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Weine für Freunde Winter 2019

Wein-Genuss 2019 - Probieren Sie etwas Neues! Wenig bekannte Rebsorten: Auxerrois, Malbec, Mandó, Melon de Bourgogne, Negroamaro, Picpoul, Viognier Weine aus handwerklicher Herstellung von Winzern, die umweltbewußt und nachhaltig arbeiten.

Wein-Genuss 2019 - Probieren Sie etwas Neues! Wenig bekannte Rebsorten: Auxerrois, Malbec, Mandó, Melon de Bourgogne, Negroamaro, Picpoul, Viognier
Weine aus handwerklicher Herstellung von Winzern, die umweltbewußt und nachhaltig arbeiten.

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Aus handwerklicher Herstellung:<br />

<strong>Winter</strong> <strong>2019</strong><br />

Wein-Genuss <strong>2019</strong><br />

Probieren Sie etwas Neues! Wenig bekannte Rebsorten:<br />

Auxerrois, Malbec, Mandó, Melon de Bourgogne,<br />

Negroamaro, Picpoul, Viognier<br />

www.weinmusketier.de


Mysteriöser Ursprung<br />

Der Ursprung der weißen Rebsorte Auxerrois ist mysteriös. Kürzlich<br />

durchgeführte DNA-Fingerabdrücke legen nahe, dass es sich um eine<br />

Kreuzung zwischen Gouais Blanc und Pinot Noir handelt, der gleichen<br />

Herkunft wie beim Chardonnay. So wurde der Name Auxerrois auch<br />

als Synonym für Chardonnay in der französischen Moselregion verwendet<br />

und um das Ganze noch zu toppen in Cahors als Synonym<br />

für den roten Malbec! Wer da nicht durcheinander kommt. Der Echte,<br />

um den es sich hier handelt, ist der Auxerrois de Laquenexy. Diese<br />

Rebsorte wurde urkundlich das erste Mal 1914 in den Arbeiten von<br />

Monsieur Wanner, Direktor des Forschungsinstituts für Weinbau in<br />

Laquenexy in der Nähe von Metz erwähnt. So liegt die Vermutung<br />

nahe, dass der Auxerrois seine Wurzeln in Lothringen hatte und<br />

nicht wie oft behauptet in Burgund.<br />

Schattendasein im Elsass<br />

Ohne Zweifel ist das Elsass das wichtigste und mit ca. 2.000 Hektar<br />

Anbaufläche das größte Anbaugebiet für den Auxerrois de Laquenexy.<br />

Dort kommt er in mehr <strong>Weine</strong>n und Schaumweinen vor, als die meisten<br />

Weinliebhaber vermuten. Die Rebsorte eignet sich um finessenreiche<br />

Cuvées zu erzeugen. So ist Auxerrois mit Pinot Blanc*<br />

gemeinsamer Spielpartner des Edelzwickers und des Crémant d’Alsace.<br />

Interessanterweise ist es unter den AOC Qualitätsbedingungen<br />

im Elsass zulässig, einen 100-prozentigen Auxerrois-Wein als<br />

Pinot Blanc zu kennzeichnen! Da stellt man sich die Frage, woher<br />

kommt das Renommee des elsässischen Pinot Blanc? In den letzten<br />

Jahren hat im Elsass ein Umdenken stattgefunden. Winzer erkennen<br />

das Potenzial dieser Rebsorte und führen sie aus ihrem Schattendasein<br />

ans Licht. Sie produzieren Top-Auxerrois, die immer mehr<br />

Liebhaber finden. In Luxemburg und Deutschland gibt es ähnliche<br />

Tendenzen, nur ist hier die Anbaufläche wesentlich kleiner und gute<br />

Auxerrois-<strong>Weine</strong> sind seltene Kostbarkeiten.<br />

Weißwein mit Potenzial<br />

Bei sorgfältigem An- und Ausbau kann Auxerrois sehr elegante <strong>Weine</strong><br />

hervorbringen, die aromatisch an Aprikose, Quitte, Melone, Pfirsich,<br />

Birne und Mirabelle, zudem an Limette, Haselnuss und Akazienblüten<br />

erinnern. Der Geschmack ist eher zurückhaltend, mineralisch<br />

mit einem niedrigen Säuregehalt.<br />

*Pinot Blanc = Weißburgunder<br />

2<br />

Auxerrois – unterbewertet<br />

Auxerrois zum Essen<br />

Auxerrois begleitet viele heimische Gerichte vortrefflich: Brotzeit<br />

mit hausgemachter Wurst und Hartkäse, Lauchkartoffelsuppe, Hühnerfrikassee.<br />

