten konnten die Belyntic-Gründer<br />

die Technologie zur Markreife entwickeln. „Seit<br />

einigen Monaten bieten wir nun Kits an, also<br />

Pakete, die alle Inhaltsstoffe enthalten, damit<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre<br />

Peptide nun auf diese neuartige Art und Weise<br />

aufreinigen können“, freut sich Reimann. Die<br />

Kunden selbst kommen derzeit hauptsächlich aus<br />

der forschenden Pharmaindustrie.<br />

Miltitz Aromatics GmbH<br />

Das in Bitterfeld-Wolfen beheimatete Unternehmen<br />

hat sich auf die chemische Synthese<br />

in den Sparten Riech- und Aromastoffe sowie<br />

Feinchemie spezialisiert. Das Portfolio umfasst<br />

circa 100 Produkte der Feinchemie und reicht von<br />

klassischen Komponenten der Parfumerie bis zu<br />

agrochemischen Zwischenprodukten und überzeugt<br />

auch durch seine Stärke in der Forschung.<br />

Das Belyntic-Team<br />

(v.l.): von Dominik<br />

Sarma, Dr. Robert<br />

Zitterbart, Andreas<br />

Regnery und Dr.<br />

Oliver Reimann.<br />

Belyntic GmbH<br />

Die Belyntic GmbH wurde im Mai 2018 von<br />

Dominik Sarma, Dr. Robert Zitterbart, Andreas<br />

Regnery und Dr. Oliver Reimann in Berlin aus der<br />

Taufe gehoben. Schon im Studium konzentrierten<br />

sich Zitterbart und Reimann auf die Arbeit mit<br />

Peptiden, das sind kurze, chemisch hergestellte<br />

Proteine oder Eiweiße. „Mit diesen Stoffen lassen<br />

sich sowohl biologische Vorgänge sehr gut<br />

untersuchen als auch Krankheiten behandeln. Es<br />

handelt sich also um eine sehr vielversprechende<br />

Fotos: Puraglobe GmbH, BAM


CHEMIE- UND KUNSTSTOFFINDUSTRIE<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

57<br />

Fotos: Ralf Lehmann, SmartMembranes GmbH<br />

FEW Chemicals GmbH<br />

Die FEW Chemicals GmbH in Bitterfeld-Wolfen<br />

stellt Spezial- und Feinchemikalien her. Immer<br />

wieder investiert das Unternehmen in Forschung<br />

und Entwicklung, um weitere innovative Spezialprodukte<br />

in den Markt einzuführen. Beispiel: In<br />

Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IMWS in<br />

Halle (Saale) versucht das Unternehmen, für Stahl<br />

und andere Metalloberflächen einen industrietauglichen<br />

und hochwirksamen hybriden Sol/<br />

Gel-Nanolack mit Antifingerprint-Effekt zu<br />

entwickeln. Eine Antifingerprintwirkung auf<br />

Edelstahloberflächen, so das Unternehmen, habe<br />

ein hohes Marktpotenzial, etwa in Bereichen der<br />

Optik, für Haushaltseinrichtungen sowie in der<br />

Elektronik- oder Automobilindustrie.<br />

DEUREX AG<br />

Die DEUREX AG in Elsteraue ist führender<br />

Anbieter von Industriewachsen aller Art. Die<br />

Palette reicht von synthetischen Wachsen über<br />

natürliche Wachse bis hin zu Hybridwachsen.<br />

Für die Erfindung des Öl- und Chemikalienbindemittels<br />

Deurex Pure verlieh das Europäische<br />

Patentamt 2017 den Europäischen Erfinderpreis.<br />

Das lockere, faserige Wachs eignet sich ideal zur<br />

Reinigung von Chemikalien- und Ölverschmutzungen.<br />

Es kann rund das Sechseinhalbfache<br />

seines Eigengewichts aufnehmen, also ein<br />

Kilo des Stoffes kann mehr als sechs Liter Öl<br />

aufsaugen.<br />

SmartMembranes GmbH<br />

Die SmartMembranes GmbH, 2009 als Ausgründung<br />

des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik<br />

IWM in Halle gestartet, bietet ein<br />

weltweit einzigartiges Produkt: Membrane mit<br />

feinsten und extrem symmetrischen Poren in<br />

Honigwabenstruktur, die Nanopartikel oder<br />

Viren und Bakterien herausfiltern können. Die<br />

Gründerinnen von SmartMembranes Monika<br />

Lelonek und Dr. Petra Göring haben damit eine<br />

Erfolgsgeschichte geschrieben. Sie liefern ihre<br />

Membrane mittlerweile weltweit von Südkorea<br />

bis Kanada. Schließlich sind die Einsatzmöglichkeiten<br />

vielfältig – von der medizinischen<br />

Diagnostik bis zur Sensorik. In der Herstellung<br />

von porösen hochgeordneten Materialien aus<br />

Aluminiumoxid und Silizium mit definiert<br />

einstellbaren Membraneigenschaften und<br />

Strukturparametern sind die Hallenser weltweit<br />

führend. Mit der Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg wie auch dem Max-Plack-<br />

