HGB_01-2019
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18<br />
Chronik<br />
Vor 40 Jahren: Die Schneekatastrophe<br />
in Handewitt<br />
Für die Ellunder Kinder war der Schnee ein besonderes Ereignis.<br />
Foto: Hans Truelsen<br />
Ob im Gasthof Handewitt jemand „versackt“ war?<br />
Foto: Familie Risch<br />
Im Ellunder Krog war alles vorbereitet.<br />
Clara Raun freute sich<br />
darauf, am 14. Februar 1979<br />
mit der ganzen Verwandtschaft<br />
ihren 80. Geburtstag zu feiern.<br />
Doch es schneite kräftig. Einigen<br />
Gästen war der Weg an die<br />
deutsch-dänische Grenze zu<br />
riskant, andere auswärtige Gratulanten<br />
reisten schnell ab, um<br />
sicher nach Hause zu kommen.<br />
Die Tische waren aber gedeckt,<br />
das Essen bestellt. Spontan lud<br />
Clara Raun das halbe Dorf ein<br />
– und es wurde ein unvergessenes<br />
Fest, während draußen<br />
Wind und Schnee tobten. Die<br />
Menschen waren gelassener<br />
geworden in diesem Winter,<br />
der mit seinen Kapriolen kein<br />
Ende zu nehmen schien und als<br />
„Schneekatastrophe“ in die Geschichte<br />
einging.<br />
Rückblick: Weihnachten 1978<br />
war die Witterung so „grün“<br />
wie der Tannenbaum – und<br />
bis auf einen Stromausfall an<br />
Heiligabend, der manchen<br />
Weihnachtsbraten verspätet<br />
gar werden ließ, undramatisch.<br />
Auch am Vormittag des<br />
28. Dezembers tröpfelte der<br />
Regen ganz gewöhnlich. Das<br />
Unheil lauerte auf der europäischen<br />
Wetterkarte. Ein kräftiges<br />
Hochdruckgebiet über<br />
Skandinavien prallte auf mehrere<br />
Tiefdruckgebiete, die über<br />
Mitteleuropa nach Osten zogen.<br />
In der Realität hatte das „weiße<br />
Chaos“ Schleswig-Holstein<br />
schnell im Griff.<br />
Am Morgen des 29. Dezembers<br />
waren praktisch alle Straßen<br />
im Handewitter Gemeindegebiet<br />
„dicht“. An manchen<br />
Stellen, zum Beispiel in Ellund,<br />
gab es keine Elektrizität mehr.<br />
Um 11.38 Uhr wurde für das<br />
gesamte Kreisgebiet Katastrophenalarm<br />
ausgelöst. Den<br />
Schnee störte das nicht, er fiel<br />
auch am 30. Dezember. Und<br />
auch am 31. Dezember. Das<br />
Flensburger Straßenbauamt<br />
kapitulierte. Es bestünde – so<br />
Die Bundesstraßen (hier die 200) wurden zuerst geräumt. Foto: Manfred Hansen