Außerdem passt er hervorragend zu kulinarischen Spezialitäten<br />

aus dem Elsass wie Flammkuchen, Baeckeoffe, Bouchée à<br />

la reine – Königinnenpastete. Erstaunlicherweise hält<br />

er auch exotischen Gewürzen stand und ist unsere<br />

Empfehlung zu dem Klassiker der Thai-Küche: Pad<br />

Thai. Wenn Sie Buffets oder einen Empfang planen,<br />

werden Sie mit einem guten Auxerrois Furore machen.<br />

2018<br />

Auxerrois<br />

Baden QbA, Weingut Klenert<br />

Winzer: David Klenert, Weingut Klenert<br />

Region: Kraichgau, Baden<br />

Rebsorten: 100 % Auxerrois<br />

Alkohol: 12,5 % Vol.<br />

Boden: Lößlehm<br />

Genuss: Bei 12-14 °C, jetzt bis 2023<br />

Ausbau: Handlese, sofortige Pressung und anschließende<br />

Klärung, der Most gärt mit eigenen<br />

Hefen langsam bei niedriger Temperatur,<br />

Vollhefelager im Edelstahltank<br />

Küche: Zu kräftigen Suppen, Huhn und Kalb,<br />

elsässer Spezialitäten, Gerichten mit<br />

exotischen Gewürzen<br />

DE0093-2018 €9,95 (€ 13,27/L)<br />

David Klenert<br />

Topwinzer!


Ursprung<br />

Es gibt keinen Zweifel, dass die Rebsorte ursprünglich aus Frankreich<br />

stammt. Dort wurde sie zeitweise in bis zu dreißig Départments<br />

angebaut. Durch die Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts<br />

wurden die Malbec-Rebflächen in Frankreich immens dezimiert und<br />

nicht wieder in vollem Umfang neu gepflanzt. Viele Jahrzehnte später<br />

im Jahr 1956 zerstörte ein großen Frost die Mehrzahl der Malbec-<br />

Weinberge Frankreichs ein weiteres Mal.<br />

Auswanderung<br />

Kein Scherz – den ‚Malbec World Day‘ gibt es wirklich. Er wird am<br />

17. April gefeiert, als Erinnerung an den Tag an dem Präsident Faustino<br />

Sarmiento entschied, die Weinproduktion in Argentinien zu transformieren.<br />

An diesem Tag im Jahr 1853 stellte er Michel Aimé Pouget,<br />

einem französischen Agraringenieur und Bodenspezialisten,<br />

die Aufgabe neue Rebsorten nach Argentinien zu bringen. Pougets<br />

Entscheidung fiel u.a. auf die Rebsorte Malbec. Eine Rebsorte, die bis<br />

dahin nur in Frankreich und dort hauptsächlich im Südwesten im Wesentlichen<br />

in der Region Cahors angebaut wurde. Dort hieß sie auch<br />

nicht Malbec sondern Côt. Zu Malbec wurde sie erst, nachdem ein<br />

gewisser Herr Malbeck Rebflächen in Bordeaux anlegte. Er verbreitete<br />

die Sorte weitflächig und wurde so zum Namensgeber im Bordelais<br />

und nach der Auswanderung der Rebsorte auch auf internationaler<br />

Ebene. Das K nach dem C ging auf dem Weg dahin verloren.<br />

Erfolg in Argentinien<br />

Während die alte Welt mit ernsthaften Problemen konfrontiert war,<br />

wurde Malbec in der neuen Welt zum Superstar unter den Rebsorten.<br />

Allein die Anbaufläche Argentiniens mit gut 29.000 Hektar<br />

nimmt heute weltweit über 70% ein, gefolgt von Frankreich mit 19,5%.<br />

Rennaissance in Frankreich<br />

Inspiriert durch den großen Erfolg der Malbec-<strong>Weine</strong> in Argentinien<br />