Institut für Mikrostrukturphysik Halle arbeiten<br />

die beiden Chemikerinnen Lelonek und Göring<br />

eng zusammen.<br />

POLIFILM EXTRUSION GmbH<br />

Als führender deutscher Hersteller von<br />

Extrusions- und Schutzfolien mit rund 1.600<br />

Mitarbeitern firmiert die POLIFILM GmbH unter<br />

den größten Unternehmen Sachsen-Anhalts.<br />

Die POLIFILM EXTRUSION GmbH am Standort<br />

Weißandt-Gölzau gilt als der flächenmäßig<br />

größte zusammenhängende Standort für Folienextrusion<br />

in Europa. Das Unternehmen ist wichtiger<br />

Bestandteil des Expertennetzwerks rund um<br />

das Thema Kunststoff in Mitteldeutschland.<br />

TRINSEO Deutschland GmbH<br />

Der führende Hersteller von Kunststoff, Latex-<br />

Bindemittel und Synthesekautschuk forscht in<br />

Schkopau regelmäßig an Produktneuheiten.<br />

So wurde beispielsweise ein innovativer und<br />

hochfunktionalisierter Styrol-Butadien-Kautschuk<br />

für rollwiderstandsarme Reifen entwickelt, der<br />

den Rollwiderstand bei Reifen um vier bis fünf<br />

Prozent reduziert.<br />

Trionplas Technologies GmbH<br />

Die Leipziger Trionplas Technologies GmbH,<br />

eine Ausgründung aus dem Leibniz-Institut<br />

für Oberflächenmodifizierung e. V., ist jüngster<br />

Preisträger des Clusterpreises Chemie/Kunststoffe<br />

beim IQ Innovationspreis Mitteldeutschland. Das<br />

Unternehmen hat ein innovatives Verfahren zur<br />

Oberflächenbearbeitung individuell geformter<br />

Optiken auf den Markt gebracht. Es ermöglicht<br />

die Bearbeitung der Optik-Oberfläche gezielt im<br />

Nanometerbereich.<br />

ORAFOL Europe GmbH<br />

Die ORAFOL Europe GmbH mit Hauptsitz in<br />

Oranienburg produziert innovative Spezialfolien,<br />

die mittlerweile in mehr als 100 Länder exportiert<br />

werden. Geschäftsführer Dr. Holger Loclair hat<br />

das Unternehmen seit der Gründung im Jahr 1991<br />

zu einem Weltmarktführer für selbstklebende<br />

Spezialprodukte ausgebaut. Wichtigste Säule der<br />

ORAFOL Europe GmbH ist der Bereich „Graphic<br />

Innovations“, der 70 Prozent des Jahresumsatzes<br />

erwirtschaftet. Dahinter verbergen sich Produkte<br />

wie Digitaldruckmaterialien, Plottermaterialien<br />

oder Fahrzeugvollverklebungen. Die Produktpalette<br />

reicht darüber hinaus von Folien für<br />

Verkehrszeichen über Industrieklebebänder bis<br />

hin zu Gewebe- und Verlegebändern. Entstanden<br />

ist in Oranienburg ein Unternehmen mit einem<br />

weltumspannenden Netzwerk von Händlern in<br />

mehr als 100 Ländern und eigenen Töchtern auf<br />

fünf Kontinenten. An seinem Hauptsitz beschäftigt<br />

das Unternehmen rund 1.000 Mitarbeiter.<br />

ThermHex Waben GmbH<br />

Die ThermHex Waben GmbH in Halle (Saale) ist<br />

führender Produzent von Wabenkernen/Wabenplatten<br />

und bietet Herstellern von Leichtbau-<br />

Sandwich-Elementen einen neuen Standard<br />

Forschung bei der<br />

Miltitz Aromatics<br />

GmbH.<br />

Die SmartMembranes-<br />

Geschäftsführerinnen<br />

Monika Lelonek<br />

(l.) und Dr. Petra<br />

Göring.<br />

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58 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19 LEUCHTTÜRME CHEMIE- UND KUNSTSTOFFINDUSTRIE<br />

ORAFOL hat sich<br />

als Weltmarktführer<br />

etabliert.<br />

ORAFOL-<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Holger Loclair.<br />

