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FernUni Perspektive | Ausgabe 67 | Frühjahr 2019

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Leute<br />

Seite 14<br />

<strong>FernUni</strong> <strong>Perspektive</strong><br />

„Judiciary in Europe“<br />

Seminar in València<br />

Der Judikative in Europa widmete sich der „Intensivkurs Europarecht“, der<br />

Lehrstuhl für Deutsches und Europäisches Verfassungs- und Verwaltungsrecht<br />

sowie Völkerrecht (Prof. Dr. Andreas Haratsch) der <strong>FernUni</strong>versität in<br />

Hagen angeboten wurde. 13 Studierende unterschiedlicher Semester besuchten<br />

die im Osten Spaniens gelegene Stadt València, um dort an dem<br />

englischsprachigen Seminar und dem bildungskulturellen Programm, die<br />

mit tatkräftiger Unterstützung des rechtswissenschaftlichen <strong>FernUni</strong>-Dekanats<br />

organisiert wurden, teilzunehmen. Das fünftätige Seminar fand in den<br />

Räumlichkeiten der Universidad Nacional de Educación a Distancia (UNED)<br />

statt. In 13 studentischen Beiträgen und mit Vorträgen von Prof. Dr. Mónica<br />

Herranz Ballesteros und Prof. Dr. Joaquín Sarrión (beide UNED) ging es<br />

um die EU-Gerichtsbarkeit und ihre Rolle für nationale Rechtsordnungen<br />

und die Rechtsprechung der Mitgliedstaaten. Die Nationale Fernuniversität<br />

Spaniens kooperiert mit der Rechtswissenschaftlichen Fakultät in Hagen<br />

im Rahmen des EDELNET-Programms.<br />

Bei einer Stadtführung konnte die Gruppe die historischen Sehenswürdigkeiten<br />

kennenlernen, wie die Lonja de la Seda, die ehemalige Seidenbörse,<br />

die seit dem 13. Jahrhundert auch das Handelsgericht Tribunal del Consulado<br />

del Mar beherbergte und die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

zählt. Besonders interessant war der Besuch des valèncianischen Wassergerichts<br />

(Tribunal de las Aguas), das seit mehr als 1.000 Jahren über Streitigkeiten<br />

bei der Nutzung lokaler Wasserressourcen entscheidet benötigen.<br />

Das Wassergericht gilt als älteste Rechtsinstitution Europas und ist immaterielles<br />

UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Die Studienreise wurde vom DAAD aus Mitteln des Bundesministeriums für<br />

Bildung und Forschung (BMBF) durch das Programm zur Steigerung der<br />

Mobilität von Studierenden deutscher Hochschulen (PROMOS), gefördert.<br />

Dr. Anja Böning, Rechtswissenschaftliche Fakultät<br />

Die Studierenden mit Prof. Andreas Haratsch (6.v.re.) und Lehrenden im Palau de Benicarló,<br />

heute Sitz der Corts Valencianes<br />

Foto: Inmaculada Caballer<br />

Impressum<br />

<strong>FernUni</strong> <strong>Perspektive</strong><br />

Zeitung für Angehörige,<br />

Freundinnen und Freunde<br />

der <strong>FernUni</strong>versität<br />

Auflage 78.000<br />

ISSN 1610-5494<br />

Herausgeber<br />

Die Rektorin der <strong>FernUni</strong>versität in Hagen,<br />

Prof. Dr. Ada Pellert,<br />

und die Gesellschaft<br />

der Freunde der <strong>FernUni</strong>versität e. V.<br />

Redaktion<br />

Stabsstelle Kommunikation und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Stephan Düppe (SD) (verantwortlich)<br />