und begünstigt durch den Klimawandel, hat die junge Winzergeneration<br />

Frankreichs einen neuen Stil in der Weinbereitung dieser Rebsorte entwickelt.<br />

Waren Malbec-<strong>Weine</strong> aus Frankreich früher erst nach ein paar<br />

Jahren trinkreif, so brauchen Liebhaber dieser Rebsorte heute nicht<br />

mehr so lange zu warten. Sie bezaubern gleich mit ihrer fruchtigen<br />

Würze und ihren typischen Aromen, die oft Pflaumen- und Tabaknoten<br />

aufweisen oder auch mit Anklängen an Blaubeeren, Lorbeer,<br />

Wacholder, Gewürzen, Kirschen und Bitterschokolade aufwarten.<br />

Malbec – einmal um die Welt<br />

Malbec zum Essen<br />

Ein Malbec ist der Steakwein schlechthin. Er passt grundsätzlich zu<br />

Rindfleisch in jeder möglichen Form in Kombination mit Kartoffeln. Außerdem<br />

begleitet er gut Lamm sowie dunkles Geflügel wie Truthahn oder<br />

Ente. Der Tipp für alle Vegetarier: Paprika und Pilze. Probieren Sie mit<br />

wildem Reis und Pilzen gefüllte rote Paprikaschoten<br />

zu einem Malbec – einfach traumhaft. Salbei,<br />

Rosmarin und Pfefferminze sind die Kräuter, die<br />

immer zu Malbec passen, ebenso wie Katoffeln<br />

und geröstete Paprika.<br />

2017<br />

Leval Malbec<br />

Pays d’Oc IGP, Les Vignerons de Cébazan<br />

Winzer: Marilyn Lasserre,<br />

Les Vignerons de Cébazan<br />

Region: Languedoc<br />

Rebsorten: 100 % Malbec<br />

Alkohol: 13 % Vol.<br />

Boden: Kalkstein und Kieselsteine<br />

Genuss: Bei 16-18 °C, jetzt bis Ende 2020<br />

Ausbau: In Edelstahl<br />

Küche: Zu Steak, Lamm, gefüllter Paprika,<br />

Pilzen, Truthahn und Ente<br />

FR0466-2017 €6,95 (€ 9,27/L)<br />

Marilyn Lasserre<br />

Unser Tipp –<br />

aus Südfrankreich!<br />

3


4<br />

Rarität aus Spanien<br />

Unter den wenig bekannten Rebsorten darf Mandó nicht<br />

fehlen: eine extreme Rarität aus Spanien. Noch nie<br />

davon gehört? Vielleicht in seiner alternativen Form – Mandon<br />

oder Garró? Nein? Spanien hat die Fähigkeit zu überraschen,<br />

auch wir kannten diese Rebsorte nicht.<br />

Herkunft nicht geklärt<br />

Über eine verloren gegangene Rebsorte, die fast vom Aussterben<br />

bedroht ist, findet man nicht viele Informationen.<br />

Vermutlich soll sie aus Bierzo stammen. Dort heißt sie Mandon<br />

oder Valencia Tinta, was ein Hinweis dafür sein könnte,<br />

dass sie ursprünglich doch eher aus Valencia kommt. Trotz<br />

DNA-Tests bleibt dieses Rätsel ungelöst. Graciano<br />

scheint ein Elternteil zu sein, und der Finger zeigt auf<br />

Heben, einer fast ausgestorbenen andalusischen Sorte, als<br />

zweiten Elternteil. 'Wine Grapes', der renommierte Rebsortenführer<br />