Leichtbau-Sandwich-Elemente<br />

der<br />

Firma ThermHex<br />

Waben GmbH.<br />

des bewährten Kernmaterials aus Polypropylen.<br />

Die widerstandsfähigen Faserverbundstoffe<br />

sind in der Luftfahrt- oder Automobilindustrie<br />

gefragt. Früher war die Produktion von<br />

Sandwichmaterialien mit Wabenkern äußerst<br />

teuer. Das innovative Herstellungsverfahren der<br />

ThermHex Waben GmbH hat die Herstellungskosten<br />

spürbar gesenkt. Und das Unternehmen<br />

bleibt innovativ. ThermHex forscht an neuen<br />

Sandwichmaterialkombinationen und Produktionstechnologien<br />

für Sandwichkernwerkstoffe.<br />

„Wir investieren einen Großteil der erwirtschafteten<br />

Gewinne in Forschung und Entwicklung“,<br />

sagt Geschäftsführer Jochen Pflug. „Somit<br />

nimmt dieses Thema eine zentrale Rolle im<br />

Unternehmen ein.“ Mit dem Fraunhofer IMWS<br />

arbeiten die Hallenser dabei schon seit Jahren<br />

eng zusammen. Aktuell am EFRE-geförderten<br />

Forschungsprojekt „Organosandwich“. Dabei<br />

geht es um eine Technologie zur Herstellung<br />

von Hybrid-Sandwichbauteilen auf Basis von<br />

Organosandwich-Halbzeugen.<br />

KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk<br />

GmbH<br />

Gschwenda ist eine kleine Gemeinde am<br />

Nordhang des Thüringer Waldes. Dass hier ein<br />

Sandschlitten entwickelt wurde, liegt aber nicht<br />

an den Folgen des Klimawandels, sondern an der<br />

Innovationsfreude der in Gschwenda ansässigen<br />

KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk<br />

GmbH. Das Unternehmen ist der weltweit führende<br />

Hersteller von hochwertigen Kunststoffschlitten<br />

und feiert dieses Jahr seinen 70. Geburtstag.<br />

40 verschiedene Typen Kunststoffrodel und<br />

-gleiter stellen die Thüringer her, die sie mehrheitlich<br />

für das Ausland produzieren. 34 Länder<br />

stehen auf der Exportliste. Für Geschäftsführer<br />

Ralf Groteloh ist die Unternehmensentwicklung<br />

eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte.<br />

Das Angebot der Thüringer reicht vom einfachen<br />

Kinderschlitten bis zum innovativen Hightech-<br />

Produkt. Dafür gibt es immer wieder Auszeichnungen,<br />

mehrere Designpreise etwa oder das<br />

Gütesiegel „Innovation durch Forschung“ vom<br />

Stifterverband, einem der größten<br />

privaten Wissenschaftsförderer<br />

in Deutschland. Für ihre innovativen<br />

Ideen nutzt die<br />

KHW GmbH auch Kompetenzen<br />

außerhalb<br />

des Unternehmens.<br />

Zur Produktion des<br />

weltersten Sandrodels<br />

für den arabischen<br />

Markt beispielsweise<br />

kooperierten die Thüringer<br />

mit dem Fraunhofer-Institut<br />

für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />

UMSICHT und mit der Technischen<br />

Universität Ilmenau.<br />

ECH Elektrochemie Halle GmbH<br />

Die ECH Elektrochemie Halle GmbH wurde 1992<br />

gegründet und hat sich mit selbst entwickelten<br />

Analyseverfahren und Messgeräten weltweit<br />

einen Namen gemacht. Mit eigenen Abteilungen<br />

für Forschung, Entwicklung, Programmierung<br />

und Fertigung wurde das Unternehmen schon<br />

mehrfach für seine Innovationen ausgezeichnet.<br />

Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen<br />

wie BASF, Bayer oder DOW.<br />

3D Schilling GmbH<br />

Die Firma 3D Schilling<br />

aus Sondershausen in<br />

Thüringen bietet Rapid<br />

Prototyping und Rapid<br />

Manufacturing mit<br />

verschiedenen Technologien.<br />

Forschung<br />

und Entwicklung wird im<br />

Unternehmen großgeschrieben.<br />

Das aktuellste<br />

Forschungsprojekt gemeinsam mit<br />

der IL Metronic Sensortechnik GmbH und der<br />

Technischen Universität Ilmenau befasst sich mit<br />

der Entwicklung eines Produktions- und Auslegungsverfahrens<br />

für das effiziente Herstellen<br />

von individuellen Strukturen aus silikatischen<br />

Werkstoffen mittels Wire-laser Additive Manufacturing<br />

(WLAM).<br />

Fotos: W+M, ThermHex Waben GmbH


Foto: Fotolia/Wayhome Studio<br />

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60<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

FRISCH AUF<br />

DEN TISCH<br />

Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />

der Ernährungs- und Agrarwirtschaft<br />

Bäckerei VOLLKERN<br />

BioAnalyt GmbH<br />

Carl Pabst – Samen & Saaten GmbH<br />

CONDIO GmbH<br />

Fisch Domke<br />

IGV Institut für Getreideverarbeitung<br />

GmbH<br />

InFarm – Indoor Urban Farming GmbH<br />

Kool Zone Tracking Systems GmbH<br />

LACOS Computerservice GmbH<br />

Mosterei Ketzür GmbH<br />

Roquette Klötze GmbH & Co. KG<br />

Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />

Schloss Wackerbarth<br />

SternMaid GmbH & Co. KG<br />

Torney Landfleischerei Pripsleben GmbH<br />

UniCaps GmbH


ERNÄHRUNGS- UND AGRARWIRTSCHAFT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

