ADAC Urlaub Februar-Ausgabe 2019_Ueberregional
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Inspiration Südafrika<br />
Tag 7–10:<br />
Durch die kleine Karoo<br />
Am nächsten Morgen geht es früh<br />
los, denn in den kommenden Tagen<br />
stehen die längsten Etappen unserer<br />
Reise bevor. Über Robertson, wo wir<br />
noch eine Nacht einlegen, fahren wir<br />
gen Norden über den Kogmanskloof-<br />
Pass die Große Randstufe hinauf,<br />
jenen Steilabfall, der das Binnenhochland<br />
Afrikas von den Küstenebenen<br />
abgrenzt. Entlang der Stufe führt<br />
die Route 62 durch die Halbwüste<br />
Kleine Karoo, und in Anlehnung<br />
an ihr US-amerikanisches Pendant<br />
macht die Straße ihrem Namen alle<br />
Ehre. Schnurgerade zieht sich das<br />
schwarze Asphaltband durch die<br />
zauberhaft karge Landschaft, als wäre<br />
man auf einem Highway irgendwo in<br />
Arizona oder Kalifornien unterwegs.<br />
Das Thermometer klettert hier oben<br />
auf einen Schlag über die 30-Grad-<br />
Marke. Wir steuern durch verschlafene<br />
Nester wie Barrydale und<br />
Ladismith. Kuriosität am staubigen<br />
Straßenrand: Ronnie’s Sex Shop – ein<br />
kleiner Pub und laut unserem Reiseführer<br />
Kult, seit ein Kumpel aus Jux<br />
die drei Buchstaben hinter Ronnies<br />
Namen gepinselt hat. Drinnen zapft<br />
der weißhaarige Rauschebart persönlich<br />
ein kühles Bier und serviert uns<br />
einen Mittagssnack.<br />
400 Kilometer hinter Hermanus<br />
erreichen wir schließlich Oudtshoorn.<br />
Die Stadt ist für ihre Straußenfarmen<br />
bekannt und wird auf jeder Garden-<br />
Route-Reise als Abstecher empfohlen.<br />
Wir besuchen die Cango Ostrich<br />
Farm, wo sich die ulkig dreinschauenden<br />
Laufvögel füttern und ihre<br />
noch entzückenderen Babys in der<br />
Aufzuchtstation streicheln lassen.<br />
Sehr gut gefällt uns auch die an<br />
einem kleinen See mit badenden<br />
Flusspferden gelegene Buffeldrift<br />
Game Lodge, wo endlich die erste<br />
Safari auf dem Programm steht.<br />
Das zahme, Heu fressende Nashorn<br />
vor der Lodge scheint noch<br />
eine Art Maskottchen zu sein, aber<br />
Einfach mal<br />
aussteigen<br />
Das Meer ist<br />
nie weit an der<br />
Garden Route<br />
Am Meer parken<br />
und wandern<br />
Rechts: Hängebrücke<br />
am<br />
Storms River<br />
im Tsitsikamma<br />
Naturschutzgebiet<br />
Links: Eine feste<br />
Piste führt fast<br />
immer bis zum<br />
Strand. Sonst fährt<br />
man auf gut ausgebauten<br />
Teerstraßen<br />
dann bekommen wir wie in Zeitlupe<br />
durch die grüne Landschaft laufende<br />
Giraffen vor die Kamera – wunderbar.<br />
Drei Tage verbringen wir in Oudtshoorn.<br />
Sitzen abends bei einem<br />
Wein auf der Veranda und gucken<br />
in den pechschwarzen, funkelnden<br />
Sternenhimmel. Entspannung pur.<br />
Tag 11–13:<br />
Am Indischen Ozean<br />
Zurück an der Küste legen wir im<br />
schönen Knysna eine Mittagspause<br />
ein. Der Ort liegt an der Mündung<br />
des gleichnamigen Flusses, der sich<br />
hier zu einer Lagune weitet. Das<br />
East Head Café, am Übergang zum<br />
