Zutat 10/2018 Das Magazin fuer perfekte Gastronomie-Ausstattung
zutat. Das Magazin für perfekte Gastronomie-Ausstattung ist ein Kundenmagazin der Firma Stölner Gastrotechnik.
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11|18<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> für die <strong>perfekte</strong> <strong>Gastronomie</strong>-<strong>Ausstattung</strong><br />
Pay per<br />
wash<br />
<strong>Das</strong> neue Spül-<br />
Bezahlsystem.<br />
Die Wahrheit über<br />
den 12-Stunden-Tag.<br />
1
S 4/5<br />
Pay per Wash: neues Bezahlsystem für<br />
Spülmaschinen<br />
S 6/7<br />
Bald nun ist Wintereiszeit<br />
S 8/9<br />
Nachfolge gesucht.<br />
<strong>Das</strong> WKO-Nachfolgeportal<br />
S <strong>10</strong> /11<br />
Referenzen:<br />
<strong>Das</strong> Glashaus in der Krieau<br />
S 12<br />
Die neue Rancilio specialty<br />
Impressum<br />
zu:tat ist ein Kundenmagazin<br />
der Stölner Group<br />
Redaktion: Ernst Stölner,<br />
Joachim Linser<br />
Text: Jürgen Schmücking,<br />
Kerstin Heymach<br />
Art Direction, Grafikdesign:<br />
Kerstin Heymach<br />
Fotos: Michael Liebert, Jürgen<br />
Schmücking, Kerstin Heymach,<br />
Winterhalter, Kai Nickel<br />
Composing, Bildbearbeitung:<br />
Michael Liebert<br />
Illustrationen: Kerstin Heymach,<br />
istock<br />
S 13<br />
Die Wahrheit zum 12-Stundentag<br />
S 14/15<br />
Endstation Kältemittel<br />
S 16<br />
Succo Well im Nibelungenhof<br />
Traismauer<br />
S 18/19<br />
<strong>Das</strong> Wildfangprojekt der Bundesforste<br />
S 20<br />
Stölner-Gastfreund Max&Benito<br />
2
Editorial<br />
Wir sind in guter Gesellschaft. Neben uns<br />
steht Jonathan Swift mit seiner Sichtweise<br />
auf das gute Leben und die Rolle, die Kaffee<br />
dabei spielt. Wir fühlen uns geehrt und freuen<br />
uns, weil es in einigen Beiträgen dieser<br />
Ausgabe der zu:tat ebenfalls um Gutes geht,<br />
zum Beispiel um das neue Kaffeemaschinen-<br />
Flaggschiff „Specialty“ von Rancilio.<br />
Als Gastronomen stellen wir Ihnen diesmal<br />
das stylische Glashaus in der Wiener Krieau<br />
und die Burritoprofis von Max & Benito vor.<br />
Wir waren am Hallstättersee und haben zwei<br />
Köchen dabei zugesehen, was sie aus jenen<br />
Teilen vom Wildfang-Saibling machen, die<br />
sonst eher im Müll landen. Sie finden aber<br />
auch informative Beiträge zu Themen wie<br />
dem neuen Bezahlsystem für Spülmaschinen,<br />
den Kältemitteln in Kühlgeräten oder der<br />
Betriebsnachfolge.<br />
Wir wünschen uns, dass Sie die neue zu:tat<br />
bei einer guten Tasse Kaffee genießen. Und<br />
Ihnen viel Freude dabei.<br />
Martina Kaplan<br />
Geschäftsführerin<br />
K. Österreicher GmbH<br />
Ernst Stölner<br />
Geschäftsführer<br />
Stölner GmbH<br />
3
Titel<br />
Die erste Spülmaschine, für die nur dann<br />
bezahlt wird, wenn sie wirklich spült.<br />
Winterhalter bringt mit Pay Per Wash das gewerbliche Spülen auf ein neues<br />
Level: mit der ersten Spülmaschine, für die nur dann bezahlt wird, wenn sie<br />
läuft. <strong>Das</strong> bedeutet höchste Spülqualität für alle – unabhängig vom Budget<br />
und mit maximaler Flexibilität.<br />
Pay Per Wash ist ein alternatives<br />
Bezahlmodell für gewerbliches<br />
Spülen. Kunden müssen ihre Spülmaschine<br />
bei dieser Lösung nun nicht<br />
mehr kaufen, mieten oder leasen, die<br />
sonst üblichen Anschaffungskosten<br />
entfallen. Bezahlt wird nur dann, wenn<br />
die Maschine auch tatsächlich spült.<br />
Ralph Winterhalter, CEO der<br />
Winterhalter Gruppe: „Traditionelle<br />
Denkmuster werden mehr und mehr<br />
hinterfragt. Viele Gastronomen wollen,<br />
ähnlich wie beim Auto, eine Spülmaschine<br />
nicht mehr zwingend<br />
besitzen, sondern nur dann bezahlen,<br />
wenn sie sie auch benutzen. Mit Pay<br />
Per Wash werden wir diesen neuen Anforderungen<br />
gerecht.“<br />
Die Abrechnung erfolgt nach tatsächlicher<br />
Nutzung – mit einem exakt kalkulierten<br />
Preis pro Spülgang.<br />
Keine Investition - kein Risiko<br />
Darin sind die Spülmaschine, Körbe,<br />
Wasseraufbereitung und passende Spülchemie<br />
inkludiert. Winterhalter verspricht<br />
mit dem Bezahlmodell „null Risiko“ für<br />