61<br />

Der Klimawandel, die Digitalisierung der Landwirtschaft<br />

und ein verändertes Konsumverhalten – die<br />

ostdeutsche Ernährungswirtschaft steht ebenso wie<br />

die Agrarindustrie vor einem Wandel. Doch findige<br />

ostdeutsche Unternehmen trotzen mit innovativen<br />

Ideen den neuen Herausforderungen und gewinnen<br />

dadurch mehr und neue Kunden.<br />

Von Matthias Salm<br />

Klassische Flaschengärung<br />

auf Schloss<br />

Wackerbarth.<br />

Fotos: Sächsisches Staatsweingut GmbH Schloss Wackerbarth<br />

Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />

Schloss Wackerbarth<br />

Im Elbtal treffen jahrhundertelange Traditionen<br />

auf die Herausforderungen der Zukunft. Seit<br />

mehr als 850 Jahren wird an den Steilhängen<br />

der Elbe Wein angebaut. Schon Kurfürst August<br />

der Starke wusste sich am Wein aus der Region<br />

zwischen Dresden und Meißen zu laben. Auch das<br />

Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth<br />

in Radebeul kann auf eine lange Tradition<br />

zurückblicken. Doch bei aller Bedeutung der<br />

Geschichte: Die sächsischen Winzer müssen<br />

sich auch auf globale Veränderungen einstellen.<br />

Schloss Wackerbarth etwa liegt nördlich des 51.<br />

Breitengrades an den Südhängen des Elbtals. Die<br />

Sonnenstrahlen treffen hier in unterschiedlichen<br />

Einfallswinkeln auf die Weinberge. Die Reben<br />

blühen früh in diesem Landstrich. Das wirkt<br />

sich günstig auf deren Entwicklung und Reife<br />

aus. Dank der langen Reifezeit lagern sich die<br />

Mineralien besonders gut ein und erzeugen so<br />

einen hohen Fruchtextrakt. Mit 9,2 Grad Celsius<br />

als durchschnittlicher Jahrestemperatur gilt das<br />

Elbtal als wärmste Region in Sachsen. Doch auch<br />

hier wird der Klimawandel spürbar. Für die Winzer<br />

ist das nicht unbedingt ein Nachteil. Denn dem<br />

Mehr an Sonnenstunden steht die nächtliche<br />

Kühle im Elbtal entgegen. Das Wechselspiel sorgt<br />

dafür, dass sich in den Trauben weniger Zucker<br />

einlagert, dafür aber ausgeprägte Aromen bilden.<br />

Ideal für leichte, fruchtige, aber weniger alkoholische<br />

Cool-Climate-Weine. Die sind zunehmend<br />

auf dem Markt als regionale Spezialität gefragt.<br />

Und bei diesem Trend sind die Wackerbarth-Winzer<br />

weit vorn. Bei der renommierten „MUNDUS<br />

VINI Frühjahrsverkostung 2018“ und der „Berliner<br />

Wein Trophy 2018“ gingen insgesamt sechs<br />

goldene Medaillen nach Sachsen.<br />

„Der Blick des Winzers ist immer zukunftsgewandt“,<br />

sagt Martin Junge, Leiter der Kommu-<br />

Weinlese an den<br />

Steilhängen der<br />

Elbe.<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


62 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

LEUCHTTÜRME<br />

Die hochmoderne<br />

Wirbelschichtanlage<br />

der SternMaid<br />

GmbH & Co. KG<br />

in Wittenburg.<br />

Torney Landfleischerei<br />

Pripsleben GmbH<br />

Die Torney Landfleischerei aus dem mecklenburgischen<br />

Pripsleben setzt auf die Teilnahme<br />

an EU-geförderten Forschungsprojekten: Sei es<br />

im Projekt RoboMeat, das sich der Produktivitätssteigerung<br />

durch flexiblen Robotereinsatz<br />

im traditionellen Fleischerhandwerk widmet.<br />

Oder bei der Erforschung und Verarbeitung von<br />

Hopfeninhaltsstoffen in Lebensmitteln.<br />

SternMaid GmbH & Co. KG<br />

Das Unternehmen aus Wittenburg in<br />

Mecklenburg-Vorpommern gilt als europaweit<br />

führend bei der Herstellung von pulverförmigen<br />

nikation des Sächsischen Staatsweinguts. Soll<br />

heißen: Die Weinberge sind so nachhaltig zu<br />

bewirtschaften, dass sie auch für kommende<br />

Generationen von Winzern noch ertragreich zu<br />

bewirtschaften sind. Deshalb nutzt das Weingut<br />

auch die Chancen, die sich mit der Digitalisierung<br />

ergeben. Etwa durch den Einsatz moderner Drohnentechnologie<br />

im Weinberg. Damit lässt sich<br />

effizient erkunden, welche Rebstöcke besondere<br />

Unterstützung durch den Winzer benötigen, es<br />

lassen sich aber auch Temperaturmessungen oder<br />

Stockzahlinventuren durchführen.<br />

Teegenuss mit den<br />

Bio-Tees aus Frankfurt<br />

(Oder).<br />

InFarm – Indoor Urban<br />

Farming GmbH<br />

Den Pflanzen beim Wachsen zusehen – das<br />

geht nicht nur in der Natur, sondern auch im<br />

Supermarkt. In Berlin ist das bereits möglich,<br />

beispielsweise in ausgewählten EDEKA-Filialen.<br />

Dahinter steht das Berliner Start-up InFarm. Mit<br />

dem Konzept des „Urban Farming“ wollen die<br />

aus Israel stammenden Gründer Guy und Erez<br />

Galonska sowie Osnat Michaeli die Lebensmittelversorgung<br />

revolutionieren. So stehen nun in den<br />

Supermärkten Brutschränke, in denen Gemüse<br />

und Kräuter dank gleichmäßig feuchter Wärme<br />

und permanenter digitaler Überwachung sehr<br />

schnell wachsen. Supermärkte sind aber nicht die<br />

einzigen Standorte der modularen Anbauschränke.<br />

Auch Restaurantküchen haben die Berliner als<br />

Abnehmer im Visier.<br />

IGV Institut für<br />

Getreideverarbeitung GmbH<br />

Die IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH<br />

aus dem brandenburgischen Nuthetal ist<br />

Spezialist für innovative Produkte, Anlagen und<br />

Verfahren für die Lebensmittelherstellung und<br />

Futtermittelproduktion. Als solches sind die<br />

Brandenburger gleich in mehrere europäische<br />

Forschungsvorhaben eingebunden.<br />

UniCaps GmbH<br />

Das junge Unternehmen aus Frankfurt (Oder)<br />

bietet Bio-Tee und Bio-Kaffee in Bio-Kapseln<br />

an. Diese sind konsequent aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen gefertigt. Garantiert ohne Aluminium<br />

zum Schutz der Umwelt, betont Dirk N. Tillmann,<br />

Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter. Die<br />

Kapseln aus der Oderstadt sind in den gängigen<br />

Kapselmaschinen einsetzbar. Damit auch der Tee<br />

sein volles Aroma in den Kapseln entfalten kann,<br />

bringt die UniCaps GmbH ein eigenes Aroma-<br />

Technology-Verfahren zum Einsatz.<br />

CONDIO GmbH<br />

Die CONDIO GmbH aus Werder (Havel) produziert<br />

natürliche Stabilisatoren und Lebensmittelzusatzstoffe<br />

für den Weltmarkt. Dank des<br />

Einfallsreichtums der Werderaner bleibt der<br />

Joghurt cremig und die Quarkspeise locker. Auch<br />

viele Trends wie etwa vegane Lebensmittel beflügeln<br />

die Brandenburger mit ihren natürlichen<br />

Zusatzstoffen.<br />

Lebensmittelinhaltsstoffen. Zur Prozesstechnik<br />

des Lohnherstellers gehört auch eine moderne<br />

Wirbelschichtanlage. In der Lebensmittelindustrie<br />

kommen wirbelschichtgetrocknete Pulver<br />

in vielen Instantprodukten zum Einsatz. Die<br />

Wittenburger sind so idealer Partner der Lebensmittelindustrie<br />

bei der Entwicklung innovativer<br />

Produkte.<br />

BioAnalyt GmbH<br />

Das Teltower Biotech-Unternehmen, einst eine<br />

Ausgründung der Universität Potsdam, hat<br />

Lebensmitteltests stark vereinfacht. Dazu bringt<br />

das Team um Firmengründer und Geschäftsführer<br />

Florian Schweigert innovative und patentierte<br />

Schnelltest-Sets im Minikoffer – iCheck genannt<br />

– weltweit in den Vertrieb. Das mobile Mini-<br />

Labor kann beispielsweise den Nährstoffgehalt<br />

von Lebensmitteln schnell ermitteln – das ist<br />

besonders in jenen Regionen der Welt hilfreich,<br />

wo große Labore nicht immer zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Fotos: UniCaps GmbH, SternMaid GmbH & Co. KG


ERNÄHRUNGS- UND AGRARWIRTSCHAFT<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

63<br />

Carl Pabst – Samen & Saaten<br />

GmbH<br />

Seit der Gründung 1855 hat das Unternehmen aus<br />

Großbeeren nahe Berlin viele Innovationen<br />

auf den Markt gebracht. Beispielsweise<br />

jüngst eine Anzucht-Verpackung, die<br />

komplett aus Papier besteht. Es<br />

wurde in einem aufwändigen<br />

Verfahren für drei bis vier Wochen<br />

wasserdicht gemacht. Danach<br />

kann die komplette Verpackung<br />

problemlos entsorgt werden.<br />

FlixGrün – Mikrogemüse<br />

in der innovativen<br />

Anzuchtbox.<br />

Fotos: Carl Pabst – Samen & Saaten GmbH, Fisch Domke, IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH<br />