Gerd Dapprich (Da)<br />

Benedikt Reuse (br)<br />

Anja Wetter (aw)<br />

Carolin Annemüller (can)<br />

Stephan Düppe (SD)<br />

Carina Grewe (CG)<br />

Oliver Baentsch (bae)<br />

Universitätsstr. 47, 58097 Hagen<br />

Tel. 02331 987-2422, -2413<br />

Fax 02331 987-2763<br />

E-Mail: presse@fernuni-hagen.de<br />

http://www.fernuni-hagen.de<br />

Fotos<br />

Gerd Dapprich, Carolin Annemüller,<br />

Anja Wetter, Benedikt Reuse, Carina Grewe,<br />

Volker Wiciok, David Johann Lensing,<br />

Hardy Welsch, Bryan-Joseph Planhof,<br />

Bernd Müller, Maskot/Getty Images,<br />

Chris Hoffmann / picture-alliance dpa,<br />

Wikimedia Commons/Holger Ellgaard,<br />

Morsa Images/Digital Vision/Getty Images,<br />

UOC Universitat), Sandra Frielingsdorf,<br />

DUK/Thomas Müller, Inmaculada Caballer,<br />

teekid/iStock/GettyImages, Zero Creatives/<br />

Cultura/Getty Images, Picture People,<br />

Studioline, Harald Morsch, M. Stasius,<br />

Wolfgang Kunasz, Hartwig Heuermann,<br />

Jakob Studnar, Serap Acikgül,<br />

Stella Blad-Stahl<br />

Layout und Gestaltung<br />

Dezernat 5.2, Gabriele Gruchot<br />

<strong>FernUni</strong> <strong>Perspektive</strong> erscheint viermal<br />

jährlich.<br />

Redaktionsschluss der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> ist der 2. Mai <strong>2019</strong>.<br />

Namentlich gezeichnete Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder.<br />