Gastronomen. Ralph Winterhalter: „Sogar<br />
eventuell anfallende Reparaturen und Kosten<br />
für Wartung sind in dem festgelegten Preis<br />
inbegriffen.“ Somit ist das neue Modell<br />
besonders interessant für exakt kalkulierende<br />
Gastronomen, die sich eine nutzungsbezogene<br />
Kostenabrechnung wünschen.<br />
Existenzgründer können sich z.B. ohne Anfangsinvestition<br />
auf <strong>perfekte</strong> Spülergebnisse<br />
verlassen. Es funktioniert recht einfach:<br />
Die Kunden wählen die gewünschte<br />
Anzahl an Spülgängen auf der Website<br />
aus und bezahlen per Kreditkarte. Die<br />
gekauften Spülcodes werden direkt am<br />
Maschinendisplay eingegeben - und es<br />
kann gespült werden.<br />
Die Verträge haben keine Mindestvertragslaufzeit<br />
und können kurzfristig<br />
gekündigt werden. <strong>Das</strong> bedeutet<br />
keine langen Verpflichtungen und volle<br />
Flexibilität für die Gastronomen. „Mit<br />
dieser einzigartigen Lösung bringen wir<br />
das Spülen auf ein neues Level – ohne<br />
Investition, ohne Risiko“, ist Ralph<br />
Winterhalter überzeugt.<br />
Mehr Informationen dazu unter<br />
www.pay-per-wash.com.<br />
4
FÜR WEN IST PAY PER WASH<br />
INTERESSANT?<br />
Für Innovatoren<br />
Wer nach vorn blickt und traditionelle<br />
Denkweisen in Frage stellt, Dinge<br />
nutzen, aber nicht besitzen will und sich<br />
für Modelle wie Carsharing begeistert,<br />
der ist hier richtig: Bezahlt wird die<br />
Spülmaschine nur dann, wenn sie auch<br />
tatsächlich genutzt wird.<br />
Für Exakt-Kalkulierer<br />
Wer Klarheit schätzt und verbindlich<br />
kalkulieren will, der wird sich über Pay<br />
per wash freuen. Unerwartete Zusatzkosten<br />
kann man sich sparen, weil es nur<br />
einen einzigen Preis gibt – und in dem ist<br />
alles inklusive.<br />
Für Existenzgründer<br />
Wer die Gastro-Küche trotz begrenzter<br />
Mittel von Anfang an professionell ausstatten<br />
will, kann auch als Beginner mit<br />
Markenqualität von Winterhalter und<br />
ganz ohne Anfangsinvestition arbeiten.<br />
Für Saisonbetriebe<br />
Eiscafé, Biergarten, Strandbar oder<br />
Berghütte: Besitzer eines Saisonbetriebes<br />
haben, wie der Name schon sagt,<br />
saisonale Auslastung. Pay per wash ist<br />
eine passende Lösung: Spülkosten fallen<br />
nur dann an, wenn Gäste da sind und die<br />
Maschine läuft.<br />
Kein Umsatz, keine Kosten.<br />
5
6<br />
Apfel-Zimt-, Spekulatius-, Punsch-,<br />
Eierlikör-, Birne-Karamel-, Mandel-<br />
Vanille- oder Cheesecake-Eis: Da denkt<br />
jeder sofort an Hüttenzauber und<br />
Kaminfeuer.
Wintereis<br />
BALD NUN IST<br />
WINTER-EIS-ZEIT<br />
Jahr für Jahr das gleiche Drama. Manche Eisdielen nutzen die<br />
letzten schönen Tage im September, ganz Mutige noch ein<br />
paar Stunden im Oktober, aber dann ist Sendepause. Schlimmstenfalls<br />
steht der Laden leer bis März. Oder er verwandelt sich<br />
in scheinbar Wintertaugliches, einen Tee- oder Christbaumschmuckladen<br />
etwa. Die Eismaschine wird jedenfalls eingewintert.<br />
<strong>Das</strong> muss nicht sein. Ganz im Gegenteil. Der Winter<br />
hat seine eigenen Gesetze und auch die Eismaschine kann zur<br />
Weihnachtszeit zu neuem Leben erweckt werden.<br />
Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig. Grundsätzlich lassen<br />
sich winterliche Eiskreationen in zwei Kategorien einteilen. Entweder<br />
man spielt mit Kraft und Textur oder man verzaubert mit<br />
Aromen, die so stark mit der kalten Jahreszeit assoziiert werden,<br />
dass jeder sofort an Hüttenzauber, Kaminfeuer oder gar an Weihnachten<br />
denkt, wenn er den Duft wahrnimmt.<br />
Mit ‚Kraft und Textur‘ spielen meint dabei ganz einfach die<br />
Grundcharakteristik der Eiscrème von fruchtig-leicht auf vollmundig-kräftig<br />
zu ändern. Ein paar Beispiele gefällig?<br />
Espresso-Marzipan-Eis. Der Espresso bringt den Geschmack<br />
Italiens ins Eis, das Marzipan Fülle und Cremigkeit. Man kann<br />
natürlich auch mit Tonkabohnen, Erdnussbutter oder Guiness<br />
arbeiten. <strong>Das</strong> Ergebnis ist immer das gleiche. Wohlige Konsistenz<br />
sorgt für gefühlte Wärme, auch wenn es draußen bitterkalt ist.<br />