Bäckerei VOLLKERN<br />

Die Bäckerei VOLLKERN aus Temnitztal macht<br />

sich nicht nur mit leckeren Broten, sondern auch<br />

mit einer innovativen Methode zur Herstellung<br />

von Getreidesprossen einen Namen. Mit einem<br />

einfachen Bewässerungsverfahren werden frische<br />

Getreidesprossen für die sofortige Weiterverarbeitung<br />

erzeugt. Die Temnitztaler stellen<br />

damit ein Spezialbrot her, das kein Mehl enthält,<br />

sondern aus Getreidesprossen, Leinsaat, Sesam,<br />

Sonnenblumenkernen und Hanfsaat gebacken<br />

wird.<br />

Kool Zone Tracking Systems GmbH<br />

Das Berliner Unternehmen ist Partner von Gastronomie<br />

und Lebensmittelhandel. Denen bieten sie<br />

ein kabelloses Kontrollsystem für Kühlanalagen.<br />

Es hilft, die Temperatur von Kälteanlagen lückenlos<br />

und preiswert zu überwachen – mit Hilfe von<br />

Funk- und Kabelsensoren in den Kühlsystemen<br />

und moderner cloudbasierter Echtzeit-Überwachung.<br />

So erhalten die Nutzer rund um die Uhr<br />

automatische SMS- oder E-Mailwarnungen,<br />

wenn die Temperatur<br />

in ihren Anlagen von den<br />

vorgegebenen Werten<br />

abweicht.<br />

Fisch Domke<br />

Der auf Usedom ansässige gelernte Koch André<br />

Domke gehört zweifellos zu den kreativsten und<br />

innovativsten Gastronomen im Osten Deutschlands.<br />

Als er sein Unternehmen „Fisch Domke“<br />

im Jahr 2010 gründete, wusste er genau, in<br />

welche Richtung es gehen sollte: bodenständige<br />

Erlebnisgastronomie mit etablierten, aber auch<br />

immer wieder raffinierten und neuen Variationen<br />

von heimischen Fischen und internationalen<br />

Meeresfrüchten. Inzwischen betreibt Domke mit<br />

bis zu 50 Mitarbeitern vier Lokale auf der Insel<br />

Usedom. Bei den Gästen hoch geschätzt sind die<br />

individuellen Fischkreationen, etwa Pommersche<br />

Tapas, geräucherte Gambas auf Spänen von<br />

alten Whiskyfässern, Königsberger Klopse vom<br />

Tunfisch oder Domkes Fischbratwurst, eine Art<br />

Knacker vom Lachs, die selbst auf Mallorca ihre<br />

Fans hat. Vor zwei Jahren erhielt André Domke<br />

den renommierten „Seafood Star“-Preis für das<br />

beste Fischgastrokonzept in Deutschland.<br />

Mosterei Ketzür GmbH<br />

Die Mosterei Ketzür in Beetzseeheide experimentiert<br />

immer wieder mit ihren aus Brandenburger<br />

Obst gepressten Fruchtsäften.<br />

Beispielsweise durch die Zugabe<br />

der Chlorella-Alge. Diese<br />

enthält in großen Mengen<br />

Vitamin B12 – so<br />

kommen die Kunden in<br />

den Genuss des Fruchtsafts und der empfohlenen<br />

Tagesdosis an Vitamin B12. Und das auf ganz<br />

natürliche Art.<br />

Roquette Klötze GmbH & Co. KG<br />

Die Tochtergesellschaft eines französischen<br />

Familienunternehmens betreibt in der Altmark<br />

eine der größten Mikroalgenfarmen der Welt. Hier<br />

werden in Glasröhren Algen gezüchtet und für die<br />

Nahrungs-, Futtermittel- und Kosmetikindustrie<br />

weltweit produziert. Vor allem sind die Altmärker<br />

aber stark in der Forschung. Auch in Kooperation<br />

mit den Hochschulen des Landes Sachsen-<br />

Anhalt. So wurde gemeinsam mit Studenten der<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die<br />

Idee einer Algenfarm auf der Fensterbank für den<br />

Eigenbedarf vorangetrieben.<br />

LACOS Computerservice GmbH<br />

Längst hat die Digitalisierung in der Landwirtschaft<br />

Einzug gehalten. Auch dank innovativer<br />

Firmen wie der LACOS Computerservice GmbH.<br />

Die Firma aus Zeulenroda-Triebes will Landwirten<br />

helfen, ihre Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen<br />

zu optimieren. Ihr digitales System füttert<br />

das Fahrzeugterminal des Landwirtes mit topaktuellen<br />

Informationen, seien es Wetterdaten oder<br />

Abstandsangaben – wichtig für das moderne<br />

Precision Farming.<br />

André<br />

Domke mit<br />

dem Prachtexemplar<br />

eines Weißen<br />

Heilbutts.<br />

Helga – ein Erfrischungsgetränk<br />

mit der Power-Alge<br />

Chlorella vulgaris.<br />

In einem 500 Kilometer<br />

langen<br />

Glasröhrensystem<br />

erzeugt das Unternehmen<br />

Roquette<br />

Klötze hochreine<br />

Mikroalgen-Produkte<br />

für den Lebensmittelmarkt,<br />

für die<br />

Futtermittel- und<br />

die kosmetische<br />

Industrie.<br />

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64<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

WIR FÖRDERN INNOVATIONEN<br />

Gute Adressen für Unternehmer<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

VORPOMMERN<br />

Investieren auf Deutschlands Sonnendeck<br />

Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH<br />

Brandteichstraße 20<br />

17489 Greifswald<br />

Tel.: 03834 550605<br />

E-Mail: info@invest-in-vorpommern.de<br />

Web: invest-in-vorpommern.de<br />

WIRTSCHAFTS-<br />

FÖRDERUNG<br />

SACHSEN-<br />

ANHALT<br />

HIER profitiert, wer investiert.<br />

IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft<br />

Sachsen-Anhalt mbH<br />

Am Alten Theater 6<br />

39104 Magdeburg<br />

Tel.: 0391 56899-0<br />

E-Mail: welcome@img-sachsen-anhalt.de<br />

Web: investieren-in-sachsen-anhalt.de<br />

INVEST REGION<br />

LEIPZIG<br />

Standortberatung für<br />

Unternehmen aus dem<br />

In- und Ausland<br />

Invest Region Leipzig GmbH<br />

Markt 9<br />

04109 Leipzig<br />

Tel: 0341 2682777-0<br />

E-Mail: service@invest-region-leipzig.de<br />

Web: invest-region-leipzig.de<br />

WIRTSCHAFTS-<br />

FÖRDERUNG<br />

MECKLENBURG-<br />

VORPOMMERN<br />

Have a taste. Invest in MV.<br />

Invest in Mecklenburg-<br />

Vorpommern GmbH<br />

Schlossgartenallee 15<br />

19061 Schwerin<br />

Tel.: 0385 59225-0<br />

E-Mail: info@invest-in-mv.de<br />

Web: invest-in-mv.de<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG STADT GOTHA<br />