von Jancis Robinson informiert uns hilfreich, dass<br />

Mandó/Mandon ein Halbgeschwister von Gorgollasa aus<br />

Mallorca und Macabeo aus Katalonien sein soll.<br />

Pflanzungen in Valencia<br />

Wie dem auch sei: Hut ab vor Weinpionieren wie Pablo Calatayud<br />

von Celler del Roure, der diese Rebsorte mit<br />

seinen Pflanzungen vorm Aussterben bewahrt und uns<br />

Weingenießern damit ein ganz eigenes, interessantes Geschmacksprofil<br />

beschert: Ungewöhnlich florale Aromen für<br />

einen Rotwein, Unterholz und Spuren von Gewürzen, von<br />

Lakritze und reifen Früchten. Im Mund ist er ausgewogen,<br />

üppig und rund. Im Abgang aromatisch mit lebendiger<br />

Säure, die ihm eine große Länge verleiht. Mandó – ein unbekanntes,<br />

einzigartiges Geschmackserlebnis!<br />

Mandó zum Essen<br />

Mandó und die klassischen Paella Valenciana ist eine<br />

Traumverbindung. Auch lecker zu Eintöpfen mit und ohne<br />

Fleisch, zur spanischen Tortilla (Kartoffelomelett), zu Hähnchen<br />

in Mandelsauce und zu mexikanischen Gerichten wie<br />

Nachos mit Salsa oder zu Tacos.<br />

Mandó –<br />

geheimnisvoll und einzigartig<br />

Pablo Calatayud<br />

91 Parker Punkte<br />

Preis für die Qualität ist top –<br />

nur noch wenige Flaschen vorhanden!<br />

2013<br />

Parotet<br />

Valencia DO, Celler del Roure<br />

Winzer: Javier Revert und Pablo Calatayud,<br />

Celler del Roure<br />

Region: Moixent bei Valencia<br />

Rebsorte: 70 % Mandó, 30 % Monastrell<br />

Alkohol: 14 % Vol.<br />

Boden: Sandböden, durchsetzt mit kalkhaltigen<br />

Sandsteinen<br />

Genuss: Bei 14-16 °C bis 2020<br />

Ausbau: Manuelle Ernte in Plastikboxen von 15 kg.<br />

Vor dem Entrappen Selektion der Trauben am Selektionstisch.<br />

Die alkoholische Gärung erfolgte mit eigenen<br />

Hefen im Edelstahltank. Danach malolaktische<br />

Gärung und 14-monatiger Ausbau in Tonamphoren<br />

mit 2.600 Liter Inhalt.<br />

Küche: Zu Paella Valenciana, Eintöpfen mit und ohne<br />

Fleisch, spanischer Tortilla (Kartoffelomelett, Hähnchen<br />

in Mandelsauce, mexikanischen Gerichten wie<br />

Nachos mit Salsa oder Tacos.<br />

ES0126-2013 €16,95 (€ 22,60/L)


Anbau fast ausschließlich im Loiretal<br />

Melon de Bourgogne – wie der Name dieser weißen Rebe vermuten<br />

lässt, stammt die Traube aus Burgund. Sie wurde dort<br />

so lange angebaut, bis ihre Rodung Anfang des 18. Jahrhunderts<br />

angeordnet wurde, da andere Sorten in dem Klima erfolgreicher<br />

waren. In den Weinbergen um Nantes und in der<br />

westlichen Loire zerstörte der strenge <strong>Winter</strong> von 1709 so viele<br />