Die zweite Möglichkeit besteht darin, mit Alkohol zu arbeiten.<br />
Also dafür zu sorgen, dass die Wärme nicht nur gefühlt, sondern<br />
auch ganz real ist. Besonders geeignet scheinen dafür zu sein:<br />
Eierlikör, Whisky, in Rum eingelegte Rosinen und Pflaumen oder<br />
Amaretto. Der geistige Anteil sorgt dabei nicht nur für winterlichen<br />
Grundton, sondern gleich auch für die Wärme von innen.<br />
Weil es nicht immer Punsch oder Glühwein sein müssen.<br />
Espresso-Marzipan-Eis gefällig?<br />
Der Pacojet ist ein extrem<br />
leistungsfähiges und hochprofessionelles<br />
Werkzeug<br />
für ambitionierte Küchen.<br />
Mittels ausgeklügelter Technologie<br />
(dem ‚Pacossieren‘)<br />
werden erstaunliche Texturen<br />
möglich, auch Eis oder<br />
Sorbets. Ganz besonders<br />
mit der programmierbaren<br />
Wiederholfunktion beim<br />
Pacojet 2 Plus.<br />
Ob Softeis, Frozen Joghurt<br />
oder Eisdessert. Mit der<br />
BC250-GR, der dreihebligen<br />
Thekenmaschine von<br />
Gel Matic ist man mit dabei.<br />
Am Touchscreen lassen<br />
sich die Feineinstellungen<br />
steuern und mittels Schwellpumpe<br />
kann auch der<br />
Luftaufschlag geregelt<br />
und das Eis noch flaumiger<br />
gestaltet werden.<br />
7
Generationswechsel<br />
Nachfolge gesucht<br />
Der eine will nicht mehr, der andere kann noch nicht. Auf der<br />
WKO-Nachfolgebörse findet sich, was zusammenpasst.<br />
Fotos: Kerstin Heymach, Text: Jürgen Schmücking<br />
8
Über 50 Jahre betrieben Erika und Richard<br />
Putz die Cafe-Konditorei Putz am Brunnenmarkt.<br />
Dann sollte ein Nachfolger für das<br />
Traditionsunternehmen gefunden werden, da<br />
der Sohn, ebenfalls Konditor, aus gesundheitlichen<br />
Gründen nicht übernehmen konnte.<br />
Von Betriebsnachfolge spricht man,<br />
wenn ein „lebendes“ Unternehmen<br />
den Eigentümer wechselt. Lebend bedeutet,<br />
dass geschäftliche Aktivitäten vorliegen.<br />
Bei einer Betriebsnachfolge werden Werte<br />
materieller Art (z. B. Maschinen, Warenlager)<br />
und immaterieller Art (z. B. Kundenstock,<br />
bestimmte Rechte, wie Lizenzrechte,<br />
längerfristige Aufträge und Arbeitsverträge)<br />
übernommen. In kühlem Kammerdeutsch<br />
beschreibt die Wirtschaftskammer auf<br />
ihrer Homepage, was ‚Betriebsnachfolge‘<br />
bedeutet.<br />
Die Nachfolge ist ein juristischer Akt,<br />
der einen wesentlichen Aspekt des<br />
Geschäftslebens zum Inhalt hat. Was<br />
allerdings dahinter steht, sind menschliche<br />
Schicksale, Lebensentwürfe und<br />
sehr persönliche Familiengeschichten.<br />
Die Übergabe des Unternehmens, das<br />
man selbst aufgebaut hat und mit dem<br />
man sich eng verbunden fühlt, an die<br />
eigenen Kinder ist schon eine Herausforderung,<br />
die einiges an Kraft erfordert.<br />
Nicht allen fällt das ‚Loslassen‘ leicht<br />
und in vielen Unternehmen scheitert die<br />
Hier sucht und<br />
findet man sich:<br />
die WKO-<br />
Nachfolgebörse<br />
auf www.wko.at.<br />
Österreichische Mehlspeisen, Kuchen und Torten<br />
leben von der Tradition. Wie jeder Wiener<br />
Konditormeister hat auch Richard Putz ein<br />
paar spezielle Rezepte im Kasten, die er gern<br />
an einen Nachfolger weitergeben würde. Oben:<br />
Außenansicht der ehemaligen Café-Konditorei<br />
am Brunnenmarkt.<br />
geordnete Übergabe daran, dass die ‚Alten‘<br />
ihren Einfluss nicht aufgeben können und<br />
den ‚Jungen‘ zu wenig Entscheidungs- und<br />
Spielraum lassen.<br />
Meistens lassen sich diese Probleme allerdings<br />
gut lösen. Schwieriger wird die Situation,<br />
wenn es – aus welchen Gründen<br />
auch immer – überhaupt nicht möglich<br />
ist, den Betrieb an die nächste Generation<br />
weiterzugeben. Sei es, weil es keine<br />
Kinder gibt, der Sohn kein Interesse<br />
daran hat und lieber etwas Eigenes aufbaut<br />
oder die Tochter Medizin studiert<br />
hat und jetzt Karriere im Krankenhaus<br />
macht. In keiner Branche gehört die<br />
Suche nach passenden Nachfolgern zum<br />
Kerngeschäft des Betriebs. Hier springt<br />
die Wirtschaftskammer ein und bietet<br />
eine gute Lösung für alle Beteiligten.<br />
Besonders für jene Unternehmer in spe,<br />
die vorhaben, sich mit einem bereits<br />
bestehenden Unternehmen selbständig<br />