Jun.-Prof. Lena Oden<br />

Forscherin mit MINT-Gen<br />

Supercomputer sind ihre Spezialität.<br />

Wie die leistungsstärksten Rechenmaschinen<br />

noch besser nutzbar und<br />

anwendungsorientierter einsetzbar<br />

sind, daran arbeitet Jun.-Prof. Dr.<br />

Lena Oden am liebsten. „Ich will sowohl<br />

Computer als auch Programme<br />

bis ins Detail verstehen, um die<br />

Effizienz von Hard- und Software zu<br />

maximieren.“<br />

Sie geht den Dingen im Dienst der<br />

Simulationswissenschaften gern auf<br />

den Grund – zuletzt im renommierten<br />

Forschungszentrum Jülich in einem<br />

der wichtigsten EU-Projekte<br />

mit 120 Kooperationspartnern, dem<br />

„Human Brain Protect“.<br />

Die 34-Jährige hat die erste Junior-Professur<br />

mit Tenure Track in der<br />

Fakultät Mathematik und Informatik<br />

an der <strong>FernUni</strong>versität in Hagen<br />

inne, für den Bereich Technische<br />

Informatik. Das MINT-Gen liegt in<br />

der Familie: Lena Oden hat sieben<br />

Geschwister, von denen vor allem<br />

ihre Schwestern ebenfalls mathematisch-naturwissenschaftlich<br />

orientiert<br />

sind. Kein Wunder, der Vater<br />

ist Ingenieur, die Mutter Chemikerin.<br />

Starke Frauen<br />

in Schule und Familie<br />

Ihr selbst wurde erst beim Schulwechsel<br />

in die Oberstufe bewusst,<br />

wie ungewöhnlich<br />

ihr naturwissenschaftliches<br />

Interesse als Frau<br />

war. Im Leistungskurs<br />

Physik saß sie<br />

als einziges Mädchen<br />

unter 29 Jungen. „Bis dahin<br />

war es für mich immer normal, zu<br />

Hause sowieso und bis zur Mittelstufe<br />

hatte ich ausschließlich Physiklehrerinnen“,<br />

erzählt sie.<br />

Oden studierte Elektrotechnik an<br />

der RWTH Aachen. Hier war das Geschlechterverhältnis<br />

ungefähr 1:9.<br />

Sie ist überzeugt, dass die <strong>FernUni</strong>versität<br />

vor allem im MINT-Bereich<br />

für Frauen interessant ist. „Ich glaube,<br />

dass die besonderen Lernformen<br />

an der <strong>FernUni</strong>versität gerade auch<br />

Frauen ansprechen, die sich an einer<br />

Das Herzstück eines Computers: der Prozessor<br />

Jun.-Prof. Lena Oden<br />

Präsenzhochschule nicht so wohl<br />

fühlen. Oder auch die, die erst im<br />

Laufe ihrer Karriere feststellen, dass<br />

Informatik oder Mathematik ihnen<br />

Spaß macht.“<br />

Von der Technik zum<br />

Programmieren<br />

Über die E-Technik kam sie zur Informatik,<br />

entdeckte im Studium überhaupt<br />

erst ihren Spaß am Programmieren.<br />

Im Hauptstudium konzentrierte<br />

sie sich auf die Fächer in der<br />

„Ich glaube, dass die besonderen Lernformen an<br />

der <strong>FernUni</strong>versität gerade auch<br />

Frauen ansprechen.“<br />

Jun.-Prof. Lena Oden, Informatikerin<br />

Technischen Informatik und promovierte<br />

am Fraunhofer Institut für<br />

Techno- und Wirtschaftsmathematik<br />

in Kaiserslautern und der Universität<br />

Heidelberg in Informatik. „Von<br />

Mathe war ich immer schon begeistert.<br />

Das hilft. Im Informatik-Studium<br />

gibt es viele, die programmieren<br />

können und sich über den Anteil<br />

an Mathe wundern“, sagt Oden.<br />

„Man muss lernen, auf eine gewisse<br />

Art zu denken.“<br />

Foto: teekid/iStock/GettyImages<br />

Foto: <strong>FernUni</strong>versität<br />

Während ihrer zweijährigen Postdoc-Stelle<br />

im Bereich Runtime Systems<br />

und Programmier-Modelle<br />

für Hochleistungsrechner blieb sie<br />

der Forschung treu: in einem Forschungslaboratorium<br />

in Chicago/<br />

USA. „Das war eine sehr fruchtbare<br />

Zeit unter internationalen Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern.“<br />

Als der Wunsch wuchs, nach<br />

Deutschland zurückzukehren, lockte<br />

sie die Industrie. Doch sie entschied<br />

sich abermals für die Forschung<br />

– und wechselte zum Forschungszentrum<br />

Jülich.<br />

Dort war sie vor allem<br />

in EU-Projekte<br />

eingebunden, zuletzt<br />

ging es um<br />

Applikationen aus<br />

den Neurowissenschaften:<br />

um „Deep Learning“.<br />

„Meine Aufgabe war es, die Kommunikation<br />

des Supercomputers zu<br />

verbessern, der aus vielen miteinander<br />

verbundenen Rechnern besteht“,<br />

beschreibt Lena Oden. An<br />

den hochauflösenden Fotos von<br />

menschlichen Gehirnen, die für<br />

die Forschung im „Human Brain<br />

Project“ benötigt werden, „hatten<br />

ohne unsere Optimierungen sogar<br />

die Systeme in Jülich Schwierigkeiten“.<br />

In Jülich laufen die deutschlandweit<br />

schnellsten Hochleistungsrechner<br />

für Forschung in den<br />

Bereichen Gesundheit, Energie und<br />

Umwelt.<br />

Mehr Zeit und Raum<br />

für eigene Ideen<br />

„Das war eine sehr spannende<br />

Zeit, aber ich wollte einerseits mehr<br />

Raum für eigene Ideen und andererseits<br />

mein Wissen auch an Studierende<br />

weitergeben“, zieht sie<br />

Bilanz. Derzeit konzentriert sie sich<br />

auch auf die Lehre, hat zwei Veranstaltungen<br />

für das Wintersemester<br />

in der technischen Informatik übernommen<br />

und wird eigene Lehrveranstaltungen<br />

konzipieren. aw

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