Basel_Live_Spezial_03_2018_Einzelseiten
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Drei neue Stücke in <strong>Basel</strong><br />
Foto Reinhard Werner/Burgtheater Wien<br />
Hotel Strindberg<br />
Das Erfolgsstück «Hotel Strindberg»<br />
kommt ab dem 16. Januar 2019 nach<br />
<strong>Basel</strong>. Der von Regisseur Simon Stone<br />
inszenierte Dreiakter ist ein Menschheitspanorama<br />
mit Unterhaltungsfaktor:<br />
In unzähligen, oft parallel stattfindenden<br />
Szenen entwirft er<br />
hochaktuelle, hysteriegesteuerte<br />
Familien- und Paartragödien, entlockt<br />
aber gleichzeitig dem abgründigen<br />
Kosmos des schwedischen Autors<br />
August Strindberg so viel Humor, dass<br />
man fast meinen könnte, dieser wäre<br />
ein brillanter Komödiendichter gewesen.<br />
Das «Hotel Strindberg» ist keine<br />
heimelige Herberge, sondern der<br />
vorübergehende Aufenthaltsort für<br />
einsame, verlassene, hassende, gierige,<br />
begehrende, träumende Menschen<br />
– jung wie alt. Auf drei Etagen<br />
mit Rezeption, Zimmern und Treppenhaus<br />
begegnen sie sich, wechseln in<br />
Sekundenschnelle Identität und Etage.<br />
Neben dem preisgekrönten Ensemble<br />
des Theaters <strong>Basel</strong> (u.a. Nachwuchsschauspieler<br />
2017 Michael Wächter)<br />
treten Caroline Peters und Martin<br />
Wuttke auf.<br />
Spuk in der Villa Stern<br />
Die Familie Stern, die mit Spiessers<br />
verwandt und mit Neureichs verschwägert<br />
ist, gibt in ihrer Villa einen Kostümball.<br />
Neben verschiedenen illustren<br />
Gästen erscheint auch ein «echter»<br />
Einbrecher – für einen guten Freund in<br />
ausgezeichneter Maske gehalten – und<br />
wird vom Hausherrn gebeten, den<br />
Geldschrank zu knacken … In seiner<br />
ebenso bitterbösen wie komischen<br />
«Revuette» nimmt der legendäre Kabarettist<br />
und Komponist Friedrich Hollaender<br />
(«Ich bin von Kopf bis Fuss auf<br />
Liebe eingestellt») das gutgläubige<br />
Bürgertum aufs Korn, das sich willig<br />
einem Verbrecher ergibt und damit den<br />
eigenen Untergang besiegelt. Der<br />
«Spuk in der Villa Stern» spielt unverhohlen<br />
auf den aufkommenden Nationalsozialismus<br />
in Deutschland an, der<br />
als das eigentliche Gespenst umhergeht.<br />
In <strong>Basel</strong> wird das Stück nun ab<br />
dem 26. Januar 2019 auf der Grossen<br />
Bühne in <strong>Basel</strong> wiederauferstehen –<br />
mit Opernsängerin Noëmi Nadelmann,<br />
Chansonnier Michael von der Heide<br />
sowie Publikumsliebling Karl-Heinz<br />
Brandt (Foto Priska Ketterer).<br />
Foto: Priska Ketterer<br />
Ein Käfig voller Narren<br />
Musical von Jerry Herman und Harvey<br />
Fierstein, nach der Komödie von «La<br />
Cage aux Folles» von Jean Poiret 1973,<br />
spielt im gleichnamigen Nachtclub in<br />
Saint-Tropez. Albin ist der Star Zaza, der<br />
mit Besitzer Georges seit 20 Jahren liiert<br />
ist. Man wird gemeinsam alt. Doch nun<br />
will der einzige Sohn, Georges’ Spross<br />
aus einer kurzen Affäre, plötzlich heiraten,<br />
und zwar ausgerechnet die Tochter<br />
des Vorsitzenden der «Partei für Tradition,<br />
Familie und Moral». Natürlich bringt<br />
dies viele Turbulenzen mit sich. Neben<br />
all dem Glamour, Travestienummern,<br />
Humor und unvergesslichen Songs<br />
werden auch die Fragen nach dem wahren<br />
Kern einer Familie, dem Älterwerden,<br />
nach Intoleranz gestellt und die Forderung,<br />
«über den Tellerrand hinauszuschauen».<br />
In <strong>Basel</strong> wird das Musical ab<br />
dem 14. Dezember vom jungen Regisseur<br />
Martin G. Berger inszeniert. In den<br />
beiden Hauptrollen werden die dem<br />
Basler Publikum bestens bekannten<br />
Schweizer Schauspieler Roland Koch als<br />
Georges und Stefan Kurt als Albin/Zaza<br />
zu erleben sein.<br />
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