Ozean, überzeugt mit leckeren Calamares<br />
und knackigem Salat, während<br />
Nebelschwaden über dem Wasser für<br />
eine mystische Atmosphäre sorgen.<br />
Ohne Frage ein Highlight der<br />
Garden Route ist dann der nächste<br />
Stopp: Tsitsikamma, ein mit üppigem<br />
Regenwald und 40 Meter hohen Yellowwood-Bäumen<br />
bewucherter Küstenstreifen,<br />
der zum Garden-Route-<br />
Nationalpark gehört. Etliche Flüsse<br />
bahnen sich hier ihren Weg durch<br />
enge Schluchten zum anbrandenden<br />
Ozean hinunter. Eine urige Holzhütte<br />
im Storms River Mouth Restcamp ist<br />
für die nächsten zwei Nächte unsere<br />
Unterkunft – traumhaft direkt am<br />
Meer gelegen. Wir wandern tagsüber<br />
auf den wie überall in der Kapregion<br />
hervorragend angelegten Wanderwegen<br />
an der Küste entlang zur<br />
Storms River Suspension Bridge.<br />
Dutzende Kajakfahrer paddeln unter<br />
der Hängebrücke in ihren bunten<br />
Booten. Auch Wale können wir<br />
wieder auf dem Meer beobachten.<br />
Und Affen aus der Nähe. Genauer<br />
gesagt: Paviane. Als wir morgens die<br />
Verandatür offen lassen, um noch<br />
ein wenig der Brandung zu lauschen,<br />
steht plötzlich ein kapitaler Baboon in<br />
der Tür. Wir kriegen einen gehörigen<br />
Schreck – der Pavian zum Glück auch<br />
und nimmt Reißaus. Draußen auf<br />
den Terrassen der Lodge hat er bereits<br />
sämtliche Mülleimer durchwühlt.<br />
Später an der Rezeption erfahren<br />
wir, dass Paviane hier nicht selten aus<br />
dem Wald zu Besuch kommen. „Die<br />
wissen genau, wo es was zu essen<br />
gibt. Ihr dürft sie auf keinen Fall<br />
füttern, Baboons können wirklich<br />
sehr unangenehm werden.“<br />
Tag 14–16:<br />
Unter Elefanten<br />
Die letzte Etappe führt über die bestens<br />
ausgebaute Nationalstraße 2 zum<br />
Addo-Elephant-Nationalpark, einem<br />
der Höhepunkte der Reise. Und der<br />
beginnt gleich mit einem – im Nachhinein<br />
amüsanten – Tiefpunkt. Das<br />
Addo-Schutzgebiet ist für seine reiche<br />
Tierwelt bekannt, hier lassen<br />
sich sogar die Big Five beobachten<br />
(Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe, Leopard).<br />
Folglich hatten wir schon im<br />
Voraus die „Sunrise Safari“ gebucht.<br />
Und ein bisschen Pech. Um fünf Uhr<br />
früh sitzen wir mit einer Handvoll<br />
anderer <strong>Urlaub</strong>er im Safari-Bus des<br />
Achtung, Bullen<br />
Elefant im Addo<br />
Elephant Park. Die<br />
Kolosse wiegen<br />
bis sechs Tonnen<br />
und haben immer<br />
Vorfahrt. Immer!<br />
Vorsicht, Paviane<br />
Die meist in<br />
Gangs auftretenden<br />
Affen sind<br />
extrem clever<br />
und öffnen auch<br />
Autotüren im<br />
Handumdrehen<br />
Weitere<br />
Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
adacreisen.de/<br />
suedafrika<br />
Parks. Es regnet in Strömen und<br />
das ändert sich auch nicht mehr. Zu<br />
allem Überfluss spinnt die Alarmanlage<br />
des Fahrzeugs und heult<br />
immer wieder auf. Der Ranger entschuldigt<br />
sich mehrfach und steuert<br />
sogar Wege an, die sonst für Mietwagen<br />
gesperrt sind. Aber Tiere sehen<br />