Reben, dass eine neue Sorte benötigt wurde, die frostresistent<br />

war. So fand die Melon de Bourgogne ihr neues Territorium.<br />

Seitdem wird sie fast ausschließlich im unteren Loiretal<br />

angebaut und für die Herstellung des trockenen Muscadet<br />

verwendet, der zu 100 % aus der Melon de Bourgogne gekeltert<br />

wird. Die Traube ist so mit ihrer Herkunftsbezeichnung<br />

verbunden, dass sie oft auch als Muscadet bezeichnet wird.<br />

Auch wenn es so klingt, Muscadet steht in keiner Verbindung<br />

zu den aromatischen Rebsorten Muscat, Moscatel<br />

oder Moscato.<br />

Die einzige Rebsorte für Muscadet<br />

Die Rebsorte produziert trockene Weißweine mit ausgeprägt<br />

mineralischen Noten. Die besten <strong>Weine</strong> kommen aus der<br />

Region Muscadet de Sèvre et Maine, aus den sanften<br />

Hügeln südlich und östlich von Nantes. Der Boden in diesem<br />

Gebiet ist reich an Magnesium und Kalium und besteht<br />

aus Lehm, Kies und Sand mit Untergründen von Gneis, Schiefer,<br />

Granit und Vulkangestein. Und sie werden ‚sur lie‘ ausgebaut.<br />

Das bedeutet, dass sie zwischen der Gärung im<br />

Herbst und der Abfüllung im Frühjahr auf der Hefe gelassen<br />

werden. Dadurch entwickelt der Wein einen volleren<br />

Geschmack und eine leichte Kohlensäure, die ihm zusätzliche<br />

Frische verleiht.<br />

Ein Wein zu Früchten aus Neptuns Garten<br />

Der knackige und mineralische Muscadet passt perfekt<br />

zu frischen Austern und Krustentieren, ebenso wie zu<br />

Fisch aus dem nahe gelegenen Atlantik. Meist schmecken<br />

Muscadet-<strong>Weine</strong> in ihrer Jugend am besten, allerdings können<br />