Stadtverwaltung Gotha<br />

Referat für Wirtschaftsförderung<br />

Hauptmarkt 1<br />

99867 Gotha<br />

Tel.: 03621 222 823<br />

E-Mail: wirtschaftsfoerderung@gotha.de<br />

Web: gotha.de<br />

Foto: Carina Hansen - Fotolia (oben)


<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

65<br />

WITO BARNIM GMBH<br />

Wir helfen Ihnen beim Wachsen<br />

WITO Barnim GmbH<br />

Alfred-Nobel-Straße 1<br />

16225 Eberswalde<br />

Tel.: 03334 59233<br />

E-Mail: info@wito-barnim.de<br />

Web: wirtschaft-barnim.de<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG SACHSEN<br />

Wir unterstützen Ihren wirtschaftlichen Erfolg!<br />

Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH<br />

Bertolt-Brecht-Allee 22<br />

01309 Dresden<br />

Tel: 0351 2138-0<br />

E-Mail: info@wfs.saxony.de<br />

Web: wfs.sachsen.de<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG BRANDENBURG<br />

Umfassende Beratung zur Wirtschafts- und Arbeitsförderung<br />

Fotos: WITO, Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, WFBB, Halle Saale Investvision (v. o. n. u.)<br />

Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH<br />

Babelsberger Straße 21<br />

14473 Potsdam<br />

Tel.: 0331 73061-0<br />

E-Mail: info@wfbb.de<br />

DIE BÜHNE FÜR IHREN ERFOLG<br />

Halle Saale Investvision<br />

Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft<br />

Halle – Saalkreis mbH<br />

Marktplatz 1<br />

06108 Halle (Saale)<br />

Tel: 0345 221476-0<br />

Web: halle-investvision.de<br />

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66 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

UNTERNEHMENSREGISTER<br />

DIE 150 INNOVATIVSTEN UNTERNEHMEN,<br />

IM OSTEN SOWIE WICHTIGE KOOPERATIONS-<br />

PARTNER AUS DEN BEREICHEN<br />

FORSCHUNG UND UNIVERSITÄTEN<br />

Die innovativsten Unternehmen – nach Bundesländern<br />

<br />

Seite<br />

Berlin<br />

3YOURMIND GmbH 32<br />

50Hertz Transmission GmbH 44<br />

Belyntic GmbH 56/57<br />

CHRONOS VISION GmbH 38<br />

CONTAG AG 30/31<br />

e*Message Wireless Information<br />

Services Deutschland GmbH 44/45<br />

Electric Mobility Concepts GmbH 19<br />

GEFERTEC GmbH 24<br />

IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr mbH 14<br />

InFarm – Indoor Urban Farming GmbH 62<br />

Kool Zone Tracking Systems GmbH 63<br />

Lischka GmbH 39<br />

LLA Instruments GmbH & Co. KG 45<br />

Lumenaza GmbH 44<br />

MARTIN Membrane Systems AG 45<br />

MTS Systems 21<br />

Sansonic MI GmbH 17<br />

SCHMIDT + HAENSCH GmbH & Co. KG 23<br />

Smarterials Technology GmbH 39<br />

ubitricity Gesellschaft für verteilte<br />

Energiesysteme mbH 41<br />

Vaxxilon Deutschland GmbH 39<br />

Brandenburg<br />

AUGLETICS GmbH 28<br />

BACH Resistor Ceramics GmbH 25<br />

Bäckerei VOLLKERN62/63<br />

BioAnalyt GmbH 62<br />

BIP-Industrietechnik GmbH 25<br />

Boryszew Oberflächentechnik<br />

Deutschland GmbH 17<br />

Carl Pabst – Samen und Saaten GmbH 63<br />

CONDIO GmbH 62<br />

E.DIS AG 44<br />

EWE AG 45<br />

Finow Automotive GmbH 18<br />

GA Generic Assays GmbH 39<br />

GETEMED Medizin- und<br />

Informationstechnik AG 37<br />

Hüffermann Transportsysteme GmbH 16<br />

IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH 62<br />

LXP Group GmbH 44<br />

Mosterei Ketzür GmbH 63<br />

ORAFOL Europe GmbH 57<br />

Professor Dr. Berg & Kießling GmbH 43<br />

Silicon Radar GmbH 32<br />

Synfioo GmbH 28<br />

usea GmbH 19<br />

UniCaps GmbH 62<br />

Volucap GmbH 27<br />

Wildauer Schmiede- und<br />

Kurbelwellentechnik GmbH 25<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

