EURESAreisen Kreuzfahrt Post - Ausgabe 01/2019
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www.euresa-reisen.de<br />
AIDA Mitarbeiterin Nadja Kees.<br />
<strong>Kreuzfahrt</strong>-<strong>Post</strong>: Zu<br />
allererst einmal die<br />
Frage: Was ist ein Guest<br />
Purser?<br />
Nadja Kees: Ich bin für die<br />
Schiffskasse verantwortlich und<br />
koordiniere die An- und Abreise<br />
der Gäste mit den Bussen zum<br />
Flughafen, beziehungsweise vom<br />
Flughafen zum Schiff.<br />
KP: Du bist also nicht mehr direkt<br />
mit den Gästen in Kontakt, aber<br />
dennoch an Bord?<br />
NK: Ich sitze in meinem Büro an<br />
Bord und an Wechseltagen begrüße<br />
ich unter anderem die Gäste<br />
persönlich an den Bussen. Wenn es<br />
während der Reise zu Problemen<br />
kommt, werde ich von meinen<br />
Kollegen von der Rezeption dazu<br />
gerufen. Zusätzlich bin ich auch<br />
bei mehreren Veranstaltungen an<br />
Bord dabei – man sieht mich also<br />
schon noch.<br />
KP: Früher warst du an der<br />
Rezeption, vermisst du diesen<br />
Kontakt mit den Reisenden?<br />
NK: Es ist einfach ein anderer<br />
Kontakt geworden. Es sind<br />
nicht mehr hauptsächlich<br />
Beschwerdegespräche, die man<br />
führt.<br />
KP: Du bist verantwortlich für die<br />
Schiffskasse. Wie darf man sich<br />
das vorstellen? Sitzt du wie ein<br />
Piraten-Captain auf einer großen<br />
Schatztruhe? Und was wird aus<br />
dieser Schiffskasse alles bezahlt?<br />
Kommt auch Geld in die Kasse?<br />
NK: Am Ende der Reise gibt es<br />
neben der Kartenzahlung auch<br />
die Möglichkeit, seine <strong>Ausgabe</strong>n<br />
an Bord bar zu begleichen.<br />
Dafür brauchen wir natürlich<br />
Wechselgeld. Außerdem enthält<br />
die Kasse die Fremdwährung, die<br />
Gäste an der Rezeption tauschen<br />
können. Ansonsten werden auch<br />
für das Rossini Restaurant vor Ort<br />
lokale Einkäufe getätigt. Da muss<br />
© EURESA<br />
<strong>Kreuzfahrt</strong>-<strong>Post</strong><br />
Heimathafen<br />
Sie hütet die Schatztruhe: Interview mit<br />
AIDA Guest Purserin Nadja Kees<br />
Der dritte Teil des grossen Interviews: Nadja Kees war bereits<br />
AIDA Rezeptionistin und ist inzwischen Guest Purserin.<br />
natürlich auch immer wieder<br />
etwas aus der Schiffskasse bezahlt<br />
werden.<br />
KP: Die Anreise der Gäste zu<br />
organisieren klingt nach einer<br />
großen Aufgabe. Ist es manchmal<br />
problematisch, alles zu<br />
koordinieren und nach Zeitplan<br />
hinzubekommen? Gibt es einen<br />
Unterschied bei den Zielhäfen,<br />
beispielsweise in besonders<br />
kleinen Hafenstädten? Oder ist es<br />
überall unproblematisch?<br />
NK: Also an sich ist es in erster<br />
Linie kein Problem. Wir arbeiten<br />
ja mit unseren Agenturen vor<br />
Ort. Das passt auch wirklich gut.<br />
Problematisch wird es immer erst<br />
dann, wenn Flieger Verspätung<br />
haben und wir die Busse, die<br />
für den Transfer vorgesehen<br />
sind, nochmal komplett anders<br />
koordinieren müssen. Das könnte<br />
bei uns in erster Linie zu Chaos<br />
führen. Die Gäste bekommen<br />
davon nachher allerdings nichts<br />
mit und wir kriegen das auch<br />