in außergewöhnlichen Jahrgängen bestimmte ‚Muscadet<br />

sur Lie‘ mehrere Jahre aufbewahrt werden.<br />

Melon de Bourgogne –<br />

vom Atlantik geküsst<br />

Muscadet –<br />

der Wein zu Fisch und Meerestieren!<br />

2017<br />

Domaine de L’Aulnaye<br />

Muscadet de Sèvre et Maine sur Lie AOP<br />

Pierre-Yves Perthuy<br />

Winzer: Pierre-Yves Perthuy, Domaine de l‘Aulnaye<br />

Region: Vertou, an der Kreuzung der beiden Flüsse<br />

Sèvre und Maine, Loire<br />

Rebsorte: 100 % Melon de Bourgogne<br />

Alkohol: 12 % Vol.<br />

Boden: Granit<br />

Genuss: Bei 6-8 °C bis mindestens 2020<br />

Ausbau: Traditioneller Weinausbau,<br />

Reifung auf der Feinhefe (sur lie) für mindestens<br />

sechs Monate<br />

Küche: Zu Austern, Garnelen und anderen<br />

Krustentieren, allen Meeresfrüchten und Fischen<br />

aus dem Atlantik, gegrillt, gedämpft oder geschmort,<br />

Fischsuppe, gefülltem Tintenfisch, Krabbensalat<br />

FR0581-2017 €7,95 (€ 10,60/L)<br />

5


6<br />

In Apulien heimisch - autochthon<br />

Negroamaro ist eine Rotweinsorte, die seit mindestens 1.500<br />

Jahren in Süditalien heimisch ist. Sie wird fast ausschließlich<br />

in Apulien und vor allem in Salento angebaut, der Halbinsel<br />

und ‚Ferse‘ Italiens. Dort in den Provinzen Lecce, Taranto<br />

und Brindisi ist wohl die Quelle der besten Negroamaro-<br />

<strong>Weine</strong>. Im warmen Mittelmeerklima können die Reben eine<br />

optimale Reife erreichen und so ihre Aromen voll entwickeln.<br />

Hier entsteht der wohl bekanntesten Vertreter, der Salice<br />

Salentino DOC als Cuvée von Negroamaro (Hauptrebsorte)<br />

mit einem kleinen Anteil an Malvasia Nera.<br />

Namensgebung<br />

Es gibt zwei Denkansätze, woher der Name kommt. Der erste<br />

ist, dass es sich um eine moderne italienische Übersetzung<br />

handelt (wobei Negro ‚schwarz‘ und amaro ‚bitter‘ bedeutet),<br />

was sich auf die dunkle Farbe und den pikanten Geschmack<br />

der Sorte bezieht. Es ist jedoch bekannt, dass der heiße Süden<br />

Italiens reife Rotweine mit hohem Zuckergehalt produziert,<br />

weshalb ‚bitter‘ nicht zu wörtlich genommen werden sollte.<br />

Der zweite Denkansatz verwendet eine lateinisch-griechische<br />

Interpretation und sagt, dass der Name ‚dunkles Schwarz‘<br />

bedeutet, ein Hinweis auf die intensive Farbe der Trauben.<br />

Geschmacksprofil<br />

Gut gemachte Negroamaro-<strong>Weine</strong> haben Aromen von dunklen<br />

Beeren, braunen Gewürzen wie Nelken, Zimt und Piment<br />

sowie Tabak. Die Textur ist reichhaltig, voll und trocken. Üppige<br />

dunkle Früchte im Mund, die mit weichen runden<br />

Tanninen und meist mittellangem Abgang bezaubern.<br />

Wenn Sie jemals eine reife Brombeere in Italien gekostet<br />

haben, werden Sie verstehen, was gemeint ist.<br />

Negroamaro zum Essen<br />

Er passt perfekt zu vielen Pastagerichten z. B. mit Fleischbällchen<br />

in Tomatensauce, zu Lammkoteletts, geschmortem<br />

Wildschwein, Auberginen in vielfältigen Variationen und zum<br />

Barbecue. Sie können ihn wunderbar mit würzigen Speisen,<br />

fetthaltigem Fleisch, Gerichten mit roten Saucen sowie hartem<br />

und weichem Käse kombinieren.<br />

Negroamaro –<br />

Rebsortenstar aus Apulien<br />

Gabriele De Falco<br />

Tipp!<br />

Unbedingt auch probieren:<br />

Salice Salentino Riserva<br />

‘Falco Nero’<br />

2017<br />

N – Negroamaro<br />

Salento IGP, Cantine De Falco<br />

Winzer: Salvatore & Gabriele De Falco<br />

Cantine De Falco<br />

Region: Salento, Apulien<br />

Rebsorten: 100 % Negroamaro<br />

Alkohol: 13 % Vol.<br />

Boden: Eisenhaltige Kalkböden<br />

Genuss: Bei 16 °C, jetzt bis 2020<br />

Ausbau: Traditionelle 10-tägige Maischegärung<br />

in temperaturkontrollierten Thermotanks<br />

Küche: Zu vielen Pastagerichten<br />

z. B. mit Fleischbällchen in Tomatensauce,<br />

zu Lammkoteletts, geschmortem Wildschwein,<br />

Auberginen in vielfältigen Variationen und<br />

zum Barbecue.<br />

IT0420-2017 €6,25 (€ 8,33/L)


Rebsorte mit eigenem Qualitätsstatus<br />

Piquepoul Blanc (auch Piquepoul oder Picpoul) ist eine weiße<br />

Rebsorte, die in den französischen <strong>Weine</strong>n von Châteauneufdu-Pâpe<br />