AIM3D GmbH 22/23<br />

CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH 38<br />

COLDPLASMATECH GmbH 35/36<br />

CORTRONIK GmbH 39<br />

DEJ Technology GmbH 32<br />

Elegant Energy GmbH & Co. KG 42<br />

EXYTRON GmbH 42<br />

Fisch Domke 63<br />

Gensoric GmbH 43<br />

GWA Hygiene GmbH 38/39<br />

HNP Mikrosysteme GmbH 22<br />

INNOPROOF GmbH 39<br />

MediTex® Medizinische<br />

Funktionswäsche GmbH 37/38<br />

Mecklenburger Metallguss GmbH – MMG 18<br />

Neptun Ship Design GmbH 18<br />

Physiolution GmbH 39<br />

PipesBox GmbH 30<br />

SkenData GmbH 30<br />

SternMaid GmbH & Co. KG 62<br />

Thermoelect GmbH 43/44<br />

Torney Landfleischerei Pripsleben GmbH 62<br />

Sachsen<br />

BASELABS GmbH 19<br />

CAPRON GmbH 17<br />

ChargeX GmbH 16<br />

CLOUD&HEAT Technologies GmbH 44<br />

Cognitix GmbH 32<br />

DenovoMATRIX GmbH 38<br />

ekoio UG 19<br />

envia Mitteldeutsche Energie AG 45<br />

Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG<br />

Blema Kircheis 25<br />

Goldschmidt Thermit GmbH 16/17<br />

Heliatek GmbH 42<br />

IndiKar Individual Karosseriebau GmbH 17/18<br />

Lehmann-UMT GmbH 25<br />

MICAS AG 24<br />

Naventik GmbH 19<br />

NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group 21/22<br />

ONTRAS Gastransport GmbH 42<br />

Profiroll Technologies GmbH 24<br />

Rhebo GmbH 28-30<br />

Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />

Schloss Wackerbarth 61/62<br />

SITEC Industrietechnologie GmbH 22<br />

Starrag GmbH 24/25<br />

sunfire GmbH 45<br />

trionplas Technologies GmbH 57/58<br />

UNION Wekzeugmaschinen Chemnitz GmbH 23<br />

USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH 25<br />

VNG Innovation GmbH 45<br />

VON ARDENNE GmbH 25<br />

watttron GmbH 42<br />

Sachsen-Anhalt<br />

DEUREX AG 57<br />

DIGITTRADE GmbH 31<br />

ECH Elektrochemie Halle GmbH 58<br />

Elektromotoren und Gerätebau<br />

Barleben GmbH 19<br />

FEW Chemicals GmbH 57<br />

Gollmann Kommissioniersysteme GmbH 23<br />

IAB Ionenaustauscher GmbH 56<br />

IMP Indalyz Monitoring & Prognostics GmbH 32<br />

INABE UG 30<br />

InvenSor GmbH 42<br />

Laempe Mössner Sinto GmbH 23<br />

Miltitz Aromatics GmbH 57<br />

MOL Katalysatortechnik GmbH 55<br />

neotiv GmbH 36/37<br />

POLIFILM EXTRUSION GmbH 57<br />

PURAGLOBE Germany GmbH 55<br />

Roquette Klötze GmbH & Co. KG 63<br />

Serumwerk Bernburg AG 38<br />

SLM Kunststofftechnik GmbH 18<br />

SmartMembranes GmbH 57<br />

SpinPlant GmbH 38<br />

TESVOLT GmbH 42<br />

ThermHex Waben GmbH 58<br />

TRINSEO Deutschland GmbH 57<br />

VEROVACCiNES GmbH 37<br />

WTZ Roßlau gGmbH 45<br />

Thüringen<br />

3D Schilling GmbH 58<br />

ADVA Optical Networking SE 31<br />

AEROPHARM GmbH 39<br />

Automotive Lighting GmbH 18<br />

Bauerfeind AG 39<br />

CiS Forschungsinstitut<br />

für Mikrosensorik GmbH 31<br />

DAKO GmbH 15/16<br />

Docter Optics SE 16<br />

Framo GmbH 19<br />

Funkwerk AG 30<br />

Glatt Ingenieurtechnik GmbH 24<br />

GÖPEL electronic GmbH 19<br />

Heizkörper GmbH & Co. KG H.M. 44<br />

Häcker Automation GmbH 24<br />

JeNaCell Jena 39<br />

JENETRIC GmbH 32<br />

Kumatec Sondermaschinenbau &<br />

Kunststoffverarbeitung GmbH 19<br />

KHW Kunststoff- und<br />

Holzverarbeitungswerk GmbH 58<br />

K-UTEC AG 56<br />

LACOS Computerservice GmbH 63<br />

MITEC Automotive AG 15<br />

oncgnostics GmbH 39<br />

Qundis GmbH 25<br />

Redwave Medical GmbH 39<br />

SIOS Meßtechnik GmbH 23/24<br />

Software-Service John GmbH 28<br />

SPORTident GmbH 31<br />

VACOM Vakuum Komponenten &<br />

Messtechnik GmbH 25


UNTERNEHMENSREGISTER<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />

67<br />

Die innovativsten Unternehmen – alphabetisch geordnet<br />

<br />

Seite<br />

3D Schilling GmbH 58<br />

3YOURMIND GmbH 32<br />

50Hertz Transmission GmbH 44<br />

ADVA Optical Networking SE 31<br />

AEROPHARM GmbH 39<br />

AIM3D GmbH 22/23<br />

AUGLETICS GmbH 28<br />

Automotive Lighting GmbH 18<br />

BACH Resistor Ceramics GmbH 25<br />

Bäckerei VOLLKERN62/63<br />

BASELABS GmbH 19<br />

Bauerfeind AG 39<br />

Belyntic GmbH 56/57<br />

BioAnalyt GmbH 62<br />

BIP-Industrietechnik GmbH 25<br />

Boryszew Oberflächentechnik<br />

Deutschland GmbH 17<br />

capron GmbH 17<br />

Carl Pabst – Samen und Saaten GmbH 63<br />

ChargeX GmbH 16<br />

CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH 38<br />

CHRONOS VISION GmbH 38<br />

CiS Forschungsinstitut<br />

für Mikrosensorik GmbH 31<br />

CLOUD&HEAT Technologies GmbH 44<br />

cognitix GmbH 32<br />

COLDPLASMATECH GmbH 35/36<br />

CONDIO GmbH 62<br />

CONTAG AG 30/31<br />

CORTRONIK GmbH 39<br />

DAKO GmbH 15/16<br />

DEJ Technology GmbH 32<br />

DenovoMATRIX GmbH 38<br />

DEUREX AG 57<br />

DIGITTRADE GmbH 31<br />

Docter Optics SE 16<br />

e*Message Wireless Information<br />

Services Deutschland GmbH 44/45<br />

E.DIS AG 44<br />

ECH Elektrochemie Halle GmbH 58<br />

ekoio UG 19<br />

Electric Mobility Concepts GmbH 19<br />

Elegant Energy GmbH & Co. KG 42<br />

Elektromotoren und Gerätebau<br />

Barleben GmbH 19<br />

envia Mitteldeutsche Energie AG 45<br />

EWE AG 45<br />

EXYTRON GmbH 42<br />

FEW Chemicals GmbH 57<br />

Finow Automotive GmbH 18<br />