immer so geregelt, dass die Gäste<br />
pünktlich abgeholt werden und<br />
wirklich zum Schiff kommen.<br />
KP: Verspätung ist ein gutes<br />
Stichwort. Denn viele Reisende<br />
fragen uns, was passiert, wenn<br />
ihr Bus oder Flug Verspätung<br />
hat? Oder wenn bei organisierten<br />
Ausflügen der Bus zu spät<br />
kommt? Bleibe ich dann für<br />
immer im Zielland und sitze fest?<br />
Oder wartet das Schiff auf mich?<br />
NK: In der Regel muss man bei<br />
Ausflügen sagen, dass das Schiff<br />
wartet, wenn der Ausflug über<br />
AIDA gebucht wurde. Die Gäste<br />
haben über uns gebucht und<br />
wenn dann ein Stau in der Stadt<br />
ist, ist das eine höhere Gewalt. Da<br />
können weder die Gäste, noch wir<br />
etwas machen. Bei der Anreise<br />
sieht das dann ein bisschen anders<br />
aus: Wenn Gäste den Flug über uns<br />
gebucht haben, dann warten wir<br />
in fast allen Fällen. Wenn Gäste<br />
individuell buchen, dann kommt<br />
es natürlich immer drauf an. Man<br />
sollte sich dann schnellstmöglich<br />
mit dem Schiff in Verbindung<br />
setzen. Aber es ist jetzt in circa 90<br />
Prozent der Fälle so gewesen, dass<br />
Gäste, die individuell buchen, mit<br />
Leuten in einem Flieger sitzen,<br />
die über uns gebucht haben. Da<br />
hat es meistens eigentlich immer<br />
gepasst.<br />
KP: Also lautet deine klare<br />
Empfehlung, die Anreise und<br />
Ausflüge über AIDA zu buchen,<br />
anstatt etwas auf eigene Faust zu<br />
riskieren?<br />
NK: Ja.<br />
KP: Du sagtest, dass du dich<br />
unter anderem um das Gepäck<br />
der Gäste kümmerst, also dass es<br />
richtig verladen wird. Vor allem<br />
bei Flugreisen kommt es häufiger<br />
vor, dass Koffer verloren gehen<br />
bzw. nicht zeitgleich mit den<br />
Reisenden ankommen. Besteht<br />
dieses Risiko auch auf einem<br />
Schiff oder ist es geringer?<br />
NK: Ich hatte es jetzt auf den<br />
Kanaren öfter gehabt, dass<br />
Flieger mal das Gepäck schon<br />
in Deutschland stehen gelassen<br />
haben, oder dass es beim Umstieg<br />
in Lissabon oder Madrid verloren<br />
gegangen ist. Dann kümmere ich<br />
mich mit den Agenturen vor Ort<br />
natürlich drum. Man kann es nicht<br />
immer verhindern: Manchmal<br />
kommt das Gepäck dann erst ein<br />
paar Tage später an Bord. Wenn<br />
es die Koffer aber einmal ins<br />
Hafenterminal geschafft haben,<br />
geht es eigentlich nicht verloren.<br />
Ich koordiniere mit Kofferhelfern<br />
vor Ort das ganze Gepäck, diese<br />
bringen es an Bord und verteilen<br />
es dort separat. Das dauert<br />
in der Regel 2 bis 3 Stunden.<br />
Währenddessen arbeite ich auch<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Hotelmanager.<br />
KP: Und wenn jetzt dann doch<br />
mal der Koffer verloren geht, was<br />
dann?<br />
NK: Man kann alles Nötige im Shop<br />
an Bord kaufen. Ganz wichtig: Bitte<br />
keine Medikamente in den Koffer<br />
packen. Das ist nämlich leider<br />
schon öfter vorgekommen und<br />
wenn die Medikamente dann nicht<br />
greifbar sind, ist es dann immer<br />
ärgerlich. Aber in unseren Shops<br />
an Bord kann man sich ansonsten<br />
vorerst sehr gut versorgen.<br />
KP: Du als Gepäck-Expertin<br />