und Lirac, sowie in den nordspanischen D.O. Alella,<br />

Empordà, Catalunya und Pla de Bages zugelassen ist. Außerdem<br />

wird sie für den gesamten Süden empfohlen, weil sie in<br />

der Lage ist, ihre Säure selbst in einem heißen, mediterranen<br />

Klima zu behalten. Seltsamerweise findet sie trotz dieser<br />

guten Eigenschaft wenig Beachtung. Mit einer Ausnahme:<br />

Rund um den Étang de Thau, einer Landschaft mit einer Vielzahl<br />

von Lagunen in unmittelbarer Nähe zum Mittelmeer, hat sie ihre<br />

Heimat gefunden, in der sie geschätzt und geliebt wird. Ihr<br />

fulminanter Erfolg dort wurde von der obersten Weinbehörde<br />

Frankreichs, der I.N.AO., mit einen eigenen Qualitätsstatus<br />

gekrönt: Picpoul de Pinet AOC. <strong>Weine</strong> dieser<br />

Appellation müssen mindestens 70 % Piquepoul Blanc als<br />

Anteil im Cuvée haben. Auf jeder Speisekarte der Restaurants<br />

in der Umgebung von Sète finden Sie einen Picpoul de Pinet.<br />

Von dort aus hat er seinen Siegeszug über die Grenzen Frankreichs<br />

hinaus angetreten. Zwischenzeitlich sind Picpoul de<br />

Pinet-<strong>Weine</strong> bei vielen Weinfans weltweit im Trend.<br />

Optimal zu Fisch und Meeresfrüchten<br />

Vielleicht deshalb, weil sie einfach phantastisch schmecken<br />

zu allem, was aus dem Meer kommt. Die Mineralität und<br />

die Hefenoten in Verbindung mit einer knackigen Säure,<br />

die man nur bei guten Vertretern findet, harmonieren<br />

einfach sensationell mit Austern, Meeresfisch und Krustentieren.<br />

Wer einmal am Hafen von Sète saß und dort ein<br />

frisches ‚Plateau de Fruits de Mers‘ (Meeresfrüchteplatte) mit<br />

einem Picpoul de Pinet genossen hat, bleibt auf ewig Fan.<br />

Lippenbeißer mit hohem Vitamin C Gehalt<br />

Picpoul bedeutet übersetzt etwa ‘Lippenbeißer’, der Name ist<br />

wahrscheinlich auf die herzhafte Säure zurückzuführen, welche<br />

die Rebe an die saftig grüne Frucht abgibt. Als Frucht<br />

verzehrt, ist die Traube die wohl vitaminreichste Traubensorte<br />

überhaupt. Der Vitamin C-Gehalt soll höher sein als bei<br />

Picpoul –<br />

Grüße vom Mittelmeer<br />

‘Der Muscadet des Südens’<br />

Ganz frisch eingetroffen<br />

Jahrgang 2018<br />

2018<br />

Guillaume de Guers<br />

Picpoul de Pinet AOP, Les Vignerons de Beauvignac<br />

Winzer: Jean-Luc Lavergne<br />

Les Vignerons de Beauvignac<br />

Region: Pinet, Coteaux du Languedoc<br />

Rebsorten: 100 % Picpoul<br />

Alkohol: 13 % Vol.<br />

Boden: Ton- und Kalkstein<br />

Genuss: Bei 8-10 °C, jetzt bis 2021<br />

Ausbau: Unmittelbare Pressung nach der Ernte,<br />

Saftauswahl. Kaltmazeration für 48 Stunden,<br />

temperaturkontrollierte kühle Gärung bei 15 °C.<br />

Kurze Reifung im Edelstahltank.<br />

Küche: Perfekte Kombination mit Austern,<br />

einer Meeresfrüchteplatte, Muscheln,<br />

Meeresfisch, Krustentieren, Fischtartar<br />

und Frischkäse<br />

Orangen! FR0572-2018 €7,95 (€ 10,60/L)<br />

7


Einzigartige, eigenwillige Aromatik<br />

Viognier ist eine der interessantesten Weißweinrebsorten<br />

weltweit, was an ihrer einzigartigen und eigenwilligen<br />

Aromatik liegt. Aufgrund dieses ausdrucksstarken und doch<br />

eleganten Charakters sind gute Viognier-<strong>Weine</strong> absolute<br />

Highlights nicht nur für passionierte Weinkenner .<br />

Kaum vorstellbar, dass ihre Anbaufläche 1980 weltweit<br />

nur noch 20 Hektar betrug, allesamt um das Dorf Condrieu<br />

gelegen. Dort ist sie auch heimisch. Im nördlichen Rhônetal<br />

findet man Viognier in den legendären Condrieu- und Château<br />

Grillet-<strong>Weine</strong>n und im südlichen Rhônetal vorwiegend<br />

in Cuvées mit Marsanne und Roussanne. Die Erträge sind<br />

niedrig und die Rebsorte ist sehr anfällig für Krankheiten.<br />

Durch diese Empfindlichkeit benötigt sie windgeschützte<br />

Steillagen mit Süd- oder Südwestausrichtung.<br />

Vorm Aussterben bewahrt<br />

In den 80er Jahren erlebten die Rhône-<strong>Weine</strong> eine Renaissance<br />

