Bürgerinfo mein DORMAGEN 2019
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Stadtportrait<br />
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<strong>DORMAGEN</strong> – MON AMOUR<br />
Handballkenner schnalzen die Zunge, wenn von Dormagen<br />
die Rede ist: Seit Jahrzehnten spielen Dormagener Mannschaften<br />
in der Ersten oder der Zweiten Bundesliga. Freunde<br />
des Fechtsports bekommen leuchtende Augen, wenn der<br />
Name Dormagen fällt. Tages-Touristen schätzen das mittelalterliche<br />
Städtchen Zons. Und Insider der Chemie wissen,<br />
dass der Chempark eines der hochmodernen Zentren<br />
der chemischen Industrie in Europa ist, wo hervorragende<br />
Arbeitsplätze angeboten werden und hochwertigste Kunststoffe<br />
oder Agrarprodukte die Werkstore passieren. Doch<br />
Dormagen ist noch weit mehr. Die Stadt, die früher offiziell<br />
den Beinamen „am Rhein“ führte, zeichnet ein besonderes<br />
Lebensgefühl aus. Es ist der Charme der Überschaubarkeit.<br />
Dormagen ist keine Stadt von großer Welt. Aber dort wird<br />
kräftig gearbeitet und gut gelebt. Der Beinamen „Chemiestadt“<br />
zeigt es an: Die meisten Menschen sind zum Arbeiten<br />
in den Chemiewerken hier, verdienen überdurchschnittlich<br />
viel Geld und sind großenteils zufrieden. Hier können sie<br />
das Haus im Grünen bauen, von dem sie in der Großstadt<br />
nur träumen könnten. In der Stadt haben sie die Chance, in<br />
Geschäften einzukaufen, in denen sie spätestens beim zweiten<br />
Besuch ins Gespräch kommen und beim dritten Mal mit<br />
Namen angesprochen werden. Die gepflegte Gastronomie<br />
vor dem Historischen Rathaus oder in Zons lässt bei gutem<br />
Wetter schon fast Urlaubsstimmung aufkommen. Und<br />
auch dort stellt sich schnell das Gefühl ein, kein Fremder zu<br />
sein. Die Dormagener sind Rheinländer. Sie tragen die fatalistische<br />
und gelegentlich etwas oberflächliche Lebensart<br />
der Kölner ebenso in sich wie zumindest in den nördlichen<br />
Stadtteilen das etwas strengere und distanziertere Gen der<br />
Düsseldorfer, die in ihrem Denken eher mit etwas Arroganz<br />
daher kommen, die sich aber beim dritten und vierten Begegnen<br />
als eine spröde Herzlichkeit entpuppt, die als ein<br />
Charakteristikum der Niederrheiner gilt. Diese „Dormagener<br />
Mischung“ ist einzigartig. Spöttisch und negativ sehen Nord-<br />
Dormagener den Kölner Einfluss im Süden als „Wengbüggel“,<br />
was so viel bedeutet wie „Windbeutel“. Manche tragen diese<br />
Bezeichnung mit Fassung und blicken auf die großen Vorbilder<br />
in der Domstadt. Ich bin gerne Dormagener und gerne in<br />
Dormagen.<br />
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