wir an diesem Tag nur wenige.<br />
Der Addo bleibt uns dennoch in<br />
schönster Erinnerung. Denn die folgenden<br />
Tage erkunden wir den Park<br />
auf eigene Faust mit unserem Mini-<br />
Van auf den vielen gut zu fahrenden<br />
Loops, die quer durch den Busch<br />
führen. Eine prima Idee der Parkverwaltung,<br />
besonders für Kinder: Auf<br />
einer Karte sind alle Tiere des Addo<br />
verzeichnet und, je nach Seltenheit,<br />
mit mehr oder weniger Punkten versehen.<br />
Wer sieht welches Tier zuerst?<br />
Wir sehen sie fast alle: Eine Elefantenherde<br />
mit verspielt herumtollenden<br />
Jungen trottet vor uns auf der Straße,<br />
wir halten respektvoll Abstand. Auch<br />
Löwen laufen uns über den Weg und<br />
eine Herde Kaffernbüffel. Antilopen,<br />
Zebras und Gnus grasen friedlich<br />
nebeneinander. Afrika, wie man es<br />
sich vorstellt, ein Garten Eden.<br />
Mit reichlich Souvenirs und vielen<br />
schönen Erlebnissen im Gepäck<br />
geht es schließlich nach Port Elizabeth,<br />
wo wir unseren Mini-Van abgeben<br />
und zurück nach Hamburg<br />
fliegen. Unser Fazit: Südafrika ist<br />
unglaublich vielseitig, es war eine<br />
tolle Reise. Vielleicht hätten wir an<br />
jedem Stopp mindestens zwei Nächte<br />
verbringen sollen. Um mehr Zeit zu<br />
haben und nicht gleich am nächsten<br />
Morgen weiterzufahren.<br />
Familie Heise-Steinert<br />
Auf Roadtrip in Südafrika: Roland Heise,<br />
Petra Steinert und Tochter Anneke<br />
Angebote<br />
In Hermanus<br />
The Marine<br />
Übernachten Sie in spektakulärer Lage an den<br />
Klippen des Atlantiks. Das Meer und das Stadtzentrum<br />
mit dem kleinen Hafen und Einkaufsmöglichkeiten<br />
liegen nur einen kurzen Fußweg<br />
entfernt. Ein Garten lädt zum Erholen ein.<br />
ab 83 € / 1 Tag p. P. im DZ inkl. Frühstück<br />
Veranstalter: DERTOUR · Eine Marke der DER Touristik Deutschland<br />
GmbH · Emil-von-Behring-Straße 6 · 60439 Frankfurt<br />
In Simon’s Town<br />
aha Simon’s Town Quayside Hotel<br />
Nur gut 40 Fahrminuten von Kapstadt entfernt<br />
liegt das Hotel nahe Boulders Beach, der für<br />
seine Pinguinkolonie bekannt ist. Die Rezeption<br />
des Hotels ist 24 Stunden geöffnet.<br />
ab 41 € / 1 Tag p. P. im DZ Bergblick,<br />
inkl. Frühstück<br />
Veranstalter: DERTOUR · Eine Marke der DER Touristik Deutschland<br />
GmbH · Emil-von-Behring-Straße 6 · 60439 Frankfurt<br />
Am Addo-Nationalpark<br />
Elephants Footprint Lodge<br />
Das kleine, gemütliche 4-Sterne-Guest-House<br />
im traditionellen Lapa-Stil bietet ein eignergeführtes<br />
Restaurant und einen Pool. Die Suiten<br />
verfügen über Badewanne und Felsendusche.<br />
ab 46 € / 1 Tag p. P. in der Deluxe-Suite,<br />
inkl. Frühstück<br />
Veranstalter: MEIERS WELTREISEN · Eine Marke der DER<br />
Touristik Deutschland GmbH · Emil-von-Behring-Straße 6 ·<br />
60439 Frankfurt<br />
<strong>ADAC</strong><br />
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18 <strong>ADAC</strong> URLAUB 2/<strong>2019</strong><br />
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Vermittler: siehe Impressum Seite 49