SIEBEN: Februar 2019
100 Jahre Bauhaus - Die Künstler Kurt und Stefan Schwerdtfeger Verlosaktionen zum Valentinstag
100 Jahre Bauhaus - Die Künstler Kurt und Stefan Schwerdtfeger
Verlosaktionen zum Valentinstag
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Nachruf<br />
5<br />
ihn für das, was er ihnen für das Leben<br />
mitgab; viele machten sich einen<br />
Namen, manche wurden auch selbst<br />
Professoren. Sein Konzept überzeugte<br />
und war stimmig; es war der prägende<br />
Lehrsatz seines Professors Fiederling:<br />
„Der Weg führt vom Komplizierten<br />
über das Primitive zum<br />
Einfachen“. (Ein bekannter hannoverscher<br />
Werbekampagnen-Klassiker<br />
formulierte es für seinen Erfolg ähnlich<br />
treffend: „Entwerfen kommt von<br />
Verwerfen“.)<br />
In Jahrzehnten entstand ein beachtliches,<br />
vielseitiges künstlerisches<br />
Gesamtwerk. Das umfängliche Œuvre<br />
auf den Gebieten Malerei und Skulptur<br />
Stefan Schwerdtfegers ist ungewöhnlich.<br />
Der Kunstkritiker Michael<br />
Stoeber spricht von ihm als einem<br />
„mehrsprachigen“ Künstler. Von Stoeber<br />
herausgegeben erschienen im<br />
Verlag zu Klampen die Bände Malerei<br />
(2013) und Skulptur (2014). Sie<br />
belegen eindrücklich, dass Stefan<br />
Schwerdtfeger nicht auf Stile festgelegt<br />
war; das stets Neue, das Experiment<br />
war seine Sache. Da hatte sich<br />
etwas vom Vater vererbt. Er blieb als<br />
Inhaber des Lehrstuhls für Modellieren<br />
und Experimentelles Gestalten an<br />
der Universität Hannover (1971-1993)<br />
so immer auch sein „eigener Student“,<br />
wie er gerne sagte.<br />
Friedrich Oehler / Godehard Wolski<br />
Fotos links und oben:<br />
Kurt Schwerdtfeger in den 1960er Jahren<br />
Foto: Privat<br />
Stefan Schwerdtfeger 2002<br />
im Atelier in Walshausen<br />
Skagenblau 1962<br />
Sand, Öl auf Leinwand / 110 x 90 cm<br />
Privatbesitz<br />
Roter Felssprung 1997<br />
Sand, Öl auf Leinwand / 120 x 90 cm<br />
Aus dem Kunstband<br />
„Stefan Schwerdtfeger, Malerei“<br />
(zu Klampen Verlag, 2013) / Fotos: Olav Raschke<br />
Fotos: Veranstalter<br />
Fotos links:<br />
Die Pädagogische Hochschule in den 1950er Jahren neben der heutigen<br />
Superintendentur<br />
Stefan Schwerdtfeger legt den Standort der Franziskusstatue fest<br />
Fanziskus, Kurt Schwerdtfeger, 1960<br />
Sponsoren: Bürgerstiftung Alfeld, Sparkasse, Verein für Kunst und Kultur,<br />
Volksbank<br />
Stefan Schwerdtfeger 2009<br />
bei der Aufführung des Reflektorischen Farblichtspiels (1922/1968)<br />
seines Vaters Kurt Schwerdtfeger (Bauhaus Weimar),<br />
1968 rekonstruiert mit Alfelder Studenten.<br />
DVD: Kurt Schwerdtfeger (Bauhaus Weimar)<br />
Reflektorische Farblichtspiele / DVD, 73 Min.<br />
www.redavocadofilm.com<br />
Fotos: alt-alfeld.de, Godehard Wolski<br />
Es gibt eine sehr schöne Geschichte<br />
um die Schwerdtfegers in Alfeld.<br />
Als Stefan Schwerdtfeger das Leibniz-Denkmal<br />
schuf, hatte es für den<br />
Guss des 2,50 m hohen, gewichtigen<br />
Bronzekopfes (700 kg) ein 1:1-Modell<br />
aus Holz geben müssen. Bevor dies<br />
die Tischlerei Brinkop in Heinde meisterlich<br />
schaffte, mussten die nötigen<br />
Daten digitalisiert werden.<br />
Für mich, den Initiator des Denkmals,<br />
kam da nur der talentierte<br />
Freund Godehard Wolski, Herausgeber<br />
der <strong>SIEBEN</strong>: infrage. Das war 2008.<br />
So lernten Stefan Schwerdtfeger und<br />
er sich kennen und schätzen. In Zeitzeugenschaft<br />
flossen Informationen<br />
mit der fruchtbaren Folge, dass nun<br />
einiges „ausgegraben“ wurde und<br />
in Gang kam. So bekam „Franziskus“<br />
von Vater Kurt Schwerdtfeger zwischen<br />
der ehemaligen Lateinschule<br />
und St. Nicolai seinen prominenten<br />
Platz und eben die Aula der vhs zu<br />
ihrem Namen.<br />
Friedrich Oehler