zu machen. Auf der Website der Kammer<br />
wurde ein Marktplatz, eine Nachfolgebörse,<br />
eingerichtet. Im Moment nutzen<br />
knapp 200 Betriebe vom Foodtruck bis<br />
zur Kegelbahn dieses Instrument.<br />
9
<strong>10</strong><br />
Reportage
Fotos: Michael Liebert, Text: Jürgen Schmücking<br />
Geschäftsführer Philipp Kucher betreibt<br />
auch das „Campus“ ganz in der Nähe.<br />
Wer die Krieau kennt, weiß, dass<br />
gastronomisch hier ordentlich die<br />
Post abgehen kann. Wie vor <strong>10</strong> Jahren,<br />
als der wilde Bernie Rieder mit seinen<br />
exzentrischen Eskapaden das gediegene<br />
Hunyady auf Haubenniveau gekocht hat.<br />
Die mit Leber gefüllte und in Whisky<br />
und Earl Grey gekochte Birne, unvergesslich.<br />
So gesehen können sich ambitionierte<br />
Wirte im grünen Prater auf ein<br />
gewisses Maß an gastronomischer Kultur<br />
und kulinarischem Interesse verlassen.<br />
<strong>Das</strong> Glashaus knüpft fast nahtlos an diese<br />
Tradition des guten Essens in der Krieau<br />
an. <strong>Das</strong> Restaurant wirkt jugendlich und<br />
modern, geradlinig. Großflächige Fensterfronten,<br />
die für helles Ambiente und<br />
entsprechend vergnügte Gäste sorgen. Die<br />
einen freut, dass die Sonne ins Restaurant<br />
strahlt, die anderen, dass sie genügend Licht<br />
haben, um ihre Teller zu fotografieren. Und<br />
irgendwie macht das Lokal den Eindruck, als<br />
hätte man an beide gedacht.<br />
Für Mittag, Nachmittag und auch für den<br />
Abend gibt es jeweils eine eigene Karte. Während<br />
tagsüber vorwiegend junges Publikum<br />
(die neue WU ist quasi ums Eck) mit einfachen<br />
aber guten Gerichten versorgt wird, ist<br />
das Abendmenü ziemlich beeindruckend. Die<br />
geschmorte Lammstelze (Bio) mit cremiger<br />
Polenta und Lammjus ist eine Zierde ihrer<br />
Art. Punktgenau geschmort und butterweich,<br />
dabei mit typischem Lamm-Aroma, ein<br />
umwerfender Hauptgang. Die hausgemachten<br />
Kaspressknödel werden mit Jumi-Käse<br />
gedreht. Da können sich die Tiroler warm<br />
anziehen. Außerdem werden die Knödel<br />
mit Grubenkraut serviert, einer höchst<br />
selten zu bekommenden Spezialität aus<br />
den Fischbacher Alpen. Ganz offensichtlich<br />
hat hier jemand eine tiefe Leidenschaft<br />
für gute Produkte und das Können,<br />
etwas Großartiges daraus zu machen.<br />
Allerbeste Bedingungen dafür hat Inhaber<br />
Phillipp Kucher im Glashaus geschaffen,<br />
denn Küche & Barbereich wurden von<br />
Stölner ausgestattet.<br />
DAS GLASHAUS - Restaurant & Bar<br />
Am grünen Prater 11, <strong>10</strong>20 Wien<br />
hello@dasglashaus.at<br />
+43 1 / 348 3553<br />
www.dasglashaus.at<br />
11
Flaggschiffe<br />
Allerfeinste Kaffeetechnik<br />
Die neue Rancillio Specialty.<br />
<strong>Das</strong> breite Lächeln und das Leuchten<br />
in den Augen der Baristas war<br />
unübersehbar, als Rancilio sein neues<br />
Flaggschiff am London Coffee Festival<br />
der kaffeeaffinen Öffentlichkeit vorstellte.<br />
Ein paar Eingeweihte durften die<br />
Speciality bereits bei einer kleinen Präsentation<br />
in Mailand bewundern, aber<br />
so richtig getrommelt wurde in London.<br />
Die Rancilio Speciality ist eine italienische<br />
Schönheit. Wer beim Aussprechen<br />
des Namens bereits Assoziationen<br />
zur dynamischen Linienführung von<br />
Sportwagen aus den Ställen Ferrari,<br />
Lamborghini oder Maserati hat, liegt damit<br />
gar nicht so weit daneben. Die Speciality ist<br />
eine Edelstahlmaschine mit 3 Brühgruppen,<br />
ausgefeilter Technik und funktionalem,<br />
am Workflow von Baristas orientiertem<br />
Design.<br />
<strong>Das</strong> Bedienfeld ist nicht nur wunderschön<br />
(schwarz hinterleuchtete Symbole), sondern<br />
auch nutzerfreundlich und intuitiv. Die<br />
Arbeitsfläche ist LED-beleuchtet und das<br />
Abtropfgitter lässt sich auf unterschiedliche<br />
Tassenhöhen adjustieren. Der Dampfhebel<br />
zum Aufschäumen lässt sich auf zwei verschiedene<br />
Leistungsstufen programmieren<br />
und für die Stellfläche zum Wärmen<br />
der Tassen lassen sich fünf verschiedene<br />
Temperaturen einstellen.<br />
Mit der Speciality hat die Rancilio<br />