und mit ihnen auch die Rebsorte Viognier. Die Traube<br />

erfreut sich wachsender Beliebtheit und wurde in vielen<br />

Regionen neu gepflanzt. Im Languedoc werden mittlerweile<br />

phantastische Ergebnisse erzielt. Auch mit dem spanischen<br />

Boden und Klima scheint sich die Rebsorte ausgesprochen<br />

gut zu arrangieren. In der Zwischenzeit wird sie in<br />

Italien, Griechenland, Österreich und in der Schweiz angebaut.<br />

Trendy ist Viognier auch in USA, Kanada und Australien.<br />

Geschmacksprofil:<br />

Vollreife Viognier Trauben sind goldgelb, fast braun, entsprechend<br />

intensiv und kräftig ist auch die Farbe des Weins sowie<br />

der Alkoholgehalt von oft 13,5 bis 14,5 % Vol.<br />

Typischer Duft des Weins: Reife Aprikosen, Mango, Pfirsich,<br />

Birnen, Orange, Mandarine, Litschi, kandierte Früchte, Blüten<br />

und Blumen (Veilchen, Jasmin, Akazie, Iris, Maiglöckchen),<br />

sehr komplexes und tiefgründiges Bukett, auch Moschus und<br />

Gewürze sowie Mandeln, gegrillte Haselnüsse und Honig.<br />

Typischer Geschmack: Elegant aromatisch mit niedriger<br />

Säure, Cremigkeit, mineralischer Frucht und vollem Körper.<br />

Viognier – sehr französisch<br />

Viognier zum Essen<br />

Dank der hocharomatischen und fruchtigen Art der Traube passt Viognier<br />

gut zu würzigen Speisen wie z. B. zur thailändischen, vietnamesischen,<br />

chinesischen, indonesischen, indischen und marokkanischen Küche.<br />

Auch in Kombination mit klassischen Rezepten macht sie sich prächtig:<br />

Kalbskotelett mit Pilzen in Sahnesauce, Schweinefilet Mignon mit Äpfeln,<br />

Bresse-Poularde mit Estragon, Entenbrust in Orangensauce,<br />

gegrilltem Lachs auf Dauphinois-Kartoffeln, sautierte Garnelen<br />

mit Ingwer, Weichkäse wie Camembert oder Brie, gedeckter<br />

Mandeltorte oder glasierter Aprikosentarte.<br />

Vianney Castan<br />

2017<br />

L’Autodidacte, Viognier<br />

Pays d’Oc IGP, Château Saint Jean d’Aumières<br />

Winzer: Florencia Stoppini, Joseph Castan,<br />

Château Saint Jean d’Aumières<br />

Region: Weinberge um das Château Saint Jean d’Aumières,<br />

im Herzen der prestigeträchtigen Terrassen<br />

von Larzac. Die Trauben kommen von zwei winzigen<br />

Parzellen rund um eine jahrhundertealte Eiche.<br />

Rebsorten: 100 % Viognier<br />

Alkohol: 12,5 % Vol.<br />

Boden: Lehm und Kalk<br />

Genuss: Bei 10-12 °C, jetzt bis 2020<br />

Ausbau: Die Trauben werden vor Sonnenaufgang gelesen<br />

und unter Ausschluss von Sauerstoff sanft gekeltert,<br />

um eine Oxidation zu vermeiden. Die Gärung<br />

erfolgt gekühlt bei 16 °C im Edelstahltank.<br />

Küche: Zu exotischen Gerichten, Schweinefilet mit<br />

Äpfeln, Kalb oder Huhn mit Pilzen in Sahnesauce,<br />

Weichkäse<br />

FR0582-2017 €8,50 (€ 11,33/L)<br />

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