Fisch Domke 63<br />

Framo GmbH 19<br />

Funkwerk AG 30<br />

GA Generic Assays GmbH 39<br />

Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG<br />

Blema Kircheis 25<br />

GEFERTEC GmbH 24<br />

Gensoric GmbH 43<br />

GETEMED Medizin- und<br />

Informationstechnik AG 37<br />

Glatt Ingenieurtechnik GmbH 24<br />

Goldschmidt Thermit GmbH 16/17<br />

Gollmann Kommissioniersysteme GmbH 23<br />

GÖPEL electronic GmbH 19<br />

GWA Hygiene GmbH 38/39<br />

Heizkörper GmbH & Co. KG H.M. 44<br />

Häcker Automation GmbH 24<br />

Heliatek GmbH 42<br />

HNP Mikrosysteme GmbH 22<br />

Hüffermann Transportsysteme GmbH 16<br />

IAB Ionenaustauscher GmbH 56<br />

IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr mbH 14<br />

IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH 62<br />

Indalyz Monitoring & Prognostics GmbH 32<br />

INABE UG 30<br />

IndiKar Individual Karosseriebau GmbH 17/18<br />

InFarm – Indoor Urban Farming GmbH 62<br />

INNOPROOF GmbH39<br />

InvenSor GmbH 42<br />

JeNaCell Jena 39<br />

JENETRIC GmbH 32<br />

Kool Zone Tracking Systems GmbH 63<br />

Kumatec Sondermaschinenbau &<br />

Kunststoffverarbeitung GmbH 19<br />

KHW Kunststoff- und<br />

Holzverarbeitungswerk GmbH 58<br />

K-UTEC AG 56<br />

LACOS Computerservice GmbH 63<br />

Laempe Mössner Sinto GmbH 23<br />

Lehmann-UMT GmbH 25<br />

Lischka GmbH 39<br />

LLA Instruments GmbH & Co. KG 45<br />

Lumenaza GmbH 44<br />

LXP Group GmbH 44<br />

MARTIN Membrane Systems AG 45<br />

MediTex® Medizinische<br />

Funktionswäsche GmbH 37/38<br />

MICAS AG 24<br />

Miltitz Aromatics GmbH 57<br />

MITEC Automotive AG 15<br />

Mecklenburger Metallguss GmbH – MMG 18<br />

MOL Katalysatortechnik GmbH 55<br />

Mosterei Ketzür GmbH 63<br />

MTS Systems 21<br />

Naventik GmbH 19<br />

neotiv GmbH 36/37<br />

Neptun Ship Design GmbH 18<br />

NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group 21/22<br />

oncgnostics GmbH 39<br />

ONTRAS Gastransport GmbH 42<br />

ORAFOL Europe GmbH 57<br />

Physiolution GmbH 39<br />

PipesBox GmbH 30<br />

POLIFILM EXTRUSION GmbH 57<br />

Professor Dr. Berg & Kießling GmbH 43<br />

Profiroll Technologies GmbH 24<br />

PURAGLOBE Germany GmbH 55<br />

Qundis GmbH 25<br />

Redwave Medical GmbH 39<br />

Rhebo GmbH 28-30<br />

Roquette Klötze GmbH & Co. KG 63<br />

Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />

Schloss Wackerbarth 61/62<br />

Sansonic MI GmbH 17<br />

SCHMIDT + HAENSCH GmbH & Co. KG 23<br />

Serumwerk Bernburg AG 38<br />

Silicon Radar GmbH 32<br />

SIOS Meßtechnik GmbH 23/24<br />

SITEC Industrietechnologie GmbH 22<br />

SkenData GmbH 30<br />

SLM Kunststofftechnik GmbH 18<br />

Smarterials Technology GmbH 39<br />

SmartMembranes GmbH 57<br />

Software-Service John GmbH 28<br />

SpinPlant GmbH 38<br />

SPORTident GmbH 31<br />

Starrag GmbH 24/25<br />

SternMaid GmbH & Co. KG 62<br />

sunfire GmbH 45<br />

Synfioo GmbH 28<br />

TESVOLT GmbH 42<br />

ThermHex Waben GmbH 58<br />

Thermoelect GmbH 43/44<br />

Torney Landfleischerei Pripsleben GmbH 62<br />

TRINSEO Deutschland GmbH 57<br />

trionplas Technologies GmbH 57/58<br />

ubitricity Gesellschaft für verteilte<br />

Energiesysteme mbH 41<br />

uesa GmbH 19<br />

UniCaps GmbH 62<br />

UNION Wekzeugmaschinen Chemnitz GmbH 23<br />

USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH 25<br />

VACOM Vakuum Komponenten &<br />

Messtechnik GmbH 25<br />

Vaxxilon Deutschland GmbH 39<br />

VEROVACCiNES GmbH 37<br />

VNG Innovation GmbH 45<br />

Volucap GmbH 27<br />

VON ARDENNE GmbH 25<br />

watttron GmbH 42<br />

Wildauer Schmiede- und<br />

Kurbelwellentechnik GmbH 25<br />

WTZ Roßlau gGmbH 45<br />

Kooperationspartner aus den Bereichen Forschung und Universitäten<br />

Abbe Center of Photonics 53<br />

Center for Behavioral<br />

Brain Sciences (CBBS) 53<br />

Excellenzcluster MERGE 53<br />

Excellenzcluster UniSysCat 53<br />

Forschungscampus STIMULATE 53<br />

Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik<br />

und Feinmeachnik IOF 48<br />

Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />

Polymerforschung IAP 47<br />

Fraunhofer-Institut für Keramische<br />

Technologien und Systeme IKTS 48<br />

Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von<br />

Werkstoffen und Systemen IMWS 49<br />

Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik,<br />

Heinrich-Hertz-Institut, HHI 49<br />

Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />

und Umformtechnik IWU 48/49<br />

Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und<br />

Mikrointegration IZM 49<br />

Hasso-Plattner-Institut für Digital<br />

Engeneering gGmbH (HPI) 51<br />

Helmhotz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie<br />

(HIF) 52<br />

Institut für Kompetenz in AutoMobilität –<br />

IKAM GmbH 48<br />

Leibnitz-Institut für Plasmaforschung und<br />

Technologie e. V. (INP) 48<br />

Max-Planck_Institut für Plasmaforschung<br />

(IPP) 48<br />

Charle-Tanford-Proteinzentrum (CTP) 52/53<br />

Technische Universität Dresden 52<br />

Thüringer Innovationszentrum Mobilität<br />

(ThiMo)52<br />

WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE


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