Group eine state-of-the-art – Espressomaschine<br />
ins Rennen geschickt, die alle<br />
Stücke spielt. Bei modernen Smartphones<br />
haben Satiriker einmal die Frage in<br />
den Raum gestellt, ob das Telefon auch<br />
Kaffee kochen kann. Rancilio hat die<br />
Frage (fast) umgedreht. Die Speciality<br />
verfügt auch über einen USB-Anschluss,<br />
mit dem man Smartphones<br />
aufladen kann.<br />
12
Zahlen, Recht und Paragraphen<br />
Der lange ersehnte Wunsch der Wirtschaft und vieler Arbeitnehmer nach<br />
mehr Flexibilität musste langwierig mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt<br />
werden. Diese Verhandlungen führten zu einer Reihe von Kompromissen,<br />
die jeder Arbeitgeber kennen sollte.<br />
Die durch Überstunden zulässige<br />
Höchst-Tagesarbeitszeit wurde von<br />
<strong>10</strong> auf 12 Stunden ausgeweitet.<br />
Die Wahrheit zum<br />
12-Stunden-Tag<br />
Die gute Nachricht vorweg: Wenn gelegentlich bis zu 12 Stunden pro<br />
Tag bzw. 60 Stunden pro Woche gearbeitet wird, entfallen die Strafen<br />
des Arbeitsinspektorates.<br />
<strong>Das</strong>s jeder Arbeitnehmer ab 01.09.<strong>2018</strong> jederzeit beliebig oft 12 Stunden<br />
pro Tag arbeiten darf, geht allerdings noch immer nicht.<br />
Grenze laut Arbeitszeitgesetz<br />
Es gelten nach wie vor die Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes (§ 9<br />
Abs 4), wonach in 17 Wochen, entspricht etwa 4 Monaten, im Durchschnitt<br />
nicht mehr als 48 Stunden gearbeitet werden darf. Durch spezielle<br />
Kollektivverträge könnte auch ein längerer Durchrechnungszeitraum<br />
zugelassen werden, theoretisch bis zu 52 Wochen. Diese Grenze ist nicht<br />
neu. Bisher hatte sie in der Praxis keine Bedeutung, weil im Normalfall<br />
nur 50 Stunden pro Woche gearbeitet werden durfte.<br />
Derzeit scheiden sich die Geister, wie die zeitliche Lage des Durchrechnungszeitraumes<br />
zu sehen ist. <strong>Das</strong> Arbeitszeitgesetz (§ 26 Abs 1) sieht<br />
vor, dass der Arbeitgeber den Beginn und die Dauer festzuhalten hat.<br />
<strong>Das</strong> Arbeitsinspektorat sieht das wohl auch so, sonst würde nicht am<br />
Musterformular eine Spalte dafür vorgesehen sein. Von Fachleuten wird<br />
die Rechtsmeinung vertreten, dass in jedem beliebigen Zeitraum der<br />
48-Stunden-Durchschnitt eingehalten werden müsse.<br />
Für die Praxis wäre meines Erachtens nur eine Lösung mit einer definitiven<br />
Festlegung des Beginnes des Durchrechnungszeitraumes praktikabel.<br />
Beispielsweise könnte der 1.1. als Start gewählt werden. Am 30.4.<br />
wäre dann zum ersten Mal die Kontrolle durchzuführen.<br />
Freiwilligkeit<br />
Eine Tagesarbeitszeit von 12 Stunden ist künftig möglich, wenn<br />
zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Einvernehmen besteht. Der<br />
Arbeitnehmer kann Überstunden über der <strong>10</strong>. Stunde (also die 11. und<br />
12. Stunde) und über der Wochengrenze von 50 Stunden ohne Angabe<br />
von Gründen ablehnen. Wird der Arbeitnehmer gekündigt, weil er diese<br />
erhöhte Überstundenleistung abgelehnt hat, kann er die Kündigung<br />
innerhalb einer Frist von zwei Wochen anfechten.<br />
Überstundenabgeltung<br />
Wie sind nun die 11. und 12. Stunde abzugelten? Bisher liegt beim<br />
Überschreiten der gesetzlichen Normalarbeitszeitgrenzen (laut Arbeitszeitgesetz<br />
8 Stunden täglich, 40 Stunden wöchentlich) eine Überstunde<br />
vor, die mit einem Zuschlag zu vergüten ist. Dies gilt auch für die 11.<br />
und 12. Stunde. Neu ist jedoch, dass der Arbeitnehmer für diese Stunden<br />
ein Wahlrecht bei der Vergütung hat. Er kann also selbst bestimmen,<br />
ob er diese Überstunden in Geld oder Zeit inkl. Zuschlag abgegolten<br />
haben möchte.<br />
Praxistipp: Als Arbeitgeber sollte man sein Zeiterfassungsprogramm um<br />
einen neuen „Überstundentopf“ ergänzen, damit das „Herausschälen“<br />
dieser Stunden möglich wird.<br />
Auch bei Gleitzeit kann nun eine Normalarbeitszeit von bis zu 12<br />
Stunden pro Tag und 60 Stunden pro Woche vereinbart werden. Bleiben<br />
bestehende Gleitzeitvereinbarungen unverändert (zB. <strong>10</strong> Stunden pro<br />