musst es ja wissen: Welche<br />
Fehler sollten Reisende beim<br />
Packen vermeiden und welche<br />
Regeln sollten abgesehen von<br />
der Medikamenten-Thematik<br />
noch beachtet werden? Was kann<br />
zuhause bleiben, weil es an Bord<br />
eh vorhanden ist?<br />
NK: Jegliche Heizgeräte<br />
braucht man wirklich nicht<br />
an Bord. Die werden einem<br />
aus Sicherheitsgründen eh<br />
abgenommen. Auch ein Fön ist<br />
nicht notwendig, weil jede Kabine<br />
einen besitzt.<br />
Ganzes<br />
Interview verpasst?<br />
Die beiden anderen Teile<br />
gibt's kostenlos in den<br />
Online-<strong>Ausgabe</strong>n der<br />
<strong>Kreuzfahrt</strong>-<strong>Post</strong>.<br />
www.euresa-reisen.de/<br />
kreuzfahrt-post-ausgaben<br />
Auf einer <strong>Kreuzfahrt</strong> hatte Nadja Kees die Idee, an Bord der AIDA<br />
Flotte zu arbeiten.<br />
© EURESA<br />
Kurioses<br />
Tritt auf's Gas: Die Oasis of the<br />
Seas unter der Verbindungs-<br />
Brücke zwischen den dänischen<br />
Inseln Seeland und Fünen<br />
hindurchzumanövrieren, ist<br />
Maßarbeit: Gerade einmal 50<br />
Zentimeter Platz bleiben trotz<br />
einfahrbarer Schornsteine<br />
zwischen Brücke und dem einst<br />
größten Schiff der Welt. Zudem<br />
muss das Schiff mit maximaler<br />
Geschwindigkeit fahren, da es<br />
so tiefer ins Wasser eintaucht.<br />
Schwimmendes Wohnheim:<br />
Nachdem der Hurricane Irene<br />
Schimmel in ihrem Wohnheim<br />
verursacht hatte, mussten<br />
rund 200 Studenten des St.<br />
Mary's College im US-Staat<br />
Maryland umziehen. Ihr neues<br />
Domizil: Ein 91 Meter langes<br />
<strong>Kreuzfahrt</strong>schiff. Ein Semester<br />
verbrachten sie an Bord der<br />
Sea Voyager. Dennoch: "Es ist<br />
schön und sauber, allerdings<br />
gibt es kein Casino, keine<br />
Schokoladenbrunnen und die<br />
Bar ist auch geschlossen." Wäre<br />
aber auch zu schön gewesen.<br />
<strong>Kreuzfahrt</strong>-<strong>Post</strong><br />
Info- und Kundenmagazin von<br />
<strong>EURESAreisen</strong><br />
Herausgeber<br />
EURESA Consulting GmbH,<br />
Graf-Siegfried-Straße 6,<br />
54439 Saarburg,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter:<br />
Johannes Nicknig<br />
V.i.S.d.P.<br />
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Projektleitung<br />
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Redaktion<br />
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Lena Athen<br />
Mirjam Gwosdek<br />
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Verantwortlich für Anzeigen<br />
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Layout & Satz<br />
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E-Mail: redaktion@euresa-reisen.de<br />
Internet: www.euresa-reisen.de<br />
Druck<br />
LINUS WITTICH Medien KG, Föhren<br />
Auflage<br />
45.000<br />
3<br />
Extravagant: Salvador Dalí war<br />
für seine surrealistische Kunst<br />
und sein auffälliges Auftreten<br />
bekannt. Der Mann mit dem<br />
charakteristischen Schnurrbart<br />
war auch häufig auf<br />
<strong>Kreuzfahrt</strong>schiffen unterwegs.<br />
Sein Begleiter dort:<br />
Ein Ozelot namens<br />
<br />
Babou.<br />
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