Tag und 50 Stunden pro Woche), kann der Arbeitgeber trotzdem nicht<br />
bestraft werden, wenn gelegentlich 12 Stunden gearbeitet wird: 17 Wochen<br />
Durchrechnung, max. 48 Stunden im Durchschnitt – siehe oben.<br />
Vorsicht: Ein Blick in den jeweiligen Kollektivvertrag ist notwendig. Es<br />
gibt Kollektivverträge, die ausdrücklich festlegen, dass die tägliche Normalarbeitszeit<br />
bei Gleitzeit nur auf <strong>10</strong> Stunden verlängert werden kann.<br />
Dann wäre eine einzelvertragliche Verlängerung oder eine Verlängerung<br />
durch Betriebsvereinbarung nicht möglich. Es bleibt abzuwarten, ob<br />
diese Kollektivverträge bei den nächsten Verhandlungen geändert oder<br />
angepasst werden.<br />
Was heißt das nun für den Arbeitgeber?<br />
Viele Regeln und doch ein Schritt in Richtung Arbeitszeitflexibilisierung?<br />
Ja, denn in der Praxis fallen die bürokratischen Strafen für die<br />
meist nur gelegentlich auftretenden Überschreitungen der <strong>10</strong>-Stunden-Grenze<br />
weg. Einen „Freibrief“ bedeutet die neue Regelung<br />
allerdings nicht, da nach wie vor andere Gesetze einzuhalten sind. Zum<br />
Beispiel ist die gesetzliche Normalarbeitszeit von 8 Stunden täglich und<br />
40 Stunden wöchentlich unverändert geblieben.<br />
Und: Die Kollektivverträge müssen hinsichtlich des 12-Stunden-Tages<br />
noch angepasst werden. Bleibt zu hoffen, dass die Herbstlohnrunden<br />
nicht zu überzogenen Forderungen der Arbeitnehmervertreter führen.<br />
Mag. Helmut Schebesta<br />
Unternehmensund<br />
Steuerberater<br />
13
14
Umweltschutz<br />
ENDSTATION<br />
KÄLTEMITTEL<br />
Die Kühlflüssigkeiten und -gase, die für Treibhauseffekt<br />
und Klimawandel mitverantwortlich sind, dürfen in der<br />
Europäischen Union immer weniger verwendet werden.<br />
Trockenheit und Dürre, stetig steigende Durchschnittstemperaturen,<br />
immer heißere „Rekordmonate“ und zerstörerische<br />
Unwetter in Gebieten, in denen man am wenigsten damit<br />
rechnet: Der Klimawandel ist ständig präsent und kann nur noch<br />
von Leuten mit sehr eingeschränktem Horizont ignoriert oder<br />
gar geleugnet werden.<br />
Um einen Weg aus dieser Sackgasse zu finden, haben sich die<br />
Industrieländer darauf geeinigt, die Treibhausemissionen bis 2050<br />
um 80-95 % zu reduzieren. Basis dafür bildet der Wert des Jahres<br />
1990. Die Klimaerwärmung ist ein komplexer Prozess, bei dem<br />
viele Faktoren eine Rolle spielen. Einen nicht zu unterschätzenden<br />
Anteil haben allerdings die sogenannten flourierten Gase,<br />
auch F-Gase genannt. Diese Gase sind deshalb so gefährlich, weil<br />
sie bis zu <strong>10</strong>00fach stärker wirksam sind als die gleiche Menge<br />
CO2-Emission.<br />
F-Gase sind Kältemittel, die seit vielen Jahren in Klimageräten,<br />
Wasserkühlsätzen und gewerblichen und industriellen Kälteanlagen<br />
eingesetzt werden. Die EU hat die negativen Auswirkungen<br />
der F-Gase früh erkannt, die noch aus dem Jahr 2006 stammende<br />
F-Gase- Verordnung verschärft und Anfang 2015 als Neufassung<br />
in Kraft gesetzt. Die Konsequenzen dieser Verschärfungen haben<br />
weitreichende Folgen auf Hersteller, Fachplaner und Anlagenbauer<br />
bis hin zu den Betreibern dieser Anlagen.<br />
Die F-Gase-Verordnung enthält einen Fahrplan (Phase-down)<br />
zur Erreichung ambitionierter Ziele. Dieses Phase-down-Szenario<br />
wird umgesetzt, indem alle Gerätehersteller, Importeure und<br />
Vertreiber (Großhändler) ihre bisherigen Kältemittelmengen<br />
einer EU-Meldestelle mitteilen. Auf Basis dieser Angaben erhalten<br />
die Unternehmen in den kommenden Jahren nur noch die im<br />
Verminderungsszenario vorgesehenen prozentualen Mengen an<br />
Kältemitteln zum Einsatz. Dazu kommen Verbote bestimmter<br />
Kältemittel und eine rigoroses Zertifizierungs- und Kontrollsystem.<br />
Kühlgeräte, die diesen Standards nicht entsprechen, sollten<br />
deshalb mittelfristig ausgetauscht werden.<br />
Die Firma K. Österreicher ist zu den sich ständig ändernden Regelungen<br />
immer auf dem neuesten Stand und bietet ihren Kunden<br />
Sicherheit und Know How in diesem sensiblen Bereich. Nutzen<br />
Sie den Winter, um Ihre Geräte auf Aktualität und Zertifizierung<br />
überprüfen zu lassen und gegebenenfalls zu erneuern.<br />
15
Succo-Well<br />
Melichar’s Presssucht<br />
Foto: Kai Nickel, Illustrationen: Kerstin Heymach, Text: Jürgen Schmücking<br />
Rainer Melichar hat in der Küche des Nibelungenhofs eine Erfindung gemacht:<br />
Aus Gemüseresten presst er die köstlichsten Säfte, Grundlage und Würze für die<br />
Saucen und Gerichte in seinem haubengekrönten Wirtshaus in Traismauer.<br />
Gut, man könnte jetzt natürlich einwenden, dass es Gemüse-Entsafter<br />
schon gab, lange bevor Rainer Melichar der<br />
Sache einen Markennamen gab. Stimmt auch, sagt der findige<br />
Koch selbst. Denn erfunden habe er nicht die Hardware, den<br />
Entsafter, sondern das Kochen mit den Säften daraus. Und<br />
das ist schon einigermaßen revolutionär. Weil: Die DNA jeder<br />
Küche ist ein kräftiger Fond. Egal, ob Fisch-, Fleisch- oder Gemüsebrühe,<br />
normalerweise muss der Topf stundenlang vor sich<br />
hin brodeln und langsam die Aromen aus Fisch, Fleisch oder<br />
Gemüse ziehen.<br />
Melichar verzichtet vollständig auf dieses fundamentale Ritual<br />
und drückt stattdessen grob zerkleinerte Sellerieknollen und ein<br />
paar andere Gartenkollegen durch das Gerät. Etwas Wasser, eine<br />
Petersilwurzel und nur Augenblicke später rinnt eine hocharomatische<br />
Flüssigkeit aus dem Entsafter.<br />
FeinSucco nennt Melichar diese Essenz, nachdem sie aufgekocht<br />
und mit einem Sieb oder Etamine von den letzten Gemüsefutzeln<br />
befreit wurde. Darin dürfen dann die Saiblingsfilets gar<br />
ziehen oder die Forelle. Tatsache ist jedenfalls, dass die Methode<br />
überzeugend flott, atemberaubend aromatisch und darüber hinaus<br />
auch noch ökologisch mustergültig ist, weil das stundenlange<br />
Köcheln wegfällt.<br />
Von der Qualität der Gerichte macht man sich – Hauben hin<br />
oder her – am besten selbst ein Bild. Wer sich für ein ganzes SuccoWell-Menü<br />
interessiert, sollte das Interesse kundtun und sich<br />
rechtzeitig dafür anmelden. Es zahlt sich aus. Soviel ist sicher.<br />
Nibelungenhof,<br />
Gasthaus & Herberge<br />
Wiener Strasse 23<br />
3133 Traismauer im Traisental<br />
+43 2783 6349 Fax-DW 6<br />
+43 676 400 46 45<br />
office@nibelungenhof.at<br />
www.nibelungenhof.at<br />
Im Nibelungenhof werden fast alle <strong>Zutat</strong>en wie Fleisch, Gemüse, Eier, Öle, Käse von Erzeugern aus der Region<br />
bezogen und mit ihrem ureigenen Aroma ohne künstliche Zusätze verarbeitet - so wie dieses Entenbrust-Filet.<br />
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NaturSucco<br />
Ausgangsprodukte für<br />
frisch gepressten Natursaft<br />
sind zum Beispiel Tomaten,<br />
Paprika oder Ananas. Der<br />
daraus entstandene Natur-<br />
Succo ist bestens geeignet<br />
für geeiste Suppen, Marinaden<br />
und Sorbets.<br />
FeinSucco<br />
NaturSucco wird aufgekocht<br />
und kochend heiß filtriert<br />
- es entsteht ein klarer<br />
aromatischer FeinSucco.<br />
Er kann anstelle klassischer<br />
Grundfonds aus Fleisch und<br />
Knochen verwendet werden,<br />
gegenüber der Grundfond-<br />
Zubereitung eine enorme<br />
Zeitersparnis.<br />
FeinKraftSucco<br />
Der filtrierte FeinSucco<br />
wird in einem weiteren<br />
Arbeitsschritt zu Fein-<br />
KraftSucco einreduziert.<br />
Er verfeinert angesetzte<br />
Speiseöle, würzt Saucen<br />
und Jus der klassischen<br />
Küche.<br />
NaturKraftSucco<br />
Frisch gepresster Natursaft<br />
kann in zweiter Variante<br />
auch unfiltriert zu kräftigen,<br />
sämigen NaturKraftSucco<br />
eingekocht werden. Er ist<br />
ideal als hocharomatische,<br />
salzlose Natursauce oder<br />
zum Vollenden von<br />
Aufstrichen, Buttermischungen<br />
usw.<br />
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Naturprodukte<br />
WILD-FANG<br />
Der wahre Schatz vom Toplitzsee<br />
Text+Fotos: Jürgen Schmücking<br />
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Erhältlich<br />
sind die Wildfische für die<br />
<strong>Gastronomie</strong> exclusiv über<br />
einen Partner der Österreichischen<br />
Bundesforste. Kontakt: Fischerei<br />
Ausseerland, Kainisch <strong>10</strong>3, 8984<br />
Pichl-Kainisch<br />
servus@fischereiausseerland.at<br />
oder +43 3624 / 289.<br />
Die beiden<br />
Vollblut-Köche<br />
Christoph Fink (rechts)<br />
und Christian Mezera von<br />
einsundeinsdeluxe wurden<br />
von den Österreichischen<br />
Bundesforsten eingeladen,<br />
gleich vor Ort<br />
Wildfangfisch zu<br />
kochen.<br />
Mitten im Herbst, also Ende<br />
Oktober oder Anfang November<br />
fahren im Salzkammergut die Zillen und Plätten das letzte<br />
Mal aus ihren Bootshäusern. Ein letztes Mal werden die Netze<br />
ausgelegt, ein letztes Mal werden damit Reinanken, Forellen und Saiblinge<br />
aus den Seen gefischt, danach kehrt Ruhe ein am See. Und auch im See. Die<br />
Bestände haben Zeit, sich erholen. Im Gegensatz zur Aquakultur werden die Wildfang-Fische<br />
nämlich weder gezüchtet noch gefüttert. Sie vermehren sich auf natürliche<br />
Weise, bewegen sich, wie sie es von ihren Fisch-Eltern lernen (und haben unendlich viel<br />
Freiraum dabei) und fressen, was der See ihnen bietet.<br />
<strong>Das</strong> Projekt Wildfang ist eine Initiative der Österreichischen Bundesforste, die an den genannten<br />
Seen über die Fischrechte verfügen. „Wildfang ist Fisch in seiner ursprünglichsten Form, der völlig<br />
naturbelassen in unseren kristallklaren Seen heranwächst.“, meint dazu Georg Schöppl, der Vorstand<br />
der Österreichischen Bundesforste. Damit ist eigentlich alles gesagt. Die Befischung erfolgt nachhaltig,<br />
weil penibel darauf geachtet wird, dass nur so viel dem See entnommen wird, dass die Bestände nicht<br />
gefährdet sind.<br />
Über Fütterung und die berechtigte Kritik, dass für Salmoniden aus Aquakulturen Unmengen an konventionellem<br />
Fischmehl als Aufzuchtfutter benötigt werden, braucht man sich hier keine Gedanken zu<br />
machen. Insgesamt nur 12 Fischarten sind in den eiskalten Salzkammergut-Seen von Natur aus heimisch.<br />
Zu den häufigsten zählen Reinanken, Saiblinge, See- oder Bachforellen, aber auch Hechte, Aitel oder<br />
Äschen kommen vor. In den glasklaren Bundesforste-Seen reifen sie ohne Einflussnahme auf Ernährung,<br />
Fortpflanzung, Verhalten oder Wachstum heran. So lebt die Hallstatt-Reinanke, eine nur im<br />
Hallstätter See vorkommende Maränenart, in Tiefen bis zu 20 Metern und ernährt sich ausschließlich<br />
vom reichen Planktonangebot. Der prächtige Grundlsee-Saibling, dessen rosa Fleisch ihn<br />
unverwechselbar und zu einem der begehrtesten Süßwasserfische macht, fühlt sich hingegen im<br />
namensgebenden Grundlsee oder im Toplitzsee wohl.<br />
Die Qualität dieser Fische ist außerordentlich. Sie bieten allerdings deutlich mehr<br />
als nur Steckerlfisch oder scharf angebratene Filets. Christoph Fink, der große<br />
Experimentator am Herd der schwedischen Botschaft und sein Kumpel<br />
Christian Mezera (siehe Fotos oben) haben am Ufer des Hallstättersees<br />
gezeigt, dass Nose toTail auch beim Fisch möglich ist.<br />
Die Karkassen wanderten in den Fond, die Flossen<br />
wurden sauer mariniert und die Reinanken-Köpfe<br />
frittiert.<br />
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Stölner Gastfreund<br />
Max & Benito<br />
Stephan Ronay und Markus Herpich (im Bild) machen ziemlich viel richtig. Auf alle Fälle<br />
wissen sie, dass das Essen noch so gut sein kann, ohne gute Geschichte hebt der Laden (mittlerweile<br />
sind es die Läden) nicht ab. Und ihre Läden brummen. Der eine in der Wiener Innenstadt,<br />
der andere am stadtnahen Anfang der Mariahilferstraße. Gerade haben sie ihren jüngsten<br />
Laden eröffnet, in Wien Mitte – The Mall am Anfang der Landstraßer Hauptstraße. Die Story<br />
in ihrer kürzesten Form: Max ist Habsburgerspross und wird irgendwie Kaiser von Mexiko.<br />
Im richtigen Leben wird ihm Benito zum Verhängnis. In dieser Version der Geschichte finden<br />
sie zueinander, weil beide Burritos über alles lieben. Und wenn sie nicht gestorben sind, kochen<br />
sie noch heute. Eben in Wien. Die Burritos im Max & Benito sind üb rigens köstlich. Ebenso<br />
die Tacos und die Bowls. Vielleicht ist es ja doch umgekehrt. Die beste Ge schichte hilft nur,<br />
wenn das Essen passt. Und das ist bei Max & Benito einfach großartig. Pruébalo!!<br />
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